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Dresdner Nachrichten : 01.12.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189412018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-12
- Tag 1894-12-01
-
Monat
1894-12
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1894
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Ii »^Vr^^r»r-'-iVr«i?»«^»*LKsrr^rK»r4r«rrr»trrr»^.«rr^r»^ 2 L1 ^ ^^I». -..I nronultiw l,e>r Xlptiilciiluli >. ^ nbittcr «am A^tbolior 2 X. krnt/^flimui' in <5>wm- L 2 nitr int ckor dtüt» u„ck tsi-^Unrleal«! Kerrtrulilciir ckvr 4VaIl. 2 2 IN-i>'4bl>in:»'I>tA >>>»-> il.^larlttcko» .Nx.>»0>I>-V>->>I„uu>»r/<7^ tz> u. heilt v>>nl»rl>. .Nu>5»>n. r>t. t,»UI>sr,t i->t X» Imliv» in »1 2 ^r-< ,>>vnu>l».-».11n<>m>nlnll^ ,^>><>tl>xli.,ln->i>-uti-8!,?w-, >>.,^ 2 < nmlitni'nmil, N lun>u,m!!i>»p^n uu,I I><-8tuun.iti>>i«)ii/'' Z n« «n. :.' .4 Veut»'kv »ml iw'-Ii« ' Iwvi»t8, linnuurrumo Ullä Lvim- 2 2 Lm:ildl>i»8 ei»i,Iit-I,Ii ?.» I,j»i!.'»l> j'rvisv». L * >i« !„ »« >>,», r»^^«» t». I«»8 von -Gclilitt«« I»»I»^n rillei- 8Mome. Ott«» L—2, U(>1r;v?»!lu<li. 2,l!i»al'f' Kt'M'l'tii», I!„d tr>'nnt'i»ic'»»!-5 in .Vninkn'iil,. .^I'knnchliclucii. ^kndttwri'rdm'iniwsilill'11. F,ii»ilicii > ^^»Ittlhüche Äitiemiia. 1 ^pihiiamkii. Lladlvermdnetciisiininq. thcrichlSvnrlmiidl, ;>>'MvInikvw. de Pnchnmnn Coneert. > Aitt'dcilmma.'chwachcr ^cvst. V, I. ^LHVL» PolttiicheS. i»»ersm»;diischer BmvickeliiiM» gn»z unerwartet eine !Stcrschlech- ^ . . teriiua erfahren in einem Äiisicnbtick, >vv alle Welt van dem Ein- ?vrankreich bcnndet sich ;>>r Ädwechseluusi wieder einniat im, tritt einer Bcsscrnna in dem nenenseitiaen Verhältnis; der beide» Lpianaktevararnomus. -Iir allen Ecken und Enden des reviibü I Staaten überwach war. Diele Thai fache inns; selbst den chähte» säuischen t lebietes winunett es sarmlich von sremden Militär- f rlptimisten zu deulen rieben und sic zu einer allezeit, skcvtischcn agenlen. die sedcn L>i»tel des Landes sarniällia audzumessen be ! Peurtlieilunü der angeblichen deniich - franzäsischen illunähernng iuiili! sind: so malt sich die Welt in den-täpsen gewisser sran zeslicher Taurnnlinca. Wenigstens durste daö sranzasiichc Pnblitum, dis derartige Schilderungen liest, der Meinung sein, das; die Ur heber der Artikel iur guten (Glauben handelten und das;, wenn nicht 'Alles, sa dach der itcr» der erhabenen Beschuldigungen aus Wahrheit beruhe. Wenn die guten Leute nur hinter die -lanlissen zu sehen verständen! Dann würde ihnen ein Licht darüber ans- geheu, wie schmählich sie van einer gewissenlvsen >iliane, die nur ihr eigenes selbstsüchtiges Interesse kennt, an der Aase hernm- genUnt werden. Tic ganze neueste Shianeuhche. die iagar einen Schatten ans die internativnalcn Beziehungen s>ran!reich-s geiaarie» hat, ist nämlich nicht-S weiter, als cirr lünsllich arrangirtcS Manaver. mit dessen Hille die Ausmcrlsamleit der älsentlichen Meinung van e>,wisicn innere» Bvrgängen abgelcntt werden satt. Die Assaice TrehsuS und der neueste Bres;standal sind zwei sanslgrage Schmutz iiecke, die das sa wie sa schan nicht allzu saubere .gleis der anent licheu Maral der dritten lllepublil dermalen verunreinigen, das; Heu Blachthabern bange wird var der Emvarnng des Balles. Die Enthüllungen über das Treiben der Pariser Revvlvcrvmse drohe» veranlassen. Es mag schiver sein, sich zu einer solchen Anssassnng zu bekennen, aber die sich gleich bleibenden Thalsachen svrcchen dach stärker als alle Argumente aus einzelnen Akten persönlicher Liebenswürdigkeit. Frankreich ist nach wie var ein grosses Pulver- sah, aus dessen offenem Spundloch die Zündschnur des Chauvinis mus hcrabhängt. Tritt irgend eine erhebliche innere Verlegenheit ein. sa sind die repnblilanischen Machthaber jederzeit bereit, zu dem allezeit bcancmen Ausknnslsmittel zu greisen. die Znndschnnr in Brand zu sehen, um dadurch die Ausinerksamtcit der Bevölkerung abzulcuieu. Wie gefährlich dieses srivolc Spiel für den Frieden der Welt ist. braucht nicht erst gezeigt zu werden, weil cs augen fällig ist. Die Negierung der Republik glaubt sich zwar soweit Herrin der Lage, das; sie rechtzeitig die brennende Zündschnur ans löschen kann, um eine furchtbare Erplasian zu verhüten. Keine N'echnnng aber ist trügerischer als diejenige, die sich ans die Lenk ung der einmal enlsesielien Iusiintte der Massen sticht. Ein ein zigcS nuvvrhergeseheiies Moment reiht Denen, die zu treiben glauben, die Zügel ans der Hand und macht sic selbst zu Ge triebenen. Sic müssen dann vorwärts gegen ihren eigenen Willen so gewaltigen Ilmsang anzmwhmen. das; schon verschiedene tan,-> ,,„,g Meisten der rnit unwid rurmutlntc Senatoren und ^epntrrle rhren Eruslns; zur Unter- die heratffbeschwarenen Geister wieder r diuctnng des iinliebfamcn Ercignmes geltend gemacht haben. Be- grcislich ist das schan: denn cs ist kein erbauliches Bild, welches das neueste Prehpanama von den Zuständen im Schvvs;c der Pariser Negierung und Gesellschaft enthüllt. Polizei, Minister, Abgeordnete, Beteranen des Jen und Rcvolveriauriialistcn sind die Staffage dieses Bildes. Alle besinden sich in gemüthvvtter Hninanie und brüderlicher Bereinigung. Die ganze Gesellschaft tratet in dem Sninpf der Korruption und damit Keiner darin ver sackt, reichen sic sich gegenseitig die Hände und der dem trockenen Iller am nächsten Stehende greift nach den, Nettnngsieil der Ber tu'chung, das den Namen „Ehanvinismns" trägt. Das Mittel hat Hs- >ept nach iinnier geholfen und auch diesmal die erhofften Twusste geleistet. Eingcsädclt ivurde der Eanp dadurch, das; mau dein cknegsminister General Mereicr ertiären lies;, der verrätherische . iipimann Trchfns habe seit mehreren Jahren die Kopien wich ager Lakiniicickc an eine fremdeMacht anSgeliesert, die weder Italien nach Oesterreich sei. Das war eigentlich deutlich genug. Ta indes; der Ehanvinismns irr der letzten Zeit dach etwas ausser Hebung g.lammen isst, sa vermachte er stinen steif gewordenen Gliedern nicht aleich auf die obige „Andeutung" hin die früher geschmeidige Elastizität wieder zu geben und im bähen Narhe derKarrnvtianärr! Ustgtest"in"Pari^'genan len wurde datier die Anwendung eines stärkeren Neizmittels beschlossen.! 'sachgeinästen Äns>pruch c» Ter allezeit standalbereite „Figaro" begann nämlich, sckundirt von ! heutigen Verhältnissen ein .«krieg nicht, wie gerade ich zu diewr unglückliche» Nolle komme!" Die Erklärung Pvlstorss's tchlicsst: „Wir haben die Sache ans rein Patriotischen Motiven ohne jede Unvorsichtigkeit und Uebcreil»»g iiiilcriwinincn. znin Lohn daiür sind wir von dem Tchcil der Presst, der in sieter Verbindung mit dem offiziösen Preszbnrcan steh'!. Monate hindurch in der nichtswürdigsten Weite mit Schrinilz be warfen worden; das hat uns ja in den Augen urtherlsjähige' Männer nichts geschadet, aber angenelmi ist es nicht. Jetzt toll man sich wieder mit den gröblichsten Mikverständniffe» und Vec tennungen hcrnnnchlagen, dabei ist der Herr, gegen den nicht nur als Beamten, sondern auch als Mann und als Mitglied der Ge fellichast die schärfsten Angriffe gerichtet wurden, ruhig in seinem hohen Amte geblieben, kurz cs rst. wenigstens nach den ärmeren Verhältnissen, alles pro niliilu gewesen. Da sagt inan sich Tn hast Deine Pflicht gclhan, 'aast noch ein gutes Stück mehr gethan lind möchtest nun endlich Nahe haben." Berlin. Bei der Schlnszsiciniegnng für das neue Ncicbs tagsgebändc ist die Zahl der sin die Zinchaner hergerichtclcn Plätze, der Beschränklöeil des verfügbaren NaniiwS entsprechend, ciire mir geringe, lieber die Plätze ist bereits verfügt, Anträge ans Gewährung von Ziochairertarleir werden nicht mehr berück sichtigst Tic erste geichästliche Sitzung des Reichstages sirrdet am 5. Dezember Nachmittags ! Mir in dem alte» Neichstagshniiie statt, wobei Präsident v. Levctzow voranssichtlicki dicAbschicdsredc halten wird. — Zur Beisetzung der Fürstin Bismarck wird noch mitaetbeilt, das; Schönhnnsen für die Bestattung schon deshalb nicht in Frage rommen löunte. weil die unter der Kirche benird siche Bismarcstsche Fanrisiengrifft sich in einem so wenig gimsligcn hanlichen Zustande befindet, das; sie für die Ausnahme von Irenen Sargen einer durchgreifenden Ncnovation bedarf. — In der Vor stands-Sii'.ttng des Tensichen Berleger-Bercin-s wurde mitgetherl nnwiderstehsichcin in die Ecke heischt. So gehen Korrnvsion und Friedcnsbedrohiing Hand in Hand. Es erscheint zwar unter de» aiigciiblicklichen Verhältnissen nach mcnschsicher Voraussicht ausgeschlossen, das; der jüngste Konstrkt i Nur? Blanövttgeschwader' Zivischerr Denlschland und Frankreich ernstere Verwickelungen nach sich ziehen könnte. Alles hat aber doch einmal seine Grenzen und Niemand bermag dafür zu garantiren, dag Frankreich nicht früher oder später einmal wieder irgend einen nichtigen Airlas; zu einer grogeir Slaalsaklion afisbanscht. Tic Leichtfersigkeit, mit der die .Kampagne gegen die denffchc Bosichait in Paris unternommen worden ist, grebt nach dreier Richtung mancherlei zu denken und lehrt uns, das; wir bei Tag und Nacht nncntwegt ans der Hut sein muffen, Co lange die Politik der linwahrfcheinsichteiten an der Seine mallgebend ist, laiiu von einem ernstlichen SicherbetiS- ! geffihl in Europa nicht die Rede sein. Was für eine Meinung aber soll man von Männern haben, die selbst am Wcbslnhl dcr!,,^hejit lrwrdeiiVvnr, vc^ Politik sitzen, alle Gefahren der iitteniasionaleii Lage kenn.'» und I Var; in. Fürst Bismarck verbrachte eine gute Nacht: er dennoch nicht den willenskrä'trgen En.'ichliiff, finden, das maeclna i befindet tickt perhättnillmällig wohl. Auch der Bmidesrath hat IN belltstiiche -Spiel mit dem chanvinistsichen Feuer ein für alle Mal! ea,-pora londolirt. Es sirrd über 11M Telegramme cingelanien. obige „Andcutiing" hin die früher geschmeidige!''"R de- Liste der erlaubten Mittel zu streichen. Tcr effgsischc! Gleichzeitig heginneu die verschiedenen Kondolenzen von Städten. 'Diplomat Lord Triff erst:, d die Franzosen ans seiner amtlichen deren Ehrenbürger Fürst Bisniarck ist, von Korporationen, Vereinen ennt, foll einmal den derben, aber u. s. w, in gröfstenr Umfange cinzulanfen. gclhan haben: „Wenn nnte> den Kl i c l. Pnnzcsz Lonne von Schleswig-Holstein, Abtissin des - leg absichtlich lierbeigesührt wird, io adeligen Konvents zu Itzehoe, Schwester des Königs von Dänemark, ist das ein so geoszeS Verbreche», das; die an dem Ausbruch des Krieges »ckmldigen Staatsmänner an der Grenze ihres Landes an einem geineiinamen Galgen znin allgemeinen ab schreckende» Besipie! o'Ngehäiigl nr werden verdrcnlcn." In der nach den estraezogenen Erkuiidigfingen seien die Bemthiinge» der helbeiligien Behörden über den dem Reichslag vorzickegenden neue» Pvstzcittrngstarff noch so wenig vorgeschritten, das; die Einbrrng nng dieser Gcielzesvorlagc in der Rcichstagsschung I894M nicht möglich lein werde. Dem Verein ist durch die Behörden die Zn sage geworden, ihn bei der Feststellung des neue» Tarifs giitacbt sich zu bören. — Der Kaffer wird von Kiel ans am -I. Dezember mit dem Manövergeschwader eine Fahrt in See machen und nck, zu dem Ende an Bord des Flaggschiffes „Kurfürst Friedrich Wil helm" einichi'ien. — 'Ans der Tagesordnung des heutigen rne»!si icben Ministcrralhes, welchem Fürst Hohenlohe vräsidirte, soll die Börienresorn,Vorlage gestanden haben. —Als ein bemerkenswerlhes Ereignis; wird verzeichnet, das; ein rnisischer General kürzlich die König!, 'Artillerie-Werkstatt in Spandau mit Genehmigung des Kriegsininistelinms eingehend in Augenschein genommen trat. Plan erinnert sich nicht eines gleiche» Falles. Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des loffaldenioiralffchcn Renhslagsahgeordneten Tclsivvel, welcher vom Landgericht t rn Berlin wegen Beleidigung durch die Presse zu :: Moiialen Gesängnrs; verrrrtbeilt worden war. Ferner wurde die Revision des früheren HmiptinnimS O'Tamrc, der von demselben Gericht wegen Urtnndensälschirng zu <> Monaten Gefängnis; vcr dem „Matin", einen Feldzug gegen — die deutsche Polschaft in Paris mit der pomvhaften Antündignng, es solle in ihr der Mittelvinikt der deutschen Svivnagc aufgedeckl iverdcn. Der ..Acalin" gab zugleich die Erklärung ab, er werde nicht eher mit leinen Angriffen nnsbörcn, bis die Institution der Militärattaches abgeschabt worden iei. Das zog. Zugleich wurde die wegen erpionagc erfolgte Veriirtheilmig des srnnzösifchen Hanptmanns Noma»! if, Italien bcirnlzt, um vollends Ocl in das bereits flackernde Feuer zu gieffen. 'Auch dieser .«innstgriff war schlau bc- rechnel. Tic Franzosen betrachten es min einmal als ihr Vvrzugs- N'eiies ürecht, zu spioiiircrr, während sic anderen '.Kationen die gleiche Befugnis; nicht zrigcslchcn wollen. Sie selbst haben daher am die Spionage ganz n»verhätlnis;mäs;ig schwere Strafen, unter Umständen sogar die Todesstrafe gesetzt. Wenn aber von einer nemden Nation ein der Spionage ndersnhrter Franzose zu einer nach jeder Richtung wohlverdienten, aber durchaus nicht üder- iin>s;ig strengen Strafe vcrnrthcilt wird, fühlt ganz Frankreich sich in wirrer nationalen Ehre ans das Tiefste beleidigt und ver gewaltigt. So auch in dem Falle Romani, der eine ganz ge waltige Aufregung in Jrantrcich erzeugt hat. Ob all' dieser zu 'ainmciiwirtendcn Ursachen ist cs denn glücklich so weit gekommen, da;; die fatalen Stichwörter Drevstrs und Portalis — Letzterer ist der „Hauptschuldige" best» Preffstandal und kann ebensv wie in den Panainatagen der Hailptivstzbiibc Alton absolut nicht gefunden werden, auch wenn die Polizei mit der 'Rase auf seine wcrthc Persönlichkeit stös;t —von der Bildslächc der öffentlichen Tiskiffsivn verschwunden sind. 'An ihre Stelle ist der Spionagefeldzug mit seiner gegen Deutschland und Italien gerichteten Spitze getreten. Die so plötzlich wieder in Gang gekommene chauvinistische Bewegung scheint sich als Ziel die Abschaffung der Militär- Attaches gesetzt zu haben. Tie französischen Militär-Attachös „nützten nichts", io gesteht man ganz naiv ein und die sremden schadeten nur. Urxo — fort mit Schaden! Das erinnert an einen ähnlichen Paroxvsmus Ende der 80cr Jahre, der sich gegen verschiedene fremde Botschafter richtete und beinahe zu einer KvUcktivbcschwerdc der bekhestigteir Mächte geführt hätte. Auch diesmal ist die angegriffene dentichc Regierung nicht »nthätig ge wesen. Tic deutsche Botschaft in Paris hat wegen der beleidigen den Artikel der borgedachten Blätter der revublikanischcn Negier ung „sehr ernste" Vorhaltungen gemacht. Das erforderte unsere nationale Würde, die thatsächsich durch das ganz nnaualisizirbare Vorgehen der sranzösischeii Presse schwer verletzt worden ist. Tie duttsch - französischen Beziehungen haben also ans Grund rein jhat lann man dm Hattmia der amtlichen stanzösischen Kreise 'Morgen, KO Jahre alt, gestorben. ist heute früh gestorben. W i e n. Der chcrnnlige Wiener Bürgermeister Franz Frerherr v. Felder, unter dem sich die grvf;s!ädtt>che Entwickelung Wiens vollzog, »nd die Stadt einen großen Aufschwung »ahm, ist heute gegenüber der chauvinistischen Gesaln nickst sckiari genug vernttheilen Es hätte nur eines geringen Grades von Energie bediirst, nur die fetzigen Ansichrcirnngen »«möglich -n machen. Statt denen lasst man es ruhig geuhehen, das; Tensickstand zum Blitzableiter >ür sranzösifche 'Mls;wirll!>chast aemaclst wird. Das lässt die politische Einsicht weder der leitenden Staatsmänner der Republik noch des srafizösisihen Voltes als besonders grosi erscheinen. Franlreicb bat gegenwärtig io ziemlich mit aller Weit.Händel »nd da auch die rnisiichc Frenird>cbast nicht mehr ganz unverdächtig erscheint, io wird die dritte Republik bei dem allgemeinen Friedeirsbednrsiris; eine fortschreitende Vereinsamung erleben, wenn sie nicht endlich nnsliört die inlcmalionalen Rücksichten als guamst'- iw-ZiM>btc! zu behandeln. rde in dem promi; Kiewr r» Koni aogegeven yar, cos »cisst in 'r Erklärung: „Herr v. MarschaU ist nach einer vcrl>äsinis;mässtg irzcn Dhäligtert als Trplomal in sein hohes Amt gclommen, >raf Eaprivr in sein noch höheres als diplomatischer Neuling. F-tnischrrib- und Fcrniprcch-^crichle vom .9. November Berlin. Die neueste Nummer des .„Kladderadatsch" bringt eine längere Entgegnung des Redakteurs Polstorss gegen die Ans sagen, welche der Staatssekretär Frist, v. Marschall nnier seinem Erde in dem Prozeß Kleier in Köln abgegeben hat, ES heisst in der knr, Graf _ , . . Die beiden Herren traten nli'o plötzlich au die Spitze einer Be Hörde, mit deren toniplieirtenr Getriebe sic wenig vertrant waren. Daher sahen sic sich in den meisten Fragen, namentlich bei der Beurthcilirng alter unter ihnen stehenden Pcrfvnlichteücn. ans den Bcirath ihres ältesten und erfahrensten Beamten angew!e'e>i. und dieser Beamte war der eine der Herren, gegen die sich unsere An griffe richteten. Haben nun die von mis behaupteten Intriguen sich wirklich ahgesvielt, so ist cs doch wohl klar, das; die Bcstheisig- ten sich aus das Sorafältigste hüteten, dem Rcichskaiitzer und sei nem Staatssekretär einen Einblick in ihr Treiben zu gestatten. Intriguen suchen sich betanntsich »übt leicht amtliche Wege aus." „Außer anderen in nnscre diploniatifcheir Verhältnisse eingeweihten höheren Offizieren ist auch General v. W. zum Grafen Eaprivi gegangen und hat ihn anfgesordert, „doch die beiden Herren" — der General gebrauchte ein mrhöstichercs Wort — „hinans- znwerfcn." Darauf hat Gras Eaprivi die Achseln gezuckt und er widert: „Ja, das können Sie wohl sagen!" Diese kleine Ge schichte, die doch wollt nicht für ..unwahr" oder „erfunden" erklärt werden soll, sagt mehr, als ganze Bände von Erklärungen könnten." „Vollständig über den Hansen geworren aber wird die Auffassung des gserrn v. Marschall durch die Aenßernngcn. die General Spitz im ersten Unmnth Herrn Hoffnairn gegenüber gethan hat. Er ist, wie Herr Hofmann mir unmittelhar nachher mrttheilte, aufgeregt im Zimmer ans nnd abgcschritlen und bat gerufen: „Die -sachc ist mir schrecklich l Ich weiß von der ganzen Geschichte nichts, ich habe den „Kladderadatsch" seit Jahren nicht gc'ehcn und verstehe Pest. Das Abgeordnetenhaus nahm mit 120 gegen 08 Slim me» den Antrag ans Gewährung eines unverzinslichen Darlehens von 2cftt,""0 Gulden an dic Gelell'cha't zur Gründling eines neuen Luststsielüieaters an. Rom. Ans die Antündiguna. das; in Mailand ein revolntto näreS Maustest an das ilalienffche Volk unrlmffe. bat Erispi den Befehl gegeben, alle Wolmringen verdächtiger Personen zu nistcr suchen und deren Papiere zu heschiagnabmen. 'Mehrere Verhaff ringen sind rmrerdcffcn erwlgt, Tic Aufregung in der Stadt ist eine große. Paris. AnsMozamhigiie wird gemeldet, die Eingeborenen hätten die Fcindwsigteiten durch die Wegnahme eines französischen Dampfers begonnen. Frau-oieu wurden nickst verwundet. — Die Postverbindni'geir der Osttnsre sind unterbrochen. Die Gouver neure haben sich in die Befestigungen zurückgezogen. Pari S. Der „Ganlois" lonstatirt, daß die ans Petersburg hierher znrückgctehrtefi Mitglieder der französischen Militär-Koni »iffsioii entzückt sind von der Liebenswürdigkeit des Prinzen Hein rich, der die französischen Aiaiincoffrziere wiederholt besonders ans gezeichnet nnd ihnen viele Kouivsimenlc über die sranzösifche Flotte als Mnsterslotte gemacht bade. — Der Kricgsministcr hat den Obersten cinsS Iiffankcrie Regimentes, der unlängst die Fahne des Regimentes verbrennen ließ, ohne den Vorfall niiziizeige». mit M Tagen Arrest bestraft. B r ü sscl. Die von der Regierung geforderte Vermehrung des Heeres um lOMO Mann hat in der Presse große Erregung hervorgernsen. Die katholischen. Blatter vrotestiren dagegen und fordern, daß die Dienstzeit herabgesetzt werde, ohne rede andere Bedingung. Pctcrsbn r g. Der König Ebristian von Dänemark verlässt Petersburg am nächsten Montag und gedenkt, sich auf der Rück reise einen Tag bei Kaffer Wilhelm in Berlin anfznhaltcn. Bvkoha in a. Da der Ministerpräsident Gras Iko beschloffcir hatte, den chinesochcn Friedcnsnnterhändler Dctring am keinen Fall zu empfangen, ist dieser znrnckbcrnfcn worden. doch hatlc er vor seiner 'Abreffe eine kurze Unterredung mit dem ersten Kabinctssekretär de-S Ministerpräsidenten. Die Entsendung eines Ausländers zu Fricdcnsverhandlnirgen wird in der lapanffchcn Presse lebhaft und mit Entrüstung besprochen. W ashi n g t o n, Präsident Havemeper vom Zuckcrtrnst hat seine gestrige Erklärung über die Schließung der Zuckcrrassincrien dahin abgeändert. das; einige Raffinerien, deren Betrieb iincnl behrltch sei. am Montag wieder eröffne! werden würden. Es bleibe jedoch abzuwarteii, oh sie »pater gänzlich siegen oder ein vermin dertes Quantum mit erhöhtem Kosicnanffvand pwdnzircn rolle». Die Berliner Börse verlier in fester Haltung. Tentsihe Airlggcwerthe waren recht rege gehandelt, l nnd Ä'rozcirtigrKoi!- sols waren etwas höher bezahlt. Raffen lebhaft begehrt und höher, auch für Italiener und Mer itancr bestand gute Meinung, uiigarllchc -FF
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