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Dresdner Nachrichten : 29.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 29-30 fehlen. Mehrere Seiten beschädigt mit Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-29
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.03.1885
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Zwei Firmen in Ebicago baden Aultrag erhalten, neun Millionen Pfund eingcpkkellcs Rindfleisch für die britische Armee zu liefern und eine andere amerikanische Wassensabrik in Massachu setts bat die Herstellung von 200,000 Säbeln übernommcn — ob für die englische Armee, ist zwar nicht ganz sicher, aber sehr wahr scheinlich. Tie wichtigste Maßregel aber ist. welche daS Parlament criucht, die der Königin bereits ertlicilte Genehmigung zur Ein berufung der Reserven und der Milizen nunmehr wirklich auch aus- zulübren. Es ist dies eine ziemlich weitschweifige parlamentarische Behandlung, die erkennen labt, daß man cs mehr aus einen Schreck schuß abgesehen hat. England kann bei seiner jetzigen Webr- ver assnng höchstens 50,750 Reservisten cinbcrusen, die antzer Landes geschickt werden dürsen. Mit Rücksicht aut Irland wird England eine solche Entblößung von Luippen nicht wagen. An Milizen kann eS zunächst nur 2>MiO Man» auf die Beine bringen; nur soviel Katzen eine notb iirstigc militärische Ausbildung erfahren. Milizen aber dürsen nicht außerhalb des Landes geschickt werden. Deshalb glaubt auch kein Mensch, daß England wirtlich gewillt ist, mit Rußland den großen Waffengang zu wagen. Auch das Säbel- rasseln und Bramarbasiren der englische» Presse macht nicht den elwarteten Eindruck Allgemein sagt man sich, daß. Wer zum Kr'ege cutichlosie» ist. nickt so kindisch sein wird, seine Vorbereitungen an die große Glocke zu bangen und dem zu bekämpienden Feinde Einblick in sie und damit Gelegenheit zu geben. entjvrechendeGegenmaßregeln zu treffen. Stuck, daß die Londoner Börse bereit- in den offenen Krieg mit Rußland cingetreten ist, die russischen Wertkpapiere in Blanko- vc> kaufen aus den Geldmarkt wirkt und dem russischen Kredit schweren Schaden zufügt. der später nur langsam wieder gekeilt werden kann, auch Das beweist Nichts für die unbedingte Noth- wcndigkcit eines demnächstigcn Krieges. Es beweist höchstens den größeren Ernst der politischen Lage. Diese Spannung kann recht wohl noch größer weiden und dahin sichren, daß die englische Regierung vom Parlament einen Kriegslredit, man beziffert ihn bereits aus 8—S Millionen Psd. Sterl., verlangt. Trotzdem braucht cS nicht zum Kriegsausbruch zu kommen. Gleichwohl birgt die Lbatlactie solcher Rüstungen eine Gefahr in sich. Ein Zwischenfall kann leicht zu Verwickelungen führen, die im Grunde gar nicht beabsichtigt sind. Bestätigt es sich z. B., daß die Rüsten zwei Mit glieder der Lumsden'ichcn Grenzberichtigungs - Kommission an der Grenze von Afghanistan ermoidct baden, so kommt dann die Genug- tbuung betmts Wahrung der Ebre in Frage, bei welcher sich die nationalen Leidenschaften zu erhitzen pflegen. Sehr wesentlich kommt es auf die Haltung dev Emirs von Afghanistan an. Dieser hält soeben in Rawalpindi eine Zusammenkunft mit dem Vicckönig Lord Dusierin ab. Ter Emir Abdurrhaman, in Rußland erzogen, nimmt noch jetzt eine Stelle im russischen Heere ein. Er ist, gelinde gesagt, ein höchst zweifelhafter BundeSgcnoffr Englands. Rußland hat ihm eine Allianz unter sehr günstigen Bedingungen oiigeboten. Geht er aus sie ein. stellt er sein Gebiet unter russiiche Oberhoheit, so fällt für England jede Verpflichtung hinweg, ilm zu schützen. England ist dann aus Afghanistan hinans- divlomatisirt. Um dcn Emir nicht jener Verlockung erliegen zu lasten, entlastet Lord Dustcrin ei» außergewöhnliches Aufgebot britischer Streiikräfte. Man will dem hinterlistigen Emir einen hohen Begriff von britischer Macht beibiingcn. Damit es dem ernsten Bild an einem heiteren Zuge nickt fhle, erstattet die„Jndia Times" B rickt darüber, wie cs gelungen, dcn Emir über die indische Grenze zu locken. Sie meldet, der Emir leide seit einiger Zeit heftig an Zahnweh. Der nächste Zahns»zt aber wohne in Ost indien. und da nun die engliiche Regierung Indiens diesen Heil künstler zu ve> anlasten wußte, eine an ihn aus Kabul ergangene Einladung dabin zu beantworten, daß er leider verhindert sei. zu kommen, so habe sich der Emir entschlossen, seinen leidenden Zahn selbst noch Indien zu bringen; aus diese Weise soll die bevor- sichende Zusammenkunft mit dem Vicetönig von Indien eingeleitet worden sein. Wenn man die ganze Lage Englands, seinen Mangel an Bundesgenosten, die geringe Leiüuugs abigkeit seiner Generäle und seine eiternde irische Wunde in Betracht zieht, so gelangt man zudem Schlüsse, daß der englische Lriegslärm durchaus nicht der Vorbote eines wirklichen Krieges sei. Und bräche er wirk ich aus, so wäre dies für Deutschland keineswegs ein Unglück. Wir genösse» dann alle Dortkeile einer neutralen Macht und rückten einmal in jene nutzbringenve Stellung ein. die England seit Jahrhunderten bei allen Krcgen ans dem europäischen Fcstlande ausgebcutet bat. Meldet »non auS Amerika, daß iiffolgc der Aussichten aus einen englisck-ruistsche» Krieg ein neuer Aufschwung in die gelammte Produktion gekommen ist, Himmel! was würde erst in Deutichland für ein Leben in unsere Industrie und Handel kommen, wenn die Kricgsübrenden sür ihre verschiedenen Bedürliniste aus Miseren Markt angewiesen wären. Die Engländer kennen die Vortheile einer solchen »Neutralität" auS eigener Erfahrung ganz genau. Der Wiener RcichSlalh ist anläßlich bcr Nordbabnfrage täglich der Schauplatz aufreizender Szenen. Jeder Tag bringt «in» neue Ueberraichung. Nachdem die Antisemiten, die ihrer vegreislichen Entrüstung über die abermalige Begünstigung d«S Hauses Roth schild einen etwa- zu lauten AuSvruck gegeben halten, von der Tri- SLrätuell-kLbrik n Hel- Ido»«» i. Lvsedned i. V., tftpeclul. u. Uttuptxoiicli. vonelen, HPnI«vnI>n»«»tn. St» (VtvLovtr^sioloof ipt. «»«>., »vl»«otr. Eiiavel. in wsis«. crsme, ? on^golckkrb. ocktb'ileh-üuisiutc. kvuftter v. 3 Ills 100 Kill. ^ t)He> rm6 msolknku-, vwpLsklb .leünÄIllöiiiMM'.. '"altung der Nordöalm noch mehr cinzu'ctmü en. Iedensalls vtrmochle Niemand sofort die Tragweite der Sckwegel'sche» Anträge zu über sehen. Trotz aller Prolcste hclchlosten die Rolbschild'schcn Kcrnlruvven, über diese Anträge alsbald abzustimnieik? Die Mehrheit betrug nur 7 Stimmen, darunter die 5 Minister, und diese nahm die Anträge an. Die Deutschen verließen Mann für Mann den Saal und kamen erst wieder herein, als die Rolbsct ildianer ihr Werk getban. Der Austritt der Deutsche» wird nun als eine große Heldentbat geseicri, aber man ei weist damit unseren Landsleuten zu viel Eure. is lies in ihre Reihen Hit Rothschild seine Anhänger. Wenn eS allen liberalen Deutschen ernstlich darum z» Ilm» gewesen wäre, dre Verlängerung des NorddalniprlvilcgS der Rothicbilde zu brechen, so hätten lick nicht bei der entscheidenden Abstimmung 22 der ihrige» aus vcm Saale brücken dürlen. Ihr vorübergehender Masten- auslritt bei einer verbaltnißmäßig untergeordneten Ncbcnirage nutzt gar Nickis. Die ganze Auslieferung der Nordbahn an die Rotblckilde wird dadurch »mso verächtlicher, als es nicht einen einzigen Abgeordneten giebt, der nicht von der Verwerflichkeit des bctr. Abkommens und seiner Schä digung der Staats- und BcvölkerungSintcrestcn überzeugt wäre. Hat sich trotzdem die Regierung zu diesem Schritte eulschloffen, »o liegt der Grund einer solchen Demü'higung unter die barten Ge bote Rütlischild's darin, daß sie bei ihren künftigen Krcbitoverationcn auf die tzilte deS „Wcltbauses" angewiesen ist, d. h. da Oesterreich auch scrnerbi» Schulden machen muß, so hat Rothschild gedroht: iven» ibm der Staat nicht ferner die Nordbab» überlaste, werde er chm Nickst- mckr borgen. Die .Regierung wich vor der Drohung zurück. Die Abgeordneten ater gewann daS „Weltkails" auf andere Weile Fürst Liechtenstein drückte es so aus: „ES war ein Lied ohne Worte, aber cs ging in's Gehör!" Die Folge wird ein An wachsen des Anliiemitisinus sein. Sehr mit Recht, aber verg-'benS rief Fürst Liechtenstein auS: „Wenn man dcn Juden die Privi legien der Ausbeulung nickt verlängern und die Bahn verstaatlichen würde, dann werde inan dem Antisemitismus den besten Boden ent ziehen , lenes Uebereinkommen dagegen werde drr neue Feivrus des Antisemitismus werden. Die Wrencr Bevölkerung sverielk. welche unter der Mißhandlung durch dir Horddalm fest langen Jahren leidet, welche sehen muß, daß des KMentarik wenige Freunde der Direction große Vermögen erwcrdeik. ließ, während er die industrielle Entwickelung hemmte, dem wohlhabenden .Haushalte eine Ein schränkung, de» ärmeren Haushaltungen aber Entbehrungen und die größte Noth auserlegte, die Wiener Bevölkerung wird dem Antisemitismus schoareiuveiS zuström»»" Einsichtige Juden selbst haben, ebenfalls umsonst! davor gewarnt, die Rothschild'- möchten die Saiten nicht zu straff anspannen. ««den, ,885. Sonntag, äst. März »«»«u. B>. März, i»orm. U »de tronlols S7 ^ l87L«r Ruse» JtaUeuee SL".. Lombarde» Tärken >7. «->.'« luad. AmcrU. 124-/.. i,ar. GoldrnUe 7»» .. Qelierr. zSoidreme ft» PreuhUchc TonsolS 102. er «7--... ctu>m««da»r 1ä'/„. Suez-Artien — «iimumofti Fest. - 7: Prachlloll. redlau. 2ft. März. Nachm. «Selreidemarlt.t Spiritus pr. UX> Llier 1vl> »r. Aprll-Ma» 42,20. »r. Juul-Jull 43M. Pr. guil-Aunuft 44,40. Weizen «rz 102.0». Roaien Pr. Ülpril-Mai lil.OO, pr. Ju»1-J li 146.00, pr. 'un. 14»,0". Rübäl loco pr. März 49,00, pr. ilipril-Mal 49,7z, pr. Zcptbr.» Lclod>r LS,00. Ziuk umsa«lp». — Wetter: Warm. «»«»«In. 28. März. Nachm. 1 Uhr. «ftrereldemarkt.i Wetzru matt, loco >L2-IK4. pr. April-Mal >«8.00, »r. Huni-Iull I7o,äO, pr. S-pl-Lctobrr 177,20. Na»»«» matt, loco 144—138, pr. NprU-Wal i42.b0, »r. Iunt-gaU >47,0-, pr.Sept.-Ort. 14S.L0. Rllbäl »uveränbcr«, pr.April-Wai ift.LO. pr.Sepl-Lei. Sl.üO. Gplrtt»« loro 41,00, pr. AprU-Mat 42,10, Pr. JmU-Jult 43,70, Pr. rlugusl-SePIember 4S2iO. Lelrolru« lpca 8,19. «eokste Telekramme »er „Dresdner Rachr." vom 2 März Berlin. Fiint Bismarck erhielt vom König von Sachsen dcn Orden der Rmitenkrone m Brillanten. Ter Reichskanzler wird außer von der juristischen Fakultät in Erlangen, von gleicher Fa kultät in Güttingen und von der stacitswissenschnftlichen Fakultät in Tübingen zum Ehrendoktor ernannt. Die Nachricht, daß dem ältesten Sohne des Reichskanzlers der Titel Prinz ertheilt werden soll, wird von der „Nat.-Zta." als rein aus der Lust gegriffen be zeichnet. — Anläßlich der Ablehnung des zweiten Direktors im aus wärtigen Amte durch den Reichstag waren dem Reichskanzler mehr fache Beträge zur Verfügung gestellt worden, ans denen der zweite Direktor besoldet werden sollte für den Fall, dcß der Reichstag in der dritten Lesung sein ablehnendes Votum ausrecht erhalle» würde, andemsalls sollte der Reichskanzler anderweitig darüber verfügen. Nachdem der zweite Direktor in der dritten Lesting bewilligt worden, benbsichtjgt der Reichskanzler die betreffenden Mittel zu einer Stif tring zu gestalten, ans welcher bedürftige Beanste des auswärtigen Amtes alljährlich in Beträgen von 100 Mk. rmtcntützt werden sollen. Die Geber sind ersucht worden, hierzu ihr Einverständniß zn erklären. — Der vom preußischen landivirthschaitlichen Minister nach Kamerun entsandte Forstreserrndar v. Hammerffein batte bereits zwei der Veriverthung der Kameruner Waldbeständc günstige Be richte eingciandt. Paris. Die gestrige Börscnpanik hatte seit dem Krach ihres gleichen nicht. London. Wie die ..Time-" erfahren, ordnete die russische Regierung die Eoneentr rung von 50,000 Monn bei Baku an und b-nes den Gonvcinenr deS Kaukasus zu einem Kricasrathe nach St. Petersburg. Die „Times" erblicken hierin ein Anzeichen, daß Rußland entschlossen sei, die englischen Vorschläge nickt anzunelimen. Dasselbe Blatt erfährt ferner, daß die russiiche Regierung vernicht habe, mehre e drr größten und schnellsten Dampter der englischen Handelsma'ine anzukausen. die englische Regierung sei ihr jedoch zuvoraekomnien. Die Berliner Börse eröffuete etwas niedriger als gestern, aber die Londoner Marmnachrichten machten doch im Allgemeinen keinen tieferen Eindruck. Teckimgskäuse brachten vorübergehend einige Befestigung, doch wurde der Schluß wieder schwächer. Dis- konsvgesellschatt und deutiche Bank schlossen je 1 Proz. niedriger als gestern, aber dock etwas bester als sie heute eingesetzt. Für deutsche Bahnen bestand keine einheitliche Haftung. Ostvreußen und Marien- burger komrten sich etwas bessern. Oesterreichischc Bahnen erfuhren geringe Abschwächung, ebenso spekulative Bergwerke Fremde Renten gaben weiter nach. Kassapapiere litten tbeilwcffe sehr beträchtlich. Durch Anaebvt kleiner Spekulanten wurden Banken und Industrien gedrückt. Einzelne Maschinenfabriken Perlorcn 3 bis 5 Proz. Bau- werthc 1 bis 2 Proz.. Brauereien 2 bis 4 Proz. Kurssteigerungen nur ganz vereinzelt, österreichische Prioritäten relativ fest. Für > Prolongationsgeld bestand nur noch geringe Nachfrage und Re portsatz erfuhr in Folge dessen keine weitere Steigerung. Durch schnittlicher Zinsfuß 5 Proz.. doch mußten kleinere Spekulanten und Wcchslersirmen vielfach K',h Proz. und darüber bezahle». Der Privatdiskont erhöhte sich aus 3'/ Proz. Bezüglich der Solvenz verschiedener kleiner Spekulanten bestehen Befürchtungen. Uk«nNure a. Mi.. 28. Mär». cin»tt Tbi-/«. «loaildaon LL-N'4. LomLaeden IN»/,. «Oer Looi« —. c«Iiev». «Wrnmtt« —. Napierrvtte —. »alt»»« 217V«. Oelttre. »oldreiue —4»l» Una. »eN>ee»t, —. 77er Null«, —. »0«r Null«» 2. vrlttttanlklft« —> Neue»« U»,ar. »aldanl, —. ». velealanleid, —. Uaaar. Pnvterr. —. rileonip IS7.S7. »«äplei «7.00. »ottt.-ö. —. rUekei, —. Rudi«. W»««. Sft. Mi«. ,r»U 2»7FS. 8V4.«>. Lamsard« 127.00. N-rdw«ft». 178,00. M«rk»«t«n 40.77. U»». LiedU »00.7L. S-Swatz. »«—.»Mär,, »»dch. »mtt»«»00. L»lM«10«c4d. S»,l-»« «.4«. Maotddaz» —. L«,d«id«« da. Mrlirulll«, —. »«»»t« 240^0. 0e». »»ldrvu« —. «Panier «>/,. VN»««»«» «8.0». Unenlschlc»«». Lolales und Sächsisches. — Wie verlautet, beabsichtigen Ihre Kgl. Majestät en nach dem Osterfeste nach Italien zu reisen, uni sich an der Riviera einige Wochen ausznhallen, — Anm Geburtstage des Fürste n B isinarck wird sich eine Deputation des RatheS und der Stadtverordneten unlerer Stadt nach Berlin begeben, um dem Kanzler persönlich eine Glück- wuiischadresse folgenden Inhaltes zu überreichen: Ten uihmge- kröuten Kanzler des Deutichen Reiches. Se. Durchlaucht den Fürsten Otto v. Bismarck, der kgl. sächs. Haupt- und Residenzstadt hochgc- scierteu Ehrcnbüraer. begrüßt in vankbarer Würdigung Seiner un- vewleichlichen Verdienste um oes Dentschen Reiches- Wiederherstellung, Festigung und kraftvolle Entfaltung, sowie Seiner rastlosen Be strebungen für deS deutschen Volkes Wohl bei der Vollendung Seines 70. LcbensjahreS init herzlichen Glück und Segenswünschen. — Dresden, am 1. April 1885 — Der Rath und die Stadtverord neten. Dr. Stübel. Gustav Ackermann. Diese Worte sind kunstvoll kalligraphisch aus Pergament dargestellt. Ein semgegliederter, reich- ciselrrtci Bronzerahmen umfaßt das Ganze, und die Umhüllung bildet ein naturfarbener, gepreßter Ledereinband mit Bronzcverzierungeu an dm Ecken und dein Dresdner Stadtwavpen in der Mike. Das Kunstwerk ist nach einem Entwurie deS Herrn Hoffatb Gran von dem Atelier des Hoflieferanten E- Pachtmann ausgesührt worden. g , . von 20,402 Gebern 47.117 Mark gewendet worden. Dieselben wurden dem Berliner Central-Ausschuß übersandt, nachdem von demselben die Zusicherung ertbeilt worden, daß die Gelber dem Kanzler zur freien Verfügung für öffentliche Zwecke gestellt werden. — Die silberne LebenSrettungs-Medaille erhielten dieser Tage die aus „Gesellschaft Fundgrube" in Ncusiädtel beschäftigten Bergarbeiter Franz Buschmann. Aug. Möckel und Aug. Schulz. Die Drei hatten sich um d>e Rettung zweier Kameraden, welche am 5. Januar dg. Is. im Ncusabrsschachte von plötzlich einbrrchendcn Wassern elngeschloffen wurden und unrettbar verloren schienen, unter eigener Lebensgefahr hervorragend betheiligt. Von Seiten des Koniortiums deS Lchncebcrger Kobaltgrubcnseldes wurde ihnen schon früher ein größeres Geldgeschenk gemacht. — Am Freitag Abend hielt die Gartcnbaugesellschaft „Flor a"' ihre diesjährige Generalversammlung unter Vorssti des Herrn Kaitendirectors Krause ab. Nach Instisikalion aller Gcsell- schastsrechnuiigen, welche durch Herrn W. Poscharskr, vocgclegt wurden, erstattete der Vcreinssekrelär Herr Kaufmann E- Heinze den Jahresbericht, aus welchem wiederum eine große Tdätigkeit der Gesellschaft zur -Hebung und Förderung gärtnerischer Interessen und urr Verbrettung botanischer Kenntnisse zu cntuckmcn war. Die Zwecke drr Gesellschaft wurden durch zahlreiche Vcrsamml'.ingcn. Vortragsabende und Ercursionen tkatkrästigsl unterstützt. Für die in diesen Tagen stattstndcnde Frühsalirsausstellung sind außer Len Directorialmitaliedern die Herren B. Haubold, Conr. Schulze. Jul. Sckömc 8su., W. Voigt, C. Vkancwaidt und Makowskr, zur Aus- stcllungs-Eommission gewählt worden. Der von der Gesellschaft unterhaltenen Gartcnbauicdule wurde seitens deS Kgl. Niini criuins des Innern 600 M. Subveution und der Friedrich August-Stiftung durch Frl. Ludmilla v. Flotow ein Legat von 1000 M. zu Tbci!. Das Rencslwcndilnn erhielt für 1884 der Gärtnergehilfe Wilhelm Lohse aus Höckendorf, z. -Zt. in London. Die Gailenbanschu.e ist seit Anfang Oetober v. I. unter die Lcitumz des Herrn Georg Jude. Lehrer an der evangelischen Frcischnle zu Dresden, gestellt worden. Bcurerkenswertd ist schließlich noch, daß die Directorien der Garten- baugesellichaiten Flom. Fervnia nnd Gärtnervcrcin sür Dresden sich zu einer Veremigung konstituirte». welche de» Namen „Dresdner Gartcnbanvereiirr" führt und im Winterhalbjahre scden Nlonat eine Versammlniig ahhält. um über wichtige Angelegenheiseu in den einzciiicn Vereinen Vorschläge und Berathung zu veraulaffeii Ter Antrag wegen Abhaltung einer größeren allgemeinen Garten- bauauSstedung im Hahre >888 soll in einer späteren Versammlung besprochen werben. — Die Examentage der Gewerbeschule gestalteten sich zu Ebrentagen sür dieselbe. Es wurden 3 Tagestlaffe» in je 5 Fächern und ZAbendklaffcn in se 2Fächern mündlich gcpiüst und außerdem waren die Arbeiten im Buchhalten, in Mathematik, Schönschi eiben, scknistlichcm Ausdruck :c. ausgelcgt. Tie Ausstellung bcr Zeich nungen, die beule noch zu sehen ist, füllt 4 Säle. Die Leistungen der Obciklaffen lieferten ganz vorzügliche Resultate und nickt miiwcr zeugten die Prüfungen dcr anderen Klaffen von dem Flcißc der Lehrer und der Mehrzahl der Schüler, wie von dem etsolaierchc» Wirken der Anstalt überhaupt. Am Sonnabend weilte Herr Gewerbeichulinlpektsr Enke mehrere Stunden bei der Prüfung, bc- sichtigle die Arbeiten und sprach sich sehr anerkennend über dic beobachteten Leistungen auS, Am Freitag wohnte Herr Obcistlcut- nant v. Triittckke nebst mehreren Offiucren dem Examen einer Abendklassc bei, dcr die meisten die Gewerbeschule besuchenden Feld webel, Sergeanten und Unteroffiziere angeboren. — Am Montag findet Abends 8 Uhr im Geiverbehause die 24. Jabresschlußseier der Anstalt statt. — Bei freundlichem Wetter fanden gestern Nachmittag aus der DorwiclezumKi.GartendicWettspieledes „D r eSdn erF o o t ba ll- Club statt. Zum 9. Maie rüsteten sich die gewandten Söhne Albions, assistiitvon 2 Mitgliedern des Dresdner Ruderklubs undmcbrcren Frei berger Studrnten, zu diesem interessanten Schauspiele, das in, I'alxre 1877 zum ersten Mille in Scene ging. Ausgezeichnet^wuiden die Ni estrigen „Alhletic SportS" durch die Anwcicnheil Sr. Majestät «S Königs, der ln Bcglettnng des Kgl Flügeladjutanten, Herrn Major v. Malorüe «schienen war und II. KK. Hoheiten de. Prinzen Johann Georg und Max. die sich mit H«rn Ritt meiste: v. Larloimtz^Hartilsch Adjrttant Sr. K Hob. de- Prinzen Georg, cingejundcn hatten. Unter den Klängen dcr Sachsenhvmne. aut- Ri st g !'! W
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