Volltext Seite (XML)
Itr. 249 Setie 29 Koavtag. 29. Mal 1927 — ^vrttdaer rrachrlchkea" — Neues von» Rundfunk. Die Gittervorspannung. Die nachstehenden Zellen sollen in allgemein verständlicher Weise unter Fortlassung aller das Gemüt des Bastlers be schwerenden Formeln und Ber"' ungen Ausklärung bringen, welche Anordnung zur Herstellung der Gittervorspannung beim Audion, Hoch» und Nirdersreguenzvcrstärker am zweck- mähigsten gewählt wird. Für die Praxis ist es notwendig zu wissen, das, durch Aendcrung der Gittervorspannung der Arbeitsbereich der Elektronenröhre beeinflußt wird. Während man bei der Andivnschaltung am besten im oberen Knick der ArbeitSkenu- linie arbeitet und eine vorzügliche Audionmirkung erzielt wird, wenn bet etwas positiver Gttterspannuing ein schwacher Güterstrom fließt. muß beim Hoch- oder Njxd«:rssxqux„z. Verstärker daraus geachtet werden, daß die Röhre im geraden Teil der Charakteristik arbeitet und jeder Gittcrstrom peinlich vermieden wird, weil sonst Verzerrungen die Folge sind. Die Größe der Gitterspannungen ist de» verschiedenen Nöhrcntypen und ihrem Verwendungszweck entsprechend ganz verschieden: sie schwankt im allgemeinen zwischen -f-IFB. und etwa — v B., bei einigen Spezicttschaltuugen ipush pull) bis zu - 25 B. Man kann die erforderliche Gittervorspannung aus ver schiedene Weile erzielen. Für geringe Vorspannungen genügt der Spannungsabfall, der am Heizmiderstaud entsteht. Je nach dem der Widerstand i» der negativen oder positiven Vatteriezuleitung liegt, erhalte» ivir eine negative oder posi tive Vorspannung. Für das Audion wird man, wie aus dem Vvrhergesagte» hervorgeht, zweckmästig den Heizwiderstand t» die positive Vatteriezuleitung schalten und die Verbindung zum Gitter iiiber die SelbstindukItoiiSspule oder je nach der Schaltung auch Uber den Hvchohmwidersiandi mit dem posi tiven Pol der Hcizbatterie Herstellen tFigur li. Selbstver- ständlich ist die Gitterspaunung. welche durch den am Heiz, widerstand entstehende» SpaunungSabsall erzielt wird, von der Spannung der verwendeten Heizbatterie und von der Größe deS jeweils eingeschalteten Heizwiderstandes abhängig: die Gitterspannung ist also nicht konstant, sondern sie ist Schwankungen unterworsen. Will man eine bedeutend seinere Vorspannung erhalten, die auch von den eben genannten Fak toren unabhängig ist, so benutzi man ein Potentiometer und legt den Heizwiderstand der Röhre in die negative Batterie- znleitung. Ansang und Ende der Potentiometer-Wicklung werden mit dem positive» und dem negativen Pol der Heiz, batterie, der Schleifer deS Potentiometers mit dem Gitter- kreis verbunden. iFigur 2.) Hierdurch läßt sich die mit den gewöhnlichen Mitteln grob eingestellte Rückkopplung sehr weich gestalten, was sür das Eiustellen deS Empfängers von großem Vorteil ist. Bei Hvchsreguenz-Vcrstärkcrschaltungen wird der Heiz widerstand zweckmäßig in die negative Batlericzuleitung ge schaltet. Neigt ein mehrfacher Hochsregnenznerstärker zum Sclbstschwinge», so wird man auch hier die bei der Audion- schaltung beschriebene Potentiometer-Anordnung wählen. iFigur 3.) Von Vorteil ist es, das Potentiometer durch einen Blockkondensator von IliOü bis MM Zentimeter zu Überdrücken, und zwar sowohl bei der Audion-, als auch bei der Hoch- srcauenz-Verstärkerschaltung. Bei kleinen Gitlcrwcchselspannungen ist die Einstellung der Gitterspannung nicht so kritisch, da der gerade Teil der Charakteristik groß genug ist, so daß die Röhre auch bei falscher Gittervorspannung selten nicht mehr aus dem geraden Teil der Kennlinie arbeiten wird. Anders dagegen ist es beim Nicdersregucnzverstärkcr und besonders bei den Endver» stärkcrröhren. Hier muß die Gittervorspannung sehr sorg« sältig gewählt werben, da sonst die Gefahr besteht, daß die Röhre übersteuert wird und Verzerrungen entstehen. Da dies« auch auftreten, wen» ein Gittcrstrom fließt, so kommt sür den Niedcrsregucnzvcrstärker nur eine Variierung der Gitter» spannung im negativen Bereich in Frage. Man wird auch stets mit Spannungsstusen von jeweils 1,5 zu 1,5 Volt aus« kommen, die ohne weiteres an jeder Anodenbatterie abge griffen werden können. Figur 4 zeigt die entsprechende Schaltung. Rundfunk im Sommer. Der deutsche Rundfunk geht augenblicklich in sein viertes „Sommersemester". Wer die Statistiken, die über die Be- wegnng der Hörerzahlen in allen Rundsunkländern Aus- kunft geben, mit Ausinerksamkett verfolgt, wird gefunden haben, daß diese Kurven mit Beginn der wärmeren Jahres- zeit ihre steil ansteigende Form verlieren. Sie werden säst Uber Nacht immer flacher, und eö hat sogar schon Monate gegeben, in denen die sonst ständig tm Wachsen begriffene Zahl der Rundsunkhörer eine Verminderung erfuhr. Es erhebt sich daher die Frage, ob eö auch in Zukunft dabei bleibe» soll und wird, daß der Rundfunk eine sich über drei bis vier Monate erstreckende „tote Zeit" hat. Wersen wir einmal einen Blick auf Kreise, die an und für sich mit dem Rundfunk wenig zu tun haben. Denken wir nur einmal daran, wie noch vor verhältnismäßig wenigen Jahren die Kurorte der deutschen Mittelgebirge nur wenige Sommermonate hindurch eine »Saison" auf- zuiveise» hatten, und diese auch dann nur, wenn der Weiter gott ihnen günstig gesinnt war. Heute dagegen haben sich diese Verhältnisse grundlegend geändert, weil der — Winter- spart die „Sommcrkurvrte" jetzt oftmals stärker füllt, alö cs chemals der beste Sommer vermochte Wenn wir dieses Beispiel aus den Rundfunk anwendcn wollen, brauchen wir es gewissermaßen nur umzudrehcn. Den Kurorten hilft der Wintersport über die »tote Zeit" hinweg, für den Rundfunk muß eö gerade das Entgegen gesetzte. der Sommcrsport. sein. Gerade in den letztvcr- gangenen Tagen hat die vvlkshngicnische Forderung deS Wochenendes durch die Berliner Wochenend-AuSstellung be- sondere Beachtung erfahren. Der Gedanke, daß zur Aus rüstung für die kleinste Sommerrcise. daß vor allem sitr die Wochenendfahrt der kleine tragbare Rundsunk ° Empfänger gehört, wird bald in der breitesten Oesseutlichkeit Wurzeln schlagen. Technisch sind die Voraussetzungen hierfür seit längerer Zeit schon vor allem durch die Verwendung von Doppelgitterröhren gegeben, die den Betrieb eines Emp fängers ohne die sonst übliche umfangreiche und schwere Anodcnbatterie ermögliche». Ein solches Gerät, welches mit drei bis höchstens vier Taschcnlampenbatterten sür Heiz- und Nnodenstrom betrieben wird, ist bequem in einem kleinen Handküsserchen »nterzubringen Leider ist »der Empfänger ohne Anodenbattcrie" noch sehr wenig bekannt und cs ist notwendig, daß die Oesscntlichkeit t» ihren breitesten Schichten davon Kenntnis erhält. Wer beobachtet hat, was beispielsweise die Scharen der Wochenendler an selbst unbequem zu befördernden Mnstk- instrnmentcn mit sich hinanStragen, kann nicht daran zweifeln, daß der kleine „Wuchenend-Sommer-Einpfänger" sehr bald überall Eingang finden und dem Rundfunk künftig im Sommer nicht nur seine alten Freunde erhalten, sondern auch neue Freunde gewinne» wird. Der neue Deulschland-Sen-er. Das schlechte Wetter im April hat die Fertigstellung des Gebäudes für den neue» Großsender in Zeesen um mindestens vierzehn Tage hinausgcschoben. Augenblicklich werde» die letzten Jnnenarbctten an den Gebäuden und die Perlegung der elektrischen Beleuchtung auögcsührt. Im An. schloß daran wird die Firma Telefunken mit dem Ansbau der Scndc-Einrichtung beginnen. Auch die Errichtuirg des zweiten Funkmastes ist durch den Zusammensturz Anfang April verzögert worden. Immerhin hat er schon fast die Halste seiner vorgcselwnen Größe erreicht, und man hofft, ihn noch im Lause des Monats Mat sertigstcllen zu könne». Mit den Probesendungen dürfte dann Ende Juni oder An- sang Juli begonnen werde». Emvfang des SleMner Irvischensenders ln Ohio Wie Herr I. R. Ehase ans Cleveland-Ohio mittcilt, hat er am Sonnabend den Ist. Februar d. I. das Programm des Stettiner Senders dort ansgenommcn. Er gibt ziem lich genau die einzelnen Musikstücke an, und da Stettin an diesem Tage ein eigenes Programm sandte und somit das Hören einer Berliner Oberwelle nicht in Frage kommen kann, besteht kein Zweifel, daß er tatsächlich Stettin gehört hat. Bestätigt wird dies ferner dadurch, daß die Empfangs- Wellenlänge mit ungefähr 253 Meter angegeben wird, während Stettin tatsächlich aus Welle 252 Meter arbeitet. Fragen und Ankworlen. G. O. Darf man -te Klingelleitung der Wohnung ohne weiteres als Antenne benutzen, oder ist hierzu die Erlaubnis des Hauswirtes nötig? Wird irgendwie beim Anschluß an die Klingelleitung der Batterie oder dem Stromnetz Energie entzogen, so daß sich durch die Benutzung ein wirtschaftlicher Schaden für Len Hauswirt ergibt? Antwort: Da die Möglichkeit durchaus besteht, daß durch den Anschluß Strom entnommen wird, ist die Ein willigung des Hauswirtes zum Anschluß der Antenne an die Klingelleitung erforderlich. Allerdings ist durch das Zwischen« schalten eines Blvckkondeusators zwischen Leitung und Gerät die Gesahr einer Stromentnahme beseitigt, so daß wohl jeder Hauswirt den Anscblusz, ohne Schwierigkeiten zu machen, ge statten wird. In diesem Falle dürfte» die Gerichte bei einer Klage dem Mieter wohl auch Recht geben. D. S. Ich habe einen Gleichrichter gebaut und lode mit diesem meine Batterien auf. Leider geschieht das rechl lang sam, so daß ich, »m abends und nachmittags zu hören, die Batterien wieder nbichalten muß, che sie geladen sind. Ist dieses hünsige Laden und Entladen schädlich sür die Batterien? Antwort: Nein. Eine Schädigung findet nicht statt, dock, ist empfehlenswert, von Zeit zu Zeit eine vollständige Entladung der Batterie vorzunehmen. Oemeinnützi^e IVIöbelverLorßunß o m.b.tt. ! vlrL8l)k:tt-XLV87^l)7 ^ Sm Markt 8 . - . Nuk 53 220 SorglSIligs Ssrslung Ssrlivgsns K/Iübsl I,sngfrir1igs 7siIr»Mung krlleksietNnskms «uf wilisekssltte», SerlrLngls Wertpapiere Aktien Urkunden, ödieckdtldier, l-ottertetore Sefrrl I» /cu,füknin, «gwrllrlen» uns prri,»«« IZudi- und Kunßtdrudrerel tdepscd Deickisrclt Nrescken-^., dlarlcnstrahc- ZS/4S - ?ernsprcck,cr dir. SSÜ41 dlan verlange cten stesuck» unsere» teckinlschcn Vertreter» Die intime t^ode Wir veranstalten eine Interessante Vorführung von tZade-UZnteln. Vade-Hn^ügen 5lrand-6ekleidung * Stückwaren „Normst--Fabrikate I „forms"-vsdesnrügs I „forms^-IZüstenballer ,fc>rma"-Uijttgürtel I »form3"-Irikotagen Dienstag, 3t. ^al tVtittwodi, 1. )un! nachmittag» 4 Vkr vorm. > l Uhr, nachm. 4 Ukr tm Saale der Produktenbörse, l.üliicii3us1ra6e 34 unter dlltwirkung von frZulein Lliarlotte Scbaedricb (pesidenrtbeater) dlur Damen baden Zutritt k< arten rum Preise von 7S pk. sind an unserer Sammelkasse lm 1. Stock ru entnehmen, oder an der Tageskasse in der Produktenbörse. Telephon. Kartenbestellung durch dir. 2-W7I erd. Der Ertrag kllellt wohltätigen Zwecken ru