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Dresdner Nachrichten : 29.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-29
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1927
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Nr. 249 Seite IS — ..Drervner Nachrichten* — D«p.r<.< . »H- ^ .. ...» Sonntag. 29. Mai 1927 Besuch in Kollywooö. Von ->' ndol p li L o t l> a r. Um Hoiinivood, d,e Kilmiladt, liat die Legende einen Glo- iiensare>n „eivobei, Man iveii; >» Europa, dag in einer mar» lNeiiliau schonen Gegend märchenhaft scheue Mensche» märchen- liast u,el i-eid lierdiene», Und je erschein! denn tedei», den das Schicksal n»ch Hollrnvood bringt, oder der siä, seid» drüben sein Schictiat Indien möchte, die Kahrl >>» die knsle des pazi fischen rTzeaus nne eine Recke ine Märchenland. HoUrnvood ist eigentlich ein derart nun Lea Angeles, Aber nm Lea Angeles liegen eine Unzghl een -tvrorten. innger »nd siingiier Städte, die über Nacht wachsen nnd über Nacht grösser werden, Lein est sie»! man ein »ech völlig nn- üebantea Terrain, durch daa nur ein sergsaliig angeleglea -lrassennetz snhrl, nnd irgendive ans einem Lchutthugel eder einer Wiese prangt eine Tafel »nt der Ankündigung, das, hier die künftige Stadl Soundso stehe» n'ird L»a Angeles ini» all seinen ongeschlosienen nlenieuiden in ans dem geraden Wege, die grösste Weltstadt der Erde zu werden, Das ist sei» Ehrgeiz, sein Stolz nnd sein Biei. In dieser Stadt kennt man keine Entfernungen „»ileich nm die Ecke", das sind sicher acht bia gehn >!ilnnieier rinn Mensch ohne Aula jst Ine, nndenibai Tie jnngite ,!ahi>i»g ergab, das, ans jeden drillen Einwohner n, Lea Angeles ein Auto kommt, Kur daa Auto innd auch in aUererner Linie gesargt. Die anher- ardenilich breiten Strasse» sind spiegelglatt nnd mcii'tena aita ,'.e»ient Tie find »aiikamme» staubfrei, Trap der unzähligen ülntos gibt ea n>eder Staub nach ikeitank nach Lärm, Denn der amerikanische wahrer Impi u> den seltenste» Kalle», Der iienge Verkehr ivukeli 'ich gan; laiiiiaa ab In wohltuendstem «äegcniav zu Paria oder einer italienische» Ttadl, iva einem der Antolärrn rasend machi Die Wettitadi Hoiiinvood in nolz aiis ihre idealen Antv- iirasiei, Tie sind enigesäuiiit !>»>> Kächerpalinen, Dattel- nalmen lind ,kotospalmeu, aan Eulalnplus — nnd Psesfer- Ininmen, .haisciien den Haniei» und Tirahen liegen die i'sienen, zaunloie» Ularten, die auf der Strassenieite meist iiiir ana wohiget'iieglein Ükaieii benelieii Auch ein schmaler Bürgersteig ist da. gui aepiiaileri. durch daa Grün gelegt, aber er wird selten benutzt Plan gehl nicht spazieren, und Kussgangei trint man iinr ui den itzeichästsstrgssen Die Wahnhanier sind fast I-niier L infamilienhanier, lieber -m Prvzen, aller Hgn'er in Laa Angeles und Vororte» sind v'insamilienhaiiier Diele -ttnigaloios sind in allen mäglichen Diiten erbanl Die meinen nnd daa sind auch die hübschesten in «panisch.»lerttgiuichem Ttil mit flachem Dach, manche in ameritanilchein Kolonialstil mit einer -leihe schlan ker Tanten, die daa Gebäil dea Daciiea tragen, aber man sieht auch Landhanier u> enrapaischen Dnlen, die ebeniognt in einer kleinen D>ad! Dentichlanda iielien kannten Die Häuser haben alte ineilen td lltn>aenran>n, denn wie in Amerika atlea gern nerichwendel inird, so unrd liiei »nch der ktianm iierschivendet, ,'aaiichen den Harnern. cift nullen in der betebkeiten i-egend, liegen nach grabe flachen bracli nnd tiarren der Käufer, Daa Merkivürdigiie aber in: die Strasse in hier kein Begriff wie bei una in Europa. ,va san jede Strasse ihr eigenes Gesicht hak, Waa wir ei» Tkrahenbild nenne», daa gibt ea hier nicht. Tchinirgerade laufen die Boulevards und Aaennen, »nd keiner der Strassen zuge unler scheidet sich in irgendeiner Weife »an der Nachbarnrage In Europa strebt jede Ttadt nach Ver dichtung, Tie Hai ein .teuirum, ein Herz, Daa ist erklärliäi ana der 'beschichte dea enrapaischen Tlaütebaueä Heute nach daminierl der -.startlplatz, laen» er auch in Grossltädien alle mäglichen Farmen angenanimeu hat. Wie aber fiir die euro päischen Tiadke der Marklptalz tenuzeichnend ist, uni de» sich die Ha niei lagern, ia m ,nr eine amerikaniiche Ttadt die durchlaufende Hanpinrane charakterisliich. die Niainsireet, die Berkehraürage, die Anlastrasie Metiritackige iüebande sielit Ulan in Hattmoaad -- die wenigen Uteichastanranen auagena>u»>en nur in geringer Anzabt, >van alte Hanier beiiehen nur ana einem iärdgeschasi nnd sind einnaUlg Und ia iit eigentlich Holtliiaaad nichta anderea ata eine LUileni'kadt i» riesenhaftem .evrmai. Die Billen,ladt kriecht ans alte Berge hinaus, legt sich über alle Hügel, und wahrscheinlich werden in ganz kurzer z'.cik alle Berge rinaa nm Hallmvaad mit Hguier» bedeekk sein. Heute ichvn fuhren überall die breiten Ttrahen hinaus, die dem knnftigcn Berkehr dienen inerden. Hier nt immer zuerst die Tlrahe da. nnd dann kommen die Hanicr. Wenn man in Uiirapa ans eine Ttvdt aii^ der sverne »der »an der Habe herabsiehk, dann hastet daa Auge an Kirchen und Diirmen Dlirme und kuppeln sucht man hier vergebend. Nur hier und da ragt ein Wolkenkratzer oder ein Kinopracht bau über die niederen Hauser empor, Daa Tonderbarske iit, wenn man ein Hand, ob groh, ob klon, entstehen sieht. Eä entsteht genau io wie die -lauten in den Tludioa der .Tnlmgesellschasien, i,Hn Holzgernn ivird anfgenelll, und d>e Wände, die Tiein, (Kranit oder Niarinor »orkauschen. und tliabiuivande, die mit einer dünnen, festen Masse verkleidet sind Man muh liier so leicht und lustig bauen, weil die brde nie anshbrt zu beben, (;S gibt sehr oit solch kleine Erdbeben, und keiner beachte! sie sonderlich, »weilen freilich ereignet sich da oder dort eine Erdbeben katastrophe, Die Haui'er sallen zusammen wie Kartenhäuser, und ea gibt Dole und Berwnndete, Aber die Bahl der Toten und Berwnndeien wäre viel grober, wenn die Lebenden in Tleinhaniern wohnten. Daa Hana spielt im Leben dea Amerikanera eine sehr geringe Nolle, Die Wohnsrende, der Genus, dea eigenen Heims iit ihm völlig unbekannt. Man darf eben nie ver gessen, dah unsere Wohnsrende daa Ergebnis von Jahr hunderten in und in der Liebe zur Bergangenheil wurzelt. Wir lieben die Dinge, die wir geerbt haben. Urvalerhauarat, Ttiicke. die an vergangene Beiten, vergangene Tcliickiale er innern. Der Europäer hat ein Berhältnia zu allen Dingen, die ihn umgebe». Dem Amerikaner bedeutet daa Haua nicht mehr ala ein Belt, das er heute abbrjcht. nm ea morgen anderswo aufzubauen. Darum in eine amerikanische Woh nung selten gemütlich. Die Wohnung Hai meistens ebenso wenig Charakter wie die Ttrahe, Unter den Billen, die inan sieht, gibt ea manche, die freudig vom Neichtnm dea Besitzera Bengnia oblegen: To Ehaplma Billa mit ihren vierzig Bimmern. io die Billen mancher anderer «Tilmgrbhen, die es sich leisten tonnen, die herrlichsten Hanier zu haben. Denn nirgends ans der ganzen Welt kann ein Künstler so viel Geld verdienen wie liier Ea gab eine Beit, wo Gloria Twanson 17,'>i>i> Dollar die Woche erhielt, nnd Wvchengage» von bia ,'>>«üii Dollar lind nichta Ungewöhnliches. Der .Vilm ist daa grobe Goldbergwerk, daa magisch Dauiende nnd Tausende anzieh». Der svilm >>t der (Kvtt von Holluwood, iTiir einen ,>ilm. der eben gedreht ivird, interessiert sich die ganze Ttadt weit mehr ala für irgendein Ereignis in der ganzen weiten Welt, Eine Beiklang hielt der Ehristussilm, der bei de Mille gedreht wurde, Hvllnwood in Atem, Jetzt rückt Alt-Heidelberg ins Bentrnm des Interesses, das Lnbitsch ini Ltndio von Metrogoldwyn „schiebt" ldcnn was bei uns „drehen" hcibl, nennt man drüben „schieben"!. In Alt- Heidelberg spielt übrigens ein blendend schdner, junger Mexikaner, Navarro, den deutschen Prinzen. Und ich habe selten etwas Deutscheres, wenn der Ausdruck erlaubt iit, gesehen, als die Tirabc der kleinen Nesidenz ans kaliforni schem Boden, durch die der Erbprinz mit seiner jungen Gemahlin seinen Einzug halt. Die Itlmgesellschasten bauen sich hier ihre eigenen Ttädte, das heisit: nm daa Ltndio kristallisiert sich eine grobe Ttadt, To ist z, B, Universal Eil» entstanden, die Tchüpsnng der Univerial-Iilmgeiellschast. Die ivilciigeiellichasten setzen Millionen und Millionen nm und bilden eine Erscheinung, die einzigartig in der Geschichte der Kunst ist. Niemals, zu keiner Beit und in keinem Lande »nd bei keiner Gelegen- heil, Hai sich die Kn»sr.so innig mit der Industrie verbündet. Und dieser Ehe bekommt der blaue Himmel'Kaliforniens be- sonders gut. Ttrahlender blauer Himmel. Palmen im Sonnenlicht. Im Januar sitzen wir auf der Terrasse des Hotels, und zwar im Schatten, weil es i» der Tonne zu warm ist. Eine Münder- volle Landschaft, lauter frohe, ltevensmürdige Menschen um einen herum, und doch — und doch — leiden alle Europäer hier am Heimweh, Auch diejenigen, die es nicht sagen, die es lengnen. Denn um sich i» Amerika wolilzusühle», niub mau sich entschliebeu. Amerikaner zu werden. Ma» mub seine europäische Mentalität avstretsen und amerikanisch dSnke» und suhlen. Manche kbnnen es, manche kbnncn es nicht. Und die es nicht kbiinen. werde» das Heimweh nicht lvS. „Der Narr." Ein Spaziergang über den ^zeau. Einzelheiten werden immer erl» spater bekannt. Iast nniiier denen, die nicht dabei gewesen sind, manchmal aber auch de» Beleiiigie» selbst. Das scheint im Iall Liudbergh so zu sein. Erb ersuhr man, er sei abgesloge», daun hbrte ma», dab er in Paris gelandet war, lind langsam, ganz langsam hinkten dann die Meldungen über all die Kleinigkeiten und kleineren Begebenheit »ach. die solch ein Ereignis zu nm- gehen pslegcn. Liudbergh behandelte die ganze Angelegenheit wie eine all- tägliche Lache. Wie andere sagen: Ich gehe mal nebenan ins Theater, io sagte er zu sich selbst: Ich stiege mal rasch nach Paris, Ehe er ansstieg, ging er nochmal ins.Kino. Ins Kino! Das soll nicht etwa verächtlich klinge», weder'sür Liudbergh, noch snr das Kino. Ini Gegenteil, ist es nicht prachtvoll, dab ein Mensch, der eine ,rahri antreten will, allein antreten will, ans der Tage zuvor zwei andere den Tod sande». noch Nerven genug hckitzi. kurz vorher sich ein Programm im Kino an- z nie Heu? Dann ab er einen Bwielnuk !„jt rohem Schinken, stieg i» dem Tlrobenanzng. den er gerade an hatte. i»S Ilugzeng nnd gondelle los. Er hatte sich lediglich dickes Unterzeug angczvgen, wie er iagie, Dab er einen Pilotenaiizng nicht gebrauchte, ist vielleicht noch »ich! io seltsam, als dab das einzige Gepäckstück, das er mitnahni. ausgerechnet ei» Ttrohhnt war. den er auch gleich nach seiner Ankniisl in Le Bonrget anssetzke. In Amerika heibt Liudbergh „Der Narr". Nicht erst seit heute nnd gestern, sondern seit einiger Beit, Aber der Beiname in nicht böse, sondern gittmiitig gemeint. Er soll bedeuten, dab Liudbergh ein Kind ist, ein Mann, der nichts ernst nimmt, was die ganze Well ernn genommen habe» mociiie. Dabei ist er ein tollkühner Kerl »nd ein Könner in seinem I-acli, Einmal, vor zwei Jahre», sab er in einem Ilngzeng als Gab, Halle Pvil »iit und sollte diese lttvei ganze Tackei irgendwo abliesern. Als man sich jedmü dem Iingplatz näherte, erklärte der Pilot, wegen widriger -Linde nicht landen zu tonnen, und flog weiter. Was aöer lat Liudbergh? Er warf die beiden Tacke Post ans dein Avvarat und ivrana mit Fallschirm hinterher. Niemand glaubte, das; er bei der Bo heil »nie» ankäme. Er tam an nnd war heil Seitdem heibt er: Der Narr, Dabei wein er sehr gut, was er will, Tein Ilngzeng be herrscht er wie lauin ein ,zweiter. Man mub ans der Karte Nachsehen, mit welcher säst univahrscheiittichen Genanigkeik dieser Mann nur mit Karte und Kompab seinen Weg geflogen iit. viele Tausende von .Kilometern, durch Nebel, -lacht, Wind, Sturm, Schnee über endlosem Meer. Keinen Augenblick verlor er die Nichtnng, Und niit welcher Pünktlichkeit traf er in Paris ein! Plan hatte ansgerechnet, dab er dreinnddreibig Tinnden brauchen werde, er kam mit einer halben Stunde „Beripätnna" an. Bei dieser Entfernung! lind wir ivnndcrn uns oft nicht mal. wenn ein einsgcher O-Bug eine halbe Stunde Berspätnng hat, -vielleicht hätte Liudbergh seine Ans- gabe nicht io glänzend gelöst, wenn er nicht „wie ein -karr" an sie lierangegange» wäre Ein Kind, ein Narr, aber ei» ganzer Mann! Enbert. Vermischtes. Nüchlllcher Bandenliberfall auf Automobile. Nach einer Mel du na ans Hamönrg wurde in -der -lacht zu Donnerstag ein schwerer Uebersall ans der Landstrabe B r e in e » - B r e m e r ha v e n ans vier dcd WegcS kommende Automobile nernbi Eine etwa 15 Mann starke Notte von jungen Leuten empsina die Wagen mi« einem hef tigen Steinhagel, so dah die Inhrzenge stark bcsclmdigt wurden und die Insassen sich nur mit Milbe vor Berletzitiigen be wahren konnten. Sie fuhren mit erhöhter Geschwindigkeit bis znin nächsten Drt. wo sie kehrtmachte» nnd mit den Landjägern nnd einem Ueberiallkommando g» den Tatort znrüeksnhrcii. Hier konnte indessen mir noch e'i„ Mann, ei» B > e g eleiarbei > e r, als Mittäter e rgri s s e n werden. Bei der weiteren -lachniche in einer benachbarten Bicgelei wurden n o cl> > e h n w eitere Attentat e r ermittelt und verhakte!. Krönung Ser Madonna im Aachener Münster. Dem altbcrnlimten Bilde im Münster und der katholischen Einwohnerschast Aachens steht eine seltene Ehrung bevvr. Der Papst und das Domkapitel von St, Peter habe» Monsignore Graf Arbriv M ella di Santa Elia beauftragt, am Sonntag, dem k, September dieses Jahres, die Krönung des Ma- donncnbildcS im Aachener Münster vorzunehmcn. Dies ist eine ganz ansterordenttiche Auszeichnung sür die Katholiken Aachens, In den letzten sünszehn Jahren wurde nur ein ein ziges Mal ein Bertreter mit einer solchen Mission beansiragt, nnd zwar handelte cs sich damals nm ein Marienbild in Nom selbst. Auch die Wahl der Persönlichkeit lägt darauf schlieben. dab der Batikan der Aachener Feierlichkeit eine ganz besondere Bedcntnna beizulegen wünscht: den» Gras Arbrio Mclla di Santa Elia gehört zur nächsten Umgebung des Pgpstes, Er iit diensttuender Geheimer kammerherr, Dbermnndschciil, und stellvertretender Dberhofinarichgll. - - Nordhausens Iahrtanlendscicr. Die Ighrtanscndseicr der Stadt Nordhausen wurde am Ireitaa mit einem Be- grübnngsabend eingeleitet, — Der Reichspräsident hat an de» Oberbürgermeister von Nordhani'en folgendes Telegramm ge richtet: „Bn Nordhaniens Iahrtauscndseicr sende ich der alte» Kaiserpfalz und ehenicttigen freien Reichsstadt meine herz lichsten Grübe und Gliickwnnichc, Möge dcnlschcr Sinn und deutscher Ileib die aröeitsgiiie Stadt einer blühenden Bukinist enlgegensühren " *«' Gerichtliches Nachspiel einer Ttrabenranserci. Das Schösscngerichl Berlin-Mitte verurteilte den kvhlcnarbciter Reinhvld Schlicht, ein Mitglied des Rvtcn Irvntkämpscr- bniidcs, wegen Beteiligung an einer vvlitischen Schlägerei zn sechs Mvnateii Geiängiiis, Eine Rvttc vvn -ln bis ö«i jungen Burschen war über drei Rcichsbanncrlcnte hcrgcsallcn, die aus einer Schcidcman»-Bcriammlnng gckvmmcn waren. Da bei waren einem Pvitschassncr. der mit dem Abzeichen des Reichsbanners versehen war. zwei Böhne ansgeschlagen und svnstige Bcrletznngcn bcigcbracht wurden, ** Bootsunglück aus dem Rhein. Ans dem Rhein bei Arnheim fuhr ein mit siebe» Personen besetztes Segellwot gegen die kette einer Jahre nnd schlug nm. Ein Lehrer und leine beiden Knaben im Alter vvn siebe» nnd nenn Jahren sind ertrunken. Die übrigen BovtSinsgssc» kvnntcn gerettet* werden. ** Ein dentscher Postdcsrandant in Lnon verhaftet. In Lnon ist der im Dezember v. I. flüchtig gewordene Post- inspeklvr kallwinkel ans Bochum verhallet worden, der setner- zctk eine Sninme von tttönnn Mart nnlerschlagen halte. In seinem Besitz fand mall nur »vch einige Hundert Mark. In den nachsken Tagen ditt-slt seine llebersühriing iiach Deutsch land stattsinden. Ihr Weg zum Erfolg. Eine Rnnösrage hei hervor ragenden «merikanxrn. — ivaS die Rockesrllers. die Schwab. Ehr,»lcr. BKgsield «,,d Dodrmn, sage«. — Ist dieses „Geheimnis des Ersolges* wirklich ai» Gcheim»iS7 ES kst üblich geworden, die Zeitgenossen, die im Leben »nl Glück und grobe Erfolge gehabt haben, z» befrage», wie ne dazu getvmmcn sind. Wie könnte es in dieser Beit der Massen suggestion anders sein? Warum soll unter den kategorischeie Imperative», >git denen unS die Reklame überschüttet, et>o„ der Befehl: „Handle so nnd so. und habe Erfolg'." fehlen? Die Auguren werden lächerlich, wenn sie elwa die Antwori des alten Rockeseller aus die Nundsrage eines groben Stocl- holmer Blattes unter hervorragenden Amerikaner» lern, deren Ergebnis im folgende» wtcdergegeben wird. Immettuu ist es ganz nusschlubreich, z» lrören. »ms die Günstlinge de> Glücks als Ursache ihres Erfolges anführe». So hat der junge Roosevelt geantwortet: „Für ctnen Manu im Aüe, von .'V Jahre» lst cS eigentlich »vch zu früh, um sich Uber dc» beste» Weg z»m Erfolg im Leben zn ünber». Erst wenn mni das Lebe» sozusagen hinter sich Hai, kan» man rückschauend die Wege, die zu einem groben Lebcnserfolg geführt haln», iiachzeichnc». Trotzdem gibt es einige Regeln, die immer nützlich und die auch mir bekannt sind. Als ich »och ei» kleiner Junge war, gab mir mein Bater ein Motto a»S dem Ini,- ballspiel: „Scheue niemals vor Mühe zurück, spiele immer satr pla» und behalte das Biel stets im Auge." Diese Woue habe» mehr Wert als lange Predigten. Ich war immer der Ansicht, das; wirkliche Ehrlichkeit, gesunder Berstand nnd Energie zn jede,» Biel verhelfen, das man sich setzt. Ehrlich! n ist nichts anderes, als das Bestrebe», anderen zu helfen. En, Man» mit Berstand kultiviert das Berständnis sür aride,e Mensche», sür Mensche» aller Klassen, und daS verhilst iln». ihre Lache zu der eigenen zu mache». Ei» rein egvzentriicl e, Mensch kommt niemals weit im Lebe». Energie kann sehr nnl kultiviert werden, nnd war durch Training genau so nne Körper »nd MnSkeln. Die Persönlichkeit nnd die sogeiiainne E hi nee spielen keine besonders grobe Rolle. Die meiste» »m> denen, die es im Leben weit gebracht haben, haben leunn GlückSznsall dizii gebraucht. Klare» e e B i e g s > e l d. der bekannte Besitzer dee grobe» Barieiäs „Biegsield Ivlies". legt Wert aus folgende sieben Punkte, die nach seiner Meinung de» Erfolg in der Bühnenlansbahn ausmachen: l. Sei ehrerbietig zu alle», die mit dir in Berührung komme». kümmere dich nm deine eigenen Angelegenheiten, nnlerlasse es aher niemals, deine Hille i» dem Kalle, wo sic dringend notwendig erscheint, an- zilbiclen, :>. kümmere dich niemals nm das. was andere Mensche» sagen. Tu dein Bestes, sei nicht l>vie über ein tün che» Kritik, und der Rest kommt von selbst, l. Vergib niemals, dag, wenn du da» beste tust, es sich ioäter auch am besten ren tieren wird, was cs auch zuerst gekostet haben mag. ,V Be greife. das, die Schönheit die Welt regiert, (i. Höre niemals ans .klatsch nnd glaube niemals, das; ettvas wahr ist, el>e du dich selbst davon überzeugt lnrst. 7. Spiele niemals für solche Memchen, die deine Leistungen mit nberkrittlchen Augen be trachten »nd die überhaupt nicht willen, was sie wolle», Spiele stets sür das groste Publikum, Biegsield führt daun weiter sort: Man »ins; sich niemals allzusehr sür das, was >», kvnknrrenzsach geleistet ivird, iniereisieren. Wer stets ans- horche» will, was andere machen, und wie sie es machen, »er- liert allmählich jede Originalität nnd kan» nicht mehr selb ständig denken. Ein Tlmaterdircktvr tut am besten, wenn er nicht in andere Theater geht. Ein Ionrnglist dar» nicht zn viel fremde Artikel leien, und ein Schauspieler nicht versuchen, die Technik anderer kvllcgen nachzuahmen, Auberdem darf man niemals prahlen: ich kenne Theaterdirektoreu, denen es sehr schlecht geht, die aber die Taktik haben, ihre glänzen-dc» Ge schäfte zn übertreiben, Prahlerei aber beweist nichts anderes als einen schlechten Geschmack, E h r » s l e r. der Antvmvbillvnig. änberte sich: Man livri oft den Ausdruck „Geheimnis des Erfolges". Solch ein Ge heimnis gibt eS gar nicht. Natürlich must ein Me »ich gemüse Elgenichasten haben, ebenso auch die Möglichkeit, diese Eigen ictnttten zu entwickeln. Mit Tüchtigkeit und Energie kann man weit komme». Was den Bnsall betrifft, so können sich sehr viele diese» einsall selbst schasse». Amerika ist das Land der nu begrenzte» B"fällc. Das ist keine Phrase, sondern huchstäblüb ivahr. Der energische Mann, der sich durch Miszersolge »ich! abschrecke» lässt und sein Ziel energisch weiter verfolgt, wiG cs in Amerika auch sicircr erreichen. Traurig ist cs aber, wen» man den Ehrgeiz verliert. D o h e » n ». der Gvnverneiir von Ohio, antwortete: Wenn die Jugend nur das Ende wusste, >a würde sie öfter nein als ja sagen. Ei» innger Menich kann heute »ei» sagen und dieses Nein am nächsten Tag in ein Ja verwandeln, aber nicht umgekehrt. Mit dem impulsiven ,sa, welches, einmal ausgelprocheii. eine Berhindlichkeit cmbali, lntt man sich verpflichtet, nnd das führt vit zn schiverwiegcndcn Kolgen. Die Ursache der meiste» Kehlschläge im Leben bestellt darin, das; nicht zn rechter Belt »ein gesagt wurde. Denken Sie Nur an all das verlvrene Geld, an sehlgeschbagene Svetii- lattvnen, die das Leben lv vieler Menschen ruiniert haben - alles dadurch, das; inan statt nein ja gesagt hat. Um sich selber nein zu lagen, must man mehr Mut haben als zm» Jawort, das dvch lv leicht ist, Derjenige, der nicht gelernt hat, »ein zn sage», ivird sein Leben lang der Diener fremder Memchen sein. Alle nmrden seine Beit mit Bcichlag belegen, seine Energie ausnutzen und seinen Kortschritt hemmen. Er wird das lDpier aller sein: zuletzt wird ma» vor ihm jeden Respekt verliere». Untere Beit hat ia so viel Verlockungen sür die Jugend »nd allzu vst sage» die Inngen ja. Das Nein ist allo nach mcincr Meinung der beste Weg zum Kortschritt. Schwab, der Ltahlniagnat: Geld verdient ma» oft durch eine glückliche Ehanee, Aber nicht das Geld an sich macht das Leben glücklich. Wenn ich an meine Krcuride denke, die ich i» meiner vierzigjährige» Tätigkeit crwvrben habe, wenn ich die unzähligen Schornsteine meiner Betriebe rauchen sehe, dauu wird mir erst klar, das; ich etwas Wertvolles geslihasscn habe, Wenn sie mich tragen, ivaS mich z» diesem Ersolg gesübrt bat, must ick, antworten: Vor allem Rcchtichassenheit und Ebr» lichkeit. kein einziger Mensch kann etwas Grvstcs im Leben ansrichtcn, wen» er nicht ehrlich z» allen ist. Anstexdein mnsi man ein gesunder Demokrat sei». Ein anderer wichtiger Kaltor ist die Lvnalität. Lei lvncrl! Ich verdanke meinen Kortschritt dem Umstande, das? ich meine» alten Krennden gegenüber, die meine Lehrmeister in der Stahlbranchc waren, stets lvmil geblieben bi». Sei böslich! -lichte dein Leben lv ei», das; du ,;» allen, mit denen du in Berührung kommst, steld höflich »nd znvvrkvmmend sein kannst. Wenn du einen Man» findest, der im Anfang deiner Lansbah» dir durch seine» Ein- slnst nnd wiiic Beziehungen Helsen kan», so verlasse dich nie mals ansichliesstich ans seine Hilse. Verlasse dich »nr aus deine eigenen Verdienste und scheue dich nicht, jeden noch so nistcr- geordneten Posten anzuiiehmen. I o h n D. R ockeseller Baue deine Karriere nicht ans willkürlichen Handlungen ans. sondern halte dich immer an einen bestimmten Plan. Bei -der Bcriissirmhl soll dein erster Gedanke sein: Wo kann ich vvn grösstem Nutzen sein, nnd ln welcher Branche kann ich der ganzen Welt den grössten Dienst leiste»? Mit diesem Ziel vor den Augen, muss man den Kamps nm das tägliche Brot beginnen. Ein Geschäft, das niendandem nützlich sein kann, kann auch nichts Grosses einbringe». Bl tollte LE
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