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Dresdner Nachrichten : 29.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270529
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-29
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.05.1927
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Zinsiave lann cs »m nur um einige Ainenoriipp wo sichtlich cinc Ermäßigüiiy der Kurse gercchtsertt Die Rendite, die festverzinsliche Popicre zuletzt schwankte für Pfandbriefe zwischen 5.75 bis 7,46 s Ailrtch, SS. Mal. 11^40 Uhr. Devisenkurse. Pari» London 25.24.026. Neuyork 51S.7», «elgten 72,28, Italien ».4l.»5. Spanien itt.S». Holland 20t),lO, verltn lS8.t». «len 78.l7»1. Stockholm 180,10, Otto 184,40, Kopenhagen 188M. Soli« »?s. Prag ll»,46, «arichav »8.10. Budapest SO.«). Belara» »18LO, >«hen «85. aonftanttnopel »71^0, Bukarest 81«. Helsinaior» 18.07.d0, Prtvatdt«. kont 82i, Bueno» >tre» 220, Jayay ^4>,50. Denken«: ruhig. Zur VSrfenlage. AUmShttche Senkung -e» Lursnioeau». Rach den beträchtlichen Kurserholungen, die sich unmittel bar nach dem ominöse» Freitag den l3. Mai. an den deutschen Wertpapiermärkten vollzoll, erfolgte im Lause der diesmaligen Bcrtchtswoche ein erneuter Schwächeansall, der am Montag ziemlich heftig einsetzte und. wenn auch nur bet enger be- grenzten Rückgängen, bis zum Wochenende anhtelt. Es tritt mit dieser neuerlichen Gestaltung der Bvrsenlage immer drut licher hervor, daß der Medio und die Regulierung der au» dem schwarzen Freitag verrührenden Verluste doch nicht so reibungslos überwunden worden ist-, als wie seinerzeit be richtet wurde. Nur das eine steh» fest, das, sich die Banken bei der Einziehung ihrer Gnihabeir und dem Abbau der Spekula tionSkreditc im wohlverstandenen eigenen Interesse einer ge wissen Kulanz befleitztgten, um einen Kurssturz tnS Boden lose zu vermeiden. Zwar sind am letzten Montag nicht mehr genügend gedeckte Engagements in gröberem Umfange zwang weise aufgelöst worden, ein. Umstand, der an diesem Tage hauptsächlich auch den neue» erheblichen Kursrückgang herbei führte, an den folgenden Tagen war aber davon nichts mehr z,i verspüren: vielmehr war das Angebot ziemlich klein, das aber, da nur eine geringe Kauflust bestand, doch fortgesetzt die Kurse nach unten beeinträchtigte. DaS Ende der Baisse dürfte überdies kaum erreicht sein. Die Verhältnisse am Geldmarkt haben sich derart zuaespttzt, das, tägliches Geld über den Ultimo mit 7)4 bis «!z Prozent und höher für.Prolongotlonszwecke bezahlt wor den ist. Man hat zwar den Versuch unternommen billigeres Geld von den Auölandsgeldmarkten zu leihen, scdoch geben die ausländischen Kreditgeber bei der Gewährung von Krediten sehr vorsichtig zu Werke. ES kommt hinzu, daß in Hamburg »nd Köln per Medtp nicht abgerechnet wird, und daß erst an diesen beiden Plätzen der Ultimo eventuell un» angenehme Ueberraschungcn bringen kann. Auch die Stellung- »ahme der englischen Regierung gegenüber Sowjetriibland, die scheinbar den Auftakt der russischen Blockade bildet, ist geeignet, die Unsicherheit an der Börse zu erhöhen. ES besteht allerdings die Gefahr, daß die Spekulation die Baissebewegung ebenso überspannen wird, wie dies seinerzeit bei der Hausse -ex Fall gewesen ist. Aus Grund de, letzten Kurse haben sich die Rendite der verschiedenen Äkttengrnppen nämlich nicht unbeträchtlich erhöht, so daß fach- lich kaum »och Gründe für weitere starke Rückgänge vor handen sind, mit Ausnahme der bereits erwähnten Schwierig keiten am Geldmarkt B.alikenwerte gewähren heute bereits wieder im Durchschnitt .5,84. Prozent Zinsen, SchiffahrtS- papicre 8.97 Prozent, Mo.nt.anwcrte 8.52 Prozent. Maschinen- werte 2.4» Prozent. Kaliwcrte sogar 5,7» Prozent. Für Klanzstofs hat sich die Rendite auf 2,72 Prozent erhöht, für ghemiciverte aus 2,17 Prozent. Bei Berücksichtigung dieser Zinssätze kann cs sich nur um einige Aktiengruppen handeln, gerechtfertigt erscheint. t gewährten, Prozent in- folge der KurSabschwächnng, die auch an diesem Marktgebiet zu verzeichnen war. Die-Vertenerung der Gcldsähe gelangte offenbar am Pfandbricfmarkt zum Ausdruck. Tie Rörsenzuknnft würde natürlich weit hoffnungsvoller beurteilt werden können, falls dem Antrag der wirtschaft lichen Spitzenvcrbändc für völlige Aufhebung der Kapitalertrags st euer für Ausländer von seiten des Finanzministeriums stattgegcben würde. Für diesen Fall würde die AuSlandSanleihctätigkeit Deutschlands wieder stark zunehmcn, die im Augenblick durch die Beseitigung dieser frühe- reu Begünstigung behindert worden ist. ES ist allerdings eine große Frage, ob sich die Negierung zu dieser Maßnahme rnt- jchlictzen wird, da sic angesichts der Erhöhung der DaweS- Leistungen ein Interesse daran haben mutz, dem AnSIande z» demonstrieren, dah es der deutschen Wirtschaft nicht möglich ist die gesteigerten DaweS-Lasten zu tragen und die Seist»»- gen zu erfüllen. Sollten de» ausländischen Kreditgebern die Vergünstigungen trotzdem eingcräumt werden, so würde daS die Aufschiebung des Eintritts eines Zustandes bedeuten, der über kurz oder lang doch cintrcten mutz. Von seiten der industriellen Entwicklung drohen der Börse keine Schwierigkeiten, im Gegenteil, die dauernde Besserung der Beschästigungslagc würde unier anderen Verhältnisse» eine Steigerung der Börsenkurse ausgelüst haben, die nun aus den angeführten Gründen nicht eintreten kann. Nichtsdesto weniger bleibt die Gestaltung der ArbcitSmarktlage gerade für die Börse von gcrötztcr Bedeutung, da diese im Verein mit den Dividendenausschüttungen den zuverlässigsten Matz stab für die gerechtfertigte Höhe des BörsenkursnivcauS bildet. Solange Industrie und Handel gut beschäftigt bleiben, kann die Baissebewcgung auf lange Sicht nicht standhalten, sondern, nachdem die Gcldmarktschwiertgkeiten beseitigt sein »erden, wird cs sich zeigen, datz die im Augenblick erreichten Kurse einen gerechtfertigten Stand darstcllen. Wenn auch gegenwärtig die Lage noch als etwas gespannt bezeichnet wer den mutz, so kann es schließlich aber gar keinem Zweifel nnicr- ltcgcn. »atz wir bet weiter ansteigender Konsnnktur wieder eiiic kräftige und ausbaufähige Börse haben müsse». Es sind genügend Grundlagen vorhanden, um die Effektenmärkte wieder aufzurichten. Ob dies allerdings nach den angcrtchteten Verwüstungen und den schweren Verlusten in kurzer Zeit möglich sein wird, mutz vorläufig dahingestellt bleiben. Der sächsische Steinkohlenbergbau im Jahre 1926. Nach dem soeben herauögegcbencn Geschäftsbericht de» Bergbaulichen Vereins zu Zwickau, e. B., war dir Konsunktur im ersten Halbjahr stark rückläufig. Die Vorräte betrugen zu letzt etwa eine Monatösördcrung. Feierschichten in größerem Umiang standen unmittelbar bevor, als der englische Berg- arl>eiterstreik eine fühlbare Erleichterung brachte. Die Vor räte konnten mit Hilfe eines KüstensondertarifS allerdings nur zu gedrückten Preise» geräumt werde», da niemand die lange Dauer des englischen Streiks vorausjehen konnte. Die Werke wurden zwar hierdurch wieder flüssiger, mutzten aber neue Sohnbelastiingen in Kauf nehmen, da der Bcrgarbciter- verband in Ueberschätzung der Konjunktur Forderungen etn- acrcichi hatte. Z» hohen Löhnen waren die Werke aber auch durch die hohe Bezahlung in der umgebenden Industrie zwecks Eindämmung der Abwanderung genötigt. Auch war die Siche rung eines geeigneten Bergarbeiternachwuchscs erforderlich. Im sozialpolitischen Teil nehmen die Ausführungen über die NcichdknappschastSnovclIe einen längere» Raum ein. Leider mar der Reichstag wirtschaftliche» Vorstellungen in dieser Frage unzugänglich Die Auswirkungen der Novelle sind ruinös. Insbesondere ist die Krankenzifser zufolge der hohen Leistungen bedenklich gestiegen. Auch in Arbeitnchmerkreiscn, besonders bet den Angestellten, dämmert bereits die Einsicht. Eine Revision des Gesetzes scheint heute schon dringend geboten. Die Aussichten für den Kohlenbergbau im all gemeinen als für das sächsische Revier Im besonderen werden ungünstig beurteilt. Wichtig erscheint, datz Polen be züglich dcS Kohleneinsuhrkvntingcntcs durch die ReichSrcgie- rnng kein zu großes Zugeständnis erhält. Noch wichtiger ist e». datz der iächsischcn Steinkohle endlich ihre berechtigten Tarijwüiijche durch die Reichsbahn erfüllt werden. Die schwebenden Kanalpläne werben vom sächsischen Sicinlohlenbcrgba» aus. mit Ausnahme des HansakanalS. durchiveg abgelchnt. Baute«, und Rörscuschluß am Psiugstsonnab««». «m 4. Juni iPItiigsnonnaSend) halten nach einer Bekanntmachung im Anzeigen teil« dt« hiestgen Banken «nd Bankgeschäfte Ihr« Kaffen gl ich lassen. An diesem Tage fallen auch die Bdrsen an». Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Enzian- und Russland. »Aserrm Moskauer Sonderberichterstatter.) Seit dem «reoS-Zwjschenfall muhte in Moskau natur- gemätz mit einem Abbruch der russisch-engltschen Beziehungen gerechnet werden und damit rückte die Frage tn den Vorder grund. welche Folgen ein solche» Ereignis nicht nur tn poltit- scher, sondern auch tn Wirtschaft.! tcher Beziehung für die Sowjetunion nach sich ziehen würde. Die Bilanz der- artiger Berechnungen ergibt, sich an» den folgenden Taten über die Entwicklung de» Handels »wischen den beiden Ländern. Bekanntlich hat England, im Wirtschaftsjahre 1925/2« den ersten Platz im russischen Autzeohandel gegen Deutschland und Amerika, das fick» mit dem dritten Platz begnügen mutzte, er- obcrt: auch tn der ersten Hälste des laufenden Wirtschafts jahres I926/I7 marschiert England an der Spitze im Handel mit der Sowjetunion. Während der Handel Rutzlands mit sämtlichen Staaten — mit AuSnahm« Frankreichs — einen zum Teil erheblichen Rückgang auszuweiscn hat, ist der Waren austausch mti England stabil geblieben. England kommt für Rußland noch immer als Haupt- abnehmer russischer Exportwaren tn Betracht. Die große Bedeutung des britischen Marktes für das russische Exportgeschäft erhellt aus nachfolgender Zusammenstellung iin Millionen Rubel): Export noch England Export nach Deutschland >928/24 «9.7 121,9 1924/25 185.« ' 87.0 1925/2« 197,7 111.« Bei nicht wenigen russischen Ausfuhrwaren wie Butter, Speck, Holz usw. nimmt England sogar so gut wie eine Monopolstellung ein. Jedoch ist der Anteil Rußlands an der Gesamteinfuhr Englands nicht bedeutend: er betrug z. B. 192« bet Holz nur i5,2 Prozent <1925 t9 Prozent), bei Flachs 4,6 i>1,5) Prozent, bei Hans 9 <!«,!> Prozent. Mithin war 1926 sogar ein Rückgang des russischen Anteils an der englischen Einfuhr mehrerer Waren fcstzustcllen. In zunehmender Ent wicklung befindet sich auch die Ausfuhr russischer Naphtha- produktr nach England. Nor allem werben Benzin und Petroleum a»S Rußland »ach England auSgesührt. Im ersten Halbjahre 192« 27 stand England an erster Stelle unter den Abnehmern russischer Naohthaprodukte. Im Vergleich zum Vorjahre stieg die Ausfuhr nach England um 89,1 Prozent. Größeres Interesse zeigen englische Firmen auch für die- jcntgen russischen Ausfuhrwaren, deren Export die Sowjet regierung mit Rücksicht auf die Aktivierung der Handelsbilanz neu anfnebmcn bzm. stark forcieren will. So wurden bei spielsweise Verhandlungen, über größere russische Asbcst- lirserungen nach England angcbahut. Interessant ist. daß eö den beiden russische» Banken in London — Moscow Narodnr,- Bank Ltd. und Russian-Bank sor Trade Ltd. — gelungen ist, nicht unbeträchtliche Mittel — vor allem aus englischen Ge- nossenschastökretscn — für die Finanzierung der Bereitstellung und dir Ausfuhr gewisser russischer Exportwaren, so u. a. von Rauchwaren, nach England Hcranzuzichcn. Die russische Einfuhr aus England stellte sich In den letzte» Jahren wie folgt lin Millionen Rubels: Einfuhr a»S England Einfuhr aus Dculschland 1928 24 49.2 87,4 1924/25 N«,7 174.2 1925/2« 129,2 189.5 Wie man sicht, blieb die Einfuhr englischer Waren nach Rußland bedeutend binter dem Import ans Deutschland zu rück. Dies erklärt sich dadurch, daß Rußland seine Bestellun gen auf Maschinen. Kraftanlagen u. a: IndttstrieanSrüstungcn vorwiegend in Deutschland »nd Amerika tätigte, da die eng- tischen Preise nach russischer Ansicht z» hoch waren, während im Einfuhrhandel mit England die erste Stelle von In du- strterohstafsen s.Kautschnk, Wolle usw.) und Halb fabrikaten eingenommen wurde. Erft Mitte 1925/26 begann die Sowjrtregiernng mit der Erteilung größerer Aufträge aus Industrieausrüstungen in England. Den Anfang machte die russische Textilindustrie, die 1925126 den Maschtncnbansirmen MvSka«. Ende Mai 1927. in Lancashtre und UorNhire Aufträge für 9 bi» 1« Millionen Rubel vergab. Die Bestellungen der russischen Na, > a- industrte betrugen 1925 2« — 5 Millionen Rubel, die r»i- .n Elektrizitätsaufträge — an den BickerS-Konzern — in .ftil- lionen Rubel. Diese russischen Bestellungen haben zwcijeUoe- für die englische Wirtschaft eine Rolle gespielt, wenn auch bei spielsweise 192« auf Rußland nur 12,2 Prozent der Ausfuhr englischer Textilmaschinen entfielen. Wie tn den Kreisen des HandelSkommtssariatS erklär« wird, standen im lausenden Wirtschaftsjahre 1926 27 weitere umfangreiche Aufträge in England bevor. Die Höhe der für Bestellungen in England erteilten Lizenzen betrügt 25 Mil lionen Rubel. Davon entfallen auf die Metallindustrie »nd die chemische Industrie 8,1 Millionen Rubel, auf den Gostorg und die lokale Industrie 2 Millionen Rubel, auf Maschinen für die Textilindustrie 11 Millionen Rubel. Ferner waren bedeutende Aufträge auf NaphthaauSrüstungen und Anlage» für das Verkehrswesen, sowie kleinere Bestellungen aus elektrotechnische Ausrüstungen und aus Anlagen für Krast- werke beabsichtigt. In diesem Zusammenhang gewann daö Abkommen mit der Midlanb-Bank über einen Kredit in Höhe von l« Millionen Pfund Sterling, was die Finanzierung etwa des vierten Teiles des Gesamtumsatzes des russisch-englische» Handels bedeuten würde, besondere Bedeutung. Dieser Kredit, der auf insgesamt 42 Monate gewährt werden sollte, war tn Form einer Garantie des Diskonts russischer Wechsel bei Bestellungen in England geplant, wobei die ersten Wechsel zu 80 Prozent erst ü Monate nach Lieferung der Anlage» fällig gewesen wären. Im Hinblick aus diesen Kredit wurde» auch Verhandlungen mit der großen englischen Textil- maschinenbauftrma Platt L Smolley in Manchester über eine» Kredit in Hohe von 25 Millionen Rubel ans 48 Monate für den Einkauf von Textilmaschinen geführt. Seitens englischer Maschinenfirmcn lagen auch Angebote auf Lieferung von An lagen für die Naphthaindustrie für insgesamt 20 Millionen Rubel vor. Nach Ablauf dcS deutschen 800-Millionen-Kreditö war der Kredit der Midland-Nank Rußland überaus will kommen. Das Dementi der Banklcitung, nach den Arcos- HauSsuchungen wird in Moskau durch einen Druck der Bank von England erklärt, die im Einklang mit dem neuen anti russischen Kurs diese weitgehende Krcditaktion nicht zulasten konnte. Man meist in Moskau darauf hin, daß der Präsident des britischen IndnstrieverbandcS, Sir Allan Smith, das Zu standekommen des Kreditvertrages auch nach dem Dementi der Mtdland-Rank erneut bestätigt hat. Alles in allem kann gesagt werden, daß ein Bruch mit England eine schwere Schädigung des russi schen Ausfuhrhandels darstcllt, da die Bedeutung des englischen Marktes für den Export Rußlands weitaus größer ist als die deS Rußlandgeschäits für die englische Ausfuhr. Die russische-englische Handelsbilanz war in den letzten drei Jahren dauernd zugunsten Rußlands aktiv, und zwar 19Ä/24 mit 81.5 Millionen Rubel, 1924/25 mit 80.2 Millionen Rubel, 1925/26 mit 64,6 Millionen Rubel. Es ist auch zu beachten, daß, abgesehen von Amerika, tn den anderen Ländern die Aus nahmefähigkeit für russische Ausfuhrwaren begrenzt ist. Hier durch könnte auch die Frage der russischen Jndustriebestellun- gen im AuSlandc eine für die Sowjetrcgiernng ungünstige Lösung finden, da ein starker Rückgang deS Ausfuhrgeschäfts die Basis für die Entwicklung der Einfuhr bedeutend ein- engcn würde. In diesem Zusammenhang läßt sich ein inter essanter Vergleich mit dem deutschen Nußlandaeschäft ziehen, das ja in weitaus größerem Matze auf die Ansfuhr nach Rußland eingestellt ist als aus die Einfuhr russischer Waren. Dieser Ehgrakter des deutsch-russischen Handels erlaubte den Russen seinerzeit im Jahre 1924, mit einem AnftragSboykott als Repressalie für die Durchsuchung der Berliner Sowjet- Handelsvertretung sehr schnell bei der Hand ,« sein, währen sich die Sowictregierung bei dem gegenwärtigen ArcoS- Konflikt cinc bemerkenswerte Mäßigung anfcrlegt hat. Einstellung non KnrSnotlze« In Berlin. Die Notiz fffr die nach, stehcnden Aktien wirk« an der Berliner VOrle eingestellt. da die Zu- lesiiingSgenehmiguiig sür diese Werte znrückgenoinmen ist- Düffel- doiser Eisenbahn-Bedarf Weyer am t. Juni, Eisenwerk Krast am 1. Juni. Westfälische Eisen- und Draktwerke A -M. am 1. Juni, Zwickaue- Maschinenfabrik am 1. Juni. Faunwerke am 2. Juni. Gothaer Waggonfabrik am IN. Juni. Portlond-Eement-Werke ..Mark" am >0. Juni. Porta-ltnion-Westsalia am IN. Juni, Rhcinisch- Wc-stsälische Zement am ia. Juni. Teckienborg am 11. Juni. Berliner Glas- und Sptegelmannsaktiir I. L. am 86. Juni. Amsterdamsche Bank. Amsterdam. Der Abschluß stlr da» Gc- IchästSjabr 1026 weist einen Reingewinn von 18 6N5 000 (17 444 000) holländische Gulden ans. Darunter erscheinen Zinsen mit 10 64N000 II0 679 000) holländische Eliiiden. Provisionen 4 801066 (5 195 000) holländische Mulden, Gewinne an» Wechsel 1 861 000 <1 206 000) holländische Mulden, an» Effekten 286 000 (40? 000» holländtiche Mulden »nd an» Emissionen l oinooo (67 000) holländische Mulden. E» vcr- bleibt nach Abzug der Unkosten in Höhe von 6 006 ooo (6 806 000t ln ständische Mulden sodann ein Uebcrschiist von 12 600 ooo <11 640 0001 holländische Mulden, woran» nach Abschreibungen von 2 606 000 lt 208l»oo> holländische Mulden »nd NNekstellnnaen fstr Debitoren »nd Beteik>a»n(ien von 8 600 (100 (wie l. B.) holländische Mulden u. a. i7!4X> Dividende aus 66 Millionen holländische Mulden Aktienkapital verteiU werden. Dresdner Albumlnpapiersabrik A.-G., Dresden. Nach dem Be rich» de« Borstande» haben stch die Im letztlährlhki, Berichte auS- Ncsprochencn Erwartungen wegen Freigabe de» beträchtlichen amerikanischen Mutbaben» der Gesellschaft auch im abgclauscne» Meschäst»Iahre nicht erfüll« Der amerikanische Senat hat die Ver handlungen wegen Freigabe der deutschen Guthaben abermals ver. tagt. JnzwIIchcn wird dann auch vlcllckchl der bereit» bekannte Prozeß zwischen dem amerikanischen Treuhänder und dem Eastman». Konzern, indem inzwischen In erster Instanz zugunsten de» Treu händer» und damit indirekt zugunsten der Dresdner Albuminpapier. sobrik ein Urteil ergangen ist, auch in den zu erwartenden weiteren Instanzen endgültlg erledig« sein. Mit Rücksicht aus dl« noch schwe- bendrn amerikanischen Ansprüche hat die Verwaltung erwirk«, dost die TllgungSsrist für da» KopItalentwcrtungSkonto vom Reich». iustizminiNeriiim mit Versagung vom SS. Mär, d. I. um ein Jahr verlängert worden ist. Da ziemlich bedeutende Aufwendungen für die Geltendmachung »er Freigabransprüche zu leisten waren und die übrigen verpflichiungen auch höher geworden sin», wurde im Be richtsjahr nur ein Gewinn von 704 Reichsmark erzielt, der zur Ver. ringerung de» KapitatentwertnngSkonto» benutzt wird, wodurch sich dasselbe auf 180 684 Reichsmark stellt. verstchernugSanstal« der sächsischen Gemerherammer» «. <». in Drevden. Unter Leitung ihre» AussichtSratSvorsttzenden, Ober- mcister Bitte (Dresdens»»begast) hielt die Versicherungsanstalt der sächsischen Grwerbekammern a. G. am 26. Mai im Hotel „Drei Raben", Dresden, ihr« dte»tährtge Ha»tptversammlung ab. Direktor Werner kcnnzeichnele ln dem von Ihm rrstatteten Bericht über da» 24. GcschäftSsahr da» erzielte Ergebnis für die Krankenversicherung als befriedigend, in der Leben»- nnd Rentenversicherung als recht gut. In der Krankrnverstcherung wirkte sich der ab- klingendr Krtsenzustund noch au». Dank ihrer gesunden BeitragS- nnd Tarispolltik Hot aber die Anstalt Im BerichtSsahre in der Krankenversicherung die gleichen Tarifbeiträge bcibchallen kvnnen wie im Vorjahr«, un» ist Infolge der bei anderen Krankenversiche- iiingSgksellschaften notwendig gewordenen Beitragserhöhungen setzt erst recht ein« der billigsten Krankenkassen. Die Krankenversicherung wie» Ende de» VerlchtSsahrr» 12S2K8 versicherte erwachsene Per sonen au». Di« Versicherunglletstungcn haben stch von 6l»42 6lS,oo Reichsmark tm vorsahr« aus 7 008 664,44 Reichsmark Im Bericht» jahre erhöht. Die Reserven »«trugen 1680000 Reichsmark. In der Abteilung Lebens- und Rentenversicherung schließt da» Berichtsjahr mit einem KapttalversicherungSbestond von 86 444 64.'. Reichsmark. Die Prämienclnnahmen betragen I 77116S Reichsmark gegensidrr 1024 780 Reichsmark I« Vorjahre, in der Rentenuerflche- r»»S »181« Reichsmark g«»ru»8er t»4 760 R«>ch»mark I« Vorfahre. Die Lebensversicherung schließt mit einem Reingewinn von fast Million Reichsmark ab, wovon nach den üblichen Rückstellungen der größte Teil der Dividendcnrücktage für die Mitglieder zuge- führt wird. Ans die gcwinnbcrcchligten Versicherungen werden wie in den Vortahrcn 26 N de» Jahresbeitrages olS Gewinn au»- gcschüttet. In der Rentenversicherung ist eine Gewinnverteilung von 7 Hs der BcitragSrückiage sür 1027 und von 6 A für 1028 be- beschloffcn worden. Die Reserven in der Lebensversicherung be laufen Och aus 2 45.1 682 Reichsmark, diejenigen der Ncntenvcrsichc- rungSabteiliing aus 486 860 Reichsmark. In der KurhauSanlage „K a i s c r h o f" in Värcnlcls haben in der Kurzeit etwa OOO Mit glieder untergcbracht werden können. Die Vermögend- best ä n»e sind im BerichtSiahr insgesamt um etwa 1)4 Million Reichsmark vermehrt worden. Zurzeit beträgt da» Aktivvermögen der Anstalt einschließlich von fast 8 Millionen Reichsmark Hypo theken bei vorsichtigster Ncwertung dcS völlig schuldensreien Grund besitze» und nach Abschreibung der Inventar- und Effektenbestände aus 1 Reichsmark etwa 6)4 Millionen Reichsmark. Im neuen Ge- schästSIahr hat die AnstallSlcitung durch außerordentlich günstigen Ankauf größerer GeschästSgrnndstücke in Pkauen, EheMnitz und Zwickau, in die die Geschäftsstellen überslcdeln sollen, ihren Grund besitz erweitert und dadurch, abgesehen von einer entsprechenden Anlagcvcrzinsiing, wieder wesentliche innere Werte geschaffen. Dresdner Speisefettfabrik A.-G., DeeSden-Dölzsche«. Die G>- sellschast schließt für 1926 mit einem Reingewinn von ll 889 (i. V. .068) Mark ab. der vorgctragen wird. Porzellansabrik PH. Rosenthal L «»- A.-«., «erttn-Seil». In der ordentlichen Hauptversammlung wurden dle Regularien ge nehmigt. Au» dem Reingewinn von 608 480 Reichsmark wir» wiede rum eine Dividende von 6X aus die Stamm- und Schnhaktlcn und von 6).' aus die Vorzugsaktien verteilt. 247 008 Reichsmark werden vorgetragen. Nach den Angaben der Verwaltung könne der GeichäftSgang als sehr befriedigend bezeichnet werden. Dividendenvorichläge Im Jdnna-Konzer». Di« Iduna- LebenSversicherungSbank schlägt eine Dividende von ION (i. V, iOH>, die Iduna, Allgemeine Verficht- rungS-A.-M. «ine solche von 6H ii. V. t)A) vor. Die Ver waltung teilte über da» lausende Geschäft mit, datz dieses sich be friedigend gestalte und weiter eine gesunde Entwicklung zeige. Rudolph Karstadt A.-G., Hamburg. Die Hauptversammlung ge nehmigte die Vorlagen und setzte die Dividende aus 10)4 scsi. Aus Vesragen eine« Aktionärs, ob die jungen Aktien der Karstadt A.-G. i» absehbarer Zeit zum Terminhandel an der Berliner Vörsc kommen würden, wurde erklärt, daß augenblicklich keine neue» Aktien zum Terminhandci an der Berliner Börse zugelaffen wür den, man müsse daher weiter abwarten. lieber die Lage der Gesell schast bemerkte Kommerzienrat Schorndorf, daß da» Unternehme» gut beschästigt sei, in den Detatlgeschästen sei eine Steigerung mich in diesem Jahre zu verzeichnen. Die Uebernabine der durch die letzt - Fusion erworbenen Geschäfle habe sich glatt vollzogen. Auch diese Geschäfte entwickeln sich zufriedenstellend. Der Neubau de» große» Berliner Warenhauses der Gesellschaft wird voraussichtlich Ende- Juni beginnen. Die Verwaltung hofft, die Kosten dieses V»ne-> wle auch die de» Warenhauses Hamburg-Varmbeck au» eigene» Mitteln trag?« z» kvnnen nnd nicht genötigt zu sein, fremde Hisse in Anspruch zu nehmen. Vroschlerweberei A.-G. ln Tlsterberg. Die in Plauen abgchalt. »- Hauptversammlung war von »4 Aktionären mit 862 600 Reichs,»,- Stammaktien »nd 8626 Stimmen, sowie 6000 Vorzugsaktien m l 7200 Stimmen besucht. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß im abgclaufencn Jahre «In Verlust von 572 800 Reichsmark ein standen Ist. Jnsolge mangelnden Absitze» wurden große Abichrsi bungen, die wegen Umstellung de» Betriebe» auf andere War n gattungen nötig waren, vorgcuommcn. Eine größer« Minderheit b mängelte den ungünfttgen Abschluß und wünschte nähere Erklär» gen von der Verwaltung, dl« auch gegeben wurde»«. GeschüstSbcriä , Bilanz, sowie Gewinn- und Berlustrechnung wurden gegen I Stimmen »enehmitzt, ebenso de« Aufsicht»»««, verwaltungsrat ui > V»^««t gege« 1870 Stk»»«« Entlastung ertelft. Die H e r a b
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