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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.07.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260726013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-26
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.07.1926
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Z15 Seite 2 2^. )»«»i rci2t> Spaltungen innerhalb der Sowjetregierung. Mahregelung Sinowietss Moskau, -V Juli. lTelegraphenagentur der Sowjet- rinion.j Das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Soivieinnion beschäftigte sich in seiner heutigen Voll sitzung nur einer Reihe wichtiger Drogen üeS staatlichen und wirtschaftliche» Wiederaufbaues und des innerparteilichen Lebens. Nach Anhörung eines Referates der Zentrcilkontrvll» kommission über Fälle von Uebertretungen der Be» schlusse friiherer Kongresse betreffs Wahrung der Einheit der Partei durch etnlge führende Parteimit glieder wurde beschlossen, Stnowjefs von seinem Posten als Mitglied des politischen BureanS deS Zentralkomitees ob,„beritten nnd laschem itsch auö der Zahl der Kandi daten des Zentralkomitees ouszuschließen. An Stelle Sinow- jesss wurde Rudsutak zum Mitglied des Politischen Bureaus gewählt. Gegenwärtig besteht also das Politische Burean aus folgenden Mitgliedern: Stalin, Rnkoff, 'Bucharin, Tomskt, Kaiiiün, Molotov, Siudsutak und Trotzki. Die Zahl -er Kan- didaken des Politischen Bureaus wurden von fünf ans acht erhöht. Nach Entgegennahme einer Mitteilung des BureauS über die iin Zusaiuinenhang mit den legte» internationalen Ereignissen gesoßte» Beschlüsse billigte die Bollversammlung die Taiigleil des Politischen Bureaus und der Delegation der Kommnnisiischen Partei der Sowjetunion im Exekutivkomitee der Koininnnisti'chen Internationale. Hier;» äus;ert sich die Delegraphoiiagentur der Sowjet- vnioii ivie folgt: Sie von, Exekutivkomitee der Kommunistischen Jnter- riativnale der Sowjetunion gefasste Entschlief,nng über Wah rung der Einheit der Partei weist darauf hin, das, die zur Zeit deS 14. Kongresses entstandene und von dem Kongreß verurteilte Opposition, obwohl ihr die Möglichkeit blieb, sich in sämtliche» führenden Iiistttnttviicn ,n betätigen, dennoch weiter ans ihren vom Kongreß festgestellicn Irr- tnniern b e I, a r r t e und in ihrem Kamme den 'Boden recht mäßiger 'B'erleidignng ilirer Ansichten im Rahmen des Partei slaints verlieb. Die Opposition hat in lehter Zeit die 'Be schlüsse der Führer deS Kongresses betreffs Wahrung der Einheit der Partei verletzt und versucht, eine illegale fraktionelle Organisation zu schassen, die im Gegensatz zur Partei stand und gegen deren Einheit vorglng. Dieser Bereich äußerte sich in der Abhaltung ungesetzlicher Bersammlungen. im Druck und Bersand zn tendenziösen Zwecken gesammelter Geheimdokumente der Partei, in der Entsendung von Agenten zu anderen Parteiorganisationen zwecks Sckassnng nngesetzkicher fraktioneller Gruppen. Festgestellt ist, das, die Fäden dieses fraktionellen Vor- gehens der Opposition zum Apparat des Exekutivkomitees der Kommunistische« International« lanfen. an dessen Spitze Sinowjefs steht. In der Entschließung wird besonders die Tatsache der Ablxrltung einer ungesetzlichen fraktionellen Ver sammlung ln einem Walde bei Moskau hervorgehoben. die der Mitaitxiler deS Zentralkomitees Belenkt organisierte und alS Vorsitzender leitete. An dieser Gehelmversamminng forderte der Kandidat des Zentralkomitees Laschewitsch die Anwesenden ans. sich zum »ampse gegen die Partei nnd das von dieser gewählte Zentralkomitee zusammenznschließen. Die fraktionelle Tätigkeit der Opposition beschränkt sich nicht auf die Kommunistische Partei der Sowjetunion, sondern eS sind Versuche gemacht worden, den Apparat deS Exekutiv komitee- der Kvmmnntstischc» Internationale in den Kampf hineinznziehen und mit seiner Hilfe die verurteilten An sichten der Opposition bet den anderen kommunistische» Par teien zu verbreite», um dadurch -en Boden zur Aufreizung der ausländischen kommunistischen Parteien gegen die Kvm- munistisck»« Märtet der Sowjetunion vorzubercite». Die Partei macht den Heiter der Opposition auf dem 14. Kongres,. Lünowlesf, politisch für di« parteizersplitternde Tätigkeit ver antwortlich, und deshalb hat die Vollsitzung S-invwieff auö d«m Politischen Bureau nnd Lascheivttsch aiiS den. Zentral- komitce ausgeschlossen und letzteren von seinem Amte alß stellvertretenden Vorsitzenden deS KriegSrevolutivnäre» Rates abbernfen. Sie hat ihm einen strengen Beriveis er teilt nnd ihm im Falle fortigcsetzter fraktioneller Tätigkeit den Ausschluß anS der Partei angcdroht. Die Entschließung stellt fest, das, die Tätigkeit der Opposition bisher bei keiner einzigen Parteiorganisation Anklang gefunden habe, doch könnte eine weitere Entwicklung dieser fraktionellen Tätig keit die Gefahr einer Spaltung der Partei zeitige». Die Verhandlungen -er Vandslaalen mit Sowie». ruhland. Riga. 24. Juli. Der Minister deS Auswärtigen, Ulm an iS, hat dem diplomatischen Vertreter Sowtetrnß- lands die A n t w o r t Lettlands in der Frage des Ab schlusses eines Ronaggressioiwpaktes übermittelt. Die Ant wort stellt mit Genugtuung feit, das, die Regierungen beider Länder einmütig darin sind, den Wert einer solchen Verein barung anzuerkenne». Lettland sei bereit, die Verhand lungen sofort in Angriff zu nehmen, nnd zwar auf der Grundlage -es Memorandums vom 5. Mai. das der russischen Negierung im Einvernehmen mit Estland und Finnland und gleichzeitig mit den Memoranden dieser Länder über reicht wurde. Für die Ausarbeitung des Verlragstextes schlägt Lettland vor, eine vorbereitende Kommission zu bilde», der außer dem russischen Vertreter Delegierte sämtlicher Staaten angehvre» sollen, die mit Rußland in der Paktsrage verhandeln. . Die Äre-iln-te -er Lan-wtrlscha>l. Die Arbeit deS Enqncte-AgiSschnsieS. Berit«, 26. Juli. Der zweite Unterausschuß kür Land wirtschaft des Enquete-AuSschussev trat gestern unter dem Vorsitz des Reich-minister» a. D. Schiele zu einer Sitzung zusammen. Professor Beckmann berichtete über die K re b i t v r ob l e in e. Er hob hervor: Wir kennen zwar die Gesamtsummen der Verschuldung der Landwirt- schuft, die Zinshöhe, die Gesamtbelastung, aber es kehlt noch die Kenntnis der Verteilung deS Kredit- auf die einzelnen Betriebsgrößen und des Grunde- und Zweck» deS Kredits und seiner Verwendung. AnS der Verwendung kann man erst prüfen, ob ein Kredit gerechtfertigt ist. Die Probleme Müllen also untersucht werben. Ferner ist zu prüfen, ot öffentliche Kredite zweckmäßig und richtig sind: wl« die Ztnssrage stellt und wie die Möglichkeiten der Kapital- bildung innerhalb der landwirtschaftlichen Betriebe sin». Ferner ist zu prüfen die Frage der Konvertierung der Kredite. In der Debatte wünschte Graf v. Kanserlingk eine Nachprüfung der Schätzungen über die Gesamtvcrschuldun- und eine Untersuchung, wie weit die Belastung kür die Land wirtschaft tragbar ist. Herr v. Sancken befürwortete auch eine Untersuchung über die Ursachen deü Kredit- bedarfs. Reichsintnistcr a. D. Dr. H c r in c S schlug dazu vor, in kleinerem Gremium von Wissenscliastlcrn und Praktikern die Wege der Untersuchungen vorzuberetten Der landuntt- sämstliche Sachverständige Hosuiann empsieblt. sestzu- stelle», wie weit die Pächter ans Grund deS neue» Reichs- gesetzes bereits Kredite in Anspruch genommen haben. Oberbanrat Rauch tM. d. R.i berichtete dann namens eines kleinen Ausschusses über die Vorbereitung eines Frage bogens für die Untersuchung der Hochwasser- schaden und der oetrvffenei«-'Al>wehrmc»smc>limen und Hilfeleistungen. Reichsminister a. D. Dr. HermeS berichtete im An schluß daran über Genossenschaftswesen und S t c u e r f r a g e n. Mit den MenollenschaktSvertretern seien Vereinbarungen cingeleitct über die Feststellung eines Fragebogens über Absatz- und Bez»gSge»olle»schas!c>>, Viehzuchtgenolleuschasten. Molkereigenossenschaften, Winzer- genosscnschaften und Elektrizitätsgenollenschaften. Die Prli- fnng der Steuer fragen sei mit dem Retchssinanz- mtnistcrliim» etngelcitet worden. Viel schwieriger gestaltete sich dir Erfassung der Landesbesteucrung. der Gemeindezu- schsäge, Kirchensteuern usw. Darüber würden Verhandlungen mit den Landesregierungen anzukriüpfen sein. Die Durchführung -es Arbeilsbeschassungs- programms. Die englisch-amerikanische Schuldenkontroverse. Scharfe Anlworl Borahs an Churchill. Ncirnork. 25. Juli. 'Nach einer Meldung der „Associated Preß" aus Washington erinnerte Senator Borah. der Vor sitzende des Auswärtigen Ausschusses, in einer längeren Er klärung die curopäiicheu Kritiker der amerikanischen aus wärtigen Politik daran, daß Leute, die seihst in Glashäusern säßen, keine Steine werfen sollten. Ehurchills Schmähseld- zug zwecks Schnldenannnlliernng sollte die Welt Englands am Friedenstisch erlangte Landgewinne nicht vergessen lallen. Es steht fest, daß von den bei Kriegsschluß zur Verteilung gekommenen über 4 Millionen O-nadratmeUen Land Groß britannien sich 3 Millionen und Frankreich über 800 000 O.uadratmcilen Land gesichert habe, während Amerika, seinen Idealen treu, nichts angenommen habe. Earl of Denbigh wolle das amerikanische Volk politisch niifklärcn. Die Ameri kaner bedürften jedoch keiner besonderen Erziehung, um zu willen, wie ein Schuldner sich benehmen muß, wenn er nicht zahlen wolle. Die Angriffe ans die Vereinigten Staaten stellten eine eigene Methode E » g l a n d s dar, die Annullierung seiner Schulden zn verlange». Senator Borah kennzcichireie Ehurchills MirlaiiietiiSrede» als einen Eialli- poliscldzng für die 'Annullierung. Asauith und Enrzo». die mit den Vereinigten Staate» über den Eintritt in den Welt krieg verhandelten, hätten über die Triebfedern der amerika nischen Politik andere Anschauungen gehabt während Amerika jetzt ein Shylock genannt nnd ihm alle Menschlichkeit ab gesprochen werde. Politische Kreise heben die Erklärung VorahS alS erste offizielle Kenntnisnahme der gegen Amerika gesührtcn Agita tion, der in Paris gegen amerikanische Reisende unter nommenen Angriffe und der von italienische» Blättern gegen die amerikanische Politik erhobenen Anschiildignilgen hervor. Der polnische Lliar«KIer des internationalen Transportarbeiter - Verbandes. Austritt der britischen Seeleute. London, 25. Juli. lReiiter.j In der Entschließung der britischen Seeleute über ibren sofortigen Austritt anS dem Transportgrbeiterverbaiid heißt es. daß viele Beziehungen rg fremden Verbänden außerordentlich viel Geld sosttten, beson ders was den Internationalen Transvortarbeiterverband an lange, der selbst in der Vergangenheit den ^"weis geliefert habe, daß er mehr politischen alS gewerkschaftlichen Eharakter trage. Der Sekretär des Transportarbeiterverbandes. Edo Fimmen. wird »einer beschuldigt. Anordnungen ohne ausdrück liche Anweisung erlassen zu haben. Das Ergebnis Warans 'ei. das sämtliche Arbeiter Europas in die Irre ge führt würden. Eook qeqen die Arbeitswilligen. London. 25. Juli. Der Sekretär des Beraarbeitcrver- bandes Eook sagte gestern in einer Rede in Hiniegton, er hgbe gehört, ^aß einige Bergleute in Warirscksbirc zur Arbeit zurückgekchrt seien, ohne zuvor ihren Verband verständigt zu haben- Es bestehe eine Verschwörung, Warwicklbire zum Brennpunkt des Kampies zu machen. Die Mehr heit der Bergleute aber sei davon unberührt, »nd er hotte, daß Warwickshire seinen Namen nicht in den Angen der ganzen Gewerkschaftsbewegung verunglimpfen werde ivetbck Englische Kredite siir Ungarn. Budapest, 24. Juli. T,e Verhandlungen zwischen der ungarischen Negierung und einer englischen Finanzgruvpe über die Ausnahme eines Kredits für die Komitaie wurden heute abgeschlossen. Das Abkommen wnrde durch die Minister Bakow und Nakvwski, sowie durch den Vertreter des Londoner Hanies Rothschild, Stephan», nnterserttgt. Kredit geber sind außer dem Bankhanse Rothschild die Londoner Fir men Baring Brothers nnd Henry Schröder. Das Abkomme» bezieht sich ans die Uebernahme von 7!4prozeiitigen Obli gationen zum Nominalbeträge von Millionen Psnnd Ster ling. wovon die englische Grnvve vorläufig 1>L Million znm Kurse von 92 übernimmt. Die Einisiion dieser Tranche erfolgt noch im Juli, d e der restlichen einen Million innerhalb eines Jahres. Die Anleihe wird znm größten Teil, etwa zu 8» Prozent, zu Wegebauten verwendet. l'W. T. B.i Ungarikch.jttgoklawtsches Ueberetnkommen. Belgrad, 24. Juli. Im Auswärtigen Amt wurde beute nachmittag das ungarisch-jugoslawische Handels- übereiukom m e n, das außerdem noch Beilagen über den Grenzverkehr, Veterinärnigßiiahmen und Zölle nmsaßt, unterzeichnet. Gleichzeitig wurden 'Vereinbarungen über die Benützung der Grenzstationen, über die Instandhaltung der Grcnzbrückcn und Uber die Grenzmeilcnsteine sowie über die Warentarise uird dev Transitverkehr unterzeichnet, Erneuter Zwischenfall an der rumänischen Grenze. Bukarest, 24. Juli. t'Agentiir Oricnt-Rndiv.i Bulgarische K o m i t a t s ch i s haben neuerdings einen Angriff aus daö Dorf Asetlar bei rnrluca'ia unternommen, wurde» aber von den rumänischen Gendarmen z n r ü ct g e w v r f e n. lW-T.B.) Sparmaftnaftmen tn Jugoslawien. Belgrad, 25. Juli. Ministerpräsident Nznnowitsch hat an sämtliche Minister Briese gerichtet, in denen er fordert, daß in jedem Ressort die etatmäßigen Ausgaben derartig überprüft werde», daß im Staatshaushalt für das lau sende Jahr 10 Prozent Ersparnis erzielt werden. In politischen Kreisen glaubt man, daß man zusammen mit den durch die Herabsetzung der Teuerungszulage für die Beamten erzielten Ersparnissen insgesamt eine Ersparnis von 3 Mil lionen Dinar werde erzielen können. lW. T. B.s Die verän-erle Politik -er Deutschen in -er Tschechoslowakei. Prag, 24. Juli. Der Führer der deutschen Agrarier, Ab geordneter Dr. Spinna, erklärte in einer Rede aus einem Krctsparteitag des Bundes der Landwirte, daß das Zu- sammcngebcn der deutschen Parteien mit den bürgerlichen tschechischen Parteien dazu geführt habe, an die Betrachtung der Grnndprvbleme des tschecho-slowakischen Staates hcran- zugehen. Der erste schwere Schritt zn einer Rcnoricntierung der Politik der deutschen Parteien sei gemacht worden, und sür wettere Schritte werde durch eingehende Verhandlungen der Boden geebnet. Das Ziel dieser Politik sei der Nationali tätenstaat, und wenn die großen deutschen Parteien ent schlossen seien, an diesem Ziel mttznarbcite», so könnten die Deutsche» allen Angriffen der Gegner ruhig cntgcgenschen. Zn dem Schritt der deutschen Parteien habe Mut gehört, aber es sei eine Klärung der inneren Verhältnisse eingetretcn, die sich vor einem halben Jahre niemand hätte träumen lassen. Die Deutschen ständen vor der Entscheidung, ob sie weiter im Trotzwinkel der Verneinung bleiben nnd sich jedes Einflusses ans die Leitung des Staates begeben wollten, oder an den > Staatsausgaben iniizuarbeitcn geneigt seien. Die Deutschen dürften nicht nur Pflichten erfülle», sondern auch Rechte sür sich tn Anspruch nehmen. Sie müßten endlich die Hand am Steuerruder haben und die Dinge so mitlenken, daß sie zum Heil auch sür das deutsche Volk ausschlagcn würden. Die deutsche Frage im tschecho-slowakischen Staat sei ausgcrollt, daS sei das Historische an dem Schritt der deutschen Parteien. Die Früchte der neuen Taktik der deutschen Parteien würden nur langsam reifen. Man dürsc sich k c i n c n übereilten Hoffnungen hingebcn, und ans beiden Seiten werde man noch viel nmziilcrncn haben. Man werde aber umlcrnc», weil die Logik der Tatsachen dazu dränge. Neuer Konflikt zwischen dem Vatikan untz -er Tschechen Prag, 25. Juli. Wie die hiesigen „Lidovs Noviny" aus Nom erfahren, fühlt sich der Vatikan durch die diesjährige Beteiligung der tschechischen Negierung an den Hns-Feterlichkctten neuerlich beleidigt »nd vertritt den Standpunkt, daß sich dadurch der Konflikt mit der Tschechet verschärft hat. Der Vatikan wird dieser Tage alle diplomatischen Akten, die den ersten Streit betreffen, heransgebcn. Derftaskunaen in KaNowly. Kattowitz, 24. Juli. Die polnische Kriminalpolizei, die vor einigen Tagen bereits die Täter des Anschlages gegen die „Polonia" verhaftet hatte, hat nunmehr, wie verlautet, auch die Personen sestgciivmmen, die den Bombenanschlag gegen die „Katiowitzer Zeitung" verübt hatten. Die Namen der Ver hafteten werden von der Polizei vorläufig noch geheim ge halten. , Verschwinden englischer Schiffspläne. London, 25. Juli. Die Blätter melden, daß die Pläne für den nach dem Washingtoner Abkommen in Angriff ge nommenen neuen Kreuzer „Snssolk". die von Portsmouth ab- gesandt wurden, wahrscheinlich gestohlen worden sind. „Weekln DeSpatch" erfährt, daß eine besondere Abteilung der Scotland ?)ard ,„jt der Polizei von Portsmouth wegen des Verschwindens der Papiere in Verbindung getreten sei. ES handelt sich nicht nur um Lonstruktioiispläiie, sondern auch um Einzelheiten der Bcwasfnnng und Einrichtung des SchisfcS und um geheime Zeichnungen, die. wie man annimmt, nur den führende» Offiziere» und den KonstruktioiiSabtetlungen der Admiralität bekannt sein können. Gegen eine Reihe von Per sonen. die mit dem Verschwinden der Pläne in Verbindung ge bracht werden, sind Untersuchungen eingeleitet Wr-en, Berlin, 26. Juli. Im NcichsarbeitSministerinm sandea am 23. und 24. Juli über das Programm der Rcichsrcgicrnag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Besprechungen mit de» Rcrtretcrn der Landesregierungen statt, nachdem am 21. mid 22. Juli die Frage der Arbeitsbeschaffung im Bcrwaltnygsrat der Rcichsarbeitsverwaltung und mit de» Spiszenorgaui- satione» der Kommuualverbände erörtert worden war. Die Vertreter der Länder wurden im einzelnen über die Beschlüsse der NcichSregiernnq nnd über den gegenwärtige» Stand der verschiedenen Maßnahmen unterrichtet. DaS Rrbeitsbcschassungsprogramm der Neichsrrgierung fand die grundsätzliche Zustimmung der Länder. An de» Arbeiten der von der Reichsrcgierung eingesetzten Ministerial- kommission für Arbeitsbeschaffung sollen die Länder in der Weise beteiligt werden, das, jedes Land bei den Beschlüssen, die es unmittelbar berühren, mitwirkt: im übrigen soll die Kommission durch zwei ständige Vertreter der Länder er gänzt werden. Eingehend erörtert wurde dann die Verwendung der 10» Millionen Reichsmark, die der Neichsfinanzminister nach den Beschlüssen des Reichs- tages zur Vcrstärkun-g der bisherigen Neichsmittel sür die produktive Ermerbslosenfiirsorge zur Verfügung gestellt hat. Da dieser Betrag auf dem Anleihcwcge aufgebracht werden soll, muß seine Verwendung für produktive Anlagen unbedingt sichergestellt sein. Die Arbeiten, die aus diesem Fonds gefördert werden, sollen in Bezirken vorgcnommcn werde», die besonders unter Arbeitslosigkeit leiden. Rei der Auswahl geeigneter Arbeiten soll die Ministcnal kommission Mitwirken. Für die Hingabe der Darlehen, die Reich und Länder für diese Arbeiten gewähren, sind gewisse Erleichterungen in Aussicht genommen. Außerdem svll cs in Zukunft auch möglich sein, aus Mitteln der produktiven Erwerbslosensürsvrgc öffentlichen Körperschaften für An leihen, die sie für »msangreiche Nvtstandsarbeitcn von be sonderem volkswirtschaftlichen Wert selbst aiifnehmcn, eine Zinsverbilligung zu gewähren. Truppenparade vor Generaloberst von Seeckl Detmold, 24. Juli. Ans dem Truppenübungsplatz Sennc- lagcr fand heute mittag in Gegenwart des Chefs Heeresleitung, Generalobersten v. Seeckt, sowie des Grnppeiikvmmaiideurs l, General v. Loßbcrg, und des Ge neralleutnants Freiherrn v. L e d e b u r - M ü n st e r eine Pa rade der zurzeit dort weilenden Reiterregimenter 3, 4, 12, 15 und 10 statt. Das militärische Schauspiel hatte eine aroße Z»- schanermenge bcrbeigclockt, die der Parade trotz der drückenden Hitze bis zur Beendigung mit großer Ansmerksamkcit folgte. Die Truppen hintcrließen den allerbesten Eindruck. Die Magdeburger Mor-assäre. Keine Aehnlichkeit zwischen Haas nnd Tbicß. Magdeburg, 26. Juli. Wie uns von dem angebiickstn D"vvelgänger deS Fabrtkdirektors Haas, dem Bczirksdirckwr Thieß. über de» Verlauf der gestrigen Gegenüberstellung Haaö-Thicß mitgetcilt wird, wurde hierbei festgestelli. daß keine Aehnlichkeit zwischen beiden vorhanden sei. Aci der Gegenüberstellung von Haas nnd Tbicß mit den Zeugen erkannten diese wohl Haas als die Person wieder, die nack ihrer Ansicht in Groß-Rottmersleben bet Schröder aewcstn lei. nicht aber Tbicß. Auch aaben sie an. daß der Besucher deS Schröder sein Auto allein gefahren habe, während Thie» mit seinem Ebaiisseur bet Schröder war. Wie sich die Japaner siir Ausrechk- erhallung -er Ordnung einsehen. Ein drastischer Beweis. London, 20. Juli. Der Goiivcrncnr der japanischen Pro vinz Ragano halte einen Erlas, hcrausgcgcben. woiiach im Interesse der japanischen Ersparnispolitik die Zahl der PolizcibureauS und die Stärke der Polizcimannschasten herabgesetzt werden sollte. 16000 Bürger rotteten sich vor dem Hause des Gouverneurs zusammen, »m gegen diese Bedrohung ihrer Sicherheit zn protestieren. Der Goiivcrncnr wurde von einem Teil der Volksmenge, die in sein EauS ciirgcdrungen war, von dem Balkon hinunter in die Menge geworfen und solange verprügelt, bis er bewußtlos liegen blieb. Dann demolierte die Menge daS Hans des Gouverneurs, die Pvlizcistatio» und die Redaktion und die Setzerei eines BlattcS. daS sich für die Herabsetzung der Polizeistärke eingesetzt hatte. ES mußten Driuwen herbei- gcschafst werden, um die Ordnung mlcderherznstellen. Die Führer der Demonstranten sollen sich nachher dahin aus gesprochen haben, daß nun der VeivcIS crbrachtsei, daß in Raga no die Polizei nicht vermindert werden dürfe. .
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