Volltext Seite (XML)
E^/Ä«W«d, v, «oant. « Otzttts-S Ist Uhr »ngenom- mm I» dn Srpedttionr «artenftra-e IS. -^i.1 »i» ^ «! > t- »ich«. »mchbt^. Post *s«M- Mrttch r» Agr. «nM«Nn». «ern 1 Stzgr. für UilierhMmj; W Geschüftsverkchr. Mikedaeteur: Theodor Drobisch. »en i. dies. Blatte, da« zur Zeit in 7S0U trrmps. beint, finde« eine erfolgreich« Bnbreiiuna- M« S«L Montan, den 20. Juli 18KS. Dresden, den 20. Juli. — Gestern Vormittag fand in der kathol. Pfarrkirche zu "Friedrichstadt die feierliche Einführung des neuerwählten Pfar rer-, de- hochwürdigen Herrn Johanne- Bellermann durch den hochwürdigen Herrn Superior Bernekt statt. Die Feier war eine erhebende, zu Herzen gehende, und wird dieselbe gewiß lange Zeit in den Herzen der zahlreichen Versammlung fort leben. Der Act wurde celebrirt durch ein feierliches Hoch amt, dem die Herren Superior Bernert, Schuldireetor Drefser und Schuldireetor k. Lange assistirten. Der neu als Pfarrer dieses Gotte-Hause- eingeführte Herr Bellermann hielt vor dem ' Hochamt eine der gediegensten Predigten und weihte somit seine Einführung durch die Worte der Schrift ein: „Der Friede wohne in diesem Hause!" — Das übliche voum den erhabenen kirchlichen Act. — Im schönen allehrwürdigen Dom zu Freiberg fand am verflossenen Freitag Nachmittag 6 Uhr unter Leitung de- Herrn Musikdirektor Eckhardt eine größere Mustkaufführung statt. Die erhebende Musik daS „Vater Unser" von Naumann, da- treff lich« Spiel de- würdigen Orgelveteranen Hoforganist vi . Schneider, sowie die Ausführung der Gesang-Soli durch eine liebliche junge Schülerin des Pudor'schen ConservatoriumS, Frl. Greil, Herrn Hofopernsänger Tempesta und einigen wackeren Dilettanten- kräften von Dresden und Freiberg ließen die Gesammt-Auf- sührung correct und abgerundet erscheinen und fanden in den Zuhörerkreisen warmen Anklang. Auch das dasige Stadtmusik chor leistet für seine Stellung in einer Provinzstadt recht An- erkennen-wertheS, der Dirrctor desselben zeigte sich im Vjolin- solo als tüchtigen vechändnißvollen Virtuos. Der für klassische Musik in vollster Hingebung und großem Eifer bemühteHerr Musikdirektor Eckhardt verdient gewiß eine noch größere Theil- nahme de- Publikum«, obgleich die Räume der Kirche Dirnen sioneu haben, die selbst ein Residenzpublikum nur seltm füllen würden. ,, — Bort der Rohheit eines hiesigen Droschkenkutschers zeigte sich leider am Sonnabend in der Nacht ^1 Uhr auf dem .Lechziger Bahnhof ein bedauern-wertheS Beispiel. Der Kutscher der Droschke gerieth mit einem Herrn, dem Kupferstecher W. au- Berlin in einen Wortwechsel, woraus sich ergab, daß der Fremd« dm Kutscher verkannt hatte, was Letzteren veranlaßte, den Mann einen „Lump" zu nennen. Empört über diesen Aus druck, stieg der Fremde auf den Kutscherbock und faßte den Kutscher bei der Kehle Dieser stößt sofort den Fremden mit dm Füßen, daß selbiger zwischen da- Pferd fällt und solche- im Kreise herum zu laufen beginnt, und ein weiteres Unglück nur dadurch vermieden wird, daß andere f hemmend eingreifen. Der Herr wollte au- der MM. heraus- steigen, da aber schlug ihn der Kutscher mit destr verkehrten, am .oberen Ende mit starkem Bleiknopf versehenen Peitschenstiel« der- - »aßM zwei Mal auf dm Borderkopf, daß das Blut in Strömen floß. Auf dem PolizeigHäude wurde die Sache nikheret Ust- -rsuchung unterzogen. — Laut Berichten vom ersten BundeSschießm de« Bezirks- Schützenverein« Gotha in Arnstadt vom ö. bi» 9. Juli kann man wieder sagm: „Fürwahr, Sr hat dm besten Schuß ge» than!" Nämlich der Herr Kammermusik»-Kummer au-Dres den, welcher bereits im vorigen Jahr preisgekrönt hon Frank furt ajM. zurückkehrte. Vereint mit Herrn Kretfchmar au- Dresden, erlegten Beide nicht nur täglich TageSprämim, son dern Herr Kummer emfing auch noch als erster Schütze ritten silbernen Becher und von den dortigen Schützenfrauen eine präch tige Punsch-Bowle nebst Zubehör. — Bei der internatiönalm landwirthschaftlichen AuSstel- lung zu Hamburg machten sich fremde Taschendiebe sehr be merkbar. Ein Aehnliches wird jedenfalls auch beim glotzen Turnerfeste in Leipzig geschehen, denn wo die Aufmerksamkeit auf vorübergehende Festzüge gelenkt ist, machen die Langfinger immer flotte Geschäfte. — Angekündigt« Gek<chtSvephat»plunar »Heufe, den 20. JuU. finden folgende Verhandlungstermine statt: Bor« mittag- 8 Uhr, GerichtSamt Döhlen Wider Friedrich Haubvld und Wedrsch August Pönitz wegen Partiererei. 9 Uhr Johanne Christiane Stübler zu Loschvitz wegen Holz- diebstahlr. Halb 10 Uhr Wilhelm Leberecht Fleck wegen Wu chers. Halb 11 Uhr Gerichtsamt Wilsdruff Wider Edward Hermann Bretschneider. Halb II Uhr GerichtSamt Lharand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit, Privatanklagsache der ver ehelichten Erdmuthe Dorothe Carl Wider Gustav Eduard Carl. Vorsitzender: Gerichtsrath Glöckner. — Morgen, den LI .-Vor mittags 9 Uhr Wider den Handarbeiter Friedrich CkemknS Tränkner wegen Diebstahls. Vorsitzender: Gerichtsrath Hensel. Feuilleton. * 2 » uvin in Paris erzählt in einer interessanten Biogra phie Anbei'« folgende 'Anekdote Ober Entstehung der „Stummen von Portist": Um jene Zeit trat Frl Btgotttal. di« Lagltoni de« ersten Kaiserreich«, im Interesse einer wohlthLtigen Handlung wieder äv« ihrer Zurückgezogenheit hervor. Sie willigte ein^ sich noch einmal vor ihren Bewunderern zu zeigen. glücklichen Künstler« vi ntereffe einer wohlthätigen Handlung wieder Mi« ihrer Sie willigte ein, sich noch einmal vor ihren Sie tanzte im Odeon zum Besten eine« un- und übernahm die Rolle einer Stummen in einer unbedeutenden Oper de« alten Repertorium«: „verur mot« oo uuo null üans I« lorüt." Der Erfolg ist ein großer gewesen und Part« glaubt« eine Stunde lang, die schönen Lage der Nina, der besten Schöpfung der Bigstttni, seien wiedergekehrt. Dieser letzte Triumph der Blgottinr bezauberte die Zuschauer und verdrehte Scribe den Kopf. Dieser träumte nur von Stummen und faßte den Entschluß, au- einer Stummen die Heldin einer großen Oper zu machen. * Der noch lebende Papagei Lafavettt'«. Stach einer Pasifer Eorrespoudenz der „Wiener Presse" ist der Papagei, den der Stifter der amerikanischen Union an Lafaystte schenkte, noch am Le ben; er hat Washington, Lafayetle^ ja sogar die ametlkantschr Union überdauert. Jahre« und ist in der Normandie, ^ .. und ihn mit der ängstlichsten Gorge pflegt. Et hat fast gat keine« Federschmuck mehr; die wenigen, dt« er noch befitzt. sind weiß; ,da fitzt Her Hundertjährige, unbeweglich in sich vertieft, kallMstgt und »Sa Frost geschüttelt auf seiner Stange und murmelt von Zeit zu Zeit bl« Worte, hi» man nicht m«hr versteht- i LUalYington, vafayetle. l« fogar die am«riran„«yr umon Bekanntlich erreichen Papageien oft ein Alter vo» hundert darüber. E« ist nun authentisch: der Papagei Washington'« iormandie. in einer Familie, welch, ihn mit Pietät »artet