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»I«z 'ö uvrvcm. vrunozejle lva^e^Le!!; . »ultra« nur «am 8orau»b««hluna. M«n nehmen lümmtlt»« Innoncenbunanr <M L»rr,^rv,üist»U» Nr. 1L. Iiillir IMlUIlid V»ZI» 8«« »a, Ml.». I. Lt. 41. Jahrgang. ÄL 4)0 OIiovoI»«!«», I>v88vrt». Liurolvorlrauk Lltmsrltt 2. Dresden, 1896. SelvuodttinasavgsnMänäs A lür Oa8, vlsktr. lliotit, W ?otroloum, Rsrrc-n. A SI«iIeri»8t« ^Vtenvr So^ss/s « 4»Leöer-Itelier,?»Ien»»' i° ^i« llelurled klsul, LokUoksrsvt VM.U, :<r L»r »vis« swpüsklt in rsicdstor ^.»««Akl: ^ »«Iss- unä Vsarlstvi» - rasvlisn, I»I»t,II>ail«o, »«Is«Ia1sssii, IVvvessnI^ss sto. » Wilselrsirsrstreasso S A MM V» V» tELvdvt ävM ULMLrLt). Mil! ss-lI»II<IIlIIU ^ NM Lullstk, korükas ». ä. H»rkldLUs . ^ IVaUstr. 8 8oiwvu8elüri Rr.2S7.Mael: ,F» .jet2t bsäöulönä lv billigsi-. 8klliriiikLdrik L. ?vl8vkkv, Revolutionärer Terrorismus. Hofnachrichten. Gesammtrathssitzung. Hundesperre, Entlassung der Reservisten, Personalveränderungen in der Armee. ./Romeo und Julia", Ludwig Richter-Zimmer, ! Muthmaßliche Witterung: Warm, trocken. HHIIsilruirerst, IS. ^»»v»8tr. V (8tLljtllLU8). Mittwoch, 1«. Septbr. Politisches. Leute, die mit einem Ueberslusse von Temperament aus gestattet sind, werden für ihre Standes-, Gesinnungs- oder Ver- kehrsgenossen leicht zu sukmts torriblss. DaS gilt nicht nur für die Kreise, in denen man noch den „altfränkischen" Anschauungen über Gesetz und Recht und bürgerliche und gesellschaftliche Ordnung huldigt, sondern auch bet den Herren von der rothen Observanz selbst macht man die Erfahrung, das; die „überkommenen Schwächen" der „alten Anschauungsweise" an ihnen haften gebsieben sind. So kommt es. daß auch „große" revolutionäre Geister ab und zu in einem unbewachten Augenblick sich gehen lassen und dann im Aerger Dinge reden und thun, die mit der unentwegten revo lutionären Konseanenz nicht zu vereinigen sind. Auf der anderen Seite ist aber die geistige Freiheit und Vorurtheilslosigkeit eben falls nicht entwickelt genug, um die „Genossen" derartige Ab weichungen von der unbedingten „Prinzipienfestigkeit" mit tolerantem Gleichmuthe hinnehmen zu lassen. Auf den Schlag folgt der Gegenschlag und da diesen die Majorität führt, so muß der Ein zelne in so ungleichem Kampfe auf die Dauer unterliegen, wenn er nicht rechtzeitig patoi pvooavi sagt und sich dadurch vor dem Hinaus- fliegen bewährt. In einer ähnlichen Lage, in der er entweder seinen Aerger hinnnterschlucken oder eine Maßregelung gewärtigen muß. befindet sich zur Zeit Herr Liebknecht, der in der Verhimmelung der absoluten Majorität grau gewordene Apostel der sozialen Revo lution. Herr Liebknecht hat beiden „Zielbewnßtcn" schon mancherlei ans dem Kerbholz. Die Stimmung gegen ihn in der Partei ist ziemlich gewitterschwül und neuerdings hat sogar die ganze Redak tion des „Vorwärts" gegen ihn gemeutert, indem sie während seiner Abwesenheit ein Manifest gegen ihn erließ, das den „demo statischen" Standpunkt der Redaktion gegenüber gewissen „auto statischen" Maßnahmen und Verfügungen des Herrn Chefredakteurs zu wahren bestimmt war. Bei der Beurtheilung dieses Vorgangs in den weiteren Parteikreisen zeigte sich deutlich, wie weit die Miß stimmung gegen Herrn Liebknecht schon vorgeschritten ist. Ob dieser Wahrnehmung verließ den alten Führer der Partei die Ge- mnthsruhe. und die von seinem Standpunkt begreifliche Erregung, In der er sich befand, riß» ihn zu der Anklage hin: „Die absolute Mazorität ist der größte Despotismus." Herr Liebknecht hat mit diesem Ausspruch nach Lage der Sache offenbar der Empfindung Ausdruck geben wollen, daß nach seinen Erfahrungen die Majorität innerhalb der sozialrevolutionären Be ilegung die Minorität terrorisier und daß daher eigentlich ein System der Berathung und Beschlußfassung den Vorzug verdiene. l>ei dem auch die Ansicht der Minorität zu einer geeigneten Ver tretung gelange. Das ist nach revolutionären Begriffen eine Ketzerei 4er schlimmsten und gefährlichsten Art, weil die allgemeine An erkennung dieses Grundsatzes gleichbedeutend wäre mit der Ver »ichtung jeder Zukunftsmöglichkeit für die erstrebte Herrschaft der Massen. Die revolutionäre Scholastik trat daher alsbald in Thätigkeit, um eine andere Deutung der Liebknecht'schen Worte herauszuklügeln, und die Art, wie diese Aufgabe gelöst worden ist, hat ein weitergehendes Interesse, da siedle vollkommene Unfreiheit, st, der sich eine sozialrcvolutionäre Gesellschaft, befinden würde, in Hellem Lichte zeigt. Die sozialdemokratische Auslegungskunst erklärt nämlich, daß Herr Liebknecht sein Verdammungsurtheil gegen die Majorität lediglich gemünzt habe auf die — bürgerliche Gesell schaft, die die arbeitende Masse mit Hilfe der Mehrheit, über die sie gebiete, in Abhängigkeit erhalte. Diese angebliche Abhängigkeit der in der Minorität befindlichen Massen soll nach sozialdemo kratischer Anschauung dadurch gebrochen werden, daß nicht etwa eine geeignete Minderheitsvertretung geschaffen wird, sondern daß die Maste sich die Diktatur anmaßt und mit Gewalt jede wider strebende Richtnng, jede anders geartete Meinung, sei sie auch geistig, sittlich oder wirthschaftlich noch so berechtigt, unterdrückt. Das wird nicht bloS angedeutet, sondern zum Theil ganz offen aus gesprochen. Die „Diktatur deS Proletariats" ist das gesellschaft liche Ideal der revolutionären Sozialdemokratie. Es ist gut, daß dieses letzte Ziel der Sozialdemokratie aus Anlaß der Liebknecht'schen Aeußerung wieder einmal unverhüllt zum Ausdruck gebracht wird, weil sich daraus entnehmen läßt, wie unbegründet die Hoffnung Derjenigen ist. die eine allmähliche Umbildung der sozialrevolutionären Partei in eine radikale Arbeiter partei auf dem Boden der bestehenden Ordnung erwarten. Die sozialdemokratische Anschauungsweise beruht auf dem Grund- irrthum, daß der gewöhnliche Arbeiter, so wie er ist, mit seiner be schränkten Bildung und seinen eigenthümlichen Manieren, befähigt und berufen sei, die Herrschaft im Staate und in der Gesellschaft auSzuüben. Da aber eine natürliche Entwickelung der Verhältnisse niemals ein so unsinniges Ergebniß herbeiführen kann, so hat die Sozialdemokratie den gewaltsamen Umsturz, durch den die Herr schaft der Massen zunächst in's Leben gerufen, und demnächst die »Diktatur deS Proletariats", durch die sie dauernd erhalten werden soll, auf ihre Fahne geschrieben. In der That könnte eine solche vernunftwidrige Ordnung der Dinge nur durch eine Schreckens herrschaft ermöglicht werden, gegen die selbst das blutige Regime eine- RobeSpierre nicht aufzukommen vermöchte. Von einer geistigen und sittlichen Freiheit des Individuums wäre keine Rede mehr. Jedes gesprochene und geschriebene Wort würde einer Eensur ohne Ende unterliegen und die Verfolgung Andersdenkender einen Umfang onnehmen, den man sich unter den heutigen Zu- ltänden nicht völlig auSmalen kann. Die Größe der Entwürdigung. die eine „Diktatur deS Prolelarials" der Gesellschaft als solcher ebensowohl wie den einzelnen Individuen zumuthen würde, bürgt allerdings dafür, daß ein solcher Zustand auf jeden Fall nur ganz kurze Zeit dauern könnte und alsbald wieder mit der Nothwendig- keit eines Naturgesetzes geordneten Verhältnissen Platz machen müßte. Deshalb dürfen wir ober keinesfalls die Hände in den Schooß legen, sondern wir haben im allgemeinen Interesse die unabweisliche Pflicht, der auch nur momentanen Verwirklichung der revolutionären Ideen rechtzeitig einen Damm entgegenzusetzen. Wenn sogar ein im Dienste der Partei ergrauter Führer der Sozialdemokratie den revolutionären Terrorismus am eigenen Leibe empfindet und sich in scharfen Worten darüber beschwert, so mag die bürgerliche Gesellschaft aus dieser Thatsache wiederum die Lehre entnehmen, daß sie sich selbst im Kampfe gegen zenen Terrorismus im Interesse ihrer Sclbsterhaltung, die zugleich den Schutz der heiligsten Güter der Menschheit bedeutet, der aller schärfsten Mittel bedienen muß. Man wird daher nicht umhin können, euch in diesem Zusammenhang wieder an die Nothwcndig- keit einer Bekämpfung der sozialdemokratischen Gefahr durch solche gesetzgeberische Maßnahmen zu erinnern, die dem Umstand gerecht werden, daß die Sozialdemokratie sich außerhalb des Bodens des Gesetzes stellt und die bestehende staatliche und gesellschaftliche Ordnung nicht nur nicht anerkennt, sondern sie ausdrücklich mit Gewalt beseitigen zu wollen erklärt. Die bürgerliche Gesellschaft handelt selbst dann, wenn sie die Revolution mit der äußersten Strenge verfolgt, immer noch unvergleichlich milde und sanftmüthig gegenüber den furchtbaren Verfolgungen und Unterdrückungen, die von revolutionärer Seite ansgchen würden, falls die „Diktatur des Proletariats" ze zur Wirklichkeit .werden sollte. Vielleicht dürfte sogar Herr Liebknecht selbst noch einmal froh sein, wenn er durch die Wohlthat strenger Gesetze gegen die sozialen Revolutionäre vor Gefahren behütet würde, vor denen infolge der Neigung der Revolution, ihre eigenen Kinder zu verschlingen, selbst die „ver dientesten" Führer der umstürzlerischen Bewegung nicht ge sichert sind. F-ernichreib- »:«v F-erinprech-Berichte vom 15. Septbr. Berlin. Der Kaffer empfing heute Vormittag den Reichs kanzler Fürst zu Hohenlohe zum Vortrag. — Von dem Komman danten der Kreuzerdivision. Kontreadmiral Tirpitz. ist ein Bericht über den Untergang des Kanonenbootes „Iltis" bei dem komman- direnden Admiral eingegangen. Es heißt darin: An den Kapilän- leutnant Braun war unter dem 22. Juli der Befehl gegeben längs der südlichen chinesischen Küste in See zu gehen. Nachdem der „Iltis" am Morgen des 23. Juli bei leichten östlichen Winden und einem Barometer, wie er an den letzten Tagen gestanden hatte, in See gegangen war, stellte sich hier schlechtes Wetter ein. welches in der daraus folgenden Nacht von den Höhen mit Windstärke begleitet war. Ein Grund zu einer Befürchtung für die Sicherheit Sr. Mmestät Kanonenboot „Iltis" lag meinerseits nicht vor Nach einer Mittheiluna des Telegraphenamtes von Wci-Hai-Wei war in der dortigen Bucht ein englisches Kriegsschiff eingelausen und ani 2t. d. M. wieder ausgelaufen. Vom eng lischen Konsul wußte ich aber bestimmt, daß ein englisches Kriegs schiff das nicht sein könnte: ich schloß hieraus auf eine Verwechsel ung der Flagge. Daß Kapitänleutnant Braun nicht beim Einlaufen teiegraphrrt hatte, war natürlich, da ihm der Betrieb des dortigen Tele- grophenamtes nicht bekannt war. Dem Berichte des Kontreadmirals Tirpitz liegt zunächst ein Brief aus Westbunk von der Besatzun 1500 Meter von der Küste entfernt, dem chinesischen Tschuetä gegenüber, auf Klippen gerieth und dort nach einigen Stunden anseinandergeborsten ist und zertrümmert wurde. Nur das Vor schiff, hinter der Schettwand des Zwischendecks abschneidend, erhielt sich noch zwei Tage, wodurch neun Menschen das Leben gerettet wurde, während vom Achterdeck nur zwei Mann mit dem Leben davonkamen. Letztere wurden durch die Wellen an's Land ge schlendert, während von den Elfteren, am folgenden Tage Einer, nachdem er durch eine Welle fortgerissen, sich an's Land retten koiinte. die übrigen acht Leute, die sich noch in dem auf Backbord seite liegenden zwischen Felsen eingeklammerten Vorschiffe befanden, wurden am zwcitfolgenden Tage, nachdem die See etwas ruhiger geworden, durch ein mit Chinesen bemanntes Boot an Land ge bracht. und dort in dem oben genannten Dorfe ganz freundlich aus genommen. Am Nachmittag desselben TageS kam der Lcucht- thurmwärter von Promon-Ory-Lighn-Station. Herr Schwilp, ein Deutscher, bot Unterkunft auf seiner Station an, welche mit Freuden angenommen wurde. Wir hatten es nicht zu bereuen, denn die Behandlung ist mehr wie gastfreundlich zu nennen. — Ferner liegt ein Bericht des Lruchtthurmwärters Schwilp bei, durch welchen der Hafenmeister in T " " ' Schwilp am 25. Juli von Eingeb nordöstlich von der Station gestrandet wäre. Er habe sich in einer Sampan an die Stelle begeben und gesunden, daß das ge strandete Schiff das deutsche Kanonenboot „Iltis" war. Er habe erfahren, daß eS am 23. Juli zwischen 10 und 11 Uhr Vormittags aus Felsen gerathen und sein Hintertheil gaiiz ausgebrochen war. Weiter heißt es: 77 Mann der Besatzung waren ertrunken und der Rest von 11 Mann befindet sich letzt hier ans der Station. Kapitän und Offiziere sind sämmtlich verloren. Der Ort. in dessen Nähe der „Iltis" aufstieß. ist bei Hochwasser eine kleine Insel, ober durch eine Sandbank mit dem Festland verbunden. Der Felsen, aus dem das Fahrzeug strandete, liegt neun Seemeilen nordnord östlich von der Station. Ich kann es nicht feststellen, ob daS Leuchtfeuer von bem Schiff msehen wurde, aber halte es für un wahrscheinlich. da eine trübe Nacht war mit heftigem Sturm und viel Regen. DaS Feuer brannte hell und die Sirene war in Thätigkeit. DaS Fahrzeug Ist ein totales Wrack. — Die „Nord- ostseeztg." erfährt, daß 12 Gerettete vom „Iltis" aus dem Panzer schiff „Kaiser", der Zahlmeister Loß auf dem Kreuzer „Arcona" eln- acschifft sind. 19 Leichen wurden aufgefunden und gemeinsam auf dem Kirchhof neben dem Pkomon-Le»chtthvr"l beigesetzt. Bon den Offizieren wurde Keiner aufaefunden Berlin. Der Reichskvmmissar für die Panier Weltausstell ung, Regiemngsrath Dr. Richter begiebt sich nächster Tage nach Suvdeutschland, um mit den dortigen Regierungen in dieser An gelegenheit persönlich Fühlung zu nehmen, theils auch, um sich mit einzelnen Großindustriellen zu besprechen. In etwa 14 Tagen dürften dann auch die Programme rc. den Handelskammern und Vereinen von Industriellen und anderen betheiliglen Körperschaften mit der Aufforderung zugehen, feststellen zu wollen, wie weit aus eine Betbeiligung durch deutsche Aussteller zu rechnen ist.— Außer dem General v. Seeckt erhielt auch der kommandirende General des 4. Armeekorps, v. Hähnel, den schwarzen Adlervrden. — Die Nachricht, daß die bei den Postanstalten wie alljährlich so auch in diesem August staltgehabten statistischen Ermittelungen über die Gewichtsabstufung der Briefe, mit der Absicht einer Erhöhung des einfachen Briefgewichts von 15 auf 20 Gramm im Zusammenhang ständen, bemht auf einem Jrrthum. Köln, lieber die aus Dänemark gemeldete Gefangennahme und Ausweisung des deutschen Hauptmanns a. D. Schubert in Kopenhagen erfährt die „Köln. Ztg." zuverlässig, daß Schubert, als er eine bei Kopenhagen liegende Insel zeichnete, beobachtet und alsdann vernommen worden ist. Indes sei sicher belastendes Material weder hierbei, noch bei der sodann veranstalteten Haus suchung gewonnen worden. Die beanstandeten Zeichnungen waren so nichtig, daß sie nicht als militärische Skizzen gelten konnten. Gerade, als Schubert nach Deutschland zurückkehren wollte, wurde ihm von dänischer Seite bedeutet, daß seine baldige Abreise er wünscht sei, seiner späteren Rückkehr nach Dänemark stehe nichts im Wege. Von einer Gefangennahme und Ausweisung, sowie Neberführung nach der Grenze sei keine Rede. Ko bürg. Herzog Alfred von Kobnrg-Gotha begiebt sich heute Nachmittag über Pest nach Sinaia. Wilhelmshaven. Heute Vormittag 9 Uhr wnrdc die Herbstübungsflotte durch Flaggensignal aufgelöst. Aus jedem Schiffe erscholl ein dreimiliges Hnrrah aus den Kaffer. Bremen. Die Schiffsbau- nnd Maschinenfabrik „Bremer Vulkan" hat von Seiten der Dampfschiffereigesellschaft der Nord see die Lieferung von weiteren acht Dampfern von 106 Fuß Länge zngeschlagen erhalten. Der „Vulkan" hat jetzt insgesammt 16 Dampser für die genannte Gesellschaft im Auftrag. Siegen. Ein Verlust von 123,OM Mk. ist der Hainer Hütte entstanden und durch Bilanzfälschung verdeckt worden. Der Ur heber der Fälschungen hat bisher nicht entdeckt werden können. Das Vorstandsmitglied Schneider wurde entlassen. Eine Unter- suchungskommtssion ist eingesetzt. Wien. Die „Politische Korrespondenz" erfährt aus Salo- nichi, Berichte auS türkischen Quellen bezifferten die Gelammtstärkc der in Makedonien ausgetretenen Banden aus 700 Mann, die sämmtlick von BrufaS befehligt werde». — Den Abendblättern zu folge nahm der Generalrath der österreichisch-ungarischen Bank im Wesentlichen die letzten Vorschläge der Negierung betreffs der Er neuerung des Bankprivileaiums an. Bru x. Die Lage ist gegenwärtig noch unverändert. Das Wasser in der Grube ist seit gestern früh nur um zwei Eentimeter gestiegen. Triest. Der Dampfer des österreichischen Lloyds „Pandora" ist gestern Abend 10 Uhr 30 Min. aus Konstantinopel hier ein- gelaufeu. An Bord befanden sich drei Offiziere, drei Unteroffiziere und 47 Mann vom alten deutschen Stationsichifs in Konstantinopel „Loreley"; dieselben werden heute Abend die Heimreise sortsetzeu. Schaffhausen. Genaueste Untersuchungen des Rheines haben ergeben, daß bei dem durch den Einsturz der Landungs- brücke bet Uesingen herbeigeführten Unfall nur zwei Personen er trunken sind. Haag. Die Königin-Rcgentin eröffnete die Generalstaatcn mit einer Thronrede, in welcher die Lage deS Landes als befrie digend bezeichnet wird. Die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien sehr freundschaftliche. Die Thronrede gedenkt sodann in ehrenden Worten der Thätigkeit und des Ruhmes der Armee und Marine in Indien, welche die Führer der Aufständischen in Atchiu die Macht der holländischen Waffen energisch hätten fühlen lassen. WaS die Landwirthlchast angehe, so >ei die Lage derselben noch nicht günstig, dagegen feien in den Zweigen des Handels und der Industrie Fortschritte zu verzeichnen. Anackündigt wird ein Gesetz, betr. die obligatorische Arbeiter- nnd Unfallversicherung. Konstantinopel. Der Generalstabschef des Militär bezirkes Odessa und ein zweiter russischer Offizier besichtigen mit Erlaubntß des Sultans während der Dauer von vier Tagen die Befestigungen der Dardanellen, sie wohnen dem Legen von Minen und den Hebungen der Artillerie bei. — Der gestern abgehaltenen ersten Sitzung der Kommission zur Untersuchung der Frage, ob die verhafteten Armenier heimzusenden oder hier zu behalten seien, wohnten drei Botsckafts-Dragomane bei. Da die Kommission in ' rer Thätigkeit den Erwartungen nicht entsprach, zagen sich die ragomane zurück. Eine neue Mittheilung der Pforte ist zu er warten. Konstantinopel. Auf Grund der seitens des armenischen Geheimkomitees den Botschaftern übersandten Drohnote, wonach ein noch nicht dagewesener Coup ausgesührt werden sollte, erging Ordre an alle Truppen-Kommandantcn. Den Patrouillen wurde die regste Wachsamkeit aufgetragen, da stlr die Zeit zwischen dem 16. und 20. d. M. ein Anschlag zu befürchten sei. Im Zusammen hang hiermit haben zahlreiche armenische Flüchtlinge am der fran zösischen Botschaft dringend um Abreise gebeten. Wie diese Bot schaft, wird auch die österreichische von Truppen streng überwacht. Der Sultan wies von der Clvllliste 60,000 Pfund zur Bezahlung der Polizei an. New -Dork. Der republikanische Kandidat Powers ist mit einer Mehrheit von 50,MO Stimmen zum Gouverneur des Staates Maine gewählt worden. Diese Majorität wurde zum Theil durch die Enthaltung der demokratischen Wähler erzielt. Das Resultat wird als sehr bedeutsam angesehen, weil Maine derjenige Staat ist, dem Sewell, der demokratische Kandidat für die Virevräsident- schaft. anachört. Die heutige Berliner Börse verkehrte im Allgemeinen in fester Haltung. Die gestern laut gewordenen Befürchtungen wegen einer Zuspitzung der Situation am Geldmarkt waren heute völlig verschwunden. Ebenso war offenbar der ungünstige Eindruck ver wischt. den der gestrige Rückgang der englischen EonsolS in London hier sowohl als in Paris und Wien mit sich gebracht hatte. Wien meldete vielmehr von der heutige» Frühbörse feste Tendenz, hier machte sich nach den starken Abgaben während der Vortage größe rer Deckungsbegehr geltend, dem sich Meinunaskäuse der Platz- spekulation anschlossen. Dir Kurse waren zumeist höher. Beson ders beachtet waren auch heute Bankaktien, von denen namentlich ^ussio nvzgtzi n usyossi^ st L2 SLÄlNSZ ««Hösts, qoupsl^l