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abgehalten wird. Nickt nur dir vierbeinige« Freunde de» Menschen werden von Nah und Fern herbeigeschafft, auch dir zweibeinigen strömen aus all»,, Richtungen der Windrose, in Schaaren heran, und die J.-nenser „Burschen" lassen es sich nicht nehmen, in pleno sich einzusinden, wa» da» bunte Trei» ben und Lärmen natürlich noch v rmehrt. Welcher Frequenz d.r Markt sich erfreut, geht daraus hervor, daß auf dem diesjährigen, am l. June abgcbaltenen, nicht weniger als 384 Hunde zuaeführt waren Dres.lben v.rtheilten sich hin sichtlich der Gattung folgendermaßen: 6 Schäferhunde, 80 Fleisch.rhu de, 88 W'ff.>Hunde, 55 Vud-l, Haushunde, 48 Jagdhunde, 188 LuxuShund . Außerdem waren l Fuch» und I kleine Affen ausgestellt. Jedenfalls ist das ganze Unternehmen ein eben so lobenewerthcs als nützliches. — Schandau, den 15,. Juni. Im Mai glühende Somnnrhitze und eine Reihe fast ununtcrlrochen schöner Tage mit herrlichen Morgen und liebliche» Abenden und im Juni alle Tage kalte stürmische Regenschauer und stich 7 Uhr und Abends 8 Uhr nicht mehr als 6 Grad Wärme, dabei in einem von Felsen umgebenen und von einem kalten Gebirgs- tvasser durchströmten Thale wohnen, wohin man sich zur Er holung auf einige Wochen aus dem lärmenden Treiben der Residenz zurückgezogen hat, da hört dee Gemüthlichkcit auf. Und so ist es jetzt hier in dem freundlichen Schandau, wo man die wohlthuendc Ruhe und Stille des Landlebens am Endpunkt der Stadt nahe am Bade so gern genießen möchte, wenn nicht fortwährende Regengüße, stürmische Abende und trübselig in finster dichte Wolken gehüllte Morgen alle Ro mantik tödtetcn, nnb die Kälte um so empfindlicher wird, als hier die für die zur Cur und Erholung eingetroffenen Gäste be- rttmmttn Wohnungen während der Winterzeit unbewohnt blei ben und nie geheizt werden und man daher sehr leicht auf den Gedanken kommt, baß die Häuser eher aus Cigarren kistenholz als aus etwas dichteren gebaut sind. Aber bei hei lerer. warmer Witterung da wohnt cs sich zur Erholung hier um so schöner; ländliche Stille, kräftige Gebirgsluft, täglich neun Mal mittels: Dampsschefsui und Eisenbahn Gelegenheit nach Dresden und Prag und alle die interessantesten Punkte der sächsuch-'böhmischeil Schweiz so nahe, daß man die Mehr zahl derselben in einem Nachmittage besuchen kann und Fuhr werk und Ps rde überall bereit zu GesellschastSfahrt.n und Eergparthierr Mehr kann man doch nicht vertan cn. — Dabei ist das Pflaster in Schandau zwar sehr holprig, aber wenn inan sich mtt demselben nach einer andern Richtung hin etwas vertraut.r macht, nicht so rheuer als es verschrieen wird, die Hotels aber, von denen das „Dampfschiss" den zahlreichsten Besuch hat, sind mit allem Comfort vcrseh.n Lus die Annehmlichkeiten der Promenaden wird der Fremde gleich nach seiner Ankunft durch Abforderung einer Promena- densrcuer aufmerksam gemocht. Das Bad, desstn Mineral quellen und deren Heilkraft schon seit länger als hundert Jahren berühmt rst, und worüber der Leser in der Schrift des I'e Petrenz „Die Mineralquelle von Schandau" ausführ licher berichtet w>rd. ist fett dem Herbst des Jahres 1804 im Besitz des Apoth.kers Böttcher, eines eben so intelligenten als strebsamer! Marines, welcher bereits schon lehr bedeutende Opfer für die längst nöthig gewordene innere Verbesserung desselben gebracht hat und noch bringt. Hemmnisse, die außer aller Berechnung waren, haben die Vollendung dieser Ver besserungen bis jetzt verzögert, aber mit der zweiten Hälfte dieses Monats kann nun der Gebrauch der Fluß- und M ne- ralbäder stattfinden, und statt bisher nur 16 Wanmn in 14 Badezellen vorhanden waren, sind jetzt 18 Zellen mit 82 Wannen vorhanden; eben so ist neu hergestellt worden ein Wartezimmer, eine Trinkhalle, ein Sprechzimmer für Aerzte und eine 60 Ellen lange verdeckte Wendelbahn und auf ge schmackvolle Werte sind die Promenaden aut der Badewiese vervi.lfältigt und verschönert worden Große hochgest Üte in Felsen gehauene Wasserbehälter crmkgsichen cm Lnsamrneln des Mincralwass.ls bis zu dem Bedarf von weit über 100 Barer des Vormittags und in nächster Zeit wird auch eine Mit Kohlensäure prägnirtc Quelle gegeben wcrd.n. Die Restau ration aber, die sich m der Badeanstalt befindet und der Gar den ebenfalls eine Verschönerung erhielt, sucht durch gute Be- wirtthung und billige Preiie sich zu »mpsehlen, »n Badehause selbst aber sind r.0 gut ausgestatietc Wohnzimmer mit und ohne Schlasgcmach zu haben und Molken und Milch von den daselbst gehaltenen Ziegen zu erlangen. DaS Merlwürdigste aber dabei ist, daß der Besitzer dieses Bades bis jetzt alle specicllere Empfehlung der für so vielfache Körperleiren Hei lung bringende Mineralquellen Schandaus unterlassen hat, weil er glaubt, was gut ist, lobt sich von selbst Und trotzdem liest er doch Wohl in allen Zutungen Anpreißungcn von Heilmitteln, die nur eben durch N-clame so manchen Quacksalber zum reichen Mann gemacht haben, während er nicht rühmen will, was die Natur zum Segen so vieler Tau sende hier gespendet. Solsie man d:eß in der jetzt an Markt schreier« so reichen Z rt glauben? — ch Oesfentlich; Sitzung des König!. Ober- AppellationSgerichts vom 15. Juni. (Schluß ) Um !0 Uhr wurde der Angeklagte Böhm: nngeführt und benahm er sich ebenso dreist, als gestern Ehe die Verhandlung beginnt, erhebt sich der Angeklagte von seinem Armensünderpletze und sagt, ums Wort bittend: „Hochgeehrte: Herr Gerichtshof, ich bitte um's Wort! Ich wünschte gern zu wißen, ob denn wirklich auf den Eid, den gestern der Sträfling Adam gelei stet. Werth gelegt werden soll?" — Der Herr Präsident er klärt ihm, daß sich das finden wind.. Es sind heute noch drei Zeugen, eigentlich wichtige, zu vernehmen. Der Halb bauer Johann Christlicb Oswald aus Hauswalde kannte den Pfefferkuchenhändler Nake, der sich selbst des Mordes an Pfützner beschuldigte und sich später erhängte. Ec sagt: „Ich ! kannte den Nake als einen rechtschaffnen Mann. Ob er be- ! trunken war, weiß ich nich. Was daS überhaupt sor a Dmg 'is, betrunkm sein, das versteh' ich nich!" In dieser Weise «sprach und antwortete er auf Befragen weiter und erklärt s dann sclbcr, daß er kurz nach dem Morde von Obcrlichtcnau z „angetrunken" in die Schöne'sche Schänke gekommen sei. „A bissel een'n Rausch H«H Rchke soll dort vom Lrschie- ß.n de», Pfützner gesprochen bah«, »h er ab» gesagt. er. Nake hiLe ihn erschossen, Bartuf könne er Pch nicht besinnen. Aus Spaß will der Zeug« sich dio Wort« Nake'» sofort aus geschrieben, das betreffende Papier aber verloren haben. Da rüber sei er im Klaren wohl gewesen, daß Nake die» nicht im Ernst geäußert. Der ISjöhrige Bandweber Ewald Her mann Philipp zu Ohorn kannte den Nake auch. Er saß mit Nake in der Schöne'schen Oberschänke zusammen und will ge kört haben, wie Nake geäußert, er habe den Pfützner erschaffen, später aber sich corrigirt, man sage, er solle den Pfützner ei schossen haben. Der 37jährrge W'ber Friedrich August Kör ner auS Ohorn erklärt: „Nake laberte sehr viel und war oft aas Laune. Wenn Nake sprach, da hörte man nicht d rauf und war er in der Schänke, da kaufte er sich manch mal einen. Ich saß mit einem gewissen Freudenbcrg und hier mit Oswald und mit Nake am Tische in dcr Schöne scheu Schänke Da weiß ich bl»S noch, daß Nake fa ste: „Ich soll Alles gewesen sein, ich soll auch den Pfützner erschossen haben!" Nachdem die beiden letzten Zeugen Philipp und Körner- vereidet waren, schloß Herr vr. von Langenn die Beweisaufnahme und Herr Generalstaatsanwalt l>r. Schwarze ergriff da- Wort Er erklärte schon von vorn- he,ein, daß er die Anklage gegen Friedrich August Böhme vollständig nach allen Richtungen hin aufrecht erhalte und beantr« c, paö in der ersten Instanz ausgesprochene Todesuriherl zu bestätigen. Er beantwortet die Fragen: ,W:r war der Urheber des Schusses'?" und: „Welche Ab sicht war dabei?" Der Herr Oberstaatsanwalt sagt be stimmt, Böhme sei dir Urheber des Schüsse» und geht in Bezug darauf auf den Besitz der Lugelbüchsr bei Böhme und auf des Letzteren Zugeständnisse gegen dm Beisrohn Zinner, gcgm den damaligen Staatsanwalt Noßtcuscher zu Bautzen und gegen den Mitgefangenen Adam Indern Herr >>r. Schwarze noch die Frage bejaht, daß Böhme mit Ueber- legurrg gehandelt, widerholt er noch einmal den Antrag auf Bestätigung deS Todcsurtels. Herr De. Echaffralh alsVcr- theidigrr Böhme's geht in all; Einzelheiten «in und kommt nach einer andauernden feurigen Rede dahin, das Fürüber- führterachtcn Böhme's dem pflichtmäßigen Ermessen der Ge richtshofes zu überlassen, aber diesen bestimmten Antrag stellt der Herr Verthcidiger, da die Beweise fehlen dafür, Laß dcr bestimmte Vorsatz bei dem Angeklagten zu tödten cxistirte, der Bttvcis des Mordes fehle, höchstens nur dcr des Todtschlags vorhanden sei. Nachdem dcr Herr Generalflaatsanwalt auf die einzeln n Punkte noch Einiges erwidert, spricht Herr vr. Schafstath noch einmal längere Zeit, bei fernem ersten An träge unbedingt stehen bleibend. Hierauf erhob sich dcr An geklagte und fuhr noch einmal stark gegen den Sträfling Adam los. Er war durchaus nicht zu beruhigen, so daß sich dcr Gerichtshof genöthigt sah, ihn auSrcdm zu lassen, bis er endlich, da er Unsinn hervorbracht;, bestimmt zur Ruhe vcr- wiesen wurde. Nachdem die Verhandlung bis 3 Uhr Nach- n ittagS gedauert, zog sich der Gerichtshof zur Verathung zu rück. Im Nebmzimmrr auf sein letztes Urtel, das über Le ben und Tod «mtschciden soll, wartend; aß Böhme ruhig sein Mittagöbrrd und tronk dazu sein Töpfchen einfaches B >r. Nur manchmal zitterten die Hände. Gegen 4 Uhr ensich trat der Gerichtshof wieder ein, mit ihm aus's Neue d r Angeklagte. Herr Präsident von Langenn verkündete, daß das Todeeurlel bestätigt sei. Der Angeklagte sprach kein Wort mehr. Herr v. von Langenn legte ihm noch folgende Mahnung an's Herz: „Stehen Sie auf, Angeklagter! Sie haben gesehen, mit welcher Sorgfalt wir von allen Seiten, sowohl die Königliche Staatsanwaltschaft, als auch Ihr Herr Verteidiger und auch dcr Gerichtshof Ihre Sache behandelt hat. Es hat sich nach unsrer richterlichen Meinung klar her- ausgestellt, daß Sie mit eben solcher Kaltblütigkeit, als Feig heit dem rn seinem Hause in Frieden wohnenden Pfützner daS tödtliche Blei zuzesendet. Es qiebt ein wahres Sprüchwort: Des Mannes Haus ist seine Burg, die ihn schützen und ber gen soll! Es bezeichnet dies den Frieden, den jedes Haus gewähr!, aber auch die Verletzung des Friedens und des Strafgesetzes, wenn er durch Vttbrcchen gestört wird. Sie babcn dies qethan und das Gesetz hat nun über Sie das Urtel gesprochen. Mögen Sie daran denken, daß es außer uns, dem Gerichtshöfe, noch einen höheren Richter grebt, dcr uns in stummer Hoheit begleitet, der sich nie von uns trennt, der sich mit uns niederlegt und mit uns aufsteht. das ist das — Gewissen, von Gott berufen, der es uns in das Herz gesandt, unS zum Heile ,u führen. Möge auch auf Ihr ver- schlosienis Herz ein Lichtstrahl der göttlichen Gnade fallen. Geben Sic meiner Bitte Gehör, fragen Sie sich recht über Ihre Thal, mag dann das Gewissen Eie zu der Neue brin gen, die Keinem gereut!" — Hiermit schloß die Verhandlung, und Böhme trat den Rückweg in seine Zelle nach Bautzen an. Eine Schreekensbahnfahrt Rech lin«' wabren Veg'bklcheil von Max Nase». Wir hatten, fünf Personen an Zahl, uns verspätet, und der Personenzrig war bereits nach Philadelphia abgegangen. Nur durch die große Gefälligkeit de» Führers eines Gepäck- zugeS gelang es unS, noch in e.nem Packwagen Platz zu finden, obgleich die Gefälligkeit der Dirnstinstruction ganz ent. gegen war. Ungefähr drei Stunden mochten wir gefahren sein, als der Zug, um eine Ecke biegend, einen großen Urwald zu pas- sircn hatte. In Weiler Entfernung noch sahen wir gewaltige Rauchwolken den Wald verfinstern, aber auch hohe Flammen ausschlagcn. . Der Wald brennt " rief der Ingenieur, und ohne von dem Umfange dieses Brandes auch nur eine Ahnung zu ha ben, war der Zug schon inmitten dcr durch das hohe trockene Gras reißend schnell und nach allen Seiten hin sich verbrei tenden Flammen angclangt. Unser Schocken war groß, steigerte sich aber bi» zum Entsetzen, als wir vor uns eine brennende Sycomove, einen Baum von vielleicht 18» Faß Höh«, langsam Umstürzen um auHclt. Jede Sekunde sank er, die gewaltigen Aeste der Eich» brechend, mehr hernieder, vnd kn»m hatte «tt GWD» schnelle der Zug die Stelle hasstrt, al» mit fruchtbare« Oe- prassil' der gewaltige Stamm quer über die Bahn stürzte. Eine Secuttdr früher, und der ganz« Zug wäre rin Aschen- htesten geworden. Es war kein Ende de» Fla«menm«re» abzusehen, und nur der durch die furchtbare Schnelligkeit der Locomotive her- vorgebrachte Luftzug schützte die Güterwagen vor dem Hellen Brande. Denke man sich das eiserne Roß, wie rS, 'selbst Flammen und Funken speiend, in da» hellflammende Element sich hineinstürzt; Bäume, die den Stürmen von Jahrhunderten getrotzt, brechen krachend übereinander zusammen, vennehren die untere Gluth. Das dürre Gra», zugleich an tausend Ecken angczündet, bildet eine unübersehbare Fläche prasselnder Flammen, die. vom Winde getrieben, sich weiter wälzen, nackte Felsen und Bäche überspringend, bis ein breiter Fluß oder ein tiefer Sumpf sie aushält. Und der Lenker des eisernen Rosses steht ruhig da, mir bleichen Wangen, da» Höllenschau» spiel betrachtend. Die kolossale Größe des Brande» war ihm nicht denkbar, sonst hätte er sich nicht hineingewagt, doch jetzt ist e» zu spät; er muß und kann nur vorwärts; wollte er zurück auf dem blanken Geleise, so müßte er erst anhalten, und in demselben Moment wäre auch der ganze Zug in Flam men aufgegangen. Also vorwärts durch da» Flammenmeer! Wolkcnhoch sprühen die Funken empor und umhüllen de« Zug Selbst die Lust »st schon so erhitzt, daß man Feuer ernzuathmcn glaubt. Der Zug braust dahin, weiter, immer weiter dehnt sich auch die Feuerssäche au». Dem Jngenier ist selbst bereit» da» Haar verbrannt; dw Haut sengt unter der gewaltigen Gluth. Es bleibt ihm nur Eines noch übrig Die Locomotive sich selbst überlassend und ihr die vollste Dampfkraft gebend, zieht er sich in den näch sten Postwagen zurück Vorn und hinten, von allen Seiten starrt ihm nur der Tod entgegen. Er verläßt sich allein noch auf sein gutes Glück, das ihm in Gefahren schon oft beige» standen, und er rechnet auch dießmal nicht vergeben»; denn diesmal noch führt ihn sein Roß in rasender Hast durch die furchtbaren Gluthen, und läßt ihn endlich, nach fünfstündiger Todesangst, den Zug wohlbehalten in den Bahnhof von Philadelphia einsühren. (Jnn.-Ztg.) ' Marschall Magnan und die Boulogner Af» faire. Marschall Magnan hat seinen Marschalljtab in de» Tuilerien gefunden, als er während de» Staatsstreiche» Com» Mandant der Armee von Paris war. Er war im Jahre 1840 in dm Prozeß wegen der Boulogner Affaire verwickelt, und es ist vielleicht nicht uninteressant, seine damalige Zeugen aussage vor dem PairShofe anzusühren. Nach der „Gazette deS Tribunaux' lautete dieselbe: „In den letzten Tagen des Juni kehrte der Eommandant lMajor) Mesonan von Lrlle zurück und besuchte mich. Ich lud ihn zu Tisch rin. Am nächsten Tage sah ich ihn wieder. Ich fand ihn etwas ver legen und fragte ihn, warum er noch nicht wieder abgereist sei. Er antwortete, daß er mir «inen Brief zu übergeben habe. Don wem? Lesen Sie, General! und er reichte mir einen Brief, welcher die Aufschrift trug: An den Comman» Lauten Mesonan. Ich gab ihn zurück mit dem Bemerken: Sie täuschen sich, er ist für Sre, aber nicht für mich. Der Eommandant entgegnen: Nein, er ist für Sie Ich öffnrte den Brief und las die ersten Zeilen, deren ich mich vollstän, drg zu ermnern glaube. ,Mein lieber Eommandant, r» ist mir wichtig, daß Sie sofort den betreffenden General sehen; Sie wissen, daß er «in Mann der Lhat (exvvotitm) ist und daß ich ihn vorgemerlt habe, eine» Tage» Marschall von Frankreich zu sei»; 'Sie werden ihm meinerseits 100,000 Francs anbreten und 300,000 Franc», die ich bei einem Pa» riscr Banquier seiner Wahl drponiren werde, für den Kall, daß er fern Commando verlöre . . Ich hielt inne, In dignation ergriff mich; ich drehte das Blatt um und la» die Unterschrift: Napoleon — Loui» ... Ich gab diesen Brief dem Kommandanten zurück mit den Worten: Ich glaubt« ihn« hinlängliche Achtung vor mir eingeflößt zu haben, um nichh einem solchen Vorschläge ausgesetzt zu sei»; mein Wahlspruch sei: ,,bH» cs que tu elois, »lvinnne que poorro!" Mein Cultu» für das Andenken des Kaisers würde niemals so weit gehen, um meinen Eid mich brechen zu lassen ; er, Mesonan, sei toll, sich zu der Partei des Neffen zu halten; da» sei eine lächer liche und verlorene Partei. Ich fügte hinzu: ich sollt« Si« verhaften lassen und Ihren Brief nach Parr» schicken; aber es ist meiner unwürdig, einen Mann zu drnunciren» den ich bei mir empfangen Hab«, der an meinem Tische Platz genom men hat; ich werde es nicht thun. Aber entfernen Sie sich! — Ich schwöre vor Gott und den Menschen, die» ist die volle Wahrheit. Es ist nicht wahr, daß ich gegen Herrn Mssona» über das Avancement in der Armee geklagt, daß ich ih« mm» erbittertes Herz geöffnet habe; ich weise diese Behauptung Diätetische Schrothsche Heilanstalt v. Ur. Kadner, Bachstr. 8. v. Or. LL. ^»11«rr «VN-, Waise» Die bedeutend umgestalteten Verhältnisse in Nordamerika haben eine ansehnliche AuSwanderungrlust dorthi > hervorgo» rufen, was sich am meisten daraus ergiebt, daß die Ztvischm» deckSplitze sämm.sicher von Hamburg und Bremen nach New» Aork abgehenden Dampfschiffe regelmäßig 4 bi» 6 Wochen vor der Abfahrt belegt sind. In Folg: dessen sah sich! die Direction der Hamburg-Amerikanischen Packrtsahrt in Ham burg veranlaßt bereit» am 3. Juni eine Extrafahrt zu ver anstalten, mit welcher 800 Passagiere nach Rew-Dork beför dert wurden. Demnächst wird den 15. Juli abermals vv» diesem Hafen au» eine außerordentliche Expedition stattfinden, ohne daß bei den auf den Fahrplänen ersichtlichen, angesetzttk regelmäßige« Fahrten, irgend eine Skbrung einlritt.