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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19300603013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930060301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930060301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-06
- Tag 1930-06-03
-
Monat
1930-06
-
Jahr
1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.06.1930
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»r. 257 Seite 2 — »Düüützaer irochrrchtea" — Vienstag. Z. Juni IS» treten, die diese Befreiung wollen, und e» wirb dem» «mch »eine großen nationalen Aufgaben erfülle«. Eö ist selbstverständlich, baß die Landvolkabgeordnete« «iemal» mit den Marxist«« ««ktteren werben — zu einer Zusammenarbeit mit be« bürgerlichen Variete« si»ö wir jederzeit bereit. Wir haben auch Verständnis für dt« veiange der anderen «erussgruppen. verlangen von ihn«« aber auch volles Verständnis für «nser« Lebensnotwendig» ketteu und müssen e» aus daS schärfst« »urückwetsen, baß ma« an« engstirnige und einseitige Jnteressenpoltitk »orwirft. wenn wir hart um unsere Leisten» kämpfen. Auch in Lachsen hat die Landwirtschaft nvch veben-derech- tiguna und große volkswirtschaftliche Bedeutung. Deshalb ruft der Sächsische Sandbund seine Anhänger und freunde zam -Sahlkamps auf! Auch diesmal heißt unsere Parole: «Kür Ar «ad Halm! Kür Volk «»d Vaterland!- Arankfnrt a. M„ S. Jnni. der Jugend in Krankst»»« Tmnutt bet -er Stnwechunv eines gusenöhetms in Aranksvrt Bei der Eröffnung des Hause» a. M., da» «in ««»traleS Heim für all« Richtungen in der deutschen Jugend sein soll, kam e« »« Zmtschenfällen. Die nationalsozialistische Jugendgrnppe an»rd, von der sozialistischen und RetchSbannerfugend fdt« Kommnniften waren dem Fest ferngebltebens mit Pfui- rnfe« begrübt. SS kam zu Zusammenstößen, so daß die «chutzpoltzet mit be« Gummiknüppel einschreiten mußte. Trotzdem die Nationalsozialisten an der Seite aus gestellt wurden, hörten die Kundgebungen gegen sie nicht auf. Darauf protestierten die nationalen Verbände einschließlich der evangelischen und katholischen Jugend dagegen und ver ließen geschloffen die Feier, dt« abgebrochen werden mußte. Das Geheimnis von Reuhöfen Die Arbeit -er polnischen Spione in Ost-eutschlan- verlin, 2. Juni. Die „Deutsche Zeitung" nimmt den LrenzzwischensaU von Neuhöfen zum Anlaß einer ein gehenden Darstellung, die zeigt, daß dt« Nebenumstäirde, die mit diesem Äreirzzivtschenfall verbunden sind, ihn nicht als vereinzeltes Vorkommnis erscheinen lassen können. Nach diesen Darlegungen waren die nächtlichen Schüsse oou NeuhSse» kein Zufall, sondern die erste AuSwirknng de- dunklen Treibens amt licher polnischer Organisationen, die an den deutschen Grenzen an der Zermürvung der letzte» deutschen Boll werke im Osten arbeiten. Bereits nach dem Kriege mit Sowtetrußland hatte Polen zum Schutze seiner O st grenze ein Grenzschutzkorp» aufgestellt. Diese» in Brigaden und Bataillone gegliederte Korps bildet mit seinen 28 000 Mann eine beachtliche Verstärkung des ohnehin starken polnischen Heeres. Bezeichnend ist, daß diese völlig militärische aktive Truppe nicht im MilitärhauShalt, sondern im Haushalt des Innen Ministeriums geführt wird, um damit die ungeheuere polnische Aufrüstung nach außen hin zu verschleiern. Als Gegenstück zu diesem Grenzschutzkorps Ost hat Pilsudski dann im Jahre 1028 auch sür die West grenze gegen Deutschland ein« ähnliche Truppe ausgestellt, di« „Sirar üranlorna" sGrenzwnchts, dt« 8000 aktive Offiziere und Mannschaften umfaßt und tm Haushalt des polnischen Finanzministeriums gesührt wird. Die Bevölkerung Pommerellens, die es nicht verstand, daß man die ehemals deutschen Gebiete dem halb bol- schewiüerten Osten Polens gleichstclll«, hat gegen die Auf stellung dieser Truppe, die zur Quelle ständiger Beunruhi- aung wurde, lebhaften Einspruch erhoben. Diese Grenzwacht die zunächst aus der Grenzpolizei rekrutiert wurde, ist sehr bald völlig militarisiert worden. An ihrer Spitze steht «in vom aktiven Heer abkomman- dterter Oberst. Die Leitung der Grenzwacht befindet sich in kzerlk an der Bahnstrecke Schneidemühl—Könitz. Ihr unter stehen süns Beztrkötnspektionen, deren Stäbe in Dirschau, Bcrcnt, Gdingen, Konty und Nakel untergebracht sind. Diese Inspektionen gliedern sich wiederum ganz militärisch in Kom- panien. Tie Bewaffnung und Uniformierung entspricht fast völlig der des aktiven polnischen Heeres. Der bei dem lieber- fall aus das GrcnzhauS von Neuhösen verhaftet« Biedrzynski war Unterkommtssar der Grenzwacht, wcrS dem Range eines aktiven Oberleutnant» entspricht. Dieser Grenzwachtoberleutnant Btedrznnskt hatte aber tm Rahmen seiner Stellung noch andere Aufgaben. Hier kommt man nun dem Geheimnis von NenhSfe« näher. Bieörzynskt, der dem Grenzrvachtstab als Nachrichtenoffizier in Czersk angehvrte, unterstand nämlich nicht nur dem Befehl de» Kommandeurs der Grenzwache. Er erhielt außerdem ge wisse Aufträge von einem Manne, dem die gesamte Grenzwacht in militärpolitischer Hinsicht unterstellt ist. Der Name dieses Mannes ist in der Oeffentlichkett zwar schon genannt worden, über die ganze Tragweite seines Einflusses jedoch erfuhr man bisher ebenso wenig wie über die unmittelbare Beteiligung des Hauptmanns Cychon sjo lautet sein Name) an dem Grcnzübersall von Neuhösen. Hauptmann Cychon genießt den Vorzug, daß er seine dunklen Geschäfte unter dem Schutze der Exterritorialität ab- wickeln kann. Er bekleidet offiziell die Stellung des EdesS der Miittärabteilung der diplomatischen Vertretung Polens in Danzig In Wirklichkeit ist er der Leiter des gesamten polnische» Spionagenetzes. daS von Danzig und au» dem Korridor tief nach Ostpreußen und Pommern hineingreist. Hauptmann Cychon, der der Sptonageabteilung des polnischen Generalstabes unmittelbar unterstellt ist, arbeitet, mit erheblichen Geldmitteln unter stützt. außerordentlich großzügig. Er beschäftigt nicht nur Hunderte von Speztalagentcn, sondern weiß auch den militäri schen Apparat für seine Zwecke einzuspannen. Schon die Vor gänger Cychons, insbesondere der Hauptmann Birken, meyer, hatten ihre Spitzel-ProvokattvnS- und ZermürbungS- taktik mit größter Skrupellosigkeit betrieben. Btrkenmeyer war im Jahre 1828 sogar nicht vor einem Einbruch »n das deutsche Generalkonsulat tn Danzig zurück- geschreckt, der freilich seine Versetzung notwendig machte. Cychon übertrumpft jedoch seine Vorgänger. Schon vor An tritt seiner gegenwärtigen Stellung hatte er bei dem skan- dalösen Ulitz-Prozeß mit selbst hergestellten Belastungs dokumenten operiert. Von Danzig aus hat er mit gleicher Gewissenlosigkeit weitergearbettet. Daß eS sich dabet keines wegs nur um Spionage handelt, sondern auch um da» Be streben, den völligen Zusammenbruch des Deutschtums im Osten herbcizuführen und damit den Weg sür die polnischen Eroberungsziele freizumachen, hat er erst neulich bewiesen. In Wtrischaftskreisen Pommerellens ist durch eine In diskretion eines ihm nahcstehcirden Offiziers bekannt, geworden, daß Cychon wiederum mit gefälschten Schriftstücken und dnrch Bestechung Wühlereien gegen daS sowjetrussische Generalkonsulat tu Danzig unternommen hat, um das Zustandekommen sowjet- russischer SchissSausträge. die für Danzig bei seiner gegen- wärtigen Lage lebenswichtig sind, zu Hintertreiben. Diesem Hauptmann Cychon märe deshalb nach Meinung der „Deut schen Zeitung" der Cknvaltstreich von Neuhösen auch dann zu zutrauen. wenn man keine Beweise sür seine unmittelbare Beteiligung hätte. Aber die Beweise sind da. Nähere Feststellungen haben nämlich folgendes ergeben: Die in Miinstsrwalde, gegenüber von Neuhöfen, stationierte Abteilung der polnischen Grenzwacht ist dem Hauptmann Cychon unmittelbar unterstellt. Der tn Neuhösen wegen Spionage verhaftete Mrenzwacht-Oberleutnant Bierdrzynskt war ebenfalls dem Hauptmann Cychon unmittel bar untergeben. Herr Cychon ist sogar, wie sich nachträglich herausstellte, persönlich bet dem nächtlichen Feueraefecht zu- stanzen geben wirb, gegen gewesen, hat wahrscheinlich sogar die Leitung b«S Ueber- falls in der Hand gehabt. Trotzdem hat Cychon die Stirn besessen, am Montag nach dem Zwischenfall mit einer ganzen Anzahl polnischer „Sachverständiger" die Grenze am Zollhaus von Neuhöfen abzupatroutllieren, um „Spuren" dafür zu suchen, daß die Schuld auf deutscher Sette zu suchen sei. Cychon ist dabei von einwandfreien Zeugen erkannt worden. Wenige Tage vor dem Zwischenfall von Neuhöfen wurde außerdem . .... ein allzu unverschämter Agent verhaftet. Man fand bei ihm Dokumente, die die Zusammenhänge aus- decken. Als gleichzeitig di- Greuzwachtiente Cychon »nd viedrzynski dentsch« Greuzbeamte in Neuhösen dnrch Be. stechung zum LnubeSverrat zu verleiten suchicu, griff die deutsche Srimtnalpvlizei in -er denmßteu Son»adrndn»chl zu. Sie branchte niemanden »über die Grenze z« locken". Viedrzynski «»« LiSkiermicz waren «nversrvre» genug, in da» deutsche GrenzhauS zu kommen, nm zu »ersuchen, deut sche Beamte z« bestechen und sich von ihnen Schriftstücke au»« händigen zu lassen» von denen fie sich Vorteile versprachen. Als sie verhaftet wurden, stand der Hauptmann Cychon mit etwa 20 schwer bewaffneten polnischen Grenzwachtsoldalen auf deutschem Boden am Schlagbaum, um seine Untergebenen herauSzuschießen. Die Maske war gefallen. Falfckmel-unoen Warschauer Vlütter Berlin, 2. Jnni Die von einigen Warschauer Boulevard blättern. darunter deir „Expreß Poranny", verl-'enuichlc Nachricht, wonach der Vorsitzende der deutschen Abordnung der gemischten deutsch-polnischen Kommission, L n k o s ch e k. sein Amt niedergelegt haben soll, entbehren, wie von zu- ständiger Seite mitgeteilt wird, jeder Begründung. Damit widerlegen sich auch die Behauptungen, wonach der Rücktritt LukaschekS auf Meinungsverschiedenheiten mit der preußischen StaatSregleruna über den Neuhöfener Zwischenfall selbst und über die Methoden der Untersuchung zurückzuführen sein sollte. «wer «MM-Ilßmtwet Snazmiwensall Warschau, 2. Juni. Wie sich „Kurier Lzerwony" au» Su walkt melden läßt, wurde eine polnische Grenzwache dicht bei der Ortschaft Olszanka an der polnisch-litauischen Grenze von litauischer Seite angeblich „tn verräterischer und unerwarteter Weise" aus dem Hinterhalt mit Gcwehr- feuer beschossen, wobei ein polnischer Korporal verwundet worden sei. Daraufhin habe die polnische Grenzwache ihrer seits da» Feuer eröffnet und die Litauer tn die Flucht ge schlagen. Die Litauer hätten im ganzen nngesähr 100 Schüsse abgegeben. In der Dunkelheit habe man nicht feststellen können, ob eS litauische Trenztruppen oder nur Freischärler gewesen seien. ES ist sehr auffallend, daß bei den in der letzten Zeit immer häufiger vorkommenden polnischen Grenzzwtschen- fällen die Polen der polnischen Presse nach angeblich stet» die Angegriffenen find. An N«l Thüringen gibt nicht nach Sei «nr. ». Juni. Die thüringische Regier»»« deschUi tn einer HenK nachmittag abgehaltene« KndinettSstj,»,« he« Ursnche» de» «eichSianenminister» ans Zurücknahme »er Bestell»,« der Pvlizethirektvr«» nicht statt,„eben »nt s«, he» Kal, hast her NeichSinnenminister hie Voltzeiznschüsie «,» »iesem »ennhe sperre, seit«. >«» St««t»gericht»h,s siir »«« Denlsche Reich anznrufen. Die thüringische Regier»««, heschästtgt» sich «nch »st K, lgelegenbeit derGchnIgrbete. «» wnrh« deschl^seu. chdem die Berhanblnnge« mit her Kirche hereits zum Ad- schluß gekommen find, ««« mit he« Vertreter« der Schrie und der christlichen Elternrät« ,« verhandeln, und zwar evtl, bis zu dem Termin, au dem die vom ReichSinueuminifter beantragte Verhandlung vor dem StaatSgerichtShos über die Frage der Schnlgebete stattsindet. « Weimar» 1. Juni. Die nationalsozialistische Thüringer LandtagSfraktto» wird Anfang der nächsten Woche drel An träge einbringen, die möglichst noch vor der großen Dommer- vause des Thüringer Landtags erledigt werden sollen. Nach dem einen Antrag soll sich die Landesregierung im Reichsrat dafür einschen, daß angesichts der fortschreitenden Wirtschafts krise in Deutschland die Reichsregterung mit den Entente- staaten Verhandlungen zur Revision der Aonng- Zahlungen aufntmmt, bevor die Wirtschaftskrise in Deutschland zum Chao» führe. Ein weiterer Antrag fordert von der Regierung Verhandlungen mit der Kirche mit dem Ziel, daß die Kirche etwa ein Drittel der Beträge, die sie vom Lande Thüringen erhält, für Zwecke der christlichen LiebeStätigkeit, sozialen Fürsorge und Steuerung der wach senden Not verwende. Der dritte Antrag verlangt, daß die Thüringer LandeSspcnde zu einer dauernden Einrichtung ge macht werde. Maßregelung -er Aenenser Stu-enten Durch Anschlag am Schwarzen Brett -er Universität Jena gibt der Rektor Professor Dr. Heus st folgende» bekannt: Der Vorstand der Jenaer Studentenschaft hat sich in die zwischen dem thüringischen VolkSbil-dungSmintsterium und der Universität schwebenden Differenzen eingemischt, in dem er anläßlich der Berufung des Herrn Dr. Günther zum ordentlichen Professor der mathemattsch-naturwisien- schaftlichen Fakultät an das Staatsministertum und Herrn Dr. Günther Glückwunschschreiben geschickt und in der Presse veröffentlicht hat. Damit hat er öffentlich gegen Rektor und Senat Stellung genommen. — Gegen die Urheber dieses ganz ungewöhnlichen Schritte», der ai>> einer völligen Verkennung der Stellung der Dtudenteirschast innerhalb der Universität beruht und da» Vertrauens Verhältnis zwischen den akademischen Behörden und dcr Studentenschaft aufs bedauerlichste stört, werden die nach dem Gesetz für den Studierenden gebotenen Mittel angcivandi werden. Shrtllilche SltenislM ln Schlesien Breslau, 2. Juni. Die ElternbeiratSwahlen am Sonntag haben im Regierungsbezirk Breslau nach bis jetzt vor liegenden Nachrichten einen starken Erfolg der christlich-unpoli- tischen Liste gebracht. Da» Gesamtergebnis: 810 svor zwei Jahren 551s Sitze der evangelischen-christlichen Eltern, s67 >181f Sitze der sozialistischen Liste „Schulfortschrttt". Dazu kommen noch die an den katholischen Schulen auf Einheitsliste gewähl ten christlichen Kandidaten, sowie ElternbeirLte an den sechs weltlichen Schulen. Sie Lage »iS NeiMtimir in Weil Senerolveksimmlims deSSrutschrn WkSdmide- Berlin, 2. Juni. sEtg. Drahtmeld.s Der Deutsche Volksbund zur Wahrung der Minderheitenrechte in Polnisch-Oberschlesien hielt in Kattowitz seine General versammlung ab. Der Präsident des Volksbundcs, Prinz Pleß, erklärte gegenüber manchen Unterstellungen, daß die im Volkskunde zusammengeschlossenen Kreise die bestehenden Grenzen nicht nur anerkennen, sondern daß diese gerade ja auch die Basis der besonderen Arbeiten dcr Minderheitcu- organisattonen bilden. Der Deutsche Bolksbund sei im letzten Jahre durch den Freispruch seines geschästsführenden Direktors Otto Ulth von dem schweren Verdacht gereinigt worden, baß er gegen den polnischen Staat arbeite. Ulitz selbst betonte dann, daß der Volksbund niemals eine Pro pagandaorganisation sein wolle, sondern lediglich die Pflicht habe, gemäß dem Genfer Abkommen den Rechtsschutz dcr deutschen Minderheiten zu gewährleisten. An» dem Geschäftsbericht des VolkSbnnde» geht hervor, daß zur Zeit noch 70 öffentliche deutsche Minderheitenschulen in 58 Schulverbänden mit etwa 15 500 Schülern vorhanden sind. DaS Minberheltenschulwesen leidet stark unter der Tat» sach«, daß bi« Leiter der Minderheitenschuleu z« 7S A Polen find und fast 28 A der Lehrkräfte ebenfalls. Die Beschwerden wegen dieser Mißstände haben leider keine Verbesserung gebracht. Dt« zwischen dem deutschen Außcn- mtntster Curttu» und dem polnischen Außenminister Zaleski in Genf vereinbarte Erleichterung der Formali täten für die Schulanmeldung hat sich noch nicht auswirken können, da di« Kattowttzer Woimodschast kein« entsprechende Bekanutmachnna erlietz. Der Kampf um die Schulrechte der deutschen Minder heiten, die Hauptaufgabe des Deutschen Volksbundcs, geht inzwischen weiter. Immer wieder wirb von seiten der Polen mit wirtschaftlichem Druck auf die Eltern etngewtrkt. RenerdingS find »ieber di« Sinder in de« Minder, heitenschme« beanstragt morde«, die Arbeitsstätte ihrer Väter «itznteilen. Die Schulabteilung der Woiwodschaft beabsichtigt setzt, für alle Kinder ein Kataster anzulegen. Zu diesem Zweck sollen die Eitern Fragebogen ausfüllen, die u. a. im Wider- svruch zum Genfer Abkommen wiederum die Frage nach der Umgangssprache der Eltern, nach ihrer Herkunft, nach ihrem Arbeitsort usw. enthalten. Diese Maßnahme hat unter dcr deutschen Minderheit begreifliche Beunruhigung hervor- gerufen. Sie fühlt sich dadurch in der Freiheit ihrer Ent schließungen beeinträchtigt, und es ist anzunehmen, daß diese neueste Erfindung der Kattowttzer Woiwodschaft Anlaß zu neuen Auseinandersetzungen vor den tnternattonalen Jn- Die erst» Plenarsitzung -e< Sckleftfcken GelmS Kattvmitz, 2. Juni. Die erste Plenarsitzung de» Schlesischen SesmS verlief in aller Ruhe. Sämtliche Anträge, auch die- ienigen, die einen demonstrativen Charakter trugen, wurden der RechtSkommtsston überwiesen. Der weitaus wichtigste Punkt der TageSorbnung, der als letzter Punkt zur Beratung kam. war die Wahl des M oi w o d s ch a s t S r a t e S, der aus fünf Mitgliedern besteht. ES wurden zwei Vertreter der Korsanty-Partei, ein Vertreter der Deutschen Wahlgemeinschast, «in Vertreter der Ganacja und ein Vertreter de» sozialistischen Blocks gewählt. Start -es Zeppelins um 2 Ahr Lakehurst, 2. Juni. DaS Luftschiff „Gras Zeppelin" liegt klar zum Start. Ein Sonderzug bringt die Fahrgäste eine Stunde vor dem Abslug des Luftschiffes nach Lakehurst. Die Wetterberichte sind nicht ungünstig und versprechen eine schnelle Fahrt zurück nach Sevilla. Tine Rundfrage unter den Fahrgästen ergab, daß alle das Luftschiff als überragende Leistung deutscher Technik, sowie als durchaus zuverlässiges und dabet schnellstes Beförderungsmittel bewundern. Der deutsche Botschafter v. Prittwttz und Gasfron hat sich nach Lakehurst begeben, um Dr. Eckener zu begrüßen und der Abfahrt de» Luftschiffes betzuwohnen. Die Bodenmannschast wurde angewiesen, sich bereitzn- haltcn, das Lnstschiss „Gras ^ieppelin" um 7,88 Uhr Ost- normalzeit s1.»8 Uhr früh MEZ.) aus der «uftschisshalle heranSzuziehe«. Danach dürft« der Start etwa »m 8 Uhr sDienStag »rtth 2 Uhr M«Z.j erfolge«. N«r Schlußtermin im Prozeß EMoi» Bonn, 2. Juni. Im Konkurs der verstorbenen Frau Subkow. der ehemaligen Prinzessin Viktoria von Preu ßen, wurde am Montagmtttag der Schlußtermin abgehalten. Wie der Konkursverwalter mittetlte, hat der Fürst »n Schaumburg-Ltvpe alle vorberechtigten Forderungen und die der Bonner Geschäftsleute zu 80 bis 180 vom Hundert aufgekauft und dafür insgesamt 210 284 Mark gezahlt. Vs sind außerdem noch über 800 000 Mk. gewöhnliche Forderun gen angemeldet, wovon 828 578 Mk. aufgekauft wurden. Zu verteilen sind 87 000 Mk. von 110 000 Mk„ die der Fürst zu Schaumburg-Lippe als Vergleichssumme gezahlt hat, so daß die Gläubiger der anerkannten Forderungen 80 v. H. er halten. Gegen diese Schlußrechnung und das Schlußverzcich- nts wurden Einwendungen nicht erhoben. Neues Hochwasser in Sü-srankreich Part», 2. Juni. Die Garo « ue »nb ihre Rebcnsllisse sind wieder über die User getreten »nd haben große« Schaden angerichtet. Zahlreich« Ortschaften sind teilweise «nter Wasser gesetzt «nd viele Häuser mnßten von de« Bewohner« geräumt werben. Di« Zugverbindnag Bordeaux —Cadillac mußte einstweilen eingestellt werden. Zahlreiche Straßen sind vom Wasser überschwemmt. Teilweise ist daS Bild ein ähn liches »t« in de« UnglückStage« vom Mär, dieses Jahres. Der Kragen ist dasjenige Wäschestück, da» fast vollkommen — Sitz, Eleganz und Sauberkeit. Der Mey-Kragen mit seinem Wäschestoff erfüllt alle diese Forderungen und ist immer in den neuesten Formen erhältlich. Er erspart alle Unannehmlichkeiten mit der Plättwälche und ist auch au» hygienischen Gründen zu empfehlen, da er sorigewonen wird, wenn er unsauber ist. Der Mep-Kragen ist in der Originalpackung von 12 Stück erhältlich zu dem vorteilhaften Preis von M. 2.10—2.80 da» Lnhend je nach Form bei der Firma 2N-« » «ron«. ««veVßelftrape 2a deren Prospekt unserer heutigen Ausgabe beiltegt. k
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