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Dresdner Nachrichten : 02.07.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191707026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-07
- Tag 1917-07-02
-
Monat
1917-07
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1917
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>-rse»- mV SV. Ju«t. I« Ser heutt,,» «t»u», de« Uusstchtsraic» der «an »rOmann-ROHrenwerke wurde lyttgetrtlt. datz da« zu Ende gehend« Geschästojahr einen höheren Umsatz als das Vorjahr ausweis«. Das (»ewinnergcbnt» dürste, wen» auch nicht im Verhältnis zur Steigerung de« Umsätze», sich bester al» tm Vorjahre gestalte». Die Beschäftigung der Werke «st zurzelt und lür dt« nächsten Monate recht befriedigend. Die von unbekannter Sette in die Presse gebrachte Meldung, datz der «nstragSbeftand bi» >t»ni 1918 reicht, ist »nzutressend. tW. T. V.s Montreal. 2g. Juli. Die Vrnttoetnnahmen der Canada Paeisie-Etsenbahn haben in, Monat Mai 1«17 «in« Zu nahme um 1 882 MX1 Dollars, die Iiettoeiunahmen «ine Zunahme um 179 00» Dollars gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres erfahren. Dort«. 28. Juni 1S17. »anlau,«et». »^d in den Nass,, streik, 3 «SW« »8» Zu» . »Ott »old tm A»»land Baroorrai tu Sltber Gulhab,» im «»»laut» . . . . BmuMoralorinm nicht betrosteue Vkechf«! «eft^del» Wechsel Boeschtili« auf Wertpapiere . . Borlchüjs« »» de» Staat . . . Vorschüsse an VerdNndbt« . . . Roteuumlaus Schohgalbabau VVvatguthad»» r9SS77L0tz« unverändert «8 882««« Zun. ,307880 724 885 8-^. IS »so 000 552 Ott «0«7»gN0.i''« I0S 800 1 l»3 «LS »80 Ab».„00858 000 ,1,0 305 000 Abn. »1015 000 l» 8000000«« unverändert 2 »75 81»««« Zun. 40000 000 10 823 108 080 Zu». «5180 08« 23 508 00« Ab». 77 818 00« «7334K8000 Zun. I«1028 000 Wetter lose iu Europu a« 1. galt. « Uhr vorm. Sl»ti»n»n«m» Meller ZA St»N»n»n«n, «eN»r a.n-nn . . heldbedeck, 1 U«,e, >1« » vemdnrg . . brdecki >lL 0.3 i8g>«r,nd. Swtneniande . ««wo««. 2» Stockholm . Memel . . . ded«<kl ->16 L 8»p»»h«,e, 9>»a . . Heller — hnnneeer . . «,g,n 24 Xowel . . « Neilln . . . drdkckl 4-19 Ovend«. . wolkl, -^15 2 -reeden . . dtd.ck» 4-IS > 0.3 «rüN«> . . dedecki Breeleu . . wolkenlos -i-l!» Mk, . . Krakm» . . Srankfrirt a. M. wolkiq -1>s 9 Wien . . griedricheheien Heller 4a? r IN«» . . . — — — »ettertele,r««me au* «ochse». I. Juli. früh. Hdd« Tem,. gestern »eebechlungen heul« früh 7 Uhr ei,««» uver «in. Mor. R»ychl. re»,. Wetter 1,0 i-17.2 1 j-ri.7 0.1 »»Mg, Nocken 2-NW, . . 130 -18.!' -.13.7 21.7 l-IS.i dehecki. lchwncher Ne»el Wa»>ri» . . 202 15.5, -38.0 -160 na». Ichwach«, 220 s-15 3 s-32 4 16 3 -16.3 bedeck«, schwacher Nebel . . 24S -14.1 30.5 -20. l holddedeckl, Senn« LHemmtz . 332 -12.0 -L2« 17.7 -,r.L bedeck«, lrockm» lSIrxen . . 3S* -14.8 -28.9 1 5 >-!«.« zreiher, . 396 17.1 s-27.9 0.6 ^-17.0 »«deck«, trocken Schnee»«, . 43L -14.S -24.6 1.6 -16.1 bedeck,. Iloeter Nebe« 8«d SPer 500 -H.U -26..". 7 8 -16.0 bedeckt, starker Nebel »nn-derg . 632 - -lZ.r - -26.5 29 4 -,«.8 nab. Ichwocher Nebel ?N,rn»er, . 751 - -14.0 -27.2 1.4 -18.1 halbbedeckl, Sonne Verleuhnln 772 - - s.k -72.« 3.7 -15 0 haidbedeck«, starl«, Nebel ..ichleld eg ,21» -i j-2,.7 o « >-14.0 »rll». necken 0» Dar SO. Zuui verlief meist trüb und reguerstch. Er brachte ausgedehnt« Sewrtter mit Rieder schlagen. Dt, Temperatur reichte von 10 Grad dis zu 33 »rad. Heut« früh ist es trüb und trocken. — Aus dem Fichteibera drachte der Sonnabend Gewitter mit Niederschlägen und verlies sonst meist trüb. Tiefst« Temperatur IS Grad, höchste Temperatur 22 Grad. Heule srlth 1« Grad. trüb, trocken. — Nordwestlich vom PöhIberg Gewitter und Hagelnledrrschlag- »«-ficht für Moutag de« L. Juli. Keine wesentlich« Aenderung. «ufferfiuud der Elbe «u» idrer Zuflüsse. Und- Mo- 2»»^ -3« -3« -88 > 1 I —50 -5» >1>-«5 »st»«» AH -7kl >22 ! —72 -7«! -j-SK! -78 —66 -17 —1« -10« Mlesumerr. § r F r i e d r i ch S. i n E h. „Hier hat sich vor mehrere» Zähre« infolge zweier Verheiratungen ein ganz merk würdiges verwandtschaftliches Verhältnis herausgestcllt. Der etwa 28 jährige Sohn eines» Witwers heiratete eine etwa 13 jährige Witwe, und der Vater des jungen Ehe mannes heiratete die 21 jährige Tochter der Witwe. Wie find nun die verwandtschaftlichen Verhältnisse?" — Es tut Sckmörke furchtbar leid, in dieser Zeit, wo er so wie so den Kopf voll hat. sich mit diesen fragen nicht näher befassen zu können, zumal die S*erhältnisse noch viel verwickelter werden, wenn ans den beiden Ehen Deszendenten hervor gehen. Ucbrigens sind in jetziger Zeit Ehen zwischen jüngeren Männern und älteren Frauen viel häufiger als »onst, und es ist gar nicht zu leugnen, daß auch solche Ehen ,u sehr günstigen Lebensverhältnissen geführt haben. Es iei bloß daran erinnert, datz z. B. der Vater des berühmten Tondichters Johannes Brahms, Johann Jakob Brahms, der als einfacher Musiker in Hamburg ein sehr bescheidenes Dasein führte, mit 24 Jahren eine 41 jährige Jungfrau »eiratete. *** Alte Abonnentin, Dresden. „Ich habe iwir seinerzeit aus den „Dresdner Nachrichten" einen Artikel ausgeschnitten, worin das stcllv. Generalkommando des >2. A. K. Stellung nahm zu der eingerissenen und vom ein- taufendcn Publikum schon lange beklagten Unhöflich leit vieler Geschäftsleute. Dieses Verhalten wurde, weil es erbitternd auf die allgemeine Stimmung wirke und somit gegen die öffentliche Wohlfahrt verstoße, vom General- iommando schar? gcmißbilligt und daran die Erwartung ge- tnüpst, daß solche begründete Klagen in Zukunft nicht mehr erhoben werden könnten, andernfglls man gezwungen sein würde, gegen die Betreffenden mit geeigneten Maßnahmen einzujchreiien. Ob der Wink viel genützt hat, weiß ich nicht, möchte es aber nach meinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen säst bezweifeln. Vor dem Kriege konnte man sich in Höflichkeit und Zuvorkommenheit der Kundschaft gegenüber nicht genug tun, so daß es einer einfachen Frau oft zu viel wurde. Welchen Wert diese Liebenswürdigkeit aber in Wirklichkeit gehabt hat, das hat wohl manche Haus- >ran später erfahren müssen, als keine Konkurrenz mehr zu fürchten war und aus Erhaltung der Kundschaft keine Rück sicht mehr genommen zu werden brauchte. Da hat man sich manche unfreundliche, kurze Abfertigung gefallen lassen müssen und dies in besonders schnippischer Weise von den oft noch recht jugendlichen Angestellten weiblichen Geschlechts. Wie es damit heute bestellt ist, das weiß ich. wie schon gesagt, nicht, da ich jetzt in der glücklichen Lage bin, Einkäufe für den täglichen Bedarf nicht mehr selbst besorgen zu müssen. Nur fragen wollte ich heute, ob Ihnen ctivas von einer Ver einigung bekannt ist, die in den Familien Erkundigungen über besonders krasse Fälle von Nnhöflichkeit cinzieht, um sie an zuständiger Stelle zur Anzeige zu bringen. Bei mir war nämlich kurz nach dem Erscheinen jener Warnung seitens des Generalkommandos ein Herr mit einer Liste, in der schon eine Anzahl Namen standen und in die ich mich damals auch eingeschrieben habe, da ich allen Grund hatte, über die Behandlung, die mir in einem Geschäfte wider fahre» war, erbittert zu sein. Meine Frage, ob ich etwas zu entrichten hätte, wurde verneint. Nun habe ich aber von der Sache nie wieder etwas gehört, deshalb meine Frage." — Von einer solchen „Bereinigung" ist mir nichts bekannt und sie dürfte auch kaum bestehen. So bedauerlich es an sich ist. wenn manche Geschäftsleute und ihre Angestellten im Gegen satz zu früher jetzt die nötige Höflichkeit vermissen lassen, weil sie meinen, sich das setzt leisten zu können, muß man doch auch gerecht sein und auf die gereizte Stimmung Rücksicht nehmen, in rvetche viele Geschäftsleute durch die Ungeduld des Publikums versetzt werben. Wtr sind eben — und ba tst kein Wunder — alle mehr oder weniger nervös ge- worden. *»* »tue H«»»fcka» „ZK«er «ft knapp, aber Ich habe etwas «teneuhoniL könnte «an dtesen wohl »am Früchtr.Etnkoche« ebenso wt« Zucker verwenden?" — Bienenhonig eignet sich ganz vortrefflich zum »tukvchen von Früchten, nur darf man ihn nicht so lange mttkoche« lassen wie den Zucker, sondern muß ihn erst »«letzt dazu, mengen und einmal aufkvchen lassen. *** «. F.. Lvßnttz. „Dieser Tage ging mir von einem Bremer EngroS-Geschäft ein Angebot von Salatöl zu. Wie e« darin beißt, sei das Oel auö reinen Pinten kernen hergestellt. Die Lieferung erfolg« unter AuSschal- tuna jedes verteuernden Zwischenhandels direkt von der Oelmühle. Die Firma begnüge sich, entsprechend den Bor schriften des KriegSernährungSamteS, nur mit einem an- gemessenen Nutzen. Trotzdem stelle sich der Preis einschlieb lich Verpackung ab Bremen pro Pfund auf 33.10 Mk.. der Einfachheit halber gegen Nachnahme. Die Forderung finde ihre Erklärung in der Höhe des von der Firma der Fabrik gezahlten Einkaufspreises, der wieder bedingt sei durch die bedeutenden Spesen, die der Oelmühle bei der Einführung der Rohware aus der Türkei entstünden. Der Versand ge schehr nur in Originalkvrbflaschen von etwa 1« Pfund In Hali. Etwa beabsichtigte Bestellung auf ein kleineres Ouan tum bedauert die Firma, schon jetzt ablehnen zu müssen. In folge Beschlagnahme der jetzt noch hereinkommeuden Oel fruchte könne die Firma auf wettere Zufuhren höchstens aus zweiter Hand, daun natürlich nur zu noch bedeutend teuere ren Preisen, rechnen. Es ist mir wohl bekannt, daß für Speiseöle ähnliche Preise gezahlt werden müssen. Aber diese Offerte sollte denn doch von den zuständigen Stellen einmal einer Nachprüfung unterzogen werden. Man bedenke nur. daß jemand, der dem Angebot näbertretcn will, veranlaßt würde, eine Bestellung auf Speiseöl zu machen, für die er mindestens 321 Mk. aut einmal aufwcnden müßte. Auch be steht die tvesahr, datz durch derartige Angebote andere Händ ler veranlaßt werden, von dieser Handlung Oel »u beziehen, und dann natürlich auch wieder einen töcwtnn auf die Ware schlagen müssen." — Für den Kernerstehenden. -er nicht Ge legenheit hat, auf Grund behördlicher Feststellungen Ein blick in die tatsächlichen Verhältnisse zu gewinnen, ist es un- gemein schwer, sich ein Urteil über solche Angebote zu bilden. Allgemein herrscht aber die Meinung vor, daß vielfach auch rm Kleinhandel Gewinne gemacht werden, die für das große Publikum geradezu ein Schrecken sind. Wenn fortwährend die Behörden gescholten werden, daß sie nicht ringreifen. so soll man doch auch bedenken, -aß die Behörden in ihrem Personalbestände sehr geschmälert sind und sich mit unetn- gerichteten Hilfskräften behelfen müssen, die natürlich nicht so sicher und schnell arbeiten, wie die eingerichteten Beamten. In Leipzig haben sich ja Kvnsnmentenkreisc selbst organi siert. um den übertriebenen Preisforderungen mit Ent schiedenheit entgegcnzuarbeiten. Auch hier in Dresden existiert ein Kriegsansschutz für Konsumentcn-Jntercsseri. besten gcschäftsführender Vorsitzender Herr Syndikus Litzke, Vitzthumstratze 7. ist. Nach -er Wiedergabe des Ihnen ge machten Angebotes hat man übrigens das Empfinden, alS wenn sich die betreffende Firma selber zu entschuldigen suche. -»»* Frau A. M. „Mein Schwager in einer kleinen Stadt schreibt mir, -atz überall bet Leuten, die keine Kinder haben, Anfragen ergehen, ob sie nicht ein Stadtkind auf- nehmen wollen. Voriges Jahr hat er einen Dresdner Knaben hingenommen, der sich aber so flegelhaft betragen hat. -atz zwischen meinem Schwager und dem Nachbar, mit dein er 23 Jahre in Frieden gelebt hat, heute noch Uneinig keit besteht. Infolgedessen hat er die Bitte des dortigen Bürgermeisters abgeschlagen. Nun schreibt er weiter, in allen Zeitungen stände: „Stadtkinder aufs Land", aber noch niemals habe er gelesen „Dorfklnder in die Stadt". Die Dorfkinder würben sich freuen, einmal einige Zeit die Großstadt kennen zu lernen, und gewiß neben den nötigen Lebensmittelmarken noch eine vollgestopfte Reisetasche mit- bringen. Da ist mir nun -er Gedanke gekommen, ob denn nickt aus den Stadtkindern und Landkindern Tauschkinber gemacht werden könnten." — Der Zweck der Veranstaltung „Stadtkinder aufs Land" liegt doch lediglich auf dem Ge biete der ErnShrungs- und Erholungsfragr. Durch den umgekehrten Austausch würde doch ein völlig neues Mo ment hineingetragrn iverben. Immerhin bin ich über zeugt, daß cs Stadteltern Mbeu wird, dir gern einmal! einigen Dorfsprüßlingen das, was für sic in -er Großstadt sehenswert ist, zeigen werden. *** Im Felde. „Ich bin 1913 zum Heeresdienst in ein preußisches Regiment cingezogen worden und befinde mich seit Kriogsbeginn mit einer dreimonatigen Unter brechung im Felde. Da ich sächsischer Staatsangehöriger bin und vor meinem Eintritt ins Heer auch bei meinen Eltern in Dresden wohnte, bitte ich um gefällige Auskunft, ob ich die von Sr. Majestät dem Könige gestiftete Kriegs auszeichnung lFriedrich-Auguft-Medaillej verliehen er halten könnte, in deren Besitz meine Brüder sind. Ist es richtig, daß nur diejenigen, welche in sächsischen Forma tionen dienen, diese Auszeichnung erhalten? An welche Stelle müßte ich mich eventuell wenden, um sie zu erhalten." Da diese schon mehrfach beantwortete Frage immer und immer wieder gestellt wird, möge noch einmal wiederholt sein: Die sächsischen Ordensauszeichnungen sind in erster Linie für Angehörige sächsischer Truppenteile be stimmt. Sie werden auf Vorschlag des Truppenteils ver liehen, es kann sich also niemand darum be werben. Werden Angehörige nichtsächsischer Truppenteile mit sächsischen Auszeichnungen bedacht, dann liegen beson dere Verhältnisse vor. die aber ebenfalls nicht durch Be werbungen beeinflußt werden. Angehörigen preußischer Truppenteile stehen außer dem Eisernen Kreuz, das zunächst ein preußischer Orden ist, der aber vom Kaiser als Landes feldherr auch an Nichtpreußen verliehen wird, noch andere preußische Kriegsauszeichnungen zur Verfügung. *** M. S. „Ich bitte höflichst 1. um Angabe einiger Kochvvrschriften für Erdschollen; sic schmecken doch nicht wie Kartoffeln, sondern ähneln mehr dem Blumenkohl, also ist wohl holländische Soße oder ein Salat die beste Ber- wendungsart. 2. Kann man auch Hafermehl zum Backen von Kuchen oder Keks usw. verwenden? Ich las nur Vor schriften für Gerstcnmchl oder Gerstengrütze, besitze jedoch nur Hafcrprodukte, und man braucht ja sp nötig Brotersah für die außerhalb tätigen Familienmitglieder, außerdem ist jetzt im heißen Sommer eine warme Abendsuppe wohl sättigend, jedoch nicht immer angenehm. Irgendein Gebäck mit Radieschen, Schnittlauch, später mit frischem Obst, ent spricht dem „Sommcrgeschmack" doch mehr. 3. möchte ich misten, ob man zum Braten und Backen zum Beispiel von Hackeflcisch oder Plinsen die Pfanne mit gewöhnlichem Wachs ausstreichen kann. Man empfahl mir einmal Para- finwachs, doch erhielt ich dasselbe »irgends, nur das ge wöhnliche gelbe. Die Verkäuferin gab ehrlicher Meise zu, daß sie nicht miste, ob dieses Wachs sich zu Kochzwecken eigne. Deshalb wäre ich Ihnen für eine Auskunft sehr dankbar, denn alles Fleisch, Fisch usw. nützt nicht viel, wenn man es stets nur kochen soll." — 1. Wenn Sie unter Erd schocken Topinambur verstehen, so lassen sich diese aus gezeichnet zu Salat und wie Bratkartoffeln verwenden, gewiß auch wie Straßburger Kartoffeln oder mit einer holländischen Soße. Die Frucht Topinambur jllelisnthu« intiei-o-wsj stammt aus den Bereinigten Staaten oder Kanada, wo sie bereits bet den Eingeborenen in Kultur gefunden wurde, kam Anfang des 17. Jahrhunderts nach England und nach dem Dreißigjährigen Kriege nach Deutschland, wo sie in der Hauptsache als Viehfuttcr kulti viert, während des 18. Jahrhunderts aber von der Kartoffel mehr und mehr verdrängt wurde. Bekannt ist die Topi nambnr auch unter den Namen Erdmandel, Grund- oder Erdbirnc, Erdapfel, Jerusalem- oder Erdartischocke. R« zepte für Verwendung der Frucht finden sich in den meisten Kochbüchern unter den frischen Gemüsepürees. 3. Hafer- mehl eignet sich ausgezeichnet -um Backen von kleinen Blechkuchen. S. Ob sich Wachs zum Ausstreichen der Brat vfanne eignet, ist mir unbekannt; das muß, wie so manches jetzt, ausprobiert werden. einigen Tage« tzot abends tu *S»tz«»«ftadt ein etwa ist jähriger Knahe, öarfuß. mit bunte« ^Schüler, mühe, auch gut gekleidet, Ansichtspostkarte» zum Saus an. gleichzeitig um ei« Stück Brot bettelnd. Al» er leutselig gefragt wurde, ob er denn überhaupt mit den Karten etumS verdiene, zog er triumphierend einen Beutel au» der Hosentasche und rief: „Hier, sehen Sie. ich habe schon 7 Mark drin!" Auf weiteres Befragen gestand er. daß das Geld in der Hauptsache geschenkt sei und da» Betteln um Brot nur da» Mitleid anregen solle... Auf dem Albertplatz bot rin Knabe einer jungen Dame Vetlchen- sträußchen zum Kauf an. Bedauernd erklärte dtese. sie habe an kleinem Geld nur noch einen einzigen Zehn pfenniger. den sie aber ihrer vielen Pakete wegen zur Straßenbahnfahrt benützen wolle. Als nun aber der Knabe weiter von seinen vielen Geschwistern sprach, die mit der Mutter Not litten, gab die Dame ihm ihren letzten Nickel. Der Junge lief darauf zu einer vorttberkvmme«. den Straßenbahn, sprang auf und fuhr nach Altstadt zu... Ein Arbeiter brachte an einem Montag, nach Tisch, de- stellte Ware in ein HauS -er Johannstadt. Dabei barmte er, er sei zwei Tage vorher erst aus dem Krankenhause ent- lassen nnd Ixrbe seit 34 Stunden nichts gegessen. Darauf erhielt er Kaffee und Brot. Auf Nachfragen an seiner Arbeitsstelle wurde die Auskunft erteilt, der Arbeiter habe die verflossene Woche über Beschäftigung gehabt, am Sonnabend zuvor seinen Lohn erhalten und vor der Aus. ftthrung -er Bestellung sein Mittagbrot in der Volksküche geholt, dabet auch noch einen Napf mit Sülze besonder» bekommen!" — Daß bettelnde Kinder häuft« mitleid- erregende Klagen über häusliche Not. kranke Eltern, hungernde Geschwister usw. Vorbringen, die sich dann bet näherem Nachforschen als eitel Schwindel erweisen, ist — auch in FrtebenSzeiten — nichts Neues, und oft genug hat sich dabei herauSgestelli, daß die Kinder von den Eltern zu dieser verwerflichen Gepflogenheit direkt angehalten wurden. Demgegenüber fehlt eS aber auch nicht an Fällen, wo die Nachforschung ergab, daß die Eltern gar keine Ahnung von der Bettelei ihrer Sprößlinge hatten, datz diese vielmehr ganz aus eigenem Antriebe Komödie ge spielt und das auf diese Weise erlangte Geld vernascht hatten. Der von Ihnen zuerst envälmtc Junge scheint übrigens nicht zu den gerissensten Vertretern seiner Kaste zu gehören, sonst würde er sich wohl gehütet haben, von der Einträglichkeit seines „Geschäfts" zu sprechen. Was den zweiten Jungen mit den Veikchenstränßchen betrifft, so scheint er nur Nachahmer zu sein, denn der „Witz", den er sich leistete, hat, wenn ich mich recht erinnere, schon ein mal in den „Fliegenden" gestanden. Schließlich möge bei dieser Gelegenheit daran erinnert sein, daß die Zentrale für Jugendfürsorge, Marivnstraße 22, es sich zur Aufgabe macht. Fällen, wie die vorstehend besprochenen, nachzugehen und bei den Eltern der betreffenden Kinder entsprechende Erkundigungen elnzuziehen. *** Neffe W. B. in A. <50 Pfg.) „Am 1. 1. L. I. bin ich mit meiner Familie von Westfalen nach hier verzogen nnd hatte für meine ehemalige Wohnung die Miete bis ein schließlich 31. 3. -. I. bezahlt. War nun die Hauswirtin be« rechtigt, die Wohnung trotz meines schriftliche» Protestes, vom 1. 8. ab von einem neuen Mieter beziehen zu lassen, während ich doch flaut Mietzahlung) noch Wohnnngstnhaber war? Wie ist -er Fall, wenn der neue Mieter für seine alte Wohnung <tn demselben Hquscj bis.31. 3. noch Miete zahlte und die neue ihm von der Hauswirtin mietfrei Über lassen wurde? Meiner Meinung nach durfte doch die Haus wirtin, mich wenn sie nach meinem erfolgten Abzüge da» Verfügungsrecht über die Wohnung hatte, diese nicht be ziehen lassen, da ich doch noch Inhaber der Räume ivar und kein« Einwillignna erteilt hatte. Bin ich berechtigt, für einen Monat die Miete zurückzuvcrlangen?" — Wenn Sic bei Ihrem Wegzüge ausdrücklich gegen eine Weitervermie tung der Räume vor Ablauf Ihres Vertrages Widerspruch erhoben haben, so durfte der Hauswirt auch nicht unentgelt lick einem Dritten die Räume während dieser Zeit über lasten. Sie können unseres Erachtens mit Erfolg den Mietzins für einen Monat zurückverlangen. Hingegen würden Sie mit Ihrer Klage nicht durchbringen, wenn Sie etwa erst nach der Weitcrvermietung an einen Dritten pro testiert hätten. *** Blinde Maschinenschreiber. „In meinem Bekanntenkreise wurden dieser Tage die verschiedenen Berufsmöglichkeiten der Kriegsbeschädigten erörtert, und es wurde dabei von einer Seite behauptet, daß Soldaten, die ihr Augenlicht verloren haben, auch schon zu Maschi nenschreiben, ausgebildet worden feien. Wir wollen das nicht glauben und fragen Sckmörke. ob er etwas davon weiß." — ES hat schon vor dem Kriege blinde Maschtnen- schreiber gegeben. Sie schreiben gewöhnlich nach einem bestimmten Griffsyftem, wobei bekanntlich auch ein Sehen der überhaupt nicht ans die Tasten zu blicken braucht. Auch das Einziehen des Papiers, die richtige Einhaltung der Abstande ufw. kann von einem Blinden erlernt werden. Zurzeit lernt in der Schreibmaschinenschule des Ortsver- bandeS der Gabelsbergerschen Stcnographcnveretnc in Dresden ein ehemaliger Oberjäger, der infolge eines SchuffeS durch den Kopf die Sehkraft völlig eingebützt hock, Maschinenschreiben. Er hat schon sehr beträchtliche Fort schritte erzielt und schreibt vor allen Dingen außerordent lich sauber, da er sich natürlich von vornherein daran ge wöhnen muß, möglichst ivrnig Tippfehler zu machen. Er wird zweifellos eine gute Stellung finden, etwa bet einem Schriftsteller, wo ihm in die Maschine diktiert wird. In der vorjährigen BliNdcnauSstcllung in Dresden konnte man übrigens auch einen blinden Maschinenfchreiber kennen lernen. Es war ein Bizefcldwebel aus Riesa, der nicht nur das Augenlicht, sondern auch den rechten Arm nnd die Finger der linken Hand bis auf zwei verloren hatte. Diese beiden ihm verbliebenen Finger hatte er fv ausgebildet, daß er auf der Schreibmaschine ziemlich flott nnd, wie man sich überzeugen konnte, ganz fehlerfrei schrieb. Es ist eine selbstverständliche Vatcrlandspflicht. allen denen, die ihre Gesundheit im Kriege verloren haben, durch Ausbildung ihrer ihnen noch verbliebenen Fähig keiten wieder Arbeit und damit Berufs- nnd DaseinSfrende zu verschaffen. *** N. O. 17. „Mein Sohn hatte sich tm Jahre 1911. kurz vor seiner Einberufung zum Militär, ctwäs übereilt verlobt. Im Felde ist ihm mit der Zeit lungefähr nach einem Jahres die Reue gekommen, daß er sich mit 25 Jahren gleich gebunden batte, und wir Eltern, die wir überhaupt nicht so recht mit der Heirat einverstanden waren, waren froh, daß er das Verhältnis wieder löste. Nu» hat die Be treffende einige von meinem Sohne selbst gemalte Bilder und auch den BerlobungSring noch und macht, obwohl er wiederholt darum geschrieben hat, keine Anstalten, die Sachen znrückzugeben. Wir möchten nun gern misten, was zu tun ist. um wenigstens den Ring zu bekommen. Unserer Ansicht nach muß sie diesen doch znrückacben." — Tritt ein Verlobter von dem Verlöbnisse znrück, so hat er nach 8 1298 u. ff. V. G. B. dem anderen Verlobten und dessen Eltern, sowie dritten Personen, welche an Stelle der Eltern ge handelt habe», den Schaden zu ersetzen, der daraus ent standen ist, daß sie in Erwartung der Ehe Aufwendungen gemacht haben oder Verbindlichkeiten ctngegangen sind. Dem anderen Verlobte» hat er auch den Schaden zu er- setzen, den dieser dadurch erleidet, daß er in Erwartung der Ehe sonstige, sein Vermögen oder feine Erwerbsstellung berührende Maßnahmen getroffen hat. Der Schaden ist je doch nur insoweit zu ersetzen, als diese Aufwendungen usw. den Umständen nach angemessen waren. Die Ersatzpflicht tritt nicht rin. wenn ein wichtiger Grund für den Rücktritt vorliegt, worüber bas itzcricht nach freiem Ermessen ent scheidet. Unterbleibt die Eheschließung, so kann jeder Ver lobte von dem anderen dl« Herausgabe desjenigen, was er ihm geschenkt oder zum Zeichen des Verlöbnisses lalso auch den BerlobungSring! gegeben hat. fordern. Di« Ansprüche verjähren in zwei Jahren von der Auflösung des Berlöb- - niste» an.
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