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Dresdner Nachrichten : 21.06.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188706219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-06
- Tag 1887-06-21
-
Monat
1887-06
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.06.1887
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Nacht-Lelraramm. Mur in einem Tbeile der «ultaaei London. LO Juni. »lochrichteu »«» »uderlMner Quell« »ulol,« -vlrd Lord roliolnin, den Mächten demilltchlt ein Llrculnr »tnltchtltch »er rundliiLkn vroae omeden lallen. Lord SaliSdnrn mir» in »ein Liren» lar den Stand»»»,« vertreten, doll »le vvvolilion str.inkrelch» un» Rut>- laud« die rimeckmdkinleit »et *ld- schlujse» der Loiwentlon imchwcise. Die lionvenlion unlllc autrecht er- iialte» werde». b»l,i»oeoe» lei er de- rcit. Vortchläar z» erörtern, welche etwa in Norm eine» ii»sal,-Artikel« e»r Lonvenllo» unteriircilct werde» ^ konnten. I r«,.on I,..°rolo ... ät- ,r„o n»l> iiltolto »,r„o»,»„ ÜLLLSHLltLIQ ^ Vo§1sr, DreLäev. Vir»,»wo «.diüLLlln^ <lv5>„nonoo Siklcrot» »0,0. iiooiwdmo Iinck V-itcrlivNIuIsnw- ä«k "lkort-ktnoko uroio,. T-iophor» 1t 08. " Börse» - Ttlegratttme. !vre«lau. 20 Jmil. Nachm. lÄclrcidrmarl». Spiriiaopr. IOOL >00 '/.. J»,»>J:,iI l!.,,!.o, Sl»a-Ltpt. «iö.Ii». Liviiu.-^kiiir.—. »toogro Jiiui-Jill 12»,»0, J,,li-A»a. I20.0», L,a>.-Okt. 102,00. Nüdiu loco per Junt I>0,00, Lkpldr.-Liiabc, 02,00. Lu» II,>0 b,. - Wckier: Schä». Slellin.OO. J„»i, Noch,,,. iiociieidem.s Weig„ „iebiioer, loco »70—188, „l, > i.Oo, 8c,»0r.- Oliobe, ,71.ko,, vlonuen niev,,orr. i >oc« U» - »22. Juni - Juli N2.00, s, Srpl.-Okt.I2oM. NÜUOI unucrä»»., r lo.o—. JouiOIM, Sepi.-Llt. ,'O.üo. k- kolrlino outii,,. toro MM, Juni- js Jot» «M. Auo-Sept. i.8M, Lcvi.- ' Olilir. tch.no. Pclroicu», loco 10,10. lis VkdW Ser I. klNse Ser L. 8.IiMiW-I,«!!« lluckvt UM 4. Mick s. 4»>t u. o. Ltatt. EA 2»en ^nlkeüsn varrütlilF büi: Nr.i7Z. W.Johrg. ALLL^W»''M^ 8chÄr,k»H -VLt.LtskIlil'aiit-s.lLKckjnsnkLkrung /ron-k ^a,„/>e^-,n 7 operialtirmrllunri künLontonbeltgrk.W. N l'N'ln^r ^ Lv^t-omy 2v dilli^Sp» j'rojkk'tt. ^ V. unu-I»r« ».«len. M r->N2EAk emplit-illt. rur bilüMll unä i'rakl.ist'.Iieii lioisg IIvlturr-M'ttUi'ttlt'tr- Itvtl'er ul» Ilnicum üer I^iedtirrlruit, kolitiilüt. u»6 Llt^uur. QirÜ88tv nl»l von V«8tIl«I»-rVQkv881»irv8 vtv. ^.u§ULtu§strLSSs Hr. 4 (»riienr <Iv vuvn^«). «Ntterun<,S„u«lIch>en siir den LI. Jnni: S!ordwestwi-,d von mittlerer SiSrko del durchschnittlich mittlerer BcwLltuuo, ml« »eit- „ich stelle,«weisen Sttcderschliioen. Trmperatur kaltrr. Dresden, 1887. Tiellstllg. 21. Jlllti. ch^l'orrrrorrrorrt. Die geehrten auswärtigen keser der „Dresdner Nach richten" (mit humoristischem Neiblatt) bitten wir das Avoililmenl siir i»ls -rille Wirlac 1887 baldigst erneuern zu wolle», damit die Nummer,, ohne Unterbrechung weiter geliefert werden können. Alle postanstalteil im Denischcn Reiche, in Gestcrreich- Ungarn und im Auslande nehmen Lestellungen auf unser Dlatt an. Aboiinenrent in Dresden bei -er Expedition (inol. Lringerlohn) 2 Mark 50 H>f. viertekjährkich, bei den Aaiseil. postaiistallen im Deutschen Aeichsgebiet 2 Mark 75 H'f., in der Gesterreichisch > Ungarischen 7Uonarchie 2 Gulden 29 Kreuzer erct. Sgiozuschlag. L-rpe-iliön -er Lresötler AllchriAen". Lerarinvortllckicr Ncdakleur für PvlitlskheA vr. Emil Bieres In Dresden Als die Herrscherin über ein Weltreich, wie cs die Geschichte noch nicht crlet't, besteht heute Königin Viktoria von England ihr Mjiihriges RestiernnstLjubiliünii. Ein halbes Jahrhundert eine Krone zn tragen, isr wen>gen Herrschern belckieden gewesen: keinem tue Krone eines solchen Reiches. Wns war hiergegen das Weltreich der alte» Römer, was das Reich Carls V., in dessen Gebiet die Sonne nickt unterging? Das grobe China nennt sich selbst „das Reich der Milte" und ist im Vergleich zn den unter dem Szepter Villoricns veremiglen Landern nur ein mittleres Reich. Selbst das dem groschritannischcn Reiche an Flächen - Ausdehnung nahezu gleichkommende Zarenreich hält weder an Mannichsalligkeit und Abwechselung der über den ganzen Erdball und über alle Zonen verthcillcn Länder, noch der Millivnenzahl, der Bildung und dein Wohlstand seiner Bewohner einen Vergleich mit dem Reiche aus, Vas in der Königin Viktoria ihr Alles und Alle überragendes Oberhaupt verehrt. Das bereinigte Königreich Grobbritannicn ist trcch sichtlicher Zeichen seines Ricdcrgangcs noch heute in Europa eine Grokinacht; England ist in Amerila msolge seines Besitzes in Eanada und Weslindien eine Grobmacht: eine asiatische Grvbmacht ist cs durch lein indisches Reich, eine asrikonische durch seinen Besitz am Kap, an der Ost- und Westküste, in Eghvtcn und im Innern des dunklen ErdtheilS: der fünfte Erdthcil, Australien, ist nahezu ganz englisches Eigcnlhnin. England besitzt in allen Meeren wichtige Inseln und leste Punkte an den bcsohrcnsten Weltstraben: noch immer schwebt der Dreizack Neptuns in seiner Hand, auf allen Meeren spricht man englisch. Königin Viktoria regiert über Unlerthmicn aller Nassen, Farben, Sprachen, Religionen, Lcbensgewohnheitc», Bildungsgrade. Seit Monaten rüstet man sich in allen Reichen dicsts Reiches dazu, den heutigen Tag des Herricher-Jubiläums der Königin Viktoria zn begehen. Nun ist er angebrochen, dieser Festtag ohne Gleichen. Ans dem ganzen Erdball feiert inan ihn. In der Westminstcr-Abtci drängt sich um die ehrwürdige fürstliche Jubilarin cm Kreis von Für sten aus allen Herrscherhäuser» Europas, von Abgesandten aus den Ländern von ninf Welltheilen; die Strassen Londons sind schon langst voll von glänzenden Herrschergeslalten und malerischen Kriegern aus dem sorbenglübciidcn Orient. Sic Alle huldigen der (Bjährigen Königin von England. Sie überreichen als Ehrengabe das Kost barste und Schönste, was die Statur ihrer Kknnale schni oder der Fleiß und die Kunst stirer Volksgenossen hervorbrachte. Das grobbritannische Weltreich tritt in einer Größe und Mannichsalligkeit sichtbar vor die Augen der Zeitgenosse», w,c noch nie zuvor. Und man nia^z über die wirkliche Machr dieses Weltreichs Zweitel hegen, welche immer — die eine Thatsache steht fest: England, das vor 50 Jahren nur ein England mit verschiedenen auswärtigen Evlvnicn war, erwuchs iinter Aictoria's halbhundertsähngr» Negiening zu einem mächtig er weiterte», in seiner Gcsamntthcir einheitlich gegliederten großbritan- niichcn Weltreich empvr. Gerade in den letzten Monate» sind die Vertreter aller englischen Colvnien in London mit Eriolg bei der Arbeit, eine Art Gesammtversassuiig dcs aUc O Erdtheilc nmspanilen- den Weltreichs zn vereinbaren. Mit gutem Grunde durste sich vor einigen Jahren die Königin von England den Titel einer Kaiserin von Indien beilege». Wohl haben nicht alle unter der englischen Krone vereinigten Völker gleiche Ursache, ihrer .Herrscherin Glückwünsche darznbringe». In Indien bietet die englische Herrschaft eine traurige Aehnlichkeit mit der aus der Sklaverei ausgcbanten Macht der auliken Staaten. In Egypten und anderen mit Gewalt. List, Grausamkeit unter- worscnen Länder» stuckt man dem englücheii Namen: Irland gegen über beginnt erst jetzt in England die Einsicht von de, Pflicht seiner gerechtere» Regierung auizndäminern. Die übrigen Länder Enrvvas haben unter dem großartig-brutalen Egoismus der Handelsvvlitik Englands, unter dessen jclbsttüchtiger Verhetzung der Völker znm Behufc ihrer Ausbeutung so schwer gelitten, daß der englische Name ichon lange nicht mehr mit der Verehrung genannt wird, wie vvr-! dem, als man noch i» naiver Bewunderung zur Freiheitslirbe und! Thatkrait des englische» Volkes aullilicktc. Aber heute tritt Alles Das zurück gegen daS Geftibl der Ehrerbietung, das der Erdball der Herrscherin des britischen Weltreiches freudig zollt. Alle Emmerlingen an einzelne Worte und Thatcn der Königin Viktoria in ihrer langen Nealcrungszeit sind bereis seit Monaten dem englischen Volke geläufig geworden. Mit besonderer Tlieil- nahmc vergegenwärtigt man sich »anienllich Das, waS sich bei ihrer Thronbesteigung am 21. Juni 1837 cibipiclte. Morgens 2 Uhr war König Wilhelm IV. in Schloß Windwr gestorben. Um 5 Uhr wurde Villorin, die Herzogin von Kent, im Palast zn Kensington aus dem Schlafe geweckt. Eine Deputation, der Erzbischof von Westininster an der Spitze, war hingceilt, Zutritt zur „Königin" verlangend. Man führte die Hcnen in ein Zimmer, bald daraus erschien die 18jährige Prinzeß nn Schlnsrock, ein Tuch gegen die Morgensrischc umgcworscn. die nackten Füße m Pmttofscln steckend, und vernahm im Glanze der Moracnsonnc rum ersten Mal die An rede: Majestät! Sic war nicht als Erbin des Thrones geboren; ihr Vater, der Herzog von Kent, war der 4. Sohn von Gcorq III. und Niemand konnte voraussehen, daß seine drei ältere:'. Brüder kinderlos sterben würde». Sic wurde also blichst einfach erzogen, ihr geringes Einkommen laugte dürftig zur Bestreitung ihrer Er ziehung aus: ihr Oheim, der verstorbene König von Belgien, musste oft mit seinen Geldmitteln anshclsen. Erst als es gewiß wurde, daß die Prinzeß Viktoria den Thron besteigen würbe, warf i!>r das Parlament eine angemcssenc Apanage ans. Alan theiltc erst dem 14iährigcn Mädchen mit, daß sie dereinst eine Krone traaen 'olle. Ihre Erziehung war inusterhast. Sofort bei ihrem ersten Auftreten zeigte sie trotz ihrer Jugend und bei aller Bescheidenheit soviel Festigkeit. Wücde und königliche Haftung, daß sie die Herzen ihrer treuen Untcrthancn i» Sturme eroberte. Die Begeisterung für sie ist nur gewachsen, trotzdem daS einst so reizende Gesicht des schönen jungen Mädchens durch die lauge Gewohnheit des Beschleus einen benischen Ausdruck angenommen hat und trotzdem sie nach dem Tode ihres schwärmerisch geliebten Gatten. des Pruiz-GemahsS Albert, sich in eine Wiltwen-Einsainkeit begrub, die der Eriüllnng äußerlicher Neprüscirtantenpslichten zum Schmerze ihres Volkes er heblichen Eintrag thgt. Man kann nicht von der Königin Viktoria sprechen, ohne von dem Prinz-Regenten zn rede», der inst die Hälfte ihrer Negiernngs- zcit Freuden und Sorgen gctheilt hat. Vom ersten Tage ihrer Herrschaft hat die Königin sich als eine Regentin von echt konstitutionellen Grundsätzen bewiesen. Sic ehrte die Verfassung in allen Stücken : me griff sic in die Bolksrechte ein: stets beugte sie sich der Entscheidung des Volkswillens und nahm ans den Händen des Parlaments oft mit Selbstverleugnung jedes Ministerium entgegen. Sie erweiterte die Volksrechte und dehnte wiederholt das Wahlrecht ans Der Nativnalwohlstand nahm unter ihrer ge segneten Regierung einen bis dahi» unerhörten Austchwung. Die srcihändlcrische Wirtbichaftspolitik entsprach den Interessen dieses Landes in einem Grade daß chm alle übrigen Nationen bis in die neueste Zeit dienstbar und tributpflichtig wurde». Heute zwar sind diese inne geworden, daß der Englands Größe ausmachcndc Freihandel sich nur auf der wirtbichattlichcn Ausbeulung aller Anderen antbanen konnte und man denkt auch in England jetzt über die Aushebung der Komzölle, die Goldwährung und den Freihandel anders, als früher: aber nicht zu leugnen ist cS. daß diese Einuchtimgcn seinerzeit den Volks,cichthnm Englands in s Unermeßliche steigerte». Es wäre < vergebliches Bemühen, all' den wimderbciren Veränderungen nachzuspüre», d.e stu dein Regie rungsantritt Viltoiiaö sich vollzogen haben. Jh-e Anzahl ist Legion, ihre Bedciniitig uirermeistich. Unter die,er Königin bedeckte sich das Land mit Eisenbahnen. doS Meer mit Damvtcm. Weiche gcw.sttige Fortschritte rieten die unter ihr gemachtcn Entdeckungen und der Auf schwung der Naturwissenschaften hervor. Engländer standen bei allen Entdeckungen an der Spitze: Darwin, weicher der Natnr- erkenntniß neue Bahnen brach, beste nifter der Königin Viktoria. Nur Schmeichelzuiige» tönuen diese miste,blichen Erfindungen nnd Entdeckungen als rm Verdienst der Königin ausjchreien, aber wahr bleibt doch, daß sie einem Zeitalter hellend und tördcmd vorgc- standen hat, in dem der Mcmchcngcis! sich so wunderbar zu ent falten wusste. Und wenn Jemand käme, der es vermisste, daß die Königin i» der ganzen langen Zeit ihrer Negierung keine einzige hervorragende Handlung vollbrachte, die sic zur geschichtlichen Heldin oder Beglückerin ihres Volkes erboben Halle, so ist anderer seits ihre Laufbahn auch von jenen finsteren Schatten verschont geblieben, die gerade die glänzendsten Heldenaestallen oft werfen. Niemand wird der Königin Viktoria den Ruhm streitig machen, der der höchste eines Fürsten ist: das Gute allezeit klug erkannt und neidlos gefördert, in nie rastender Pflichttreue sich dem Wvhle des Volkes gewidmet zu haben. Den Rubin einer Mustergattin, einer trefflichen Mutter wird ihr ohnehin Niemand aittasten. Als Frau ans dem Tbrone leuchtet sic weithin und übertrifft alle anderen gekrönten Frauen. Wir Deutschen »ebmcn gern und lebhaft an dem heutigen der Herrscherin eines uns stammesverwandten groben Volkes beitem gelang cs, daS etwa 20jährige hübsche Mädchen loszulöscn , und zu retten. Leider war das eine Bein zerdrückt. Eine andere s Dcmie wurde in entsetzlich verstümmeltem Zustande durch den durch- ! gebrannten Boden des Wagens herauSgezogen. Das Aussehen > der Leiche» ist grauenhaft. Ter verbrannte junge Mann ist Mcdi- ! ziner und stand vor dem Staatsexamen. Merkwürdig ist cs, daß ' von den Beamten Niemand verletzt wurde: auch die Führer und j Heizer beider Maschinen blieben unverletzt. Das Publikum befindet sich in ungeheurer Ansregung. Wien. Durch Brandlegung des Jndcnvsertcls in Düna Szardahely wurden mehrere hundert Hämcr cmgeäichcrt. Hunderte von Fcimilicn sind obdachlos: während des Brandes soll auch ge raubt worden sein. Von Preßburg wurde Militär nach dem Schau- Platze des Brandes geschickt. — Von den zwischen Paks und Kaiiocsa ertrunkene» Walliahreni sind bisber lOO Leichen geborgen. Der Wallmhrlsiiihrer Abt Spics ist auch gestorben Lemberg. Infolge starken Regens sind sämmtliche galizi- schcn Ströme über ilne User getreten. Vielfacher Schaden ist ange richtet worden, die Gefahr inocß beseitigt. Pari s. Das Urthcil des Reichsgerichls veranlaßt die Presse zn heftigen Ausfällen gegen die Leipziger Richter und die Politik Bismarck's. Man bcbanplcst, das Urtheil sei eine Herausforderung Frankreichs. - Die „Nepnbliaue irane." will wisse», daß der eng lische Botschafter Konstaiilmovcl verlassen müsse, wenn die egyptische Konvention nicht bis Dienstag unterzeichnet fti. London. Die Königin wurde bei ihrem Eintreffen in der rcichgeschmückten Stadt auf dem ganzen Wege vom B»hnliofc bis zum Vuckmghampalast von einer dichtgedrängten Volksmenge enthusiastisch vcgrüsst. Eine großartige Illumination wird vorbe reitet. Die Feier venpricht etwas in England in dieser Großartig keit noch nie Dagcwesenes zu bieten. Bcrliuer Vörsc. Tie neue Woche eröffncte zu schwachen Coursen und nachgebend, namentlich »r Banken war eine Eontre- mine tbätig, Eisenbahnen blieben belebt, obgleich die Verstaatlich- niiasgerüchle verschwunden sind. Oestrreichische Bahnen gingen zurück, Bergwerke nnd russische Anleihen blieben lest. Sonstige fremde Renten wurden schwächer^, später aber gut gefragt. Im Kassancrkcbr blieben demiche Bahnen ziemlich fest, öster reichische schwächten sich ab und ebenso Bankpapiere. Bergwerke blieben fest, Jnduslrieen ruhig nnd Solzwcrke bevorzugt. Deutsche Fonds blieben ebemalls reckt lest, dagegen österrcichsiche Priori täten unbeachtet. Privatdiskont 2',r Proz. Kranksnri a. i«„ LO. Juni. «tr»«r 227,10. 8taat«b»>,n 180,80. Lom- Mrden 70-/,. «Salizicr —. F rAiirr 70,70. irrer. Ulloar. Goidrexte 81,80. riiieonio 100,80. 80er Nugcu —. Loura —. Still. W i c », 20. Juni. Credit 280.00. öiaatsdüd,, 220,00. Lombarden—,—, Kordwestb. —. Markiiote,, —. Uns. Credit —, Un». Wold 101,00. Matt. «aris, 20..guni. (S-dluO.l Niere 81.12. »Intet,,c loo.17. Italiener wo,07. ktaalddab» 1.07,00. ürrwarden —, do. Lriorltärcn —. Trauter 88'/,. Loddicr 070. ctlor-.aaen 010. Neue »Inlettie —. Türken —. Riiliiji. London, 20. zz»»i, vorm. II Ubr 10 En. Coulol« li»I>>/„. I87Zcr Russe» 08',. gtaNcu-r O0„ Lomdardcu 8>K„. ikonu. Türken lt'/,. Iproc. sundtrtr Amerikaner 1027,. Ivroc. Ungar. Goldrenlc 81'/,. Ocjtcrr. Gold» reine Oo. vren». gonsolS 108. Voovece 70. Neue El»It>tcr 08. Garant« Vnüdter WO'/,, euomanbank >0»/,. Suez - Nette» 80' ,. Sdanier 87»,«. — Seimmnua: Ruhig. — Weiler: Schön. A m s» c r d a >,,, 20. J,,»i. Produkten sSchlusy. Weizen Per November L22, toeichcna. Roniic» »er Oktober 121, behaupte«. Part« tPro du klein. 2V. ^Uili. lSckilub.t Wetten r:r Juni 26.00. per Sevleinber-Deeember 21.25. riilaa. LrirituS «er Juni 13.2s. per Sevtcmbcr- December 11.00. ieft. Rüdot per Juni soso, per SciN.-Dcc. s?.so. ruliia. London. 20. Juni. -Produkten, Schluht. «knalischer Weizen 1 Sch. nie driger, sremder Weizen ruhig. >/, bi« I Sch. gegen vorige Woche billiger. Rn- gekommene Ladungen ruhig, Mehl >/, Sch. gewichcu, MatS, Haser, Gerste träge. — Wetter: Niidlci-. Feste ^ , ... theil. Manche gemeinsame geschichtliche RuhmeSthat verkiiüptt Eng land mit Deutschland; schon die evangclische Religion ist ein starkes Band zwischen beiden Völkern. Die Königin wählte nnd holte sich ous Denlschlaiid ihren Gemahl, den gothaiicheii Prinzen Albert; sic gab umerem Kaiserchauze die erste Kronprinzessin, König Albert Vv» Sachsen begrüßt beute seine hohe königliche Bcrwondte. Wohl hoben wir Tcutlchcu Ursache, in der Politik Englands Manches anders zn wünschen — Enaland bat ans unsere Schultern die harte Pflicht abgcladen, das Festland nicht zwischen Franzoien und Russen theilen zn lassen: cs selbst steht abseits und streicht die Frischte unserer militärische» Rüstungen ein — Das soll uns aber nicht abhalren, in den Jnbclruf cinzustimmcn, der heute auf dem ganten Erdball ertönt, wo irgend ein englisches Herz schlägt: block kmvc, tilg tZuson! «encstr Tklegramme Der..Drrsvner Rarvr." vom 20. Juni. Berlin. Ans amtlicher Quelle verlautet, daß die Forschritte in der Genesung des Kaisers dauernde sind. Die Kräfte zeigen eine allmählige Zunahme, sodaß sich der Kaiser ichon eine längere Zeit den Geschälten widmen konnte. Nach dem Hofbericht wird die demnächstige Wtcderanftiahme der Aus>aln!en bei günstiger Witte rung m Aussicht gestellt. — Tie Nachricht, das; der bayrische Ge sandte Graf Lerchenscld demnächst von dem hiesigen Posten znrück- tretr, wird znsläirdigcrseits dcmcnlirt. — Die amtliche Darstellung vo» der gestrigen Eücnbghnkatgslrophe dürste ewige Ungenauig keiten enthalten, welche unter den vorliegenden Umständen unver meidlich sind. Jnshesvndcrc gilt allgemein die Zahl der Verun glückten als gröber; Jedenfalls ist die große Zahl leichterer Verletz ungen nicht fcslgcstellt. Vier oder ftins der Schwerverletzten werden nach Erkundigungen in den Krankenhäusern, wohin sie »ittergebracht sind, schwerlich mit dem Lebe» davon toiinnc». Zwei Venoben haben ziisaminengewirkt. um das Unglück heibeizunthren, und zwar das vorschriftswidrige Nangicen des Zuges und das Unterlassen oder Nichtbeachten dcs Hallesignnles. Der Stations-Assistent be- hanvtel. dniJ.Signal gegeben zu haben, iM>rcnd der Lvkomoliv- sührcr versichert,?- er habe dasselbe nicht gesehen. Letzterer gab im letzten Moment »och in voll«, Kraft Gcgendmrwf; nn anderen Falle wurde das Unglück ganz imstberjehhar lein. Der Wagen 2. Klasse, welcher in Brand gcricth, war ein Dillchgangswageii und Halle also nur zwei Thnren »nd vergitterte Fenster. Tie Versuche, von den in Flammen Emgelnillten durch die Fenster zn komme», ihr Rütteln an denselben, die V'rstiche der Lraußenstehenden sie heraus zu sieben und ihr Zuriicklaumelii in die Flammen wird grausig ge schildert. Einen entsetzlichen Anblick bot eine Tume, welche mit den Beinen Zwilche» den Trümmern sestgckftnnnt, die venu , ollsten Anstrengungen machte, sich zu befreien, wöbet sie Plötzlich am Obcr- kötver, Kops und Haaren zu brennen ansing Herzugeciften Ar- LokaleS uud Sächsisches. — Am Sonnabend Nachmittag ist, wie das Dr. Journ. mit theilt, Se. Majestät König Albert bei schönstem Wetter in London eingctrvficn nnd von Ihren Kgl. Hohenen dem Prinzen v. Wales und dem Prinzen Christian von Hvlslem bei amgcltcllter Ehrenwache empfangen worden. — Sc. Kg>. Hoheit Prinz Georg reiste gestern früh in Begleitung des Generalstgbschcls Oberst Edler von der Planitz nach Zeithain. um das dort zur Schießübung befindliche 1. Fcld- Artiller>e-Rcgiink»t Nr. 12 zn besichtigen. — Gestern stiegen im Hotel Bellevue ab: Ihre Kgl. Hoheit Frau Großherzogln Marie von Mecklenburg-Schwerin, Ihre Hoheit Frau .Herzogin von Sa ch , c n - A l ten b r, r g, Ce. Durchlaucht Ecbpcinz Heinrich XX'. II. von Neuß, Ihre Durch laucht Erbpriiizessin von Reust „nd >se. Durchlaucht Prinz Hohenlohe. — Gestern Nachmittag halb 6 Uln lrasen Ihre Kgl. Hoheiten die Prinzen Johann Gevr g »nd M a x mit ihren Erziehern rnr kaiserl. Pollhaus am Postplatz ein, um unter Führung des Herrn Oberposidirektors Halte sowie des Telegraphendirektors Mohrmann die Einrichtungen des Telegcaphenaintes, im Bewndcren auch die damit verbundenen Fernjprechemrichtungcn des stiähcrcn in Augen schein zn nehmen. — Heute findet auf dem Belvedere ein Festessen zn Ehren des Jubiläums der Königin von England statt. Die diesige englische Eoloure veranstaltet dasselbe unter dem Präsidium von Mr. Strachev. — Es war kurz nach dcm großen Sängcriestc im Winter 65/66, daß unter dem Vorsitze dcS BürgeimcrsterS Nerrbert eine Anzahl den verschiedensten Beritts-und Lebensstellungen ungeböriger Herren Zusammentritten, »in eine Umwandlung inneres Dresdner traditio nellen großen Volksfestes „Vogelwiese" ,n ein wirk liches Volksfest auznbolmen: denn man war sich bewußt, daß die „Dresdner Vogclwir-iE, wenn auch als Fest der Bogenschsttzeugilde, so doch nicht als Volksfest im Sinne des geläuterte» Geschmacks unserer Zeit ciue Berechtigung habe. Ueber zwei Jahrzehnte sind seit jenen Berathnngcu vergangen, die durch die Kliegscreigiiisse dcs Juni 1866 unterbrochen und leider später nicht wieder ausge nommen wurden. Mittlerweile ist das sogenannte große Volkstcst ans einem Anfang der 76er Jahre übeitommeivn Slarrtranwic wieder zu neuem Leben r>wacht, und ni wenig Wochen wird die bekannte Wicie an der Elbe acht Tage lang das Walliahrtsziel einer zahlreichen Menschenmenge l/in. Aber von einem Ivabreir Volksfeste ist bertenfclt wenig zu spüien. Es ist nicht zu bezweifeln, daß für die Bvgcnichntzeu »nd ihre Angehörigen die große Dresdner Woche amüsant ist, aber ftir das übrige, »ach vielen Tausenden zählende Publikum ist die Vogelwiese weiter nichts als eine große Bratwurstiadc, als eine uniintcrbivchene Reizung für den Geldbeu tel ohne jeden edlere» Genuß, als den sehr zwciwlhaften in einer Singipielhalle, ohne jeden Anhalt für eine angenehme Erinnerung, cs sei denn an das sinnverwirrende Geschrei an den AuSspielbuden. ohne jede Darbietung sür Geist und Gemüth, es sei denn durch -A »stall 8ekl2Mr L 8e«-nks>'^t,IoljilNnes-Ällcc 7. Lase Bönig.
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