Volltext Seite (XML)
»78 Hedwig war schon »rauften Ahr Bruder nahm rasch seinen Kur und folgte ihr. „Du gehst mtt?" fragte der alte Herr . Hast Du etwas daaege». das, ich mit ihr rede ?" gad Ludwig zurück. — „Sott behüte' Vielleicht kriegst Du heraus, was ihr ist." „Ach will's versuchen " Als Hedwig aus dem Haus« trat, war auch Ludwig schon del rhr Du. ich und der Wallst gehen auch mit." sagte er heiter. Sie schaute üderrascht om Aber nun nahm er sich erst recht vor. bei ihr zu Meiden und ernst mit ihr zu ll'rechen Er rat also ganz unkesangen und redete einstweilen über gleichgültige Dinge, woraus sie zerstreut und einsilbig antwortete. So waren sie aus dem Dorf heraus dis mm Wald gekommen (5Ken wollte er aus da» Thema, das ihm so am Herzen lag, über gehen. da blieb sie siehe», sah zu ihm aui und sagten ..Nimm mir's nicht übel. Ludwig ich mochte allein sei». Ach ich hake so heftiges Kopfweh." So traurig schaut« sie ihu an. das, er nicht den Mul fand, ihr seine Gesellschaft auszudrängen. Nach ein paar herzlichen Worten lieh er sie allein weltergehen Sorgenvoll schaut-- er ihr nach, pfiff dann Waldl. der ihr nachgelaufen war. und schlug einen Wald weg ein. der zu einer Anhöhe führte. Er war sehr unzufrieden init sich, weil er sein Vorhaben nicht ausgejuhn hatte: aber ihren Augen, üre io sehnsüchtig um das Allein- >ein Kaien, denen hatte er nicht widerstehen können Miftmutig stieg er auswärts. Gleichgültig schweifte» seine Augen über die schone Landschaft, die srch vor seinen Blicken ousbreiteke Etwa zehn Minuten war er jo gegangen, als er plötzlich stehendlieb. Das Blut ichoft ihn, zu Kopse und seine Zahne pressten sich auseinander Auf der Strafte, aus der er vorhin nii! seiner Schwester gegangen war. ging jetzt wieder einer. Es war Bau! Heu» Er Hane sein istewebr und seinen Hund bei sich Und er ging den Weg. au, dein Hedwig gekUeken war Als er das bedachte, lachte der junge Doktor so grimmig, daft Waldl 'verwundert m ihn, aujschaute „Alsa so steht die Sache'" lagte Brauner halklaui. „sie har mit ,h,n hier im verschwiegenen Walde Zusammen- tunjle' Die Braut eines anderen »niere Hedi meine liebe kleine Schwester d, - wir alle sin so rein, für >a stolz gehalten haken — sic Kai mit Heu» — o. Vater, wie naiv Du bllst' Ludwig Brauner schüttelte die geballten Hände Dann machte er kehrt, und be gann den Weg hinakzurennen Aber »ach einer WK-ste hielt er plötzlich an und winkte Waldl za stch Da stellte der Dackel sein Bellen und Nennen «in und schaute den Doktor sehe verwunde,k on Aber dang wedelte er vor Freude. als sein Herr sich zu ihm niederkeugle und. ikn streichelnd. legte .Nein. Waldl. nein, wir gehen'den Heiden nicht noch Wir lönnen da nichts machen Wenn eine verblendet ist, dann ist lhr nicht zu helfen — dann nutz! es nichts, wenn andere die Augen noch so weit osfe» haben. Aber daft cs meine Schwester, in,in- siebe. liebe Hedi ist! Waldl. gelt, das hotten wir nie geglaubt Wie üe mich abgeschullelk Hai! Wie sie sog' Klein. — nicht log — an Dein kopiweh. Du Arme, glaube ich. und auch daran, daft Du allein sein wolltest — mit chm " Die Augen des ,ungen Mannes nanden voll Tranen Es tat ihm ja so weh. daft ,, on Hedwigs Neinheil zweifeln sollte und überdies fühlte er inniges Mitleid mit d.-r Unglücklichen Von unten ertönte ein schöner Prn't Brauner war emporgeiahren „Aha! mn Signal'" dachte er „Sw wird lcha» warten aui Dich!" Und wieder ballten sich ieine Hände und jern Genckit nabm einen sinileren Ausdruck an Dann schritt ei wieder den Berg htvau, — — >redw!a war. als Ne sich allem loh. rasch wett.-„gegangen Etwa zwanzig Minu ien lang verfolgte ne ihren Weg. der dich! neben dem jetzt so wild dahinbrausendev Boche hmsuhrte^ dann rauchte eine kleine Hütte vor ihr aui Recht armselig, ober auch -,-chl malerisch jah sic ou-.-. diese olle Hütte, deren derbes Holzwerk die Zeit und das Wetter fast schwarz gefarbr hatten und über die eine uralte Lärche ihr zarigefiedertes «Krün breitete. An dem verwüsteten Gärtchen arbeitete die Maltnerin unter Weinen und Seufzen. Hedwig balle grofte Mühe, o,e Aufgelegte zu beruhigen Als Hedwig fragte, mos ne den» van ihr wolle, da stellte es sich heraus, dag die Maltnerin eigentlich gar Vichts Bestimmtes wollte, daft sic nur grafte Sehnsucht noch ihr gehabt hatte. Aörg. der Holzknecht und Wilderer, der Hedwig ieri jeher mit einer Art Andacht behandelt hatte, rift die alle Mütze vom Kopfe' und richtete sich, so gut es ging, auf seinem armseligen Lager auf. „Bleiben Sie liegen. Maltner!" rief Hedwig ihm zu „Ahr Bein erlaubt noch teure Artigkeiten." Daher legre ne ihm einige Päckchen Tabak auf die wollene Decke Er dankle verlegen und schaute verehrungsvoll zu. als sic den kleinen Buben auf den Schoft nabm und mit ihm plauderte, uird der liebe kleine Bursche jauchzte laut auf. weil ne ihm auch diesmal etwas mitgebrachr Halle, eine» Reiter aus Pfefferkuchen. Auch die Malmeriu war nicht leer ausgegangen. Sie hatte Zucker und Kaffee bclommeit. - »79 - „Wenn wir arm«, L«tte Sr« nicht hätten!" schluchzte ste und der Jörg fügt« Le. aeistert hinzu: „Der Herrgott hat eben noch ein paar Engel auf der sündigen Erde ge lassen! — Da lächelte Hedwig trüb und sagt«: ..Mein lieber Maltner, sagen Sie nur wo ich solch einen guten Engel finde, ich brauchte jetzt notwendig «inen? Dem Manne gab es erneu Ruck Er sah völlig ausgerichtet da. „HaL«n Hi« je manden zu fürchten m rief er voll Sorg« herüber und er glich mit seinem ernsten, drohen den Gesicht jetzt recht sehr einem, der mit Leib und Seel« bereit ist. zu schützen — ..Hab« >ch Ahnen nicht gesagt. Sie sollen ruhig liegen bleiben." warnte Hedwig den Erregten „Wie sollen denn AHre Knochen zusammenheilen. wenn Sie so herumturnen?" „Alle haben Sie gern!" sagte die alte Frau beim Hrnausgehen. „Nicht «inen kenne ich. der Ahnen nicht Helsen möchte, wenn s not in. Ader nicht wahr — e, fehlt Ahnen doch nichts? Einer Braut' Wie soll denn einer Braut was fehlen?" — „Fre> lich. freilich! Was sollte mir wohl fehlen!" sagte Hedwig. Dann bejah ste stch den vei- wüsteten Garten und meinte: „Das sieht aber bös« aus " An diesem Augenblicke bellt« ein Hund. Rasch sah Hedwig auf und ihr Gesicht wurde rot. „Sie — sie, Herr Baron — hier oben'?" stammelt« sie. Heun. nicht weniger überrascht als sie. zog die Aagdkappe. Auch sein Gesicht war rot geworden. „Guten Tag, Fräulein Hedwig," begrüstte er sie unsicher „Freilich, auch ich din hier Warum soll ich denn nicht hier sein ? Ach wollte einmal nachschauen. was unser Bach Schlimmes angestellt hat." — Hedwig hatte ihre Fassung wiedergesunden Die zwei sprachen jetzt miteinander wie sonst, und als sie von der Maltnerin freundlich Ab- schied nähme», drückte Heun der alte» Frau einige Kronen in die Hand Schweigend gehen sie eine Weile weiter Der Maltnerin Augen folgen ihnen - es prägt sich ein großes Staunen darin ans „So — so!" sagte sie - da rollt eines der Geldstücke aus den Boden. Sie hebt es aus und dann schaut sie aus die fünf Münzen, die Heun ihr geschenkt „Ein sehr guter Herr ist er." murmelte sie, „ein sehr guter Herr gegen unsereine» Aber sonst ist einer wie der andere Lin Mädel ist ihnen ein Freiwild — und manchem ist es auch einerlei, ob das Mädel schon einem andern ge hörl oder nicht Nur von unserem Baron hott ich das nicht geglaubt und auch nicht »an Fräulein Hedwig " Nachdenklich ging die Maltnerin in die Hütte. „Warum diese Eile, Fräulein Hedwig?" beginnt Heun, der mit ihr kaum Schritt halteir kan» „Sie fürchten sich doch nicht vor mir? Ach bin Ahnen doch in keiner Weise gefährlich!" setzte er nach einer Pause spöttisch hinzu Da bleibt sie stehen und sieht ihm fest in die Augen „Rein, Herr Baron." gibt sic stolz zurück. „Sie sind mir wirklich in keiner Weise gefährlich Wie sollte ein Monn, der nicht weift, was er will, mir gefährlich sein?" „Wenn Sie gejagt hatten, ich wusste nicht, was ich will, so hätten Sie recht oe habt." entgegnet« er rasch. Denn. Hedwig. Ähre Verlobung hat inir die Augen geoff net! Kiein. nicht erst Ähre Verlobung, schon am Tage vorher sind sie mir ausgegangen" — „So? Da ist das Merkwürdige geschehen''" „Aa. Hedwig, da geschah das Merkwürdige, daft ein Mann plötzlich die Entdeckung machte, daft er ohne Sie kein Glück finden kan» " Hedwig lachte kurz auf. Heun wurde zornig. „Höhnen Sie immerhin." murmelte er. „ich muh es mir ge 'allen lassen, denn ich habe wie ein Narr gehandelt" — „Es schien Ahnen in Ahrem Hochmut ausgeschlossen, daft es sich hier um etwas Ernstes handle!" Hedwig kann es nicht ändern, daft ihr Herz zittert van dem berauschenden Glücksgefühl, das es durch strömt, aber sie beherrscht sich. Nur ihren Auge» traut sic nicht recht, darum senkt sie diese „Lassen Sie uns ganz ausrichtig sein Habe ich Sie, als Sie zum letztenmal «n unserem Hause waren, miftverstanden'' Hat nur meine Eitelkeit mir vorgespiegelt. daft meine Verlobung Sie unangenehm berührte? Daraus möchte ich. unseres künftigen ssterkehrs wegen, eine aufrichtige Antwort haben." „Als mir Ahr guter Vater die Neuigkeit so froh inttteilie. Fraulern Hedwig." antwortete Heun schmerzlich bewegt, „da traf es mich ins Herz. Weiter hattch ich keine, besondere Empfindung Erst als ich Sie sah. habe ich Schmerz empfunden — auch einen phchischcn Schmerz. Leib und Seele hängen eben doch sehr eng zusammen und, sehen Sie. Hedwig. — damals hat meine Seele sozusagen der Schlag getroffen." Er lächelte uber die Bemerkung — es war ein Lächeln, das ihr bitter weyrar. Sre schluckte ein vaarmal verstohlen und blickte wieder zu Boden. Aetzt konnte sie ihm nacht in die Augen sehen, jetzt hätte er es erraten, daft sie ihn unsäglich lieb hatte — und das durste er doch jetzt nicht mehr «n'ahren. „Damals war ich auch wegen einer anderen Sache wie vor den Kops geflogen." fuhr er fort. „Ach bin nämlich — Sie haben es auch bemerkt — in iull ckr, >-> bei Ahnen erschienen —— „Aa. Sie waren auf dem Wege zur Frau Bezirksrichter." „Ach wollte die Dame nicht besuä>en." — „Wozu dann die feierliche Toilette?" fragte Hedwig stockend. Trübe lächelnd antwortete er: „Pilegt man nicht in Schwarz zu kommen, wenn man um die Hcnrd einer Dame bitten will?" — „Sie — Sie wollten —?" (Forlsevung sotgl.I kertiM iiltzitser. billdfektixe kleiller, liMai-kvkiie, Illiüikii »ii«I KttUföli, lileiisek- ii. IjllikWt«!!'«. Hlollerue und Xeulieiton. llvnig Mann- 8lL§!l?!LÜ llönig Msnii- StiMk lii'. K lip. 6. gellicht r Weiel er. Ni mit Pr. Schlosst!,: b. sUMiisil mil X.Ulssl!mMlk. Mit Linl»- oster 4»lar>- LLLökilei' ksrtiZö llöwäsv, Ti non. üemstentnek. Tsinen, kiponllibii»«!«-», It«kt44»«vkv. DE' kross,« 4«8«alil "IWG Lelmren. Heekon U8«. lie. kri6äf.?Lu1 öerndäM Teve, liebe Teoe — Lickst« viertle l»cbE V/ennst« blank 6« Ltiedelo Mit vrdio «Lr WM»- /r/ LL, T> Tosen ,.n Ist, Ist uust LI. ükeiull erhältlich. 1ahnl>: L.'1-dun »k- ('horlottonhurm Vertreter tt. .4. II,»Nmnnu, .l.stmniU't.'istter l7ker l erricht man leicht u. schnell eine beliebig lange Lvitre SN schwache u starke viel-, Sunt-, Kreiste- u. Kohlestifte. «.rk.MW.WWI. >VIe«jLDverk8ufes koken ksdsttl Prospekte gratls uns trLnko. DM" L^üIkjttlrrslLnr empfehle I-'i'»iik1'i»'<er' ?rLUS2kLLrS, auch audgekömmte. kaust zu hoh. Preis: auch fertigt von dozn ge gebenen Hmiren Lrbeitcl, un- siklttb Perücken much f Herr eist, Zövie mw. Durch ürw. d. hohen Ladcnmiete aufterst billig ». tadel los. Wiener Damenfriseur Qe« Lecstr. Itt. I. Hspfslwem, alkoholarm, von Adam RackleS, L Flasche 4V Pf, bei 10 Flaschen 8.S Pf. Flasche» werden mit 10 Pf. berechnet und ebenso zurückgenommen. Ireier Versand in alle Ltadtteile. killil ll. I.liümig. 7'