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Tischlermeister Schultze das Armenvorsteheramt im 12. District Herrn Lehrer Pietsch (Langeg. 16), im 13. Herrn Lehrer Moder (Borng. 2) und im 9. Herrn Buchbinder meister Schuster (äuß. Ramp. Gasse 40), demnächst die erledigte Armcnpflegerstelle im 4. District Herrn Kauf mann Jentzsch (Baderg. 31), im 12. Herrn Zeichnenleh rer Fehrmann (Langeg. 17), im 27. Herrn Schuhmacher meister Philipp (gr. Meißner Gasse 13) und un 31. Herrn Bäckermeister Klengel (Louisenstraße 37 () übertragen worden. — Die Besitzer von Hunden werden auf die in je des Haus gegebene Bekanntmachung aufmerksam gemacht, 1) daß vom 21. bis mit 24. April die neuen Marken auSgegeben und 2) daß vom und mit dem 26. April, an alle ohne die neue Marke betroffen werdende Hunde durch die Leute des Scharfrichters wcggefangcn werden. Exem plare des Hundesteuer-Regulativs sind in der Steuer Ein nahme für 1 Ngr. zu haben. — Die antike Tapete, welche in Thiemes Hotel aus- .gestellt ist, wird noch bis Ostern gezeigt werden? — Heute Bormittag 10 Uhr ist Generalversamm lung des Bereins verpflichteter Lohndiener. Dieser junge Verein, welcher aus 30 Mitgliedern besteht, hat seit sei nem kurzen Bestehen schon mancher Familie, deren Ernäh rer krank und ohne Verdienst war, Linderung gebracht, und nur allein in diesem seinem fünften Verwaltungsjahre 169 Thlr. 17 Ngr. 5 Pf. für Krankenunterstützungen und Begräbnisse ausgegcben. Mögen die Mitglieder des Vereins auch fernerhin denselben wie bisher bereitwillig und nach Kräften unterstützen. — Diejenigen, denen seit Jahr und Tag Wäsche abhanden gekommen, mögen sich in das hiesige Bezirks gericht bemühen. Im Besitze der wegen Wäschdiebstahls in Untersuchung befangenen Ehr. Jul. Wilh. Ritter näm lich ist eine große Anzahl Wäsche und Scheine über ver pfändete Gegenstände vorgefunden worden, welche sie selbst zum Theil als entwendet bezeichnet. — Man las kürzlich im Anzeiger eine Aufforderung, welche dahin ging, das Glück eines mittellosen Mannes durch Zusendung von abgestempelten Briefmarken zu be gründen, nnd kurz darauf bedankte sich der Portier des Hotel de Taxe für eine ihm übersandte bedeutende An zahl solcher quästionirter Glücksmarken. Es soll dies für Mauchen wohl nicht recht Erklärliche auf einer Wette beruhen, welche dahin geht, daß, wenn es dem Sammler binnen einem halben Jahre gelingt, eine Million solcher Briefmarken zu beschaffen, er ein Töchterchcn mit einer Million (Thlr.?) Aussteuer als Braut heimführt. — Wenn es nur nicht ein Aprilscherz ist! — Nachdem die von der Albertsbahn zu den Koh lenwerken am Windberge und der goldncn Höhe führende Zweigbahn schon seit einiger Zeit dem Betriebe für den Kohlentransport übergeben ist, hatte daS Direciorium vor gestern Nachm, auf jener merkwürdigen Zweigbahn eine Probefahrt für Personen veranstaltet, an welcher mehrere höhere Staatsbeamte Theil nahmen. Das „Dresdner Journal" berichtet darüber: Das schönste Frühlings- wetter begünstigte die Fahrt, welche in zwei offenen Low- ries erfolgte und zufolge dieser Gunst des Wetters Ge nüsse für das Auge darbot, die schwer zu beschreiben sind. Je höher der Train sich an den Bergen hinaufhebt, in desto größerer Mannichfaltigkeit entwickelt sich eine Reihe der überraschendsten und entzückendsten Aussichten. Hier fällt der Blick hinab in das romantische Weißeritzthal, dort schweift er frei vom fernen Erzgebirge und den sanft gerundeten böhmischen Bergen über die sächsische Schweiz und das ganze Elbthal von Pirna bis Meißen hinab, bald erscheint ein Panorama, dessen Grenzen in nebelhaf ter Ferne verschwinden, bald eine von nahen Bergen an- muthig eingerahmte Landschaft. Allgemein ward der Wunsch rege, es möchten von dem Dircctorium während des Sommers zuweilen Extrafahrten auf dieser Zweigbahn veranstaltet werden, um auch das größere Publikum so wohl mit dem kühnen Bau, mit welchem die Technik ei nen wahren Triumph feiert, als mit den sich darbietenden Naturschönheiten bekannt zu machen. — Seit einigen Tagen ist recht milde und für die Jah reszeit ziemlich warme Witterung eingetreten. Schwarze Gewitterwolken führten gestern Abend Blitz und Donner herbei, welche als Vorboten des Frühlings schon ziemlich ernsthaft zu uns redeten. — In der Generalversammlung des Actienvereins zur Fabrikation moussircnder Weine in der Niederlößnitz ist für 1856 eine Dividende von 14 Thalern pro^Actie bestimmr worden. — Die diesjährige ordentliche Generalversammlung des erbländischen ritterschaftlichen Ereditvereins wird am 5. Mai im Locale des Vereins zu Leipzig abgehalten. — Als am 1. April Nachm, der Löbau - Zittauer Eisenbahnzug, von Zittau kommend, die vor dem Budis- siner Thvre in Löbau befindliche Bahnüberbrückung durch- passirt war, erhielt der Maschinenheizer Müller durch einen von ruchloser Hand von der Brücke herabgeworfenen Stein eine nicht unbedeutende Verletzung am Kopfe und durch einen zweiten Steinwurf wurde der Hilfsschaffner Lincke auf den Rücken getroffen. Etwas Bestimmtes über die Thaterschaft ist noch nicht ermittelt. — Versammlungen: Heute Winter-Verein der pr. Sch.-Sch.-Ges. — Vergnügungen: Heute Abend Abendessen der Bolzenbüchsengesellfchaft Weißeritzstr. 19; Schlachtfest in der Restauration zur Eintracht. — Auktionen: Montag den 6. April inn. Ramp. Gasse 21: Nachlassenschafts-Effecten. Taqeögeschichte Der Frankfurter Senat hat die Absicht, die Stadt mit elek trischen Uhren zu versehen. Die der Neuenburger Konferenz übergebenen preußischen Vorschläge lauten im Wesentlichen folgendermaßen: I) Die Kö nige von Preußen behalten für ewige Zeiten den Titel eines Für ste» von Neuenburg und Palangi». 2) Die Schweiz trägt die Koste» für die im September in de» Kanton Neuenburg gelegten Occupationötruppe». 3) Kein Neuenburger kann wegen Theil- nahme an de» September-Ereignissen belangt werden. 4) Die Schweiz zahlt dem Könige von Preußen eine Entschädigung von 2 Milk Frö. 5) Die im Jahre 18 18 vom Staate cingezogenen Kirchcngüler werden wieder hcrauögcgcbe». 6) Der Staat darf nie Eigenthümer deS Vermögens der milden Stiftungen, Bürger- Hospitäler und andlin nicht öffentlichen WMthätigkeitsanstalten werde». 7) Es wirb eine allgemeine Amnestie ertheilt. 8) Eine Revision der Neuenburger Verfassung darf nicht vor sechs Mona ten stattfindc», nnd cS sollen an einer solchen nur die im Kanton Eingeborene» Theil nehmen. Unter diesen Bedingungen will Preußen auf Neuenburg verzichten. Zu Venedig fand vor einigen Tagen eine kleine politische Demonstration statt. Auf einer der Flaggenstangen, welche sich vor der Markuöktrche befinden, war über Nacht eine kleine italie nische Trikolore aufgezogen. Pater Ventura predigte am letzten Sonntage in der Tuile