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Sernivrechanschlud: Amt I Nr u »uw Rr. roso. pümrkzpuik lllmkli M, ,^a»8Li«r«v - «»-«»r». i^v»v SE»»L» »VLLL8L 1«. Xvlcksl «L Xrlrnisscliliieli ISLL Sllvtlvntükr, Oresöner KunsIxev/erbe-NLÜe ösmlisi'cj Lekläfsf W. Um I -2 dsrlrrm, kw Um LvbvrlrLuvmulÄ k0L. ^ Königl. Msj lütiielrk eoiKvutoi. «r.SI7. S»iml . Neueste Dradtderlchte. Hofnachiichten, An-dem Etat. An,tllcke Organisation. Alldeutscher Verband. ! 1 4L H «bN?? .Gerichtsverhandlungen. „Gespenster". Mozart-Verein, Hebbel-Abend. Leipziger Allerlei. Briefkasten s R RV» 4 » eXu-eP» Neueste Draütmeldungen vom i S. November. Neue»Palai». Da- beute vormittag über daS Befinden des Kaisers und KöniB ausgegebcne Bulletin lautet: „Die wunde Stelle ist beinahe »»geheilt. Der Kaiser kann seit gestern die Flüstersprache gebrauchen. Nächste» Bulletin wird übermorgen ausaegeben. Leuthold. Schmidt. Ilberg." Berlin. Nach einer beute hier erngeganaenen telegraphi- schen Meldung de» Kaiserlichen Gouverneur» in Windhoek sind Versuche im Gange, den Aufstand in Warmbad auf die Familie d-z Kapitäns der Bondelzwarts zu beschränken. Mit Hilfe Witbois wird dies vom Gouverneur sür durchführbar gehalten. W ien. 2m Wohn- und Sterven «rufe Beetho vens in der Schwcrrrspanier-Straße wurde heute nachmittag eine von der Gemeinde Wien anläßtick de» Abbruchs dieses Hanies vewnstaliete Feier adgrdalten. "Nach einer Ansprache de» Vi,e- bürge>meisters Nenmayer wurden mehrere Kowvositioue» Beetho vens aniaesühlt. sodann hielt der Abt de» StitleS Heitigenkre,,,. Prälat Poeck. eine Ansprache, in der er mitteilte, dass da» Stisl als Eigentümer des Ha»ieS alle in der Wohnung noch vorhande ne» Britandketle der ehemaligen Wohnung Bceihovens der Ge meinde Wien a>s Eigentum übergibt, die ein brsondeies Beethoven- Zimmer errichten weide. Nachdem da» Geschenk vom Vste- Büigermeiiter mit Dankesworten angenommen war. wurde die Feier mit einem Gelanae geschlossen. Prag. Heute wurde hier unter dem Borsitz des Fürsten von Fürstenberg ein „Deutscher Landes hi lssvcrein für Lungenkranke in Böhmen" gegründet. Ter anwesende Re- gierungSoerlrcter sagte dem Verein ausaiobi-gste Förderung zu. Paris. Die Vereinigung der Zündhölzchen- Fabrikanten von Pantin und Aubervilliers nahmen m einer heule hier abaehaltenen Versammlung eine Resolution an. in welcher die vollständige Unterdrückung jedes Kaufs von Zündhölz chen ausländischer Herkunft gefordert wird. Paris. In e„ici» A»>a>te geiittger Stö-ung verletzteein hier studierender Ungar. Grat KorniS, einen anderen Studenten, ein Diciisimädchen und eine Porticrfrau durch mehrere Ncvolvec- lchüi'se und erschoss van» sich selbst. Montreux. Der seit einigen Tagen vermißte 21jährige Tourist Rudolf Weil! aus Kassel, der ber schwierigen schneeverhältnissei, die Besteigung des Nayefelsen unternehmen wollte, wurde am Fuße der Felswand tot ausgesundcn. Die Leiche ist nach Montreux gebracht worden. Cherbourg Der Anarchist Lambiten. dessen Ver haftung gemeldet wurde, ist nach Paris übergeführt worden. Prsa. Das Königspaar hat heute früh die Reise nach England angetreten. Ter Minister des Aeußern Tittonr be gleitet es. Rom. Ruch einer Meldung der „Tribuna" ans Parma wurden hente beim Vabnbore Cvlleechis Steine aus dem Bahn- glciS entdeckt und belritigt. durch die augenscheinlich der Schnell zug Noin-Mailanv ;„m Entgleisen gebracht werden sollte. Ei» Mann, den man sür den Urheber des Anschlags hält, wurde verhaltet — Tein .Avanti" wird au» Vicenza berichtet, daß gestern früh bei Montebello unter dem vorbeisnhrenden Express- ,»g ein Sprengkörper explodier» sei. die Gendarmerie, die ans den starken Knall hin herbetrilte, habe eine zwei Kilogramm schwere Eile,imasse vorgetunden. Brüssel. Der Präsident des Senates. Herzog von Ursel, ist infolge des Scknagansalls. den er am vorigen Sonn tag erlitten hat, hente nachmittag gestorben. Gens. Die Regierung da» 17 Italiener wegen Teilnahme andenStreikunruhen am Freitag a»«gewieieri und sosort an die italienische Grenze bringen lassen: darunter befinden sich auch als Anarchisten bekannte Leute, die zur Plünderung von Banken und zur Verwüstuag der Arbeitsplätze oufgesordert hatten. Weitere Ausweisungen sieben bevor. Kopenhagen. Im Schlosse Fredensborg, das heute aus Anlaß des Regierunasjubrläums des Königs reichen Flaggenschmuck trägt, empfing König Christian heute mittag das Geiamtminislerrum, ferner den englischen Geschäftsträger Sir R Fisher und den englischen Militärattache Grasen Gleichen, die dem König seine Ernennung zum General der englischen Armee überbrachten. sowie den Generaladintanten des Deut schen Kaisers, Generalleutnant v. Moltke. der ein Hand schreiben Kaiser Wilhelms überreichte. Generalleutnant v. Moltke. sowie Graf Gleichen sind zur morgigen Königlichen Tafel geladen. Sofia. Die Sobranje wurde beute durch den Fürsten eröffnet. Die Thronrede erklärt zu Beginn, das; gewisse Er eignisse dieses Jahres den Fürsten genötigt hätten, vor Ablauf der Mandate der letzten Sakralste das Volk über die Richtung zu befragen, die in den Angelegenheiten des Landes zu befolgen lei. ^>e weist dann daraus hin, dost die Ereignisse dieses Som mers die Regierung zu austerordentlicheu Ausgaben genötigt hätten, die aber unumgänglich nötig gewesen seien, um die Armee auf Len Stand zu setzen, den sie als Wächtern» über die Unver letzlichkeit und die Unabhängigkeit des Vaterlandes haben müsse. Der Fürst erwarte von dem Patriotismus der Deputierten, dass stc mit ernster Aufmerksamkeit die Umstände prüfen lvürden. die Lieie Ausgaben erfordert ha-cn, »nd dast sie die Handlungen der Regierung wohl zu würdigen wissen werden. Die Regierung werde alle ihre Bemühungen daraus richten, die bestehenden guten Beziehungen zn erhallen und weiter zu entwickeln mit der motzen Befreierin Russland und den anderen Grostniächten, ganz besonders aber auch mit den Nachbarstaaten. Die Thronrede sündigt eine Anzahl Gesetzentwürfe an. deren erheblichste solch« über die Errichtung landwirtsclfastlicher Musterschulen, über 2lv- önderungcn in der Organisation der Armee und über die Beamten sind. — Der Fürst wurde ans dem ganzen Wege vom Palais bis zum Parlamentsgcbäudc und in der Sobranje selbst lebhaft begrüßt. ZntereslengenreinschastDretzdnerBairk —A. Schaasf liause«i<d«r Bankverein. Die benütz geltem »ütgeteilte Aussehen erregende Transaktion bars eine hervorragende Bedeutung in Anspruch netmen, da eS sich hierbei um di« weittrageiwstc Kombinatton Handel». Di« Bedeutung der Bereinigung kennzeichnet sich durch nicht« besser, al« durch die folgende, nach den letzten Bitdungen gemachte Zusammen- stellung. Die Aktienkavttalten beider Institute betragen: Dresdner Bank IS» Millionen Mark. Schaaftba»>,i,Icker Bankverein 1VV Mtllronen Mark, Reservefonds 34 Millionen Mark bezw. 2g Millionen Mark. Der Stein- gewinn der Dre»on«r Bank betrug im Jahr« ISO» lSSVOgg Mar», der deS SckaaMausenschen Bankvereins 715l 000 Mark, sodah ein« Zapitnt- macht von 234 Millionen Mar! in der Intereiscngemeinschasl der beiden Banken vereinigt iein wird. Legt nian der Bewertung der Aktienkapitalien die heutigen .tlurlederAktiender beide» Banken zu gründe, so gelangt man,u dem Resultat, datz etz sich hier um die Zusammeilslihning eine« Kapitals von «X> Miliioue» Mark bandelt. Die letzte Dividende betrug bei der Dresdner Bank 6 "!>, beim A. Dchaaffbausenschen Bankverein 8 's«, für das lausende Jahr wurde die Dividende de« erstgenannten Instituts kürzlich aus mindestens 7 diejenige des Schaasshansenschen Bankvereins aus mindestens 8 °/» geichätzi. Die beiven Banken standen sich bisher im rheinischen Geschäft konkurrierend gegenüber: ließ sich doch die Dresdner Bn»k bei der Erwerbung von Aktien der chemischen Bank »nd der kölnischen Wechsler- und komniissionsbank von der Absicht leite», mit jenem Distrikt in engere Fühlung zu kommen, «me Absicht, die dem Schaaffhauscnschcn Bankverein nicht gleichgültig sein konnte, weil dadurch sei» ureigenstes Overationsselv bedroht wurde. Durch die Lcistellnng der übrigens aus voller Gleichberechtigung basierten Jntcreisengeincinschast wird nun diese gegenseitige Konkurrenz aus der Weit geschasst. Hierzu hemerkt die «Bert. B. Zlg.": Unwillkürlich kommt inan am Schlich der an diese Vereinbarung sich k»üvsc»den Beirachtungen »och zu der Frage: „Wird es bei dieser Interessengemeinschaft sein Bewenden haben, werben sich nicht noch weitere Angliedcrungen an diesen ersten Banken trust selbst vollziehen und werden nun nicht die mit ihren Kapitalien hinter dem Kapital des Trust zurückstehenden «rohen Banken unseres Platzes zu ähnlichen Trailsakttonen schreiten, falls sie nicht in ihren Sonderstellungen eine Vennehrung der eigenen Kapitalien vornehmen wollen?" OertlicheS und Säckisisrstes. — Se. Majestät der König, Ihre Majestät die Königin- Witwe und die Prinzen und Prinz es sinnen des König lichen Hauses wohnten gestern vormittag dem Gottesdienste ur der katholischen Hofkirche bei. Nach dem Gottesdienste erteilte der König n» Residenzschlosse mehrere Audienzen und nahm nach mittags 5 Uhr beim Kronprinzen an der Familicnlasel teil, zu der neun Gedecke mstaetogt war m. — Se. König!. Hoheit der Kronprinz empfing gestern mittag 12 Uhr im Taschenbergllalais den neuernanntcu bayrischen Gesandten Grasen v. Montgelas in feierlicher Audienz. — Wie verlautet, wird ncq der Kronprinz Freitag, den 20. d. M., nach TarviS in Kärnten begeben, nur in den dortigen j Staatssorsten auf Gemsen zu pürscheü. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt Ende November. l — Der Vorsitzende der Textilbetriebskrankenkassc in Gera, s Fabrikant und sächsischer Reserveoffizier A. Luboldt, der seiner zeit anläßlich des Geraer Aerztestreirs mit dem Dr. med. Hirsch > ein Pistolenduell ausgekochten hat und deshalb zu 3 Monaten Festungshaft verurteilt worden war. ist vom König Georg be gnadigt worden, nachdem er anderthalb Monate von der Strafe auf der Festung Königstein verbüßt hat. Man hat vor kurzem in Gera Unterschriften zu einem Gnadengesuch gesammelt; dieses ist demnach nicht erfolglos gewesen. — Weitere Mitteilungen aus dem ordent lichen Etat. Zu dem Mindererträgnis der „Leipziger Zeitung" in Höhe von 22000 Ml. bemerken die Erläute rungen, dass cs Hurückziisühren ist auf die Verminderung der Ein nahme an Einrückungsgedühren Letzterer hat seinen Grund in der Verminderung der amtlichen Veröffentlichungen und den ungünstigen wirtschaftlichen Verhältnissen im allgemeinen. Bei dem Kapitel „P o r z e l l a n m a n u s a k tu r" wird ausgesührt: „Im Hinblick daraus, daß die rückläufige Bewegung in der In dustrie im allgemeinen und im besonderen in der keramischen Industrie noch nicht znm Stillstand gekommen ist, daß sich die selbe vielmehr in den Etatjahren 1904/05 wahrscheinlich noch verstärkt fortsetzen wird, ist die Einstellung der Summen für Ein nahmen nur nach dem Durchschnittsergebnisse der Jahre 1901 und 1902 erfolgt, weil diese Ergebnisse schon mehr unter dem Einfluß der weichenden Tendenz gestanden haben, als diejenigen im Jahre der Pariser Weltausstellung. Insbesondere konnte für die Finanzperiode 19(K 05 im Hinblick daraus, dost sich der Absatz teils durch den fortgesetzt wachsenden Wettbewerb der Privatindustrie, teils durch den veränderten Geschmack infolge der neueren Kunstrichtungen immer schwieriger ge staltet, der Wert der Gesamtproduktion nur noch zu 1536 00V Mk. lVvretat: 1 567 000 Mk.: Ergebnis 1900 bis 1902: 1 597 402 Mk.j veranschlagt werden." Bei der S t a a t s l o t t e r i e hat sich die Erwartung, durch Einführung der Netto-AnSzahIung der Ge winne den Absatz der Lose der König! Sächs. Landeslotterie zu fördern, leider nicht bestätigt, vielmehr nach dem übereinstim menden Urteile der hierbei unmittelbar beteiligten Kollekteure herausgestellt, daß die Ausweisung von Nettogewinnen im Spiel- plane (insbesondere wegen der hiermit verbundenen Verminde rung der Zahl der sogenannten Mittelgewinne) nachteilig aus den Losabsatz einwirkt. Dieser Umstand, der um so mehr ins Gewicht fällt, als die Konkurrenz autzersächsischer Lotterien inner halb des Königreichs Sachsen, namentlich infolge der ausdring' lichen Reklame einer dieser Lotterien, immer schärfer geworden ist, hat dazu genötigt, bereits von 1903 ab zu dem Grundsätze der Brutto-Auszahlung der Gewinne zurückzukchren, der in Sachsen bis 1901 beständen hat und von allen anderen deutschen Staats lotterien fcstgehalten Worden ist. Infolgedessen sind die Gewinne nickt, wie im Voretat, mit der im Plane ousgeworfenen Summe, sondern mit dem nach Abzug der Anteile der Lolicrielasse und der Kollckteuer verbleibenden Betrage zu beziffern. Ein neues Kapitel ist daö 10: „Araunkoblenmerk zu Lcipnih". Die Er läuterungen besagen hierzu: Teils in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, teils im Jahre 19M wurdc durch Boh rungen scstgestcllt, dass sich unter dem fiskalischen Timmlitzwalde bei Leisnig, zwischen den Ortschaften Lcipnitz, Böhlen, Scidewitz und Tanndorf, ein umfangreiches, abbauwürdiges Braunkohlen- lager befindet. Am Südcnde, nahe dem Dorfe Scidewitz und der Staatsbahnhaltestclle Tanndorf, wird dieses Lager seit längere» Jahren durch Privatunternehmer abgebout. Der Staat bezieht hierfür einen Arzins, der den in Jahresraten zu zahlenden Kauf preis für das veräußerte Abbaurecht darstellt. Am Nordende des LagerS aber, bei Leipnitz, sind die Vorbereitungen des Ab baues rm Jahre 1900 vom StaatSfiSkus selbst begonnen und in den darauffolgenden Jahren fortgesetzt worden. Nach den Kohlen- ausschliissrn und den Erfahrungen bei dem fiskalischen Versuchs- unternchmen zu Lcipnitz empfiehlt sich sür die Weiterentwicklung dieses Werkes wie für vie Ausbeutung deS ganzen Kohlenlagers im Timmlitzwalde vor allem die Beseitigung des den Äohlenabsatz drückenden gegenseitigen Wettbewerbes der beiden aus diesem Lager bauenden Werte. Nach Beendigung des jetzt seitens eines Privatunternehuiens slattsindenden Abbaues am Südende des Lagers wird daher schon zu diesem Zwecke auch hier der Abba» aus Staatsrechnung sortzusetzen sein. Tas Südwerk und dw.i Nordwerk sind dann zu einem Ganzen z» vereinigen. Jinolge dessen werden sie sich weiterhin gegenseitig nicht mehr bcinme», sondern unterstützen. — Aus der Begründung zu dem Dekret über einen Gesetz entwiirf betr. die Organisation des ärztlichen Standes ist solgcndcS hcrvorzuheben: Ei» Hauptzweck der Organisation war von vornherein der Schutz des ärztlichen Standes vor den scheid- lichen Einwirkungen des Kurpfuschertums und die Regelung der Stellung der Acrzie zu den Krankenkassen. Tas ist in der Begründung des Gesetzentwurfs und dann besonders auch bei der Verhandlung in der Ersten Kammer von dem Geheimen Medizinalrat Tr. Birch-Hirschjeld ausdrücklich heroorgehoiieu worden. Tie veränderte Sachlage wurde aus der Gegenseite natürlich alsbald fühlbar und sühne zu Beschwerden. Schon der - Natur- Landtag 1897/98 wurde von Anhängern des sogenannten Natur- Heilverfahrens um Wiederaushevung des Gesetzes vom 23. März 1896 gebeten, desgleichen der Landtag 1899/1900 und im Land tage 1901/02 erschienen aus das nämliche Ziel gerichtete zahlreiche Petitionen von Naturheiloereinen, Besitzern und Aerzlen von Naturheilanstalten, sowie auch von Krankenkassen. Erster«: be- lchwerlen sich namentlich darüber, dast ehrengerichtlich gegen solche Aerzte cingeschritten werde, die sich bereit fänden, in Naturhell- veremen Vorträge zu halten, oder an Naturheilanstalten lBllzsche Anstalt in'Oberlöstnitzj eine ärztliche Wirssamkeit zu übernehmen. Dagegen wendeten sich die rm Beztrksoerbande vereinigten I Krankenkassen von Dresden und Umgegend wider die Anwendung s von 8 15 der Standesordnung, auf Grund dessen die Bezirks- j vereine dw Verträge von Aerzten mit Krankenkassen beanstandeten. Die Aufhebung des Gesetzes, die Wiederbeseitigung der ärztlichen ! Standesorganilatwii ist jedoch von den Ständekammern ebenso , wie von der Regierung mit Entschiedenheit adgelehnt worden. 'Denn die -Organisation des ärztlichen Standes ist," wie der ' Rcgierungskommissgr erklärte, „an sich auch heute noch als durch- aus notwendig anzusehen, uut» namentlich erfordert es das Inter- . esse der Allgemeinheit selbst, daß ein sittlich und materiell gefestigter und erst dadurch zu einer hingebendcn Erfüllung seiner schweren Bcrufspslichten befähigter Aerzlestand erhalten bleibt." Auch die Beschwerde- und Pejuwris-Deputation der Zweiten Kammer hielt i „nach wie vor daö Gesetz für nötig, um dem ärztlichen Stande in der Gesellschaft diejenige Stellung zu geben und zu sichern, ' deren er bedarf, um sein Ansehen zu wahren und die ihm obliegen- den Pflichten zu erfüllen." Bei der Beratung des Gesetze« in der Ersten Kammer hatte der Realerliiigskoiiimissar die Voraussetzung ausgesprochen, „das; die im Gesetze gegebenen Befugnisse von den Aerzten und deren Vertretungen in »latzvoller, das Interesse ande- rer Berufsorganisationen bezw. das össcntlickfe Interesse nicht außer Augen lassender Weise gehandhabt werden". Ebenso ist von dem Ministerium des Innern erklärt worden, das Ministerium werde selbstverständlich dafür Sorge tragen, „dast durch die zur Wahrung der Standesinteressen der Aerzte zu treffenden Be stimmungen die Bedürfnisse und Anforderungen anderer Stände. Bcrufskreije und Organisationen nicht in einem dem öffentlichen Interesse widerstreitenden Grade hintanaesetzt und gefährdet wer den". Trotzdem ist in dem bekannten Streite mit der Leipziger Ortskrankenkasse von den Leipziger Bezirksvereinen und deren Ehrenräten gegen diejenigen Aerzte ehrengerichtlich cingeschritten worden, welche sich nach der Amtsniederlegung einer grossen Zahl von Kassenärzten bereit gefunden hatten, in deren Stellen cin- zutreten. Uno als einem Leipziger Schulärzte wegen eines Bor- kommnisses vom Schulausschusse gekündigt worden war und der Bezirksverein den Grund für eine so strenge Maßregel nicht als ausreichend erachtete, sollte die Uebernahme der erledigten Stell: durch einen anderen Arzt gleichfalls als ein Verstoß gegen die Standesordnung gelten. Die Regierung hat deshalb erwogen, ob es nicht angezeiat und möglich sein wurde, diese Grundsätze im Gesetze selbst zum Ausdruck zu bringen Da indessen eine aus drücklichc Bestimmung dieser Art immer zu Mißdeutungen führe» könnte und ledcnfalls m ärztlichen Kreisen als eine unverdiente Misttrauensbezcigung empfunden werden würde, so bat die Regie rung von de», Versucki« einer gesetzlichen Regelung abgesehen, stell aber ausdrücklich fest, dast sie im vollen Einverständnisse mit den, Landtage und der ärztlichen Standesvertretung im Landes - uiedijinalkollcgium die oben dargelegtcn Grundsätze als selbst verständlichen Ausssuh der allgemeinen Rechtsverhältnisse nach w, vor sür massgebend erachtet. Ein Verstoß gegen diese Grundlage würde hiernack als eine Rechtsverletzung anzusehen sein, welche die Anfechtungsklage im Sinne des Entwurfs rechtfertigen würde — Die ehrengerichtlichen Strafen sind: a> Warnung, b> Verweis, a) Geldstrafe von 20 bis 3000 Mk., ,Ij Aberkennung des Wabl- rechts und der Wahlfähigkeit zu den vom Vereine zu bewirken den Wahlen bis zur Dauer von fünf Jahren, e) gegen ein srci- williges Mitglied Ausschluß aus dem Bezirksverein mit oder ohne Aberkennung der Fähigkeit zum Wiedereintritt in einen solchen. — Die Ortsgruppe Dresden deS Alldeutschen Ver bandes hielt am Sonnabend >m oberen Saale des Hotel de France eine außerordentliche Hauptversammlung ab Nach kurzer Begrüßung seitens des Vorsitzenden, Herrn Dr. med. Hopst machte derselbe unter verschiedenen Eingängen die erfreuliche Mitteilung, dos; der Gcsamtvorstund Herrn Eläneral- leutnant a. D. von Licbert, den langjährigen Gouverneur von Ostasrika, in den acschäftssührendcn Ausschuss gewählt hat. Bei der bereits sechs Jahre bestehende», vom Alldeutschen Verband ins Leben gerufenen und am 18. Januar stattfiiidendc» Rcichs- gründungSseier hofft der Alldeutsche Verband, sämtliche mass gebenden nationalen Vereine Dresdens vereinigt zu sehen. Eine grössere Bückcrschenkuna des Herrn Verlagsbuchhändlers Ti. Ehlermann ist nach Maßgabe des Bedürfnisses an verschiedene Ortschaften in Schlesien, Pv'en, Mähren und Böhmen »erteilt worden. Am 11. Dezember wird Graf Pfeil, einer der Erste», die den Fuss auf ostasrikanischcn Bode» setzen, über deutsche Interessen in Marokko sprechen — einem Lande, an dem Deutsch, iand hinsichtlich seines Handel- ebenso stark beteiligt ist. als Frank reich und England. Als weitere Vortragende sind für nach Weihnachten in Aussicht genommen Prof. Dr Gras Dnmoustn. Sk