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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020807014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902080701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902080701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-07
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 07.08.1902
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verugrgedlldn > und^r nachlyn U««b«»,. tiM^una durch tiaene Voten mmiltioii-re krtviit. erlmtieM an Womeiiiaoen un> oder -eimaac «ot-en. „ ,>t«tt»aaden *»«»»t nn» N,r,«n» tu^licllt. «,chdr»« -ller »rtttel» Ortalyal. nur m», deutlicher v»«I>«nan,°b, , tr,»d ^r.-» zulaiiig. Releeramm U-rette: N«O»Ich «» »r«»de» Sr-röiktl 1856. He;vi''8 !8vlilali'»«lt«, ^«ppv» 8klil»k>'«ek sUe^er, kpAuevstr. 7. j -snresgen-casis. tlnnslime von Ankiindt-un-ei» dt« N-dunUio-S S Ulir Lim» unt> ileierra-S mir LUanciiuiave E von 11 dir ^ ,l Mir Die I walv-i Giund »eile ,ca « «>!be» « Vl- . An kündi-uii-eu aui der V> »-allen« /teile L D>- . die rivaiiiae deile al« ..Lin- -e>a»d> ' oder -ui Terkteiie so W» 8» Üiummerli nacki Lonn und stier- ta»c» l de« 2 v-iii-e Giiindmlen «. « b« uo und so Di, ii-cki de- ionderem Tcrii Auiivuri:»« Aul- IiL-e nur -e-eii VorauSbeuililun». BeleidlLller werden mit »Li». dereLncl. Nernlvrelbanlckluti: »«, I Nr. U uiw Nr. LOS«. vno vircdoss. KoIonlslTvanrvn- ------ I1»oä1u»8 17 >7 kM»i« äor „viP-linsl' ^Lvln'icklsn". L»»k«« voll 1n»«rat«o u. Ldaunvmont» tllr od!i<« 2oltlill^. V ch 8edSllkvil8mi11vI t?w!i> vs oino Viiiiivnga. VlitcUoli rooll«, riniioj sslrr pi oinrvvi tk« l'rSiiursro bind IIoDliisann'is < rem»« un i ISIccrimvi-HImncleUtl«-«. Uu» lnnsn »lob in rlon bonnoivn lirnnan- und t>l»-knni«i-i«k»nd- Iiiii^on nur di« ovbton tl okkin n n n ^sobon i»ps/.inl!l>>wn lveb,!» bsi lleeui. Kcivti, älti-, ltlmnboi, knrkünreur ÜÜS8, Druzorslrirssv, und t. rViillninnn, Itlniptslissso, ein. II«lI«, » L viamam-Lackfarbe dy«tGs >nrtri<1» für Ku-.-.l/oclon, '1'fo^pou, Ion-1,1« >Viiilt1v. f>'ok(u Ä- troekuonä. niodl uk<'kk!at,oit,1. — K>lo-L)o«f' tllr «i» 1k» - Vnlvi Kus- K roiotlsnä LIK. L.^tO. 1-^l-vlor Vvrsunät noci» «livi« kt»<jttdoilsn, ukctl vuLVLrts W voi» 4 Kilo iin tranko. 2u de?jo^k,n iiur <Ur«kt äurck ^ -ntlioi He lle r, Dilüidon-H.. ^Iii Kc-o 21 '1'nIoi>I,oll I 7(M, 8owum8ed1rwv °' !ön'!ü."""" «mpiloltl» l« »> os»«r rdll»vr»i»l v. L. ?«ts«dks, WlÄeMrile. I). LS" Luised^f' NkurS zur Jrauknsmge Hofutichrichle». Nricssriidungr». Kausloule und Ac- Mntlimakl Witterung: Austlarend ».! ^ VLV» F7>clici. lvrrbltelbendc. Logrlwiele, Laudw. Äenoiicnichaslen. Älrnold'S iduMnli'n. warmer» aber noch veränderlich.! ^vllNkl vtUtf» »» L »^v^» Ar Sie Me- mH Jeiskzeit. Die geehrten Leser der ^Dresdner Nachrichten", »oclche unser Blatt durch di« htrsige ÄeschästSftelle beziebe» und dessen Nachsentning nach den tie»«,ii»«,--^«r«„t>»»l<»i0rtvi» wiinschen, wollen der Unterzeichneten GeschirstSstelle rechtzeitig darüber Mittheilung zngchen lassen, damit die Neberweisung bezw. Weiiersendung durch die «aiserl. Post vttvktlich erfolgen kann. 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Kür Diejenigen, welche die ..Dresdner Nachrichten" täglich ans Reisen zu lesen wiinschen. aber ihren Ausenihaltsorl häufig wechseln, sind besondere Rcise-Kreuzbandscndunacn eingerichtet und beträgt bei täglicher Versendung nach jedem Orte im Deutschen Reiche und Lestcrreich-llngarn (bis zu U)0 Gramm» monatlich 2 Mk. hiO Ps.» nach den Länden» de» Weltpostverein» monatltch 4 Mk. KO Ps. Die Leser, welche die „Dresdner Nachrichten" durch die Post cmvfauge«, wollen dagegen sich in gleicher Angelegcicheil nur a» da» Postamt ihre- EÜolmorteS wenden, bei welchem ihre lausende Bestellung ersolgt ist. llebenveisungcn iiinechaib dcS Deutschen RcichSpost- gebiete« werden seiten« der Postämter gegen eine Gebühr von bi» Ps. im Verkehr mit Oesterreich und fremden Ländern gegen eine solche von l Mk. ausgeftthrt. StsWMt in.Mim MMn," Marlenftrake »8. Neue Worte zur Arauenfrage. In keinem Streite sind so viele Schlagwörter, Phrasen, halb- wahre Bonmot- von beiden Seiten zur Ueberzcugung unüberzeug» barer Gegner in'» Feld gesührt worden, als in dem ewigen Wort- und Jdeengeplänkel, weiches sich um die Stellung und Besser- stellung der Frau in der modernen Gesellschaft entspannen hat. Vor nicht ,n langer Zeit münzte Professor Möbius in Leipzig den Ausdruck von dem „physiologischen Schwachsinn des Weibes" und schoh damit natürlich sehr über das Ziel hinaus. Die Fluch der Erwiderungen, die seiner immerhin interessanten Broschüre folgte, förderte manches litterarische Produkt zu Tage, welches besser verborgen geblieben wäre. Unter allen Entgegnungen darf man aber eine, die auS der Feder der Schriftstellerin Oda Olbcrg hcrvorgegangen ist und sich „Das Weib und der Intellektualis mus* betitelt nicht unbeachtet lassen. Das im akademischen Ver lage für soziale Wissenschaften Dr. John Edelheim, Berlin-Bern, erschienene Buch der Autorin behandelt die Frauensrage im Rahmen einer gröberen Darstellung, in welcher sic zu grund- legenden Problemen des Gcsellschoslslebens überhaupt Stellung nimmt. Sie führt zur Stühe ihrer Anschauung nicht die Physio- logie lLehre vom menschlichen Körpers allein, sondern auch die Soziologie (Lehre von der menschlichen Gesellschaft) in s Tressen. ES ist rin einzig gesunder Standpunkt, gegenüber all' den thörichten Vergleichen, mit denen ein wissenschaftlich sich ge- bcrdender Dünkel aus männlicher Seite die Frauenart an der Art des Mannes zu messen liebt, einmal klipp und klar zu betonen: dah Frauen und Männer in ihrem Grundwcscn unmetzbarc Ver schiedenheiten ouftveisen. dob „das Weib in der Gesammtheit seiner Lebensäutzerungen als biologisches und soziales Wesen dem Manne logisch weder über- noch untergeordnet werden kann, da Beide, sowohl in Bezug auf ihre physiologische Funktion, als auch ihre Stellung im Gesellschaftsleben incominensurabel sind". Das ist und bleibt in der Thal einer der felsenfesten Grundsteine, auf welchen man sich stellen muh, um einen klaren Einblick in den wogenden Streit der Meinungen zu erhalten und zu einer ge sicherte» Anschauung zu gelangen. Alle Versuche, die davon ausgehen. die Frauen nach dem Männertypus zu beurtheilcn und umgekehrt, den Mann nach den Funktionen zu kritisire», welche in natürlicher und sozialer Beziehung Aufgabe der Frauen sind, »ühren, mögen diese Erwägungen auch noch so scharfsinnig und geistreich sein, doch nur zu einseitigen und absurden Fehlschlüssen, welche die weitere Diskussion über die Frauenfrage momentan verwirren, aber sich bald genug als blendende EintagScrfolgc kennzeichnen. Bon diesem, die realen Verschiedenheiten berücksichtigenden Standpunkt« auS macht Oda Olberg, wie e» sich Vernunft- gemäh auch nicht ander- erwarten läht, ganz ruhig da» Zugeständ- „iß, daß „aus dem jenseits der Familie liegenden. Gebiete de- GesellschaftSleben» da- Weib hinter dem Manne zurücksteht" und zwar „im wissenschaftlichen und künstlerischen Schaffen, in der Fähigkeit zur Organisation, zur kollektiven Einordnung, in der praktischen Stellung den großen Fragen gegenüber". Ja sie geht noch weiter und gesteht auch zu, daß da- Weib sogar „auf seinem eigensten Gebiete, dem der hauSwirthschaftlichen Oekonomi« und der Erziehung, dem Eindringen des Neuen einen passiven, gelegent lich aber auch einen aktiven Widerstand entgegenstcllt und thcilweise Schuld trägt, wenn im Erziehungswesen die Kluft zwilchen Theorie und Praxis noch so grob ist". Diese hiermit bereitwillig zugestandene soziale Schwäche aber — und nun kommt das Wichtige, was Oda Olbcrg von Möbius weit unterscheidet — stammt nicht, wie Möbius annimmt, aus der geschlechtlichen Eigenart des Weibes, ist nicht unzertrennlich mit seiner Bestimm ung zur Mutier verbunden, sondern ist das Ergebnis; einer Ver bindung biologischer Faktoren mit sozialen und kann — das ist der Schluß der Olbergschen Ausführungen — von dem je weiligen Stande der Kulturentwickelung oeeinslußt werden. Ta aber die soziale» Bedingungen wandelbar sind, so ergiebt sich von selbst, daß auch die Schwäche des Weibes nur eine momentane, historisch bedingte »st, und daß sie behoben werden kann, wenn den Frauen das Recht aus Theilnahme am geistigen Zeit- leben gesichert wird, wenn man die Frauen in ein anderes Milieu versttzi, als in dasjenige, in welchem sic bisher ihre Lebcnsthäligkeit allein entfalten konnten. Man mag immerhin Skeptiker in Bezug aus eine allgemein höhere intellektuelle Entwickelung der Frauen sein und gut und gern die Meinung verfechten, daß eine mittlere Durchschnitts- bildung doch das Einzige ist, was schließlich sür die Frauen bei ibrem Emanzipationskampf herauskommt» man kann diese Ansicht auch damit begründen, daß es ja bei den Männern, trotz ihres heihnmstrittencn Bildungsprivilegs nicht anders ist. Die hier citirtc Autorin giebt das selbst zu, indem sic schreibt, daß das. was die Frauenbewegung anstrebt, dem Knaben die Schule und dem Manne die Universität wohl auch nur in den allerseltenstcn Fällen giebt. nämlich die breite, allgemeine Bild- ung. Wenn man sich also bewußt sein kann, daß das. was die Frauenbewegung anstrebt, gewissermaßen eine Utopie oder eine Täuschung ist, daß beispielsweise nur ein ganz geringer und verschwindender Prozentsatz der Männer und dieser nicht durch die Schul- »nd Universitätsbildung, sondern »>eist durch geistige Selbsterziehung zu jener freien, von den Frauen ange strebten intellektuellen Höhe kommt, so kann man doch auf der anderen Seite ebenso ruhig den Frauen das ideale Anrecht auf die Erlangung einer breiten, allgemeinen Bildung, das Recht aus Theilnahme an dem intellektuellen Leben unserer Zeit nicht verweigern. Geradezu verwerflich aber muß es er scheine. geringere geistige Entwickelung sür das Weib als Forderung hinzustellen in der Absicht, daß der physiologische Schwachsinn des Weibes die beste Gewähr für das Gcsunderhalten der ganzen Rasse sei. und daß der „Gchirnmann" das „Rückemnarkswcib" braucht, um es „zu einer halbwegs prnscntal'len Descendenz zu bringen". Abgesehen von den Zweifeln an dem Nutzen eines solches Receplcs führt Oda Olbcrg bicrzu ganz recht aus: „Im Prinzip von den Frauen Verzicht aus das intellektuelle Entfalte» zu fordern, weil die Männer unter den sogenannten Gebildete» ein durch chronische Ueberarbeit krankes, mit Ermüdungsprodukten überladenes Denkorga» haben, das ist unbillig. Wer im Ernst dazu räth. der macht sich nur zum Fürsprecher des Egoismus, der ein Geschlecht zu Gunsten dcS anderen verkürzen will." Nun ist es ja richtig, daß ein Uebermaß von Egoismus zu verwerfen ist. Ein gesunder Egoismus aber ist für dr» Monn eine Notwendigkeit, und Derjenige bestndet sich aus dem Irr- Wege, der bei einer Darstellung der Beziehungen der beiden Geschlechter zu cmander glaubt, vom Egoismus absehen zu können. Er ist einmal eine Thatsachc, an der sich nicht rütteln läßt. Ei» Standpunkt, der blos rechtliche Beziehungen zwischen Alaun und Weib gelten lassen wollte und das Machtverhältniß zwisct/en beiden unberücksichtigt ließe, wäre dnS Verkehrteste von der Welt. Gerade vo» der Grundlage eines vernünftigen Egoismus aus kann und muh der Mann dafür cintreten. das; die Frau vollständig zur Theil- »ahme am inlellektuellcn Leben der Zeit zugelasten wird. Der geistig feinsinnige Mann wird dadurch, daß das Weib zu einer höheren Stusc der geistigen Entwickelung gelangt, neue und schöne Anregungen sür sein Seelenleben erlangen. Eine Durchgeistigung des Liebeslebens und aller aus diesem sich herleitenden Bezieh- ungen der Familie und so weiter, eine Hebung des Niveaus der Gesellschaft wird die nothwendigc Folge sein. Es ist daher die Forderung, den Frauen die Kultur zu erschließen, sie geistig an den Problemen der Gegenwart zu interejsiren, eine Forderung zur Veredelung der Art. ihre Erfüllung ein Baustein zu einer Empor- Hebung der menschlichen Gesellschaft auf eine schönere Stufe der Wirklichkeit. Aber man soll nicht sagen, daß hierbei der Egois mus in übergehen wäre. Gerade der Egoismus muß sür den Mann die Triebfeder sein, der Iran den Weg zum Geistesleben zu eröffnen. Wen» man auch nicht Allem. waS Oda Olberg in ihrem Büchlein auSführt — namentlich in den nebenbei ausgesprochenen Gedanken — -»stimmen kann, so läßt sich doch der große Werth der Olbergschen Schrift nicht verkennen. Denn trotz aller Bemühungen, nur die Logik und nicht das Herz sprechen -u lassen, dringt aus dem ganzen Werke eine so warme, echt weibliche Sprach« ,u unS, daß in allererster Linie das Gemüth erregt und ergriffen wird. Nicht durch die Schärfe ihrer Schlußfolgerungen, sondern durch ihre große und edle Empsindung, die sich trotz aller Versteckungs- versuche nicht verbergen kann, gewinnt die Autorin mit unierem Gciniilh zugleich unsere Ucberzcugung. Aus dieser liefen Emvftnö- ung allein können so bedeutsame Worte entspringen, wie die, die sie über die Ausgabe der künftigen Müller für unsere kulturelle Entwickelung ausspncht. Es ist ein Programm, das sic uns zü rnst: „Man trage die Mütterlichkeit hinaus in das Leben:" Tieie. Gcdanke ist ebenso anregend wie nützlich. Die menschliche Ge- sellschast braucht in der That eine größere Durchsetzung mft einem versöhnenden Element, mit de» altruiitischen Impondera bilien sdic unvermeidliche Rücksicht auf andere Mitmeiischens, welche die Autorin Mütterlichkeit nennt. Gesetz und Disziplin, wn habe» davon gerade übergenug. Eins thnt über alle Maßen not Hs ein heilendes, erwärmendes, lieben des Erbarmen. Dies eine aber kann nur vom Weibe in unicre Kultur hincingetragen inerden. Bleibt es uniercr weftercn mensch lichen Entwickelung verschlossen, erringt es auf Ne keinen Einsluß, io werden olle Bersnche, z» einer sozialen Iondarilät zu gelangen, scheitern und die Individnaliüning der Welt wird das, ivas sie an Gegensätzlichkeit bereits geschasst», noch mehr gegen einander zujpitzcn und erbittern. Neueste Dralitmeld,innen vom 6 August. "München. Tie Kronprinzessin von Sachse» ist Abends 7'/c Uhr aus Lindau mit dem Schnellzuge hier ein- getwssen. Die Kinder des kronprinzllcben Paares komme» morgen Nachnftttog nnch und iodann ersolgt die gemcinsnme Wciicrrcist li Uhr M Miiuilcn nach Dresden. * London. Ter König, die Königin und die Prin zessin Victoria trafen 5>,, llhr au» der Vieloria-Ltaiioi, ein. Der König ging leicht, aber etwas steil, was ieboch kaum bemerkbar war, zum offenen Wagen und fuhr im Schritt »ach dem Buckinghampalaste, von einer großen Volksmenge jubelnd begrüßt. Tie Kaiserzusaunncnkunft in rtteval. Reval. An Bord des „Standort" stellte Kaiser Niko laus seinem hohen Gaste die Koiiunandanten der ruisifchen Kriegsschiffe vor. Soda»» verabschiedete »ich Kaiser Wrl- Helm vom Kaiser von Rußlaud und begab sich daraus nach der „Hohenzollern",woalsbaIddcrGcgcnbciuch des Kaisers Nikolaus, de» Großfürst Alexis und das Gefolge begleiteten, »latisand. Kaiser Wilhelm empfing den hohen Gast am Fallreep und vegrüßte ihn herzlich. Nach der Vorstellung der Kommandanten der deut sche» Kriegsschiffe und der .Herren des Gefolges, die Kaiser Wilhelm nicht c»> Bord des „Standart" begleitet Hallen, ver ließen die Monarchen die „Holienzollen," und besichtigten so dann einzelne Schisst des rnssisaien Artillerie-Lchrgcfchivaders. * Reval. Bei dem heute Vormittag an Bord ves „Standart" stattgehabten Frühstück trank der Deutsche Kaiser dem Grafen Lambsdorft und der Zar dem Reichskanzler Grafen Bülow und dein Oberhosmarichall Grafen Eulenburg zu. Am Nachmittag wohnte» die Majestäten an Bord des Flayaschisscs den Mmcn-Schicßübungen bei. Petersburg. Das „Journal de St. Petersbourg" schreibt: „Se. Mo»cstät der Deutsche Kaiser trifft heute iu Reval ei». Ivo er den rustischen Manövern beiwohnen wird. Dieser Besuch ist ein neuer Beweis sür die Fortdauer der srcundschasllichcn Beziehungen, welche althergebrachter Weite zwischen den beiden erhabenen Herrscherbäuser» zum Wöhle ihrer Völker bestehen. Aus diesem Grunde kann er nur mit dem lebhaftesten Gefühle der Genugthuung von der russischen Nation begrüßt werden, welche die hohen Eigen schaften des deutschen Souveräns zu würdigen weiß, und in der Befestigung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden benachbarten Kaiserreichen ein kräftiges Unterpfand sür den all gemeinen Frieden erblickt." — „Birchewiia Äiedomosii" spricht von den durch nichts getrübten gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland, crinner' a» die trüberen Zu sammenkünfte der beiden Kaiser und nennt Kaiser Wilhelm II eine» friedliebenden Monarchen, der das Vermächtnis; seines Großvaters i» Ehren halte: gute und freundschaftliche Bezieh ungen zu Rußland doch zu schäNcu. — „Novosti" werfen einen Rückblick aus die letzte» zwei Jahrhunderte der russischen und preußischen Geschichte und stimme» dann de» Auslassungen des .IViener Fremdcnbl." über die Rcvaler Zusammenkunft bei. Das Blatt hofft, daß diese eine Grundlage schassen werde für c>» Ab kommen ans wirthjchastlichcm Gebiete und für einen Ausgleich der entgegengesetzten Interessen der beiden Mächte aus diesem Gebiete und wünscht, Kaiser Wilhelm möge aus Reval allerbeste Er innerungen mitncbme». — Auch der „Tlvct", der. wie die „Nowoje Wremja", das Portrait des Kaisers Wilhelm bringt, hebt in seinem Leitartikel die politische Bedeutung der Revaler Zusammenkunst als eine Gewähr des Friedens her vor. Tie „Nowoje Wrcmja" sieht in der Amvesenhcit des Grafen Bülow bei der Zusammenkunft in Reval einen Hinweis daraus, daß an Bord der Kaistryachle» wichtige politische Fragen erörtert werden würden. Das der Politik Rußlands zu Grunde liegende Ziel, sührt das Blatt weiter aus, im vollen Einvernehmen mit dem verbündeten Frankreich, im Banne der Ausrechtcrhaltung des Weltfriedens zu arbeiten, sei allgemein bekannt. Auch die übrigen Staaten strebten nach diesem hoben Ziele, unter ihnen Deutschland, dessen Kaiser wiederholt in seinen Reden geäußert Hobe, daß alle seine unermüdliche Sorge um Vergrößerung der Streilkräfte seines Landes nur Mittel zur Sicherung des Friedens seien. Das Blatt weist ferner ans die Verschiedenheit der Ansichten der russischen und der deutschen Regierung i» wirthschast- lichen Fragen hin und sagt, die Beilegung der den Zolltarif be treffenden Streitstagen sei in hohem Grade erwünscht. Der Artikel schließt: Durch seine Persönlichkeit und seine vielseitigen Talente hat Kaiser Wilhelm längst die Sympathien der russischen Gesellschaft erworben. Die verwandtschaftlichen Bande, die dos Haus Hohcnzollern mft dem russischen Kaiseihausc verknüpfen, ver größern diese Sympathien naturgemäß noch ineyr. — Die „Deutsche St. Petersburger Zeitung" sagt u. A.: Ein schöner, erhebender Gedanke ist es. daß die beiden gewaltigsten Kriegsherren unserer Zeit mit dem aufrichtigen, vielfach geäußerten Wunsche, den Frieden lSckg)sI0MSIIP8gcktI
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