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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.05.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030514017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903051401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903051401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-05
- Tag 1903-05-14
-
Monat
1903-05
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.05.1903
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Paris. Dem „Jntransigoant" zufolge ist der Senator und ehemalige Justizminisier Trarieux krank und in äußerster Lebensgefahr. Rom Der Papst empfing heute die dritte Gruppe des deutschen Pilaerzuges. die die Pilger aus Westfalen und schielten umfaßt, mit deul Vizepräsidenlen des preußische» Landtags. Dr. Pvrsch, und dem Bilchos von Mainz. Barcelona. DieZ>iesigen Bäcker sind in den AuSst and getreten: sie fordern die Sonntagsruhe. Die Bevölkerung ist ohne irisches Brot. Die Militärbehörden haben den Zivilbchörden das Anerbieten gemacht, die Militärbäcker arbeiten zu lassen, sallS der AuSstand andaucrn werde. London. Dem ..Morning Leader" wird aus Johannes burg gemeldet, die englische Regierung habe die betreffs der Naturalisierung und des Aufenthalts von Fremden von der TranS- vaalregiernng getroffenen Bestimmungen, die seinerzeit von ihr .reuiißbilligt wurden, nunmehr noch bedeutend verschärft, iirdem iw die Frist für die Naturalisierung von Fremden, die trüher nur 5 Jahre betrug, auf 10 Jcchre erhöhte. London. Der römische Berichterstatter deS „Morning Leader' will aus angeblich vortrefflicher Quelle wissen. Gras VJaldersee habe jüngst den Jesuitengeneral in Fiesole besucht und ihn im Namen des Kaisers dahin verständigt, den Jesuiten würde binnen kurzem die Rückkehr nach Deutschland gestattet sein. London. Boin Staatsdepartement angestellie Ermittelungen überzeugten laut einer Washingtoner Meldung des „Daily Tele graph" den Staatssekretär Ha» davon, daß die Meldungen, die Russen hätten N iutschwan g wieder beseht, unbegründet sin». Kopenhagen. Die ReichStagSsetsion itt heute ge schlossen worden, nachdem der Landslbing die Regierungs vorlage belr. die Ablösung der alten esehnten-Abgabe» von Bauernhöfen mit 40 gegen 15 Stimmen angenommen hatte. New York Die Nachricht von dem Rücktritte des Prä- scdenleu von Columbien, Marroauin. bestätigt sich nicht. Nein York. sPriv.-Tel.l Die Flotte, welche Kiel be suchen soll, wird wahrscheinlich nur aus den Schiffen „Chicago", „MachiaS" und „St. Francisco" bestehen. Dange r. Die Truppen des Sultans besuchen sich auf dem Wege nach Tazza. Sie haben in der Nähe von Fez die aus- N (indischen Bergbewohner geschlagen, die große Verluste erlitten. — Der in Tanger angekommene englische Konsul in Detuan erklärt die Lage dort für äußerst ernst. Ein französischer Dampfer habe darauf verzichten müssen, in den Hasen einzulausen. Zwei englische Dampfer Und wietzer nach Detuan abgegangen. Eeäta. Ein aus Detuan hier eingctrofsener Courier meldet, daß die Schlacht vor Tetuan unterbrochen worden se>, nm die Doien zu bestatten, deren Zahl etwa 300 betrage. Auf den Mauern der Stadt seien zahlreiche Köpfe getöteter Feinde zu sehen. a« M. tSLiu«. Kredit 2ll,50. «)tsro.„v 189.35. »r.-dnrr lpank —. »taarsdahn —. Lomdaroe»» 16M. Laurahüttr —. Ungar Gold — Portugiesen —. EtiU. VartS. <8 Uhr nachm.> Rente 98 20. Italiener 103.65 Spanier 88 07«,. Portugiesen 32.LL. LUrken 80 0. r,lrke>Uoote LL8.25. LttomanbauL Ü^L.-. cLtaat-ö-ahn 738.—. Lombarden 93.50 Fest. Baris. Produkkenmarki. Ä»enei' ver Mai 25.10 per Septbr.-Tejbr. 22 65. matt. , SotrittlS oer Mai 47 25. per Septembt-Dezember 40,50, ruhig, -iudot oer Mai 53,—, rer September.Dezember 55.50. matt. Amsterdam. Produkten . ver,Lu »enen ver Mat —, ver Noobr. —. GeschaftSioS. Roggen oer Mai —ver Oktober . London. (ProduktenberiLt/s Fremder Weizen ruhig bei kleinerem Geschäft, eng. lischer fest. Amerik. m,d Donau-MaiS steug. Ament. Mehl fest, engl, slettg. Gerste und Hafer stetig. — Wetter: Schon. s; OertlicheS und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit der Kronprinz wohnte gestern in seiner Eigenschaft als kommandierender General des 12. Armee korps von 7 Uhr vormittags ab den Bcitaillonsbesichtignngen des 1. Bataillons vom lLeib-IGrenadier-Regiment und des 1. Bataillons vom 177. Jnfanterie-Regiment auf dem Heller bei. — Heule beabsichtigt Se. König!. Hoheit zu der BataillonSbesicki- tigung des 12. Jäger-Bataillons nach Freiberg zu reisen. — Se. Mcgestat der König bat genehmigt, daß die Nach ge nannten die ihnen verliehenen luchtjächsischen Ordensdekorationen annehmen und tragen, und zwar: der Geheimkämmcricrcr Hof mann den Bayrischen Orden vom heiligen Michael 1. Klasse und das Ritterkreuz 2. Klasse des Würltcmbergffchen Friedrichs- Ordens, der Kammerlakei Oe! schlage! das Seilerrcichische silberne Berdienstkreuz mit der Krone, das Bcrdienstkrcuz deS Bayrischen Ordens voni heiligen Michael und die Verdienst- Medaille des Württeinbergischen Friedrichs-Ordens, der Leibjägcr Buchwald die Verdienstmedaille des Bayrischen Ordens vom heiligen Michael und die Verdienstmedaille des Württeinbergischen Friedrichs-Ordens, sowie der Stubcnheizer Weber das Oester- reichliche. silberne Verdienstkreuz. — Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Wagen- Halter und Handwerker Müller die ihm verliehenen nicht- sächsischen Ordensdekorationen cinnchme und krage, und zwar das österreichische silberne Veldieiistkreu; mit der Krone, die silberne Medaille des bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael und die württembergische goldene Verdienstmedaille. — Ter Herr Staatsminister v M e tz j ch - R e i ch e n b a ch ist vom Kuigebrauch in Wiesbaden zurückgekchrt und hat die Geschäfte wieder übernommen. — Herr Staatsminister Dr. von Scydewitz und Herr Ministerialdirektor Geh. Rat Dr.ZWaentig besichtigten vor gestern die an der George Bähr-Straße liegenden neuen Ma- ichinenlaboratorien der Technischen Hochschule. Zunächst wurde das Maschinenlaboratorinm .V für Hydraulik, Dampf- und Wasser- Maschinen besucht, wobei dessen Direktor Herr Geh. Hofrat Prof. Lewicki, derzeitiger Rektor mnrrint'iorrs, die Führung übernahm: lüerbei assistierte der Adjunkt des Laboratoriums Herr Prof. Ernst Lewicki. Hierauf erfolgte die Besichtigung des Maschmenlabora- toriumS R für technische Thermodynamik, Gas- und Kältemaschinen unter Führung des Direktors Herrn Prof. Tr. Mollier. — Das Finanzministerium hat beschlossen, die von der Mehr heit des Eiienbahnrates gebilligte Erhöhung der Rückfahr karte n-P re i se um 6V« Prozent vom 1. September dieses Jahres ab in Kraft zu setzen. — Tie sächsische Regierung wendet der Gefahr, daß die Wurmkrankheit der Bergleute nach Sachsen eingeschleppt werde, ihre Aufmerksamkeit zu. Deshalb hatte sich bereits Medizinalrat Prof. Dr. Karg aus Zwickau zu Studienzwccken nach den westfälischen Seuchengebieten begeben, und jetzt un.er- nehmen gleiche Studienreisen die königlichen Bezirksärzte aus den sächsischen Steinkohlenrevieren. — Am Montag mittag fanden im Saale des „Schützcn- bauses" zu Radederg die Verhandlungen des 32. Bezirkstages'dcs Bezirksvereins .Königreich Sachsen" vom Deut schen F l e i s ch r rv e rc i n statt. Als Vertreter der Regierung wohnte Herr Regierungsrat Sala von der Amtshaiiptmannichlist Dresden Neustadt den Verhandlungen bei. Ter Vorsitzende Ober meister Nitzlchniaiin-Leipzig dankte zunächst für das allieitigc Interesse und brachte ein Hoch auf Sc. Majestät de» König ans Nach dem erstatteten Jahresbericht zählt der Bezirksverein .König reich Sachsen" zur Zeit -1051 Mitglieder, das sind 73 Mitglieder weniger als im Voriahre. Auf die Auswüchse des Submissioiis- welens auch im Flciichergewerbe eingehend, gibt der Vorsitzende bekannt, da» sich bei dem Ergebnis der von seiten der Regierung vorgenommenen Ausschreibung des HeereSbednrts Preis-Unter schiede ergeben haben, die jeder Beschreibung spotten. Weiter ver urteilt Redner die große Nachlässigkeit der Kollegen gegenüber den Unsallverhntlliigsvotschriiten. lieber 14'XtO Ml. sind ii» ver gangenen Jahre an Strafen bezahlt worden für Versäumnis von Anmeldungen von Betrieben. Berändeningen in denselben, Nichreinienduiig der Lohnlisten usw. Der Herr Vorsitzende ersucht, hierin Wandel zu schaffe». Herr Fleischermeister Lvschc-Chemnih bemängelt die Art der bisherigen Handhabung. Kollegen bei dem geringsten Versehen mit Strafe zu belegen. er hält es »ür an gebracht. der Bestrafung jedesmal eine Mahnung vorausgehen zu lasten und bringt eine diesbezügliche Resolution ein. Vorsitzender Ritzi'chmann erklärt, daß das angeregte 'Verfahren bis vor zwei Jahren geübt worden: man habe sich aber veranlaßt geieben, hiermit zu brechen und die sofortige Bestrafung bei Veriäuninisten einzuführen. Die Resolution Lösche wird hiernach abgelehnt. Der Jahresbericht bespricht sodann noch die Verhältnisse der bestehenden Pensionskaste, deren segensreiches Wirken den Kollege» vor Augen " 4 wird. Ter zweite Gegenstand der Tagesordnung beschäi- ch mit dem Betäuben der Schlachttiere. Es soll rutsche Fletscherverbandstaa in Potsdam est.-cht werden, dahin zu streben, daß die bereit» in Sachsen bestehende Vorschrift, Schlacht vieh vor der Blutentziehung zu beläuben. «uk das ganze Reich ' Die Versammlung beschließt hiernach Anträge Ober-Planitz bei: Die zuständigen V Hörden um Einführung des Befähigungsnachweises zu er- attSzudehuv» sei. Dt zu betäuben, au! Versammlung beschllej und tritt einrm Hörden um , suchen. CS soll nur gelernten Schlächtern das Recht . Schlachten zuslehrn. Die Gründung einer rlgenen Verband»- zettung wird nach längerer heftiger Debatte abgelehnt. Die vevorslehendc Abschlietzung neuer Handelsverträge wird auch solche mit dem für Sachsen besonders in Frage kommenden be nachbarten Oesterreich bringen. ES svll deshalb der Regierunc nahe aelegt werde», daß die besonderen Vereinbarungen de« Deutschen Reiches mit Oesterreich-Uiigar» durch allzu strenge Veterinärvorschristen nicht gekreuzt werden. Im besonderen sei die Viehseuchenkonvention mit Oesterreich bei Abschluß von Handels verträgen aufrecht zu erhalte». Ferner wird beschlossen, die Re gierung zu ersuchen, daß auch kleineren Städten das Einfuhrrecht zugesprochen wird. Weiter steht das sächsische Schlachtvieh» versichern» gsgesetz ouf der Tagesordnung. Allgemein wird darüber geklagt, welche großen Lasten Fleischer in kleinen Orten für Notschlachtungen aufzubringen haben. Das wenigste, was die Fleischer zur Wahrung ihrer Interessen verlangen müßten, sei, daß das Wahlrecht des Landeskulturrate» au Bezirksverein übertragen werde und die Fleischermeister selb! rectstlgt seien. Sachverständige cmS ihrer Mitte in die l schätzlingSanslchüsse zu wählen. Nach all diese» Mängeln ist der Vorstand deS Bezirksvereins zu dem Beschluß gekommen, die Re gierung um Aushebung deS ganzen Schlachtviehvcrsicherungs- gesetzeS zu ersuchen und den Fleischern die 'Versicherung wieder selbst zu überlassen. Die Fleischer sind zu jedem Opfer bereit, auch dazu, die Landwirtjchaft in der eoenl. lnach Aushebung deS Gesetze»! einzurichtende» selbständigen Flcischoersichcruna gegen Zahlung einer geringen Prämie mit aufzunehine». In zustimmen dem Sinne erledigte man sodann den HauShaltpla» und wählte Herrn Obermeister Dreßler-Freiberg in den Vorstand deS Fleischer. Verbandes. Demnach werden die Herren Fleischermeister Tanchert-Taucha Wiede», und Fleijchermcisier Köhler-Limbach, Fleischermeister Zesterwald-Zsttau und Fleischermeister Schnlze- Dresde» neu in den Vorstand des Bezirksvereiiiü berufen. Endlich wird Borna bei Leipzig als Ort de» nächsten Bezirkstages be- stimmt. Den Verhandlungen folgte ein Festmahl im Gasthof „Zum Roß". — Unter Leitung des Herr» Psarrers Segnitz hielt am Dienstag der Evangelische Bund einen sehr gut betuchte» tvamilikiiadend ad. In seiner Begrüßungsanspiache wies in sinn voller Benutzung des NamenS des VerlaminliingSlokalS „Berg kcller" Herr Pastor Drvele daraus hin. daß d^r Bund leine Mit glieder ans die Höhen und in die Diesen sichren wolle. Herr Pfarrer Blanckmeisler sprach über das Thema: .Untere Klassiker und der Protestantismus". Die dcnt'che Dichtung sei eine GeisteSfrucht der Reformatio» zu nennen und zugleich deren Apologie. Das Streben nach Wahrheit, die Freiheit des Geistes: diese Vorbedingungen tür dichterisches Schaffen habe de» Klassikern der Protestantismus gegeben. Wo »ran Wahrheit und Geistes- freiheit lahm lege und eme fix und fertige Wahrheit dnrbiete, könne kein wahrhaft großer Dichter gedeihen. Probleme stellen sei gut protestantisch. Wer Goethe, der sich i» seiner .Jtaiien-Reiie" und in einem Vliese an Frau v. Stein mit echt protestantischem Empfinden über Rom äußert, verniiglinipfe. der solle deS Dickster- Gespräche init Eckeiina»» leien und darnach seine trüge Meinung über den Dichterfürsten korrigieren. „Wir wisse» gar nicht, was wir Luther» und der Reiormalion alles zu danken haben. Wir sind frei geworden von den geistigen Fesseln." Roms ausgeivrochcner oder verhaltener Aerger ist e», daß unsere Klalsiker nicht katholisch waren. Sie konnten es nicht sein. — Herr Oberlehrer Dr. War- ninth gab den Inhalt des Dramas von Adolf Bartels in 'Weimar .^Der sänge Luther" wieder. Liedcrvorträge boten Frau Walkhofs. Frl. Schilde und ein unter Leitung von Frl. Morgenbcsscr stehen der Dameiichor. die wie die Vortragende» reichen Beifall ernteten. — Dos Direktorium des Landes-Ob st bauvercinS für das Königreich Sachsen gibt bekannt, dah die Geschäfte des Bei- eins bis zu der noch ausgesetzten Wahl eines Nachfolgers für den bisherigen Vorsitzenden. Herrn Kamincrhcrrn Amlskauptmann v. Schwerer von dem zum stellvertretenden Vorsitzenden ge wählten Herrn Aintshauptinann Becger in Auerbach i. V. weiter- gefuhrt werden. 'Alle Eingaben, welche für den Landes- Obslbauverein bestimmt sind, sind auch ferner nach Meißen zu richten, und zwar, wenn es sich um Anfragen handelt, die von dem Geschäftsführer allein erledigt werden können, an die GeichäfkssteUe iBismarckitraße 17). wenn die Entschließung des Vorsitzenden gewünscht wird, an das Direktorium des Landes- obstbauvereins in Meißen. Das Direktorium bedauert aufrichtig den Rücktritt seines bisherigen bewährten Vorsitzenden, der sich durch die Vorbereitung und den erfolgreichen Benauf der großen Jubiläum---Ausstellung des LandeS-LbfibauvereinS im Jahre 1899 wesentliche Verdienste erworben und auch die fortschreitende Ent wicklung des Vereins selbst, wie des Obstbaues überhaupr jeder zeit kräftig unterstützt hat. und widmet ihm namens des Larrdes- Obilbauvereins Worte wärmsten Dankes. — Der Bezirksobst banverein Dresden veranstaltet auch dieses Frühiahr wieder eine Vorführung des Ersten Pince- incntS der Forniobstbänme, und zwar morgen, Freitag, nach mittags halb 4 Uhr. in den Obstanlagen der Versuchsstation im König!. Botanischen Garten und nächsten Sonnabend, nachmittags 4 Uhr, in dem Forinobsigarten des Herrn Prof. Dr. Hankel, Drcsden-N., Sängerstraße. — Vorausgesetzt, daß seitens des Ministeriums des Innern die erforderlichen Mittel bewilligt werden, sollen auch in diesem Jahre wieder 15tägige Obstbaukurse für Lehrer abge halten werden, und zwar in der Zeit vom 20. Juli bis mit 1. August und vom 30. September bis mit 2. Oktober an der Gartenbauschnle Bautzen, an der von Friesenschen Baumschule in Rötha und in der fürstlichen Hofgärtnerei Waldenburg r. S. Den Teilnehmern wird bei regelmäßigem Besuch des Kursus eine Beihilfe von 90 Mk. gewährt. D-as Lebrhonorar beträgt 30 Mk. 'Reflektanten haben sich bis 20. Juni bei der Geschäftsstelle des Landesobstbauvereins in Meißen. Bismarckstrabe 17. schriftlich zu nielden. - Zu dem Artikel „Wo überwintern unsere Schwalben?" i» der Mittmochiiiimmer unseres Blattes teilt uns ein alter Abonnent mit: „Tie erzählte Schwalben -Fütterung existiert nicht, da eine Schwalbe niemals gereichtes Futter nimmt. Sie sucht ihre 'Nahrung nur im Fluge und würde einacsperrt einfach verhungern trotz vorgeietztcr Insekten. Man kann dies bei wochen lang anhaltendem Regenwetlcr z. B. an der Elbe deutlich beobachten, wo dann die armen Tierchen gnnz ermaltet dnsitzen. weil bei Regen die Insekten nicht lierunisiiege». Der Nutze» der Schwalben für die Landwirtschaft ist ein riesiger, hat man doch wiederholt sestgcstellt, daß ein Schwalbenpacir zur Zeit der Füt terung täglich OM bis 7000 Insekten vertilgt." ES soll durch diese Richligslellung verhütet werden, daß jemand unbewußt Tier- guälcrei treibt, indem er eine Schwalbe in den Käfig sperrt. — Von verschiedenen, namentlich auswärtigen Blättern sind schon wiederholt 'Notizen gebracht ivorden, daß in der nächsten Woche vor dem hiesige» Landgericht der so lange angekündiate sensationelle S p r e l erp roz c » den Anfang nehmen weroe. Wie wir bestimmt versichern könne», findet die betreffende Ge richtsverhandlung erst Ende Juni statt; unter Anklage stehen aber nicht 39 Ritterguts- und Gutsbesitzer, sondern hiesige Zigarren händler und Inhaber von Svorlbureaus. und Zwar lediglich wegen Steuerhinterziehung. Von der vielfach angckündigten Sensation dürfte also wenig zu erwarten sein. Voraussichtlich wird die erste Hauptvcrhandlung überdies noch vertagt werden. — Ter Bürgervercin der Wilsdruffer und Secvorstadt vercmstgstete am 10. Mai seine» Frühjalirsaiisstlig nach Moritzbnra. Trotz des irnbesiändigen Wetters hatten sich gegen 200 Teilnehmer dazu eingesirnde», von denen etwa die Hälfte das Moritzbiirger Jagdschloß besichtigte, während der übrige Teil der Geiellichaft cs Vorzug, der Wildsntterung beizu» wohnen, die Fasanerie zu besuchen, oder sich sonst in den herrlichen Moritzburger Waldungen zu ergehen. Im Hotel „Kurdad" fand später Tanz statt. — Am Himmelsahrtstagc, den 21. Mai. vormittag» >/»10Nbr, findet im „Lincketchen Bade" eine Generalverlammlung der Ver einigung ehemaliger Unteroffiziere der Könial. Sächs. Trainbataillone Dir. 12 »nv 19 statt, wobei das Trompeter- korvs des 1. Bataillons Nr. 12 von vormittags 11 bi» 2 Uhr nachmittags konzertiert. Nachmittags 3 Uhr wird per Dampfschiff ein Ausflug nach dem schön gelegenen Gartenetablissement „Hotel Bellevue" rn Blaiewltz unternommen. Hier findet Kommers und Ball statt, wozu auch die Angehörigen der Kameraden eingeladen sind. Wie in den früheren Jahren, hoffen die Kameraden ^uch diesmal, die Herren Offiziere in ihrer Milte begrüßen und auf die Beteiligung recht vieler alter ehemaliger, sowie der aktiven Unter offiziere rechnen zu können. — Dem Wächter Richard Lehmann von hier ist vom Neuen Dresdner Tterschutzveretn wegen der unter eigener Gefahr bewirkten Rettung eine» großen Hunde» tEollle) vo> dem Tode dr» Ertrinken» ein« Belohnung „igrbtlllgt worden. — Die von der Dresdner Molt«« Gebrüder Biund ringesübrte Pasteurijterung der Milch zieht da» Inter esse inmier weiterer Kreise auf sich. Ist e« doch durch diese» Ver fahren möglich geworden, den Großstädten eine Markimtlch zu nd Milch .lieht da» e« doch durch diese - . dien eine Mark»« . liefern, die rein und frei von Krankheitserregern jeder Art ist »nt die badet der» aromatischen Geschmack jeder Vorzugsmilch besitzt Da Gummiverschlüsse auf den Milchflaschen hygienisch nicht «n auf den Milchflaschen hygienisch «ich jetzt von obiger Firma Milch in Flasche, u k und Datunistempel in den Handel ge einwandfrei sind, wird mit Neiormverjchl bracht, eine jedenfalls beachtenswerte Neuerung aus dem Gebiete der Milchversoraung Dresden». Im übrigen sei aus den der Stadlauslage uiriere» heutigen Blatte» beiliegende» Prospekt der Firma verwiesen. — Die KabellegungSarbeiten an dem Bau« der elektrischen Straßenbahn Loschw»d — Pillnitz schreiten rasch vorwärts. Zufolge eine» Beschlusses de» StraßenoahnverbandeS sind die Arbeiten nicht a» einen Unternehmer vergeben worden, sondern wer- den unter der Leitung des vom Gemeindeverbande angestellten Bauleiters, Herrn Ingenieur Schwarz, durch den Gemeindeverband in eigener Regie ausaesührt. — Bei gutem Wetter wird heute in Bühlau das erste Waidparlkonzert veranstaltet. Es wrrd von der Kapelle drü Train- Bataillons Nr. l2 unter Leitung des StabStrompeterS Hern, Landgraf auSgcsührt. Der erste Teil des Programms wird im Waldpark, der zweite Teil im Garte» des Restaurants „Trom- peter" gespielt. Rings um de» Platz ist eine breite Wandelbahn geschaffen worden zum bequeme» Verkehr der Konzert besuchet. — In Riederlötzuitz feierte das Gottiied Müuchiche Ehe paar die g old c» e Hochzeit. Se Majestät der König ließ dein Jubelpaare eine Prachtbibel überreiche». — Leipzig, 12. Mai. 'Vermißt wird von hier dec Bergwerksdircktor Schädlich. Am 10. Mai hat er noch einen im Postamt 13 in Leipzig anfgegehenen Briet an seine Ehe frau nach Köln gerichtet, in dem er mitteilt, daß er sich ein Leid aulun werde. Er hat zuletzt in Leipzig drei Nächte je in einem anderen Hotel zngebracht. Der Vermißte ist 175 Zenti meter groß, kräftig, hat dunkelblondes Haar »nd ebensolchen starken Schnurrbart, große, ein wenig gebogene Nase. Seine Wäsche ist IV. L. gezeichnet. Er trug eine goldene Herren-Savonett-Uhr. — Wie bereits kurz milgeteilt, ist vorgestern abend in C h cm nitz das der Aklieirbrcmeret Schloß Chemnitz gehörende Mälzerei- gebände ei» Raub der Flammen geworden. Durch den heftig wehenden Wind angesacht. lief das Feuer in dem nördlichen Flügel des «>4 Meter langen. 19 Meter tiefen, 4 Stockwerke hohen Gebäudes schnell bis i» die unteren Stockwerke herab, und bald stand auch der gaiize aus 10000 Zentnern Malz und 1500Zentnern Gerste bestehende Wareninhalt neben den brennbaren Gebäude teilen i» Hellen Flammen. Tie Feuerwehr hatte diesem gewaltigen Feuer gegenüber einen schweren Srand. 'Außer den 2 Danwt- iprike» waren 4 Handdruckspritze», 2 Drehleitern, eine drille mechanische Leiter, 4 Anstrlllcilern und zusammen 12 stärkere und schwächere Schlauchleitungen im Betrieb. — Im Interesse der Sicherheit und Ordnung deS Betriebes auf der StacitScisenbahnlinie Plauen i. B. — Eger macht sich die Erweiterung de» BahnhofeS Weischlitz erforderlich. Da das „ . - ,z> , . _ , . nach dem von dem Ministerium de» Innern genehmigten Plane das Enteignungsrecht verliehen. — Aus Bahnhof Dahlen ist am 12. Mai abend» eine Brieitaubc zugeflogen. Der Stempel aut dem Flügel ist unleserlich. Der Jnßrina trägt die Nummer 126572. — Kommerzienrat Julius Hoffmann in Neugersdors hat zwei Stiftungen gemacht und zwar 25000 Mark an den Fechtverein zu gniisten des von demselben verwalteten und unter haltenen Kinderheims, und 25 000 Mark am den Frauenverein, inrt der Bestimmung, daß die Zinsen dieser Summe alljährlich am Ge burtslage des Stifters an Arme der Gemeinde Neugersdors ver teilt, und daß hierbei in erster Reihe Arme der Textilbranche be rücksichtigt werden sollen. — In Neucibar: ist der 52 Jahre alte Kettenschcrer Hildcbrandt in der Sonnabcnd-Nacht bei der herrschenden Dunkel heit in den hoch angcschwollcncn Dorfbach gefallen und er- trunke n. — ObcrkricgSgcricht. Zu groben Ausschreitungen kam es in der 'Nacht zum 2. Februar aus der Sebnitzerstraße. Der 1979 zu Fraiiksurt a. O- geborene Soldat Richard Karl Franz Büttner bv» der l. Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 101 hatte am Abend vorher mit seiner Geliebten auf einem Tanrlokal Zusammentreffen wollen, letztere war aber nicht erschienen. Da er Untreue vermutete, stellte er sich aus die Lauer und wartete kaum einige Minute», als er das Märchen in Begleitung eines anderen Soldaten ankommrn iah. Der Anblick verletzte ihn in Wut, er stürzte sich aus das Mädchen und stieß es LU Boden, wandte sich, als der Begleiter der Angesallenen. ein Sergeant vom 12. Feld Artillerie-Regiment, zur Hilfe eilen wollte, iosort unter Schimpf- Worte» gegen diesen und drückte ihn an die Wand. Da B. auch dann nicht von dem Unteroffizier ablieb, als ihn dieser ausdrücklich darauf aufmerksam machte, daß er es mit einem Vorgesetzten zu tun habe, und aus die Folgen eines tätlichen Vergreisen» an einem solchen auffnerk'am machte, schritt der Sergeant zu der Arretur des Grenadiers. Letzterer versuchte nun die Flucht zu ergreifen. Jnzwiichen hatte sich eine große Anzahl Zivilisten angesammelt, die gegen den Unteroffizier, der äußerst erregt war. eine feindselige Haltung einnahm. Einem gleichfalls dlnzugekommenen Gendar men zeigte Büttner bereitwillig sein Seitengewehr, worauf der Beamte ihm erklärte, er könne nach Hause gehen. Hiergegen erhob der Sergeant Einspruch mit dem Bemerken, er yab« den Mann bereits arretiert, eilte dem davonlaufenden Soldatm nach und entriß ihm bas Seitengewehr. Nunmehr stürzten sich mehrere Zivilisten auf bcn Chargierten, der sich verschiedene Schimpfnamen und die Wegnahme des Seitengewehrs gefallen lassen mußte. Der Schutzmann forderte jetzt ans daS Drängen der Zivilpersonen den Sergeanten, der auch gedroht hatte, den Grenadier mit seinem Säbel »ieberzuschlagen. auf, mit ihm aus die Wache zu gehen, welcher Aufforderung sich schließlich jener auch fügte. Büttner mußte sich wegen jenes Vorfalles vor dem Kriegsgericht verant worten ; er behauptete, de» Sergeanten als solchen damals nickt erkannt zu haben, weil er betrunken gewesen sei. DaS Gericht erachtete dies aber für widerlegt und das Vorgehen deS Unter offiziers für korrekt, infolgedessen Büttner unter Zubilligung mil dernder Umstände wegen tätlichen BergreifenS an einem Vor gesetzten in begrifflichem Zusammenhänge mit Widersetzung und Beleidigung zu I Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Gegen dieses Erkenntnis bat sowohl der Angeklagte, der sich zn hart bestraft suhlte, als auch der Geuchtsheri. dem die Strafe zu gering erichicn, Berufung eingelegt. Nach erneuter Verhandlung werden beide Beruiunge» verwvrsen. Für die Zivilisten, die sich in den Streit gemischt hatten, wird das nächtliche Renkontre eben falls noch ein gerichtliches Nachspiel haben. — Militärgericht. Eine mehrstündige Verhandlung fand in der Straffache gegen den 1880 hier geborenen Unteroffizier Karl Ernst Schumann von oer 1. Kompagri'c des 12. Pionierbataillons wegen Mißhandlung und vorschriftswidriger Behandlung eines Untergebenen statt. Ter Angeklagte ist beschuldigt, dem Pionier Jertschinsky kurze Zeit vor Weihnachten in der Jnstruktionsstunde eine Ohrfeige versetzt zu haben, weil dieser gelacht haben sollte. Ferner hat er denselben Soldaten am 14. März, weil dieser sein Gewehr nicht gereinigt hatte, angefaßt und abgefchüttelt. während er chm -wer Tage später beim Appell, als die Sachen de» Ge nannten nicht in Ordnung waren, befahl, bi» abends 11 Uhr zu putzen und sich dann bei ihm im vorschriftsmäßigen Anzuge zu melden. Zu dieser Anordnung hatte der Unteroffizier kein Recht, da die Soldaten nach 10 Uhr zu Bett sein müssen. Am selben Tage gegen 10 Uhr abend» ging der Angeklagte zu JertschrnSkv. »m sich zu überzeugen, ob er putze. Als dies nicht der Fall war und I. auf die Frage, ob er nicht den beim Appell gegebenen Befehl verstanden haoe, mit Nein! antwortete, nahm er ihn mit in die Chargenstube und versetzte ihm eine Ohrfeige von solcher Heftigkeit, daß der. Geschlagene sich nicht auf den Bcrnen »u hakten vermochte und noch am anderen Tage Spuren der Mißhandlung im Gesicht auswieS. Der Angeklagte, der nur zum Teil geständig ist, versucht sich damit zu verteidigen, daß I. schwer zu behandeln sei und seinen Vorgesetzten die größten Schwierigkeiten bei der Ausbildung bereitet habe. Die Beweisaufnahme, zu der 17 ^tl^eu geladen sind, fällt jedoch zu seinen Ungunst«, ouS. das Gericht minder 1« onnimmt, verurteilt «»
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