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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-21
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1903
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UM fit Mitikdn. JiMMistk, »sy. Für alle Arbeitsuchende» kommt au jedem Werktag von Nachmittags 5 Uhr ab in der Hauptgeschäftsstelle unseres Blattes. Marienstraße 38, sowie von '/,6 Uhr ab in allen Annahmestellen für Inserate und Abonnements der „AMlsmrkl d-- Dresdner Nachrichten" gratis zur Ausgabe. In diesen „Arbeitsmarkt" werden alle für die „Dresdner Nachrichten" aufgegebenen Stellengesuche und -Angebote kostenlos ausgenommen. OertNcheS und Sächsisches. — Der Freihandschüdenvereiii „Saxonia" beding kürzlich sein 50jährigeS Jubiläum. Das JuliiläuniSschießen mar mit bei» diesjährigen Königsschießen verbunden. Bereits in den VoriniltagS- stunden herrschte aus dem Schießslond des „Gasthauses zu», letzten Heller" reges Leben. Bon 11 bis 4 Uhr nachmittags wurde Rennenschiehen abaehalten. von 4 Uhr ab begann das Schlesien aus die Königsscheibe. sowie auf die JubiläuinsgedächtiiiStcheibe, au welch letzterem sich auch die geladenen Gälte beteiligten. Die Konigsmllrde errang sich bereits zum dritten Male hintereinander trotz seines Hobe» Alters der Senior des Vereins Herr C. Fnchs. Den besten Schutz aus die JubiläumSicheibe iireihändig 175 ms erzielte Herr Schlossermeistcr Philipp. Abends 8 Uhr vereinigte man sich zum frohen Festmahle in dem „Hotel zur grüne» Tanne". Der Vorstand des Vereins. Herr Gvldschniicdemcister Shnctzk», begrütztc die Gäste und beglückwünschte insbesondere Herrn Fuchs als Jubiläums - Schützenkönig, dem ein prachtvoller Pokal, sowie eine knnslvoll gearbeitete goldene Jubiläumsmedaille überreicht wurde. I» bewegten Worteir dankte Herr Fuchs und brachte ein Hoch aus den Verein aus. Herr Schlvssermcisler Philipp erhielt den vom Ebrenmitalicd Lange gestifteten Preis. Eine besondere Ueberraschung brachte Frau Funfock mit der vorzüglichen Wieder gabe der Arie ans dem „Freischütz", sowie der Gnadennrie aus „Robert der Teufel". Herr Schlvssermcister Philipp toastete ans die Damen. Fräulein Oprg brachte in launigen Verien dem Verein die Glückwünsche der Gäste dar. Herr Kassierer Brockwitz gab als Protokollführer des Vereins einen kurzen Rückblick über den Werdegang deö Vereins. Daraus sei mitgcteilt, datz sich im Jahre 1853 eine Anzahl Männer vereinigten, um auf dem Schietz- staud des Heller unter dem Namen „Hellerschützen" das Büchsen schietzen zu üben; in den Wer Jahren führten sie den Namen I8cr. Im Jahre 1876 nahm der Verein de» Namen „Saxonia" an. 1877 bis 1887 schotz er mit aus den Schietzsiänden des Schützen- hoses. vereinigte sich dann mit dem Vereni Schützenklub 1 und siedelte wieder nach dem Stammlokal „Hellcrschänke" über. Der Verein beteiligte sich in reger Weise an den in den letzten Jahr zehnte» adgehaltenen Bnndesschietzen. Der einzige noch lebende Mitbegründer des Vereins. Herr Lotteriekvllektenr Rvtzichke. war leider am Erscheinen verhindert. Ein flotter Bull hielt Mitglieder und Gäste noch lange beisammen. — Der Allgemeine Turnverein zu Dresden laegr. 1844) hat, wie schon in früheren Jahren, w auch diesmal Rekru t en r i eg e n eingerichtet, um den zum Militär ein- Ireienden wehrfähigen Leuten unter bewährter Leitung die erste Ausbildung im Exerzieren und militärischen Turnen zu geben. Tie Eisahrnng hat gezeigt, welch grober Vorteil darin liegt, wenn die siingen Soldaten schon mit einem gewisse» Schatz miiitärischer Kenntnisse ihre Dienstzeit antieten. Es kann darum nur empfohlen weiden, diele günstige Gelegenheit fleißig zu benutzen. Die Riegen üben Montags und Donnerstags abends 8 Uhr in den Turnhallen Pmiioserstratze 13 und Sedanslratze I!) <2. Hof). — Am Sonntag den 23. August feiert der Verband der Evangelischen I ü n gl i „ gs v e re i n e Dresdens im Königsparke bei Loichwitz nachmittags halb 3 Uhr ein Wald- sesi Ansprachen, Gesänge. Posaunenvorträge werden das Fest beleben. — Verschiedene kleine Mitteilungen. In der Großen Wirtschaft findet heute Doppel-Konzert, aus- ueiühri von der Kapelle des Hauses sA. Wentschcrj und der Kapelle des 12. Pionierbataillons lStabshornist A. Langel statt. — Heute und morgen, sowie am 26.. 27. und 29. August konzertiert das aus >i> giinstlern bestehende Eilcrs-Orchestcr im Schillcrgarten zu Wasewitz. — Gestern früh ist in Wach Witz ein weiblicher Leich nam angeschwommen, welcher sehr lange im Wasser gelegen zu haben schien. Die Entseelte ist 17 bis 20 Jahre alt, schlank, irnd bekleidet mit schwarz- und rotgckästelter Barchentjacke, schlvarz- und bim,gekästeltem Barchentrocke, schwarzen Strümpfen und Haibschuhcn. Der Leichnam befindet sich auf dem Friedhöfe in Loichwitz. — Das auch von Dresden aus vielbesuchte Forst sc st z» Kamcnz wird dieses Jahr in der Zeit vom 24. bis 27. August abgehalten. Die Auszüge sinden am Montag und Donnerstag nachmittag 1 bezw. halb 2 Uhr, der Einzug und die damit ver knüpfte Lchlubfeier Donnerstag den 27. August abends 7 Uhr statt. z — Das in Zittau zur Ausstellung gelangende Bürger meister Dr. Haberkorn-Denkinal soll am 15. oder 16. September eingewciht werden. — Leipzig, 20. Aug. Vorgestern wurde hier im Noscntal bei der Leilmitzbrücke ein junger Mann erschossen misgeiundcn. Er ist nunmehr als ein Ichähriger Schreiber St. aus Ehemnitz rekognosziert worden, der vermutlich aus Furcht vor Strafe wegen Urlaubsüberschreitung Hand an sich gelegt hat. — Heute morgen wurde beim Napoleonstein ein Knecht von seinem eigenen Geschirr tot gefahren. — Selbstmord durch Erschietzen beging vorgestern in Frcibrrg ein aus Bayern gebürtiger Vrauereipraktikant. — Ter am 18. d. M. ans dem Bahnkörper zwischen M chl- thcuernndSchcinbcrg aukgciundcne Leichnam ist als der d>r 23 Jahre alle» Kellnerin Emma Kiautz ans Wiciau bei Marktiedwitz in Bayern rekognosziert worden. Es liegt Se > bst - mord vor. — Obertviesenthal, 20. August. Unter Leitung des Forst. Personals fand gestern auf dem Fichtelberae abermals eine Durch suchung jenes Terrains statt, auf welchem man den ermordeten Hörder gefunden hatte. Hierbei tvurde, wie bereits erwähnt, der Ge- wchrlauf zu dem am Sonnabend gefundenen Gewehrkolben der Mordwaffe nebst dem zum Rucksack gehörigen Achselriemcn an das Tageslicht befördert. Hierdurch wird das Gerücht widerlegt, daß der an den Kolben passende Lauf bereits seinerzeit bei der Haussuchung bei dem verhafteten Flcischmann gefunden worden sei. Nachdem nunmehr auch der am Sonnabend Verhaftete an die König!. Staatsanwaltschaft zu Chemnitz abaelicfert worden ist, befinden sich in der Mordangelcgenheit dortsclbst verhaftet: der Scharwerksmaurer Fleischmann, der Maurer Häckcl und der Vater des letzteren. — Ein aufregender Vorfall ereignete sich am Dienstag früh in Grünhain i. E. Im „Ratskeller" übernachtete ein Mann namens Bretschneider aus Sehma, der, wie sich herausstcllte, von der Militärbehörde als Deserteur verfolgt wirb. Als der Gendarm, der die Stnbentür verschlossen fand, den Ausreißer aufsordcrte. zu öfsnen und ihm die Arretur ankündigte, sprang dieser zum Fenster hinaus. Er fiel auf die hervorstehende Gaslaterne, welche abbrach und mit lautem Getöse auf die Straße stürzte. Der Flüchtling schien unverletzt geblieben zu sein, denn er sprang so fort auf und suchte das Weite. Obwohl die Verfolgung sofort aus genommen wurde und der Gendarm einen Schutz auf den Fluch- tigen abgab, entkam dieser dennoch. — Schwer gefesselt und begleitet von zwel bayrischen Gen darmen mit Gewehr wurde am 18. d. M. abends der berüchtigte Einbrecher Jacob ins Geiängnis Plauen i. V- ein- aeliesert Jacob hatte in Grnn-tnschast mit stinem Spießgesellen Heinze, welcher kürzlich in Schönbrunn sestgeiionnne» wuibe, I»S- geicnnt mehr als 50 Einbruchsdicbstähle iin Vogliunde und den angrenzenden Landestrilen im letzten Jahre veiubt. Dein Jacob war eS gelungen, zu entfliehe» n»d sich big vor etlichen Tagen verborgen zu halten, bis eS möglich war, ihn in Kehl am Rhein trslzunehinen. — Am Dienstag vormittag fuhr in dem bayrischen Grenz orte Ennchenreuth der in Laubersreuth beheimatete Rotz händler Süd in schnellem Tempo um eine Slratzendieguiig herum. Vor der Wohnung ihres Vaters spielten die 6 und 4 Jahre allen Kinder des Gendarmen Wendel; sie wurden von den Pferde» medergelreleir und auch von den Rädern des Wagens verletzt und starben aus der Stelle. Süß versuchte zu entkommen, wurde aber erkannt und zur Verantwortung gezogen. — Amtsgericht. 'Die 27jährige Arbeilersehesran Verlya Alma Pasch geb. Löwe in Löbtau steht unter der Anklage, ihren dreijährigen Sohn, den sie als uneheliches Kind mit m die Ehe brachte, mißhandelt zu haben. Zur Verhandlung steht ein Vor- soll, der sich am Pstugslheiligenabend zulrug und von Nachbarn beobachtet worden war. Das Kind ist wiederholt von seiner eige- »en Mutter wie auch von seinem Vater unbarmherzig geschlagen worden. Am 30. Mai, an dem sich der beanstandete Vorgang ab spielte, hatte die Pasch ihren Sohn früh in ihrer Wohnung emgc- schlossen, während sie ihrer Beschäftigung in der Glashütte nach- ging, von der sie erst abends wieder zurückkehrte; ihr Mann war vrereisl, iodatz sich das Kind den ganzen Tag allein überlassen war, ohne datz inan cs mit Nahrung bedacht hatte. Dieser Umstand erregte das Mitleid der Hausgenossen, die das Kind durch das Fenster aus der Wohnung herausholtcn und es mit Nahrung versahen. Als die Mutter am Abend zurückkehrte, mißhandelte sie das Kind in einer Weise, die — wie die Zeugen berichten — gräßlich mit anzujchen lvar. Sie hatte es am Halse gepackt, ge- würgt, hin- und hergeschüttelt, mit den Fäusten geschlagen und aus den Fußboden ausgeschlagen. Ais Grund für die matzlose Wut, in der die Angeklagte geraten war, bezeichnet sie den verstockten Charakter des Kleinen, den aber die Eltern selbst verschuldeten durch das fortwährende und häufig übermäßige Einschlagen aus das Kind. Seit einiger Zeit ist ihnen dasselbe abgenommen wor- de»; eS befindet sich jetzt im Findelhause. Mit Rücksicht darauf, daß die Pasch gezwungen war, mit für den Unterhalt der Familie zu sorge», wodurch sie verhindert wurde, iu dem erforderlichen Matze sich ihrer Häuslichkeit zu widmen, erachtet das Gericht 2 Wochen Gefängnis als angemessene Sühne. — Die Arbeiter Johann Bayer und Friedrich Ferdinand Ebner kühlten am 11. Mai an ihrem Arbeitsgenossen ihr Mütchen, auf den sie schon seit langem einen Groll hatten; denn sie waren der Meinung, daß sie von ihm bei dem gemeinschaftlichen Vorgesetzten zu unrecht denunziert würden. An dem genannten Tage prügelten sie nach Feierabend den Arbcitsgenossen auf dem Nachhausewege am Ende der Radeberger Straße gemeinsam durch, Ebner gebrauchte dabei eine ziemlich starke Akazicmvurzcl. Für diese Tat erhielten beide Genannten eine Strafverfügung über je 10 Mk. Wahrend Bayer die Geldstrafe entrichtete, trug Ebner auf gerichtliche Ent scheidung an. Dadurch bekam die Staatsanwaltschaft die Akten zu Gesicht, die nunmehr das Verfahren wegen Körperverletzung eröffncte. Ebner kam dabei schlecht weg; denn er wird zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Bayer ist durch das Bezahlen der geringen Geldstrafe gedeckt, gegen ihn muß das Verfahren eingestellt wer den. — Gegen den Arbeiter Friedrich August Sinkwitz und dessen Ehefrau Klara Wilhelmine Sinkwitz. sowie ferner die Jnvalidens- chefra» Auguste Emilie Jriebcl, sämtlich in Mockritz wohnhaft, hatte die König!. Schulinfpektion Strafverfügungen in Höhe von je 20 Nik. Geldstrafe erlassen, weil die Beschuldigten am 4. Mai eigenmächtig gegen die Disziplinarmatzregeln eines Lehrers bezw. der Schulordnung entgegen gehandelt haben sollten. Hiergegen er- hoben die Eheleute Sinkwitz und die Friedet Widerspruch. Beide Familien schicken je einen Knaben in die Schule zu Mockritz, die Anfang Mai von dem Klassenlehrer wegen Nichtersüllens der Schulausgabe mit Nachsitzen in Strafe genommen wurden, zwei mal aber sich heimlich entfernt hatte», was eine körperliche Züch tigung nach sich zog. Nach derselben entrann der junge Friede! am Morgen des 4. Mai seinem Lehrer und flüchtete nach Hause. Die Muter dieses Knaben hielt die Züchtigung, die übrigens aus wenigen Schlägen auf das Gesäß bestand, für zu derb und begab sich in Begleitung ihrer Nachbarin Sinkwitz, die von ihrem Sohne dasGleiche befürchtete, in das Schulgebäude, wo sie heftigen Skandal verübten und die Sinkwitz entgegen des Einspruchs des Oberlehrers ihren Sohn ans der Klasse rief »nd mit ans der Schule nahm; einige Zeit darauf erschien der Ehemann der letz teren in der Schule und schimpfte ebenfalls zu Angehör der Schüler über die seinem Sohne erteilte Züchtigung. Durch das Gebaren der drei Angeksagten wurde der Schulunterricht in nicht unerheb licher Weise gestört, sowie die Disziplin verletzt. Das Gericht be rücksichtigt jedoch die Erregung, in der die Angeklagten den Vor- gang aussührten und setzte bei allen drei Angeklagten die Strafe herab. Es erhalte» die verehel. Sinkwitz 6 Mk., ihr Ehemann und die Friede! je 3 Mk. Geldstrafe. — Der 14jährige Arbeitsburschc Max Richard Meise löste non einem der ihm zur Besorgung aus die Post von seinem Prinzipal übergebenen Briefe die zur Fran kierung ausgesiebte Zchupfcnmg-Morke ab und ersetzte sic durch eine bereits entwertete. Er wird für die durch die-c Handlungs weise begangenen zwei Straftaten — Unterschlagung und Ver letzung des Postgcsetzes — zu zwei Verweisen kostenpflichtig ver urteilt. — Der in Rochwitz wohnhafte, verheiratete Zimmcrmanii Friedrich Hermann Kaiser kam nachts betrunken nach Hause und rannte in seiner Wohnung an eine ossenstehende Tür. Dies aab ihm Veranlassung, gegen seine Ehefrau tätiich vorzuaehen, sodatz diese in der Nacht aus die Straße flüchtete. Ter Zufall wollte cs, daß ein auf dem Dienstgange begriffener Nachtschutz- mann hinznkam, dem die Frau das Vorgesallene mittefltc. Der Beamte gin^ darauf in die Wohnung, tvo ihn der Angeklagte mit Droh- und Schimpsreden empfing. Kaiser wird zu 3 Wochen Ge fängnis verurteilt. — Der 35jähriae Kutscher Franz Paul Koblid in Pieschen hatte seinem Dienstherr», einem SchneidemnhleN- besitzer, Verpackungshölzer im Werte von 34 Mk. entwendet, und den Diebstahl selbst dann nocb fortgesetzt, nachdem er verwarnt worden war. Die Folge ist 1 Monat Geiängnis. — Der 49 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Röthig, aus Ebersbach gebürtig, wurde am 14. v. Ni. von dem Pächter einer Obstallee bei Lockwitz angchalten weil dieser Verdacht hegte, doß Röthig unbefugt Kirsche» gepflückt hatte. Er stellte ihn deshalb zur Rede, erhielt aber dafür Be schimpfungen zur Antwort und die Drohung, daß Röthig ihn in den nahen tiefen Steinbruch stürzen werde. Wege» Beleidigung und Bedrohung ivird der Angeklagte Röthig zu 50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis verurteilt. — Im Geschäftsbereiche des Ministeriums des Kultus und össcntltchen Unterrichts ist erledigt: die Kirch- ichulstelle zu Malichwib. Kolk.: die oberste Schulbehörde. Auster freier Wohnung im >. Schnlbaus und Nutzmcstiina des Schulgartens: 632 Mk. vom Kirchen-, 1210 Mk. vom Schuldienst, Iia Mk. für Fortbildungsschul- nulcrricht. Bewerber, die der wendischen Sprache mächtig sind, wollen ihr Gesuch bis 2. Sevt. an Bczirksschuliwpekior Schulrat Schübe, Bautzen, ein- reichen. — Zu besetzen: die 2. ständige Lchrerstelte in Bäremvaldc. Koll. die oberste Schulbehörde. 1200 Mk. Geball, 260 Mk. persönliche Zuloge, INI Mk. für 2 UebersNmdcn, 65 Mk. für Turnunterricht und 136 Alk. Wobnungsaeld. Gesuche (auch mit einem Zeugnisse über musikalische Be fähigung) bis 30. August an Bezirksschulinspektor für Zwickau II, Schulrat Hörig: — die 2. ständige LchrerstcUe in Wittenburg. Koll.: die oberste Schulbehörde. Neben freier Wohnung und Garlcunutzmig 1300 Mk. Gehalt. 100 Mk. persönliche Zulage dis zum Eintritt der 1. Alterszulage, 65 Alk. sür Turn- und 72 Mk. an die Frau für Nadclarbeitsunteiricht. Gesuche bis 2. September an Bezirke schullnspektor für Zwickau II, Schulrat Hörig; — die Lebrcrstttle an der zweiklassigcn Schule zu Reichenau bei Königsbrück. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 Mk. Stellcngehalt, die gesetzlichen AlterSzulagcn, Amtswohnung im neuen Schulhausc und Garlciniutzung. Austcrdcm: 110 Mk. für Forbildungsschul- und 60 Mk. für Nadelarbeits- unterricht. Gesuche bis 5. September an Bezirksschulinspellor Schulrat Dr. Hartmann, Kanicnz, einzurttchen. Uebersicht über den Jnserntenteil. Lette Lette Famlllennnchrlchten .... 5 Vrivatbesprechungen.... 6 Unterrichts-Ankündigungen . 6 Vergnügnngsanzeigen . . 6. 8 Angeborene Stellen ... 1l Stelle,»Gesuche 1l. 12 Geldvcrkebr 12 Mtetgeiuche u. Angebote . 12 Pensionen 12 Grundstücks« und Geschäfts« Ai» u. Verkäufe .... 7 Versteigerungen 7 Im übrigen Anzeigen verschiedener Art. Börsen» «nd HaudelSteil, Technisches. >»»»»», rv. ilugu». »«rmittag» »I Uhr «»Mn. «Peiler: LrUbc. «>/,»„ tt»,N. «>>.. - DNche.R-vnt. L»>/, b°/«Argent.L°>d- «lUethe »»>/, »/. . . >»»/. »°-c, . 72-/. LhtN. »nt. 102 4'/.°/° . . »?-'/. Ller Sn-L viü.ll ililrle» l««7er Minopoi «» jviwmanbant JlaNeuer t»0/„ gharikre» «upees Ledeee» »-/o «oi,i MexN. I0I>/, «oidbrn« S«/.iport»g. LI-/.Mo Ttiilo PP ptusten »«/, jtmiadaPac. 2. »m. >00 Lhic.-ipIVw. Svanter Ls-/, LouiövUIe LI-/, Ra.Somm.Lbrlh. L« i i:i-/,lvenej»ela: 2»/„!EnftI.1i°nioi»! I!i>/„!«ur°p Werre: iv/,, i/Nnertkaner: »7"/„>«>rg«»ii»ier: I27-/,sLi,dasr.W>u<S: >«iiv, Lenden,: unreprlistitß. iun>/,s vrrme». 2V. August. Baumwolle 66.—. stetig. Maadedur» 2» Aug. Zuckerdörie. Kornzucter erkl- 02°/,—,—. Kornzucker ohne Sack 8« "i, g,20-t>,30. Nackprov. ohne S. 76°/, 7,25-7,60 Tendenz Ruhig. Kristall-Zucker l. mit Sack 20,80. Brot-Raffinade I ohne Fast 20,46. Gem. Raff, mit Sack 20,45. Gem. Melis mit Sack 28,06. Tendenz: —. <Die Preis« verstehen sich bei einer MtnoeftabnahM' von 200 Ztr.) Rohzucker >. Prod. Transits frei an Bord Hamburg per 100 Ktlo per August 16.80 G. 16.96 B. —b,.. per Septbr. 18,86 G. 16.05 V. bz.. per Oktober - Dezember 17,00 G. 17.95 B. bz. per Jauuar-Mär, 18.16 G. 18,20 B. —bz.. per Mai 18.40 G. 18.60 B —bz. Tenbem: Ruhig. Liverpool. 10. August. sNachm. « Uhr 10 M.) Baumwolle. Umsatz 4000 Ballen, davon für Spekulation und Ervort lOvo Ballen lenden»: Fest. Amerikanische good ordinary Lieferungen: Träge. August 6.44-6,46, August-Scplember 6,30, September-Oktober 8,86, Oktober- November 6.46—5.47, November-Dezember 6,36, Dezember-Januar 6.30 dis 5,3t, Januar-Februar 6,29-6.30, Februar-März 6.20. März-April 5,28 bis 6,20 d. «ew-Nork, 19 Aug. (Warenbericht.) Baumwolle tn New4l)ork 12,76, vo. Lieferung per LItbr. 9,97, per Dczbr. 9,77, vo. New-OrleanS 12'-.. Schmal, iVentoro sloam 8,—. bo. Robe L Brothers 8.—. Mais per Septbr. 67- „ per Dezember 67',, per Mai 67°,. Roter Winterweizen loco 87",. Wetzen per Aug —. per September 86>l„ per Dezember 87--.,, per Mai 88°,. Gcneidefracht nach Liverpool 1'/,. Kaffee (tali- Klo) Nr 7 6'/., vo. lkio) Nr. 7 per Sepl. 3,85, do. do. per Novbr. 4,06, Mebl lSpi-Ioe-VKvai elesis) 3.75. Zucker 3°/„. Zinn 27.80-28,00. Kupier 13.62-13 75. Preis» Notieruriaen für Petroleum am 19. August itMtaerelkt von Wachs ch NlSsiner, Akt.-Ges., DreSden-Aeusladt). Neiv-Nork. Raft. Petroleum 8.55. Pbliadelvbia 8.50. Petroleum tn Kisten 10,50. klps Uns eerUNeato, 156. Llnurtl Ltand. white loco Hamburg M. 7,50. Oscar Schimmel L Eo., Aktiengesellschaft In Ehemnitz. In der Generalversammlung wurde der Abschluss pro >002 03 genehmig! und die Vcrleilung einer Dividende von 6 beschlossen. Ferner genchiniale die Versammlung die Ausnahme einer erstbppolhekarischen An- leibe von 650 000 M., welche von der Allgemeinen Deutichen Creditanstali. Ablbcilung Dresden, und der Berliner Bank übernommen worden ist. Aus Ansrage eines Aktionärs berichlele der Vorstand, datz Ordres weiter gut emgeben und die Fabrik bis an die Grenze ihrer Leislungssähigkeil bc- schasligt ist. Leipzig. 20. August. IPrlv.-Tel.) Die Mansseldsche Kupferschiefer bauende GewerkschastinEisleben gibt dem „HanoelSredaktcur" bekannl, wie dieser Tage gemeldci worden ist. datz die Gewerkschaft ihren Kupserpreis um IM. aus 127 bis 131 M. sür den Doppelzentner erhöht bat. Ferner wird jetzt bekannt, das; die graste Kalisabrik in Wansleben lehr gut beschäftigt ist. Man hofft daher in Gewerkenkreiien, daß das Unternehmen auch in diesem Jahre eine Abschlagausbeuie verteilen iverde und zwar wiederum ist der Betrag von s M. in Aussicht genommen. Berlin, 20. August. Der Hauplvorstand des VerwertungS - verbandesdeuticherSpiritusbrenner beschlob cinslii-i- mig, dem Brcnnereigcwerbe sür das Brcnnjahr 1003-04 eine Festlegung der Produktion aus der Grundlage des Durchschnitts von5 Jahren <1806 »7 bis 1000 vt> vorzuschlagen. Für den Fall des Zustandekommens dieser Produktion soll ein Abschlagsprcis von 40 M. gezahlt werden. Berlin. 20. August. tPriv-Tel.) Der flüchtige Prokurist der Firma KempnerLCo.. Moritz Levy. batte, wie sich bei der Beschlag nähme der Papiere des Defraudanten durch die Staatsanwaltschaft ergab, bei einigen Firmen der diesigen Börse sür eigene Rechnung Geschäfte ge macht. Der Börsenvorstand hat beute beschlossen, die betreffenden Firmen bei dem Ehrengerichte anzuzeigen. Berginann-ElektrizilätS-Werk. Aktiengesell- s ch a s t. Die Umwandlung der Aktien der beiden fusionierten Bergmann- Gesellschaften in Aktien obiger Gesellschaft ist in der Weise durchgcsührt, dost die Aktien der ehemaligen S. Bergmann L Lo.-Akliengesellschaft den Slempelauldruck der jetzigen Finna erhalten haben, während die Aktien der Bergmann-Eleklronioloren- und Tvnamo-Wcrke-Akliengttellschast in neu« ausgeseriigie Akiien der verewigten Gesellschaft eingelauscht sind. Die ab- gestempelten Aktien der ehemaligen S. Bergmann L Lo.-Aktiengesellschaft tragen nur noch den Talon. Gleichzeitig mil der Ausgabe neuer Dividenden- bogen sollen im Lause dieses Jahres auch diese Aliien in neu ausgeseriigie Urkunden der vereinigten Gesellschaft eingetauscht werden, io dah alsdann nur einheitlich ausgcsiatlcte Aktien der Gesellschaft kursieren werden. Bei gleichmästiger Beschäftigung «nd angcmcffenen Preisen weift der während der abgelausenen 7 Monate dieses Jahres gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres sakluricrte Umsatz eine recht erfreuliche Zunahme auf; auch die noch zu erledigenden Aufträge übersteigen die vorjährigen in nicht unerheb lichem Umjange. Braunschwetg, 20. August. tPrtv.-Tel.) Die M a s ch i n e n - fabrikA. Will«, Aktiengesellschaft, stellte wegen mangeln der Betriebsmittel teilweise den Betrieb ein und mistest die Hälfte ihrer Arbeiter. Köln, 20. August. <Priv.-TcI.) Die Vereinigung der deutschen Etieu- >und IStabliverkc setzte um 3—4 Dl. pro Tonne höhere Prelle fest.» Wlc die „Bett. Pol. Nachr." berichten, hält die in den letzten Monaten beobachlete Steigeiung der Einnahmen der v r e u st i s ch - b e s i i s ch e n E > senbakne » an. Die bis Ende Juli ds. I. gegenüber dem ersten Drittel des Vorjahres erzielte Mebrcmnahme beläuft sich aus etwa 24 Mill.M. Da das Mehr Ende Jnni rund >8 Mül. M. ausmachte, io ist das Mehr, das aus den Juli entfallen ist, aus 6 Mill. M. anzunebmcn. Der Juli hat sich dcmaemäst ans der Durchschnitlshöhe der erste» drei Monate des lau senden Finnnzsahreü gebasten. Die ,.M. ANg. Ztg." veröffentlicht dm Wortlaut der Instruktion der bayerischen Regierung a» die S t a a t S k o m m i s s ä r e b ei d e n Hypatdckcnbnnkcn. Es geht daraus hervor, dast dm Staats- kommisiaren — jedes Institut bat leinen eigenen — lehr weitgehende Be- sugnisie hinsichtlich der Ucl crwachung dcS gesamten GeichäftSbctriebeS der Banken cingcräumt ist. Bcionders streng gehalten sind die Vorichrislcn über die Uedcrwachung der Schätzungen. Wie die „Rhein.-Webs. Ztg". zuverlässig hört, ist zwischen den im Halbzeug- und Trägerverband vereinigten Stahl werken eine vorläufige Preisverständiaung sür das Ausfuhrgeschäft zu siande gekommen, noch der unter dem festgesetzten Mindestpreis nach dem Ausland nicht verkauft werben soll. Die d e u t i ch c S p i r i t u s - A u s s u b r zeigt, nachdem sic jahre lang von verhältnismäßig geringem Umsange gewesen ist, neuerdings eine bemerkenswerte Zunahme. Allerdings ist der Umfang, den dieser Zweig des deutschen Exporthandels vor 20 Jahren inne balle, noch bei weitem nicht erreicht. Im Jahre 1882 wurden aus dem deutichen Zollgebiet 009 637 Dovvelzentner Spirftus in Fässern ausgesübrt; zehn Jahre lpätcr war die Aussuhr, hauvttächlich infolge des Verlustes des spanischen Matttes, aus 83 336 Doppelzentner gesunken. Auster Svanim hatten inzwischen auch andere Länder, die früher bedeutende Abnehmer von deutschem Spiritus waren, ihre Bezüge aus Deutschland mehr und mehr eingestellt, so nament lich Frankreich, Italien, Ottteireich-Ungarn. Dafür ist in den letzten Jahren namentlich die Ausfuhr nach England etwas gcivachsen, und es wurden neue Aviatzmürkte, u. a. in der Türkei, gewonnen. Im Jahre 1807 balle sich die Aussuhr wieder aus 176 605 Doppelzentner gehoben, 1002 stieg sic aus 313 602 Doppelzentner, und eine wcilcre Zunahme ist im lausenden Jahre zu bemerke». Deutsch-österreichisch-ungarischer Verband für Binnenschlsfahrt. Zwilchen dem 9. »nd 12. Scpteniber tagt zum 6. Male der Deulsch-österreichüch-ungarische BiniimschisiahrtSvcrband. Der Verbandslag findet Heuer in Mannheim statt, während seine Teilnehmer in den früheren Jahren sich in Dresden. Wien, Nürnberg, Budapest und Bres lau versammelt hatten. Die BcrattmgSgegcnstünde sind äußerst maiinia- saltig. Zu den deutsch-russischen Handelsbeziebungen. Einen bemerkenswerte» Vergleich vom russischen Standpunkt aus zwischen deni deutschen und dem englischen Markt stellt die rutsische Monatsschrift „RuSkoje Sudochodstvo" in Ihrem Julihest an. Die russische Ausfuhr nach Deutschland hob sich von >38 Mill. Rbl. in 1802 aus 188 Mill. Rbl. in ISV». Dagegen sank die ruisiiLe Ausfuhr nach Großbritannien von 200 Mill. Rbl. in 1802 aus >46 Mill. Rbl. in 1000. Dabei können die russischen Erzeugnisse nach England zollfrei einpehen, während sie in Deutsch land zollpflichtig find. Es ist also durchaus nicht der Zoll, der die Ausfuhr beschränkt oder besördert, sondern es hängt diese Ausfuhr von anderen Umständen ab. insbesondere von der Ausnahmesäbigkeit des fremden Marktes. Aus die Frage, ob es vorteilhaft silr Rustland ist, das Meist- begünstigunaSrecht gegenüber Deutschland auszugeben und es zugleich dem Deutschen Reiche zu entziehe», anttvortct die „Ruskoje Sudochodstvo" : Märkte erobert man fick nicht leicht, daher ist eS unmöglich, die Meist begünstigung aufzugeben." Eine Reform der russischen Börsen. Die russische Regierung plant eine Reform des russischen BörlenwttenS. AuS diesem Anlast sollen vorerst die Statuten und Einrichtungen der bestehenden Börsen- studiert werden. Die russische Regierung bat sich deshalb durch ihre Konsular- Veriretcr an den betreffenden Plätzen an die Börsenvorstände mit denr Er suchen gewendet, ihr die Siatutrn und Geschäftsordnungen der Börsen zur Vertilgung zu stellen. Der Ausschluß ausländischer Fabriken vonrus sisch e n L i«s c r u n g e ». Der Moskauer Korrespondent der „HandelS- Sign.": Der Gouverneur machte der Stadtverwaltung die Mitteilung, dah die metallurgischen Fabriken des nördlichen und baltischen Rayon« da« OpesHner Nachrichten. .Nr. 231. Seite S- ^ Freitag. 21. August 1»nz
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