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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-21
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1903
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Koburg Der Deutsche PsarrverbandStag befchlotz, den nächsten Verbcmdstag in Posen abzuhalten. Nürnberg. Zum Dresdner Parteitage wurde der wegen Differenzen mit Bott mar jüngst lebhaft genannte Landtag" ordnete Freiherr v. Faller geivämt. Wien. Der 9. Internationale Geoloaen- kongreß wmde heute in Gegenwart von staatlichen und städti- ")ehö ' ' -8'? ichen Behörden im Üniversilätsgebäude feierlich eröffnet. Bon deutschen Gelehrten waren anwelend: Geh Bergrat De. H Ctrdnel-Leipzia. Ged Rat Dr. Freiherr v Richthosen-Berlin, Geh. Bergrat «chmeiier-Berlin. Professor Dr. Zirkel-Leipzig Der Protektor des Kongresses. Erzherzog Rainer, bemühte zunSchst die Erschienenen, worauf UnterrichtSminister Tr. Härtel sie im Romen der Regierung willkommen bieß^ Hierauf begrüßte Professor Schipper inr Namen der Universität und Bizrburaer- ureister Strobach im Namen der Stadt Wien die Kongreßteil- nednrer. worauf der Präsident deS Kongresses, der Direktor der geologischen ReichSansialt Tictze. für die auf ihn gefallene Wahl dankie. Eg er. lPriv.-Tel > In der Brauerei Kramling fand eine K-ssel-Erpiolivii statt, wobei der bedienende Maschinist ge ioiel wurde. Lemberg. (Prio.-Teli Seit ciiiigen Tage» herrscht unter Ser, Kindern eine ^ ch a i l a ch-E p i de ui i e. Die Kinderhospitäler iiud w liberfniit. dah Baracken errichtet werden müssen. Pari s. P r o > e h H n m dert. Um mittag nimmt Labor! seine Verteidigungsrede wieder auf. Er uiiterzieht de» Ursprung der ganzen Angelegenheit einer Prüfung und bemüht sich, darzuiegen. das weder Therese noch Fieddric Humbert dnS Testament erfunden haben, von dem schon seit der Jugend Theresen- in ver Familie Daurignac die Rede gewesen sei Laboci weist jede Teilnahme Gustav HnmbertS an den den Angeklagten zur Last gelegten Betiugereien und Fälschungen zurück. Er erinnert an das Uiteii von 1886. das den Prozess gegen die CrawsordS für gültig erklärte, und an die Ehrenhaftigkeit deS Anwalts Durier. dem damaiS die Vertreiung oblag. Er folgert daraus, dah die Ckawfords, di« auch Bcaumanti gesehen zu haben angede, existieren. Paris. (Priv.-Tel.) „Lanlerne" erzählt, General Bazaine habe in Mexiko ein Liebesverhältnis mit einer Eingeborene» gehabt, und Therese und Romain seien BazaineS illegitime Kinder Der General hätte aber auch zwei legitime Kinder aus 'einer ersten Ehe nm der Tochter eines mexikanisch«» Regie- 'unasbeamtcn. Diese legitime» Kinder seien die ErawiordS. deren cme. Therese, ihn in Bordeaux vergebens erwarleie. Zu seine» mexikanischen Millionen Halle Bazaine. welcher ja in den dürf tigsten Verhältnissen narb, sich niemals bekennen dürfen, nach o », Falle von Meh schon ganz und gar nicht; die Millionen ooer existierten tatsächlich. Paris lPriv.-Del.l Die Polizeipräsekinr hat angeordnet. daß die Meirovoülan-Bahii folgende Mahr ege ln zum S ch litze der ?v ahrgä st e zu Irefsen Hai; I. Anstellung von Inspekteuren zur Ueberivachnng von je niuf Stalionen; 2. An bringung vo» BeleuchtungSoortehruiige». nm die Ausgäirae der verschiedenen Stationen zu beleuchten; 3. Aufstellung von Wasser behältern i» jedem Bahnhöfe; 4. vollständiges Imprägnieren des ge>amt«n Materials gegen Feuer lbis 5. Septembers; 5. An bringung von Wasierichlönchen ans jedem Bahnhose: 6. Versuche mit einer neuen Siromsührung siir den l. Oktober, die geringere Gesahrcn. als die jetzige, in sich birgt. Paris. (Priv.-Tel.) ..Lanterne" behauptet, daß der Name, den Frau Humbert aiizugeben versprach, und der, wie Labori bemerkte, das Her- eines leden Franzosen auss tiefste erschüttern werde, derjenige Bazci! nes sei. Zürich. In Amrisweil in Durgau uiiterspülte das Hoch wasser die Fundamente eines Hauses und brachte es zum Ein sturz. Unter den Trümmern sanden zwei Personen den Tod. London. Das Befinden Lord Salisburys ist äußerst bedenklich. London. Der Automobilist Karl Glidden aus Boston hat aus einem Navicrwaaen von 16 Pserdekrästen bei Hupavanda in Lappland Len Polarkreis überschritten. Glidden. der am 24. Juli von Hüll und am 5. August von Stockholm abge fahren ist. beabsichtigt, so weit wie möglich nordwärts vorzu dringen. .London. Die britische Admiralität unterhandelt wegen Lieferung von 1 Mill. Tonnen Dampf kohle, die aus verschie denen Marinestationeu gelagert werd-'u wll. besonders auf Gi braltar und Malta. Rußland verlangt annähernd die gleiche Summe wie die brttische Admiralitäl. Eine englische Firma allein hat soeben mit russischen Agenten einen Bertrag über Lieferung von Million Tonnen Kohlen abgeschlossen, und hat bereits mit schleuniger Lieferung begonnen. Türkische Agenten machen ebenfalls umfangreiche Käufe. Kopenhagen. In der bevorstehenden Parlamentssession wird die Regierung den Wiederausban des Ehristianborger Schlosses, das im Jahre 1884 durch einen Brand zerstört wurde, beantragen. Petersburg. fPrw.-Det.I . In hiesigen diplomatische» Kreueii verlriit man die Ansicht, daß es der Türkei beim besten Willen nicht gelingen werde, den Ausstand in Makedonien zu unterdrücken. Es werde nichts anderes übrig bleibe», als daß Lesterreicl>Ungarn. das seit Jahren alle Vorbereitungen zu einem eventuellen Vormarsch von Bosnien oder der Herzegowina aus ge troffen hat. eine militärische Intervention zur Herstellung ge ordneter Verhältnisse übernimmt. Belgrad. Der .Kriegsminister hat an sämtliche Druppeii- verbändc einen N e sc rv a t e rl a ß gerichtet, in dem diese an- ae wiesen werden die ihnen unterstellten Ossi ziere nach Möglich keit von jeder Einmischung in die Politik sernzuhaltcn, da die Politik die Armee vergifte. Belgrad. Das Gerücht, baß sich in den Staats, und iiadlischeii Kaisen ein Fehlbetrag von 32 Millionen heraus- acsiellt habe, und daß aus diesem Grunde der Finanzminister '«ne Entlassung gegeben habe, wird vom serbischen Finanzminister Bon'aivljewitsch für unbegründet und in lendenjiöi'er Absicht aerbreilet erklärt. Auch der deutsche Deleaierte bei der serbi schen Monopolverwaliung hat sich in diesem Sinne ausgesprochen. Zraniturl a. vi. -chiux.c Kredit 204,10 Ii?k°»to iS«,90 Lretdner Bank I td >a. Ziaacidahn 199 9» Lombarden LaurahiitI« 224.SO. Ui'ga». Bold —. 4)ortuq e'-n . - . Türkenlo'e —. ivelt. 9 Udr nachm.i !iirn>- 97.99. Italiener lor.to Spanier 91 Y7>'-. Vorinaieien 90.90 liirke» 92.121/, riir'snios« 127.—. cilomanbanl LS«.—. Staatebahn Lombarden 89.— behaupt«! Paris. Produktcnmarit. Seiten per Äugnst 22.19. per Novbr.-gebr. 21 9». matt. Spiritus per Au.iutt 99 2i. per Januar-Avril 94.7L. sla». Mboi per August Ld,?i per Januar-April SI.7S. ruhig Amsterdam. Praduklen Bericht. Weiten ver Naodr. —, pik p!ar> — loggen per Litober . per «I.itrj . «elchüftlioi " Tchangbai. (Reuter-Meldung) Wie verlautet, beschloß das Konsutarkorp- einstimmig, die vechaslete» chlnestjcheu Jouenaltftea nicht an die chinesischen Gekichtc auszuliefern. Während des Drucks eingegangene Drahtmeldungen vom 20. bez. 21. August. * Altcngrabow. Ter Kaiser traf gegen 7 Uhr abends auf dem Truppenübungsplätze ein und nahm im Zeltlager Wohnung 'Berlin. Saatensta » d in Preußen um Mitte August idie eingeklammerten Zahlen sind von Mitte Juli;: Winter- weiten 2.8 (2,8). Sommerweizen 2.6 (2.6). Winterspelz 2.2 (2,l>, Wiitterrvggc» 2.5 2.6'. Sommerroggen 2,8 (2.8). Sommergerste 2.6 (2.6). Hafer 2.6 (2.7). Kartoffeln 2,7 (2,8). Klee 2,5 (2.6). Luzerne 2.8 (3,0). Wiesen 2,6 (2.6). * London. Das Kolonialamt erhielt ein Telegramm von dein Berwaltniigsbeamleii von Nördlichen» aus Znngurar vom -l6. August, wonach eine britische Ti»ppenabteilnng von 30 Weißen und .100 Eingeborene» mit 6 Geschützen die Stadt Burmi am Morgen des 27. Juli einncihm und vollständig zerstörte. Ter Feind leistete heftige» Widerstand und kämpfte bis zum Einbruch der Dunkelheit. Aus Seite der Engländer wurden 1 Offizier und 10 Eingeborene getötet, 3 Offiziere und 69 Eingeborene verwundet. Ter Verlust des Feindes betrage 760 Tote, einschließlich des früheren Sultans der SokotoS »nd einer großen Anzahl von Häuptlingen. 'Athen (Meldung der Agcnce Havas.) Der Mlnlstcr- präses Rolli teilte den Vertretern der Mächte die Berichte der griechischen Konsuln in Makedonien mit, worin es heißt: In Krnschewo wurden die Kirche und die griechische Schule durch Dynamit zerstört. M giicchischc Häuser in Brand gesteckt und mehrere Grieche» getötet. Ralli cisucht die Mächte, den Aus ichieitungcn. worunter die Griechen mehr als die übrigen Christen und die Türken zu leiden hätten, rin End« zu machen. verttlchrs und USchflfche». - ReichSarrichtspräsidtnt Dr v. Oehlschläger ist leider seit langer Zeit an einem Augenleiden erkrankt, welche- sehr hart näckig austrttt und »ur langsame Besserung aufkommen läßt Dr. o. Oehlschläger wird sich unter diesen Umständen bei dem Besuche des KaijerS m Leipzig vertreten lassen müsfen. — I« einem Artikel im »Tag" mit der Ueberschrist: „Land- tagswahle», Liberalismus und «ozialdemokrotie" äußert sich Reichstagsabgeordnetcr v. Gcrlach über die Wahlrechts bewegung in Sachsen: „In Preußen existiert etwas Aehnttches nicht. Zwar ist in Preußen die Bolksvertretiina ' - - - — Vertreter unter den 433 Erwählten des DreiklasscnivahlrechtS. Aber das beunruhigt unsere wackere Regie rung und unsere brave» Konservativen nicht im geringsten. Noch keine offiziöse oder konservative Stimme hat es als Mißstcind be zeichnet. daß die stärkste Partei Preußens i„ Landcsaiigelegeiiheiten überhaupt nicht mitzurede» hat. Zwar wirkt das Dreiklaffen- Wahlrecht wie ei» latentes Sozialistengesetz, wie et» A»s»akmegesetz iälliminster Art. indem es die zahlreichHe Klasse der Bevölke»u»g. die Arbeiter, in Landessachen zu Bürgern zweiter Klasse macht oder ihnen eigentlich ihr Bürgerrecht nimmt Aber niemand denkt ernst- hast auch nur a» eine Milderung dieses Zustandes. Warum eine jo verschiedene Stellungnahme zu demselben Mißstand in Sachse» und in Preußen'? Das ist psychologisch leicht zu erklären. In Sachsen hatten die Arbeiter ein^Wahlrecht. das mehr als eine Farce war. In Sachse» ivar die Sozialdemokratie parlamentarisch vertrete». Man entrechtete die Arbeiter, man vertrieb die Sozial demokraten durch Mißbrauch der Gesetzgebung. In Preuße» haben die Arbeiter nie ein ernslhasles Wahlrecht gehabt, in der preußischen „Volks"vertret»ng hat sich nie ein Sozialdemokrat hören lasse». Auf die Oessentlichkeit wirkt aber ei» Recht, das man ieuiand »imint viel stärker, als ein Recht, das man jemand oorciithält. Die sächsische Wahlrechtsbewegnng ist spontan. I» Preußen haben wir überhaupt noch keine Wahlrechlsbeweaung. Das ist. wie gesagt, psychologisch erklärlich, darum aber noch lanae nicht politisch zu rechtfertige» — Ferner liest man i» der ..Sächsische» Nc>tio»alliberaleil Korrespondenz": „Es ist ja richtig, daß der ilntokratische Eharakter »» preußischen Wahlrecht schärfer »ervortritt. weil cs zum Makstabe des Zensus außer den Slaats- stenern auch die Gemeinde-. Bezirks- und Provinzialsteuer» nimmt, für die Bildung der Abteilungen keine Begrenzung des Steuer- atzes nach oben bin kennt und weil es endlich auch keine Bor- chrift über die Mindestzahl der Wähler in den oberen Klassen enthält Deingeaennber muß aber anerkannt werden, daß. wenn einmal die direkte» Steuern für das Stiminreclü und die Ein teilung in Waklerklaffeii maßgebend sein sollen, es folgerichtiger ist. auch alle diese Leistungen in Anrechnung zu bringen Die Iil- kvnseauenz des sächsischen Wahlrechtes aber ist nicht bloß ein tech nischer Schönheitsfehler, sie hat leider auch eine größere Beiiach- te'lignng der gewerblichen Berussslände nnt sich gebracht. Durch die Anrechnung der Grundsteuer, die ihrem ganzen Weien nach doch nur eine Reallast in Form einer Steuer ist, sind gewisse Stände insbesondere die ländlichen Grundbesitzer, lehr einseitig begünstigt worden. Und die bewußte Zurücksetzung der Indnstrie- Handels. und sonstigen Erwerbskreiie ist noch dadurch vergrößert worden, daß ihre Ttenerleistunge» über 2000 Mk. nicht cinyerechnel werden, obwohl sie fast alle erheblich höhere Steuer» zahlen. Das ist die Ursache, warum aus dem platten Lande trotz der sehr starken industriellen Durchsetzung immer »och die Agrarier den Ausschlag gebe», obwohl ihre Stenern zu denen der Industrielle» in gar einem richtigen Verhältnis stehen." — Unter der Spihmaike „Radfahrer und Tier- chuk" schreibt der .Dentiche Tierfreund": Das König!. Sächs. Ministerium deS Innern hat am 9. September 1898 eine Verord nung zur Regelung deS ZughiindewesenS und de- Verkehrs mit Hiliidegeschirreii erlassen, nach welch» mit Ausnahme dringender Krankeittransvorte ein mit Hunden bespanntes Fuhr werk zu n> Transport von Personen nicht benutzt werden darf. Namentlich ist das A»ssteigcii oder Aufsitzen des Führers oder Begleiters verboten. Trotzdem diese Verord nung nun schon länaere Zeit besteht, ist doch von ihrer Beachtung wenig zu spüren. Es gehört rür jeden, der Gelegenheit hat. auf den zu größeren Ortschaften führenden Landstraße» zu verkehren, oder der außerhalb der größeren Städte i» den Vororten wohnt, zu den alleralltäglichsteii Beobachtungen, die Führer von H»nde- gelchirren ans de» Hundewagcn sitzen zu sehen und sich, be'onders auf dem Heimwege, ziehen zu lassen. Daß Zughunde a» und für sich daz» schon gänzlich lingeeigiict sind, bedarf keines Beweises, aber sie sind es auch noch ganz besonders auf dem Heimwege, den sie meist erst nach stniidenlangem Marsche, gewöhnlich in den frühesten Morgenstunde» ausgebrochen. in der Mittagsbitze oder Sonneiiglitt antieten. Sie können es semer nicht bei dem oft wechselnde» Gelände bergauf und bergab. Tenn was für Fuß gänger nicht als Steigung empfunden wird, ist eine für Zughunde Sie können es aber auch deswegen nicht, weil der Hund ans an geborener Aufopferung und hier lchlechtbelohnter Treue sich eher zu Schanden macht, als daß er nicht mit oft letzter Kraft ver suchte. den Wagen mit seinem daraus sitzenden Herrn sortzubringen. Dir Zunge weit zum Maule beraiiShängend, die Weichen ein gedrückt. zieht er, jede Muskel seiner Schenkel aufs Aeußerste an- ipannend. seinen undankbaren Führer mühselig fort, ei» mitleid- crweckendes Bild menschliche» Unverstandes und Hartheuigkeit Daß diese Benutzung der Zughunde verboten ist. wissen die Führer von Huiidcgeschirren sehr gut. Sie kehren sich aber nicht daran Sie sind auch meist so veranlagt, daß sie kein Mitgefühl ffir ihren Hund haben, sie kennen »ur eins. Furcht var der Polizei und vor der Strafe. Nähert sich ein Gendarm, der ihnen von wetten, bei den geraden, keinen Ausblick hindemden Landstraßen sichtbar und von großer Entfernung schon an seiner Uniform und der blitzenden Helmwitze kenntlich ist. dann steigt der Führer von seinem Wagen herab, gebt ehrbar nebenher, führt den Wagen volschristsinäizig, um de» Gendarmen vorbeizutassen »nd sich wieder aiisznietzeii. wenn die Lust rein ist. Um ilnn diese Furcht vor der Stro.se wach zu erhalten, müssen die Tierschutzvereine mit ihrer Tätigkeit ein- lehen. Sie sind hierbei, mehr wie sonst irgendwo, auf die Unter- slntznng des Publikums angewiesen. Das Publikum der Land straße» aber sind in neuester und >cit längerer Zeit hauptsächlich die Radfahrer. Mit ihrem Sport sind sie allein dieienigen. die weit heriimkommen. in kurzer Zeit große Strecken znrückiegcn »nd die dabei viel zu sehen bekommen, und gewiß auch genug von den hier besprochenen Mißständen, zu deren Abstellung sie so sehr bei tragen könnten. Es gibt gewiß viele Tierfreunde unter ihnen und alle unter ihnen wisse» besser wie andere, was eine Steigung der Straße für Kraftaufwand erfordert. Möchten sich doch viele Radfahrer finden, die bei solche» Gelegenheiten aus kurze Zeit ihre Fahrt ume,breche» und ein freniidltches Wort einiegen für ein geauältes Tier. Ein sieniidliches Wort tut mehr als ein hef tiges oder als eine Drohung mit der Polizei. Findet es keine Beachtung, io bleibt, den Blick ans das Schild am, Wagen des Führe»8 geworfen und den Namen gemerkt, immer noch eine kurze Mitteilung an den nächsten Ticrichutzverein unter Angabe der llmstände, Oerliichkeit. Tag und Stunde, und der verfolgt die Sache weiter. Hierdurch wird sich kein Mitalied eines Rndsahr- klnbs irgend etwas vergeben oder sich Uiianiiehmlichkeitcn aussctzen und die Führer werden, wenn sie sich mcbr beobachtet ivissen, von selber anchören. ihre willigen Zughunde derart zu anäien. — Der hiesige Bauunternehmer Paul Haase, auch als angehender Konzert- und Lratoriensänger in engeren Kreise» bekannt, hat sich von Dresden entfernt, ohne das Ziel semer Reise anzuacben. Nach einem Aushange an Gerichtsstclle wird Haase von seinen Gläubigern gesucht. Die Passiven sollen meh. rere Hunderttausend Mark betragen. — Wir erhalten iolgendes Eingesandt: „Wie aus den amt lichen Bekanntmachungen z» »Eben Ist. soll am 31. Aiianst d. I. mit der Um pflastern na der Dürer st raße zwischen der Ellas- »nd Ettsenstraße begonnen weiden. Es scheint demnach das wilde Pflaster a»f dem esiitia schlechten, etwa 225 Meter lange» Stücke der Dürerstraße zwischen der Elllen- und Silbermannstrahe liegen bleiben zu sollen, wiewohl dieses wesentlich schlechter Ist, als daS Reibe»vflaNer der „mtilvstasterilden Strecke. Die Anwohner hoffen aber, daß diese Erwähnung gennaen wird, daß der Rat auch dielen Teil noch i» diesem Janre möglichst gleich im Anschluß an den anderen durch Ncupflnstening in einen verkehrs- wnrdigeren Zustand bringen läit. »m so mehr. a!S die Anwohner anßer durch da- Geraffel der Hnnderte von Lastwagen, die dort von früh dis spät abend- verkehren, auch noch nachts durch das sortrag, den Herr Oberjustizrat Dr. Frese ans Meixc >e der Zwangserziehung in Sachsen letzt und kimfti Getute und Geraffel der dort befindlichen geuerwache gestört werden." Bebauung er- a,ilrer- ae. (seit kurze», find die vier im Auttrage der Bant «ur tVrniivvesitz von Herrn Baumeister Kirsten an der Menagerie, maße ausarsührte» Hauser im Rohbau vollendet worden. E, sind dies dieselben Neubauten, bet denen e- tn den letzten Togen des Mai zu Krawallizenrn kam. -- (Her unerschrockene Borkämpfer für die evangelisch« He- wegullg in Böhme», der im vorigen ^ ' - — - neu, vo» Fichteichochniald bestandenen Platze statt. Ein Sönder- zug verläßt den Hauptbahnhof mittags 12 Uhr 45 Min. und lang, 1 Uhr 30 Mi» in Edle Krone a». Der Festplatz wird nach etwa 20 Minuten schönen Waldwegs erreicht. Auch bei un- günstiger Witterung wird das Fest abgehalte». Das Restaurant „Unverhofft Glück" lnetet für Hunderte von Teilnehmer» genügende Unterkunft. — Ter Vortrag. über die Frage der P , und die für die Durchführung geplanten Maßregel» in der Hn„p,< Versammlung der Zentrale für Jugeiidsürsorgc am 8 Juni gehalten hat, ist in der wissenschaftlichen Beilage der ^Leipziger Zeitung" in Druck erschiene». Exemplare davon Neben reffente» in der Geschäftsstelle der Zentrale, Iohannes-Mee Nr. l. 2.. Ecke Mnnenstraße. zur Beifügung. Die Sprechstunden dort finden täglich statt. Mvntaa. Dienstag. Mittwoch von lO-U. Donnerstag. Freitag. Sonnabeiiv von 3—4 Uhr. In allen Fragen, die daS Gebiet der Fürsorge für die Jugend beiderlei Geschlechts in, Alter dis zu 20 Jahren betreffen, wird dort unentgeltlich Rat und Auskunft erteilt. - Das Doppel- und Monsterkonzert, daS morgen, Sonnabend, im Parke der Deutschen Gtädte-Aus- telllu » g abgeb'ilten wird, sichren, die Kapellen de- Jnianterie- llcgiiiientS Nr. 177 (Direktst'» Rvpenack) und de« Infanterie- Regiment« Nr. 102 «Direktion Bergers-Zittau auS. Abends findet eine große Illumination des Parkes statt. — Der Viktoria-Salon eröffnet seine Vorstellung mit einem große», glänzenden Pivgramm Sonnabend, den 29- d. M.. Freitag, den 28. d. M.. wird der Tunnel mit einem Jreikonzerl eröffnet. — Das Programm des heutigen Konzertes des Einädshose» scheu Philharmonischen Orchesters im Zoologische» Garten ist ein sehr gewähltes. Bon abends 7 Uhr an beträgt der Eintritts preis nur 50 Psg. — In Martend erg hat kürzlich der 15. Landesverbands- lag der sächj ische» Trichinen, »nd F l e is chbes chaucr slattgefniiden. Herr BezirkStierarzt Dr. Grundinanii hielt eine» Vortrag über „Die Pflichte» »nd Zuständigkeit der Laien-Fleisch- beschmier nach Lage der ge' Kzliche» Bestiiiimuilgen", in ivelchem er peziell folgende einzelne Puntte behandelte: DieBejchcin der Schlacht tiere im lebenden und nuSgejchlachtete» Zustande, die Beseitigung der Fleischbeschmi.Konfiskate, die Behandlung des Fleisches rot- lauskranker Schweine, die 'Notschlachtfälle, die Stempel und sonsti gen Utensilien, die schriftlichen Arbeiten, Ausstellung der Not- schlachtzeugnisse, Ueberwe>lnngSscheiiie, die Revisionen und Nach prüfungen »iw. Zur iveitereii Ansblldung empfahl Rediier Le» Beitritt zu den Vereinen, den fleißigen Besuch deren Versamm lungen, das Halten und Lesen von Fachzeitschriften, den gegen- eitigen Verkehr mit benachbarten Kollegen usw. Er behandelte das Dhenia i» so »»nasscnder. fließender und leicht verständlicher Weise, daß ihn nach Schluß seiner Ausführungen lebhafter Beifall cileiiS der Versammlung lohnte. Der Herr BezirkStierarzt ließ im Anschluß an seinen Vortrag unter die Anwesenden Separat- abdrncke einer tabellarischen Ucbersicht über Pflichten und Zu- tändigkett der Laien-Fleischbeschciucr zur Verteilung bringen. Herr Tierarzt Kreinberg erläuterte durch praktische Denionstralionen den richtigen Schnitt an de» Kaumuskeln zur Untersuchung aus Finnen beim Rind. Nach Vornahme der Ergänzungswahl des Vorstandes setzt sich der Vorstand aus folgenden Herren zusammen: Lorenz-Tonneberg, Vorsitzender. Sigmund-Wenvischfähre. Stell vertreter. Busch-Döbeln. Kassierer. Ranst-Hintergersdorf. Schrift führer. Hempel-Drcsdeii, Beisitzer, Reißmüller-Chemnitz. außer ordentliches Vorstandsmitglied. Ein Antrag des Bezirksvereins Dresden, dem Landestlewrzt Herrn Medizmalrat Professor,Dr. Edelmann die Ehrcnmitgliedschaft des Landesverbandes anzu- tragen. fand einstimmig Annahme. Als Vorort für den nächsten jährigen Lcindesverbandstag wurde Zittau getvählt. womit die Verhandlungen ihren Abschluß erreicht hatten. — Die Kweisvereine Sachsens und Thüringens im Verbände Deutscher Handln »gsge Hilfen zu Lerpzig haften am Sonntag, den 6. September, in Chemnitz im Kaufmännischen Bereinshause einen Sächsisch-Thüringischen Berbandstag ab. Es sollen Vorträge über die den HandluiigsgehUsensiand zur Zeit am meisten besclsiistigende» Fragen, wie Kausmaniisgenchie, Hgndclsiiispektoreii, Handlungszzehilfcnkammern, staatliche Pen- wnsversichernng der Privatbcamten usw. von berufenen Rednern gehalten werden. — Crimmitschau. 20. August. Zur Textil arbeiter-Bewegung. Tie heutigen Verhandlungen zwischen beiden Parteien habe» nun auch die letzten Hoffnungen aus güt liche Beilegung der Textilarbeiter-Bewegung genommen. Herr Stadtrat Dr. Busch, als Vorsitzender des hiesigen Gewerde- gerichls. bat gestern und heute Besprechungen mit Arbeiterdepu tatione» der einzelnen Fabriken gehabt, um kein Mittel unversucht z» lauen, die zu befürchtende Aussperrung der 7500 Textilarbeiter abztiweiide». Leider sind aber auch in dieser Hinsicht alle Be mühungen ilmionst gewesen. Die Arbeiter erklärten, daß sie am liebsten den Streik vermieden jähen und die Arbeit bedingungslos sortietzen würden, daß sie aber, wenn der Streik von der Führcr- cbast proklamiert werden sollte, sich diesem wohl oder übel an- chlicßen müßten, weil, wenn sie es nicht täten, ihnen durch dle Leitung der Arbeiterbewegung derartig zugeietzt werden würde, daß ie wirtschaftlich verloren seien. Einzelne Deputationen wünschten wenigstens die Verlängerung der Frühstücks- und Mittagspause um je eine Viertelstunde und cvcnt. Erhöhung deS Akkordlohnes um 4 bis 6 Prozent. Nach Formulier»«» dieser AuSsühmngen erklärte der mitanwcsende Vorstand des hiesigen Spinner» und fabrikantcnvereiiis. daß die Verlängerung der bisher einstündigen Kittagspause um eine Viertelstunde die äußerste Möglichkeit des bereits am 6. August gezeigten Entgegenkommens ie,. ES sei aber damals dielcs Zugeständnis durch die vorzeitige Kündigung der Arbeiter in fünf Fabriken unmöglich geworden. Die Vertreter der Arbeiterschaft lehnten es aber für ihre Person rundweg ab, den Vorschlägen der Arbeitgeber irgendwie näher zu treten; sie blieben vielmehr aus ihren oben bezclchncten Forderungen bestehen. Herr Stadtrctt Tr. Busch wies noch ausdrücklich darauf hin, daß, wenn die Arbeiter aus die Vorschläge der Arbeitgeber nicht einaingen. sie den Loknkamvs provozieren würden, der allen Be teiligten schwere wirtschaftliche Wunden beibringen und aller Voraussicht nach für die Arbeiter ohne Erfolg verlaufen würde Taniit hätte die Arbeiterschaft dann erreicht, daß die Herbeifüh rung des zehnstündige» Aibeitstages wieder in nebelhafte Ferne gerückt iein werde. Heute fanden nun in fünf Lokalen Vcriamm tniigen der Textilarbeiter statt, die endgültig, aber jedenfalls auch nicht z»sti»imend zu dielen neuerlichen Verhandlungen Stellung nehmen werden. — Landgericht. Zn seinem Unglück war der Bau unternehmer Karl Gustav LöJncr aus Mügeln seinerzeit mit der aus mehreren früheren Strafprozessen bekannt gewordenen „schwarzen Bande", insbesondere mit deren Anführer Langer in Geschäftsverbindungen getreten. L. besaß jedoch nur eine minder wertige Taschenuhr und galt darum im Kreise derer mit Langer Gleichgesinnten nicht als vollwertig, da nach Ansicht der übrigen jeder Bniluiiteriichincr zur Erhöhung seines Kredits eine goldene ilbr in der Tasche tragen müsse. Einen solchen Zeitmesser sollte sich auch L. beilegen, und da er nicht über die nötigen Mittel ver fügte. gab einer von der „schwarzen Bande" den Rat: „Da gibst Du einfach einen Wechsel »nd läßt ihn platzen!" fzu Protest gehen). Lößner, dem sonst das beste Leumundszeugnis gegeben wird und der sicher aus eigenem Antriebe einen Betrug nicht verüben könne, lieh sich verleiten, von emeni in Plauen wohnenden Uhrmacher zwei Taschenuhren im Werte von gäbe eines wertlosen Wechsels zu usammcn 150 Mk. gegen Her- .. .. . . -ziehen. Er wurde im Herbst vorigen Jahres gleichzeitig mit Langer und Genossen verurteilt und zwar seinerseits zu 5 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehr verlust. Di« von L eingelegte Revision fand Beachenng. mde«
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