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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030813018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903081301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903081301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-13
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.08.1903
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Dresdner Nachrichten. 223. Seite MW Donnerstag, 13. Slngust dauern. b>S alle bayrischen „Eigentümlichkeiten" von der preusiischen Schablone verdrängt sind'?" -- Mit gutem Humor bemerkt die ..'Augsburger Abendztg." hierzu: „Die Raffiniertheit dieser Preußen ubernetg.l doch nachgerade alle Grenzen! Daß sie Tag und Nacht da»aus »»neu, unS unsere Reservate z» raube», wissen wir ja lang», das, sie aber in der Verschtmtzthett so weit gehen, sich mi'eren Etaentiimlichketten anzuschließen, so das, unsere kostbaren Reservate gar keine Reservate mehr sind, das hätten wir uns doch nicht träume» lasse»! Tos schlimmste ist, bah der zu inter .'ellierende Kriegsminister gar nicht in der Lage lein Ivird, auf in Tos schlimmste ist. gar nicht in der Üc, ^ eine Bettlmmung der ReichSver'assiiiig ober des bayrischen Separat. Vertrages vom 23, November >370 lniiznweiseii, vermittels dessen es möglich sein wird, Preußen dieses neue Attentat aus die Selb ständigkeit Bayerns zu verbieten Teufelskerle, diese Preußen!" Für die Behandlung betrunkener Soldaten ist nach der „Rh-Wes» Ztg." - ,edcnsalls mit Rücksicht auf den ,>all Hu> teuer" folgende Unterweisung an die Unter offiziere ergangen: „Gegen betrunkene Soldaten ist stets mit der grauten Behutsamkeit und Vvrsickt zu verfahren, damit diese nicht etwa zu wörtlichen oder inilichen Widersebnngen gereizt werden Der lliilerotsizier muß »ch daher gegen sie mit der g,bitten Nahe und Besonnenheit benehinen und jeden Wortwechsel wie >ede ver>o»liche Beritl,ru»g. soiveik es möglich ist, vermeiden. Wo es irgend »täglich ist, und betrunkene Soldaten durch »ameradeii ,»r Nnbe ,u bringen. Wenn sich der Betrunkene un Tienst befindet, so ist ohne Aufsehen durch geeignete Maß nahmen, notigen'alls durch Fe»nah»ie dafür zu sorgen, daß er keine Aits'chreiliingen begehen kann. Jede Anreizung zur lln- botniaßigkeit ist zu vermeiden, Bon der Waffe ist nur Ge brauch zu machen, wenn der betrunkene Soldat gegen einen Untero'tizier m» Tätlichkeit vorgeht und das Leben bedroht, doch in ui erster Luve darauf Bedacht zu nehmen, daß der Angreifer nur kami'sninähig gemacht wird. Die Nichtbeachtung dieser Bor- schroten ivird, besonders wenn sie Ausschreitungen herbeffnhrt an dem Unteren:zier streng bestraft," Durch die Presse ging kürzlich die Mitteilung, daß der Haupt- mann der 10 Koiiwagme des 2. Schletischen Grenadier- Negiments Nr ll die Einstellung eines Zweijährig-Frei- ilIigen ivegen seines jüdischen Glaubens beanstandete. Der .Bon Ztg" liegt letzt der Wortlaut der Antwort vor, die das oreusi''cke »riegsniuiisleriul» auf eine erhobene Beschwerde erteilt l:ar. Der Bescheid lautet: Auf die Eingabe vom 19. Mai d, I. rd dem Zeukralverem ergebenst erwidert, daß das Verfahren der I", ffompggme des Grenadier-Regiments König Friedrich lll. Schlesischen! Nr, II bezüglich Abweisung de-Z Handlungs- 'omu'iS Ludwig Hans Hanptmann als Freiwilliger durchaus nicht gebilligt iverden kann. Das Generalkommando des 6, Armee korps bat das Erforderliche veranlaßt. Eine von hier ausgehende allgenietne Beringung ist nicht erforderlich. Allerhöchst mit der Bertreinng des ttriegslinniiters beamtragt gez,: v. Einem, — An den .''entralvereiii deutscher Staatsbürger lüdischcn Glaubens hier, In Elberfeld hat eine von 40 Delegierten aus 23 Gemeinden vetuchre L andtag S tv a h l k o n f e r e» z der sozialdeniv- k ra tischen Partei für den Nicderrhein beschlossen, im Wahl kreise Leniiep-Renischeid-Svlingen mit den freisinnigen in Ver bindung ;n trete», um in Geiiieinschast init ihnen einen frei- 'innigen nud einen spzialdemoktatischen Kandidaten dnrchznbringen. In Kattvivin wird ein schwungvoller Handel mit den Photo graphien des »eugeivählken radikcilpvlmschen 'Abgeordneten Kor- fautv betrieben. Die Inhaberin eines Schuhwarengeschä'tS hatte es für nützlich erachtet, die'e Photographie als Grcuisbcigabe ibrur Kunden zu schenken. Da die Inhaberin des Geschäfts der österreichischen Nationalität angehörle, ist sie aus dem Reichs gebiete a n Sge w i e!e n iporden, Ungar», lieber den berüchtigten Bileker ONarsch des 12, österreichischen Insanterse-RegimentS, bei dem 15 Mann dem Hiy'cklag erlagen, meldet d'e Wiener „Politische .Korrespondenz", daß aui Grund der Erbebungen des Kommandanten des 15, Korps, Bcnwus Evpel der ONarich bei Einhaltung der durch besondere b übende Bor»!» neu geregelte» Nkarnhordvnng '»r den Kar» eine von jeder Truppe anstandslos z» bewältigende, wiederholt zu jeder Icwresze t durchgesuhrte Leistung war. Im gegebenen pialle aber ivnrden insbesondere die Anordnungen über Wasser versorgung nicht gusreichend durcbgenchrt, Insbesondere ist es mehrfachen Mängeln »i der Befehlsgebung, die geahndet wer- den zuzuichretben, daß Einschaltung längerer Ruhepausen, sowie die Wasserversorgung während des WeiterwarscheS nicht in an- aemesseuer Weste erfolgten. Der geeignete Zettvnnkt zu Por- beiignvgsmaßregeln seitens der Berufenen wurde leider nicht er- iaszi Die'e Umstände, verbunden mit einer Hitze von 37 Grad Reanmur, »ihrten d:e bekannten Unfälle herbei. Die Hceres- l »uiig zog vorläufig durch die Enthebung der verantwortlichen Permnen von den K'ommandvposten die folgen aus den Ge- 'ci!eh>ii"eii und trat Vorsorge, daß derartige bedauerliche Vor kommnisse ':ch iitchl wiederhole», frankt-eich. Der Prozeß Humbert ist bis jetzt nur da durch »iterc'saiit geivordev, daß er fortgesetzt Proben von der unendlichen Znngeifferilakett uliu-^ Frechheit der „großen Dhercie" gibt Einige Einzelheiten dicker Art 'eien aus den Verhandlungen vo n „actigeirawn Prä' : Freberic Humbert. erheben Sie sich! erbebt »a: Tbere'e Humbert, Prä',: Sticht Sie meine ich: ich wgle frede' c Humbert Therese Humbert: Ich wünsche zu >vrechen. Es gebt mir Keule gut und infolgedessen w U ich jetzt .de". denn ich kann nicht garantieren, daß ich es ein anderes 'Nal >o könnte Heute bin ich nickt krank, sBewcgungl Präs,: Gut aber nach Ihrem Mann, Lassen Sie mich nur die Sache macken, das wird viel besser sein, Dhere'e Humbert: Herr Präsident, es >si aber durchaus unerläßlich, daß ich heute sage, warum ich aus Par-s abgereiff bin, Präs.: 'Noch einmal, seien Sie ruhig, S,e werben es ja zu sagen Gelegenheit haben Dhereie Humbert: Aber beute will ich es sagen! Präs.: Es fällt auf, daß Die ein 'Notizbuch hatten, in welchem eme große Menge von Telwston-Nummern eingezeichnct war: namentlich diejenigen aus dem Hotel des Evlonies, Warum notierten Sie das alles so iorgicilüg, Freden«: Ich weiß, was das soll. Diese Nummern batte ick eingczeichnet, weil in deiem Hotel der Vertreter der Eiaw'oros abge»:egcm war Therc'e Humbert teinfallcnd): Warum -ragt man „vr nach wiche» Sacken'? lHeiterkeit.j Prä!,: Erklären Die i'ck dockA ^Tbere'e Humbert lunterbrcckzend!: Ich 'ebe, Herr Präsident, daß Sie gegen uns etngenommen zind. Lassen Sie das sock nicht 'o eklatiercn! tHeilerke»,! Präs,: Im Jahre 1?77 »uS Sv »ach Argentinien gegangen, wo Sie merkwürdige, la wunderbare Abenteuer erlebt baden? Romain Daurignac: Io Präsi: Es bat dort einen Ie'uitenvater, den Pater Piollcy aegeben, welcher Sie aut das Vorhandensein von Goldlagern ous> tiicrk'am machte" Ron'a'v Daurignac: Nun, Herr Präsident was :» weiter oabei. Die Kongrcgationisten, die kennen sich in uweren Kolonicti eben besser, aus wie unsere Beamten, Es ist wahr, Pater Pioiley ist Jesuit nno ich bin Freimaurer . , , Therese Humbert leiiisalleiidl: Und was »l dann weiter dabei, wenn Du einen Jesuiten gesehen und mit ihm verkehrt hast? Das i» doch nicht eniehreiid lHeilcrteit.j Präs,: Wo sind die Erawiords'? Thcre'e Humbert: Ich werde darüber nach An hörung Ser Zeugen sprechen, nachdem der Staatsanwalt gesprochen haben wird, der seine Schlußanträge wird ändern müssen, lMnrren im Publikum, 'Ausruie des Unwillens und der Ungeduld j Präs, lznm Publikums: Man soll niemals über die Auslage eines An- es ja nicht! Das Kapital , Personen haben es gesehen. Advokat Coupons ab. bis ihm die t ihm ^ zieren Sie mir Ko ist eS? Angekl : . . . Existierte! H ldvokat Du inort schnitt seil Finger wehtaten Alle Coup da». undert . bst die Alle Coupons waren wenn ich daS Kapital nicht besaß. Bezahlen Sie doch Ihre Schulden. Angekl, AlleWel " " ouponS ab, bis B ä ^ ich Unglückliche! Alle Welt verklagt mich. Die Zeitungen zu erst O. wis die mich verleumden Doch ich grolle den Bettungen nicht, ich bin für die Pressefreiheit! iSchallenveS we- lächierj — lieber den wetteren Verlaus de- ProzesseS llt zu berichten : Der Anwalt der Crawford» Auzonx sagte auS, daß diese Ihm eine Abichrlst der strittigen Testamente übermlttel len und gibt dann Einzelheiten über die auf richterliche Enttchei dnna bewirkte Orffnung des Geldschranke». Er wurde mehrmals durch Dhereie Humbert »»terbrochen Der Anwalt Labat berichtet, daß Dbeiese Humbert dem Lianidntvr der Giradichen Bank SMill. francs und anderen Gläubigern 4 MM Francs zurückerslattet bade. Frödsrle Humbert und dann auch Frau Hnmvert erhoben heftige Angriffe gegen den Mintster Balls, vkssen Erscheinen als Zeuge sie verlangen. Der Präsident erklärte, dl« Leere des Geldschrankes rechlsertige das genchtliche Verfahren. Labvri führte an-, die Behörden hätten die Anaeschiildlgten abrelsen lassen. Der irithere Mtnislerpräsident Waldeck-Rvussrau habe ihre Abiei'e durch Untätigkeit begünstigt. Ans die Cinwendnngrn deS Vorsitzenden erklärte Labori mit lauter Stimme: „Ich werde den Gerichten be weisen. daß einige Monate vor der Verhaftung der Hunibcrts in Madrid der frühere französische Botschafter um spanischen Hose Patriikttre, der behauptet, von der Anwesenheit der HumbertS nichts gewußt z» haben, beinahe die Marie Danrignace geheiiatet hätte." — Bo» anderer Seite wird berichtet Der Eindruck ver schlechtert sich fortwährend: Geschworene und Publikum, Vvn den Richtern ganz zu schweige», beginnen die lächerliche Deklamation und die ewigen kindischen Ausflüchte der großen Therese satt zu bekommen. Man wettet bereits aus daS Mapiinum tür sie und ihre Mitangeklagten, »ikhrere Jahre ZwnngSarbelt, obgleich man schon sicht, wviniif Laborl bei seinem Platdoyer adziclen wtid, »äiitllch ans Monomanie, a»f eine fixe Idee, — ES ist zu de merken, daß beim zweiten Berhandlungstage die Drohungen der je», sie würde» bervonageiibe Staatsmänner, wie die Herren Waldeck-Rousseau. Balls usw. bloßstellen, schon weniger zahlreich und viel schüchterner vorgebracht wurden, UcbrigenS hat der ehemalige Minister des Aeußeren FlourenS wegen der Beo öfsenllichniig der seiner Behauptung »ach gefälschten Briefe Frau Huinvert gegen den „Mann" eine Verleumdungsk angestrengt. Italic». In vatikanischen ztzreiscn herrsch! nach der „Germ." große Entrüstung darüber, daß viele geheime Verhandlungen des Konklave den Zeitungen mitgeteilt tvnrden. Es ist eine Kommission ernannt worden, um. wenn möglich, die Schuldigen zu ermitteln. Kunst und Wissenschaft. h Ini König!. Hvfovernhause gelangt heute <>',8 Uhr) „ M lg » on " zur Aufführung. Im R e s l d e» z t h e a te r geben die Vorstellungen des „Sächsischen V o l k S t h e a t e rs" ihrem Ende entgegen: die letzte Vorstellung, die noch einmal DemmlrrS sünfaktiges Schaw spiel „Kail Fiedler" zur Aussnhinng bringt, das auch heute abend in Szene geht, während morgen Abend Qnensels Kleinstadt- Komödie „Das Alter" zur Darstellung kommt, findet am Sonntag statt. DaS Gastspiel bedeutet ohne Frage einen großen künstle rischen Eriolg — nicht der Sache an sich, den» die steht noch aus zu schwachen Füßen, da man mit zwei annehmbaren Stücken nicht das ganze Rcoertolr für ei» eigenes Theater bestreiten kann, sondern des vpseriiiittigen Leiters des Unternehmens, des Herrn Georg Z i i» m e r m a n n . dessen außerordentlich lebensvoller Inszenierung die mundartlichen Stücke zum weitaus größten Teile ilue durchschlagende Wirkung zu verdanken haben. Zu bedauern bleibt die Teilnahmslosigkeit unseres Publikums dem neuen Unter nehmen gegenüber, die »nr rnin Teil durch die mehr als un günstige, geradezu theatcrfeindlichc Zeit einigermaßen entschuldigt weiden kann, in der das Sächsische VolkSthectter hier aufgetaucht ist. Zn gelegener Stunde ivird sich bei der nötigen Anzahl guter Komödien und einer glücklichen Darstellung, der man schon diesmal — es sei an die Herren Engelhardt und Lauda erinnert — manches Treffliche nachruhme» kann, für Herrn Zimmeriiiann neben dem litnMctiiche», auch der materielle Erfolg einstellen. h Im Eentral - Theatcr geht heute abend Maurice Donnays vicrakliges Lustspiel „Die L i e b e s f ch a n kel" in Szene, Beginn der Vorftellnng Uhr Das liebenswürdige und feine Stück, das auch hier sich die Gunst des Publikums erobert hat, bleibt bis auf weitere-Z ans dem Revertoir, -h Die von Berliner Blättern gebrachte Meldung, daß der Dresdner Goethebund eigene Volksvorstellun gen, und zwar zum Teil im Könrgl, Hof schau spiel, in der kommenden Saison veranstalten werde, ist, wie uns von zu> ständiger Stelle mitgeteilt wird, unrichtig: das Königl, Hof- ihcater hat das Ersuchen um Ueberlaisnna der Königl, Hofbühne für seine 'Veranstaltungen dem Goethcbniid abgeschlagen, — Eine Vermehrung der Volksvorstellungen scheint übrigens kaum dem Bedürfnis zu entsprechen, da schon die letzten dleier Anfführuitgcn nickt völlig ausverkauit waren Die Wahl des Erönnungsslückes — man nennt den „Biberpelz" — für die geplanten neue» Volks- pprsiellungen, die dann also nur im Residenzthcater slattfinden würden, darf schon jetzt als wenig glücklich bezeichnet werden s-Bei der o »geblichen Amerikasahrt des Berliner LehrergeiangvcreinS handelt es sich, wie der Dirigent des Verein?, Professor Schmidt, ans der Schweiz, wo er gegenwärtig weilt, mitteilte, „nur um Prlvatgcspräche ohne Wert, offiziell ist keine Aiiffoidernna a» de» Verein ergangen," Von dem ersten Vorsitzenden des Vereins wurde diese Darlegung der Sachlage mit sein Wilsdruffer Straße sind ind mehrere Werke außerordentliche Frische f Unter dem Titel „Münchner Stollen < Festspirltaaen" wlrv der „Franks. Ztg." geschrieben: Mit leidlos brennt die Auausisonnr und das Alphaltpkastrr wirb weich: man nicrkt. daß München größtenteils eine junge Stadt ist. denn die Bäume aus den breiten Straßen sind klein und geben noch keinen Schatten. Es lst keine geringe Leistung, bei dieser Sonne mittag» um >/,4 Uhr den weiten Weg zum Prinz. Regenten-Tdeater zurückzulegen: wer nicht vorsichtig war und sich rechtzeitig einen Wagen sicherte, erfährt e», daß auch in einer halben Millionenstadt nicht genug Fubrwerk vorhanden ist, »m gtetchzetttg NM Menschen zum gleichen Enditel zu befördern In langem Kvrto, elngewickelt in Staub, strebt die Waaenkette die Pzl>iz-Ncgentrn.Straße entlang; auf der Schattenseite der Häuser sieben die Eingebocenen und besehen sich mit Neiialeide und überlegenem Lächeln die Narren von Fremden, die sich bei dieser Glut für 2N Mk. i»S Theater sperren lassen (meine Dtalekt- kenntnIS ist nicht gkniigend. um ihre Gedanken auf Münchnerisch wiederzngcbrn). Zwilchen dem Sviiimerfremdrn und dem Münchner besteht ,a eine eigentümliche Art von Beziehungen, die nian zoo logisch als S » mdiase bezeichnet, das Prototyp derselben findet inan bet den Ameisen, die eine bestimmte Sorte von Blattläusen Ihrer Ernährung dienstbar »lachen, sie tragen sie auf saftreiche Pflanzen hinaus und wenn sie sich dort vollgrsogen haben werden sie von de» Ameisen gemolken und müsse» ihnen einen Teil ihres süßen Inhalts erlassen — ein Geschäft mit gegenseitigem Nutzen und ohne Sentimentalität. Das Gesnhl der gemolkenen Blattlaus bekommt der Sommerfremde hier bald; man sorgt für seine Nah rung und sei» Pläsier, aber acmolken wird er. Diese Betrach tungen schweige» bald beim Eintritt in das Theater, daS uns mit kühlem Hauche eiiipsänyt: wunderbar, wie erfrischend nach der flimmernden, blendenden Hitze draußen das glatte Graublau des Znschanerraunies und die Abwesenheit von allen Vorhängen und Plüschverllcidnnae» wirkt! DaS Publikum Ist sehr international; von sremden Idiomen überwiegt das Englisch. Die Toiletten , Frack bis zum Lodenanzng mit Nagel ersten Abend ; später stellt sich eine rnittlei der Heue» reichen vom schuhen, wenigstens am )amcn ist wenig Refoimklelduni >ll und Sieglinde der Reform Konzessionen Linie her; bei den dafür haben Fricka macht. Die Zucht im Tbeatee ist mnsleihast; »a Zeichen noch ein rauschendes Znrechlrncken und ra gemeiner Huste», praonumeranclo und ans Vorrat, zu sehen; onen ge- dem letzten ein all- dann aber dem Hiltznsngen bestätigt, daß von dem Brauereibcsiher B» St. Louis, der jenen Gerüchten zusolge der Träyer der Idee soll, bisher eine Aeußer»ng überhaupt nicht vorliegt s An Proikssor v. Leyden sandte der Senat der Universität Berlin zu sciiiem goldenen Toktvrinbiläum eine Adresse, die den 'Verdiensten und Leistungen de« Jubilars große Anerkennung zollt. Auch die medizinische Fakultät, der Leyden seit 1876 angehört, widmete ihicm Kollegen außer dem erneuerten Doktordiplom eine kunstvoll ausgeslattete Adresse. j Gegen ein .polnisches Wagner»Konzert", das einen Teil der Berliner Wagner-Feier bilden soll, wird in vvlniich-nationalen Kreisen hejlig agitiert. DaS Hauptziel der Angriffe bildet der Direktor der Warschauer Philharmonie prachlvoUe Stille ^>en ganzen Nachmittag; eS ist allein schon 20 Mk. ivert. endlich einmal rin Theater zu finden. I» deni wirk lich Ernst gemacht wird mit der Bestimmung, daß nach Beginn des ersten Taktes niemand mehr eingelassen wird. Man sitzt be- auem und gut; die Vordermänner stören nicht. der metnige treibt etwas unlauteren Wettbewerb, da er zu große Obren bat; er siebt auS, als ob er sie eigen- für die teuren Festspiele ziirechtgebogen hätte; lei» Dgmeiihnt nickt im ganzen Hanie: es wild sogar nur ganz vereinzelt mit dem Takte und gegen ihn gefächelt. Die Stimmung ist gut, wenn auch noch nicht warm: ble große Zahl der Textbuch- Studierenden in den Hotels zeigt, daß die meisten Gäste Wagner- Novizen sind: die eigentliche alte Bayrcuther Gemeinde siebt natürlich grollend fern. Am Schlüsse des zweiten Abends nach dem Fcuerzaiiber im Hause großer Fencrzanber draußen — strömen der Gewitterregen, blaue Blitze, scheuende Pferde und eine aus- geregte. drängende Mensche,»»gsse im Kampfe um die Wagen; wehe den zarten Sommerkleidern, die mitleidslos zerzaust und be gossen wurden! h Interessantes über den Ursprung der uns allen so ge läufige» Lorelei-Melodie gibt nach der „Köln. Ztg," Max Friedläiidcr >n seinem Buche „Das deutsche Lied im 18. Jahr hundert". Die bekannte Melodie, die auf den Heineschen Text komponiert wurde, stammt von Friedrich Silcber und erschien zum ersten Male in einer Sammlung von 12 Volksliedern für vier Männerstimmen im 6, Heft. Tübingen 1837-30. Chronologisch geordnet findet sich in der Darstellung Friedläirdcrs die Melodie in folgenden Koiiiposttioiien: Im Jahre 17-16 als Gciangsmelodic aut das Lied „Die unzufriedene Sylvia" von Adolph Earl Kmitzen, 751 als Beginn einer „Eassation" für fiinf Instrumente von Joseph Haydn, 1750 in dem Liede „Ter May" von Christian Gottfried Krause, 1750 in „Dorinde" von Johann Gottfried Miithcl, 1761 in dem Liede „'Der Weinberg" von Carl Heinrich Grann. Kurt Friberth verwendet den Anfang der nachher so volkstümlich gewordenen Tonrcihe in dem ini Jahre 1780 er- schienenen Liebe „Die Liebe zur Freyheit", Ioh, Friede Ad, Eisen stein im Jahre 1782 in der in Weimar erschienenen Liedersamm- l»ng in dem Liede „Die Vogel", und in bem Rondo für Klavier, das Beethoven in seinem 14, Lebensjahre schrieb und in der „zu Spcier im Jahre 1784 hcransgegebenen Neuen Blumenlese für .Klavierlicbhaoer' enthalten ist, prägt sich in den ersten Takten die Achnlichkeit mit der Lorclei-Melodie unverkennbar aus Wieder taucht sie im Jahre 1780 im zweiten Hefte der von I, M, Wiese zu Stade und Hamburg hcransgegebenen „Musikalischen Ab- Wechslungen" in einem „Lied eines alten Tagclöbners am Feier- abend" aus, und nachher erst erschien die Silchcrsche Komposition die fick unter allen de» gleichartigen Schöpfungen die größte Lebenskraft bewahrt hat. Noch einmal in dem Streichquartett "p, 34 11856—57j vvn Robert Volkmann stößt man aus die Lorclei-Melodie, und so kann man wohl nicht ohne Berechtigung sagen, daß sie eine Bolksmclodie des beutschen Volkes geworden ist, wenn auch das Volk selbst sie nicht ersonnen hat. si Die Einweihung und Eröffnung des neuen Stadt- theaterS zu Bern ist aus den 25. September festgesetzt. Leider muß daS Institut mit einem bedeutenden Defizit beginnen. Laut neuester Iahresrechnuna der Gesellschaft ist ein Betriebsfonds von ItlOOOO Francs vochnnben. Unter Anleitung und Aussicht von Direktor Lautenschtäger aus München haben die Proben für das technische Personal mit Maschinerie und Dekorationen begonnen Die tährllche» Ausgaben für das Orchester betragen 25000 Francs Tie Anschaffung der Kostüme und Dekorationen kostete nahezu 50 OM Francs. Weiterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts tu Chemnitz vom 12. August 6 Uhr morgens (Temperatur »ach Celsius). Wetterlage in Europa am 12. Angu Station-' Name »8 RtC u. Stärke des Linde» Detter l Lp ^ Station». Name t 8 Ubr früh: Aichtima II. «I«rt- >x» winde« Wett» k» geklagten murren tZu wollen nicht sprechen 2 Erc»r"'vrd alles bereinigt Therese Humbert Therese Huinberl gewendet:! Alio. Sie Mein Vater bat mit Der'Name genügt. So lange ich Hofs- »nng habe, die Eraw'ordS mit Len Millionen ankommcn zu ichen, io lange werde ich warten mit meiner Aussage, tAnhaltende Be- Hcrren Geschworenen sangen zu begreifen an, daß etwas Besonderes handelt: wenn die Geschworenen lvegung t L» es »ch da um nicht wolle», daß ich ihnen den 'Namen nenne, werde ich es nicht tun; sonst wurde ich »necheii Das wird genügen. Sie werden sehen lBekanntlich hatte Therese H'unbert bereits in der Vor untersuchung angeoentet, daß ihre Mutter ein Verhältnis mit dein angeblichen Robert Crawford gehabt habe, 'Mit den obigen Acnßcrnngen scheint ö>e 'Angeklagte demgemäß andeuten zu wollen, daß ihr Vater, als er von dem Verhältnisse crstihr, den Crawford zum Vermächtnis 'einer Millionen an die Daurignaes zwang,j Csiarmant ist auch 'olgende Episode: Ter Präsident begann von der 'Anlage des von Erawsord angeblich geerbten Rieienkavstals zu spreche», Frau Humbert: Präi,: Gut, antworten Sie m gebl.ch wurden die kleinen Wertpapiere mit der Bank 'Vernarb deponiert. Man fand dort nichts, Frau Humbert thestig): Wir gaben sie. 'ch versichere ^ie. Horen Sie die Zeugen. Präs.: -Ilf, --i ick-nir MII- r>aß Sie letzt hören. Tie Testamente . . . ähig. sic zu erfinden. Präs.: Ich behanvtc Ich höre nichts, ich bin unwohl 'r ai'o, Friedrich .vumbert! An- Äh, es scheu» mir, dcff Angekl: Ich war unfähig, schweigen Hoskapelle^ unter Leitung ihres Dirigenten, des tlln Hpskapellmeisters Hermnnn Niedel. in Berlin konzertieren. si Ei» neucs Thcatcr in Gera. Das bisherige hiesige Walhalla-Theater, in dem vorzugsweise Svezialitäten-Vor> stellungen slaltgesunden. wird einem Reüdenz-Theater. das selbst den velwöhittesteii großstädtische» Ansprüchen geniiaen soll, Platz machen. Zu diesem Zwecke ist das Theateigebäude innen und außen während der verflossenen Frühjahrs- und Sommermonate gänzlich renoviert und teilweise umgebaut worden. Die Innen- rätime. insbesondere der Zuschanerrailm. dir Ncbenräume, Treppen- ansgänge »sw sind mit Malereien versehe» worden, die nach Ent würfen eines Münchner Künstlers aiisgesührt worden sind. VlaSlod Shrisiianld HlU-arand. SkudeSnä» Stockholm Kopenhag. Memel Lwinem.2 Lkagßn Sylt Hamdg. » 757 8VV lercht'hciter v8'88>Vschwack halbbed L8 schwach bedeckt 54,KO leicht bedeckt 59 j Stil! wolkig 55 >V mäßig bedeckt 61 I88VV leicht bedeckt Kl jiV frisch balbbed 62.880 schwach bedeckt 57 iV frisch bedeckt 59 80 leicht Negen 58 0 80 schwach Negen -j-" L,.i 412 ^-1.! 4 12 - ff"!- ri:-. Helder Scilla Münster t verlin Karlsruhe Krankt. M. Metz 6 ltari« 13 München 8 Nom Nizza Themnttz 1 755 0 50 60 5NV 57 080 rv leicht bedeckt leicht wolkig leicht wolkig leicht bedeckt leicht wolkig leicht wolkig le,cht! wolkig schwach bedeckt? schwach! wolkig > 4-16- >17 -^1V -tl? 417 416 - 41«' 1 18 0 ^ 1 wölken! Still j heiter 1^-22- 580 leicht wolkig 1^-18 0 ^le ogen aus dem Balkon werden in ihrer jetzigen Form entfernt; der der Bühne gegenüber liegende Balkonteil wird in eine Frcmdenlvge umgcwandclt. Das Theater-Easo und der Theater- Tunnel werden rbensalls einer vollständigen Umwandlung unter zogen, außeidem wird mit den, Theater noch eine altdeutsche Bier stube verbunden. Tie Eröffnung des neuen Thectteis. das den Namen „Residenz-Theater" führe» soll, ist für den 6. September geplant. Mit dieser Nenschöpsung besitzt da»» Gera zwei größere Theater, das Neue Fürstliche Hostheater (das erst im Oktober vorige» Jahres die Weihe erhielt) und das niininehrige Residenz-Theater. Beide Häuser fassen etwa 1100 Personen. Außerdem hat Gera noch zwei kleinere ständige Bühnen, das Palmengarten-Theater und das Tivoli-Theater (Varistö). si Professor Julius Bergmann, der ausgezeichnete Landschafts- und Tiermaler, der teit 1898 als Akadennelehrer in Düsseldorf wirkt, ivird diesen Posten am 1. Oktober auf geben, um sich anderwärts ganz der künstlerischen Privattätigkett n widmen. Für die Düsseldorfer Akademie, an der Bergmann sic für ihn geschaffene und von ihm eingerichtete Ticrmolklasse leitete, bedeutet das Scheiden des Künstlers einen empfindlichen Verlust. Bergmann, der 1861 in Nordhausen geboren ist, hat seine Studien am Städclschen Institut in Frankfurt und in Karls ruhe gemacht, wo er Meisterschüler Bcnschs und nachher auch als Lehrer tätig war. In der im Kunst jalon Ernst Arnold Tiefer Druck mit Minima im Norden d«S Erdteils und über der süd !lck,en Nordsee bat sich »och Westdeutschland auSaedreitet und ruft an der Elbmündung Regensülle bcrvor. Am übrigen herrscht gleichmäßig verteilter dotier Druck mit leichten südlichen Winden und wolkigem, wärmerem Wetter. Prognose sür den IS. August. Wetter: Unsicher. Temperatur: Ueber- normal. Windursprung: Süden. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 11. August. S«e-! Temp. Atnd s- Stotton s«. h»»« lemo. aind Station höhel ^ m> § Z Z Z Tr.Sden IIÜ , I 10 1 Still 0.8 ste«t»erg 398 16.5 II 7 wr»,, eetozt, 117 17 6 12.V rvdrv s Schneebera 495 15.8 ,1 4 8 4 j Lotdt, 169 ! 16.0 12 7 rv i 6 5 Ststcr 500 >4,1 104 >V8V 3, Bautzen 202 I 17.2 >2 I 2 60 Allend-ra 751 14,1 98 !4 1 szmau 25.K ! 16.5 10 8 88>v 1 0 8 Netrenhatn 772 12.9 8.0 VV8V » ShemnI» 310 > 17 8 10.0 >v 2 0.8 sttchtelLerg 1213 lll.r 6,»VtjV 4j -L »2 l 6.1 i.Ii j 61 Ter I > August verlies bei leichten bis mäßigen Südweftwtnden trocken und ach heiter uuter normalen TcmvercilurvcrliSliutffen. Das ttestt« Mini mum trat mit«! Gr. (Fichleldcrg) ein. die Martina erreichten Häring «Gr. (Leipzig 22 Gr.). Dresden. >r. August. Barometer von Optiker Eduard Wtegand vorm. Osk, Bosold), Wausiratze 2. Abends 6 Ubr: 7tiS Millimeter, ä St allen. Thermomeirograpb nach Celsius. Temperatur: höchste 26 Sr. ärme, niedrigste lö Gr. Wärme. Meist bewölkt, schwül, Gewitterneigung. Westwind. Wasserstau!, der Elbe und Moldau. BudweiS Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden v' ml W II August 12. August 16 22 -t- -si 26 28 - 25 - 34 - 24 - 34 Wasserwärme der Elbe am 13. Auoust: 20 - ISO - 140 c.
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