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Dresdner Nachrichten : 04.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-04
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1886
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u ndW liüi ,. ^s!leiniakt>u>a ümmütck« ee>wm "'MmUmvti tuidlickleit. Tageblatt für 'AositiK, KeAU^nkrlr. SSMIniill. Nminrlilk. Lrcci»uvcsl:«ftki l ILLsksuxarLsrolsö I. ksLZss k'rau ^ststllliv Klsmivk L«>p»lL, dkoumarkt 2. 8«o8trs8ss 2. Vonltzmv uuä vamino, Mr Lerron unä vawso. Drvis- eoomvls vnck aniivLrts prompt. SLraiusn-kLbrUL von rw. vom« «. ^uvrbftvki t. V.» «poclLl- u. Ilauptgesoki. vrv*Ävn,HV»I«»mIi«»ii««tr.S» 1V»otor>«-st«I«n1, ompf. «Se-IiM., enLl., 8»I»v«tL. V»v«I. in voiss, orSmo, bron^vpoläfnrb. ockt^ilot-Onip. sie. ksnstvr v. 3 dis 10V Slk. !Uu8t«r«ontI. prr»wvd. 8s»t«r ra lisrLk-?o«oi/ton ?rol8Li». 1^81« II. Amte MMl- II. IKtzAttzlDI siMtz, IIimt«r- ml lstNilceiiNiisi'rolie, z anoricannt grösst« ^usvnlii oleganwr Lostiimo. Anfertigung' L von 6ostllincm nach sl-urss. Vomkno8 in vorscliicäenktenOcnrc-. ^ »vitZitt Gtr«nK, ^ 8eI»I«8«»«trn«ri,« LS, II (trülier Omcksi^. 3). H; kstnlitlielw Besorgung nadr nnsvärts. K HRttX «»lLiIenliNtinv S, partvrro uncl erste t')wge. ^ulkrägs iiaek irusrvürks zveräen prompt osieekuirt. Nr. 63. 31. Zalir-ün-. Lisla-t: 42,000 Lrpt. ^ ^ Dresden, 1886. Tmmerstng, 47. März. Pcwiitivortlickier Redakkein für Politisches ve. EmU Bierev in Dresden In unserem Landtage haben die Klagen und Beschwerden, welche die Sozialdemokraten über angebliche Versolgnngen erhoben, mir geringen Eindruck gemacht. Das ist nicht zn verwundern. Schon die Vortragsweise desjenigen Herrn, den die Sozialdemo- kiatcn als ihren Vertrauensmann in den Landtag entsendet haben und den sie am Dienstag als Beschwerdeführer vorschickte», wirkte abstoßend. Der Abg. Kaden verfügt nicht über dasjenige Ausmaß van Fertigkeit im mündlichen Gcdankenansdrnck, welches man niit Fug und Recht bei einem „Gesetzgeber" voranösetzen darf. Ans seiner niangelnde» Schulbildung wird ihm Niemand einen Vonvuri macken, aber es erfordert die Rücksicht auf das hohe Amt eines Gesetzgebers, daß man wenigstens das Bestreben bekundet, sich in der Sprache gebildeter Männer auszndrücken. Ans der ''/istündigen Rede des Abg. staben bat man aber vielfach die Sucht hcrausgehürt, sich recht trivial zu äußern. Die Kammer bürte ihn mit steigendem Unwillen an. Doch über die Mängel der Vortragsweise kann man billig hinweglehen. Anders mit dem Inhalte der vo> gebrach len Beschwerden. Es wurde bcieits in der Kammer hervorgehobe», daß es dabei in der Haupt siche darauf abgesehen ist, sozialdemokratische AgitationSreden zu batten. Tie Herren reden nickt sowohl, um die Kammer zu über zeugen. sondern sie sprechen zum Fenster hinaus. Die Mehrzahl ihrer Beschwerden hat sich bei näherer Prüfung als unbegründet beransgcstellt. Tie Herren macken sich's ungeheuer leicht. Sie bringen unausgesetzt Anklagen vor, deren Unbcgründeticin ihnen bisweilen ans der Stelle amtlich und unwiderleglich uachgewiesen wird, was sie aber nicht abhält, das Spiel zu wiederholen. Wenn ihnen die Haltlosigkeit ihrer Beschwerden dargclhan ist. nun, so mache» sie sich auch nichts daraus. Die Kammer hat dieses Ver minen aber gründlich satt bekommen. Sie langweilt sich, wie der Abg. Günther ausiprach, bei den endlosen Expektorationen der Sozialdemokraten. Die meisten Klagen Kaden's z. B. rührten daher, daß das Sozialistengesetz auch von den sächsischen Behörden ^ge wendet wird. Das mag für die berufsmäßigen Agitatoren oft sein llnangenchnies haben, aber zu ändern ist cs nicht, so lange das Sozialistengesetz besteht. Die überwiegende Mehrzahl der Arbeiter leidet keineswegs unter dem Sozialistengesetze z sie vor dem Ein- t ezicbcn unter dasselbe zu bewahren, ist die Pflicht der Staats behörden und gleichermaßen eine Wohlthat kür die Arbeiter selbst. Sollten siel, die Behörden hierbei Hebelgriffe zu Schulden haben kommen lasse», so verdient dies eine Rüge. Aber die Wortführer der Sozialdemokraten schädige» die Ahndung solcher etwaiger Ueber- giiffc, indem sie eine Masse offenbar erfundener, oft gänzlich halt loser oder entstellter Fälle erzählen, die ein Mißtrauen gegen Alles, iva-; sic Vordringen, mit Neckt erwecken müssen. Sie finden keinen Glauben mehr. Unter solchen Umständen mußte die Aktion der Sozialdemokraten »n Sande verlausen. Noch immer hält das Schweigen der klerikalen Blätter zu der Rede des Fnldaer Bischofs Dr. Kopp im Herrenbanse an. Daraus war die Kaplniivresse nnd dcisCenIrum allerdings nicht geratzt, daß em geistlicher Oberhirt so deutlich den Unterschied zwischen der Kirche nnd dem Centrnm mnrkire» würde. Uni so wendiger ist die Genuglhllung in alle» anderen Kreisen. Es ist lange Zeit her. daß cm Bischof von der „Würde und Größe des Vaterlandes" sprach, daß er bezeugte, daß „Liebe nnd Sinn" für die Würde mid Größe de; Vaterlandes jedem Landeskinde innrwohnen müssen, dasz er gerade die Diener der Kirche für benffcn erklärte, kraft ihres Amts „die sittliche Tugend der Vaterlandsliebe im Volke zu wecken und zu pflegen." Diese Pflichten hat der katholische Klerus Preußens 15 Jahre lang inwbze des »»leidige» Kulturkampfes leider zurucktreten lassen oder zum Schweigen gebracht: bei der Disziplin der römische» Hwiorchie ist sicher anznnehnie», daß der preußische Klerus sich von nun cm aus seine patriotischen Pflichten als Deutsche wieder besinnt. Ter Bischof von Jnldci gab zu, daß das Ziel der Regierung, die Sickerung des Vaterlandes sich nicht immer auf dem Wege der Milde, Schonung nnd Veriöhnlichkeit werde erreichen lasse», er er kannte damit die Nothwendigkeit auch solcher antipolnischer Maß regel» an, die entge,>»ttgesetzker Natur sind. Der Bischof erklärte sremlilthig, daß der Poleuantrag lediglich die Sicherheit des Vater- laudes im Auge habe. Wahrlich, es war ein taktische- Meisterstück des Fürsten Bismarck, gerade einen solchen patriotische» Bischof t»'s Hercciihails z» berufen. Seinen Hauptzweck, das Ceutriim als im Gegensatz zur Kirche erscheinen zu lassen, hat Fürst Bismarck schon jetzl völlig erreicht — das verlegene Schweigen der klerikalen Presse zn der BttchosSrede spricht beredter als ganze Jahrgänge von Zei tungen. Auch den weiteren Zweck, einen Keil zwischen Polenthmn und Katholizismus zu treiben, wird Fürst BiSninrck nicht verfehlen. Er wird den Polomsmns von dem bisherigen Nährboden der Papstkirche loslösen und die deutschen katholischen Elemente gegen die Polonisirnna mobil machen. Da Nom die nationalen Be strebungen der Polen ihrem Schicksal überläßt, so hat Fürst Bis marck schon sein Spiel halb gewonnen. Hätten nickt die Polen nußerdein vermöge ihrer revolutionären Richtung lo viele Verbindungen in Europa, so fänden ihre Klagen in, preußischen Abgeordnetenhcinse und im Reichstag nicht so lauten Wiedcrhall. So aber bildet die europäische Presse eine Art Reso nanzboden für Alles» was in Berlin zu Gunsien der Pole» ge sprochen wird. Gerade deshalb aber sollten sich deutsche Abgeordnete hüten, Worte zu äußern, die als Begünstigung der polnischen Be- slrebinigen gedeutet tverden können. BiS zum Ueberdrusse haben wir den Schein-Einwand gehört, ob wirklich daS mächtige deutsche Reich Ursache habe, sich vor den IV» Millionen Polen zu fürchten? Nein, Flucht ist den Deutschen fremd; die Polen haben schon zn oft die Scharfe de? deutschen Schwerts cmpfunden. Im Gegen- theil, Furcht wandelt höchstens daS Ausland an vor den Regungen de, Äiacht und Kraft deS deutschen Nativnalgefühls. Höre» wir Deutschen doch endlich auf von unserem Kleiiimuth zu reden! Dieser Kleininnth ist uns überkommen als eine der schädlichsten Folgen unserer nationalen Zersplitterung. Wir haben seit dem Mjährige» Kriege verlernt, uns, unserem Äolksthnm, unserer staatenbildenden Kraft etwas Ordentliches zuzutrauen. Uns ist seitdem fast die Er innerung an die glorreichen Zeiten abhanden gekommen, wo die deutsche Nation die erste der Welt war nnd ihre» gebietenden Ein fluß weit über dre Grenzen ihres Reichs hinaus erstreckte. Vordem OOjähriacn Kriege gruppirten sich d«e skandinavischen Völker, die Niederlande, die in lolem Zusammenhang» stehende Schweiz, selbst England um da- deutsche Staatenshstcm. dessen Macht nach Italien und tief hinein in die Donauländer reichte. Wir waren ein über legenes, ein gefürchtetes Hrrrschervolk. Der unselige 80jährige Krieg hat uns zu einem allen anderen Nationen dienenden Beutrvolk iherabgewürdiat. Jetzt endlich, seit 187071 hebt Germania den Fuß, allmälig wieder zu ihrer früheren Weltstellung emvorznklimmcn. Die anderen Völker haben daS Gedächtnis; an jene Zeiten nicht io verloren wie wir selbst. Sie äußern, statt Spott über unsere an gebliche Polenfurcht, eher Besorgnis; vor dem Erwachen des deutschen Thatcndranges. Selbst die beichäniendeii Streitigkeiten in unsere» Parlamenten, der erbärmliche Hader der Parteien, deren Zeuge das Ausland seit Jahren ist. haben seine Besorgnisse nicht verscheucht. Die Furcht, die das Ausland vor dem Mitbewerben Deutschlands um die politische Macht nnd industrielle Größe drei Jahrhunderte nicht gekannt bat, ist ihm lebendig in dem Augenblicke vor die Seele getreten, wo das polltische Leben Teiitschlands wieder einen einheitliche» Mittelpunkt gewonnen hat. Die Welt hat das Be wußtsein nnierer objektiven Uebcrlegenheit nickt verloren, sörgcn wir dastir, daß nns selbst sie auch subjektiv zm» Bewußtsein kommt. Drängen wir den Parteihader, die politischen, die kirchlichen Gegen sätze zurück, kräftigen wir unser Volk durch soziale Rc'ormen, dann werden wir auch das Selbstbewusstsein erlangen, um im Rache der Völker die überlegene Stellung zu behaupten nnd auszudehnen, die uns eine Staatsknnst ohne Gleichen erobert hat. IN«ter»a», «Produkten». 3. März. »Liblttk.» Wetten vcr März 20S. ver Mai —. weichend Roaeen rer Marc rsi. rer Mai 137. beliaiwtet. Lon » on , 3. Mürz. Schlich. Weizen ruht», scsi, aiizckomniener, Mehl stell«,. Hatte eher theurer, runder Mats sei«, amerNantscher weichend, Mahlgrrste fest, Malzgerste trSge. — Wetter: Schnee. Neueste Telegramme der „Dresdner Rackir." vom 3. Marz. Berlin. Das Befinden des Kaiser? ist nach einer gut ver brachten Nacht befriedigend. — Während des gestrigen parlamen tarischen Tiners bei dem Reichskanzler wurde die Wähningsirage diskntirt. Bismarck hob hervor, er müsse in seiner pcrankworlnngS- rcichen Stellung bei Betrete» neuer gefahrdrohender Terrains vor sichtig sein. Die Nachtheile der Doppelwährung für unseren inter- nakionnlcn Verkehr, namentlich so lange England nicht daran deute, sich an dem internationalen Währungsvertrag zu beiliciligen, j seien sicher, dagegen könne er sich nicht überzeugen, das, die Vor theile. welche sich die Anhänger der Doppelwährung davon ver sprechen, auch wirklich einlreteil würden. — Deutschland ernannte den Botschastsrath Tniclcmann und den Gcneralkvnml Treskow i» Konstantmopel zn Vertretern für den Abschluß eines Handels vertrags mit der Türkei. Tie Pforte stellte den deninächstigen.Be- giim der Verhandlungen in Aussicht. Berlin. Das preußische Abgeordnetenhaus erledigte den Etat des Ministeriums ttir Handel und Gewerbe. lHaiidclsnsimstcr ist bekanntlich Fürst Bismarck). Aus eine Anregung des Ab«. Rumpfs, der' HandelSMiuisler solle beim Reichskanzler veranlassen, daß die kiiiscrlichcn Konsulate im Auslände zur eingchenden Berichterstattung über die Verhältnisse der Zuckcrindnstrie in ihren Bezirken ansge- sordcrt werden, crwicderte Uilterstaatssekretär v. Möller, daß dies bereits geschehen sei. Berlin. Reichstag. Ten ersten Gegenstand bildete die zur Erörterung im Plenum nicht geeigneten Petitionen. Kawer lloz.-dem.) erblickt in diesem Verfahren eine Massencibschlachtiliig, die mit dem verfassungsmäßige» Pctitionsrecht unvereinbar sei. Nickert (deutsch-sreis.) hält diese Kritik angesichts des Umstandes, daß Kawer keinen Antrag ans Erörterung bestimmter Petitionen stelle, für unverständlich. Lücke meint. Kavier habe am wenigsten Recht sich zn beklagen; auf seinen Antrag werde in der PctitionS- kommission eine Präsenzliste geführt, worin der Name Kawer's nin seltensten anziitreffen sei. Kayser bestreitet dies, und bemerkt, Lipke verlange in der Kommission von de» Petenten eine juristisch klare Auseinandersetzung, nls ob jeder Teutiche Juskizralh sein müßte. Kawer beantragt schließlich, zwei Petitionen betreffend den Aus schluß des Haltens von Lcbrlingen in Staatswcrkstätten nnd Ver mehrung der Reichstagsmitglieder. Der Antrag wurde nngcnommeii. — Die Vorlage betreffend die Aufnahme der Cellulose-Fabriken in das Verzeichniß der genchmigm'gspflichkigen Gewerbeanlagen wurde angenommen. — Der Nachtrngsetnt ss,r Errichtung eines 6. Civil senats beim Reichsgericht, die Erwerbung eines Grundstückes für das Patentamt und der AnSba» des Dienstgebändes sür das ans wärtige Amt wurdcn an die Bndgetkonimission verwiesen, nachdem der Staatssekretär v. Bötticher aus eine Anfrage Hanmiachcr's die Einstellung einer Forderung für eine technisch-physikalische Reichs anstalt, wozu Werner Siemens ein Grundstück angebvtcn, in Aus sicht gestellt hatte. — Bei der nun folgenden erste» Bernthung der Vorlage, betreffend die Ausprägung einer Nickelmünze zu 20 Psg>. befürworten tthden (kons). und Schalscha (Ccntr.) die Ans prägung vo» 2'/»'Psennigslücken in Kupfer. Aus Anfrage Bam- berger's an Schalscha betreffs der angeblichen Thalerfälschmigen eines Berliner Bankinstitlits erwiedert Schalscha, er habe die Be lege für seine Aelißerniigen dem Bnndesrathe überwiesen. Die Vorlage wurde in zweiter Lesung angenommen. Uhden beantragte eine Resolution auf Vorlegung eines Gesetzentwurfes betreffs der Ausprägung vo» 2Vr-Pse»mgsriicken >» nächster Session. Die Ab stimmung über dieie Resolution findet in dritter Lesung statt. — Schließlich wurden Wahlprüsmigen erledigt und die Wahl Frege's an die Kommission znrückvcrwlcscn. Morgen : Branntwein-Monopol. Die Berlincr Börse eröffnetc sehr fest und setzte meist höher ein. Jin Vordergründe standen Kvmmanditantheile und Russe», auch Creditaltien zogen an; dagegen waren deutsche imd spekulative Bahnen durchweg schwächer und angeboten, da große VerkaufSordres Vorlage». Oeflcrreickische Bahnen zeigten sich etwaS fester und Bergwerke stiegen auf höhere Notirungcn hi». Später gingen österreichische Bahnen zmiick und Papiere der übrigen Gcittete folgten: besonders flau- waren Franzosen und Galizier. Montamverthe wurden in Folge ungünstiger Berichte aus Schlesien zum Schluß angeboten. erwiesen sich aber weichend. Im Kassaverkehr blieben Bahnen schwach, Banken fest und belebt, Bergwerke gut behauptet, Industrien belebt und steigend. Von österreichischen Prioritäten waren Lembcrg-Czernowitzcr nnd Kaiser Fcrdmand-Nordbahn gefragt. Privatdiskont IV» Prozent. Sr«nkl«rt a. M.. 3. März. ikrr»>« 237"«. e»a««»»ali» 203-',. Lom> »arden IM',, «allzier 1S7>/,. Egupler 68,10. 1pr»c. «»»«r. Gildrente 81,30. »»tllxcrdtalm —. Li-conI, 2> S.S». rannslädttr —. Lahor» schwach. Vien, 3. Mörz. Orr»!» 2S0M. StaalStahn 202,0». Lombarden 126,50. «,r»we»». 171,5«. Marin»,»» 01.75. »n». VrrdN 301.00. Rnhist. V , r« 6. 3. Mir,, «chloh. «eolc 82.1». «nirlhe I0SL5. Italiener S7.8«. Staatebahn 510.00. Lombarden 268"«, da. «rlorMNrn —. Sdanler 57',. vrft. Soldrenle —. ««»»ter 315.00. Ottomanrn 513,00. Tr»ae. »an »an, 3. Mir,. Sarmilt. II Uhr 1« Min. Sonlol« I0I» „. 1873«, Snfien 9»'/,. Alalirnrr S7"«. Lamdarden 1«"',.. »an», rüesen 15-/,. Idror. tnndirt« UmerUonre 12»' ,. Ihr«, «naar. «»Ideen»« 83>t,. Vetter, «old- «nie SI. »ren». Tantel» 101. Sandte, 68 „ Neue Sandte, 88",. Otto- «a»»a»r 11>"„. Sn,z.«e»«en 86. — Stimmm,,! geft. — Wetter: Kraft. «tettin, 3. Mir», «achmitt. 1 Uhr. Oetret»,markt». Welze« stau, kae» 133-153, »r. «drti-Mat 155,50, »r. Sedteiuter-Oktater 165,00. Maaae» fta«, loco 122—130, »r. «drll-Mat 133,00, vr. Sedtemhrr-Vetoher 137§0. RübSl »etchtstilo«, lae» »r. «dril-Ma« 11,00. »r. Sed»em»er-Orto»er 15,70, Sdiriio« fta», I»r» 3»M »r. «dril-«ai 3SM>. »r. In» - Juli 38.3«. »r. Juli- >n»»ft 38,00. Vetralr,« 1«, nerftroert Usanrr 1». »r«. rar» 12,10. « « « «l« n, 3. Mir,, «ach«, ««etreidemarktl. «»irlto» »c. >«« Liter «0» Dr»e. »r. Mir» 31^0. »r. «drii-«,» «.90. dr. A«l»>«n,nft 38.00. Mir, 128,0», dr. «drU-Mai 132H0. dr. Srd«e«»rr.0kt»»rr 110,0«. «»»« »r. M»r« 1».«», »». M»il.«ai «5,0». «In» feft. - «etter: «and. LokoleS nnd LächsischcS. — Se. Maj. der König haben die Emcnnnng der Professoren und Seuatoreii Dr. Iheol. P ianns ch inidt and Dr. M enzel. Beide in Berlin, zu Ehremnitglieder» der Akademie der bildenden Künste in Dresden allergnndigst zu genehmigen geruht. — Se. Mnj. der König wird sich wegen des bevorstehenden 80. Geburlstages des deutschen Kaisers bereits am Sonntag, den 2l. d. M. nach Berlin begeben, um seine Glückwünsche persönlich abznstalten. Ihre Maj. die Königin wird bereits in vierzehn Tagen Dresden verlassen, um einen längeren Aufenthalt in Meran zn nehmen, woselbst kurz »ach Schluß des Landtages auch Se. Maj. der König eintrefsen wird. — Am 1. d M. wohnten Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg, die Exeellenzen Staatsniinister von Fabrice. Generallentnani; v- Funcke, v. Rudorf u. A. dem in Bach'; Etablissement, König straße 8, vom Generalleutnant z. D. v. Schubert vor sehr zahl reichem Publikum atliver nnd inaktiver Offiziere gehaltenen Vor träge: „Charakteristik der Kriegssührnng i>» ijährigni Kriege mit besonderer Beziehung auf den Kriegsschauplatz in Lachsen" bei Am 20. März. Abends 7 Uhr wird >m genannten Etablissement der Major P. Manaoldt ve-s Schützen- (Füsilicr)-Neg. „Prinz Georg" Nr. 108 über „Rußland und England in Centralasien" Vorträgen. — Am Montag beehrte Ihre Maj. die Königin, die hohe Protettoriir der „Kinderbeilstälte sür Neu- »nd Antonstgdt-Tresden" wiederum die Anstalt mit einem längeren Besuche und vricnttrlc sich eiinzeheiid über deren Krankenbestand und Verwaltung. — cse. Cxc. Staatssekretär Tr. ».Stephan war nicht— wie erwähnt wurde — ans Anlaß der Verlegung des hiesigen kaiierl. Telcgrapheiianitcs vorgestern in Dresden anweiend, sondern hat sich nur ans der Durchreise einige Stunden hier ausgehalten. Se. Ezcellenz hat verschiedene in der Nähe von Dresden gelegene Orte besucht; io erschien Tr. v. Stephan in Begleitung des Lber- postralh Griesbach nnd des Postrath Theusner i>i Lvschwitz nnd besichtigte eingehend die neuen Posliänme. Se. Excellenz war bezüglich der Cinrichtungen voll beiricdigt. — Ter Professor Dr. Räuber in Leipzig hat einen Rns als ordentlicher Professor der Medizin nach der Universität Dorpat an genommen nnd ivnd niit Beginn des nächsten Semesters dort seine Vorlesungen eröffnen. Außer ihm geht von der medizinischen Fakultät noch der Prof. Dr. Strümpell ab, welcher einen Nns als ordentlicher Prostssor der Medizin nach Erlangen, als Nachfolger Lanbe's, angenommen hat. Ferner hat Prof. Dr. Wichmann von der philosophischen Fakultät einen Ruf als ordentlicher Professor am Polytechnikum in Tarmstadt angenommen. — Landtag. In der 2. Kam in er stand gestern das bereits in seinem Hauptinhalte mitgelhcttte Dekret über den Bau mehrerer Seknndärbahnen zur Vorberatliung. Abg. Grahl verleiht seiner Freude Ausdruck über die Wiederbelebung der Privatban- thätigkrit aus dem Gebiete der Eisenbahnen, welche lange geruht habe. Dieses Wiedcrerwachcn sei aber zugleich der Beweis, daß der bisherige schleppende Gang der Ballthäligkeit im Lande nicht Anklang finde. Abg. Böhns befürwortet das Dekret im Allge meinen. die Abg. Knechtet »nd Dr. Stranincr speziell die Chcmnitz- thalbahn. Abg. May wünscht, daß die Konzessionen nur crtheilt werden möchten, wenn die Gesellschaften den Nachweis geführt, das; die Mittel zum Bau auch vorhanden sind. Gegen den Bau von Bahnen ini Renßischcn hat er einige Bedenken. Finanzminister v. Könneritz erklärt, die vom Abg. May gewünschte Bedingung zur Konzessicmsertheilnng sei nur deshalb nicht im Dekrete angcsührt worden, weil dieser Grundsatz seitens der Negierung von jeher fest gehalten worden wäre. Tie kleinen thüringischen Staaten könne man nicht gut als Ausland betrachten Da Sachsen einmal dke Verpflichtung übernommen habe, die Bahnen derselben zn ban/.n und zu nntcrhaltcn, so müßte es diesen Bcrpflichtnngcn auch naich- kvniinen, sonst würden diese Staaten Anschluß nach anderer Seite suchen. Das Dekret wird an die Finanzdcpntation -V verwiese»,.— Abg. Knechte! rcferirt sodann über die Kapitel deS Etats: „Ekster- bad," „Leipziger Zeitung" nnd ^Dresdner Journal". Die De/ iatta über das Elsterbad nahm einen so detaillirtcn Charakter an. das; inan schier hätte glaube» können, man befinde sich im Satadt- verordnetciisaale der Badcstadt. Abgeordneter Philipp rügt., das: der Knrvercin von Elster dem Bade einen Stempel anszn/oriickeil bestrebt sei. den man mit den eigentlichen Zwecken deS Ba!xs als einer Heilstätte für alle Kreise nickt in Einklang bringen könne. Ein Bad sür lauter Fürstinnen solle und könne man nicht schaffen. Aba. Heger äußert mehrere Wünsche. Er hofft, das; der fNineral- wasserverichleib künitig einen Erlös geben werde: er wütischt, das; crnige Male im Monat besser besetzte Miisikaiifführiino.cn statt finden möchten, als sie die Knrkapetle bieten könnte, daß man ferner i» der Nähe der Moritzgiiclle eine Brücke anleg«'. Weiter möchte man dafür sorgen, daß die Presse von der Badev crtvaltnng mehr in Anspruch genommen nnd daß seitens der Direktion repräsen tativ mehr geleistet werde. Abg. Jahn befürwortet die Beschaffung eines gute» Trinkwassers, Abg. Grahl tritt dann ein, daß die Klmnusik immer frei sein solle und stimmt mit Abg. Heger überein, daß in der Presse mehr ans das Elsterbad hingewicien werben sollte. Abg. Philipp wendet sich gegen den Wunsch des Abg Heger, daß Elster einen weltmännischeren Anstrich bekommen sollte. 'An der weiteren Debatte bctheiligte» sick »och die Abgg. Zeidler, Dr. .Heine nnd Heger. Die Position sür Nsterbad wird lodann genehmigt. — Eine längere Debatte enlümint sich bei de» Kapiteln „Leipziger Zeitung" nnd „ D r esdncr Jo n r n a l". Abg. Kirbach be gründet den in jedem Landtag wiederkclirenden Antrag der liberalen Deputations-Minorität ans Vereinigung beider Blätter. Er halte cs nicht für gerechtfertigt, daß der jetzige Anstand länger sortdniire, durch welchen dem Staat eine Ausgabe von jährlich 18.0MM erwachse. Abg. Günther bedauert das zniiehmcnde Defizit des „Dr. Jonrn.". glaubt aber nicht, daß durch eine Vereinigung beider Blätter ein besseres fiiianzielles Resultat erzielt werde» würde. Die „Lcipz. Ztg." sei nicht nur ein Regierungsblatt, sondern mich ein viel ge lesenes politisches Blatt. Es von Leipzig wegzimehmcn. hieße ihm den Lebensnerv abschncidcn, was uni so bedauerlicher sein würde, als das Blatt jetzt wieder einen bedeutenden Auffchwung genommen habe. Wenn er bei der „Lcipz. Ztg." ^>ie geschickte Redaktion rühmen dem, §> " >» »—i ps r*- »GM »D L. ev könne, so könne er tum Dr. Jonrn." weder Gutes, noch Schlechtes sagen. Was nütze der Regierung ei» offizielles Organ, wenn es Niemand liest. Man lese es aber nicht, weil nichts drinnen 'tehc. Die Negierung habe das lebhafteste Interesse, darauf hmzu- wirkcn, daß das „Jonrn." etwas frischer nnd reichhaltiger werbe. Abg. Uhlcniann bekämpft den Minoritätsantrag, während Abg. Starke für denselben eintritt. Von seinem Standpunkte als Fort- schrittsnicmn erklärt er. daß die Linke nicht gerade unzufrieden sei ?LLr V M W W - - i E El
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