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Dresdner Nachrichten : 08.07.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-08
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.07.1875
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Liuc waranue tue da» «uchtzliialge ckilchet» »en der Jiiler»,« >»tl» »16», ge-edeir. l!u»w«rlst,c rlnnoneen» »IN»!,', e von uv» mibe» I-.mieii girmcn und Per« »vnci tnlcrirc» u-ir nur «e,ie n P r a n u m e r o » d »« stadlnn^ durch Blies- Ivurl.n oder Po>!ein»>il>« I-u-. .c-.u- Lildcu IvlirN ic- Pn»e. üiucrnir luk die ü'ionl.1-» - Pumincr »dir nach eine« tzeiua^ dir PruljrUc uv Pi-r. Kr. I8S Zwanzigster Jahrgang. Mttredatteur r vr. L»1I Für da» Feuilleton: L»KMlU »«Qu»»». Dresden, Donnerstag, 8. Jnli 18?L. Politisches. „Oll rorivut tvujour« L voll pre-mii-r amour!" „Man itehrt zu seiner ersten Liebs stets zurück!" Der Kaiser Ferdinand von Oesterreich, welcher vor 26 Zähren das geliebte Wien verließ, um cs lebend nie wieder zu sehen, ist nun als Leich« nach Wien zurückgekehrt, um nach dem schönen Ausdruck der Orientalen zu seinenVälern versammelt zu werde». An seiner Bahre stehen die künf tigen Souveräne Rußlands, Deutschlands und Italiens zur Seit« des Kaisers Franz Joseph von Oesterreich, um dem geschiedenen Monar chen ihre Ehrfurcht zu bezeigen, aber auch wohl das alte Band neu zu befestigen, welches Rußland, Oesterreich und Preußen zu Schutz und Trutz in schwerer Zeit umschlang. Seit fünfundzwanzig Jahren ist zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen manches Mißverftändniß ausgetaucht, mancher Strauß blutig und unblutig ausgefochtcn worden, die drei großen Reiche 'ückkehren! sind doch zur ersten Liebe wieder zurückgekchrt. Seit jener Zeit, ^ wo das ungarische Heer sich nicht dem österreichischen Morschall Schlick, sondern dem Russen Paskewitsch ergab, hat Rußland oft Gelegenheit gehabt, über Oesterreichs Undank zu erstaunen. Die Ungarn wurden Oesterreichs verzogene Kinder und das polnische Galizien ein bedrohlicher Herd politischer Agitation wider Rußland. Während der Pole Goluchowsky als Statthalter der österreichischen Provinz Galizien für Rußland ein bedenklicher Rachbar war, unter wühlte der Panslavismus, mit seinen Sympathien für das größte Slavenreich 'Rußland, das Königreich Böhmen. Ebenso war die ehemalige heilige Allianz der Pater zwischen Preußen und Oester reich seit 1848 in die Brüche gegangen. Eine Einigung Deutsch lands unter Oesterreichs Führung widersprach den Traditionen der Hohenzollern und der Ueüerinuth der österreichischen Diplomaten that das Uebrige. Auf die Niederlage von Olmüy mußte erst 1866 die Niederlage von Königgrätz kommen, eine Auseinandersetzung, welche daS 8uum ouiguo „Jedem das Seine!" zur Folge hatte. Damals hat Napoleon dem hilfeflehenden Oesterreich den Bescheid gegeben, er könne mit einer Leiche kein Bündniß schließen und das noch nicht verblichene Oesterreich nutzte die Lehre. Die Devise der Hohenzollern ist herrlich zur Geltung gekommen und der Weltfriede findet seine beste Garantie darin, daß „Jedem das Seine" wurde. Sticht mit der Leiche Oesterreich verbindet sich das neue deutsche Reich, aber an der Leiche des österreichischen Kaiser« reicht der dmtsch« Kronprinz dem künftigen Herrscher StußlandS und dem lebenden österreichischen Kaiser die Hand zum ehrlichen Bündniß der alten Liebe und der künftigen Einigkeit. Jedes Bolk hat seine Mission und ein unwilltürlichcS Streben nach Ausdehnung. Deutschland verbreitet sich auf Kosten der Romanen, Oesterreich dringt früher oder später bis an den Ausfluß der Donau und Rußland strebt siegreich südöstlich, um den Mongolen zum Diener der kaukasischen Nace zu machen. Rußland und Deutschland sind aber glücklicher als Oesterreich, weil das Nationalitätsprinzip am Wirkungsvollsten durch das Ele ment der Sprache unterstützt wird. Das deutsche Wort ist der beste Pionnier des deutschen Vordringens in Elsaß Lothringen und mit eiserner Eonsequenz wird die russische Sprache an der Ostsee wie an der Weichsel den neurussischen Nationen eingeprägt. Die russische Sprache bei dem katholischen Gottesdienst in Polen einzuführen, ist das Bestreben des russischen Agenten Kapnist in Rom und nur wenn der Vatican diese Bedingung eingeht, will die russische Regie rung wieder einen wirklichen Gesandten beim Vatican ernennen. Das neubesiegelte Bündniß zwischen Oesterreich und Preußen, welches Frankreich völlig isolirt, sichert Deutschland vor Nachege- l sten des fränkischen Nachbars und stellt Sachsen, unser engeres Vaterland, zwischen zwei befreundete Regierungen. Was einst der verewigte König Johann trotz aller Mühe nicht erstreben konnte, eine Verständigung beider ihm gleich nahestehenden Nachbarn, ist damit zur glücklichen Wirklichkeit geworden und die echt königliche Treue der Sachsenfürsten, wie die GesinnungStüchtigkeit des sächsischen Volkechsichern in der neuen Ordnung der Ding« uns die alte ehrenvolle Stellung Minder erfreulich steht eS bis jetzt in BaLern aus, wo die deutichgesinnten Männer in Palast und Hütte mit dem alten Son dergelüst des oberbairischen Stammes, welches die Römling« auszu beuten verstehen, einen schweren Kampf zu bestehen haben. Diese Partei versteht es prächtig, jedm Fehler der Reichsregierung auszu beuten, um eine alte Hinneigung zu dem früher geliebten Frankreich wieder zu erwecken. In Tausenden von Abzügen werden die Artikel der Kreuzzeitung wider BiSmarck-Delbrück-Bleichröder als Agi- tationSmittel gegen die reichsfreundliche Partei bei dm Wahlen ver breitet. In anderen Theilen Deutschlands würde die Hetzerei in dieser Form kaum etwas Anderes als Verwunderung erregen. Trotzdem bleibt es eine Forderung der Gerechtigkeit, daß Fürst Bismarck, der gegen die Angriffe selbst der klernsten süddeutschen Localblatter so schnell mit der Anklage bei der Hand war, gegen da» Junker-Organ, welches seiner Ehre stark zu nahe tritt, ebenfalls scharf vorgehe. Gerade deshalb, weil die Ritter mit dem geschlosse nen Visir dem Dhron der Hohenzollern sehr nahe stehen und lange Zeit die Liebe des Aristokraten Bismarck waren, bedarf das deutsche Volk einer deutlichen Garantie, daß der Reichskanzler nie wieder zu seiner ersten Liebe zurüßkehr«, die ihn jetzt so schmählich behandelt. Daß ein« freundliche Stellung zu den Juden keinen Nachtheil bringt und nicht immer solche Motive haben muß, wie Herr v. Kleist- Retzow und NathusiuS ersannen, beweist die Anerkennung welche jetzt von allen Parteien den Inden LaSker und Adolph Cremieux ge zollt wird. Die Universität Freiburg in Baden hat Eduard Lasker, den juristischen Doktorgrad ertheilte, den Doctor- für die Ueberschwemmten in Toulouse 50,000FrcS. gespendet, was,' ichenAade statt. Für vcideTage sind seiten tesLokal-Festauöschmse wie di« dortigen Journale verkünden, genan soviel ist, als die Spen- ^?^"esttt>igen gelrostci, »rocken. Der Fest ? ^ ^ platz wli, sowohl Laal als Garten, durch rclchc Decorattone» den sämmtlicher Prätendenten des französischen Thrones zusammen genommen. Dieser vorurtheilslose, ehrwürdige Greis hat nicht blos mit Sir Montefie-re in rastlosem Wohlthun verbunden sich stets dm Dank seiner Glaubensgenossen erworben, sondern nach allen Seiten hin den Ehrenmann bewährt. Der katholischen Gemeinde Lunel bei Montpellier, welcher ihr Gutsherr ein Marmorweihbecken au« kleinlicher Rancun« abprozelsiren wollte, errang er das Becken nicht bloS als RechtSanwalt wieder, sondern stiftet« aus eigmen Mitteln ein silbernes Weihbeckeiz dazu. Die hohe Stellung Eremieux' in der französischen Freimaurerei würde eine Betrachtung gestatten als Nachweis, w o solch vorurtheilslose? WohlthätigkeitS- sinn erzeugt und gepflegt wird. Wir unterlassen dies, um uns den Vorwurf zu ersparen, daß auch wir — zur alten Liebe zu- LoealeS vnd LüchstscheS. — Der Kreissteuerrath Schulze in Leipzig ist auf Ansuchen mit Pension in den Ruhestand, der Kreissteuerrath Wolf in Bautzen in gleicher Eigenschaft nach Leipzig zur Verwaltung des 2. Steuer- kreiseS versetzt und an dessen Stelle der zeitherige Finanzsecretär 'Roßbach zmn Äreissteuerrathe im 4. Steuerkreise, und zuin Vice- coicsul der Vereinigten Staaten non Nordamerika Herr Henri) Van Arsdale in Leipzig ernannt worden. — Bekanntlich ist vielfach die Anregu». aufgetaucht, den künstlerisch so schönen alten Brunnen im Mcc-cülini'schen Palais, durch Versetzung an einen passenden Platz der Nachwelt zu erhalten. Ein Brunnen ist das Kunstwerk weniger als eine EaSkade und würde vielleicht nirgend so wohl placirt werden können als an dem südlichen Verbindungsweg, der von der Ostraallee zmn neuen Hof- thcater längst den» alten Zwingerwall, hart am Teich hin, führt. Hier an den Teichrand angebracht und von oben durch die neue Wasserleitung gespeist, würde diese Wasserkunst einen sehr hübsche,» Anblick gewähren und zugleich zur Bewegung des stagnirenden Zwingerwassers beitragen. — Die kleinen Berliner Pferdebahnwagm nach Plauen wer- wie sich herausgestellt hat, ihren Dimst erst Sonnabenv be- ' . en können, da die Spurweite in die Dresdner Gleise nicht voll- paßt (!) und daher d« Achs« danach geändert werden müssen. — Wie Dresden seit 15 Jahren auch bezüglich der Einwoh nerzahl in fortwährender Zunahme begriffen ist, wie infolge dessen die Eonsumtion von Nahrungsmitteln und damit in Verbindung die Production von Poudrettemitteln zugenommen hat, können wir aus der Mittheilung eines hiesigen Rathsbeamten ersehen, welchem eö obliegt, die Düngergruben auszumessen. Der Inhalt derselben be trug im Jahre 1859 91HOO, im Jahre 1874 aber 234,000 Kubik- Elleu. 'Allseitig ist eS aber auch anerkannt, daß bei der so bedeu tenden Anzahl von Aborten und Gruben, namentlich auch von Schleußen, das Hauptaugenmerk der öffentlichen Gesundheits pflege darauf gerichtet sein muß, daß, namentlich bei ciutreten der Hitze, ununterbrochen deren Desinfeetion vorgenommcn werde. Von unserer Wohlfahrtsbehörde aber wird, was ge wiß nur mit Dank anzuerkennen ist, auch nach dieser Rich tung hin eine sehr wohlthälige Energie entwickelt. Doch ganz besonders ist es der Einwohnerschaft, Hausbesitzern sowohl, als Äiethbewohnern, dringend zur Pflicht zu machen, auch ihrerseits nicht zurückzustehen. ES gilt hier ja das eigene Wohl, wie das der Ihrigen. Bereits seit 5 Jahren fabrieirt Herr Apotheker Karl Friedrich Junghähnel hier ein aus Earbolsä ure und Kalk bestehendes Pulver in bedeutenden Massen, welches sowohl in großen Gebäuden, wir im Zeughause, dem Bade auf der Frohngasse, in inehreren Instituten, und in einer ansehnlichen Anzahl von Pri- vathäusern zur Desinfeetion eingeführt ist. Es hat sich aber dasselbe, »vie auch das geruchlose Pulver für Closets, Krankenzimmer rc. und die aiüieren Präparate, auf daö Beste bewährt, und sich die Aner kennung aller Sachverständigen erworben. Außer bei Herrn Jung- HLHnel selbst, Schützenplatz 15, finden auch Detailverkäufe, schon von 2 Pfund an, in Altstadt bei Herrn I. W. Schivarze, Scheffelstraße 3 und in Neustadt bei den Herren Linke u. Lu tz isch, Bautzner Straße 83, statt. — Am Dienstag Nachmittag hat sich die Polizei veranlaßt ge sehen, gegen einen bereits in 50er Jahren stehenden angeblichen Bildhauer aus Torgau wegen unbefugten Tragens des eisernen Kreuze« einzuschreiten. Nach dem Reichsstrafgesetzbuch ist bekannt lich das unbefugte Tragen einer Uniform, einer Amtskleidung, eines Amtszeichens, eines Ordens oder eines Ehrenzeichens gleich dem unbefugten Annehmen von Titeln, Würden oder AdelSprädicaten mit einer Geldstrafe bis »u 50 Thalern oder mit Haft bedroht. — In der vorgestrigen Nacht beleidigten auf dem Ferdinands platze zwei junge fein gekleidete Herren ein auf dem Heimweg begrif fene« Ehepaar, erhielten dafür aber von dem darüber entrüsteten Ehemanne eine ganz gehörige Tracht Schläge, die namentlich bei einem der jungen Herren so erheblich ausgefallen sein soll, daß er wegen eines total zerschlagenen Nasenbeins noch in derselben Nacht ärztliche Hilfe hat requiriren müssen. — Gestern früh ist im Blaiewitzer Birkenwäldchen, unweit des israelitischen Friedhofs, ein Mann von ungefähr 40 Jahren todt aufgesunden worden. AuS in seinen Kleidungsstücken Vorgefundenen schriftlichen Notizen ergab sich seine Persönlichkeit und daß er sich den Tod selbst gegeben hat. Er ist ein in Striesen wohnhaft gewe sener, ans Wasungen im Meiningenschen gebürtiger Drechsler. In welchem Leipzig den juristischen Doktorgrad ertheilte. den Doctor- seiner Wohnung fand sick noch ein Theil de« Gifte«, Syankali.mit titel der philosophischen Faöultät verliehen und in dem betreffenden i dem er sich getödtct hattet vor. Ein unglückliches LiebeSverhältniß Diplom seinem charaktervollen, ehrenhaften Streben: „dem Jagen! sch^i die Veranlassung zum Selbstmorde gewesen zu sein, nach Unrechtem Gewinn einen Damm zu setzen", das höchste Lob er-! _ Da» dle-Iätzrlge»esangSicst keS Täcks. Elbgausängest, theilt. Der jüdische Advokat Adolph Crenneux m Pans hat bunbeS findet bestimmt am 17. und 18. Nult auf hiesigem Lincke- . . ^..orattoiien nock bciontcrö gtsclnnüclt weiten. 'Am ersten Tage werten tcn auswärtigen Buntes-Mitglleder» in ter Statt Re,kauration zun, Waldschlöh.l en von Mittag 2 Uhr ad O.ugrlierdiUets :c. über mittelt, während ein Mciettcr Eintigng Abentö im Sagte teS Linclescheu BadeS statttintct. Um . Ubr 'Abentö werten sämintliche Felttbei.ncl.'incr auf Dgnipischincn mit Saug und Klang und entiallcieii Fahnen nach tcm Fcnplatze iabrcn. 'An, Feste theilnekmcn werten 8U0 '.»oo Sänger, wovon 540 'Aus- wärtige sind. Mit Sorgfalt hat dcr hiesige 'LohaungSauKschub gearbeitet, wir erfahren, tatz kein auswärtiger Sänger in so genannten Massenguarttcrcn untetgebrachtwirt, seihst tiekleineren Vereine haben mit großer 'Amopferimg für gutes Unterkommen der Gäste gesorgt. W. b>e»d nun Sonnabend 'Abend der Zutritt in den Saal wegen Mgngel an Raum nur Sängern gestattet werden kann, findet Sonntag, tcn 18. Juli, Nachmittagö 4 Uhr. von Lussert'S Etablissement, Königstraße aus, ein Sängertestzug und um 5 Uhr ein großes Vecai- und ^njtiumental-Evncert in, Garten des Lincke'schen Batco statt. -Der hiesige Bez.-Gcr.-'Arzt Herr vr. mcck. Niedner. Ist von seiner Urlaubsreife zurückgekchrt und hat seine amtlicheThä« tlgkelt wieder übernommen. — Die Europ. Lebendverslä ernngS - und Rentenbank in Stuttgart, welche am I. d. gericlKIich geschlossen worden ist, steht la keiner Verbindung mit dcr ^cbenobersichcrungo- und Erspar- nlßbank in Stuttgart, bereu Ecncr.ilagcnt EarlWilhalm hier ist. — Zn Bezug aut die von uns nach der „Dr. Pr." mltge- theilte Eiscnbal iiarbcite,-Bewegung bei v. tingcnt h a I schreibt niiö Herr Baumeister Hartwig: Erklärung: Der in 'Ar. >^I der Dresdner Nachrichten entt altcnc Bericht über ein Borkvmm- iiiß auf hiesigem Bahnban enthält viei'act e Entsiciimig tcr Tbat- sachen. Möge der Verfasser sich, wen» er sich damitturchzukom- men getraut, öffentlich namhaft machen, ich criläre hiermit ano- drücktich: l> Es ist »»nähr, baß die'Arbeiter gestreikt hätten; 2j Eö ist unwahr, daß dieselbe» bcsiiglich ter Löhne gedrückt wor den wären; 3i ES ist unwahr, daß ttcsclbcn am Sonntage vor baS König!. GcrlchtSamt gezogen wäre»: 4) Eö ist unwahr, daß die allgemeine Beschwerte sich gegen mich gerichtet hätte; 5i Es ist unwahr, daß ich eine Bäte,ei,e angctrelcn gehabt hätte. Seit Jahr und Tag lasse ich am hiesige» Batnbaiie nach allgemein bekannten und noch aut tcrsclbcn Höhe bcstntiichc» 'Accortsäxen arbeiten. Zu allen Zahltagen ist es vorgetommcn, daß sehr ge ringe Löhne neben sehr l oben Lohnen verrietst worden sink. 'An ticiem Zahltage betrug ta? geringste Lei » I I Ngr.. tas höchste Lohn 1 Thlr. Ist 'Agr. pro i-ag und äo»r bei gleichen 'Accort- iätzen. Einige an, Montage vergetommcnc Eriesie uno Tumulte, b« denen sich »reit über I<B Mann bcthciiigrcii, waren von Solchen, die mit ihrem Verdienst nicht zutrieden waren, durchaus aber nicht von d neu. tie taö geringste Lob» erzstlt hatten, in Scene gesetzt und hatten Ungebührliche gröbster 'Art im Gefolge. Der Morgen des taraustoigenten Dienstages taut ab.r sänunt- Ilchc Leute wieder an dcr 'Arbeit, znm größten Erstaunen meiner Angestellten, weiche Neth hatten, die ärgsten Ercedcntcn, tie nun mehr durchaus wieder »Arbeit Iahen wollten, los zuwerten. Ed ist nur eine crawallstichtige Minte'.hcit »o» Arbeitern, die sich tarin getätit, kiters einmal auozntohcn unt tas auch in '.utuistt wrt- ietzen wird, ta eine nnbcgrcisliche Müde tcr 'P olizei obwaltet. Diesmal nahm der Umug etwas gröbere Dimensionen an und bat leider auch zu Thätliästcllen unt zur Zerstörung von Juden- tarstückcn gesübrs, tie unbegreiflicher Weise auch lein Einschreiten tcr Polizei zur Felge hatten. Von tcn an ticscm Zahltage bct mir km Ganze«, zur Auszahlung gekommenen »sti»l>Thir.Arbeits löhne wurten am Sonnabcnt von len Tnmnstaistcn »25 Tblr., zwarmit lautcu, Lärm, und zurückgewicien, am Dienstag stich aber, nachten, der Montag durchlebt worden, erbeten und in grösster Ruhe angenommen. KI In gen t ha l, den 5. Jnii 1875. Bau meister Hartw! g. — Die zum Vergnügen in .hängen gehaltenen Eichhörnchen scheinen einen großen Hang zur natürlichen Freiheit zu haben. Nachdem vor 14 Tagen ein solches Thicrchcn niiscrcm Gcschä'kö« lokal einen Besuch ahacstattet, hat gestern ,1» Bewohner der Rcitbabnstraße von seiner Wohnung auö in dcr Dachrinne tca- seibcn Hauses ein ganz niedliches Eichhörnchen bemerkt und glück lich eingetangen. Der Eigentbümer des kleinen Durchbrenners kann taö Nähere in unserer Expedition erfahren. — Von einer kaum glaublichen Lumperei, vor ca. st Wochen begangen von „bonneten" Leuten, erfahren wir erst jetzt. Von Dresden fuhren die gedachte» „bonneten" Leute in einer Gesell schaft von ungefähr sechzehn Personen mit dem Damptboot nach Königltein. Unterwegs stog einem dcr Herren tcr Hut In ö Was ser. Aut die bösliche Bitte, welche der VergnllgungSrciscnte an tas Dienstpersonal dcö Bootes richtete «und man muß gestehen, die Beamten dcr säcbs.-böbm. Gesellschast bcfleiüigen «ich tcr musterhattesten Eoulanz!). bot zunächst der Herr Eapirän zur Aushilfe seinen Hut a», dcr aber nicht paßte. Der hcrzugckcm. mene Herr Eonducteur war unglück icbcr - sein ganz neuer, lust mit 3 Tblr. bezahlter St,ohbnt paßte dein „honncten" Herrn und paßt ihm wohl noch Heine, denn wietergebracht oder gesendet hat er Ihn nicht und dcr gefällige Beamte hat für sein Zutrauen — daS Nachsehen. Wenn doch Jemand den Namen teS betreffende» Herrn anzeigen wollte, damit er für diese ordinäre Handlnngö- weite seinen Lohn fände! — Daö alte Sprichwort: „Sie vertragen sich Oo schlecht, wie HuiH und Katze" trlstt nicht immer zu. So halte tcr hiesige Tischlermeister Herr Findeisen, Pillnitzcrstra> eine Hündin, weiche 3 Hündchen wclste, zugleich aber auch eine Katze, weist,e kieztc; man ließ ihr ader nur einen ihrer Spröslinge, DieHündi» erkrankte und hinterließ bei ihrem Adlcbcn ihre Nachkommenschaft. Da erbarmte sich die gute Mlczekatze der hlitlose» Kleine» und nahm sie ganz so sorgsam wie ihr eigenes in Pflege und an Ihre rauhe Mutterhrust. Auch unter den TDicren glett cö Samarltrritebe. — Daß die Eoncerte an dcrElbe Strand im Hcikig'schen netzt Wolt» Etablissement beim Publikum belicht st»d, lehrt eine alte Erfahrung und wurde inan dies abermals am Dienötag Abend gewahr. Die Kapelle des i. Grenakicrreg. 'Nr. Ittl>, Director Ehrlich, concertirte. Man war aber kurz nach Mw gcnöthigt, die Entreekassen einzuzichcn, ta tür weitere etwa daö Eonccrt noch betuchen Wollende ettcctiv kein Sitzpllitz mehr zu erlangen war. So übervoll war diese» Jahr daö Etablissement noch nie besucht gefunden worden. — Meißen. Die alte, lustige, gegen den Bcnno-EultuS protestlrendc Markgiascnstakt. feiert leine große Woche mii ihren Monstrelrühstückcn eo Ist S cl' ei bcn - und Vogelschie ßen und gestern drsscn Schluß. Schon am Sonntag irüh pgra- dlrttn die Schützenotsizicre In ihren pompösen Uniformen aut den Straßen <bcl ihnen sitzt aber gewiß die Klinge nicht so fest in der Scheide, wie bei dein Nicderokcrwi»rr Kameraden». Des Nachmittags entwickelte sich, verstärkt durch viele Besucher aus
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