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Ar. SS Seite 2 vienLlog. 2. Aebrvar 1926 werden. die Wahrheit I» die Welt -u rufen, bi» nach Amerika -ade«, «te dt« Blätter melden, erklärt. Ne verspräche» sich davon nicht- GuteS: die in Italien lebenden Deutsche« geben ihnen recht. So etumS ist bei den Chinesen möglich bei de» Deutsche» nicht: man wird bald wkeder Deutsche itLer den MarkuSplav spaziere» sehen und dir faschistischen Zeitungen werden mit Hvhnlachen darauf binzeigen. Und wenn der ..Vorwärts" und die »Leipziger VvlkSzeitung" gegen den Faschismus weitern, so sollen Ne sich zuerst in ihre rote Seele hinein schämen, hätten sie uns nicht l918 daS Märchen von — »Dresdner Nachrichten" — der roten Flagg« auf der eugUsthett Flott« Und viele andere mehr aufgedunsen und un» damit unser gute- Schwert au» der Hand gewunden, wir könnten heute unseren Brüdern im Lüden mit anderen Mitteln Helsen al» mit Drucker, schwärze und Boykott! Ihre Entrüstung ist keinen Heller wert! Dies ist eine der bitteren Erfahrungen, die wir un- selbst verdanken, aber sicher nicht di« letzte: die Stund« Südtirol» wird komme«, ganz allein durch die unhaltbare «»heupolitik de» heutigen Italien. ll. vr. Die verschobene Abrüslungs-Konserenz. Die widersprechenden Angaben -er französischen Presse. Pari-, 3. Febr. Die Angaben der französischen Presse über dos vermutliche Dalum der vertäuten Entwaffnung-, lonserenz sind nicht einheitlich. Aach einiaen Informationen soll die Entwaitilungskonsercnz erst am l 5. M a i stattlinöen. während es sowohl daS »Petit Journal" wie die ..Chicago Tribüne" für wahrscheinlich halten, das« dle erste Versamm lung de- vorbereitenden Komitees am >5. Avril statt» kindet. und dast der Zuiainmentritt der Konscrenz auf den U Mai lest gelebt ist. Aach dem »Petit Journal" wird das offizielle Gesuch Dentich!and- um Ausnahme i» den Völkerbund für Ende der Woche erwartet. Ta-.> Gcneraffekrelariat werde dann den Vvlterb»ndsrat u>r den M. Mai zu einer ankcrordeittltchen Sitzung etnberuse». lT.-U.) Amerika mil Ser Derlaguna einverffande«. Washington. 3. Februar. Ltaatssckretär Kellogg hat dem VölkerbundSsekretariai mitaeieilt. das, Amerika gegen eine Vertagung der vorbereitenden Abrüstungskonferenz keine Einnändc erhebe» werde. sTll.s Französischer Druck aus baldigen Völkerbunds« beiirill Deutschlands. Paris, 2. Febr. Die französische Regierung hat die Presse dahin unterrichtet, das, die in den letzten Lagen ge nannten Ziffern sür die Effektivstärke der Rheinlandbcsetzung feinen amtlichen Charakter trügen. Die ins Auge gefaßte Vcrminde r u n g der Truppenstärke könne endgültig erst dnrchgesührt werden, wenn Deutschland Mitglied dcS Völkerbundes geworden sei. Die englische Presse über die Ursachen der Verschiebung. London, 2. Fcbr. AIS Gründe sür die Verschiebung der vorbereitenden Abrüstungskonferenz werden oon den Blättern die Fortdauer der Auseinandersetzung zwischen Sowjet rußland und der Schweiz und die Ungewißheit über das Datum des EiniritiS Deutschlands in den Völkerbund angegeben. Wie der diplomatische Korrespondent dcS »Daily Tele graph" hierzu schreibt, hat man in London de» Eindruck, daß die Bemühungen die vorbereitende Abrüstungskonferenz auf» znlchieben. die amerikanische össentliche Meinung sür eine Mit arbeit an dieser Konscrenz entmutigt haben. In wohlunterrich teten Krenen wird jedoch erklärt, daß der Eintritt Deutsch sands in den Völkerbund bei den Auseinandersetzungen über die Verschiebung der Abrüstungskonferenz die größte Nolle ge» spielt habe. Briand lei cs offenbar noch nicht gelungen, die französischen Einwändc gegen die Teilnahme Deutschlands an einer Abrüstungskonferenz zu beseitigen, bevor bi« fran» züsilchen Milttärbetwrden in der Lage ivären, zu erklären, dah Deutschland alle seine SntivaffnungSverpslichtungen nach dem Versailler Vertrag erfüllt habe. Man sei in Frankreich über die Möglichkeit einer Meinungsverschiedenheit mit Grob» britaunien und den Ltereiniglen Staaten über drei wesentliche Punkte de- Pre>grammS von Genf beunruhigt: l. die Trennung der Flottenrüsv.mgen von den will» tärischen Rüstungen: 3. die Wiedereinführung de» Sicherheit-Problem- in die AbrüstungSerörterungen in bezug auf Sanktionen und gegen- fettige Unterstützung: 8 die Festlegung der Rüstungsindustrie und ihre Beziehung zur tatsächlichen Kriegsstärke. — Dicke drei Vorschläge seien immer auf aincrikaiiischen und britischen Widerstand gestoßen. Das französische Steuer-Projekt. Pari», 3. Fcbr. Uebcr den vom französischen Finanz» minister nen ausgearbeiteten Lteuerplan, der heute vormittag fcrtiggestellt wird, verlautet, daß eS sich hierbei keineswegs um eine eigentliche Produktionssteuer handelt. Der Finanz- minister hat vielmehr seinen ursprünglichen Plan einer Zahlungssteuer wieder aufgcgrisfen, die jedoch auf den Großhandel und die Industrie beschrankt werden soll. Die wichtigsten Lebensmittel sollen aber von dieser Steuer aus genommen werden. I» LinkSkrrisen wird daran Anstoß ge nommen. daß neben dieser Steuer die Umsatzsteuer be stehen bleibt. Man hält eö jetzt sür wahrscheinlich, daß sich bereits heute eine Einigung zwischen der Finanzkominission und der Regierung anbahnen wird. Vor dem Eingreifen MalvyS in die Debatte wird vermutlich Brtand das Wort ergreifen, um die Haltung der 'Regierung zu präzisieren. — Der „Ouotidien" erklärt heute zur parlamentarischen Lage, eS sei immer augenscheinlicher, daß die Kammer nicht im Einver» nehmen mit dem Lande sei. Während das Land nur den Wunsch habe, daß alles schnell vorübergehe, sucke die Kammer nach Mitteln, sich zu vertagen und vergeude die Zeit. Die Verantwortlichkeit der Kammer sei nicht geringer, als die der Regierung. Der „Ouotidien" erwartet von Briand, daß er sich in der heutigen Sitzung bestimmter über die Absichten der Regierung äußern wird. sD-U-s Lailloux warnt vor Steuerstreik. Paris, 2. Februar. Caillaur warnte gestern in einer Versammlung von Kauslenten und Industriellen in Le Mans vor dem Sleuerstreik, sür den jetzt in ganz Frankreich Propaganda gemacht wird. Die Autorität der Negierung müsie gewahrt werden. Frankreich sei im Vergleich zu anderen Län. der» in einem Zustande wirtschaftlicher und industrieller Blüte. ES müsie dafür gesorgt werden, daß die finanzielle Krise nicht durch eine wirtschaftliche abgelöst werde. (TU.) Die Ovposition gegen Mahraun. Kassel, 2. Februar. Wie die Mvrgeublätter melden, hat die Frankreich-Politik deS Orden-Hochmeisters Mahraun in Riederhessen zu einer Absplitterung innerhalb des Jung- beutschen Ordens geführt. Einunddreißig aus dem Orden ausgetretene Bruderschaften haben sich in Kassel zu einem Inngdcotschcn Treubund zusammcngcschlosien. Bei der Gründung wurde einsiimmiq das Festhalten am Jung- dentscheu Gedanken zum Ausdruck gebracht, sowie die Bcreit- wiüikcit zum Wiedereintritt in den Orden, sobald die OrdenS- leitung ihre gegenwärtige Weftoricnticruug ansgegebeu habe. Parlei und Dienst am Slaale. Eine Mahnung des Rcichsinnenministers. Berlin, 2. Februar. Bei der Vorstellung der Beamten schaft deS Reichsministeriums des Innern hielt u> Erwiderung auf die Begrüßungsansprache des Staatssekretärs Dr. Zwei- gert der Rcichsministcr Dr. Külz eine Rede, in der er noch einer demokratischen ZettungSkorrespvndenz u. a. sagte: DaS Rcichöministerinm des Innern ist die Zentralstelle eines innerpolitischen und kulturellen Systems^ soweit die Zu ständigkeit des Reiches hierzu gegeben ist. Hierin liegt die ungeheure staatSpoliiische Bedeutung dieses Amtes. Es ist klar. daß der Bcamtenkörper eine- solchen Amtes von der rich tigen StaatSgesinnung erfüllt sein muß. StaaiS- gesinnung ist nicht notwendig identisch mit Parteigesinnung. Dem Staat, d. h. der deutschen Nepnblik, zu dienen, ist selbst verständliche Pflicht jedes Beamte« der Nepnblik. DaS sind lapidare Notwendigkeiten, an denen ich festhaltcn werde. Ich hoffe, daß alle Beamten, die daS Bedürfnis haben, sich politisch zu betätigen, dabei nicht nur die Grenzen erkennen werden, die politischer Takt zieht, sondern vor allem auch die Grenzen ein» halten, die die Rücksicht auf da- StaatSwohl gebietet. Jinsfatzherabsetzuug der Berliner Sparkasse. Einer Blättermeldung zufolge hat di« Berliner Spar- kasie beschlossen, den Zinssatz für täglich fällige Spareinlagen mil Wirkung vom l. Februar ab von 5 auf 4!-4 Prozent zu ermäßigen. Für die monatlich fälligen Spareinlagen ist zu einem späteren Termine mit einer Ermäßigung von 7 aus S Prozent zu rechnen. FlrtegsminiNer SuchvmUnvw lDnrch F » nkspruch.I Berlin. 3. Febr. In einem Berliner Krankenhaus verschied heute vormittag im Alter von 78 Jahren General Suchomliuow. der frühere russische Krieg-minister, svtttz.f Oertliches un- Sächsisches. Der sSchsNche Landtag zur Desreinng -er Kölner Zone. vor Eintritt in die Tagesordnung der heutige« Landtag», all««» gedachte Präsident Winkler der Befreiung d» Kölner Zone mit folgenden Worte«: Rn» hat di« vesreinngSstnnL« für Köln und die übrige» Ge» et« der erste» Zone geschlagen und gan, Dentfchlau» nimmt an der Freude de, befreite» Gebiete teil, «uch de» Sächsische Landtag teilt diese Freude und beglstckwünlcht di« befreite Zone. Sr tut die» mit dem herzlichen Wunsch«, da- auch sür di« «och besetzte« Gebiet« recht bald bi« vefreiuug», stunde schlage» möge. Bereinsachle «inretchung der Belege Uber den Steuerabzug vom Arbeitslohn für da» Aalenoerjabr 1923. Die Durchführungsbestimmungen über de» Stcuerabzng vom Arbeitslohn legen den Arbeitgebern, die den Steuer abzug im allgemeinen Ueberweilung»verkaliren und im Be» üürdcnverfahren vorgenommen haben, die Verpflichtung aus, nach Ablauf deS Kalenderjahres sür jeden Arbeitnehmer ein Lohn st euer-Neberw cts ungöblatt iLohnsteuerauS- iveiSi dem zuständigen Finanzamt einznreickien. Im Hinblick darauf, daß die Einreichung von UeberwetsungSblättern kür jeden einzelnen Arbeitnehmer die Wirtschaft schon an stck sehr erbeblich belasten und bei ihrer gegenwärtigen Lgae für sie noch drückender werden würde. Hai der Neichüminister der Finanzen durch Verordnung vom lN. Januar t926 eine wesent- licke Vereinfachung geschaffen und den Umfang der Arbrtte» auf daS gerinnst mögliche Maß beschränkt. Während bisher für alle Arbeitnehmer UeberwetsungS- blätter ausgeschrieben werden mußten, ist eS auf Grund der neuen Regelung möglich, den überwiegenden Teil — nämlich alle die Arbeitnehmer, die im Jahre UM während der ganze« Dauer deS BeschätttgiingSverhältnisieS am Ort der V«. schäftigungSgemeinde selbst gewohnt haben — auSzuschetLen. ES ist also nur noch nötig, die Dtcuerabzugsbeträge zu kennen, die 1925 vom Arbeitslohn der außerhalb der Be- schästtaungSgemeinde wohnhaft gewesenen Arbeitnehmer rin- behalten worden sind. Zu diesem Zwecke hat die erwähnte Verordnung dem Arbeitgeber die Verpflichtung auserlegi. für die Arbeitnehmer, die während der BeschäfttaunaSdauer oder eines Teiles derselben außerhalb der Beschäftigung», gemeinde in einer anderen Gemeinde iSitzgemcindel gewohnt haben, nach Ablauf des Kalen-deriahreS 1925 Lvhnsteuev- UebcrwcilungSlisten auszuschreiben und einzulenden. Soweit solche UebrrwetsiingSltsten auSzuschretbe» sind, sind sie aufgerechnet mit der Versicherung, daß die Angaben vollständig und nach bestem Willen und Gewissen gemacht sind, spätestens bis zum 15. Februar 1926 dem Finanzamt, in bellen Bezirk die BeschästtgungSgemeinde liegt, einzulenden. Sofern Lohnsteuer-Neberwetsuna-ltsten von einem Arbeit geber nicht auSzuschrciben sind, weil seine sämtlichen Arbeit nehmer in der BelchästigungSgemeind« selbst aewobnt habe», hat er dem Finanzamt eine Fehlanzeige spätestens bt» zum 15. Februar 1926 etnzusenden. Soweit für die einbchaltenen SteuerabzugSbeträge Marken verwendet worden sind, bat der Arbeitnehmer spätestens bis zum 15. Februar 1926 keine Steuer- karte und die Einlagebogcn. die im Kalenderiabr 1935 zum Einkleben und Entwerten von Stcuermarke» verwendet worden sind, an das Finanzamt seines derzeitigen Wohnsitze» (Aufenthalts abznlicfern, also nickt mehr an da» Finanzamt, in dessen Bezirk er zur Zeit der letzten PerlonenstanbSaufv nähme seinen Wohnsitz hatte. Auf die Verpflichtung zur Ein- sendung oder Ueberaabc der Stenerkarten un-d Einlagebogen bat der Arbeitgeber durch Anschlag in den Arbeit-- und Ge schäftsräumen hinzuweisen. An Stelle dcS Arbeitnehmers kann der Arbeitgeber die Einsendung oder Uebcraabe der Stenerkarten oder Einlage» bogen übernehmen. In diesem Falle sind die Stcuerkarte» und Einlagebogcn dem für den Arbeitgeber zuständigen Finanzamt zu übersenden. Heber die Einzelheit.» der Neuregelung geben die Finanz ämter Auskunft, bei dcnen auch die Vordrucke für die nach Ikren OLsten ^ dielen 5ie etwas IZesonäeres 6urck eins kleine Klno-Vorstvllurrg. Ick verleide Hppsrst unä knlme, sucd 5olcde kür clss neue Pa»k6.s<inl«in XVünscke * Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsischen Staatstheatcr. Opern haus: Donnerstag, am 4. Februar. Anrechtsreihe /X: Mozarts „EnlsUhrung aus dem Serail" mit Margarethe Heyne-Franke. Angela Kolniak. Max Hirzel. Heinrich Tcßmer. Rudolf Schmalnauer. Adolph Schoepslin. Musikalische Lei tung: Hermann Kutzschbach. Spielleitung: AloiS Mora. Anfana K8 ilhr. ..Oberspielleiter AloiS Mora wird, einer Einladung der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde Folge leistend, die von Bruno Walter musikalisch geleitete „Entführung aus dem Serail" während der diesjährigen Festspiele in Salzburg inszenieren. Schauspielhaus: Die nächste lachte) Morgenfeier „Deutscher Humor" Nudel am Sonntag, dem 31. Februar tnickt wie zuerst angekllndtgt. am Sonntag, dem 14. Febrimrs. statt. Donnerstag, den 4. Februar, nnrd für den Verein „Dres-dner Volksbühne" GoeiheS .^lella" gegeben. Spiel leitung: Joses Gielen. Anfang !-8 Uhr. t« Acues Theater, Für die nächste Keil sind die Ausführungen i»lgender Werke »orgefchen: Goldoni: „Da» Kaffeehaus": Kleist: „Der zerbrochene Krug": Tolstoi: „Und da» Licht »cheinel in der Finsternis": Ieröme K. Ierüme: „Lady Fanny und die Tien'ibolcnsragc." t* Mitteiluna de- RcsidenztheaterS. Die erfolgreiche Operette .Der L r I o w" mit Magdalena Win. Miete Brill, Otto Marl-, Otto Mlafer. Will» Karl und .Karl LukfiUI bleibt bis aus weiteres aus dem Lbielplan. Auch daS Weihnachtsmärchen „Im Wald männleins Reich" wird noch jeden Mittwoch. Sonnabend und Sonntaq nachmiltags Z(-4 Uhr wiederholt. r* Haus-Rüdiger-Abend. Kammersänger >vans Rüdiger hat ein »euer Programm, und zwar Artige und Unartige Lieder nach alten Medichten zuiammcngcstelli und da-u auch die Melodien geschrieben, lür .Klavier gesek! "on seinem Sohn Wilhelm Rüdiger Sr bring! »tcleS Programm diesen Sonntag. 7. Februar. 7!H Ubr im Künstlcr- hauä zum Vortrag. Wilbelm Rüdiger begleitet. Karten bet Ries Ortogriivpe Dresden de« ReichsvcrbandeS Deutscher T«n- lünstler und Mnsittchrer. MonaiLversammlung Sonnabend, den si. Februar, abend» 8 Uhr im Hauvtbahnhos. Eingang durch den Workeiaal !!. Kla>,e. 's* Qrgclvesprr in der DreikSnigSkirche. Sonnabend N Ubr Dr. Schnorr v. EarolSietd spiel« Orgelwerke von Berneker. Werndhctm und Wo's rum. Die neue Leitung des Aldert-Tbcaters wird vom l. September dieses Jahres ab an dem der Vertrag mit Frau Hermine Körner abgelansen ist der ietziae stellver tretende Intendant de- Altonaer StadttbeaterS. Ober- regisienr Hann- Fischer übernehmen, der von seiner Tätigkeit am Dresdner ehem. Hostheater und jetzigen Staats- theater her allseitig bekannte Spielleiter und beliebte Schau spieler. 1-» Licberabrud. Margarethe Heyne-Franke bat den etwas in Verfall geratenen Brauch unserer Opernmit- glicder. eigene Liederabende -u geben, mit Erfolg wieder aus genommen. Sie sang im Harmoniesaal für den Künstlerdank ein auf Hugo Wolf und Hans Pfitzner gestelltes Programm. Wenn dabet auch in vereinzelten Zwtschennummern und Zu gaben der der Sängerin so wohl anstehende leichtere heitere Ton anklang l„Bcgcgnung", „Elfenlied". „Sonst". „Gretel"). so war der Grundklang der Folge doch jene' tiefe, still« web mittige Versonnenheit, die so recht eigentlich die Seele gerade von PfitznerS Liedcskunst bildet. Das Programm batte al!» nichts äußerlich „Dankbares" oder gar „Reißerisches". Um so mehr legte es Zeugnis ab für den künstlerischen Ernst der Sängerin und um so höher ist der Erfolg zu bewerten, der nur mit reinsten Wirkungsmitteln: mit sein beherrschter Stimmkultur und bezwingend erfühlter Vortragskraft er rungen wnrde. Margarethe Heyne-Franke weiß im Liede die Opernkängertn ganz abzustretsen und jenen durchgeistigten intimen Stil zu finden, der das Ideal konzertmäßtgcr Ge- iangSkunst ist. Nur bei einer Nummer trat die Bühnen künstlerin in Erscheinung: bei dem Bruchstück aus PfitznerS „Rose vom Liebesgarten". das dem Ltedprogramm, ohne mit keiner sttmmungSsaticn Lnrtk aus dem Rahmen zu fallen, ctngegltedert war. Diese stimmschöne, mit beseeltem Schwung gestaltete Verlebendigung von „Minneleides Abschied" ließ wohl verstehen, daß Margarethe Heyne-Franke sogar in der anspruchsvollen Psitzncrstadt München als Minnelcide aus der Bühne großen Erfolg hatte. Mit Bedauern erinnert man sich auch wieder einmal, daß Dresden weder die „Role" noch de» „Armen Heinrich" kennt und „Palestrina" längst auf- gegeben hat Am Erfolg des Liederabends Henne-Franke hatte im übrigen auch Professor Karl Pretzlch Anteil, der in letzter Stunde die Begleitung übernommen hatte und am Röniich-Flvgel mit besonders kultivierter AnichlagSkunst und grükt-r musikalischer Fetn'ühl'gkett der Sängerin folgte. L. 8. s* Klavier-Konzert. Ein vielversprechende- Musiker- talkitt lernte man in Walter Burle Marx lBrasiliens kennen der lehr sorgfältig entwickelte Fertigkeiten in- Treffen führte und dessen AuSlegekunst bei edler Mäßtguna der Mittel aus recht bemerkenswerter Höhe steht. Sei«« Aus wahl hielt sich frei vom Alltägliche» und bewies den nach weitgcstecktem Ziele znstrebrnben Willen. Sie brachte Eha- conne von Bach-Buloni, nicht ohne kleine Verfehlungen und Mißgeschicke bei der Wiedergabe, aber mit rühmens werter Sorgfalt in der Behandlung polyphoner Probleme unter Wahrung der großen Ltiite im architektonischen Auf- bau. Der ausgesprochene Sinn sür lyrische Feinheiten an» farbfrischc Behandlung des Stofflichen verlieh der Aus führung der »2 Variationen ln C-Moll von Beethoven gewinnenden Netz. Die wirkungsvoll gestalteten Gegensätze, die allenthalben die Forderungen de- gewählten Geschmack«» erfüllten, waren von besonderem Retze. Im Gedalgebrauche ließe sich durch mehr Sparsamkeit Klarheit der Linien sowie Reinheit des Harmonischen steigern. Cesar Franck folgte mit Präludium. Nrta und Finale ln E-Dur. Die Nachdichtung ließ das persönliche Moment des noch lungen Künstler» t» den Hintergrund gestellt erscheinen. Glänzend kam da» uw> spruchsvolle Finale. Schumanns Earnaval beschloß de« Vortragsabend im gutbesetztcn Kllnstlerhause. der fsir Walter Burle Marx recht ehrenvoll verlief. k. p. s* Der Mozart-Berri« spielte zum l79. Geburtstag setneZ Herrn und Meisters und zur Feier deS eigenen 80. ein reine» Mozart-Programm. Zwei über alle Problematik erhabene Werke, die G-Moll-Sinfonie und daS Violinkonzert in D-Dur, bildeten das Kernstück. Tamil könnten daS Orchester und der Geiger Gottfried Hosmann-Sttrl getrost aus Reffen gehe», so ausgezeichnet gelangen die beiden Werke. Besonder» im Andante deS Konzerts entwickelte der Solist eine Wärme dcS Tones und eine Reinheit deS Stilgefühls, die allgemein Ueberraschnng nnd Freude erregte Von den beiden deutschen Arien, die in der vorliegenden Form uransgesührt wurden, verdient die 1789 von dem Meister sür seine Schwägerin Joseph« Hofer geschriebene entschieden den Vorzug. Obwohl ein anSgesprochcncS Bravourstück sür die spätere erste „Königin der Nacht", ist sie doch stark charakteristisch im Ausdruck, be sonders t» dem Mtttelsah in G-Moll. Auch die von Ernst Lemicki besorgte Ergänzung der lückenhaften Partitur «nt< spricht dem. Leichter wiegt die Arie „Der Liebe himmlische» Gefühl", deren Instrumentierung nach einem KlavicrauSzug der VcreinSdirigcnt Erich Schneider geschaffen hat. Bei den Arten aber verhalf Lieselv Scknch die ganz besonder» gut bei Stimme war, zu einem diirchstblagenden Erfolg. Für eine Uraufführung besonderer Art aber zeichnete Wiedel Ernst Le wtcki. Er hat einen hintcrlasicncn Klavier-Trio« satz, ein Andantino in G-Dur. sür ein zchnstimmige» Kammer orchester aesetzt »nd nach der Heiinat von Mozart» Mutter „St - Woffgangsee - Idnll" genannt In seiner großen Liehe für den Meister, der ihm ein Stück leine- LebcnSwerkeS ge worden ist, hört er eine ganze Reihe wundervoller Natu,, stimmen ans dem Merkchen heraus Liebe macht eben blind, aber auch hellhörig. Der Bearbeiter darf ober nicht döse se>«. wenn manch« seiner Zuhörer nicht eben so feinhörig waren nnd