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fl. Jahrgang. Ze 170 MenS-Msgabe Montag, IS. April 1828 Gegründet 1838 LrodlanIchrM: »achrtcht«, Dr«»d«». Y»n»ipr»ch«r-Sainm^numm«r! 2VS41. Nur iür AachlgrlprLch«! 20 011. >»»" l- >S. April W2t> o«, laalich »w«mu>N«er Zunellun». r,. »>uu» .«v «iLr» ' v2)Lvlll)t PosU>«zugspr«l» iür Wonal April 1 Marli »hn» PoftzuN»llung»gebubr. »v Vlr»«t,. Di« Anz«>a»n w«rd«o nach Soldmar» v«r»chn«l. dt» »tnlpaMg» 3«) min dr»tt» <)sr»,air»ar»^1s1raika> 3«il» 30 Psg^ >iir auowärl» ZS Pig. Samili«nan»«ig»n und 6>«U»na« uch» oho» Llnzelgen-Prene. iiada,, lSH, <>uk»rhald 20 -via^ di- «0 mm br,u» «el,l°m.«,s» ISO Pis. 'Us>«rdald 200 Pia O8-rlrngedUbr 10 Pia. Au«w Auiirdo» "«o«n Dr>rau«d«,<irl LichrNlleitmig and A >up>g«IchSIt«Il«U,-. Ä«rI«»Nr»,» ^Si-12. Druck u. D-rlan »an 3i«pi» » »«lchardi in Dresden. Poltlch«i>-jionw IOSS Dresden. AachdruNi nur mti drulllcher Suellennnaad» »Dresdner N-ickr' -uiäMi ilnnrrlon-'l- SN>r>!NIi>ck< «o-rden nick 'Uivewadri. Zer Beginn des Kntisker-Prozeffes. Kuliskers Derkeiöigungsreöe. — Die verhängnisvollen Geschäfte mit -er Scharlach-Dank. Frankreich svr-er! eine Mililärkonlrolle für -as Ris-Gebiel. - Die Kanalpläne -es Reiches. — Revision aller Jürgens-Prozesse. Aulisker verkei-igl sich. Berlin, 12. April. Das große Schöffengericht Berlin- Mitte, vor dem heute vormittag der Prozeß gegen KutiSker, Holzmann u. Gen. begann, mußte vor Eröffnung der Sitzung einen Umzug bewerkstelligen. Der Sitzungssaal hatte sich für den großen Apparat des Prozesses als zu klein er wiesen und alle Beteiligten wanderten nach dem großen Schwurgerichtssaal. Aus feine Mutter und seinen Arzt ge- stützt betrat der Hauptangcklagte Iwan Kntisker den Gerichts, saal. Er machte einen sehr gebrochenen Eindruck, und sein Hausarzt Dr. Kassel nahm neben ihm Platz. Staatsanwalt- schastsrat Dr. Polzin teilte mit, daß der Angeklagte Stern flüchtig geworden ist. Auf Antrag des Staatsanwalts wurde die von Stern hinterlegte Kaution von 600 00» Mark als der Staatskasse verfallen erklärt. Die Hauptangcklagten, KutiSker, Vater und Söhne werden verteidigt von Justiziar Werthauer, Rechtsanwalt Nübell, Herbert Fuchs, Löwe und Dr. Piudar. Den zweiten Hauptangeklagten Michael Holz- «anu, der aus der Untersuchungshaft vorgcslihrt worden ist, verteidigen die Rechtsanwälte Halpert und Müller. Der Vorsitzende erklärte zunächst, der medizinische Sach» «erständigL Prof. Krauß habe erklärt, Iwan Kntisker würbe veihandlungssähig sein, wenn die Vernehmung mit der nötigen Schonung vor sich gehe. — Bcrteidigeic R.»A. Herbert Fuchs: Die Verteidigung des Angeklagten Iwan KutiSker hat ernstlich erwogen, den Gütersachverständigen Lachmann ab zulchnen. Der Sachverständige habe an einer Stelle er- klart, die Stern-Bank hätte den Konkurs anmelden müssen, als sich eine Untcrbilanz ergab. Der Sachverständige hat offen- bar nicht beachtet, daß damals noch eine aus der Kriegszeit stammende Verordnung Wirkung hatte, wonach die Aktien, gesellschaften und G. m. b. H. in solchen Fällen nicht zum Kon kurs gezwungen waren. Der Angeklagte KutiSker war aus finanziellen Gründen nicht in der Lage, einen Gegensach verständigen zu stellen. Ich nehme aber an, daß das Gericht einen zweiten, und zwar prominenten Sachverständigen zuzieht. Während dieser Ausführung hatte der Angeklagte Iwan Kntisker einen Ohnmachtöansall erlitten. Seine Gattin hat neben ihm Platz genommen und stützt ihn. — R.-A. Herbert Fuchs macht darauf aufmerksam, daß das Gutachten von Pros. Krauß dahinging, daß Kntisker nicht absolut ver handlungsuniähig sei. Das Gutachten wird verlesen und lautet dahin, man könne Kntisker nicht die Verhandlungsfähigkeit absolut absprechen. Er müsse aber dazu den guten Willen haben. KutiSkers Hausarzt, Dr. Kassel, überreichte ein Attest, aus dem hcrvorgeht, daß am 6. April ein großer Aderlaß bei KutiSker vorgcnommen werden mußte, weil der Blutdruck außerordentlich hoch war. Der Befund sei derart, Laß seine Beteiligung ärztlicherseits nicht zu ver antworten sei. Nach längerer Befragung der Sachverständigen, zu denen als Vertreter von Prof. Krauß auch Prof. Cytroen von der Charit^ und als Psychiater Pros. Seelert gehören, er- klärte der Vorsitzende im Einverständnis mit der Verteidigung, er werde versuchen, die Verhandlung mit KutiSker einige Sinn- Len zu führen und im Bedarfsfälle eine Pause cintreten lasten. Der .Hauptangeklagte Kntisker ist am 10. Februar 1873 in Litauen in einem Dorfe in der Nähe von Libau ge boren. Er ist einmal wegen Uebertrctung einer Verordnung über den Mehlhandel vorbestraft. Der Angeklagte Holz mann. der in Slawiawsk in Rußland geboren ist. ist noch nicht vorbestraft. Dagegen ist der Angeklagte Blau bereits wegen BctrugsversuchS und Wirtschaftsvergehens vorbestraft. Der Erössnnngsbcschluß wirst sämtlichen Angeklagte« vor, durch Betrug und Urkundenfälschung bzw. Bei, Hilfe die Preußische Staatsbank um 11300 00» Gold, mark geschädigt z» habe». Ter Vorsitzende gibt dann einen Umriß der Anklage schrift. U. a. verweist er daraus, daß Kntisker. der nach dem Kriege nach Berlin kam. sich zunächst mit dem Einkauf von Heeresgerät, und zn»ar hauptsächlich von der Altleder- vcrwertungsstclle. beschäftigte. Der Betrieb ging unter der Firma einer G. m. b. H.. an der auch der Angeklagte Blau beteiligt war. Daß Geld bekam KutiSker zunächst von der Darlehnskassc Ost. Als diese Darlchnökassc in Liquidation geriet, bekam Kntisker eine Bankverbindung mit der Dis- kontogcscllschaft und schließlich im Jahre 1023 trat er mit der Staatsbank in Verbindung. Dort hat er hauptsächlich mit dem Finanzrat Rühe verhandelt, der im Prozeß als Zeuge gehört werden soll. Kntisker erklärte damals, daß er sehr große Geschäfte mit der Staatsbank zu machen beabsich tige. und daß er zu diesem Zweck erhebliche Mittel zur Ver fügung habe. Er verwies daraus, daß er über ei» großes Guthaben im AuSlande verfüge, und daß er einen reichen omcrikanischcn Vetter habe, der eventuell auch eine halbe Million Dollar zn den Geschälten beisteuern wolle. Diese Mitteilungen seien ein großer Anreiz für die Beamten der Staatsbank gewesen, sich aus diese Geschäftsverbindung mit KutiSker cinzulasscn und auch nicht streng aus die DcckungS- Vorschriften, die eine vierfache Deckung verlangen, zu achten. KutiSker hat bet der Staatsbank große Darlehen ausgenommen. Er bekam ein langfristiges Lombardkrcdtt- konto und ein lausendes Konto eingerichtet. Nach der An klage soll hauptsächlich dnrch die sinkende Valuta die Kauf- kraft der Deckung KuttskcrS sehr bald schon zu einer Unter- -eckung geworden sein. Es war Sache Kntiskcrs, für eine «uderweitige Deckung zu sorgen. Da soll er sich nach der An klage der von ihm aufgekausten oder gegründeten Gesell- schassen bedient haben, und soll von diesen Gesellschaften eine Unmaße von faulen Wechseln im Betrage von vielen Millionen als Deckung bet der Staatsbank untergcbracht und darauf Mtllionenwcrte bekommen haben. Auch im Falle des Hanauer Lagers soll Kntisker mit Hilfe von verschiedenen Persönlichkeiten bct der Staatsbank den Eindruck erweckt haben, daß dieses Lager, das tatsächlich nur einen Wert von 6000 bis 8000 Mark hatte, einen Wert von >0 bis 12 Millionen Mark habe. Auch dadurch habe er große Kredite von der Staatsbank bekommen. Außerdem spielt in der Anklage noch eine Blankettfälschung eine Nolle. — R.-A. Arve beantragt, daß ein Obligo-Biircanvorsteher irgend einer Groß-Nerlincr Bank hierzu geladen werbe, um zu bekunden, daß es keine Großbank gebe, die irgendwelche Wechsel annchmc, von denen sie nicht wisse, vb sic gut sind. Das hätte auch die Staatsbank getan. Daher könne man von einem Betrugsmanöver nicht sprechen. Nach einer Pause, die mit Rücksicht auf Kutiskers Befinden eingeschvben worben war, äußerte sich der Angeklagte ? Iwan Kukisker zusannnenihängend zur Altklug« und erklärte, er habe erst in den letzten Tagen die Durchsicht der Anklageschrift vollständig beenden können und müsse feststellcn, daß die An klage auf absolut falschen Voraussetzungen beruhe. Auch über seine Persönlichkeit seien ganz falsche Darstellungen verbreitet. Ich bin nicht ein Kriegsgewinnler. Ich war 1808 Kaufmann und schon acht Jahre vor dem Kriege in Petersburg ansässig. Schon 1900 habe ich eine Fabrik in Libau gehabt und habe dort eine Stellung eingenommen, die in Deutschland der eines Kommerzienrates enti'vricht. Später hat der Konsul von Riga eine ganz falsche Auskunft über mich gegeben und der Wahrheit zuiwider behauptet, ich hätte nur kleine Geschäste^gemacht. Die Steinbank habe ich 1921 von Max von Stein in Breslau erworben. Meine Vonkn-rbin- düng hatte ich zunächst mit der D i s k o n t o g e s e l l s ch a s t. Ich ging dann am 26. Oktober 1923 zur PrenßischcnSee- Handlung und sprach mit Dr. Rühe. Ich kam ohne jede Empfehlung und Dr. Rühe gab mir einen Kredit von etwa S Millionen, nur weil er die Stcinbank kannte. Bei den Kre diten. die ich dort aufnahm, war jeder Posten voll und gut gedeckt. Ich muH überhaupt durchaus bestreiten, daß ich eine Schuld von 11800 000 Mark bei der Staatsbank habe. Diese Schuldsumme ist auf Grund ganz falscher Unterlagen errechnet. Es ist auch nicht wahr, daß ich faule Wechsel ge- geben hält«. Faule Wechsel halten Dr. Rühe und Dir. Hell- wig nicht anerkannt. Die Staatsbank bat jeden Knndenwcchsel genau geprüft. Bei dem Konzernwechsel haben sie allerdings eine weniger scharfe Prüfung vorgenommen. — Bors.: Hatten Sic nicht gehofft, daß eine neue Inflation kommen würde, die Ihnen die Zahlung Ihrer Schulden in entwertetem Geld« ermöglichen würde? — Kntisker: Nein, ich mar leider ein kolossaler Optimist hinsichtlich der deutschen Währung. Ich glaubte auch an die Stabilität der Rentenmark, aber Dr. Rühe und Dr. vellwig sagten mir, Herr Kntisker, Sie können doch nicht glauben, daß sich diese neue Währung halten wird. Sie können ruhig Wechsel über 10» »0» Mark gebe», nach ei» paar Monaten «erden Sie doch diese Wechsel mit ein paar Dollar ciulösen können. Von faulen Geschäften ober von einer Täu schung kann gar keine Rede sein. Das Unglück war nur, daß' die allgemeine Wirtschaftskrise auch meine Konzcrn- unternehmungen nicht verschonte. Ein weiterer Schlag war der Anschlag der Scharlachbank. Es stellte sich dann heraus, baß di« Bank überschuldet war. Herr Michael als Hauptgläubiger verlangte von mir 882 000- Mark. Ich ging dann zur Staatsbank und bat Dr. Rühe, eine Garantie von 820 000 Mark auf die Staatsbank zu geben. Dr. Rühe war bereit, diese Garantie zu übernehmen, aber er meinte, das könne er nicht auf die Scharlachbank tun, da er ja nur als Leiter eines Staatsinstituts mit der Steinbank zu tun hatte. Er gab mir dann die Garantie über 820 000 Mark auf di« Steinbank, aber ein Schiedsgericht sollte die Höhe der Schuld der Scharlachbank gegenüber Michael genau feststellen. Als Schiedsrichter wurden von beiden Teilen Herr Dr. Rühe bestellt, während Hell wig nur als juri stischer Beirat fungieren sollte. Michael verlangte 1,S Mil lionen Mark. Ich erklärte, ich könne außer den bereits ge zahlten 300 000 Mark nur noch einmal 300 000 Marl zahlen. Schließlich rechnet« Rühe als Schiedsrichter, indem er für jede« Tag 18 Prozent Zinse« cknfetzte und noch Zinscszinseo, eit Schuld »o« r,7 Millionen. Nach längeren Verhandlungen einigten wir uns aus eine Gesamtschnld von 3 Millionen Mark. Ich gab zweiWechsel zu insgesamt 1800 000 Mark, und zeichnete auf Verlangen von Dr. Rühe 60 000 Mark für Zinsen ein. Di« Wechsel lauteten ans die Scharlachbank und auf mich persönlich. Eines. TageS erfuhr ich plötzlich, daß die Staatsbank an Michael die Wechsel diskontiert hatte und Michael 1.23 Mil- lionen ausgezahlt bekam. Ich war bestürzt und sagte zn Rühe: Was haben Sie da bloß gemacht. daS kann Sie Ihre Stellung kosten. Dann verhandelte ich mit Rübe über die Sache und wollte ihm helfen. Darum ließ ich zu. daß die Stein-Bank, die doch gar nichts mit der Scharlach-Angelegen heit und der Staatsbank überhaupt zu tun batte, mit den in zwischen zu Protest gegebenen Wechseln belastet wurde. Die Stein-Bank, die sonst absolut floriert hätte und durch diese neue Belastung überschuldet wurde, kam zu schwerem Schaden. Ick sitze setzt hier vor Ihnen als Opser. und Sie können mich positiv sür meine Leichtsinnigkeit bestrafe». Der Angeklagte KutiSker erleidet dann wiederum einen Obnmachts, an fall. Der Vorsitzende vertagt um 12 Ubr die Weiter- verhandlung auf Mittwoch vorm. 0,30 Ubr. Der Spril-Weber-Prozetz. (Durch Funkspruch.> Berlin. 12. April. Heute begann in Berlin gegen de« Kriminalkommissar PeterS, die Brüder Peter und Heinrich Weber und weit»e fünf Angeklagte der Prozeß wegen Bestechung und Millionenschiebungen mit Svrit. Bor Ein tritt in die Verhandlung lehnten die Verteidiger sämtliche Vertreter von Behörden, die dem Reichsilnanzministerium unterstehen, als befangen ab. Das Gericht lehnte Sen Antrag zum Teil als unbegründet ab. verzichtete icdoch aus gewisse Sachverständig«. Der Angeklagte Peters wird 17 straf barer Handlungen, darunter Bestechung. Begünstigung und Fälschung zur Erschleichung von Vorteilen bezichtigt. Kriminolassistent Beyer wird der Begünstigung und Bc- amtenbestechuna beschuldigt. lW. T. B.i ... Wassenjlillslan- in Marokko. „Versailler" Frie-ensbe-ingungen. Lo « don. IS. April. Wie der „Daily Expreß" ans Tanger berichtet, sind die Feindseligkeiten im Riskrieg aus alle» Fronten eingestellt worden. Die Gefangenen werden in Anbetracht der bevorstehenden Friedenskonferenz am Donnerstag in Ujda ausgetauscht werden. Paris. 12. April. Der „Matin" erklärt heute über die französisch-spanischen FrtcdcnSbcdingiingen für Marokko, daß die B e r w a l t u n g s a u t o n o m i e für das Rif. die man für die Unterwerfung unter die Autorität des SultanS den Stämmen zngcstchen müsse, besondere Konzessionen wirtschaft licher Natur mit sich bringen würde. Die Miliz des RisstaateS würde von Frankreich in bezug ans Stärke und Rcwasfnnng kontrolliert werden. Die Frage der Entwaffnung würde der schwierigste Punkt der FriedenSverbandlungen werden. Die elementare Klugheit verlange von den französischen und spanischen Delegierten, Abd el Krim gegen eine ehrenvolle Kompensation zn einer Entfernung von dem Schauplätze der Revolte zu bewegen. Dir Rislcutc seien davon tu Kenntnis gesetzt worden, baß Vorbereitungen für eine Offensive getrosfcn worden seien, die sofort ans den etwaigen Mißerfolg der FriedcnSverhand- lungen hin zn einer festgesetzten Stunde ersolgcn würde. Die Franzosen und Spanier würden sich zu keiner Komödie hcr- gcben, die dem Gegner gestattete, neuen Atem zu schöpfen. —- London. 12. April. Wie die „Westminster Gazette" be- richtet, verlautet in diplomatischen Kreisen, daß die Friedens- bedingungen bei der bevorstehenden Friedenskonferenz zwischen den französischen, spanischen und Rifvcrtrctern folgenden In- halt haben werden: 1. Anerkennung der Oberhoheit des Sultans vor» Marokko durch Abd el Krim. 2. Vollkommene Entwaffnung des Riss. 8. Rispolizei unter europäischer Leitung. 1. Militärische Besetzung strategischer Punkte im Rifgcbict durch Frankreich und Spanien. 6. Eröffnung der fruchtbaren Täler östlich des Uergha. Die Vertreter Abd el KrimS erklären dagegen, baß die erste Bedingung erfüllbar, aber die völlige E n I w a s s n u n g der Stämme und auch die übrigen Frtcdcnöbcbingungcn nicht annehmbar seien. Im spanischen Lager ist man der An sicht, daß Abd el Krim erst eine Niederlage zugefügt werden müsse, che man sich in Verhandlungen mit ihm einlasicn könne. Abd el Krim habe ln den letzten Monaten seine Bedingun gen sehr wesentlich geändert. Er beanspruche jetzt nur Tetuau und würde sich mit einer Art von Home Rule im Nif» gebiet zufrieden geben. Zwischen Spanien und Frankreich bestehen, wie bekannt; über die Behandlung der marokkanischen Frage Weitgehend» Meinungsverschiedenheiten. Die »panier sind in Anbetracht ihrer »iianareisbaren Stellungen in Nor-marokke gegen einen FricdcnSschluß, wohingegen die Franzosen mii Rücksicht auf die inncrpolitischen Verhältnisse für eine möglichst baldige Beendigung beS Krieges in Marokko sind.