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Dresdner Nachrichten : 30.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901230
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-30
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.12.1890
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1. 1-8 lk. e. lhr. lhr. ng esorgt apons von Ein- «i»«> riivn ckichcn deren icken» leltlick, n trag täglich welche fächer: vcitere andere ckbarcn firmen, reu ihr unserer r Ein- elekta mtrte W. C. äildeter :t Än- Icn. -7 ^oväov8irtv5ii^ 8. b»d. 1. »u ^p«u>. u. zra«,. l>»0L»Lk<N, 35. Jahrgang, «ufl. 50,000 Stück. Sp«el»l.r»drL "M »pvctLl-k'Ä.rl» »»pröfZor Sre^slmartzm xsprilfchor diegslm-rrlc» kl»«» d. vr, Lattrorsir. l? ssvuiuprookaiuolüllLS 1141). »»«L«6U M»Li k«o»(l«, x«pr»et« AI U»1r»^v»I»I«»»«», »U» 6»ltL 6»lNu>is«» ollt )»a «»1» »r >5». Dresden, I89V. Lpvgjalltitt: kiun»liii<;li«il in »norlcLltNl tn'1«!1c»ti6r lieti pkrkskck SÄnHer- Korvli', v<-k«n»e, ,6xI!<->, s,,-cl, Mr ol.> I-nnxv, Conäjtor. VI»eIit»f8ne»6l» 1. r»K- r» 126 r.^Veltiriei* 8rr.26i. üitzvjLliiÄAt«» »»„ 8klivmrtili«l empftslrlt in rvlelrer Losrvalil V.L.Vovkwallll, vorin. 6ro8e!l, LS ILn»I»t8<ra«8v LS. 8k«««^«s8e«^««<««sr«eWi« vujLdr8kar1s» liirciot iu:m in xrüsstov ^usvakl bsi 8 )I. k li. /«klier, llmleiiür. 3. ß A>«rItL M»r<I»I»W, IS nnL H»npl8tl»SW«. ^«»8»invne«u, ««I«Iv«v« «»niI, 8iri1««n. I»nittl,,rl»«it8- unck II ID»in«nnt I»n« iil^r-^rliltvl. ttzH« L«»«/,,r- Beziehungen zwilchen Deutschland und Frankreich, üosnachnchten, Ncinistcr n. Oiostitz-äOallwitz, Straßen,einigung, Hochwasser V»». «Zvr»» und die Flößerei, Neligröscs Leben, WcihnachtSbelcheniiigen. Bezirksobslbanverei». tsterichtsverhaiidlungeii. „Troubadour." Dienstag, 3t». Tcciir. PoNNIcht». E» hat in Deutschland niemals an ernstlichen Bemühungen ge fehlt. den schroffen Gegensatz, welchen die Kricgserelgnisie der Jahre 187E71 zwischen Franzosen und Deutsche» so unheilvoll ver schärft, zu mildern und die Möglichkeit zu gewähren, ein freundlicheres Verhältnis; mit den westlichen Nachbarn anzubahncn. Bor Allem hat es die deutsche Negierung sich angelegen sein lasse», ihre Friedensliebe den Franzosen gegenüber wiederholt zu bekunden und seden Anlad, welcher zu politischen Reibereien und Consliktcn hätte führe» können, aufzuheben. Wenn drohendes Gewölk am Horizont ausstieg, hat Fürst BiSmarck in seiner genialen Meisterschaft die Franzosen, welche bei jeder geringe» Mißhellig- keit in blindem nationalen Hab am liebsten gleich in die KriegS- polaune stoßen wollten, durch weitgehendes Entgegenkommen und offenkundige Versöhnlichkeit gleichsam gezwungen, jederzeit den Boden der Verständigung und des Ausgleiches zu betreten. AIS im vorigen Jahre unser Kaiser mit seinem Freunde und Bundes genossen König Hrtmbcrt nach Strahlung zu reisen beabsichtigte, da erhob sich jenseits der Vogesen ein Wuth- und Nachegeheul ohne Gleichen, und die leicht erregbare Phantasie der Gallier sah in der geplanten Reise des Deutschen Kaisers, welche an sich ganz harmlos und für den unbefangenen Beurtheiler nicht im Mindeste» den Charakter einer feindseligen Demonstration gegen Frankreich trug, einen easus belli. Dem damals noch ungeschwächten Ein flüsse BiSmarcks gelang cs, den Kaiser zu bewegen, den Besuch von Straßburg in Gemeinschaft mit seinem Gaste anizugeben. Aber nicht bloS die deutsche Diplomatie hat den Franzosen bei jeder Ge legenheit Friedensliebe und freundliche Gesinnungen bekundet, son dern auch weite Kreise im deutschen Volke haben sich bestrebt, mit den feindseligen Nachbarn Fühlung zu suchen und mit einander aus den verschiedensten Gebieten kultureller Bestrebungen Hand in Hand zu gehen. Niemals haben die Franzosen, welche Deutsch land seit 1870 besucht haben, über eine unfreundliche Aufnahme klagen können; vielmehr ist man ihnen überall mit ausgesnchter Höflichkeit entgegengekommen. sodaß französische Staatsmänner wie auch Gelehrte wiederholt Veranlassung genommen haben, sich lobend über die herzliche Gastfreundschaft, welche sie in Deutsch land gesunden, zu äußein. Man erinnert sich der begeisterten Huldigungen, welche beim internationalen Aerzte-Kongreß in Berlin den französischen Gästen zu Dheil wurden und welche darin gipfelten, daß man im Berliner Rathhause zu Ehren der Franzosen die Marseillaise anstimmte. Mit lebhaften Kundgebungen wärnister Anerkennung wurde LessepS, der Erbauer des Suezkanals, in Berlin empfangen, und nicht ohne Absicht wurde dein, internationalen Berliner Arbeiterschutzkongreb gerade der französische Deputirte Jules Simon zum Mittelpunkte ausgesucht gastfreundlicher Be willkommnung gemacht. Als die Gebeine des Großvaters des jetzigen Präsidenten der französischen Republik in Magdeburg aus- gegroben wurden, um nach Frankreich überführt zu werden, da envies manseitens der deutschen Civil« undMMärbehörden dem großen Tod teil all« diejenigen Ehrenbezeugungen, die man sonst in so ausge zeichneter Welse wohl nur einem hervorragenden Helden des eigenen Vaterlandes bezeigt hätte. Aber leider liegen wenig oder gar keine Anzeichen dafür vor, daß im Großen und Ganzen in der öffentlichen Meinung Frankreichs ein entsprechender Umschwung stattgefunden hat. Nach wie vor klagen die meisten Deutschen in Frankreich über die kühle und ablehnende, wenn nicht gar seind- selige Haltung, welche die Franzosen allem Deutschen gegenüber beobachten, und wenn sich auch hier und da in unserem Nachbar» lande eine freundlichere Stimmung, eine sichtliche Beruhigung der Gemüther uns gegenüber geltend zu machen scheint, so darf man doch nicht vergessen, daß der Gedanke, den nach der Ansicht Gam- betta's iedcr Franzose im Herzen hegen und pflegen, wenn auch nicht immer auSsprccheu toll, der Gedanke an den Ncvanchckrieg und die Zurückeroberung vo» Elsaß-Lothringen, im gesammtcn nationalen Denken und Fühlen der Franzosen zu tief gewurzelt ist, um die Hoffnung für berechtigt Hallen zu können, daß sich zwischen Deutschland und Frankreich ein dancrndcr Friede aufrecht er halten lasse. Kürzlich hatte ein berüchtigtes demokratisches Blatt Berlins den sonderbaren Einfall, die Franzosen dadurch endgiltig zu ver söhnen. daß ihnen als nachträgliche Entschädigung für Elsaß-Loth ringen Ostasrika abgetreten würde Hier sowohl wie in Frankreich hat Niemand diele» Vorschlag ernsthaft erörtert; aber die Fran zosen haben bei dieser Gelegenheit deullich genug zu erkennen ge geben. daß sic nimmermehr gewillt sind, den Nevanchegedanken der Wiedereroberung der verlorenen Nbcindcpartcmenls aufzugcben. Dies findet auch Bestätigung in de» Art und Weise, wie man dort daS Gerücht bcurtheilt und bespricht. Kaiser Wilhelm beabsichtige, Frankreich einen Besuch nbzustattcn. Zwar zeigt sich insofern «ine Besserung, als im Allgemeinen ckclhaile Schimpfereien, wie sie wohl früher in ähnlichen Fällen Platz grölen, bei den Besprech ungen über diese angebliche Reise dcS deutschen Kaisers nicht zu Tage treten; aber nicht eine einzige Stinime erbebt sich, die in einer solchen Reise, von welcher übrigens kaum ernsthaft die Rede sein kann, die Möglichkeit der Anbahnung eines freundnachbar- lichen Verhältnisses begrüße» oder berbeiwiinschen möchle. Bezeichnend für die öffentliche Meinung Frankreichs ist ferner hin die säst bis zur Anbetung gesteigerte Belehrung für Rußland, welche die Gemüther der Franzosen ergriffen hat. Dieser schwär merischen Hinneigung zu den Russen, die an sich ganz unnatürlich und unbrgreiflich wäre, liegt nichts Anderes zu Grund«, als die Hoffnung, daß der Revanche-Gedanke nur im Bunde mit Nuß-! land verwirklicht werden kan», welches das dcutiche Kaiserreich mit eifersüchtigen Augen bewacht und die ansschiciggebendc Macht stellung in Europa wieder erringen möchte, die es unter Kaiser NicolauS besessen Hai. Die Russen, hofft man in Frankreich, werden den Krieg eröffnen, sobald sic die Vor bereitungen zur militärischen Offensive beendet haben. Mit Spannung verfolgt man daher die Entwickelung und Kräftigung des Panslavismus, und man vermeidet Alles in dem einst so stolzen, weltgebietenden Frankreich, was die russische Eitelkeit irgendwie verletzen oder die russische Freundschaft beeinträchtigen könnte Freilich hat cs noch lange Zeit, bis die russischen Vorbereitungen denjenigen Abschluß erreicht haben werden, welcher den pansiavistische!'. AiigrissSplan und damit den französischen Revanche-Gedanken zur Thal werden laßt. Vor der Hand ist man in Rußland damit be schäftigt, die Infanterie mit einer neuen Schußwaffe auSzurüsieu. und einen französischen Techniker hat die russische Negierung mit der Aufgabe betraut, die Herstellung rauchlosen Pulvers zu bewerk stelligen. Den erfreulichen Ausblick auf einen weithin gesicherten Frieden zwischen den europäischen Nationen bieten die aiigcslellten Erwägungen freilich nicht, so sehr auch die Hoffnung berechtigt erscheint, daß zunächst der Friede Europa'S eine Trübung nicht erfahren dürfte. Aber die europäische Fricdcnslage basirt doch nicht auf der unzweifelhaften FriedenSltcbe aller derjenigen Fak toren, welche das Gleichgewicht in Europa bestimmen: denn dem Jriedensbund dreier Großmächte, welche durch die Solidarität ihrer politischen Interessen aus einander angewiesen sind, stehen aus der anderen Seite zwei mächtige, durch gleichgerichtete und unausrotlbare Angriffsgcdanken mit einander verknüpfte Nationen gegenüber, welche nur künstlich durch die diplomatische Weisheit von Monarchen und Staatsmännern in Schach gehalten werden. Nicht auf einer zuverlässigen und natürlichen Grundlage beruht also der gegenwärtige europäische Friedenszustand; er kann in jedem Augenblicke durch den unberechenbaren Chauvinismus unserer öst lichen oder westlichen Nachbar» eine bedenkliche Störung erleiden. Und wie leicht und rasch die französischen Massen durch den gering fügigsten Umstand hypnotisirt werden können, ist bekannt genug; aber auch bei de» Pcmslavisicn genügt eine geschickte Injektion, um das Blut in Wallung zu bringen. Gleichwohl wollen wir an der Jahres wende die friedliche Festessirmmung nicht trüben lassen, sondern der Ueberzcugung auch fernerhin leben, daß der Friede .Europa's vor Allein in der unerschütterlichen Opferwilligkcit und der unwandel baren monarchische» und nationalen Gesinnung des derilschcn Volkes und der nnistergilirgen Tüchtigkeit und Disziplin seines Heeres begründet ist. or 0 » «furI ». M. «INirndO.i cired!! 272.75, «laoliNi. 211,1«. romd IIS.»». Goliztcr —, (S^svlcr 07,1«. «»rok. lloi. «Aolor. - . vtlkoms onc.a«. Dies»», vr. 1N,a«. eaura —. Gclscurnchcn —. gcst. «c t e u. IRbkiidS.» Vr«d«t :!>,7,8«. v«aat«dal>» LA,5«. v,ui»arzeo aioiLwcft 214,ö!>. Lüarruolrn az.as. Ung. Credit 2o0.a«. Acst Vs»,«. iS»!--»., Ulcnlear.aa. »ulk««,- NU..17. :,ra>Iclier!U,5«. ei--», dad» a:,«,««. Lombarde» 211,25, do vrtorttäle» —. Sdantrr 7»',. Buddle» 4W,92. Oltomacen 6I7.Ö«. CSromoic 615,««. gcst. V a r 1 0. vroddllea ISLIuv.I lvc,,e>i »er Drrcmbrr 27.1«, »rr MSrz-Iuui 26 8«, bchauplcl. Sdirilud „er Dercmbrr 27.5«, ver LIIai-Augllst 4«,5«, st!«. Rüdül der Lcccmbrr 61,»«, rer MLrz-I»»t 65,75. ru>>i«. «mtlerdam vrodnrie» cs«nu«>. »loa«», dcr Marz N>5. »cr 'Mal 151. wcizea vrr Mär, 221, der Mai —. London iProdukten-BeriLt!. Mehl srst, Mal». Hafer «.lägest, Gerste fester, Bolinc», tkrliscii fest. — Kalt Welzen an.gcstr,,»^ augcroinmrnkr ruhig. ^ertliches und Tlichsisches. — Se. Majestät der K vnig und die Prinz Georg'schen Herr schaften wvhiiieu vorgestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hvskstche bei. Darauf ertheilic Sc. Majestät im Schloß mehrere Audienzen. Am Nachmittag fand bei Ihren König!. Maje stäten in der Villa zu Strichien eine Bescherung von Kindern meh rerer Hofbeamicn statt. Dieselbe war wegen des Unwohlseins Ihrer Majestät der Königin verschoben worden. Tic Kinder wrudcm mit einem König!. Geschirr nach Strehlen gefahren. Ihre Majestät unterhielt sich in leutseligster Weise mit den Kleinen, die milEhoko- ladc und Kuchen bewirthet wurden und hocherfreut mit ihren Ge schenken gegen Abend die Kvnigl. Villa verließen und wieder nach der Stadt znrückgesahrcn wurden. — Sc. Majestät der König nahm gestern Vormittag im Schloß die Borträge der Herren SiaatSminister und den Rapport der Herren Devartementschess sowie des Herrn Geh. Rath Bär entgegen und eitheilte alsdann mehrere Audienzen- — Heute findet die große diesjährige Jagd in Jahnishausen Zu diesem Bchufe begaben sich früh zeitig Se. Majestät der ^ ser Keritschrcib- und Kernsprcch-Bertchle vom 2L Tccember. Berlin. Wie verlautet, wird Kaiser Wilhelm Ende Juni wieder England besuchen, alsdann nach Schottland gehen und von dort die Loiotcri-Jnscln und andere Punkte der norwegische» Küste besuchen. — Der Kaiser übersandte dem Sultan ein längeres Tank- telegramm für den Beistand, der dem Panzerschiff „Friedrich Karl" seitens der türkischen Marine gelciste wurde. — Dem Vernehmen nach hinterläßt Tr. Cchliemann et» Vermögen von 12 Millionen Franken. — Ter Direktor im Reichs-Schatzamt, Aschenborii, wurde zum Wirk!. Gehcimrath mit den, Prädikat „Erccllenz" ernannt. — Wie die „Köln. VolkSztg" wissen will, würde nach der zu erwar tenden neue» Cpcrrgeldervorlage das ganze cmgeianimclle Kapital an die katholische Kirche zurückgegebcii werden. Tic aiifgescimmelten Beträge sollen den Bischöfen überwiesen und in den Diöeescn besondere schiedsiichteiliche Körpcrschaiicn gebildet werden, bei denen die kirchlichen Anstalten und Fonds, sowie die Geistlichen ibrc Ent- ichädiaiingSansprüche an.zuiiicldcn hätten. Ter „Neichsanz." druckt diese Mittherlung ab und bemerkt daruj: „Die Angelegenheit wird zur Zeit im Ätaatsininrslerium zwischen den bethciliglcii NessoriS berathen." — Die Einladung des Priiizrcgcuten von Bauern an den Kaiser bezieht sich, wie man aus München berichtet, daraus, daß der Kaiser während der von ihm beschlossenen Inivizirniig der beiden bäurischen Armeekorps Gast des Pmizrcgentcii sein möge. — Wie dem „Tagebl." aus Sansibar gemeldet wird, beabsichtigt die englische Zollverwaltung, Sansibar zum Freihafen zu erklären. — Bei der Aiiwcscnhkit Dr. PcterS' in Uganda ist es demselben, der „Koloii.-Ztg." zufolge, im Verein mit den, Vorsteher der jraii- zösischcii Mrisionsanstalt gelungen, vom Könige Mwanga ein Ver bot des Sklavenhandels zu erwirken. Köln. Vom Rohstosslagcr der Kölner Baumwollspinnerei wurde» durch Fciiersbruirst 1«lM—tM Ballen Baumwolle ver nichtet. Als Ursache des Brandes wird angegeben, daß Arbeiter beim Berstlchc eine Gasleitung aus;» auen, den BaumwollbaUen mit einer Lampe zu nahe gekommen sind. Wien. Ter Landtag bewilligte 5000 Gulden zur Bekämpfung des Nonnenipinners und forderte die Regierung auf. die nöthigen Vorkehrungen wegen eines gemeinsamen Vorgehens mit anderen Ländern z» treffen. Bvlogn a. Zwei aus der Klinik der diesigen Universität nnt Koch'scher Lnmphe behandelte Liipilskrankc wnrdcn als vollständig geheilt entlassen. Brüssel. Zwischen Frankreich und dem Kongostante ist ein vollständiges Einvernehmen hinsichtlich der Kongo-Zolltarife erzielt worden. London. Sämmtliche amerikanische Staaten. Guatemala.! Uruguay und Paragnau ausgenommen, genehmigten die Beschlüsse ^ der amerikanischen Münzkoiiterenz. wonach die Münzeinheit der! Vereinigten Staaken in Südamerika zur Einsiilnuiig gelangt. Die Berliner Börse verlies sehr fest und mit bclcdlem Geschäft. Die Eourse waren nieist prozentweiic höher. Im Vorder-! gründe standen Bergwerke und von denen wieder Kohlcuatiieu. die > bis 8 Proz. höher als am Sonnabend entsetzten. Auch Bank- > Aktien waren j—2 Proz. höher. Deutsche Bahne» ruhig, aber lest. Oesterreichische Bahnen lebhaft. In russische» Noten große Umsätze bei steigendem Eours. Auch andere fremde Renten fest. Im Kassaverkehr Banke» sehr fest, Bergwerke lebhaft gefragt, Industrie Papiere fest und belebt, ebenso Eisenbahnen, besonders österreichische. Privatdiskont 4"/« Proz. Nachbörse fest. — Wetter: Sehr kali. beiter, Osiwind. statt. erregenden, die Ruhe und Ordnung störenden Treibens zu enthalten. Immerhin ist aber in der Sylveiiernach! 1860,00 wahrzunehmen gewesen, daß eine Anzahl junger Leute in größere» und kleinen König und die Prinzen des Königt. Hauses mit zahlreichen Ca valiere» mittelst SoNderziiges bis zur Bahnstation Nickritz. Die Tafel findet Abends im Priiizenpalais aus der Langeslraße statt. — Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich August begab sich gestern früh mit 10 Cavaliere» zur Jagd auf König!. Revier nach Wilichdors. Tas Tiner fand Abends im Palais am Taschcn- bergc statt. — Rechnnngssekreiär KominiisionSrath Leutritz, hier, erhielt daö Ritterkreuz i. Kl. vom Albrechisorden. — Die silberne Medaille vom rochen Adlerorden erhielt der Leibschütz Neinhold Kiescbnick. — Bei der Kön i g l. P o l iz e idi rc k tion finden mit Be ginn des neuen Jahres mehrere Veränderungen in den höheren Stellen stall. .Herr Nclsterungsrcit!) Dr. .Hausmann tritt in das Ministerium des Innern als Rath und Herr NcgierungSrath Dr. von Mayer als solcher in die Krcishanptmannschaft Dresden ein. In die erste srciaewordene Stelle der Kgl. Polizeidirettion tritt Herr Rcgierniigsrath Tr. Nitze, bisher in der KwiShauptmannichast, und in die zweite .verr Polizeirath Dr. Zapss ein. — Moniag, d. 5. Januar, findet bei Sr. Ercellenz dem Herrn Staatsminister und Generat der Eavallcrie Grasen v. Fabrice Abends halb 0 Uhr eine große Soiree statt. Diese Soiree pflegt all jährlich der Reihe der Hoffcstlichkeiteil unmittelbar vorauzugehen. Am 7. Januar findet der erste Hoiba11 statt. — Wie wir von unanfechtbarer Seite erfahren, hat Se. Erc. Staatsmsisistcr von Nostitz - Wallwitz wegen eines nervösen Augenleidens für Ende Januar lein Abschiedsgesuch eingereicht. Die Nachricht dürfte im ganzen Lande, aber auch über Sachsens Grenzen, hinaus, mit allgemeinem Bedauern vernommen werden, denn der nunmehr ans seinem Amte Scheidende hat sich im Laufe einer vieljährigen Wirksamkeit nicht nur durch eine bewunderS- werthe Beherrschung der ihm erwachsenen Ausgaben, sondern auch durch hervorragende gcwinnendejEbacaktcrziige und Bekundung einer wahrhaft edlen Gesinnung die größte Hochachtung der ihm unter stellten Bcamtenkreisc und aller Kreise der weiteren Bevölkerung Sachsens erworben, v- Nostitz-Walrwitz ward am 30. März 1826 zu Olchak geboren, besuchte die Fürsteisichulc zu Meißen, studirte sodann in Leipzig die Rechte, war l85l—57 Landcsbcstalltcr der sächsischen Oberlallsitz, 1857—02 Amtsbaiiptmaiin in Lübau, dann in Bautzen, 1802—«>0 Kreisdireklor daselbst und übernahm alsdann 1800 d,is Ministerium des Innern. 1874 ward von Noslitz-Wall- witz Mitglied des Reichstags, übernahm nach von Fricicu'S Rücktritt bis 1882 auch die auswärtigen Angelegenheiten und trat als sächsisches Mitglied in den Bundesralh, infolgedessen er sein RcichStagsmandat iiiedcrlcgte. I» der geraumen Zeit von fast 25 Jahren bat sich .Herr v. Nostitz-Wallwitz große, bleibende Ver dienste um Sachsen erworben. Ueberaus glänzend hat sich u. A- das bochbcdeukciidc organisatoriicbe Talent des Zurücktretcnden bei der Dinchsühriilig der Autonomie der sächsischen Gemeinden bewährt, mit weicher bekaimllich die Trennung der Justiz von der Verwal tung .Hand in Hand ging. — Ein Bruder des Herrn Ministers, Oswald von N., geb. 23. Februar 1830 zu Dresden, war 18713—85 iächl. Gesandter in Berlin und starb am 21. Februar 1885 in Erlangen. — Mit dem I. Januar tritt auch das an dieser Stelle mchr- crivähnie, kürzlich cnich von den Stadtverordneten genehmigte OrtS- gcictz über die Erbebung von Abgaben zur Armenkasse von v sfen tl i chcn M u s i ka n s s iih r» n g e n , Gesangs- und dekla matorischen Vorträgen. Schailslellungeii und Lnstbarkeiien aller Art. in Kraft. — Der 5. Januar kommenden Jahres ist für unsere Stadt nicht ohne Bedeutung. Bon diesem Tage ob wird mir Genehmi gung des Stadtrathcs iür alles aus hiesigem Schlacht- und Vieh hof emgcführte und hier geschlachrete Vieh, sowie für das cingc- brachtc fleisch dievbligator i schc Fl e rschbcs ch a u ciiigcfilbrt. — Wie am vorigen 1 Januar Kommtssionsrath E. E. Fioreu z. der Vorstand der Königl. EN'edftioir der „Leipziger Zeitung" in Leipzig, sein vicrzigiähriges Jubiläum als Veamler dcrlelbcn ge feiert hat. so feiert am bevorslebciideu I. Januar ein anderer Ver dienter Beamter an demselben Blatte, RedaktiouSsekrctär Ferdinand D n ui m. gleichfalls sein vierzigjähriges Jubiläum als Beamter der Zeitung. — Tie Verthcllung der angeianimclten Liebesgaben wegen der U e b ericd w e m m ungS s ch ä d e n ist auch für den Bezirk der Königl. Amrsbaupimaniischasl Tiesdeii-Neuitaöt beendet; etwaige nachlräglichc Nuterstiitzringsacsirche lind daher völlig aussichtslos. — Ersreulicheriveiic habe» pch in den letzten Jahren die früher oft recht erheblichen Ausschreitungen rn der Sylvester »acht vermindert, und es zeigt sich auch hier wiederum das schon oft der Zewohiicrschast Dresdens iiachgerühintc Bestreben, sich allen lärm- W
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