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Unterhaltung und Geschäftsverkehr. 72. Donnerstag, den 11. Dccember. 1856 Erscheint täglich Morgens 7 Uhr. Inserate die Spaltenzeile oder deren Raum zu b Pf. werden bis Abends 7 Uhr (Sonntags von l l—2 Uhr) angenommen. 1. Abonnementpreis s Vierteljahr 1 Thlr.. (monatlich 20 Zeilen unentgeldliche Inserate); 2. Abonnementpreis s Vierteljahr 15 Ngr. bei unentgeldlicher Lieferung in s Haus — Für auswärts durch die Post ä Vierteljahr 10 Ngr. — Einzelne Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee Nr. 6, sowie auch Waisenhausstraße 6 pt. Dresden, den 11. December. — Gestern hat sich der Abtheilungsvorstand im K. Ministerium des Innern, Geh. Rath Ü. Weinlig, nach Berlin begeben, um daselbst einen Vertrag in Eisenbahn- angrlegenheiten zu unterzeichnen. , , Sächsische Patejise. erhielten: die verw. v. Neubert " ^ ^ ^ ""'terial zu Volkers Vor richtungen zur Darstellung einer Hplzmasse zur Papicrbe- reitung; Meister in Chemnitz auf elfte Bleichmaschine und Musikalienhändler Paul in Dresden.für Wessel u. Kukla in .London auf einen eigenshümlichen Heilapparat. — Der Situationsplan zu der neuen Straße durch dre Wilsdruffer Vorstadt liegt für die Interessenten in dem Hause Nr 6 unttr den Weiden 2 Tr zur Einsicht aus. — Der vorgeflr. Ä,ortrag des Hm. Diac. Pfeischmidt hatte ein sehr zahlreiches Auditorium im Stadtverordneten saale versammelt. Als der Redner die Tribüne bestieg, ertönte unerwartet aus der Mitte der Versammlung von einem Sängerchor der Vers: „Ein' feste Burg ist unser Gott" und stimmte die Gemüther für die Bedeutung des Tages. Hieran anknüpfend, wies. Hrs Diac. Pfeilschmidt zunächst auf den Grund der Theilnahme am Geburtstage Gustav Adolphs Und auf seine Verdienste um Deutsch land und den Protestantismus hin und machte die Gustav- Adolph-Denkmale namhaft, über die er zu sprechen habe: 1) der Schwedensteln bei'Lützen, 2) das Denkmal bei Breitenfels, 3) die Schwedensäule bei Stockstadt am Rhein, 4) die Schwevenhalle in Brestau unt>, 5) das Gustav- AdolphrStandbild bei Bremen. Mit Ausnahme des Brei- tenfelver Denkmals waren säyimtsiche Htnkmale in Ab bildungen vorhanden. Am längsten verrpeisse der Redner bei dem Schwedenstein, von welchem er nachwies, daß Schrift mehr als jeder andere gefeiert worden, unh aus «- ihm sei das neue Leben entsprungen, dessen die evangeU Kirche sich freue. Die Schilderung der Schlacht bei . Lützen und die Entstehungsgeschichte des Gustav-Adolph- Vereins, beides in gedrängter, aber dabei farbiger Dar stellung, bildeten die wesentlichen Punkte dieses Abschnittes. Von Wichtigkeit waren die Mittheilungen über die Ent stehungsgeschichte des Gustav-Adolph-Vereins, da sie die selbe in das rechte Licht setzten. Indem Wort und Bild, Beschreibung und Erzählung, Eigenes und Fremdes, Prosa und Poesie hei dem freien Vortrage sich ergänzten, erhielt der selbe nahe an zwei Stunden die Zuhörer in gespannter Aufmerksamkeit, und als der Redner mit dem Verse: „Das Wort sie sollen lassen stahn" rc geendet hatte, legte gern ein Jeder ein Scherflein der Liebe in die Collecten- gefäße. . i , , — Im Zuchthaus für Männer zu Waldheim und das für Weiber daselbst war der Personalbestand Ende Oktober 693 (601 in. und 92 w.); im Arbeitshaus für Männer zu Zwickau 892; im Arbeitshaus für Weiber zu Hubertusburg 211; im Landesgesängniß siir beide . Geschlechter ebendaselbst 28 (7 w.); in der Lanv'escorrec- tionsanstalt zu Wald heim, umfassend das Corrections- haus für Männer, das für Weiber und die Corrections- selecte für jüngere Correctionäre beider Geschlechter 319 (186 m. u. 73 w. Correctionäre, 40 m. u. 20 w. Selec- taner); in der Erziehungs- und Besserungsanstalt zu Brälznsdorf 21 (3 w.). , — Haben wir an den gegenwärtigen langen, Aben den genügsam Gelegenheit, in kleinen Familien- und Gr- fellschaftscirkeln Privat-Persönlichkeiten in musikalischer und . deklamatorischer Hinsicht sowobl, als auch in theatralischen Darstellungen auftreten zu sehen, so dürften auch die von Hrn. Hof-Ballettänzer Perenz arrangirten kleinen theatra lischen Soireen nicht zu vergessen sein. Alle theatralische Costümirujig und,, dekorative Ausstattung hinweggedacht, biete^pieje,,Art Conchdie, dem echigeryiaßeniGebildet«! den noch vollkommene Unterhaltung, sobald er es nämlich nur als eine Redeübung betrachtet. Es könnte sich da-