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Dresdner Nachrichten : 12.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820212
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820212
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-12
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1882
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i>ro8äoll 1882. Geiaeiul ,«,>«» NL»7 U»» «I ker Orvcdiiio»: vtarlenlirak >»> Ndon»en>«»NpreU» »«»«klILbrNch 2 v!-«kM Pi«e. .^dun» dik^io» k MVI^.. _ . , r v!a,r 7» PI«« Mumm, io VI«« VUM1 vufla«« 37000 ikrrmpl. tzltr di««iückft°bkcln°rl»i>l«,«^ «t-cripl« ma>L! sich »>« Redactt»» „Ich, »rrdliidlich. «mioucen für u,,S »«km«n in» Die 2lnn»n««n»Bttrcl>u; v.l-Bai«»- » v»a>e»! — «»»»«> »okk«: — Da»«« »««»>»! — «paildeiidaut! — G. IBtttU«» > «rlly: - «-b. «te» In Pi and«bürg; — I. v»««k » ik». >02«; — »tetlir« m Humlon- Di. k- 27. FLdrN»N8. ^ui««al« werden <iin»«»k»t« il Rachin » Ui>> Ilviittii Uochkutligen» ar. -ii«»-dqo»Ubr. , PeiilieNekoii«, Tageökatt für MkitiK, Unterhaltung, Geschästsverkchr. SörFnderlidt,FremdeilUstr. Rrusiirdl nu: ouWock «Ii,N»i«°<ii »Irdbii — Ti« etuIralN»« Pelll-elle soll« 10 Vi«e «„«elandl L» Pfge. «ine »ornnlik llie »«» »Schit- »««>«« «eichrineu de« JuieiLU wird »ich» »u«wi.Iigr »,aou«»»»LuI»i«e »on unbelimnie» 7-c. Ionen inlemea «Ir »nr «eg«» iprauume«»«»«« N»Nlu»sdu«ch e'netmoikcn oder Vvi>c>n«aiilun«. LchiSÜdeu sollen >0 Psg. tzni-eu»« lvr di: Don!«««. »N-.mer.od« no^e^E^. LsuelUtau-etlr»-«« IVr. 1 ,,»U omptloblt nsiiiu HV«inn»»iNa»K mlt «ttilviitivl»«» HH vtnstudvi» uiiglilogontlichiit. Wrliiliv r». n« 41 Lvtnvsrrv Lsvtiemires ownt'ohleu m 20 (^imlitcktzsu »ukrtlltutv von Lllc. 1,50—7 -Unrlc Volslvr L VdiordLvk, ÜNinidpk«, >>» »,dll,»>»»«,». ^ rL Vraa, S>udltlt»»I>«uU»i>«II>iiis „D»ru k«^tl»nv«u", ir»« IiliidinIIunir „rou» , z MiquiMiit II. I. Hre8il»ef 8eIni»»Uk>iI»I>§. »tiittr»»«« n«;iiui8-q»t u«r 8 L » 8 1 1, 0 B B «» B 8 a " n t, s 3, k^uontvots I-ago, xloied vom ^Itmiirlct kiosiu. rc^2 «r. 43. > Mttening vom II gebruar: Bar»,nein nach k)»km Yltzoio. WoNstt. I'. ISlvl.:.«: 1>.) i 7VS MIU., leil «ciicni > Mill. ««lallen. Ttzermorueirogr. n. Üicanm.: Lcmpcr. <> LZ.. > Med«. Tcmv. !1" n., l.o.l.li« Te.nv. 0 " 2Ü. Zi>d-Oli.W»,d. öei.ce. i Seranlworiltchcr Medactcur sllr PvIitischkI v«. Emil Bierey i» Dreöde» ES giebt gewisse Dinge, die man erst dann glauben darf, wenn ile osfijiöserseitö abgcleugnet werden. So ist eS auch mit der Angabe, vag bei dem Zusammensturje der Bontoux'schen Unionbank das österreichische Kaiserhaus mit 12 Mist. Gulden beschädigt worden sei, darunter der Kaiser Franz Foscs allein mit 0 Millionen; uuger- dem der in Wien lebende Herzog August von Kobnig mit 01 Mill. Francs. Derartige Angaben werden niemals bis auf -Heller und Pfennig ganz genau sein können; es kommt bei ihnen auch nicht aus ein Paar Mal Hunderttausend Gulden mehr oder weniger an. Ebenso ist es auch selbstverständlich, dag derartige Börsenverluste hoher Häupter niemals zngestandcn werden dürfen. Ihre Ableug- nung muß ebenso bestimmt crsolgcn, wie die Ultimoregulirung an der Börse. Zwar sind der erlauchte Ehes des Hauses Habsburg und die Erzhcrzöge begütert genug, um auch starke Vermögensverluste oerschmerzen zu können, aber derartige Vorkommnisse haben neben ihrer privaten auch eine allgemeine Seite. Man weiß, daß Kaiser Franz Joses von seinem großen Vermögen den edelsten Gebrauch macht; zahllose Akte der Wohlthäligkeit wißen davon zu berichten. Die Lonalität, welche die Völler Oesterreichs in seltener Stärke mit ihrer Dynastie verbindet, nimmt begreiflicherweise an dem Wohl wie dem Wehe derselben den regsten Antheil «nd man zürnt den Männern, die es verstanden haben, das Herrscherhaus in unmittel bare Beziehungen zu einem so waghalsigen Spekulanten wie Bon- toux war, zu bringen. Bontour hat in der Tliat mit den höchsten Würdenträgem des Staates verkehrt und das „Finanzgenie" erfreute sich der Privat-Audienzcn an höchster Stelle. Ter Finanzministei Dunascwski aber steht scheinbar noch ebein'o fest wie vor dein Zu- sammenkracke der Bontour'schen Schöpfungen. Inwieweit die öster reichische Länderbank, das Tochterinstitul der Gencral-Unionbank in Paris, noch in Mitleidenschaft gezogen wird, das soll sich demnächst zeigen. Die Pariser Staatsanwaltschaft nimmt an, daß beide Banken einen und denselben Gesellschastsfonds lzattcn und um hierüber Klarheit zu schaffen, reiste der Staatsanwalt VichardiLre von Paris nach Wien. Ziemlich erschwert wird der Gang der Untersuchung dadurch, daß Bontoux es in der letzten Minute vor seiner Verhaf tung verstanden hat, besonders gravircnde Papiere zu vernichten. ES ist merkwürdig, wie unvorsichtig mitunter die Polizei bei so vor nehmen Spitzbuben ist. Wird ein armer Teufel verhaftet, so muß cr eins, zwei, drei! mit nach Numero Sicher; dein „mächtigen" Bontour ließ der Pariser Kriminal-Kommissar Zeit, vorher noch seine Papiere zu ordnen. Rochekort erklärt denn auch schon als ganz gewiß, daß bei der ganzen Untersuchung Nichts herauskomnien werde. Der Finanzminister Leon San werde seine in dein Bontour'schen Skandal verwickelte Familie nicht entehren lassen. Rochesort be hauptet zuvcrsicytlich, daß eine „sehr bekannte Person" bei der Baisse jetzt 60 Milk. Francs gewonnen habe: wer sie gewonnen, konnte sic auch verlieren — aber nie bezahlen; schon aus diesem Grunde werde man die Sache vettuschen. In ihrem Parlamente hat die österreichische Regierung mehrere bedeutsame Siege erfochten. Das Abgeordnetenhaus nahm definitiv die hohe Petrolcumsteucr an, das Herrenhaus bewilligte die Czechi- sirungdcrPragcrUniversität. Selbst für die Czcchen hat dieser Toppel- sieg der ihnen so günstigen Regierung einen kerben Beigeschmack. Zu den ü Mill. Gulden, welche der neue Pctrolcumzoll einbringen soll, wird das industriereiche Kronland Böhmen etwa 3 beitragen; die czechischen Abgeordneten aber stimmten männiglich dafür, um in den Besitz einer czechischen Universität zu kommen» die zunächst jähr lich l00.000 Gulden kosten wird. Ein Czechcnblatt, dem dieses Ver- hältniß von 3 Milk, zu 100,000 Gulden doch nicht recht in den Kopf will, klagt: man habe mit Petroleum eine Universität erkaust. Wenn der Beschluß dahin ausgefallen wäre, neben der deutschen Universität in Prag noch eine zweite, czcchischc, zu errichten, so könnte man an sich gegen daS Verlangen der Ezechen, in den Besitz einer nationalen Hochschule zu gelangen, nicht viel einwcnden. Das Unberechtigte besteht aber darin, daß man die Stiftungen, auf denen die altebrwürdige Oarolo b'oräinäyilea in Prag beruht und die ur kundlich für eine deutsche Hochschule erfolgt sind, nun stistungs widrig den Ezechen zugänglich macht. Damit leitet man allmälig eine Verdrängung des deutschen Charakters der Prager Universität und deren vollständige Czcchisirung ein. Dieser vcrmögenSrechtlickie Eingriff in die Rechtsverhältnisse der Prager Universität fand gleich wohl den Beifall der Mehrheit dcS Herrenhauses in Wien und sie lehnte sogar eine Resolution, die auf den Schutz der deutschen Sprache gerichtet war, kurzsichtig ab. Wenn in der Bukowina, wo «S fast ausschließlich Polen, Ruthenen und Rumänen und nur wenig Deutsche giebt, die Universität Czernowitz deutsch ist, warum nicht auch den deutschen Charakter der Prager Hochschule aufrecht er halten? Ist eS denn eine Grausamkeit, die czechischen Studenten zur Erlernung einer Sprache anzuhaltcn, die sie, wie die deutsche, unbedingt brauchen? Kommt man nun zu den Vorgängen an den anderen Parla menten, so kann man nur mit Erstaunen von dem sprechen, was in Berlin passirt. Der Landtag beräth den Staatshaushalt. Darin ist von Steuererlassen und von der Aufnahme von Anleihen die Rede. Natürlich will die Volksvertretung wissen, wie sich die Ein nahmen im lausenden Jahre belaufen, um darnach zu berechnen, welche Summe man davon als Ueberschüsse ins nächste Jahr hrrübernchmen kann. Eugen Richter, und darin hat sein Calculator« sinn ganz recht, fragt den Finanzminister Bitter: auf wie hoch er diese Ueberschüsse veranschlage? Auffälliger Weise weigert sich der Minister eine Erklärung im Abgeordnetenhaus« abzugeben. Vergeben- hält man ihm ein. daß ja im Reichstage der Unterstaats- iekretär bereitwillig Auskunft erthcilte, auf wie hoch er die Ueber» Aussichtcnlsürdcn 12. Febnior: Ziemlich heiter, meist trocken, Temperatur dieselbe. Smmtag, 12. Februar. schüsse aus dem lausenden Rccbimiiae Eisen jaine mulhmaßt. Und wenn der Eisenbalmminister Maybach eine ungefähre Zujer aus seinem Restart willig kundaebe, warum nickst auch der Finanzminister? Dieser bcguemt sich endlich zu dem Zugeständnisse, cr winde sich im Finanzausschüsse darüber auslasscn, bei Leibe aber nickst in der Kammer selbst. Wozu das Verslecksvicl? In der Tliat bat Herr Bitter denn nun auch dem Ausschüsse die nicht gerade sehr erbauliche Mittbeilung eröffnet, das; Ueberschüsse von Erheblichkeit nicht zu er warten seien. Dieser Vorgang ist nur eine neue Illustration dafür, aus wie schwachen Fußen das Budgetreckst der preuß. Volksvertretung sielst. Beklagen kann sie sich allerdings nicht über diese wunderliche Behandlung. Tenn wer» wie sie, im vorigen Jahre gleichzeitig Staatsschulden aistnalnn, um einen Steuererlaß zu erzielen und wer auch diesmal dieses seltsame Verfahren des aus der einen Tusche in die andere Steckens wiederholen wird, der sagt damit nur. daß er in Finanzsachen sich jedes selbstständigen Urthenes begeben bat. Weit besser walnt da der bayerische Landtag seine Rechte. Mit 98 gegen 10 Stimmen nahm cr den Antrag an, den König zu ersuchen, seine Bevollmächtigten im Bundcoratbe zu beauitragen, gegen das Tabaksmonopol zu stimme». In der Debatte wurde lebhafte Klage geführt, daß die bäuerischen Bundeöbevollmäckstigtcii nicht immer mit der nothivendigen Energie die Rechte Bayerns schirmten. Tie Klage ist durchaus nickst unberechtigt und die Lauheit, mit der sie mitunter die Rechte der Einzelstaatcn gegen ihre Aussaugung durch die Centralstelle vertlieidigtcn, bat auch au» andere Bundeshevollmäckstigle ott nicomckstagcnd gewirkt. Ein kranker Zahn kann ein ganzes gesundes Gebiß wackelig machen. ES war daher ganz zeitgemäß, daß die bayerische VolkSveilretung ihre Regierung an ihre Pflichten gegen das Land erinnerte. Das Tabaksmonopol eimeist sich nicht Istos vollswirthschastUch höchst verderblich, es hat auch die erheblichsten politischen Bedenken gegen sich; es ist ein neuer mächtiger Hebel zum Einheitsstaat. Es wäre ganz zeitgemäß, wenn auch in dem sächsischen Landtage, sei cs die, 2. vder die l. Kammer, ein ähnlicher Antrag gegen daS Tabaks- Kr .. gegen der Landesrechte, gestellt Monopol, als Vedrolnmg der Krön- wie würde und zur Annahme gelangte. Während in Frankreich Gambetta Uber die kistenweise Wahl der Abgeordneten strauchelte, beschloß die Volksvertretung Italiens die Einführung dieses Wabwersahrens. Das Listenscrutinium hat jedoch eine große Schattenseite, die auch seine Vertlicidiger nicht ablciigncn. Wenn ein ganzer Landcstheil, aus dcn z.B. lODeputirtc kommen, dieselben nicht in 10 einzelnen Wahlkreisen, sonv>'ni alle zusammen aus einer Liste zu wählen hat, dann liegt die Gesabr »ebr nahe, daß die Minorität völlig aus dem Parlamente ausge schlossen wird. Bei lO Ein;eI»naI»Ien hingegen wird doch bie und da der eine Vertreter der Minorität durchkominen. Um das Mundtodl- macben der Minoritä bei der Listenwahl zu verhindern, fügte ihr die italienische Kammer die sogenannte Proportional»»«!'! hinzu. In England erisiüt bereits etwas Derartiges: in jenen Grafschaften und Städten, die 0 Abgeordnete zu wählen haben, darf jeder Wähler nur 2 Candidatcn seine stimme geben, der Dritte bleibt daher der Minorität, wenn diese wenigstens ein Drittel der Wähler in sich faßt; Aehnliches soll nun in Italien gemacht werden. den Rückgang aus Verabredungen in der cgyistiscbci welche in England aus daS Höchste unpopulär w Schicksal des Ministeriums Gladstone ernstlich gcsäb NeuesteTelegramme dcr„Trcsdner Rachr." vom 11.Februar Berlin. Tic ..Nat.-Ztg." schreibt: Gegenüber den vielfach verbreiteten alarmistischen Nachrichten erklärt man sich liier in maß gebenden Kreisen mit vollkommenem Vertrauen aus bie Klarbeit des politischen Horizontes. Nickst nur das Verbältinß zwischen Deutschland und Rußland wird als vollständig ungetrübt erklärt, sondern auch das Vcrbältniß zwischen Rußland und Oesterreich. Aus Wien sind Nachrichten Inerhcr ge kommen, inhaltlich deren aus ö'ierreichischer Seite aner kannt wird, daß in der Bewegung aus der Balkon- Halbinsel die Thätigkcit russischer Emissäre oder daS Eingreifen russischen Geldes nickst nachacwiescn werden konnte. WaS die eng lischen Staatsmänner betrifft, so bat ihnen der Rücktritt Gambctta's düngen in der cgyptiscbcn Frage gestaltet, ir waren und das , ^ rnsilich gefährdeten. So hält man auch nach dieser Richtung die Situation für wesentlich crlcickstett. Berlin. (Kirchenkommissson.) Windthorst fragt den Kultus minister. ob die Regierung durch Schlözer oder anderweit mit der Kurie über Line materielle Revision der Maigesetze mit der ernsten Absicht des Abschlusses verhandele; ferner ob das in der Vo»läge Vorgeschlagene dauernden Cbaralter haben solle und od die feste Absicht bejtebe, in nächster Zeit eine Revision der Gesetze zu bean tragen? Der Kultusminister erklärt, Schlözer sei ermächtigt, mit der Kurie über die gegenwärtige Vorlage zu verbandeln und werde bei einem günstigen Verlauf voraussichtlich auch die Voll macht zu weiteren Besprechungen haben; die Regierung stehe aus dem bei der ersten Lesung betonten Grundsatz daß rine formal einseitige Regelung der Grenze zwilchen Staat und Kirche eine materielle Verständigung mit der Kurie nicht aus- schlicße; ein Tbeil der Vorschläge in der Vorlage, insbesondere der Paragraph 4 sei bereits jetzt dauernde» Ehnratters, ein anderer Tlicil wolle naturgemäß diskretionär mcitergeben als die Vorlage sei. Die Regierung sei aber zur Zeit nicht in der Lage. Aus eine Erwiederung Wiiidt'horsl's, daß aus eine grundsätzliche Revision sonack, nickt zu rechnen sei, erklärte der Herr Minister die Möglichkeit einer organischen Revision an sich sei nickt absolut ausgeschlossen, zur Zeit sei aber die Vorlage das Aeußcrste, worüber eine Verständigung denkbar. Bruel beantragte Lokales nnd Lächjijches. — Von der Füianzdeputatlon der Zweiten Kammer sind folgende neuzubauende Eisenbahnen der Regierung zu Erwägung cmviohlcn worden: Berggießhübel - Gott leuba, Müglitzbahn. Dresden-Wilsdruff-Tcutschenbora, Warte halle in Niedersedlitz, Geitlinin - Lausigk - Leipzig (tucilweis), Haltestelle Paulsdors, Airnabeig-Schwarzenberg. Stoüvcrg-Zwönitz- Ellerlein'Gener-Annal'cig, Ellerleinn-Schwanenberg, Müistsenarun-, Haltestelle Sckiönböruchen. — Zur K eun: uißnah in e der Regie rung sollen gelangen: Beribelsdori-Eppendori, Frciberg-Hainickien« Mittwe'ioa, Bleiern - Rochlitz . Waldheim-Genngswalde-Rochlitz, Lauversdorf-Rautenkran; :e., Verbindung Ebcmnitz-Aue-Adors mit Zwickau-Falken'tcüuOclsnitz. Ehemnitztiialdalm, Löbau-Cunemalde. — Aus sich beruhen sollen: Lickstcnbcrg-Nosseu, Altenburg- Kohren-Froh! ürg-Lausigk-Griinina, Treuen - Auerbach - Falkenstcin, Voigtsgrün - Ncichciibach-Mylau-Grciz» Fußweguntersübrung bei Ncumark. — Der 2. Kammer ist der Entwurf einer Gcbübrentaxe für die Verrichtungen von Tbicrärzten in gerichtlichen sowie sonstigen Verwaltungsangelegei'.hcitcn zügegangcn. Nach dieser Tax- ordnung soll den Tl>>cräi;ten für Verrichtungen, wenn dü'e in einer Entfernung von 2 Kilometern und darüber? von ihren Wohnorten i'orzunelnneii sind, eine Meiicngebühr (für die Hinreise als Ver- säumnißvergütung) ven 2 M., an Tagegeldern 2—6 Nt., an Be- rcchnungsgeib für das Fortkommen in dem Falle, a>S nickst Eisen bahnen, Dampfschiffe oder Fabrpostcn benutzt weiden können, 40 Pf. für jeden Kilometer Wegsirecke gewährt werden. Tie Gebühre» für jeden Bestich eines in Behandlung siebenden kranken Thicrcs be tragen IM., für Untersuchung lebender Ps'erde oder Rinder 2—LM.» für Zergliederung todter ebewoichcr Z—6 M-, für die Rccognition lebender oder todter Hanstliicie Iss-2 M., für Taxation eines PjerdeZ oder Rindes 2—3 Ni. Bei kleineren Hausilnercn kommen durchschnittlich in den ebengenannten Fällen 1—2 Ai. in Arffatz. Für Untersuchung von Schlachtvieh vor oder nach dem Schlachten sind für je l Pferd »der Rind 2 Ni., für jedes weitere Stück 1 Nt-, für ein kleineres Thier ebensallS 1 Ni. zu entrichte». Durch diese Verordnung soll den vcrändeiten Zeitverhältnisseir und der ncucrcu Gesetzgebung entsprochen werden, zumal sich eine Revision derselben im Lause der Zeit zum llirabmeisbaren Bedürsniß gestaltet hat. — Herrn Ministerialdirector Gcb.-Rath v. Körner sind an läßlich seines Ausscheidens auS dem Staatsdienst verschiedene Ehrenbezeugungen zu Tbeil geworden. Nachdem in den letztver gangenen Tagen Tevutationen der Brandversicheiungslommission, des Landcsniedizinalrollcgiums, der Vclerinärkommissio», der Thier« arzneiscknile, des Landgendarniericcorpü, sänne der Vorstand des hiesigen EulbindungSinslitutes sich von demselben verabschiedet hatten, überreichte gestern Vormittag eine Tevutation der König!. Polizei- direetion unter Führung des Herrn Polizcrvrüslbcntcn S cknv au h unter dem Ausdrucke des Dantes stets bewiesene Fürsorge ein daraus den die Befolgung der Gesetze bezüglichen Tlicil dcS Eides der Biötbumsverwrscr. sowie das Svengesetz abzuschasscn. Natio ' ' ' " 'den Antrag. vr . „ , nalc und Freiconicrvative erklärten sich gegen Berliner Nörse. Heute te ging es wieder douccmcnt abwärts. Aus allen Gebieten herrschte Geschästsunlust und inan flüsterte sich allerlei besorgnißvollc politische Gerückte zu. Ereditacticn notirten 4, Franzosen 3, Lombarden 2 Mark niedriger. Deutsche Babncn konnten sich ziemlich behaupten: Lbmchlesischc Bahn-Aetien waren sogar 1'/? Proc. besser. Lestcrr. Bahnen gleichfalls ziemlich fest. Banken, für welche die gestrige Ncchbörse ein lebhaftes Jn- wresse gezeigt, kannten die dabe» erzielten Gewinne nicht sesthaltcn. Industrien waren nickt sonderlich belebt. Dasselbe gilt von Mon- tanwerthen. Laura ! Proc. niedriger. Deutsche Renten und Fonds fest, fremde niedriger. Oestcrr.-Ungar. Renten osserirt. ksrantlur» ll.gedniar. Aden»?. Sredil 2»»/«. tziaalkbä»., 2.V7.00. Vom. barden I0',,L!i. Mer Loose —. Ellbeereitte —. Povierrenic —. Sializier »>«.'>,?d. Oevcrr. Sloidrcnie ——. «»/<> Unaor.Goldreiüe ——. 77er Rußen —. »-"er Russen—. ». Orientnnleille —. RencNe Ungar. Sioloanlcibe —. 2. Ortenianleihe —. Un» g»r>14« Vovikrrrnte —. Ti»cd„a> itä.oo, Mau Mniar. «Irnd«. Lredil «7.2». S!-uu«badn2k>8«>». Lombarden ILv.M. Analo.Nusiria.Bank . Novolcvndd'or—. öianüer—. Parierrenle —. k^linr. Boldrenu —. Ung. woldr-nt« —. «»i^ Ung. Sioldrent« Ungar, ciredil 274,00. Uniondank —. -kdet-aldadn —. Bankverein-. Rordweli SOii.M. Marknolen Ni.öL Varl»,IO. tzkbruar. «Schluß.» Renre M.27. A.Uciße ii i.M. Italiener St.Iio. StooUbabn MS.do. Lombard,,, »70,00. da. vriorliäteu 272,00. «tayprer üle.oo. Oelterr. «o!»!,»le —. Schwach. Polizeipräsidenten , für die der genannten Behörde aus der Werkstatt des Hoilieteranten Bernhard Schäfer bervorgcgangenes Album, enthaltend die Cabinets- portraits der Oberbcamten der Kgl. Polizeivircetion. — Dem Galadiner, welches der hiesige englische Geschäsistragcr Mr. Strachen zu Ehren der pro butaimiiche» Gesandffchast un Victoria-.Hotel veranstaltete, wohnten die Herren Staatsinmistcr» die Genercstiiät, das diplomatische Corps und zahlreiche Mitglieder der Aristokratie bei. Das Menu des engliichcn Gastmablö, weiches in einem deutschen Hotel gegeben wurde, war französisch; es trug an seinem Fuße die bekannre Hosenbandordens-Devise: Iler,ui ote. und fand selbst nach den kulinarischen Genüssen der Hostasel volle Würdigung. Be: der fick in den Räumen des Grasen Platen anschließenden Soiröe trugen Fräul. Malten nnd Herr ^Kulß u. A. das große Duett auö dem Holländer vor: auch sang Frl. Malten noch aus Lchengrin und Tanntzäustr. Tie englischen Abgesandten haben wiederholt ihre höchste Bewunderung über die. Leistungen unseres Hosthcaters ausgesprochen: einige besondere Musikfreunde unter ihnen wähnten sogar der Tannliäuser-Vorslellung an, Donners tag bei, ehe sie den Hosball besuchten. — Findig muß ein Correwondent sein und vor keiner An strengung zurückschrecken. Davon ein hübsches Beispiel. Tie „Leip ziger Jlliistrirte Zeitung" hatte den hiesigen M ater W ill, elm H eine beauftragt, ibr von der Investitur Sr. Maj. des Königs mit dvm großbritannischen Hosenbandorden eine gctrene Darstellung zu lüstern. Ilm nun wirkliche Portraits der cngtijchen Abgesandten zu erbalten und wohl wissend, daß dies bei der Ceremanic selbst nicht möglich sein würde, mischte fick der zeichnerische Correspondcnt Herr Heine bei der nächtlichen Ankunft der englischen Gesandten unter das Personal, das denselben im Hotel Bellevue den Thce scrvirtc und zeichnete in aller Stille und unbemerkt die Köpfe der Äentlcmen — aus seine Manschetten. ES ist bei der Trefftichkeit dcS Heinc'schen Bleistifts also alle Aussicht, daß di? betr. Abbildung in der Jllnstr. Zeitung eine vollständige Portrait-Aclnilichtcit bringt. Den Engländern bat dies, als sie von der Heine'schen Kriegslist erfuhren, viel Spaß bereitet. — Unter zahlreicher Betheiligung wurde gestern in dcr dritten Nachmittagsslunde die irdüctze Hülle deS verunglückten Hof opernsängers, Herrn I o >' ? pb Erl. auf dem weiten katho lischen Friedhöfe beerdigt. Die beiden Königlichen Kapellmeister, sowie viele College» des Veistorbenen vom Hostheater, sowie Direktor Karl und Kapellmeister Pleininger vom Rcsidcnzibcater folgten den» Sarge, welcher in der Kavelle au'gebahrt, von» Geist lichen unter den Klängen des vom Männeichor der kotholiichcn Hoskirche ausgcsübrten Gcsongcv: „Rasch tritt dcr Tod den Men schen an", geweiht wurde. Ans dem Wege zum Grabe begleiteten Traucrgesange des KapellkimbcnchoreS den Kondukt. Die künst lerischen Verdienste des Torsten würdigte Herr Kaplan Äansront in seiner Rede, welcher in Anbetracht des schnellen Todes die Traiicrvcistamnilung aus die Flüchtigkeit deS irdischen LebcnS hin- wieS. — Drei Hände voll Erde als letzte Spende widmete hierauf die Traiierversammliing dem Dalnugeschiedcnen, worauf dcr kirch liche Dienst in der Kapelle mit Gesang und Gebet schloß. — Abermals bat die dent'cke Industrie einen Triumph zu ver zeichnen und zwar in einer Branche, welche biSncr als eine wenig beachtete, ja, sogar als eine von Vielen mißachtete, bezeichnet wer den muß. Die weltbekannte Firma Eduard Beyer in Chem nitz erhielt in diesen Tagen eine Bestell,mg ans eine ganze Wagen ladung Tinte nach Peru in Südamerika. Dieselbe geht von Chem nitz aus der Eisenbahn nach Haml'urg, von da durch Schiff nach einem Hasen Perus, von wo sie am den Rücken von Maulthiercn an ihren Bestimmungsort trnnsportirt wird. DaS Erfreuliche hier bei ist dcr Umstand, daß die Beyer'sche Fabrik mit diescrBcstellung in dem kaum begonnenen Jahre den vierten Fall zu verzeichnen har, in welchem ihr Fabrikat, ein deutsches Fabrikat, dem bisher belieb ten französischen vorgezogen wurde. Ein neuer Beweis dafür, wie deutscher Fleiß, deutsche Ausdauer und deutsche Intelligenz es ver stehen. aus dem Weltmärkte immer weitere Absatzgebiete zu crobem - Absatzgebiete, welche bisher ausschließlich von Frankreich und England beherrscht wurden.
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