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Dresdner Nachrichten : 02.11.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188511028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-11
- Tag 1885-11-02
-
Monat
1885-11
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.11.1885
- Autor
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Nacht-Telegramme. >!»'„ »' »'« Sr»»ri»z«n un» »ti <krtprtu»rlß« »»» Me>»i»»n> t» !lbail«ltt»»ur, un» »c,,drn N« >>« !> Udr nach «em «aiftrvalat«, n« «ca, ki»»'>>tcnd>,er dklauwodnru. au« da« »ron»rl»»«»»a,r. !««>e andrre MNaUcdcr dc« 5k«n>g<- lL K°-ch'? A;Z nach Dresden erfolgt hente Adentz y Uhr -1) Minuten. TageSkatt für Milik, WnSMm. tzksWtsmrLeljr. UchSmA. ImieiiliSe. best« Aurke, von , OdristiLlli», UKosWWtl Idrv«a«n, ^ »m (Hoorxellldor. I.L ?Llll1LS zg lsmLtor Zvmair» uiic kaaks.In.r Va.lt» Narkna-INili-^v, pr.Iax.krNot ^ tlk..r»a.k.ack tain» knarre v>.» ».».„ nnl.r y-,. - vu Seit., »or- kj»kar in « ln»...» xl l',-?,-i.-^a i-a-r-rin varlvll tat, W ! >? A olk«irt in lltatoa » lm> 8tücli 7 )I»r!r LU l'ftt , LllicI, n I't^. al j 8Ii»»o». ?lllnlt/«i'8ti., I->Ii<>('l,-l!N88tr.24. Ml) 2E L VEölltL§, ^Itinnrltt L«. ! lUeliuxl Kii luNoi', 8opkioostM88o 3, 3>n 2inn«c>r-lIntc'I. ' «'Äk s-rtisste« I,»«er vptlkelier uncl vlvlttv nelivi- IVaaron. .I^Z Xobolkilcior- L! 2 ,-om motäron. ^ gl.'inor, 3'!wrmuiuuk>r, ltur-an-star aia. - ? ^ulnlle nml Kontor: frleiltlotuttr, 14. Vklvptionanroklus» 33V. ! I2>i>^si>l>l>ni8nvl'tiiezt,l, 0>:xn(r>-<>in;I1s »Iloi-Tnsiwsui-iö-^rlivikna. -jponinl iküton: 4rn^k. t^nvi'iiil-Kitiipkai'itvIten, VcKvui-'tepplkliv, eit»l8t>1v»kU0- liittl I't-»8t<>i«I<»< Vltrucon, Znplttt-, di1»0l8<-I,on<K'. tn»8t«>iii;v8« ilütxt« ^i>pIi(;!ttlon8-V»vnr>)Iuiuvn. H<»iLtiaxli^li!4l« K««1iil»rni»^ »IlQi Lxtri»-Hv«1eII«n^Qii. rüssto» I.s^er opttucker mul «Ivktr nolior IVaaron. A 5oIl>!IcIer-.Vvpir>'crtc>, I.aloi'Uii molpien, 8tc-r<-a?;-ap-^v>-arata, M iplatto >'Iwlu^r»s>ki8>'I>k! ^i>>>i»Ato für Oilattantan, Olahtro- L ioron, 'I'alaplrom-, Olütilnmpan, lAcmonta, Itiilloii, Opern- L LI. 2scliäc^s1's ksstLurLut Z flotsl LwllUollkos. ? KpeMlim: ^.u§Lbur§sr Lro^sn-Lräu, K I»erl« »n,trn«. ^IIe»nI»rei clln^svliauit. 8 pä 6 inI jfüton: ßjr.W6. W. Jalirclüiig. Ausiligr. 40,000 Srpl. NkUkste Tclrgtamme der „Dresdner Nachrichten". Poris. Ter Urheber des Attentats gegen den Minister Frcdcinet I>nt den intransigenten Tepnsirlen Lagnerre. einen »och tt-llig undckointten ".'ldookoten. zum 3>ecl,tsl.>eislond envnlilt. Poris, !!l. Lttoder. Ter neue denliche Bolicl,öfter (^ro! Umnicr ist onf dem Norddohnlivie hier en><rclro>sen und von den Molicdern der Bolsctioit empionnen ivorden. Briüsel, 31. ^tlober. 9locli den« „Nord" bölt dos Peters- bumcr Üobinet die Monieren, nur donn rür eritiries;li>l,. wenn die v.liile (smiiinunr der Grosnnöchte cr»e>t ivtirde. Em resnllotloseä Anlaufen der.c)on>eren; ivürde einen Orientkrieo liervorrnsen. Petersburg. 1. l>!ov. Tos „(rvnrnol oe St. Pclcrsbouro" : Ängenclns der seltsamen Polemik rwnchen Sosio und Belgrad 'ei cS von Tringlichkcit, dos; die anlorisirte Stimme Enrovos siel, rer -cm Ansbrecbcn eures blutigen s'tonsliklS vernelnnen lasse, der eoi Sclnms'i für die Menicblieit lein ivürde und dessen Urheber sich Meiiieilio die Beronttvortlichkeit ;»ichieben iviirden, ebne in der be.oe ;n sei», die Poloen allein ^n trogen. ToS Journal tritt der Äeimmg -cS „Peiler Llonds" bei. welcher die -ton'ercn; beichivort, ucti ohne Pcrsllg o» die Nrbeit ;n machen. Tie Wiederherstellung -cs!-i»t»s >,»o sei iim so nolhwendiger, als o>ursi r'llcronücr iein llicrwrechen nicht geholten Hobe n»d durch seine lr-andlnngen l'erwecke. ->e Union definitiv ,;n inochcn. »idem er den Bevölkerungen den wahre» ^nslond der Tinge verberge und dos Pond terrorisire. Petersburg. Ter am M. Oktober n St. bei dem hiesigen blcrichlshoic begonnene Pro-cs; gegen den ehemaligen Lirvnslodter 'b'o!i;eiiiieisler, .rlottenkovilo» t^olvivotschess, ivelcher nebst einem Miscibeomten wegen einer -1,'eihe von Nnitsvergehcn ans Eigen Mil;, wie Erpressungen, Bestechlichkeit :e. angeklogt war., endete -ritte mit der Schiildigsprechiing beider Angeklagten durch die (Äe- sihworcnen. Ticielben ivnrdcn zur Entziclning aller Ncchle und »ir Prrboniinirg noch Sibirien verurihcilt. Ta dem nritongeklogten Poii;eibeo»ilen mildernde Umstande bewilligt worden, so wird bei -cm.gaiier die Umwandlnng der über ihn verhängten Strafe in s'his'chlicsmiig ans dem Tienstc nachgesucht ivcrden. Golowotschcsf ivelcher bisher ans sreicm H>is;c belassen war, ist nuniilchr ver- hoiic! ivorden. prauiiur», r November >Lo»»!a»S Berkehr.i lkrcdit 278"«, Slaalbbakin ü2'-. konibardni io»',. Diieonlo isi»<. Eibettial - . «Lvanier —. Still. »!«»>»>. rt. s, lieber Meiii o.M Nc»t'>'r Wimcrweue» 0ü. ver Oktober ri'milicli. rer Noveniber i«i. ver Tecbr. go,'/». Ncuie- lvtewi scg/>. dmcht 2°:». Treoven, den 2. November. — Le. Mas. der Honig Albert und Se. Hgl. Hoheit Prinz blcorg habe», ilnen Auientholt in Berlin bis Lonntag 2lbend .'crlingcrt. wkientli'h >»» in Gesellschaft Sr. Mai- des Kaisers Älhelni dem Loniiiog Mittag k Uhr vrojeklirtcn Hindcrnihrenncn loi derEharlotlenburger i>i c n n b a hn beiziiwohnen. Ter Kaiser hat an dos "'grnmmte Armeciagdreniicn einen kostbaren EhreopiciS aus- ir ca!. Pielleich! criährl die Errichtung eines ständigen NennolageS >o Tresdeii infolge die>es Beiuclics der Eharlorienbnrgcr Dtennbahn -eiih ini!erc allerhöchsten Herrichoitcn einige Jördcrnng. ^ — Am crslcn Pagdlage der kaiserlichen T ossogd bei Schloß an b e r t il s it o ck betheiligtc sich Kaiser Wilhelm nicht; Se. Mai. war seinen hoben Gästen erst am Nachmittag dahin nach. Tic '.-Glichen ^Mdgäste traten nach 2' '-ständiger Wagcnsahrt von der cnie-! Ei'enhalnislalion am Jagdschlösse HnberiiisNock ein, vor c.m sie vom Oberiageuneislcr Fürslen Pleh und Hvsjägermcister lNlii. v. Heinize begrüßt ivnrden, während die Eleven der slorll ^ hule ;u i^rog-Schoiicbeck, ivelche in Reih und Glied, rm Iägerrock e-i dem Hü'thorn an der Seite, dem mit Gnirlauden geschmückten schiene gegenüber Ausstellung genommen hatten, den Mirslengrnß sil-mettellen. 2-ach der Ankunft lvnrde schnell das Tcicnncr einge- -'l'Miiien nild ivnrden dann wieder die Schnkenwagen hesticgen, in eeren erstem der König Albert und der deutsche Kronprinz, im -weilen de» Herzog von Anhalt mit dem Prinzen Georg von Saclnen Plag »ahmen. sA, etwa 20 Minuten war das Iagdterrain im Snppenbmch der Tberiorstcrei Pechteich (Hhersorstcr Sachse) eiccichl. imd sogleich begaben sich die Herren an! ihre Stände, sobald die isoriteleven die Jagd angedlasen halte», nahm das '..'reiben seinen Anfang, flüchtig jagte das Nothwild beiden En-sen vorhei und manches schone Stück brach unter dem nsencr -cr Jäger z>i>ami»e>!. Ueber zwei Stunden ha'te eS fort und fort geknüllt, als dir Tämnierung aUmalig hcreiiiziihrcchen begann und die slagd abacblascn lvnrde. Ter.König von Sachsen hatte mehrere wgdbare Hii'che, darunter zwei kapitale Zwölfender, der Kronprinz zwei Achtender, zwei Sechsender, einen Spieher nnd inehrerc andere wtück Rollmnid, der Herzog von 2lnhalt eine» jagdbaren Hmch und ebcnio >oie Prinz Eleorg von Sachien eine Anzahl Wild ge weckt. Tan» wurden von der hohen Iagdgcseltschait wieder die Wagen heiiiegcn, welche gegen l Uhr am Schlosse anlangten. Während Koma Albert sich ans dem herrlichen Rasenplätze vor demselben mil dem Herzoge von Anhalt, dem BiceobeEIallmcister v. Aanch, dem Major v. Kessel n. A. in. nntcrliielt, inspizirtc der Kioiivrim dic lilogjs seiner Tiencrichast, die Stallungen und anderen Minne, bis ein plätzlich cingetrct-'ner -liegen die Herren zur Rück kehr in s Schloß .mahnie. Hier loderten überall in den Kaminen behagliche Aruer, die den Aufenthalt in den sonst einfach anSge- iiiiiclen -liätimen zu einem recht geinnthlichcn inachlen. Das Achtes!, von .König Friedrich Wilhelm IV. im Stile eines modernen ischiveizerlandhanieS erbaut, wird durch die Korridore in zwei Hibten gclbcilt. Ter obere mündet aus das mit vielen Iagdbildern und Vagdeiiibleme» ansgeslattcte Theezinnner, der untere in den >cbr emlache» Speisei'aal. Rechts von ersierein liegen die Zinnncr des KaiierS, ein kleiner Salon mir Schlafzimmer, gegenüber die Aännle des Königs Albert. Bor demselben, am Trcpvcnausgange. l.'girt rechts der Kronprinz, links Prinz Georg von Sachsen; der >>lzog von Anhalt wohnt im Parterregeseboß. Ter -liegen wurde immer heiliger und die Finsternis; nahm immer mehr zu. aiö überalk ginllnolhe flammen sich zu cnlsachcn hcganncn. Es nahte die Slnnde, zu ivelcher der Kaiser erwartet wurde. Um den Weg zu crl,eklen, waren mächtige Holzstöße in Brand geletzt und Zacket Nager bildeten an der Strasze Spalier. Pünktlich um sechs Ulir Na> die vierspännige kaiserliche Kalesche vor dem Schloßpvrtal ein, >vo die bercils? anwesenden fürstlichen Herrschailrn den erlauchten Rigdhcrrn, dem die Fahrt ganr vorzüglich bekommen war. ans's -l-erzlichsle willkoinmc» büßen. Um 7 Uhr wurde daS Diner eingc- ninnmen. welches auf dem dein Schlosse cigcnthiimlichen Porzellan mit allerhand Szenen anS dem Iaadlebcn, ernsten und scherzhaiten, icrvirt wurde. Den Abend verbrachte die hohe Jagdgesellschaft i» dem so behaglichen Thcezimmer nnd begab sich zeitig zur Ruhe, um c-m Sonnabend sinh znm neuen Jagen ausznhrechen. Tie Strecke g>» Freilag betrug 3 jagdbare, I I geringere Hisiche, 2!) Stück Roth- wild. Lchansier, k» Slück 4-annvild. — Vom 2. Jagdtage, dem Sonnabend, wird berichtet, daß die fürstlichen Jäger nsch dem Jagen ans Roth- und Tannvild in der Obersörsterei GriitiM, »ach längerem Verweilen am Jagdsrucr und nach Besichtig»»« b«r sehr ergiebige Strecke uncb Jagdschloß Hubertusstock bei Achöiistem IluSllchic» iiir den 2. ?!ov: vcrändrrl. Wind mittlkrer Slarlr dri dnrchlchni»- Ulk nitill. iNcwSlImin, mil ,kil- und slrlikuwcisc» NirdcrsNiiä-ic». Tcnn-crninr wrnla vcriindkrt. oliaraktcr drr Wlllrrun» im Lnusk dco Lnnk« n-cchsclnd. Dresden, 188... MMltllll, 2. NvVbr. Tic dieses herrliche ziert, das Eoniilee aus seine Thätigkeil ^ Wetter in heslem Wvhtsei» im vsscnen Wagen zurückkehrlcn. Rückreise nach Berlin wurde um OG Uhr angetreten. Ln t her-Dc» kina l. Mit Stolz kann nun, nachdem Tenkmal einen der ehrwürdigsten Plätze TresdenS 's' „rnckblicken. Harte Kämpfe imd Widerivärtlgleitcn waren zu beseitigen, um zum Ziele zu ge- lcingcn, und cs darf die schuldige Beinerknng nicht imterlaiscn wer- ^ den, das; eS nur der eisernen Energie des Herrn RechtSanwaltS! Tr. Bahr, unterstützt von dem entgegenkommenden Interesse des Herrn LbervürgernieOlcrS Tr. Stübel. möglich werden konnte, das Gcvlcnite zu vollenden. Aber auch anher den von Augen gekom menen Schivieriakeitcn war cs nicht leicht, bei dcn veiclnänkken Mitteln — daS Tenkmal kostet 20.«MMk. wovon 2",Ol»> .siik. durch Sammlniig anigebracht und der Rest von der Stadt gedeckt wiid — ein solches Werk knnslleriich zne Boltcndnng zu bringen. Toch auch dies ivnrd". wie ivir sehen, erreicht, ja sogar Sorge getragen, dgs; der lässige Rauch der Slnluc nicht schade, da man. zum crslen Malc in Tresden, ein ganz anderes Verhältnis; bei der Bronce- Legirnng vorgenommcn. mit der inan eine Patina hervorzubringen gedenkt, wie sie die Rciterssialnc des großen Ktirkürsien i» Beilin ziert. Künsllcriich und Icchiuich vollendet sicht nunmehr das Bild des großen Mannes in unserer Stadt und wird dadurch der Aus spruch eines der bedeutendsten Bildhauer der Renzeit: „Unter die sem lebenswahren Kops, dessen markige nnd zugleich seine Züge das Portrait nach authentischer Uebcrlieicrung neigt, kommt die Energie der Gestalt in wunderbarer Wene zur Gesiuna und macht dieselbe zu der charakteristisch besten dieses Jahrhunderts", zu einem Wahlwort! - Dem gestrigen Berichte über die Enthüllung des Luther- Denkmals ist noch »aclizutiagen. das; die Ordnung beim An- und Abmärsche der Körverichasie», Vereine n. s. w., sowie wäbrend der Feier durch die Turnvereine in ebenso krciktigcr als taktvoller Wesic anirechl crbalten wurde. — Aunällig war, dag die Besitzer und Bewoh ner der Han'er des Neumai ktes vcrhält>iih>näs;ia wenig zum Sclnnnckc berielden getlian hotten. Die ane-geliüngien Fahnen waren zu zäh-en. -- In der Fianenkirchc sind mehrere Reihen der für die eingelade- ncn Ehrengäste rcservirtcr Plätze leer geblieben, znm groben Ver- drnsie der vielen anderen Andächtigen, die sich nunmehr icbr Übel bcbclsen muhten. — Noch lei bcmerlt, das; wenn iin gestrigen Ve rübte gesagt wurde, dag sätviutlicbe Stadtverordnete sich an der Entliüllungsscicr beiheiligt Hütten, dieses sich selbstredend nur aus er an Diejenigen evangelisch-lutherischen Glaubensbekenntnisses bezog. -- Ter Borsicind der Knnslgeiivssenschait hat, nachdem ei der Entlinllnngsscier des LnthcrdcnsinalS THeil genommen, am Fuge der Rielichel'Büste ans der Terrasse einen Lorbeerkranz niedcrgelegt. — Gesler» wurden de» Herren Oberbürgermeister Dr. Stübel, Geh. Hoiralb Ackermann und Kgl. Tnrnanstaltsdircktor Bier die über deren Eb re n in i l g l i e ds eh a s t vom Turnverein für Ncu- nnd Anlviistadl Dresden anSgcscrtigten Tiplonie durch eine Depu tation in entsprechender Weise überreicht. — Der Umstand. das; daS SchulbauS. welches gegenwärtig unserer 3. Bürgerschule kSeminautrahe) angewiesen ist, gerade vor 100 Jahren, am 31. Oktober 1785, »ür eine damals durch Wo'il- thätcr gegrünvcle Schule zuerst in (siebrauch genommen ivurdc. batte daS Lelircrkollcglum erstgenannter Schiilc bewogen, iin Verein niit einem dazu gebildeten Fejlkcmsite eine Jubelfeier zu vernniialten, welche sich in den Nachmütagsisiinden des Rciornie.tionStngeS in erbebender nnd liocherlrenlichcr Weile vollzog. In der icstlich ge schmückten Turnlialle lialten sich als Ehrengäste cingcsiindcn die .Herren: Geb. Scbnlrath Kacket, Oberschuliatb Bertbelt. Schulratb Eicbenbcrg. Konsisloriatrath Luv. I>r. Tibeiins, Obcikottniional- Rath Itr. Franz, Sladträtlis Henbner nnd Oioltie, Seminardircktor Itr. Pohle, der frühere Tirectvr der 3. Bürgerictiuie Kummer, eine Anzalil von Dircctorcn nnd Lehrern anderer städtischer Schuten re. Im Nebligen war der beschränkte Raum vom Ellernpnbtikum, trüberen Schüler» und Freunde» der Schule und dcn oberen Klasse» denselben io dicht gelullt, das« Niemand mein Platz batte. Unter der Leitung der Herren Kantor Gast nnd Lehrer 'Weimer singen die Kinder eine grobe Anzahl vassender. znm Tlicil schwieriger Gesänge (z. B. das Engelterzctt anS „EliaS"). untermischt mit verbindenden Deklamationen, sehr hübsch vor, während die allgemeinen Elieral- gesänge vvn einem schönen Harmonium begleitet wurden, welches Herr Stadtverordneter Köhler im Anitlage des Fesllamitccs der Schule als mertlwvllcs Festgeschenk übergab. Ter jetzige treu- verdiente und auch als Vorstand des pädagogischen Vereins allseitig hochgeschätzte Dncctor Glcuche sprach i» seiner vom Herzen kommende» und darum auch zum Herzen dringenden Festrede über: „Ein Schnl-Jubilänm am Reformationstage", worin derselbe zuerst die Verdienste der Reformatoren um die Schule würdigte und dann das traurige Sonst mit dem freundlichen Jetzt im Schulwesen ver glich. Vor dem von Herrn Diae. Wancr geivrochenen Gebete beglückwünschten noch Herr Stadlrath HcubncrZuvd die Dircctorcn der Fricdrichstädtcr Ncichbarsctiulcn. die Herren Br. Müller und Hildcbrand, die jubilirende Schule und deren gegenwärtige Ver treter in herzlichster Weise. Mit deni Eboral: „«ci Lob und Ehr' dein höchsten Gut" schlos, der schöne Festaklns, an welchen sich am Abende noch cine gesellige Zusamnicnknnst aller Festgenossen im Saale von Bellevue nnichkosi. — Ter Rath erlnckt jetzt alle Diejenigen, welche zu der am 1. Tez. stntisnidendcn Volkszählung ihre Mithilfe schenken wollen (cS sind IM freiwillige Zähler nöthlg- sich bis spätestens den 1-">. d. M. ans dem städtischen statistischen Amle sinn Sec >7. 2.) oder ans einer der Sradthezirksinspcksionen zu melden. Tie Ueber- nahnie eines solchen Ehrenamtes ist übrigens keinesivegS mit mühc- vollen oder viel Zeit rnnbenden Verpflichtungen verbunden. — Tic seit Kurzem bestehende Gesell »hott Laetitia I" wi>d nächsten Freiing einen geselligen Abend mit Tänzchen in den kl. Sälen des Tivoli (Wetiinerstraße) nbhaltcn. Tomen nnd Herren, welche sich däsnr interesssien, nnd diesem Verein näher zu treten gedenken, sind herzlich willkommen. — Tomieistcig. gm 12. d., wird im Bnrccm der Kgl. Ggrten Verwaltung der Pavillon I' im Kgl. Groben Garten vom 1. April nächste» Jahres ab andmveit nm'S Höchstgebot vcrmielhet. — In letzterer Zeit ist mehrmals über die nnbereehtigte Steige»ung der Witdprcise gcschrichcn worden nnd daß in dessen Folge die Wildspcise» immer mehr von den Tischen des Mittelstandes verschwinden. Schreiber dieses kann sich sehr deutlich auf die Zeit entsinnen, als durch die Mmsisicc»; des Königs ein Jeder in dem Königlichen Jagdprvvianlhanse auf der Wicscnthor- straßc sich Wild, welches von allen Königlichen Jagden dahin ge liefert wurde, zu sehr mäßige» Preisen kauten konnte. ES wurde aber dadurch de» enormen Preissteigerungen der Wildhändler, die damals meist noch in bescheidenen VelkcittiSstäiiden ihr Geschält trieben, ein Riegel vorgeschoben: jetzt, wo die Witdhändler die ganzen Jagden ans dem Platze auskaufe», kann kein Privatmann ans erster Hand sich noch ein Stück Wild erwerbe». Wer kann sich nicht deS fröhlichen Treibens und der heitere» Gesichter entsinnen, wenn nach der soaenannten Obersorstiiiciitenaad am Groben Garte». die erlegten Hasen meist einzeln nach der Stadt getragen wurden ni'd die meisten mit strahlendem Gesichte behgnvtetcii. ihren Haien habe der König geschossen: jetzt »ins; leider em Jeder dcn Pres.- zahlen, dcn die vermehrten Wildhäodlcr gerade verlange». Tie Ausrede der Wildhändler, das; durch die erhöhten Stenern die Preise i'v gestiegen seien, ist nicht ganz zusicisend. da man schon seit Jahren über die hohen Äildprciic klagt, während die Steuer, die Oester reich jetzt am' das 'Wild erhebt, eist in der zweiten Halite des Monats 'August d. I. in Krait getreten ist. Seitens unserer Stad: Verwaltung sollte inan die Angen daran» irchlcii, die Znstchr »ach Tresden zu erleichtern, aber die Ansinhr nnd namentlich von Wils io weit a!S möglich zu erschweren. Durch hiesige Grobhändler gehen jährlich Tnnicndc vvn Hasen von hier nach Franlrcich, durch ocren Ausfuhr eine Steigerung der hiesigen Waarc erfolgen mus;. — 'Am vorgestrigen Tage iand in der Aula der Universilät Leipzig der Rektoratsweclpel mit dem üblichen seitlichen Atttw statt. Es wohnte demselben Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich Angnst bei. Ter Amlsnnch'olger deS bisherigen Rektors Gel». Rath Pro». Tr. Windicheid ist, wie jehon iriiher erwähnt, Herr Geh. Bergrath Proi. Zirkel. — Tie Kosten sür diejenigen Arbcsten, welche behws Errirhsimg des Barbara Uttmann-Tcnkiiials in Annaberg vvn der Sladt ausznsühren sind, beziffern sich auf »-25 Mark. Hiervon ist ahznziehen der bei der Sparkasse vorhandene Tenkmal-Fonds von 1220.50 Mark, iodas; der von der Stadlgeincinde zu leistende Zn- schnlj sich am .5305.11 Mark ahminderl. -- Aus dem Leipziger Hanpthalinhosc siel ein Arbeiter währen des Rangirens derart, das; ihm die Wagen über beide Füge ginge». Das rechte Bein »msstc ihm cunpnlirl werden, das linke ist hoffent lich zu erhalten. — Heule begeht ein schlichtes Ehepaar in Chemnitz sein fün s z i g j ä b r i g eS Ehejubi länm: der Webermeister Fried. Fürclstegott Schwabe und Elirissiane Juliane Schwabe gcb. Bachmami vom I. Nov. iBoromcikr nach cskar Bösoll, Waüftrahc N>. IN. Mittan« l Mir: 7SN Min., 2 ncialie». rlirrniomeiroaravii »ach iiiraumur: Trmvcralur: lidchltr: 10 girai» Wärme, »tcdrigsic! 8 Grad Warme. — Bewölli. Lft-Win». Gtbstötie in Dresden, I.Rovbr., Piittags: 05 Cent, unter 0. ^cntllctott. ß Kgl. Hoithcatcr (Allst. > -fflit der vorgestrigen, in vieler Hinsicht glänzenden Aufführung deS ..Siegfried" ist nun auch die dritte Abtheilung des grandimen 'NibclnngenmerkeS stsichard Wag ner'» dem Repertoire der Hoibühnc cinverleiht. Jubelnde Begelste rung, A»Srme de» Entzückens, unanshörilche Beisallssalvcn nach jedem Akte waren einstweilen der Tank und der Lohn iür wirklich heldenhafte Mühen und bedeutende Leistungen. Wenn aubcr.Hcun Gudehns. welchem als Helden des Tages ein verdienter Lvrbccr- kranz gereicht wurde. Herr Hoikapellineistec Schuch immer wieder laut gernscn wurde, so galt da» nicht altem icincr iinmciiicn Leist- iingskraft, der die Palme des Siege» gebührt, sondern auch dem von ihm geleiteten Mnsicrorchestcr, dessen 'Ruhm von 'Neuem durch eine grobe Thal erhöht ist, eine That, die erst nach weiteren „Siegfried-Aufführungen voll gewürdigt werden kann. Tie Rollen besetzung erwies sich vom Grössten bis zum Kleinsten als die passendste, stieben dem überragenden Liegsried-GudchuS bewahr ten sich die Herren Krisis und Jemen als bedeutende Charakter! ssikcr, Frl. Malte» als cuniickende Briimihilde, Hr. Jost (Wanderen als begabter nnd sicherer Sänaer, auch Herr Decarli. Iran Schuch und Frl. v. Ehavanne in dcn stiebenrollen io, wie man c» erwarten konnte, stille» klebrige war Herrn Ueberhorsl. Herrn Obcrinaschincn nieister Witte, der diesmal besonders in Anspruch genommen und wiederum in Allein Meister war, dcn Hoilheatermalern Schlegel. Brioschi, Bnrghnrt nnd Kautzkp, deren köstliche Tckoratimien all aemcine Bewunderung hcrvorricscn, ferner dcn Herren Inspektor Bahr und Ederins zu danken. — Kaum hätte man vomnsichen können, dag nach der „Walküre" nun auch der „Siegfried" in io hohem Grade wirken würde. Handlnngsreiche. grobe Momente, theatralische Effekte nnd namentlich tragische Bedeutsamkeit fehlen im „Siegfried". Manche besitzen nicht die erforderliche Empfänglich keil >'ür die im „Siegfried" enthaltene Schildernngsmusik und die pocsicvollcn Ausmalungen des Meisters, der seinen Hanpthclden in seiner ganzen Nawclät zeichnet und nur Natürliches darslelli. JdhllischeS, wie es hier mit grösster Behaglichkeit vorgenihri ist, hat kür Biele nicht ganz de» Reiz, den der Meister voraussetzte. Wer sich aber der herrlichen Simonie nn Orchester, ivelche eine zaubervolle Märchenwelt als das Heim de» ingeiidlichen Helden malt, sein Empsindcn nnd Sein. Sehnen nno Hviieick zuletzt in cm ziickcndster Steigerung den Liebesinbel 'eine» unverdorbenen Herzen» m Tönen wicdergicbt, mit ganzer Seele hmgiebt, mns: nn „Sieg trieb" noch mehr Genus; als in dcn übrigen Thcilen der Trilogie finden. Ter Dichter Wagner. denen Poesie durch seine Musil, insbesondere die ideale Lrclicsier-Tvniprache, blühendstes Leben und mächtigste Wirkung gewinnt, hat alles Brancbbarc ans Sage Mio Märchen bcrwerlliet, um dcn Helden, welcher daS Fürchten nicht kennt, zu giorisizircn, ohne ihn unnatürach crichcincn zu lassen. Siegfried, der vorher verkündete ireieste Held, der nach WotanS Wunsch „ledig göttlichen Schutze», sich löse vom Göttergcietz", ist zunächst noch voll kindlichen Sinne», llebermnihes und auch kin dischen Trotzes, völlig der Sicgiricd des Märchens, noch nicht der anS der Heldensage, wie er water in der „Götterdämmerung" hcr- vorlritt. Tic stärksten Gegensätze dienen dazu, jeden Zug des gött lichen Kindes reizend hervorlreke» zu lassen, am meisten der Kon iins iiamcnlsicl, in der Walbszene des 2. Alles nn Berkebr nn! dem Waldvogel zu Fnmde und Lust stimmt, dann beim Erwecken derBrünn Hilde durch die heilige Scheu der Unschuld entznctl. Wie im „Sieg- tried" jede einzelne Gestatt musikalisch charakterisirt ist, widert hohe Bewunderung. Schrlvligiiiell ist die höchst wechielreiche'An»dri,cts weile Mime's, die in jedem Worte das Wesen desselben: Habinchl, Misstrauen. Feigheit. List und Furcht wiederipicgclt. Seme kriechende Art wird öfters in ailikriechciioen Tvnreihcn oder Figuren gemalt. Aehnlich erscheint die Zeichnung in Alherich's Deklamation. du- aber weit heftigere Accente und Asiette aniwcist: Hob» und Nach nicht gegen den Ringräubcr Wotan „nd gegen dcn gehasste» Brndem Äni Sieglrieds musikalische Illustration hat der Meister seine volle Liebe und leine prächtigsten Mittel verwendet. Welche wiichzeiide Lust dcö kindlichen Knabe» alhmen die Lieder heim Schmieden Noihiiiig's! Wie köstlich nalürlich klingt Alles, was cr im Walde vor nnd nach dem Drcicheiiläiiipse singt! Tann aber, als der Drache erlegt ist. erscheint seine Weise schon männliche!, nachdenklicher »nd besonnener. Wilder Trotz de» snrchllolen Helden ist in der Begegnung mit deni sperrenden Wanderer ansgedriistt. wozu später die ängstliche Scheu vor dem schönen schlafenden Weibe einen entzückenden Gegensatz bietet. Immer ist bei diesem Charakter-
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