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Dresdner Nachrichten : 28.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188501288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-01
- Tag 1885-01-28
-
Monat
1885-01
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.01.1885
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LDULLkM »«ff^Ntzcilk M »I«. S->I«r— Nk»«!rn »«: Nnnoncen-Durcau^»»« Haaiengetn u- «««>".. Mud- «»Ne. Daud» u. «»., Jnvaltiieodank. G. Y-LWL, L.'L«r2 >l kl-tncr-Hamdur,, PIoliiU>re»tt». »ür Rilckaabc cin«cl. Mnau crchl« " kcZnr Perdürdlichictr. üro«»« XouvvLutöv» Tageblatt für Milik, NnLerßattMg. KeschLstsvttkeljr. Börsenbericht, IrmdeuUe. L» »^»ULLlO k»0k7UIss«0, Setekdögen mit vmnwet», > Lrllet as Larrospoiiäolio« Q. S. V. I äaeNil.rUck» LNustrirt» I Ui»r«u voräan Lt»x»x«d«a I o. v»ed »aLvRrl» lrime« v«n»»vLd. ^ >iütu»e, ttresüeu, IläUitckratreriiti. 21 d. «. ^ ftoptileuotr. 6 um kodtpl. 2r»t« >uU «r« Nitcktzil- II. MMlM<!tzl'<chtz vwndtno» ja vorrtlgjliehsr lluuvsfck kür Harren unck vamou > M» ö»vM ^7»^' »»»evalaadalsar, N«I»»t»,ad«o, Itatat-llaeeaaalr««. »elee.Vneodeoll«», klaiei-irma», V«,rt»teot»«ek»», »Ked«Morde», v»»rn- ll»d>»»»»»«rd»», >t«l»rll»»>id«, »t», LuakMurUod« illnt-irirt» ?r»l»I>»tdu vor,!,» xr»t>» »d^oxodou »»L n»«d »uarrlrl» kranic» vor,»ul». ^ SSI»n«, Vrestlvn, Kopätenskr. 8 a. rstlsäratkeretr. Lid. »m postplute. I>I»8li«»M<Ier«>>eHsHilriii I. HiiiiM? Mild. Llvwivk, tzkeßratzr L il-, kür ««rrei» rwä v»u»«o, von»tue»», in äon brill-ruteeten A.dooäkarden. ^.uktro^a naek auLvrirrts prompt, vreikeourant gratis. Prof. vr. FLKsr'8 «orwLl-LurüLv, Nr. 2i8. 20- ION,«»,. »»n-,c: 40,000 «-»l. > °!» « Ica» Schiemc NaG, S>e««lL«11«r Auffrischender Südwcstwind. zu« nehmende Beivölkung, keine oder geringe Niederschläge, wärmer. Dresden, 1885. Mittwoch, 28. JüN. Mr -ie Monate Wrnar unö März werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex- vedition, Marienstroffe Nr. I». zu 1 Mark 70 Pfa., für aus wärts bei den Kaiserliche» Poslanstaltcn im deutschen Reichsgebiet zu I Mark 84 Pfa., in der Ocsterreichiich - Ungarischen Monarchie zu 1 dulden 54 Kreuzer (ercl. Äqiozuicklag) angenommen. Expedition der „Dresdner Nncttricttdeu". Marienftr. L» P.ranlwortliKcr RedaNcur für Pplttischks vr. Smtl Bicrcv in Drclden Der parlamentarischen .Hetzsogd zu folgen, ist schier unmöglich. Reichstag und preußischer Landtag sitzen neben, nach und durcheinander, wie cs gerade töinnit. Tic Regierung, die doppelt gewäblten Abgeordneten, die Stenographen, dicZeitungSberichterslatter möchten sich thcilcn, sic »üisscn gleichzeitig überall sein; die Zeitungen lieuuögen die ihnen zugewälzten Spalicn von Sitzungsberichten kaum zu bewältigen: das zcitiingolesende Publikum hat es schon längst ausgegeben, sich regelmäßig in die unermeßlichen Reden der Abgeordneten zu Minen. Bo» einem Verdauen dicker BeratbungSstoffe seitens des Volkes kann bei der Ueberproduktion an Parlamentsreden, welche sogar die Ncbcrproduktionen an Zucker und Jute in Schatten stritt, schon lange keine Rede mehr sein. Dadurch kommt eine sehr heilsame Folge dcS öffentlichen LebenS zu kurz: die Rückwirkung des Volkes auf die Beschlüsse der Parlamente. Die Abgeordneten enabrrn nicht, weichen Eindruck ihre Beschlüsse nach außen machen. So wring wir wünschen, daff die Abgeordneten sich von den so wechselnden Stimmungen ini Volke beeinflussen taffe», so nothwendig iil cs oudererscits, daß sie criabrcn, welche Meinung im Lande sich über von ibnen beratlicne Stoffe bildet. Die durch die BeratbungS- gegensländc betroffenen materiellen und geistigen Interessen vermögen !aum noch Stellung zu intimen, ihre Wünsche und Beschwerden, Hoffnungen und Befürchtungen zu verlautbarcn. Di« ganze Geietzgedung und die Wohlfahrt ocS Landes muß unter dem Ucbcrnraß des Parlamentarismus nothieiden. DaS Nebeneinander beider Parlamente bringt eS außerdem mit sich, daß bisweilen dciselbe Stoff zweimal in den beiden Häusern besprochen wird. So erlaubt sich das preußische Abgeordnetenhaus eine Debatte über die Zuckersteucr, obwohl dieielbe weit mehr in den Reichstag gekörte, wo sic Len» auch vorgestern vor sich ging. Nicht minder zog daS preußische Abgeordnetenhaus vor sein Forum den Sturm der Emruslungs-Adressen über den berüchtigtenReickttagSbeschluß betreffs der 20.000 Mark, obwohl zwei Tage vorher dasselbe leere Stroh bereits im Reichstage gedroschen worden war. Herausgekommen ist dabei weder Vas eine, noch da- andere Mal Etwa« und dir mit der Wiederholung der Entrüstungs-Debatte getriebene Zeitvergeudung wäre geradezu unbegreiflich, wenn man nicht dm Beweggrund deS Eenlrums dafür könnte. Dasselbe will nämlich trotz, oder vielmehr gerade wegen des VolkSunwillens-AuSbrucheS auch in der 3. Lesung gegen Len dritten Tirector im Auswärtigen Amte stimmen und eS »webte die Deutschfreisinnigen bewegen, ebenso in der Opposition zu verbauen. Diese werden jedoch zum grüßten Tbeile dm geforderten Tirectorvoslcn bewilligen, nachdem gleich nach dem 15. Decemder ibrc eigene Presse ihnen den begangenen Schnitzer aufgemutzt ball». Begleitet man, der Reihenfolge nach.die verhandeltmBeralhungS« stoiie mit einigen kurzen, erläuternden Bemerkungen, so begegnet mau zunächst dem Wunsche nach einer Vermehrung der Loose der preußischen StaatSlotterie. ES ist anzuerkennm. daß man die oft gehörte» Uebertieibungen betreff- der Lasterhaftigkeit und ttrsen Unmoraiität dcS LotteriespielS nicht abermals zu hören bekam. Tie sittliche Entrüstung über da« verhLltnißmäßtg Harmlase Lotterie» spiel war von je aus einen sehr engen Kreiß beschränkt. Daß Volk weiß Nichts davon. ES mag Vorkommen, daß sich gelegentlich Zemand durch unsinnige« Lotteriesviel ruinirt, aber da» ist weit seltener als der Ruin durch andere Gelegenheiten. Da« Bürsen» spiel dulden und daS Lotteriespiel unterdrücken, bekßt Mücken seihen und Kamcclc schlucken. Kein Staat kann zur Zeit die Einnahmen au? der Spiellust entbehren. Wenn preußische Abgeordnete sich lebhaft über den Absatz sächsischer Loose in Preußen beschwerten und davon deklamirtm, daß Preußen nicht länger an Sachsen „tributpflichtig" bleiben dürfe, so möchte man sich dcnBrmch baltm über diese lächerliche Unverfrorenheit. Davon zu geschweige», daß von seher vermittelst so vieler RcichSgesetze die Reickjthümer alter Bundesstaaten vorzugsweise nach Preußen gezogen werden, so soll gerade jetzt mittelst de» Postsparkassengesetze« die Bollftopsung namentlich Berlins mit Dem, waS man dm nlchtpreußischen Bun desstaaten abzapsen kann, in großartigem Maß« eingerichtet werden. Wenn vermittelst deS Absatzes unserer Loos« in Preußen ein be scheidenes Lbcil Geld nach Sachsen zurückströmk, so ist das wabrlich kein Grund, über eine Triffutpfiichtigleit Preußen« zu phantastrm. Der Reichstag beschäftigte sich mit den Einnahmen deS Reichs aus Zöllen und Abgaben. Dabei wies der badische Abg. v. Gölcr aus den Rückgang deS deutschen Tabak-baueS und die Klagen der TabakSbanern über die scdr lästige Sieuerkontrol« hin. Diese letz tere ist oft so chikanöS und jeder Verstoß zieht so barte Strafen nach sich, daß viele Landleute «ober aus dm früher so lohnenden Anbau von Tabak verzichten. Gegen die armen Bauern geht die Steuerbehörde sehr streng vor. wehe! wenn ein TabakSblatt nicht zur Versteuerung kommt. O. warum erklärt man dies« strenge Kontrolc bei den Börsengeschäften für nneriräglichs Die feinen, bum bedruckten Blätter der Börsenpapiere, die mit Leichtigkeit von einer Hand in die andere wandern, verdienen und vertragen eine scharfe Kontrole weit eher, als die groben Blätter der TobakSvflanze, die Regierung wieder aus das TabakSmonopol zurückzukommen ge» denke? ättßen«, wie kur» vorher der Finanzmintster v. Schok, im preußischen Abgeordnetenhaus«. Sehr wmig ermutbigend klangen auch die Ausführungen des lantuviikhschaftlichen Ministers vr. Lucius über die Zuckersteuei. Trotz der Zuckerlrisi«, die schwer aus dieser einst so blühenden Industrie lastet, die noch manches Opfer fordern wird und deren Ende noch lange nicht abzuschm ist. steht die preußische Regierung ratkloS da. vr. Lucius sprach viel über die Sache, aber jeine Ausführungen mahnten an den bekannten Greis, der sich nicht zu Helsen weiß. ES ist geradezu erstaunlich, wenn er und große Zuckerindustrielle, die Grasen Udo Stollberg und Hacke, nicht zugeben wollen, daß die jetzige ZnckerkrisiS nicht vorkerzuseben war. Sie ist seit vielen Fahren vorhergesagt worden. Bis in da« kleinste Detail hat man eS in Wort und Schritt, im Parlament, in den Zeitungen, in Broschüren verkündet, daß eS so kommen müsse, wie es jetzt gekommen ist. Alle Warnungs- stimmen wurden in den W»nd geschlagen: man wurde Schwarz seher. Pedant u. s. w. gescholten. Nun ist das Malheur da. Die Zuckersteucr, die sonst eine der festesten Säulen der Finanzen bil dete. ist jetzt zu einem Elemente der Unordnung und Verwirrung geworden. In der Mitte der 50er Fahre brachte sie dem Zollverein Einnahmen von 55 Millionen, in den letzten 14 Fahren solche immerhin noch in Höbe von durchschnittlich 45 Millionen: in dem jetzigen Haushalte > nd sie mit 38'/c Millionen eingestellt, obwohl alle Welt einig ist, daß dies eine reine Fantaffeziner ist. Wahr scheinlich wird die Zuckersteucr nur 25 Millionen liefern. Alle neuen Steuern, die jetzt vorgeichlaaen sind, wären gar nickt nötbig, wenn die Zuckerstcuer diejenigen Erträgnisse lieferte, die man von Gottes und Rechtswegen von ihr verlangen kann. Die Gründe dieier erstaunlichen Thatsache sind bis zum Ueberdruß dargelegt worden und Fedcimann geläufig. Tie riesigen Gewinne, welche die alten Zuckerfabriken brachten, haben neue wie Pilze aus der Erde ausschirßen taffen, iooaß eine Ueberproduktion eingetreten ist, die umso stärker drückt, weil auch daS Ausland sich auf die Massen fabrikation von Zucker warf. Fetzt beschränkt man gewaltsam den Rübenbau iu Deutschland um 20—25 Procent und hält mit den Vorrätben fertigen Zuckers zurück. Zu einer Herabsetzung der AuSsukrvrnmie, dieser Hanptursache der Zuckerkrankheit, kann sich die Regierung nicht rnüchtießen. Fmmer noch stecken die Zucker lords Millionen über Millionen in die Tasche iür unversteuerten Zucker, ans Kosten der übrigen Steuerzahler. Dazu müssen mir Deuticbc unseren Zucker viel zu thcuer bezahlen, während der volkS- wirtbichaftliche Unsinn soweit geht, daß der Engländer den deutschen Zucker viel billiger kaust, als daS Land daS Um erzeugte. Die Zuckerindnstritllrn sind von einer rührenden Bescheidenheit. Nicht zukiirden damit, daß sie Fahre lang sich ungerechtfertigt aus Kotten aller Steuerzahler bereichern, verlangen sie jetzt, wo sich die Sünden dieser Ungerechtigkeit endlich an ihnen selbst zu rächen beginnen, noch weitere Privilegien. Sie fordern Verlängerung ihrer Steuer kredite von 6 ans 0 Monate. Das hieße aber, wie der Sckmtz- sekretär Burchard nacknvicS, dem Reiche eine neue Last van etwa l'/» Millionen ansbürden. Wenn der landwirtkichaitliche Miniuer vr. Lucius angesichts der schreienden Uebetstände, der lmndertmal prophezeiten und jetzt eingetretenen Notistage, obnc Berücksichtigung naheliegender Hilfsmittel, abermals vor übereilten Entschließungen warnt und immer noch nicht weiß, was er aniangen so», um dem Verfall der Reichsfinanzen Einhalt zu tbun, da rst cs schwer den Unmuih zu bemeistcrn. An eine Gerechtigkeit in der Steuer gesetzgebung noch zu glauben angesichts der Vorkommnisse in der Zuckeriteuer. dazu gehört ein robuster Köhlerglaube — die Steuer- rveiSbcit der maßgebenden Kreise aber ist schon seit Jahren nicht zu entdecken. Nentske Telearamme der „Dresdner N«chr." vom27. Jan. Berlin. Der auf den 30. d. M. festgesetzt gewesene Jub skriptionsball ist aus den 3. Februar verschoben worden, weil der Kaiser demselben bcizuivohnen wünscht. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus berieth den Etat der Berg hütten- und Salinenverwaltung. Die rheinischen nationalliberale» Abgeordneten Dr. Natorp, Schmieding und Gärtner Nagten über die Lage der Kohlen-und Eiseniiidifftrie, die schlimmer scü als die der Landwirthschaft. Sic wünschten Schutzzoll gegen englische Kohle, bessere Eisenbahnverbindungen und insbesondere auch Kanäle. Abg. vuchtemann schloß daraus, daß der Freihandel das allein Richtige i und wendete sich dann gegen die Forderung der Kanäle. Minister «Len erwidert die Produktion mv senken anerkennen, worden sein, woin (Sehr wahr!) Die eine Konalvoilw daß Hebe »den habe: ervroduktion »erdl Aber waS würde aus unserer Eisenindustrie ge- wir nicht zu dem Schutzzoll üdcrgegangen wären I augenblickliche Finanzlage lade nicht dazu ein, age zu macken, eme Vorlage, die für den Staat keine Rentabilität verspricht. Sobald eS die Verhältnisse gestatten, solle die« geschehen. Gegen die Kohleiuölle sprachen die Avgg. Minnige- rode und Rükert. Dr. Wagner bedauerte, daß durch den gegen wärtigen Stand der WähnmaSsrage m Preußen jährlich ein Ausfall von 3 Miss. Mk. durch daS Sinken der Silberpreise entstehe. Beim Finanzetat bedauerte Abg. Aug. Reichensperger, daß für die Reno vation der Marienburg kein Betrag auSgeworfen sei. Minister Scholz verwies auf die Finanzlage und regte eine Lotterie » I» Kölner Dombau-Lotterie an. Morgen findet die Berathung des Comnnlnalstciiernoth-GesetzeS statt. Berlin. Der Reil Verbrauchssteuern kort. „ Bnhl eine schleunige Bock Branntweinsteuer, m welchem die Interessen, besonders auch der Kleinbrennerei««, volle Berücksichtigung finden. Frankreich erziele aus der Branntweinsteuer 2W. England 500, Rußland sogar 900 Mill. Francs, während für Deutschland nur 36 Mill. veranschlagt seien. DaS jetzige System schädige die kleinen Brennereien. In NorddeutWanv sei der Konsum von Branntwein hoher als ander wärts. Er betrage in absolutem Alkohol umgerechnet, hier 0, in Rußland 7V», in England 5, in Süddeutschland 5'/» Liter pro Kopf. Abg, Uhden beantragt Berlängcnmg der Stcuerkreditkrist für das laufende BetriebSjahr von 6 auf 9 Monate. Staatssekretär Burchard erklärte daS Einvrrständniß der Regierung mit der Höherbestcueruiig deS Branntweins, eS frage sich nur mn das Wie? Eine Präniie werde für die Vranntiveinau-fuhr nicht gewährt. Abg. Dirichlet behauptet letzteres und bestreitet, M die Landwirthschask. speziell die Branntweinbrennerei, sich « imier Nothlage befinde. Fürst Haßsrldt befürwortet ein gemischtes System anS der Fabrikat- und > Konsumsteuer. Minister K»ci«S legt dar, daß sich die deutsche Spiri- WSsabrikation dem Ausland« gegenüber allerdings in einer Noth lage befinde und der Schonung bedürfe. Abg. v. Kardorsf hält die Snublage der Branntweinindustrie für größer als die der Zucker- mdustrie, da die erstere eine dauernde sei. Schließlich wich der Antrag Uhden an d« " ^ " Abstimmung über Eine Reihe von Abg. von Carlvwitz träge: Eiepattiirungsgeikk, Einführung der polnischen Sprache als Gerichtssprache und elsaß lothringische Diklaturparagraphen, statt, Berlin, Im Handclsloge erklärte der Handelskammmekrekac Stealich aus Dresden im Namen der Dresdner Handelskammer sich für die prozentuale Besteuerung und iür Schlußuoleii. Sedlmcpcr (München, hall eine prozentuale Stcucr von 50,000 Mk. auiwärts nicht verwerflich. Der Haudelstag nahm cme Resolution gegen eine prozentuale Besteuerung und gegen den v. Wedell'jchen Entwurf au. Die Resolution ist aber nicht gegen höhere Besteuerung der Börse überhaupt. Frankfurt. Aulhentischm'eits wird mitgethcilt,daß der in der Untm'uchungssachc wegen Ermordung des Pouzeirathes Rumpff m Hockenheim verhaftete Schuhmacher Julius Licsle aus Zossen schwer belastet ist. Tic Berliner Börse wurde durch die Nachriebr bceinslußr, daß die Börscustcucrkommission sich mit einer Stimme Mehrheit für die prozentuale Besteuerung ausgesprochen habe. Ans der Ver schiebung des Lubikriptivnsballes wurde zudem sälichlicherweite auf eine abermalige Erkrankung des Kaisers geschlossen. Tie Konrse mußten etwas nachgeve», doch brachte der Schluß wieder Beteiligung. Spekulative Banken ziemlich belebt mit durchweg tlernen Abichwäch- iliigen. Deutsche Bahnen ziemlich behauptet, österreichische vernach lässigt, etwas nachlasseud. Auch spekulative Montanwerlhc waren nicht voll behauptet, fremde Renten gut gefragt, Italiener vcvorzugl. Kassawerthe fest. Industrien nur vereinzelt beachtet. ». R.. L7. Jauuar. «rcv» rs7-„. elacuivLiin LsNibardcn >20-/,. «vcr Looie —. Octierr. kilbcrrcntc —. ivorucrrcnit —. Sairzicr —. vktlerr. Gsldrcn» —. «-/, Uns. S!t>:»ren!c —. <7«r Rulle» —. Ldcr Nullen —. , >. vricntanicchc —. Rcuelic Ungar, «altanl, —. 2. Lrlenianitltzc —. Ungar. Pavterr. —. Diaconio 20i,!6. «aiwlcr S7. «otib.-v. —. Ecrlun —. Rubig, !M»n, 27. Januar. Lrcdii lw3,L». EiaatUmhn .UX.a». Lombardcn >12.70. Nori»rcill>. l<a,»c>. Marknoleu sa.a?»,. Una. Eredi! Sl»,2ü. cklbrtlial —. SchN'ach. II. Januar. Schlub. Rcntc 70,«. «nrcihe >02.02. Jlalicncr S7.4V. SlaaiSdah» 821.72. eoml'arbcn 211.72. da. Prioritäten —. Lgovier Wü.ao. Ocli, woldnnir —. Hpanier eo.OS. Ottomanen 800,00. rabal-Nciien —. Sch rach. vonaon, '27. Januar, Vorm, n uvr 10 Min. etonsol» M'viller Nuilrn 28' ,. Jialicncr S!>',,. Lomdardc» >2> Tsirtc» iund. Rmerik. t'21-/,. 1", Ungar. <Sol»rr«ik 72'Lksicrr. iUvIdrrnle —. Prcnlitlchc (ro,,soIS lOi",. kkayplcr 88. Ottomanbank Nt>",l». Sukj'Aclirn 73. — LilMttlunL: Ziemlich gcft. - Wciicr: Mild. Siciit», 27. Jamiar, Nachmittag» 1 Uhr. IGeirridcmarkt., Wci^rn mat«, lat» 132—182, pr. Npril-Mat lifi.OO, vr. Mai-Juui >82.30. Noggcn nnvcrändcri, iar» U«3- >3». pr. Npril-Mai l<3,00, pr. Mai-Juni 112.30. Riidol unvcrändr», 100 Ag. Pr. Januar 30,20. pr. Siprtl-Mai 31.IU,. Lpirttut, matt, loco 12,80, p», Npril-Mat <1.20, Jnni-Juli <3,30. Pctrolrnm loco 2,00. vr«eian. 27, Jinruar, Nachm. (Gcircidcmarkt.i Sviriiuö Pr. iao LItrr 10 Vroc. vr. Nvril-Ma, 13.70. vr. Jnni-Juli 13,00. vr. Juli-Singntl 11,30. W-i,cn Vr. Januar >82.00. Nostqcn vr. AVrii-Mai 110,00. »r. Mai Juni 112.00, vr. Junt-Ju» >11.00. Rtiböl »r. Januar 32,30, Vr. «vrtl-Mai 32,00, pr. Mai-Juui 32,30. Zink ruhig. Wcilcr kalt. S2 verwiesen, während Lokales nud Sächsisches. — Fbre Mas. der König und die Königin mit Gefolge trafen am Montag Nachmittag 4 Uhr in Leipzig ein und wurden aus dem Perron von den Spitzen der Staats- und Stadtbcbördcn ehrfurchtsvoll begrüßt. Fm Königszimmer unterhielten sich die Allerhöchsten Herrschaften etwa eine kalbe Stunde lang mit ver schiedenen Herren und Damen und sichren dann nach dem KönigS- Palais. woielbst um 5 Mir das Diner eingenommen ward/zu welchem Generallicuteuant von Monlbo und Krciskauvtmann Graf zu Münster zugegen waren. Der am Abend in den Räumen des Neuen Theaters aogehaitene Subscriptionsball des Albert-Vereiiw gestaltete sich in jeder Beziehung zu einer glänzenden Festlichkeit. Das HauS war nicht überfüllt, aber cS bot sich doch in Allein ein dezaubcindcS Bild dar und der eigentliche Festranm entging dem Schicksal nicht, daß hier und da die Massen der Festlheilnebmer aufkurze Zeit sich stauten. Der Anblick deS Hauses war ein entzückend schöner und brachten die in der Dekoration bewirkten Neuheiten eine präch tige Wirkung bcroor- Hierzu traten ein Rcichthum und exguifitcr Geschmack der Toiletten, daß daS Auge in dcrBewunderung ihrer'schönen Trägerinnen schier in Verlegenheit gericth, wohin cs sich zuerst wenden sollte. Fhre Majestäten der König und die Königin mit den Damen und Herren ihres Hofstaates erschienen ^9 Uhr und wurden mit einem von Herrn I>r. Arnold Fregc-AItuaundors aus- gcbrachten» von der Fcsttkeilnehmersebaft cutiuisiastiich autgenom- mencn dreifachen Hoch begrüßt. — Gegen 9 Uhr unternahm das Hobe KönigSpaar unter Führung Sr. Excellenz des Herrn General leutnant von Montbö, deS Herrn KreiShauptmann Gras zu Münster und deS Herrn Polizeidirector Bretschneidec eincn Rundgang durch den Fcstraum, wobei die Majestäten eine größere Zadl Herren und Damen sich vorstellen ließen und durch Ansprachen auszeichneten. Anwesend waren auf dem Balle noch Fbre Durchlauchten die Fürstin und di« Prinzessinnen von Schönburg-Waldenburg »nd Se, Hoheit Herzog von SchleSwig-Holstein-Sonberbiir^-Augustenburg. Nach dem die Allerhöchsten Herrschaften einige wtunden im Hause ver weilt und mit Interesse daS festliche Treiben von ihrer Loge aus verfolgt batten, zogen sie sich wieder in da« Palais zurück, wobei abermals vom Publikum ein lebhaftes Hoch ausgebracht wurde. — Gestern Vormittag besuchte Ihre Mal- die Königin die katholische Kirche und eine Prüfung von Albcrtincrinnen, während Se. Maj. der König das Postamt aus dem AugustuSpIatze und darnach die Vorlesungen der Professoren Geh. Rath vr, Wind'chcid, vr. von Richtholen und vr. Maurenbrecker besuchte. Zu dem Diner gestern Nachmittag im Kgi Palais waren geladen die genannten Professoren, Generalleutnant v. Montbc,^KreiShauptmann Gras zu Münster, Ob'rbürgci,neistcr vr. Gcorgi. Stadtbaudircctor Licht, die Stadträthe Schmidt, Söblmann u. s. w. — Ueber das in einiger Zeit aus Anlaß des Rücktritts des Generalleutnant v. Montbs in Leipzig statttindcnde Avance ment hören wir weiter Folgendes: An Stelle des Excellenz von Montbs in dem Kommando der 24. Division ersekcnden jetzigen Generalmajor v. Tscbirichkn bekommt der Kommandeur des Leibgrenadier-Reqiments. Oberst v. Cerrini die 4. Jnsantcriebrigadc Nr. 48, dafür wird Oberst v. Naab von, Leipziger Regiment als Kommandeur des Lcibgrenadier-Reglments nach Dresden versetzt. — Auf dem kgl. Belvedsre sano gestern Nachmittag anläßlich der Vermählung des Sekondc-Lculnaiits im Gmderrlterreaüneni v. Beschwitz mit der Gräfin Zedtwitz eine solenne Festlichkeit statt, welcher das gesammtc Offizierskorps des Gardcreitcrregiments. Herr Oberst v. Nostitz-Drzewiccki an der Spitze, beiwohnte. Die Trauung hatte in der Frauenkirche stattgesundcii. — Herr Johann Meyer, Dresdens hochverdienter Ehren bürger. feiert heute seinen 85. Geburtstag. Im Hinblick aui diesen Beweis göttlicher Huld und Gnade hat der edle Mann-Herrn Ober bürgermeister Dr. Stübcl zur Ucbermittcliing an daS Pcstalozz i- stift deS hiesigen Pädagogischen Vereins 4909 Mk- ausrahlen lassen, welches Geschenk vom Vorstände desselben gestern mit vo» innigsten Dankgesühlen gegen den hochherzigen Wohlt-rfter in Empfang ge nommen wurde. In gleich edler Weise wurde seitens Herrn Meyer S-
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