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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090404012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-04
- Tag 1909-04-04
-
Monat
1909-04
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.04.1909
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Dverönev Aach vicht durch Belastung von Bier und Branntwein und 73 Millionen von Talmi. ferner 100 Millionen durch direkte Beststdesteurrung und 2S Ptillioiien durch Erhöhung der Matrikularbeitrage. Da mit ist eine überaus schwierige Situation geschossen. Wenn in der bisherigen Weise weikergrarbeitet würde, würde die Kommission nicht nur bis Ende Juni, sondern bi» Winters Anfang Msammenblpiben müssen. Die verbündeten Re gierungen werden an dem vom Reichskanzler am 31. März Teile» io glänzend verlaufenen Feier de» 100jährigen Bestehens der b r a u n s ch iv e i g i s ch e n Regimen, «er. des Fnsanterie-Regimento Nr. 02 und des Husaren- Regiments Rr. 17, haben dir ehemaligen RegimentSange- hürigeu, von den ältesten Beteranen berab bis zu den jüngsten Reservisten, chre Anhänglichkeit an die Lruppen teile, deren Uniform sie getragen, auch in einer überaus 2 * ^ S 2 I 7t kV 2 zahlreichen, alle Erwartungen übersteigenden Beteiligung , . ^ ^ ^ i» walirbast erhebender Weise an den Tag gelegt. Ich will ausgesprochenen B e r l a n g e » , daß der Reichstag noch in mir »ichtversagen, meiner hohenBesriedigungüber btejenve- dieser Session die Reichsfinanzreform erledigt, u n t e r weiS treuer Kameradschaftlichkeit hiermit Ausdruck »u geben allen Umständen sesthalten. Da» Liegendleiden der und mit meinem Dank für die mir bei dieser Gelegenheit Reform über den Sommer hinaus würde eine Verzögerung wiederholt entgegengebrachten HnldignnHen zugleich meine mindestens um ein volles Fahr bedeuten, dem deutschen Volle besondere Rnerkennnng anszuiprechen für die musterhafte, eine weitere Schuldenlast von mindestens SOO Millionen Mark militärische Haltung und Ordnung, die bei der Aus- und eine jährliche Zinsausgabe von Uber 20 Millionen Mark ausdürden. Deutschland und Rujztand. Berlin. lPriv. Tel.> Unter der Ueberschrist Hetze- > e i e n z iv i s ch e u Deul i ch land u n d R u st l a n d »oivd der „Südd. Rrichstorr." »an ossizioser Seite Sans Berlin geschrieben: Die ..Birsch. Wied." sucht unter Berufung aus englische Quelle» glanl>l>aft zu machen, das! der Schal! von Persien lmtte g :>! ve de erging, lmt Fürst von Biilviv im deutschen Reichstage unsere vmliling gegenüber den persischen Wirren klargelegt und oeionders lieroorgehoven, dast ivir eine Einmischung in Persiens innere Angelegenheiten nicht beabsichtigen. Da mit in dem Gerede über nnanzielle Hilse Deutschlands für den Schah zur .Fortsetzung des Krieges gegen sein eigenes Bolk. wie über unser angebliches Eingreisen in die per- nichen Partei kampse der Boden entzogen, Falichmeldnn- geu, die unserer Politik in Persien etwas am .'senge flicken wollen, sind verhol litis mastig harmlos: ernster müssen da gegen die plumpen Unwahrheiten über eine E i n i ch ü ch t c - r n n g Ser r u s s i s ch e n Dipl o matie ü u r ch Deut s ch- land, iiber eine schroffe Rote, ein Ultimatum, über An deutung einer deutschen Mobilisierung, jg einer deutschen .snoastou gufgefastl werden. Die Urheber dieser Flunke reien wissen am besten, da st nichts dahinter steckt als ihre eigene Ernndnn.gsgngabe. Es scheint aber, alS ginge ein groner Teil der europäischen Presse planmastig daraus anS. die öiseutliche Pkeinnng Nnstlands noch fester als bisher in ein dent i ch s e i n d l i ch e s L ü g e n g e w e b e zu ver- lricke». Unsere Diplomatie braucht von dem, was sie zur Erhaltung des Friedens in St. Petersburg getan, nichts ui vertuschen und nichts uirnckzunebmen: aber ivir wollen uns auch nicht Erklärungen unterschieben lassen, die nicht ibgegeben worden sind. Berschwörung gegen den König von Griechenland. Bukarest. lPriv. Tel.« Wie man hiesigen Blättern ans Athen meidet, entdeckte die dortige Polizei eine Ver- s ch iv o r n n g g e g e n das Leben des st ö n i g S G e v r g. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenomine». Zur Orientkrisis. Berlin. lPriv. Tel.l Die v st e r r c i ch i s ch - n n g a- r t s ch e R eg i e r n n g ivird demnächst eine R o le an die! B erli n er S i g n a t a r in ä ch t e richten mit dem Er suchen um Anerkennung der Annerion Bosniens und der Herzegoiviita. Hinsichtlich der Frage. ob »och eine .stonserenz staktfinden solle, ist noch nichts endgültig entschieden. Dan die stviiierenzfrage neuerdings von irgendeiner Seite wie der in den Vordergrund gerückt worden sei, ivird znstandi- > gerft'its als unzutreffend bezeichnet. Die deutsche Regie rnng stein ans dein Standpunkte, das; zwar eine .stvnfereuz nicht mehr notig ist, dast ne aber eiubernfen werden kann, falls ihr lediglich die Ausgabe zngewiesen werde, die vor her unter alle» Verliner Sianatarmächken getroffene Ver einbarung zu ignklionieren. W i e n, lPriv.-Tel.i Dainit an Stelle des gegenwärtig vert r a g s l o > e n e! >i st a »des ein H g n ü e l s v r vvt- s o r i n m träte, ivill Oesterreich Ilngarn die Durchfuhr vete rinärer Erzeugnisse Serbiens unter Beobachtung bestimm ter Vorsichtsmastregeln über Bosnien nach einem dalma- nni'chen Haien und gner durch Oesterreich Ungarn nach der Schweiz e,»gestehen. siellniig zum Feldgvtteodienst und bei dem darauffolgenden Vorbeimarsch die alten Soldaten ansgezeichuet haben." Weimar iPriv.-Tel.j Der frühere Hvstheatersekre tär Wilhelm Schön heil wurde wegen Entwendung eines Böckli » bildes vvn der hiesigen Strafkammer zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt, K ö l u, «Prlv -Tel.j Bet dem Orte Müngsten, unweit Svltngen, kam vvrmittags der B e r g a b b a u g insRut - , scheu. Die Felsmassen verschüttete» de» Bahndamm der Barmer Bergbahn, sv das, der Betrieb von Müngsten ab stehen bis zum Dach im Wasser. Der russische Stromlaus ist bis auf Grund mit EiS gefüllt. Wespri». Heute »acht brach im hiesigen Seminar ,v e u e r aus. das infolge des .herrschenden Sturmes bald eine grvste Ausdehnung anuahm. Die Häuser in der Um- gebung des Seminars, die benachbarte Kirche sowie zwan zig Häuter deS angrenzenden Stadtteils mit zahlreichen Nebengebäude» sind niedergebrannt. Das Feuer wurde im Lause deS Bvrmittags lokalisiert. Laibach. iPriv.-Tel.l Das bekannte Tvuristenhotel Aljazhaus wurde durch eine vvm Gipfel der Ranziea iiiedergegangene Lawine vollständig zerstört. Menschenverluste sind nicht zu beklagen, Rom iPriv.-Tel.l Fi» Anschlnst a» die Gedächtnis feier für die vor FabreSsrist im Handgemenge mit der Polizei gefallenen römische» Anarchisten im Volkshaiise fanden Tumult e statt, wvbei das Militär mit Steinen bewvrfcn wurde. Viele der Exzedentcn wurden verhaftet. London, iPriv.-Tel.l Bei dem U n i v e r s l t ü t s - r e ii ii e u O r s vrd - Eambridg e blieb »ach scharfem .Kampfe O r ford siegreich. Petersburg. iPriv.-Tel.f Im Befinden der K aiseri n v v n 3! nstland ist eine bedeutende Bessernng eingetreten. Ihre Krankheit ist nach ärzt licher Diagnose eine Neurose des Herzens. Petersburg. lPriv.-Tel.l Anschliestend an die letzte» Petersburger Massenverhaftungeii und die Beschlag nahme von 200 Gewehren fand eine neue Haus suchung statt beim ehemaligen Büchsenmacher des 18. Saooenrhataillons Stalooiv Jüdin, wo ein Beamter des MilttärressortS Andrejew verhaftet ivnrde, der dort als Büchsenmacher tätig war. Viele Kiste» Militärgewehre nebst Patronen wie andere Gewehre wurden konfisziert. S a t v ra l ja - ll j h e l » iKvmitat Zemplinl. iPriv.-Tel.l Bei stilrmischer Witterung gerieten ans dem hiesigen Bahn hof 7> 0 0 mit K v h l e n n n ö 300 m it Holz belade n e Waggons, svlvie grvste Vorräte für militärische Zwecke i» Brand. 0 Magazine stehen noch in Flammen. sRachtö etwa eingehende Depeschen stehe Seite 4.j Paris iuachru. 3 Ubri 9tentr' 98.32'.^ Italiener 104,15 portugielekl 1»9,80. Srauicr 99 80 Türken tunsic 'An! 94.Kö -Turkenloie 176,- Etaat4dahn . Lombarven 120 Lttomanl'ank 721.- ^est. ans Lrodnkrenmarlk 'üelten per Avril 2125, per September-Dezember 23 35. stetia Aüvoi oer April 63.50 oer September-Dezember 63.2», ruhig spirttu» per April 39 2ü, oer Sepleurber-Dezember 38, . nihlg. Berlin. iPriv.-Tel.l DaS Obertwimarschallami liat die K u rverivaltnna der wnrttcinbergischen Stadt '.vl er neu l Ii e i in benachrichngt, dast Ser Kaiser anläßlich der .Kaisermanöver das dortige Knrtwtel zu seinem Hauptgnar- lier für die Tage vvm >0. bis 17. September bestimmt hat. B erii n. lPriv. - Tel.l Reichskanzler F ü r st 'V >i l o iv emv'ing llente nachmittag die hier eingetrvssenc ciiinesi > cbe Svndergesa »dti ckia > t B erli n. lPriv. Tel.l 'Nachdem der Marine-Etat für 'nog genehmigt ist. sind vvn den mir ersten Raten angc- ''oröerien S ch t»t s ba n l e » zwei der grvste» Schisse an nie Prilmsivertcen von Schichan in Danzig und den ..V n l! a »" zur Anssnhrnng U h ertr a g e n ivorde». Für Nie Fertigstellung wurden vom I. April ab 30 Monat« tv„- irattlich vereinbart. B erli n. iPriv.-Tel.l Die 2l r t i l l e r i c p r ü f u n g 8- ' o m m itti v n beging heute die Feier d e s 10 ojähri - a e n B e st e h e ns. Das Qssizierskorvs mit dem lang jährigen Präses der Prüsnngskommmivn, Genera! der Ar tillerie Kehrer an der Spitze, versammelte sich mittags, um die zahlreich geladenen «Käste, frühere Mitglieder und Freunde dieser rür unsere Beirmssnnng so wichtigen Behörde zu empfangen. Auch die Marine- und die grvste» Getchütz- -ttestereien hatten ihre Vertreter entsandt. General Kehrer vielt eine Ansprache und nahm daraus die Glückwünsche der Erschienenen entgegen. Abends fand ein Festmahl im ..Rheingold" statt. 'Berlin. «Priv. Tel.» Die Ermittlungen über den Urheber des U e b e r sa l l c S ans de» Gcldbrics- iräger Enlenburg haben auch bis heute nachmittag zu irgendeinem positiven Ergebnis nicht geführt: aber die Untersuchung der Verletzung gm Kops« des fchwerverwnn- deteii Geldbriesträgers lästt die Vermninng entstehe», dast die Tat vielleicht vvn ei » er Fr a n verübt worden ist. Nach dem «''»»rächten des Gerichtsarzics ist der Hieb mit einem schari'chneidendeii kräftigen Fnstrument geführt wor den. Wenn ein Mann von mittleren Kräften zugefchlagen ball«, sv wäre di« Verletzung erheblich schwerer geworden, als sic tatsächlich konstatiert wurde. Berlin. lPriv. Tel.» Zn dem neuen Ber it a » dln IIgöter m i II i IN M v l t k c H a r d e II P r v - z e st an, Al. d. M. ist Fürst Eulenbura nicht geladen. Seine lommissarische Vernehmung, gegen die vv» der Verteidi- >in»g Widerspruch erhoben werden wird, ist in eventuelle Ansücht genommen. Ans jeden Füll soll in die Hanpkver- lianiölniig eingetreten werde». Berlin 'Priv. Tel.» Die La n d c s Versiche rungsanstalt Berlin hat die Heilsarmee, und cwar das Qssizierslorvs derselben als verstcherungspslichtsg ,nm Kleben heranaezimen Die Heilsarmee erklärt da gegen, dast die Tätigkeit der Qnizicre keine mechanische Ar beit iei. sondern eine vorzugsweise geistige. Die 'Ver sichern iigsanstalt erklärt dagegen, dast inr die Stadlmimo- nare auch geklebt werden müsse. Hiermit drang die Anstalt bei der unteren Verwaltungsbehörde durch. B r a n n , chwei g. lPriv Tel.» Die aintlicheii „Brann- 'chwcianchen Anzeigen" vervssenUichen folgende» Erlaß des Herzog-Regenten: „Anlästlich der ni allen LertlicheS und Sächsisches. — König Friedrich A n g u st hat das Protektorat über das vom 12. bis mit 10. Inni in Zwickau statt- siiidende l 2. S ä ch s i s ch e B n n d c s k c g e l n über nommen. — Ihre Kvnigl. Hoheit Prinzessin Mathilde ist gestern früh von Wien nach Dresden zurückgereist. Am 'Bahnhöfe fanden sich zur Verabschiedung die Erzherzogin Maria Zuieia und Erzherzoa Marimilian ei». Dem Oberlehrer am Rcalgnmnasinm mit Realschule Professor Dr. phil. Leicht in Meiste» ist der Titel „Kon rektor" verliehen worden. - Der zum griechischen Konsul in Dresden ernannte Privatmann D e i r m e n d j v g l o n ist in dieser Eigen schaft anerkannt worden. — Zn R a d e b e ii l hielt am Freitag der LandtagS- tandtdat der Vereinigten Parteien der Rechten für den 21. Landkreis, Herr Gärtncrcibesitzer Gabriel aus Kvtzscheiibrvda. vor einer gut bcluchten Versammlung nationaler Wähler seine Programmrede. Auch bei dieser Gelegenheit zeichnete er sich als ein tüchtiger Redner aus, welchem ein reiches Material praktischer Erfahrungen zu Gebote steht. Er fand bei den Anwesenden großen Bes tall. Der konservative Generalsekretär, Herr Kunze- Dresden, hatte vor dem Vortrag eine Erklärung der kon servativen Partei abgegeben, welche die Ausstellung dieses Kandidaten mit besonderer Freude begrüßt, weil er einer nationalen Arbeitervereinigung angehürt und zugleich auch die Interessen des Mittelstandes, insbesondere des Gärtnergcwerbes, das in diesem Wahlkreis besonders ver trete» ist, mal,rz»nehmen imstande sei. Am Schluffe des Vortrages gab Herr Generalsekretär Kunze der Freude Ausdruck, dast der Kandidat die Znstimmuna der Versamm lung gesunden habe und richtete einen warmen Appell an die Anwesenden, durch energische Arbeit die Wahl der Kan didatur zum Siege zu verhelfen. — »önigobcsuch im Zirkus Sarrasani. Für den Zirkus, der sich beim Dresdner Publikum raich beliebt gemacht hat. war gestern et» besonderer Ehrentag. Seine Majestät der König hatte sich mit de» drei kleinen Prin zessinnen für gestern nachmittag bei Herrn Direktor Sarrasani anjagcn lasse», und pünktlich um 1 Uhr fuhren die Hofwage» vor. In der Begleitung des Königs Le- sondeii sich Flügcladjntant Oberst v. Erlegern und die Er zieherin der Prinzessinnen Fräulein von der Decken. Die hoben Herrschaften wurden vvn Herrn Direktor Sarrasani bei ihrem Eintreffen chrsnrchtsvvll begrüßt und nach ihre» Plätzen acleitet. Beim Eintritt in den Zirkus intonierte die Kapelle des Hauses die Sachscnhnmne. und die An wesenden erhoben sich vv» ihren Plätzen. Die Logen, in denen die Herrschaften Platz nahmen, »vare» mit den Landcssarbcn und sächsische» Wappen geschmückt. Die Vorstellung, die geboten wurde, war glänzend und gewiß die beste der ganzen Spielzeit. Alle Künstler und Künst lerinnen hatten ihre schönsten Kostüme angelegt und setzte» ihr bestes .Könne» ein, »m die Vorstellung jo wirkungs voll wie möglich zu gestalten. Der König und die kleinen Nativnalkostümen bildeten Spalter bi» »um Wagen. König Friedrich August zog Herrn Direktor Sarrasani längere Zeit in» Gespräch und bekundete lebhaftes Interesse an dem Erfolge des Dresdner tvastspiel». Beim Besteigen der Wagen brachte das Publikum, da» schon lang« aus das Erscheinen der hohen Herrschaften gewartet hatte, ihnen lebhafte Ovationen dar. Herr Direktor Sarrasani kan» mit dem Erfolg wohl zufrieden sein, und dt« so glänzend und ohne Störung verlaufene Vorstellung wird ihm grwist viele neue Freunde gewonnen haben. — Die hiesige Dr. Güntz-Stiftuna, welche bekanntlich unter städtischer Verwaltung steht, beabsichtigt, ihre Plakat abteilung dahin z» erweitern, daß sie eine/stir Dresden neue Reklame, die Anbringung beleuchteter Reklamekästen an Straßenbahn- uird Lichtmasten, übernimmt. Die be treffenden Kästen würden einen Durchmesser von etwa l>4 Meter haben, und die vier Seiten werden je zwei zu 'Reklamen geetgnete Felder zeige». Derartige Neklame- kästen sollen zunächst an etwa 10 Straßenbahn- und Bvge»- lampenmaste» angebracht und abends durch elektrische Glüh lampen erleuchtet werden. Die hiesige Handelskammer hat nun a» eine Reihe hiesiger Firmen, welche vvn dieser Neu Zurichtung betroffen werden, eine Umfrage gerichtet, ob und welche Bedenken sie gegen die geplante Et», richtung geltend zu machen haben. Es ist verständlich, dast sich ans den von diesem Vorgehen der Güntz-Stisiuitg betroffenen Kreisen gegen ein solches Unternehme» ein scharfer Widerspruch geltend macht. Wenn dic Gtintz-Stiftung glaubt, auch den kleinen Geschäftsleuten in der Nähe ihrer Läden ei» solches jedeniallö nicht billi ges Reklamemtttel beschaffe» zu müssen und diesen damit dienen will, so erscheint dies als ein schwerer Irrtum. Gerade das Gegenteil würde dadurch erreicht. Die kleine ren und kleinen Geschäftsleute würden geradezu gezwun gen werden, ihre Spesen zu vergröbern und wider Willen einen erheblichen Aufwand für Reklame machen zu müisen, wenn sie nicht riskieren wollen, daß eine große Firma ei» beleuchtetes Bild vor ihre Tür oder deren Nähe setzt. Wenn »n» anderseits ein solches Reklanieuitternehuien ins Leben tritt, um der Stadt in Gestalt von Mieten einen Er trag zu bringen, so erscheint es unbegreislich, wie der Rat zu Dresden mit Hilse der Güntz-Ttlstung in das freie Gewerbe seiner Mitbürger e i » d r i n g t und die tenerkrast derselbe» durch eigene Unternehmungen schwächt und für sie zum einseitig-begünstigten Konkurreii ten wird. Bekanntlich besitzt die Dr. Gnütz-Stistting be reits eine große Druckerei, mit welcher sie dem hiesige,, Druckgewerbe eine äusterst fühlbare Konkurrenz bereitet. Sie hat es verstanden, die „Urania"-Säulen an sich zu bringen und will nun ihre» Geschäftsbetrieb noch in dieser Weise ausbreiten. Das ganze Vorgehen der Verwaltung der Gttntz-Stiftung erstrebt offensichtlich unter dem Hoch druck der städtischen Verwaltung eine Monopolstellung ohne Rücksicht aus den schweren Kamps, welchen die gewerb treibenden Bürger zu bestehe» haben. Dieses Vorgehen steht auch im schroffe» Widerspruch mit den gelegentlichen Versicherungen des Herrn Oberbürgermeisters Beutler, dem ersten Kurator der Dr. Güntz Stiftung, welcher oft betont hat, dast er ein Freund des Gewerbes und bereit sei, dieses jederzeit zu unterstützen. Jedenfalls steht ein solches Vorgehen aber auch im Widerspruch mit den Ab sichte» der Stifter der Güntz Stiftung, denen es ferngclegcn hat, durch ihre Stiftung den gcwerbtreibenden Bürgern Dresdens das Leben zn erschweren und ihre Existenzen zu nntergraben. Die Gewerbtreibendcn Dresdens dürft» wohl erwarten, dast sich ii» Stadtvervrdnctenkvllcgium Stimme» finde» werde», welche ihrem berechtigten Be denken wirksam Ansdruck verleihen. Der Verein für Geschichte Dresdens, der demnach» ans ei» vierzigjähriges Wirken im Dienste der Stadt zurück blicken kann, lutt seit dem Jahre 1800 nicht weniger als nenn stattliche vrtsgeschichtliche Bildcrwcrke an seine Mit glieder verteilt. Die Dresdner Strastenansichten aus dem Fahre 1078 veranschaulichen den baulichen Zustand der Stadt im Jahrhundert des Dreißigjährigen Krieges. Die schöne Eanaletto-Maove gibt die berühmten 2-t Dresdner und Pirnaev Stadtansichten ans der Zeit der sächsisch-pol nischen Könige vortrefflich in Lichtdruck wieder. Ein Album, Dresdens FestungSwerle im Jahre l8ll, zeigt aus 00 Blät lern, wie es in der Rapolevnischen Zeit rings um die Alt stadt ans der Linie der jetzigen Ringstraße und rings um die innere 'Neustadt anssah. Die 40 großen Landschasts- bilder ans Dresdens ttmgebnna versetzen in die Zeit vor hundert Fahren, wo der Dresdner Spaziergänge noch un mittelbar vor den Tore» der Stadt und in den jetzt angc- gliederlcn Vororten die Reize des Landlebens fand. Das Album „Dresden sonst und jetzt" stellt von SO Stadtgcgen-- den den jetzigen Zustand dem vor etwa 80 Jahren im Bilde gegenüber und gibt Gelegenheit zn interessanten Bcr gleichen. Der „Atlas zur Geschichte Dresdens" bringt aus 40 großen Lichtdrucktaseln eine Sammlung aller wichtigere» Stadtplüne und Gesamtansichte» von der frühesten Zeit an. Eine „Dresdner Bildcrchrvnik" enthält in ihrem bis jetzt erschienenen ersten Teil« reizvolle Darstellungen des Dres dener Lebens und Treibens, besonders bei den Hofsesten. aus dem lO. und 17. Jahrhundert. Das Neueste dieser vrtögeschichtlichcn Bildermerke ist eine -Sammlung Bildnisse hervorragender Dresdner vom Mittelalter bis zur Gegen wart, ein auch in künstlerischer Hinsicht hohen Anforderun gen entsprechendes Werk, das noch mehrere Fortsetzungen finde,, wird. Manche dieser 'Veröffentlichungen sind für ähnliche Vereine in anderen deutschen Städten vorbildlich gewesen. Weiter haben die Vereinsmitgliedcr Gurlitts reich mit Abbildungen gusgcslattete Beschreibungen dcrVan- und Kunstdenkmäler Dresdens und seiner Umgebung un entgeltlich erhalte». Ebenso werden ihnen die Iahrcs- hcste der ./Mitteilungen" und die vierteljährlich erscheinen den „Dresdner GeschichtSblättcr" geliefert: beide Zeit schriften habe» bisher eine Fülle wertvoller und belehrender Abhandlungen gebracht. Dazu werden den Mitgliedern und ihren Familienangehörigen im Winter eine Reihe interessanter geschichtlicher Vorträge geboten, und an die Wintcrvcriammlungcn reiht sich jedesmal im Frühjahr ein Hcrrenausslug zur Besichtigung der Altertümer einer unse rer Rachbarstädtc ldiesmal Dippoldiswaldes, wobei unter de» allen Bernssständen angehörenden Teilnehmern eine frohe »nd zwanglose Geselligkeit herrscht. Der Bereit, hat seine Geschäftsstelle in der Stadtbibliothck Am See 0. — Tie ordentliche Mitgliederversamm lung des StadtvcrcinS für innere Mission tagte am Mitt woch im Evangelischen Vcreinshanse. An Stelle des znm großen Bedauern der Versammlung seines Alters wegen znrückgetretene» stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Geh. Kirchenrats Keller, der 7 Jahre dieses Ehrenamt wie einst in den Ansanaszcite» sechs Jahre das des leitenden Vercinsgeistlichcn bekleidet hatte, wurde Herr Obcrkvnsi- storialrat 7>. Kühn, vormaliger Pfarrer an St. Lucas, ziigewählt: a» Stelle des seit vier Jahren treu verdienten Mitarbeiters und stellvertretenden Schatzmeisters, Herrn Oberrcchnunasreuisvrs Steuer, wurde behufs Uebernahme dieses Amtes dem Vorstand weiter Herr Dr. Leiche, Direktor der städtische» Grundrenten- »nd Hypotheken- anstalt, neu ziigewählt, vorbehaltlich der Genehmigung seiner Behörde. Der vom Vrreinsgcistlichen Herrn Pastor Rosenkranz vorgclegte Geschäftsbericht wies einen trotz mancher Hindernisse gesicherten und intensiven Fortgang der vielseitige» Werke pflegender, bewahrender, gewinnender und rettender Ehristenlicbe aus. Erfreulich war die Mitteilung vv» erheblichen Bermächtnissen und Schenkungen: von der Nadelarbeitslehrerin Fräulein E. de Terra SO Mark, der Frau Generalvberarzt Nabenhvrst Prinzessinnen »ahmen an den 'Vorführungen lebhafte» Anteil und gaben ihrer Freude und Anerkennung übe» die vorzüglichen Leistungen durch regen Applaus wiederholt Ausdruck De» kleinen Prinzessinnen leuchtete die Helle lErlös ans Ngchlastgegcn'ständrH SIN Mark"' dUcrrn Freude ans den Augen, »nd der König und ihre Begleitung Gottfried Augns, Steuer in Köhschcnbroda 10 000 Mark konnten gar nicht schnell genug alle die an sie gerichteten einer verstorbene» Gönncrin des Vereins in Gestalt eines Fragen beantworten. Kurz nach Uhr war die Vor-c Handdghrlehnsschillüichctncs über SOVO Mark und das Ge- stcllilna beendet. Die Künstler in Stallmeister-Uniformen schenk der Erbe» von Frau Wirkt. Geh. Rat Schmälst in und die Marokkaner, Japaner »nd Ehtncsen in ihren »einem Schuldschein des SiabtvrretnS über nominell 1000
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