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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.08.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050823028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905082302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905082302
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-23
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
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fit« tzje unschuldig erlitten« Freiheitsstras« tuaebilliot, die er aus , teile» Beln>uptu»aen betr die von den Russen abgelebtsten Artikel. 700 Mk. normierte. Dabei hatte er hinsichtlich des genabten! Bezüglich des 5. Artikels behaupteten die Japaner, daß ihr An- Lvhnaussalls falsche Angabe» gemacht. Er gab zur Begründung spruch aus den Besitz von Sachalin svwohl ans Grund ihrer ^ Berhaitung sichln seslex Stellung nationale» Recht«, als auch deshalb voll aerechtsestigt sei, weil die Insel von der javanischen Streitmacht schon besetzt sei. Tie Russen bebgllpteten i», Gegenteil, vor 1850 hätten,., die Japaner ^ --^chalin gemacht und batten nie die Insel schließlich sei die russische Souveränität 1878 defini Ihnen! Sticht einmal einen Hetzen olle Leinwand kann man tx- kommen." d«S Ansvrn »it einem Laben, kn m, bei der Berhal'tuna «»verdienst von SO bi; . dte er durch die Bcrhastl im inalpolrzc flicken Erörterungen üb lundungen Schusters ergaben, daß er als Ar Schlossermeister benannt hatte, der gar nicht mehrfach vorbestrafte Angeklagte wird zu 3 Mo verurteilt. — Das 16jährige Dienstmädchen Ein in fester Stellung Mk. befunden zu verloren habe. Die ie Richtigkett der Be- Leutchen .. lundungen Schusters ergaben, daß er als Arbeitsyerrn «rnen t existierte. Der onaten Geiängnis , 16jährige Dienstmädchen Emma Frida Heber War im April bei einem Bäckermeister in Trachenberge in Stellung getreten, gab ihrer Herrschaft aber schon »ach 8 Tagen Anlaß zu Klagen. Ihre Arbeit verrichtete sie höchst Mangel- hast, blieb oft lange aus, bis sie am 21. Mai gänzlich aus der Stellung verschwand. In ibrer Kommode sand man einen ihrer Dienstherr«, gehörigen Tuchrock, eine Nivpsigur und ein Stück Seife, im Belt zwei ihr nicht gehörige Blusen. Eines Tages vermißte die Tieuscherrin einen Hundertmarkschein, den zu suchen ti« ihre beiden Dienstmädchen beauitraate. Der Heber mochte schließlich der Boden heiß werden: sie brachte denn auch »en Kassenschein aus einem Versteck, in den er nur durch sie gelangt sein konnte. An einem anderen Tage beobachtete die Dienstherrin von der Straße aus durch die Glasscheibe in der Ladentür, wie die Heber an der Ladenkasse sich zu schaffen machte. Eine darauf sofort voraenommene Neviston des Be nnos der Ladenkasse ergab das Fehlen von 4 Mk.. die nur die eber entwendet haben konnte, wenngleich sie es auch bestreitet, ie ebenfalls schon vorbestrafte Angeklagte erMt 4 Wochen efängnis und wegen des Entlause! - ast. lauscns aus dem Dienste 3 Tage TlllieSaeschichte. Zum Gonvernrnrwechscl in Dentsch-Südwestajrika Wie bereits gemeldet, lxrt der Kaiser dem bisherigen .ton verneur Leutwein den erbetenen Abschied bewilligt und an seiner Stelle den Generalkonsul v. Linocquist zum Gouverneur des füdweslasrikanischen Schutzgebietes ernannt. Herr v. Lindequist wird.voraussichtlich im Oktober dieses Jahres im Schutzgebiet «intreffen. lieber die Personalien beider Gouverneure sei folgendes bemerkt: Generalmajor L r u l w e i n ist über U) Jahre lang in Südweslasrika tätig gewesen. Er ist am 9. Mai 1840 im Badischen geboren und 1868 als Fahnenjunker i» das 5. badische Jnsantcric-Regiment ljetzt Skr. 1131 einae- treten, in dem er 1M9 zum Leutnant befördert wurde und sich -1870/71 das Eiserne Kreuz 2. Klasse erwarb. Ais .Hauptmann war er von 1887 bis 1802 Lehrer an den Kriegsschulen in Neissc und in Hersfeld und kam dann in das Jnsanterie-Ncgimeul Rr. 46 in Posen, in dein er im Januar 1803 zum Major aus- rückte. Im November desselben Jahres wurde er zum Aus- wärtigcn Amt kommandiert und ging 1804 als Landeshauptmann nach Südwestafrika, wo er den Aufstand der Witbois unter ihrem Häuptling Hendrik Witboi und 1890 den der Kana-Hotten- totten glücklich niederschlug, 1898 wurde er zum Gouverneur des Schutzgebiets ernannt rd rückt« 1899 zum Oberstleutnant und zwei Jahre später zum Obersten aus. Das Kommando über die Schutztruppc, das er seit Beginn des Jahres 1905 gesührl hatte, mußte er infolge des unl>eilvollcn Herero-Ausstandes im vorigen Jahre an Generalleutnant v. Trotha abgebcn und wurde, nachdem er noch einige Zeit der Ziviloerwaltung in Windhuk vorgestanden hatte, im Verbs, vorigen Jahres nach Deutschland beurlaubt. Im April dieses Jahres wurde ihm der Charakter als Gcneralmaior verliehen. Sein Nachfolger in dem Amt als Gouverneur des Schutzgebietes, der bisherige Generalkonsul v. Liudequist, steht im 43. Lebens jahre. Er wurde im Mai l886 als Referendar im Oberlandcs- gerichtsbezirk Stettin verpflichtet und ging 1889 zur Verwaltung über. 1892 zum Regiernngsossessor ernannt, trat er in den Dienst des Auswärtige» Amtes uno arbeitete zwei Jahre in der Kolonialabteilung. 1894 wurde er als rechtskundiger Hilfs arbeiter dem Landeshauptmann in Windbuk beigegeben, An dang 1896 zu dessen Stellvertreter ernannt und nicht lange darauf zum Regierungsrat befördert. Im Jahre 1900 wurd« ihm da» Generalkonsulat in Kapstadt zunächst austragsweise und 1902 endaültig übertragen. Seit November vorigen Jahres war er als Nachfolger Lcutweins in Aussicht genommen. Er ist Hauptmann der Reserve des Jnsantcrie-Negiments Nr. 42 und hat sich in den Kämpfen gegen die Aufständischen 1896 den Kronenorden 4. Klasse mit Schwertern erworben. D«r nette Vizekönig von Indien. Lord Minto, mit seinem vollen Familientitel: Gilbert John Murray Kynynmond Elliot, vierter Earl of Minto, der zum Nachfolger Curzons ernannt worden ist, zählt gegenwärtig 58 Jahre, ist im Gegensätze zu seinem Vorgänger Soldat und bat eine reiche militärische Laufbahn hinter sich. Er begann seine Karriere 1867 als Fähnrich bei den Scots Guards, diente zehn Jahre später in der türkischen Armee, kämvfte 1879 im afghanischen Feldzüge, woraus er Privatsekretär des Generals Lord Roberts im Kapland wurde. Die 1882er ägyptische Kampagne gegen " ' wurde dann drei des heutigen Mini . gouverneur von Kanada war: beim 1885er Aufstand im Nord westen Kanadas war er Stabschef. Von 1888 bis 1898 war er Brigadier in der schottischen Infanterie, und im Juli letztgenannten Jahres wurde er als Nachfolger Lord Aberdeens zum Generalgouverneur von Kanada ernannt. Lord Minto ist seit 1883 mit der Tochter des Generals Grey verheiratet und verfügt über einen Grundbesitz von 16 000 Acres. Friedens-«onscrenr in Portsmouth. Beide Parteien haben die Protokolle vorbereitet, die i» der heutigen Sitzung der Konferenz vorgcleat werde» solle» Folgendes ist eine Uevcrsicht über die in den Protokollen cisthal- weil Tie keinen Anspruch ans Sachalin gemäßst und ' . 7-MEr , , . können. Schließlich sei die russ durch den Vertrag von 1873 definitiv anerkannt worden. Bezüg lich ves Artikels 9 verlangen die Japaner die Rückerstattung der Kriegskvste » , da Japan aus Grund der russische» Angriffe und der Selbsterhaltung wegen gezwungen worden sei. die Waffe» zu ergreife», und da die Japaner überall siegreich gewesen seien, sei Japan berechtigt, die Entschädigung zu ver langen, Rußland bestreitet, daß die Lage Japans eine solche sei, daß eö auf dieser Bedingung bestehe» müsse Rußland erkennt nicht an, daß es überwunden sei, und behauptet, Japan habe aus die Entschädigung keinen Anspruch, weil die kein russisches Gebiet bcsel ohne Beispiel, Rußland Kriegskosten bezahlt, auch nicht, als 'Napoleon Moskau besetzt hätte. Betreffend den 10. Artikel erklärten die Russen, das; das Berlangen nach Ueberaabe der i n te r»i e rt e n Kriegs schiffe den völkerrechtlichen Prinzipien widerspreche. Tie Japaner behaupteten daS Gegenteil und erklärten, die Ein schränkung der russischen Seekriegsmacht im fernen Osten sei unbe dingt unentbehrlich im Interesse der Erhaltung eines dniierudeu Friedens. Rußland lehnt den Artikel gänzlich ab, fugt aber hinzu, daß es zu der Erklärung bereit sei, daß cs keineswegs Japans Seemacht im ferne» Osten zu bedrohe» beabsichtige. Minister Witte dementiert die Meldung^ das-, Präsident Roosevelt ein Schiedsgericht für die Entscheidung der SlhiffsbcweftUttqen. iß.,, ui,v mivv „ui Anspruch, weil die japanische» Truppen etzt hätten. Ein solches Verlange» sei habe nieinandem Entschädigung und trettfragcn auf der Friedenskonferenz vvrgeschlage» habe. AuS Oystervay wird gemeldet, Präsident Rooievclt hatte gestern eine Unterredung mit dem lapanischen Fiuanzagenten Kanelo. X Teutsches Reich. Der Katholikentag in Straß burg i. E. sandte nach der Wahl des Bureaus folgendes Tele gramm an den Papst: „Sr. Heiligkeit Papst Pius, der als oberster Hirte in allen Ländern weste »nd gütig snr dgs Heil der ihm von Christus Anverlrauten sorgt und waltet, versichert die 52. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Straßburg ebrerbietigst ihre Gesinnungen in ehrfurchtsvollem Gehorsam »wo kindlicher Liebe und erbittet als Unterpfand der väterlichen Zuneigung Sr. .Helligkeit zur Erlangung göttlicher Hilfe iilstäiibigst den apostolische» Segen." X Norwegen. Tie norwegische Regierung hat gestern eine Konscrenz abgehalten. Wie verlautet, ist die Negierung der Ansicht, daß man auf die Anfrage der schwedischen Regie- rung dahin entgegenkommend antworten müsse, daß man Schwe den ersuche, die Aushebung der Reichsakte anzu- »ehmen und durch Verhandlungen zu einer ersprießlichen Lösung der unioncllen Frage mitzuwirken. - Vermischtes. ** Aus Halle o. d. S. wird gemeldet: Auf der Hühnerjagd verstarb plötzlich am Herzschläge der pensivmertc General major v. Hahn aus Naumburg. ** Eine große Anzahl von Schiffsunscillcn ver ursachte der letzte Südweststurm in der Ostsee und in den däni schen Gewässern. ** In St. Blaffen wurden auf den Chef des Bankhauses Hohcnemscr u. Söhne, Dr. August Hohcnemser, von einem Matrose» Eberle aus Konstanz drei R e v o l v e r s ch ü s s c n b- Norddeutscher Llovd. Mstgeleilt von Nr Lcemermann. General-Agentur, Prager Straß» <S.» „tkailSruhe' 2>. Aug. i» Genua angek. „Blwcm" 21. Aug. oo» Port-Laid abgeg. „T«vblitz"Ll Aug. von strcmnntle abgeg. Mittendem" 21. Aug In Bremerhaven angek. „Naiicc Wilhelm II. 22. A»g. in Bremerhaven angek. „stielen" 21. Aug von Am mccpeu abgeg. „Main" 21. Aug. Lizard pass. „Norderney" 20. Aug von Numlial abgeg. „Grober KnrtÜrst" Li. Aug. rn Newyort angek. „Aackun 21 Ang. in Antwerpen angek. „Marburg" 21. Aug. Quessant pass. „Kö nigin Luhe" 20. Ang. in Genua angek H a m l> u r g - A i» e r i k a - L i » i e „Sirilia", »ach Mittelbraun«» >!>. Aug. von Cuxhaven abgeg. „Nicomcdia" >7. Äug. von Porttand abgcglmgen. „Graf Waldersee" tt>. Aug. von Newvork Uber Dover na.U Hamburg abgcgange». „Sevilla", »ach dem La Plala, IS. Aug. Tucssaiu Creach paß. „Pvieibon" IN. Aug. in Kopenhagen angekommen „Albane" IS. Aug. von Newuork »ach Newport News »bgeg. „Nicaria", von de. Westküste Amerikas, lS. Aug. Fernando dr Noronha pasi. „Priinessm Victoria Luise" IS. Aug. von Guernse« abgeg „Dania". von Eantvc. IS. Aug. von Rio de Janeiro nach Bahia abgeg. „Troja" in. Ang. von Maranhain abgeg. „Calabria", »ach Wesiindien, IN. Aug. in Aniwerpc:' angek. „Prim Adalbert" iS. Aug. von Genna über Neapel »ach Ncwnott abgeg. „Acilia", von Ostasien, IS. Aug von Singapore abgeg. „T»!u Nutz" 20. Aug. von Havana abgeg. „Silvia", Truppentransport von Oli- asien, 20. Aug. von Colombo nach Suez abgeg. „Van'oalia" 20. Slug, in Takn angek. „Nuimdia" 20. Aug. in San Francisco angek. „Frist»", nach Mitlelbrastiien, 20. Aug. Dover pass. „Parthia", uom La Plala, 21. Aug. aus der Clbr angek. „Sparta", von Wclliudie», 20. Aug. in Havre angek. „Fürst BiSinarck", nach Newvork. 20. Aug. von Bonlogne abgeg. „Sophie Rlckmers", »ach Ostnsien, 20. Aug. von Luc; abgeg. „Horde" 20. Aug. von 'Narvik nach Cniden abgeg. „Meiror" 20. Am in Bergen angek. „Westphatia", von Wesiindien, 20 Aug. Dover pos- „Christiaiiia", von Newport -News, 2». Aug. aus d-r Clbc angek. „C. Ferd Laeib", von Ollasie». 21. Aug ans drr Elbe angek. „Abeistnia", von Baliimvre, LI. Aua Prawle Point paff. „St. Jan", nach Weftintirn, 20, Aug. in Antwerpen angek, H o l l a n d - A m e r i k a > L i n i e. „Rotterdam", von Rotterdam nach Newvork, 20, Aug Liziuo paff. U n i o n - C a it l e - L i n i e. „Tintagcl Castle" 20. Aug. aus Heim- reise Canarische Insel» angek. gefeuert, als Hohencmser bei einem Spaziergänge im Walde die Herausgabe seiner Börse verweigerte. Eine Kugel traf den Bankier in den Unterarm. Der Täter ist verhaftet worden. * Nach 35 Iah Saarbrücken am 6. Au Selter in Friedbcra eir trotz der größten Lliistrei zu finden. Trotzdem du der zehnten Nachtstunde nach Alt-Dresdcn sdie jetzige Neustadt! und wurde nach kurzem, aber scharfem Examen vor den Kur fürsten geführt, dem er von der schrecklichen Lage Pirnas Bericht erstattete und die Bitte aussprach, die Kurprinzessln zu einem Schreiben an BanLr zu bewegen. Die seit dem Jahre 1638 dem Kurprinzen, nachmaliqen Kurfürsten Johann Georg II., ver mählte Magdalene Sibylle war eine Tochter des Markgrafen Christian von Brandenburg-Bayreuth und als solche mit der Ge mahlin Gustav Adolfs verivandt. Der Kurfürst nahm eine hsfackel und ging selbst in der Kurprinzcssin Gemach, um ihr die Angelegenheit vorzulragen. Bereitwilligst schrieb die hohe Frau den gewünschten Brief und früh zwischen 4 und 5 Uhr wurde Aakobäer durch das „Thor über der Brücken" wieder aus der Festung Dresden Herausgelaffen. Glücklich kam er wieder nach Copitz, mußte aber noch »ach Zehista hinaus, um dem General Bonär den Brief selbst zu übergeben. Der Gcncral- scldmarschall las das fürstliche -Schreiben mit großer Bestürzung und lieh sofort die Order zum Abzug hcriimichlagen, auch daß ^bei Lelb- und Lebensstrasfe sich kein Schwede länger in der Stadt halten sollte". Die gänzliche Verwüstung der -Stadt untr» blieb, nur die Türme, das Salzhaus und wcuige andere Posten wurden nach Soldaten-Manier anaebraiint, das Feuer von den Bürgern aber fleißig gelöscht. Dem wackeren Theophilus Jakobäer wurde 1866 eine Ebrcntascl an der Apotheke errichtet und sein Name durch Benennung einer Straße nach ihm aus- l!ind nun zum Schluß noch ein paar Worte über den Sonnen- stein, der als befestigter, das Elbtal beherrschender Punkt bis in die Neuzeit herein Bedeutung gehabt hat und von de» Laubes- Herren wiederholt verstärkt wurde. Der Name „Sonnenslcin" tritt etwa ums Jahr 1530 erstmalig ans: in den älteren Urkunden erscheint die Befestigung auf der Höhe als „vastrum", „Burg Pirna", und der Volksmnnd nennt sie bezeichnenderweise heute noch „das Schloß''. Am Christabend 1487 wurde der Sonnen- Wohnung für -istaatspensionäre, bis im Jahre 1811 die kurz vorder in Torgc», errichtete Landes-J-rrenanstalt in daS Schloß verlegt wnrde. Al« Napoleon I. im Jahre 1813 den Sonnen- stein befestigen lieft, jagte er „die Narren", wie er sich uuS- drückte, einfach hinaus allem schon im nächsten Jahre, 1814, war die -«llanstalt wiederhergestellt. ' " O. ist verhaftet I -'Nach 35 Jahren gesunden. In der Schlacht bei Saarbrücken am 6. August 1870 hatte der jetzige Bahnbeamte ^ Schuß m die Schulter erhalten und nstreugungen gelang cs derzeit nicht, die Kugel , m die Wunde gut verheilte, machte sich doch ie Kugel von Zeit zu Zeit bemerkbar in Form von Geschwülsten die mit heftigen Schmerzen verbunden waren, und des öfteren entstand der Wunsch, die Kugel entfernen zu lassen. Der be handelnde Arzt riet zur Vornahme einer Röntgenaufnahme, die denn auch gerade am Jahrestage, am 6. August, in dem R'öntgen- kabinett der Gewerbe-Akademie Friedberg vorgenommcn wurde. Die Aufnahme gelang ganz vorzüglich und es zeigte sich, daß nicht eine Kugel, svndern wahrscheinlich zwei Granatsplitter ei» gedrungen waren, und zwar lagerten die Gcschoßslücle bedeutend tiefer, als dem Schmerz nach von dem Patienten angegeben wurde. Ein Stück befand sich im fünften Rippenzwischcnraui» und das zweite von einer Größe einer dicken Bohne im sechsten Rippen- zwischenraum. Das Röntgenkabinett der Akademie ist in hoch herziger Weise der allgemeinen Wohlfahrt gewidmet; denn dort werden die Aufnahmen kostenlos vorgcnommen. * Eine Äeistergeschichte wird der „Köln Zeitung" aus Sofia wie folgt berichtet: Die Wahrsagerin spielt tu de» mitt leren und untersten Schichten des bulgarische» PolkeS eine nicht unbedentende Rolle. Fast jede Familie hat ihre eigene Wahr sagerin, die teils aus oen Linien der Handfläche, teils ans den Karten die Zukunft zu prophezeien versteht: andere wollen auch im Satz des schwarzen Kaffees manches Lebensbild sich abspieael» sehen. Die Bulgaren schenke» der Wahrsagerin ein solches Ver trauen. daß sie wichtige Entschlüsse von ihrem Urteil abhängig machen. Unternehmen sie z. B. ein Geschäft, so wird die Karten- schlägerin vorher befragt, und selbst bei ernsten Krankheiten be folgen sie eher ihren Rat als oen des Arztes. Es ist leicht erklärlich, daß in solche» abergläubischen Volksschichten der Spiritismus erst recht lein Unwesen treiben kann. Als Beweis hierfür möge eine Begebenheit dienen, die sich vor kurzem in Sofia ereignet hat »nd allgemeines Aussehen erregt. Zwei jungen Leute», die sich ein gehender mit dem Spirllisinns befaßten, soll der „Geist" eine Stelle im hiesige» Zigeunervieltel bezeichnet haben, an der reiche Schätze vergraben seien Diese Stelle mußte nun sobald wie möglich aus gedeckt werden. Da einer der Unternehmer über gewisse Barmittel verfügte, verwandte er sie ohne weiteres in diesem Zwecke. Auch der andere verstand es, sich das nötige Geld in kurzer Zeit zu ver schaffe», um sich nnbedingt an dem sicheren Vorteil versprechenden Unternehmen seines Freundes beteilige» zu können. Acht Aibeiter wurden gedungen, die unter der Aussicht von zwei Polizcibeaniten Tag »nv Nacht graben mußten. Ein Zigeunerhänschen. daß tu dem von dem Geiste bezeichneten Flecke» stand, wnrde um de» hohe» Preis von 1000 Fr. angetanst- Sonst hätte wohl niemand 100 Fr. dafür gegeben, weil aber der Geist eS verlangte, scheute man keine Unkosten. Täglich holte man sich bei ihm neue» Rat. und seiner unsichtbaren Macht war es zu verdanken, daß noch vier weitere Arbeiter gedungen und einige andere wieder entlassen werde» mußlen. die er als unheilbringend und als einziges Hindecnis, g» den Fund zu gelangen, bezeichnest. So hatte man in beständiger Fühlung mit dem Geiste einen ganzen Monat gegraben. Endlich stieß man wirklich auf ei» Grab. Vorsichlig wnidc es geöffnet, doch man fand nichts weiter als einen türkstche» Säbel »nd einige Gebeine. Immerhin war aber die Freude über diese» Fund, drm nun be stimmt der andere folgen sollte, so groß, dnß die Arbeiter bei einem Fäftchcn Wei», das ihnen gespendet wurde, einen Tag stier» durste». Der Geist gab ihnen nun den richtigen Weg an, und man nahm die Arbeit mit verdoppelten Kräfte» »nd den größten .Hoffnungen wieder aus. aber diesmal leider ohne >edeii Erfolg. Nach zwei monatiger unuiiterbrochener Arbeit mnßten die Schatzsucher ihr Werk anfgebeii, weil das freie Gelände schon gänzlich ausgewühlt war und man n» ein großes Gebäude kam, dessen Ankauf wegen Mangels an Geldmitteln unansführbar schien. Auch der Geist wurde in der letzte» Zeit so wortkarg, daß man schließlich nicht mehr wußte, ob man sich noch aus der rechte» Fährte befinde. Einer von den beiden jungen Leuten soll sich'diesen Mißerfolg so sehr zu Herzen genommen haben, daß man »och jetzt für sein Lebe» fürchtet. Das beste Geschäft hat bei der Geschichte der Zigeuner gemacht, der seine mit Blech beschlagene Hütte so gut an de» Mann bringen konnte. * Die Lumpenwirtschaft. Unter dem verstorbenen König Wilhelm von Württemberg genoß am Stuttgarter Hose der alte tüchtige Arzt Hofrat L. trotz seiner stadtbekannten Grob heit ganz besonderes Vertrauen. Einmal wurde er zum König gerufen, weil dieser einen harten Fall getan und sich nicht un bedeutende Quetschungen zugezogen hatte. Der Doktor verlangte zum Verbinden alte Leinwand: nirgends im ganzen Schlöffe war dergleichen zu bekommen. Da wurde der Hofrat zornig und ries: -Zum ven«r. Majestät, ist das aber «in« Lumpenwirtschast bei Lporl-Nlichrichteii. Für die am kommenden Sonntag, nachmittags 2sö Uhr, bc- ginnende Herbst-Kampagne des Dresdner ReiinvereinS sind di Nennungen sehr zahlreich abgegeben worden, sodaß i» icücr Weist' guter Sport und große Felder am Start sein werden. Ta a» diesem Tage außer in Baden-Baden mir noch hier Rennen ab- gehaiten werden, dürste der Fremdenzuzug aus Berlin, Leipzig usw., ein großer sein, zumal durch die Aufhebung des Vercink- Totalisators es nun jedermann wieder gestattet ist, den Totali sator zu benützen. Ta für die billigeren Plätze nunmehr auch die Totalttatoroemitznng sreigegebcn ist, hat der Trctzdner Rcnn- verein auf dem 2. Ring T, welcher Platz um etwa 30 Meter dein 1. Platze näher gerückt worden ist, ein weiteres kleines Totali- satorgeonudc mit vier Schaltern und einer AuSzahlkasse eroauen lassen. Auf diesem Platze, als auch aus dem 1. Ring, kann man auch 5 Mk. Sieg und 10 Mk. Platzivetten abschlicßcn. Ta samt- , liche Gelder der jetzt >m Betrieb stehenden drei Totalisatoren zusammen rechnen, gibt cS einheitliche Gewinnquoten aus allen Plätzen. Ein rechtzeitiges Besorgen von numerierten Logen und Tribüncnsihcn, die mir im Sekretariat des Vereins, Prager Straße 6, 1. sCcutral-Theatcr-Passagej erhältlich sind, ist nur zu empfehlen, tLvetterl'erlclit des Kgl. Sächl. Meieorotog. Instituts tu Dresden vom 22 August 8 Uhr moigenS OTemveratur „ach Celstusi. Wetterlage tu Europa am 22 August 8 Uhr früh: — , c-: Richtung Ltat ou4» > ^ F u. Starke Name deSWiudes Stornow. >7b2 ;8VV leicht heiter !-^H —- Mal. Head! 54 r>8VV irisch hciler 4 N, StationS- Achtung > , Name 2"- u. Störte Wetter - Tp - AD deSWindeL ! ^ Scilly !7«V j8W Ichwach'wolkiq -»achkn 4 62 leicht heiter !^17, 0 Berlin j 64 leicht wolkeul ^ 16 0 Karlsruhe, 6!l schwach wollen! -j-I?! 0 Franks. M.! 68 !b< leicht wollen! -s-16- v Metz 6 , IN VV leicht heiter ,^12 0 ariZ 13 ' 63 leicht heiter 14! 6 lunchen 8 lA Still wolkenl -s-I7 0 Dresden 7! 64 ,080 müftig wolkig ^15^ v Florenz 64 8 leicht wollen! -^20 0 liom j 6:! ix letcht bedeckt -s-22j 0 N1»za 63> Still cheiter H»1 0 l k Lhristiänsd! 59 >80 schm, halbbed « 14> 0 Hoi'nrand s 6C NO massig wolkig 7> SkiidcSnäS 69 j8L<> stark,bedeckt -f0 Stockholm! 63 Still :wolkenl14 ^ ! .llopenhag ' 64 leicht bedeckt j 15 6 Memel ! 6.3 !iVX>V schw. molken! -s 19 0 Swiuem. I 65 leicht heiter >4 16 v Gkagen l 63 8 schwach bedeckt j 4 15 0 Sylt > 62 880 leicht bedeckt 416 0 Hambg. 1l 63 .080 leicht bedeckt j-415 0 Helder ! 60 ,8^V leicht wolkig j-^18 0 Jni Nord-W«ffen bat sich ein neues Tief gebildet, daS sich bereits ostwärts auügebreUet bat. Die nordöstliche Depression ist im Verschwinden begriffen Der hohe Druck bat sich nach Osten verlegt und befindet sich daS Mannrum zur Zeit über Ost-Deutichland und West Rußland, Sachsen steht noch unter dem Cmfiustc des östlichen Hochs. Je weiter die Depression ostwärts vordringt, uni so mehr finde» westliche Winde in Tcuischlaud Eingang. Hierdurch werden Zunahme der Bewölkung und mäßiger Trm- peralurriickgang bedingt. Wltternngsverlauf in Sachsen am 21. August. Sla»«n ! S«> remv. 8 1 Dresden t-'ew-ig IIS 20 5 13.6 Still 4 S IN : 20 0 14 0 t>i>V l lb l Zschadraf-, 220 20.2 2 2 ! XV 3 16.9 SiMtzen LE autze Zittau _ 20 5 12 6 VV k iV 1 14 'K« 19 5 i:i 2 K XV 2 69 ilO 19 2 13 7 iV 2 2.7 Station 8««.! Tem», HSd» u, ! ^ 8 - s l Sttn» !ZS 7,7 a:> N 7 »reidrru 70« l« > 12 2 X S»n«der,! «»z 1« 6 12,7 ! cv enior > »oa i?o ui r rcrv -?m«-d«rsi ! 7S, INS INN K 2 7! -Mtzeichai» 772 17 7>il.<> «« ,". « rig>i«n>-r^ I >12 ! n.vj « k i rv c » v Der Niederschlag, der am '.nachmittag des 20, August eingetrelen war, dauerte bis ,urm Morgen des 2i. August an. Im Lause des Vormittags trat wieder Ausbeiterung «in. die mit einer Tcmoeraiursteigcnmg verbunden war. Die Niederschlagsmengen vom 20 bis 2l. August find besonders in der Leipziger.ürelshauplinannschasl bedeutend, aber auch m anderen Landes teilen siete» vielfach mehr als 10 Millimeter. Das lffebirgc batte am Morgen Nebel, daS Barometer stand zu hoch und stieg im Lause des Tages. — Meldungen vom Fichtelbergc: Westen und Norden schwacher Nebel, matter Sonnenuntergang, Abendrot, Sonnenaufgang nicht sichtbar Wettervronnose für den 23. August: Witterung: Unsicher. Temperatur: Normal. Windursprung: Südwest. Luftdruck: Mittel. LVasserftgud Budwcis Praa 21. August - 10 fehlt 22 August - 12 fehlt ver IKIVe »uv Moldau. Pardubitz Meftstk Lcittneritz Aussig Dresden — so — 67 — es - 2t — IbO — 26 — 78 — 60 — 29 — 162 Strevlnnwr, durchaus erfahrener kirrkslilisi'. mit rrutvn kuulnirinnlüivli. wenn möglich auch sremdsprach- lichen Kemstnisse», wird in dauernde Stellung zum baldig Anlrilt gesucht. Gcfl. Auer biettmgen mit Lebenslauf und Gchaltsaiisprüchcn erbest« an IksissllörErÄuitvsrk ?»I>! Mil itiÄckkli. Tüchtiger, in Fabriken gut cinncfichrtcr MeiM für dniicrndc Stellung von alter Firma lOell rrvi»«,-!»«. Re flektiert wird nur aus Herren ge- ZtlMnili« arbälack MlMiliick ii. ». sür dauernd aesncht. Offerten unter VI'. T-. »NK au Ilnasnnsloln «L Voller, Hlnixelelrnri;. Reisender, gel Tetaillstt. z. Bes v. Detail gcsch. p. 1. Oktbr. ges. Attss. Off. in. Bild n. Gchaltsanspr. u. 8.12 Postamt 12. Stellung als Buchhalter, Sekrc- ^ tär, Verwalter erhalten jg Leute nach 2—Zinouatl. gründl. AuSlstld. Preis mäßig. 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