Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189602072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960207
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-07
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1896
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IlnbadV wuidrn rlnstimmlg gutgeLkißen, wob« «dg Rostasky üb« ba« Vad <M« unk »eine elnsnche Sediegendelt seht lobend auslvrach Tort lei Alles nett unv iaubee. -vgn- dir Brunuenmädchen Bei Kap. 7. .Leipzig« Zeituna". rrgim Ab«. Gcner (svj.) bas Wort zu den gewohnten Auaittirn »ein« Pan« gmen diese« Organ Tie Zuschüsse für die „Leipz. Ztg" und daS ,Tre«dn. Joum" jrir» zum Fnisirr HInau-arworfcn. und mau -olle die dridr» Blätter vriichmrlzrn. Dir „Letlsj. Ztg." »et immer noch da- irüberr Hetzorgan Aba Horst ikonstt regte eine Ei mäßigmiq des Abonnement-Preises von 24 aus 18 M an Herr Staat-mmist« v Mctzs ct> erwideNr. daß dann dir schwachen Nederschüsse ganz in Wegsall kämmen würden. ES entspreche de» Würde der Regieruiin. über eln eigenes Organ verfüge» zu können, in welchem sie ihre Bekanntmachungen »u'güchsl schnell veröffent- llchen könne. Tie vom Aba Gey« vorgrschingenr Maßregel werde idrm Zweck verfehl«, Ei"e Vermittelung der Ausichteu, ob in dieser Zeitung gehetzt würde oder nicht, sei ,a ausgeschlossen. Tie Regierung emvieme aber sowohl der offiziellen wie der ihr be freundeten offiziösen Presse eine n.vglichsl obiettive Brhaiidluug politischer und wlrrhschastiicher Gebiete. Er cmpsehle den Bcr- Iretern d« nichtsoziatdemokratischen Presse, bei sich Einkehr zu halten und nicht die Presse irden Tag mit Artikeln iniuriös« Art auszuslatten. Auch dir den extremsten Richtungkii dienende Presse habe doch inimer die Verpflichtung, in den Schranken sich zu be wegen. die sür »des Prcßorgau angemessen sein müssen. Tie sozialdemokratische Presse nehme vollständige Freiheit de» Beweg ung in Anspruch, und diese werde ihnen gewährt bis zur Grenze des nur irgend Möglichen. Er mochte ihr aber dringend eiupsehlcn. ein gewisses Gerechtigkeitsgefühl walten zu lassen und den Grund satz „Gleiches Recht sür Alle" auch denen igen Presse gegenüber anzuwenden, die nicht das sozialdemokratische Interesse vertrete. Nach dieser Richtung verlangten die Herren sür sich vollständige Freiheit der Bewegung, während sie der übrige» Presse dir ge messensten Hesseln auferlegen möchte». .Hieraus erwiderte Abg. Gen« u. A.. wenn man ihm und seiner Partei den Ton des An slandes lehren wolle, so verweise er aut de» To» des „Bntcrland". Wenn die Kammer i» ihrer Mehrheit sür die Zuschüsse zur „Lechz. Ztg." stimme, so beweise sie nur. das; sie ein amtliches Organ haben wolle, welches in dem Parteikampse in ihrem Sinne Partei ergreife. Herr Staatsminister v. Metzsch verwahrte sich wiederholt gegen den Vorwurf, daß die Regierung die Schreibweise einiger vom Redner angeführter, gegen die Sozialdemokratie gerichteter Artikel der „Leipz. Ztg." billige. Abg. Opitz ikons.i widerlegte mehrere Behauptungen des Abg. Ge»cr. trat ebenfalls sür eine Abonnementsermäßtgung der „Leipz. Ztg." ei», sowie snr eine sorg »amere Auswahl ihrer sur die wistenichastliche Beilage bestimmten Artikel. Aba. Geyer sprach niit Zustimmung der Kammer »och ei» drittes Mal. verirrte sich aber dabei ans die Hnndwertcrsrage, bis ihm der Präsident diese Abschweifung vorwars. Daraus winde Kap. 7. „Leipziger Zeitung", und Kap. 7l», „Dresdner Journal", gegen 18 Stimmen angenommen. — Nächste Sitzung heute Vor mittag Ist uhr. — Obwohl der letzte Termin <!!1. Januars zur Einreichung der Erziehungssormulare seitens der Vorm ü »der bei der Vor mundschastSavthriluna des Königl. Amtsgerichtes längst »«strichen ist, sollen doch noch Hunderte derartiger Formulare im Rückstände sein. Es dürfte sich daher sür die Säumigen, wenn sie »ich« in Strafe genommen sein wollen, cmpschlcn, das Veriäumtc nun mehr schwunigst nachzuholcn. — Tn erste Nachtrag zur 2- Internationalen Gartenbau- Ausstellung zu Dresden vom 2. bis mit 10. Mai ds. I. ent hält u. A. ein«, Nachruf für die verstorbenen Mitglieder der Kommission, Bestimmungen über Beschickung der Ausstellung, Bestimmungen üb« den Warmwassccheiznuns-Wcttbcw«b. Gc- ichäitSordnung für die .Herren Preisrichter, Ehrenpreise und Preis- bewerbungen, Nachträge und Veränderungen. — Ein falsches Zweimarkst ü ck winde am Montag am Postamt in Freiberg angehalten. Das Falsifikat trägt d,e Jahres zahl 1876, greift sich fettig an und besitzt dumpfen Klang. Tic Adlerprägung ist ziemlich gut, dagegen erscheint die Umschrift der Kopfseite ziemlich unrein und verwischt; ebenso ist der Kopf des KaiiciS sehr mangelhast auSgrsührt. Das Muuzzeichc» fehlt: cs sicht aus. als ob dasselbe weggcstanzt worden sei. Das Geldstück ist scharf gerändert. — Die durch verschiedene Blätter gegangene und auch von iiuS gebrachte Notiz, das: die Deutsche Straßenbahn ihre prowltirte Linie durch den Loschwitzgrund nach B ü hlan demnächst zur Ausführung bringe, erweist sich als durchaus nicht zutreffend. — In Leipzig überreichte vorgestern eine Deputation der philosophischen Fakultät, bestehend ans den Herren Geh. Hofrälheii Professoren Tr. Pscsser. Tecan, Heinzc, Ribbcck und Professor Tr. Ratzel. Sr. Excelleuz dem Staalsmiiiistcr Tr. von Seydc- w i k im königlichen Palais daS Ehren-Tokior-Tiblom der philo sophischen Fakultät. — Leipzig. 6. Februar. Heute früh hat sich ein <12 Jahre alter, verheiratheter Handarbeiter in seiner in hiesiger Körnerstraste gelegenen Wohnung durch Erhängen entleibt. — Ter nach unserer gestrigen Notiz vorgestern Abend hier in der Promenade an der Tchillerstrahe ausgefundenc Leichnam eines Eroschssenen ist heurc Morgen in der Anatomie als derjenige eines jungen Kauimani's Namens Otto Pellage aus Dessau rclognoScirt worden - E r il c Ko m in e r. Jreitag, den 7. Februar. Mittags >2 llbr. -Antrag ans der Regisirande und Beschlüsse aus die Eingänge. Bericht über d,r Beschwerde dev Schuhmachers Johann Andreas Rodig »i veir-ig- - mdcnau wegen Aechtsverweiacrung und Rechtsbeugung. Antrag zu der Petition der Socictälsbrauerci Waldichlößchcn in Dresden, Vermittelung e-'r Rückgabe des anszugcbenden Areals der Schäme Nr. «i an dieselbe be trencnd. Anzeige über eine sur unzulässig erklärte Petition. — I >veite Kammer. Freitag, den 7. Februar, Vormittags u» Uhr Schlusiberathung über TU. in, 20 und 2l des nnherordentliche» JtanlshauSIialts Etats sür I8W97. Verlegung der Eilgntgbscrtigung in s hemnitz und Erweiterung der Bnhnsteiga,-lagen daselbst. .Scrsiellung eines Uangirbahnbosö bei Hilbersdorf und Anlage einer Haltestelle am Knchivalde bei Chemnitz betr. TageSgeschichte. Deutsches Reich. Bei der Ersatzwahl sür den Reichstags wahlkreis Mayen, der eine unbestrittene Domäne des EentrumS bildet, wurde der Eentrumskandidat Wallnubon, gewählt. Der parlamentarische Abend beim Reichskanzler am Mittwoch gestaltete sich nach dn „Nat.-Ztg." ebenso anregend wie lebendig. Unermüdlich erwies sich wiederum Fürst Hohenlohe, der sür icden 'einer Gäste das treffende Begrüßiingswort fand und von seinem Sohne, dem Prinzen Alexander, sowie Herrn LegationSlalh Ham- nionn und dem Rittmeister der Garde Kürassiere Grase» Schön born wirksam unterstützt wurde. Reichstag und Buiidescath sowie die Reichs- und Landesbebörden waren zahlreich vertreten, nicht minder die Kreise der Berliner Industrie, während viele Uniformen dem Bilde Farbe verliehen. Die Aussichten des bürgerlichen Ge setzbuches wurde» dann an den anbeimcinden kleinen Tischen un weit des Buffets und in den lauschigen benachbarten Räumen hoffnungsvoll erörtert. Aber auch die Kritik blieb nicht aus: sic wollte daS allzu rasch erhitzende Gaslicht im Reichskanzler-Palais durch die elektrische Beleuchtung ersetzt wissen. Ei» in parlamen tarischen Tinge» wvhlersahrcner Kollege stellte der aus diese Reform bezüglichen Kreditsorderiing das günstigste Horoskop, und ein früher in Straßburg thätiger Freund der Presse bestätigte, daß der Statt halter-Palast in den Rcichslandc» in dies« Beziehung dcm RcichS- Knnzlcr-Palais zunächst noch „über" wäre. Der parlamentarische Abend wird aber, trotz des noch bestehenden Mangels einer elek trischen Beleuchtung, allen Thcilnehmnn jn freundlichster Erinner ung blelbev In Betreff dn Mischen Lehrkräfte an den Volksschule» Ber lins ist nunmehr beim Magistrat das erwartete neue Reskript des Kultusministers eingetroffen. Es sollen künftig i» den Volks schulen Berlins Mische Lehrkräfte nur so weit zur Verwendung kommen, als der jüdische Religionsunterricht mit sich bringt. Jede jüdische Lehrkraft hat mindestens 12 ReltgionSstundcii zu «theilni. Nur mr die darüber htnauSreicheude Stundenzahl dürfen jüdische Lehrkräfte auch zum Unterricht in anderen Disziplinen verwandt werden. Das Reskript verbietet zwar nicht schlechthin die Ver wendung jüdisch« Lehrkräfte zum Unterricht in der Geschichte und im Deutsche», cs wird ab« verlangt, daß bei der Ausstellung dn Lebrplänc die Verwendung Misch« Lehrkräfte in diese» Disziplinen möglichst vermiede» wird. Namentlich sülchtet der Minist«, daß bei dem Unterricht Misch« Lehr« i» der geschichtlichen Darstell ung d« erhebende Eindruck d« Kreuzzüae aus die kindliche» Ge misch« abaeschwächt werden könnte. Außerdem sollen die städtischen Behörden »ährllch die Lehrpläne und die Statistik über die Milchen Kinder und die jüdischen Lehrkräfte mitthetlen. Jn der Angelegenheit der Fahrkarten-Unterschleife zu Frank furt a. M. werden die Untersuchungen fortgesührt. Außer Schaff nern und Zugführern haben sich auch verschiedene Unterbeamten von Zwischenstationen zu verantworten, dt« beschuldigt werden, den Turchstechneien iniosmi Borschub geleistet zu baden otS sie doich gewiffe Zeichen die Kondukteure und Zugführer schon vor dn Einfahrt in die driieffendc Station von d« Auwesenkeit eines Konlroleuis bkiiachrtchiigleu. I» der Svezialdttrlliou der Ludwigs- batn, hat die gegen die Ludwigsbad» Beamten anhängige Unter suchniig »och nachträglich viel Staub ausgrwiibcll, weil ein Mit glied de» Spezialdirettivn ohne Wiste» de, übrigen Mitglieder den Hamburger Polizei Organen die Erlaubnis: zu Nachforschungen aus dem Gebiet der Ludwigsbahn ertdettl bat — In Main; wurde dir Frau des in die Fablkarten-Aiigrlrgrnhrii verwickelten und »«hasteten Zugsichrers Schlrluig infolge des Schrecknis üb« die Verhaftung ihres Mannes irrsinnig. Zum Fall Stern wird der „Franks. Zig " aus München de richtet „In nirisliichc» Kreisen wird die Fiage erörtert, ob durch den Reichembiläums Gnadenerlaß des Priuzrrge,ile» auch der dmch den Kissing« Vo>lal> belaiint gewordene Amerika»« Stern sein« Freihrilsslrnie ledig geworden sei und ob er die geleistete Bürgschaft von Ktz.000 Mail -»rückerhalte» werde." DaS griiauitte Blatt be- inerll dazu: „Das; die vienehnlägigeGeiäa,,aii;sl>aie Herrn Ster» duich de» Gnabenktluß «lasse» ist. unterliegt lciiirm Zweisel. in Betreff der Kaution handelt es sich darum, ob sie bereits Versalien ist oder nicht Hat das Gericht sie sür versallc» «llarl. waö ge schehen konnte, falls Ster» einer an ihn ergangenen Aufforderung, sich bis zu einem bestimmten Termin zur Verbüßung der Strafe zu stellen, nicht Folge geleistet hat. io wird sie durch den Gnaden- akt nicht frei." I» einer uni«« letzten Nummern war die Behauptung der „Trutsche» Gastwilthsztg." mitgelheitt. daß der flüchtige Prokurist HanS Priem« von dem Ebes der Firma Ferdinand Fliittch. vei der er angeiiellt geweic» war, bei seinen, Abschied Reisegeld zugesieckt erhalten und daß der Ehcs gegen ü bei chen liberalen Bestrebungen nach Umbildung de- Reiches anzu 'chlieyrn Bulgarien. Tie Mutter -Prinzen»- Elrmrniiiie und die Gemublin des Fürsten Ferdinand baden an den Pap» einen Bur- gesandl in dem sie «kläue» daß sie gegen die mriilrgilche E»,i Version des Pilnre» Boris Protest»! hätten daß ab« alle ibrcB mühuiigru iiuchilos geblieben seien Schließlich rrdiiteu sie si,1 de» päpstlichen Segen. Nach dem Wie»« ..Vaterland" beabsi b tigt dir Fürstin Lmnie zu ihrem Gemahl „ich: mehl zuruckzulebre» vielleicht iei die Reite sogar die Vorbereitung zu einem noch weiteren Schlitte. Fürst Ferdinand von Bulgarien bemchie vor iciner Reffe »ach Rom im strengsten Inkognito iriiirn aus Schlv,: Berg beim Gras. Herzog Adoli weilenden ^chwiegervat« de» Hering von Parma damit deiielbe die Abreise der Fürstin Marie V »> e anläylich de, Taufe des Prinzen Botts verhindere. T« Herzog von Parma lehnte die Intervention ab und billigte da Vorgehen -einei Tochter. Wie die «Tniln News" ans Rom melden habe die Prinzen», Marie Louise von Bulgarien den Papst gebeten, ilireEle mildem Prinzen Ferdinand auizulösen. Ter Papst habe indcsie». obwohl er durch das Manifest des Prinzen und lieionders durch die A» ipiclung aus sich, wie man annimml, sehr ausgebracht war, ihr vor solchem Schritte abgerathen Ministerpräsipcitt Stoilviv ist in Konstaiitinoprl eingetroffen und hat sich ivsort zum Nildizpalasl begebe». 2l»ieril>i. Das Komitee sür auswärtige Angelegenheiten i» Washington berichtete über eine neue, die oubanffchc Frage be treffende Reiolnliv», welche erklärt, daß zwischc» Spanien und d« noch Mn Ml. von der Bevolkeiung ans Euba durch Waffengewalt rrllärtca und drin Ausreff:« i ouirccht gehallcncn Regicrnng in Euba ein Kriegszustand bestehe. « eine wahrhaft bcwuuderungswürdige Langmuth bewiesen ! »»d day die Vereinsglen Staaten von Amerika strenge Neutralität habe. Hierzu wird verschiedenen Plättern von der genannten beobachten und beiden im Streit liegenden Parteien die Rechte Firma Folgendes berichtigend mitgelheitt: „Weder die Finna noch einer ihr« Ebeis bat sein Priem« -M'0 Mk. oder irgcnö welche Sumnic zur Flucht gegeben, cs ist auch unrichtig, daß die Ebe'S aus einer mmalffcben Mitverantwortlichkeit bernuS dem Priem« irgend welche Unterstützung haben zukommen lassen." Oesterreich. Im n,rd«vst«rcichiichen Landtage gab cs großen Standal Jn der Erörterung über die Bahnronceisionen ariss d r z?lnliienut Gregorig den libeialen Abneordnrten und LnndcsnuSichußniitglied Ti. Granil'ch heilig an. Dieser batte in Wien als Rechtsanwalt mrbrrre Prager Firmen und Geiellichaitrn vertreten, die unter der Minisierschast Pino's Bahnrvnceisioncn «halten hatten niid an welche der seinerzeit im Abgcordnetcnhanic viel gcnannlc ^lgent Klier, der die Eonccisiviicn vermittelte, große Geldnnio>d«imgcii gestellt hatte. Grcgarig bedauerte, day der Landesansirhnß dicicn Mann (Grnniiiclff in seiner Mitte dulde: er verunziere durch «'eine Anwesenheit den Landtag. Ter Land- marichatz ertlieillcGregorig den OldnungSruf. tstraintsch erwiderlc, er habe in Vcrlrelung seiner Kliciilen einen Vergleich geschlossen mit einem allerdings berüchtigte» Siibieklc: aber als dessen Gegner Er weise die periönlicben Verdächtigungen mit Verachtung zurück: das ganze Material liege übrigens dem Gericht vor. Gregorig: „Ich erkläre, daß die Parteien, die Granitsch vertreten hat, eben falls berüchtigte Gauner waren: die Forderunaen. die der Agent an dicic Gauner hatte, haben sich ans Bcslcchnngsszeldcrn zu sammengesetzt. Er halte Provisionen zu erhalten sür seine Thätig keil, daß er Regierung-Sorgane bestochen habe: und dicic Gauner, die RenieriingSorgane bestochen haben, bat Granitich vertrete» Landmaricball: „Sic haben sein anderes Wort stcchung. Ich glaube, Sic Gregorig ict»ciciid: ^.Sic sind bestochen worden." Laiidmarichall: „Ich ritte Sie zur Ordnung!" Gregorig: „Ich «kläre nochmals, daß die RegicruiigSorgaiie durch Klienten des Abgeordneten Gianilsch bestochen winden." Landmaiicball: „Und ich erkläre nochmals, das; ich Sic sür diese nnaiialisizirbaren Ausdrücke iiiid Angriffe zur Oldnniig ruse." Gregorig schrei!: „Sperre» Sic lieber die Gauner ein. das ist geichcidter." Laiidmarichall: „Sic haben gar »ichis mehr zu antworlc». wenn ich Sic zur Oldiiiiiig ruse." «Gray« Lärm. Zahlreiche Zwiichenruie: „Frechheit", „Gemeinheit".) Gregorig: „Ich werde die Namen aller dieser Gauner nennen." Laiidmarichall: „Ich eriuche Sie. wenn Sie sich nicht anständig be nehme» wollen, den Saal zu vettassc» ... Gelächter bei de» Aiitiiemiten und Ritte: „Das gicbt's in nicht.") Ich ruse Sie neuerdings zur Ordnung." Gregorig: ..Mich grünt io was nicht!" Laiidmattchall: „Sic benehmen sich in io slandalvier Weise, wie es Abgeordneten unwürdig ist." lBeifall.) Gregorig: „Die dort sind iinwüldig. hier zu sitzen! statt die Kerle in's Kriminal zu schicken, giebt Mali mir Ordnungsrufe." In Hohe des anhalten den Skandals unterbrach der Landmnrschall die Sitzung, nach deren Wiederaufnahme Ruhe eintrat. Die Prinzessin Anna Roba», die in Welßenbacb bei Baden iOeslerreich) wohnte, ist seit einigen Tage» verichwiinden und hat drei Kinder und eine Amme, von allen Mitteln entblößt, zurück- gelassen. Ter Gatte Prinz Jvies Rohan war seit längerer Zeit nicht bei der Familie. Jn Reichenball sollte ein BiSmarckbrnnneii errichtet werden Durch die Blätter länit letzt die Mitthcilnna, daß daS bayerische SkaatSniinislcttiim enlichiedci, habe, die Errichtnna des Bismarck- briinnens dürte nicht stattsinden. Nach der „M. Allg. Ztg." ver hält sich, wie von vornherein angenommen werden konnte, die Sache ganz anders. Das Denkmal war als Brnnnci,-Denkmal gedacht und st'llic im Kingarlcn des BadcS Rcichrnhall ailsgcstellt werden. !>>»» haben darüber die beiden Stnaisministerien des Inner» »iid des Knltns Gutachten der königl. Akademie der bilden den Künste eingebolt Nach dieirn Gutachten wnide der in Aus sicht genommene Platz im königl Knrgartcn sür das Denkmal nicht als geeignet erachtet und deshalb der Stadtvertrctnng Reichenhall bezw. den, besondere» Denlmal-Koiiiitee in Bad Reichenhall die Wahl eincs anderen »nd paffende» Platzes nahegelegt Tie bekannte B»chlia»dll»ig«siima Wolfgang Schaumburg in Wien ist in Konkurs gerathen Ungarn. Das Eraebnff: dn Konferenz der beidnscitigen Finanzminister soll die Vereinbarung mehrerer auf die Bankfrage und die Valiitaregiilirittig bezüglich« Geietznitwürfe sein. Frankreich- Fra» Rownkhal-Saint-Eerc beantragte ge- richlltche Gütericheidung Ztalien. Im Vatican bewcht große Entnistung über die gegen den Papst gerichtete Stelle in der Kundgebung deS Prinzen Ferdinand. Eine vom Staatsickrctarintc ausgehende Abwehr in der „Voce della Verita" sagt. „Die vorgerückte Stunde gestattet uns nicht, die Thal und die Worte des Fürsten gebührend zu brandmarken, aber der Fürst irrt schwer, wenn er letzt sich und sei» Haus vor künftige» Anicchlaiigen geschützt wähnt: denn schon geht die russische Orthodoxie daran, sein Hans zu zertreten, nach dem sic cs entehrt hat." Ein Kardinal bestritt, daß der Papst den Fürsten rxcommnniciren werde. Eine andere Frage sei, ob der Fürst nicht cko furo den canoiiischen Satzungen verfällt. I» den Straße» von Parma demonstrirtrn die Arbeitslosen. Abends zogen tausend Arbeiter vor die Präfektur mit dem Rufe: „Arbeit und Brot!" Gendarmerie und Polizei zerstreute die Demonstranten. Tie Behörden trafen große Vorsichtsmaßregeln. Infolge der Erhöhung der Maß- »nd Gcwichtsstcu« revollir- ten die Bauern in Sala bei Birlla. Zwilchen den hingrsandlcn Truvpen und der Bevölkerung kam cs zum Kampf, wobei die Soldaten scharf ichosse». Vier Eivilistcii blieben todt, viele wur den verwundet Es soll eine Triippenabtheillmg sich nach Assab cinschiffc», um rventnell einen treu gebliebenen Haustastomm zu beschützen. Portugal. In Lissabon wurden 57 Anarchisten verhaftet zu dem Zwecke, die Person zu «mittel», welche eine Bombe vor dem Haitte eines Arztes geworfen hatte. Dn Arzt ist derjenige, der daS Zciigiliß unterzeichnet hatte, durch welches die Geistesgestört heit des Arbeiters sestgcstellt wird, der kürzlich einen Steln nach dem Wagen des Königs ncschleudect hat. Belgien. Tcni „Etoilc" zusolge stießen in Brüssel viele Rekruten bei der Beeidigung statt des üblichen „Es lebe der König" allerlei ansständischc Ruse ans. Im Hrnnegnu sind MX) Bergleute ausständig und fordern eine Lohnerhöhung. Tic Regierung Uetz die sozialistische Zeitschrift „Eonicrit". die zum Rckruteiiaiisstande auffordertc. mit Beschlag belegen. England. Die Tbatsache, daß der Chefredakteur und ein Redakteur der „Pall Mall Gazette" von deren Eigenthümer, dem amerikanischen Millionär Astor, entlassen wurden, erregt gewaltiges Aussehe». Infolge dieses Vorganges haben sämmtlichc Redakteure des Blattes ihre Entlassung genommen Türkei. Ter Sultan hat die cguptischc Regierung «sucht, den geflüchteten Murod-Bcy, der gegenwärtig ein liberales türki sches Blatt in Kairo redigirt. nach Konstantinopel zurückzuschicken. Tte Regierung hätte geantwortet, daß sie nicht zur AuSlirserunff gcnrigt sei. Tie nächste Nummer des liberale» türkischen Blattes wird die Aufforderung an die Armenier enthalten, sich den türkt« einer kriegsübrenden Vereinigten Staaten Macht in de» 'Häfen zugestehen sollen. und Territorien bei Musi und Wissenschaft. ff In der vorgestrigen Vorstellung der König!. Hoiop« ,.D i c Hugenotte »" sang -He« Halpcr vom Stettiner Stadttheot« a. G. den Marcel mit etwas günstigerem Ersolg als vorher den Laiidgrasen in ..Tannhäuier". Der alte hugenottische Haudegen liegt ihm ungleich besser als der würdevolle Landgraf, der instrumentale Anspltt; der Mrycrbeer'schen Musik trägt die Stimme vortheilhaslcr als die Wagucr'sche» volltönigen Harmonien Im Nebligen bestätigte sich der erste Eindruck ohne hedeiilcnden Unter ichicd. Der stimmliche Vorzug des Gastes liegt in der mittleren und hohen Lage. Tie Tieie ist kraftlos und reicht sür eine grönerc Buhne nicht aus. Tcni Dresdner Hosthcakcr mangelt es nb« vor Allem an einem crslcn ticscn Baß, an dem Gcgeniheil dessen, was Herr Halper zu leisten vermag. Der Gastipielzweck des Stettiner Künstlers ist nach der wiederholten Schätzung sc-ner stimmlichen Darbietung wohl erledigt. Zu der bereits bekannten vorzüglichen Tarstellung^der Partien: Vnlentine-Fraii Wittich. Margarethe Fräulein scleky, Ncvers-Herr Scheidemantcl trat vorgestern die Ncubeictzung des Pagen mit Frl. Wcdekind. Gleich mit dem ersten Male hat Frl. Wcdekind die AnstriltSaric brillant gesungen und mit der Aussübrunn der koloristischen Verzierungen lebhaften Bestall gesunden. Es wäre ab« unbillig, über diesen Erfolg die ganz auSge;eichii?le Repräsentation dieser Figur durch Frl. .. . . ^ Boffeilbeiger zu vergessen, die sich gerade mit dieser Partie vor andcrcs ^port »u .Nuiidc als Be- züglich abznsliiden weiß Ten Ravnl des Herrn Szirovaika über sehen das .lllcs »>, ihr« Vhanlaiie. ! man am besten mit Schweigen Ü. 8t. I ff Königl. K onscrv a t orin m. I. Was im Leben der Natur die Erntezeit, das ist im Schilllebcn die Zeit der Pristungcn. Ob das, was Lehrergcichicklichkeit und Schülersleiß im Laufe des Schuljahres au guter Saat ausstrcltten, aus sruchtbares Ackerland gefallen ist. ob cs lustig gekeimt, getrieben und schließlich geiundc Früchte angesetzt hat — die harte, arbeitsreiche Zeit derPrüsungS- ernke beantwortet diese Fragen bald in gutem, bald in schlimmem Siune. Wenn die kommenden Prüsnngsabendc des Königl. Kon servatoriums halten, was der vorgestrige erste Mnsitabcnd der Einzelsach'chüler iMittcnhansi verwracy. so darf Herr Hosrath Krantz und mit ihm icin Lehrcrkollcgmm in diesem Jahre ans eine recht nute. «IragSreichc Ernte blicken. Erstaunlich viel Gutes war an diesem ersten Abend zu beobachten. Um galant« Weise mit den Damen ;n beginnen, sei zunächst mir bewndcrcm Lobe zweier Klnvicrschüteriniien der F,au Rappoldi-Kahr« gedacht, der Frls. Becker und Runge. Erstere trug eine Schumann-Sonate (op. 14) mit recht gutem Verstänvniß vor, während Frl. Runge den Klavier Part einer ebenso geholt- als wirkungsvollen Violirffonate von Rich Strauß zu schönst« Geltung brachte. Da ihr Partn« am Geigenvultc. Herr Gumpert (Klasse Rappo!di>. seine Ausgabe vor züglich löste — selten wird man einem Schüler eine solche Wärme und Noblesse der Tonbildung nachznttchmen haben —, erhob sich dieser Portrag zur vollendetsten Leistung des Abends. Sichere Technik und guten Anschlag bewiesen auch Frl Altrock (Klavier-! ! klaffe Krantz) und Herr Meyer (Klasse Vetter): doch litten ihres ! Vorträge. L-moll-Sonatc von Gricg op 7 und Kancia c.rprieeioi von Mendelssohn ap. 11. etwas unter rhythmischer Ungleichmäßig-s teil, einem Fehler, den Herr Men« übrigens spar« bei mehrfachen Llederbeglcilungcn gtücklich vermied. Die austrctcndcn Sänger und Sängerinnen boten diesmal ebcnsalls viel Ersrcnliches. Herr P. Wolsi worgebildet durch die Herren Böhme und Mann- besitzt eine klangrcichc Stimme von echtem Tenorttiiibre: iei» Vortrag einer Arie ans „Elias" war zwar noch clwaS nüchtern, ab« korrekt und absolut rein. Eine ausgiebige, sonore Altstimme, die durch Frl. v. Kotzebuc eine treffliche Schulung erfahren, besitzt Frl. Henri«, wie sich aus ihrem sehr beifälligen Bortrag mehrerer Lieder ergab. Als Dritte im Bunde der GcsangSclcven präsentirtc sich eine Schülerin der Frau N. Falkenbcrg, Frl. v Bandet, deren Sovraiistimmc zwar nur bescheidenen Fond besitzt, die aber ibre drei Lieber von Umlauft, Dvorak und Delibes recht nvmnthig und im kolorirte» Gesang schon recht sicher anssiihrtc Schließlich sei noch des strebsamen Violinisten Herrn E Woli Erwähnung geihan, der, am Klavier von seinem Lehrmeister Rappoldi be gleitet, eine mit technischen Schwierigkeiten aller Art gepfefferte Othello-Fantasie von H. Ernst recht wacker durchführtc, wenn er auch selbst erkannt haben wird, daß bis zur Weitcrentwickelung zu einem Zilkunsts-Paganini noch Manches zu thli» übrig bleib! —ckt ff In der Königl. Hosov« gelangt heute „Lohcngri n " zur Aufführung. Anfang halb 7 Uhr. Im Königs. Schauspiel Hause geht zum ersten Male „Tic Maus". Lustwiel in drei Alien von Paillcron in Scene. Anfang halb 8 Uhr. ff Mittheiluna ans dem Bureau der Königl. Hosthcotcr. Die Sonnabend-Vorstellung von „Stradella" im Königs Opernhaus beginnt wegen deS am gleichen Abend im Königl Schauspielhaus stattsindrnden SubskriptionsballeS bereits um O'/e Uhr ff Herr Hoffchaiispiel« Franz studirt gegenwärtig an ein« großen und bedeittnngsvollc» neuen Rolle, in welcher er in den nächsten vierzehn Tagen austrete» wird. Das Stack heißt „Tic Ehe". Diesmal wird Herr Franz aber die Rolle des Ehemanns nicht nur, wie sonst üblich, sür die flüchtigen Stunden cinrs Abcnds übernehmen, sondern dolumcnlarttch sicher fürs ganze Leben. Tic junge Tanic, welche deinnächsl sich Fra» Hoffchau ipiclcr Franz nennen wird, ist die Dochte: des hiesigen »«ftorl'encn Dankdirektors Hermann. ff „Eomtcssc Guckers" ist bis heute die große An ziehung des RrsidenzihcatclS geblieben. Das Haus ist gewöbnlich schon TagS vorher ausvcrkaust dos Orchester geräumt. Nächst „Madame Sans-Gcnc" ist „Eomtcssc Guckeil" ein Kattcninagnci äewordcn, wie ihn die Rcsidenztheaterbübne nur in den seltensten Fälle» gefunden hat. Das reizvolle Stück dürste laum vor Beginn des Schweighofer'schcn GastipiclS März) vom tHepertoir ab gesetzt werden. ff Im Mnienhaiisc findet heute der Klavier Abend von Irl. Cliatorinc von IatchinowSka statt. ff Auch ii» verganaeneii Jahre »al die P e n i i c> „ a n si a I l de r deutschen I o u r n a l l st c n unv Lchr > stücller recht besric- digendc Fortichrlite aemachl. Ihr Vermögen l-gt bereits das -wette Hunde« tausend Mark überschritten: davon sind l!»6.oaa Ap j„ unnldelinagigen sicheren Werthen angeleg!. Außerordentliche Beitroge iloi'en der Anüoli von ihren Mitgliedern und Drtsverbanden, sowie ans den der Preise mü der Litteratur nabestehenden Kreiien zu. So lieferte ein Vortrags-Cvllus in München der Peniionsanstalt einen Reinertrag von 1500 M. Re»l er« muthigend ist, daß die Pensionöanstalt ansängt, in Berlin feilen Fuß zu fassen. So sind ihr neuerdings die Zeitungen ..Voll". ..Kleines Journal" und „Tägliche Rundschau" als unlerstttßende Mitglieder beigetreten: ein« ganze Reihe anderer Berliner Blätter wird diesem löblichen Veilviele dem nächst folgen. Bisher verhielten sich die Berliner Journalisten und insolge dessen die Zeitungen äußerst kühl, wo nicht ablehnend gegen die Pension» anstatt: diese wuchs weder an MitgUederzabl noch au Beiträgen in den, Maße, wie es bei einem so längst eriebnte» und heilsamen Unternehmen zu erwarten gewesen wäre. Jetzt endlich macht die srostige Zurückhaltung ein« freundlich««, Stimmung Platz. Dresdner Nachrichten. 37. Sette 2. Freitag, 7. Februar L8VÄ
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)