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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905032401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905032401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-24
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1905
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bitne« »aren dicht gesülll. Minister de» Aeußern Litton» erklärte: Die gkgelrwärtige M i n »ste r k r i s i S ist durch «in« mit den parlamentarischen Vorgängen nicht »m Zusammeuhang stehende Tatsache, nämlich die Erkrankung Kiolitli-, veraillotzt würden, sortis, der der Krone aus triftigen Gründen al» Dol metscher des Programms Giolitti und Hortführer seiner Politik erschien, sah sich durch verschiedene Umstande gezwungen, aus den ihm oeworüenen Auftrag zu verzichten. Diese Umstände liehen den Zweifel entstehen, ob die nach den Novemberwahlen um da- Proavourm der Regierung gebildete Mehrheit noch geschlossen destey«. Daher stellt sich das in Demission befindlich« Mini sterium, das nach der Persasfung für die Handlungen, die es vollzieht, verantwortlich ist, von neuem dem Parlamente vor und fordert von ihm ein« Abstimmung, nicht über die Männer, sondern über die Dinge. Wenn, wie wir glauben und wünschen, die Mehrheit, di« die verschiedene» Parteien in der Kammer zu einem gemeinsamen Ziveck vereinigte, noch immer besteht und noch ihrem Programm treu ist, so wird sie sich aufs neue in Betätigung ihrer lebendigsten und uiannigsaltigslen Kräfte bekunden, die sich in ihrem krastvolleii Führer Glvlitti zusammengesaht zeigten, >em wir im Rainen seiner Freunde und auch seiner Gegner den Wunsch für baldig« Genesung senden. lBeisall.s Aber wenn die Beratung und die Abstimmung im Parlament eine neue Mehrheit mit einem neuen Prograimn ergeben sollten, so wird mich in diesem Halle unser heutiges Wiedererscheinen aus der Ministerbaiik, das wir als eine hohe politische Pflicht ansehen. zu dem Werke der konstitutionellen Aufrichtigkeit beigetragen haben. Portugal. Die Königin von England ist in Lissabon eiugelrvsfen. England. Im Oberhause stellte Spencer die An- frage betreffend die neuen Aenderu » ge n in der M a r i Ne pal i t > k, und bat um weitere Aufklärungen. Goschen recht fertigte das Anwachsen der Maiilieansgaben während der letzten !5 Jahre durch die Veränderungen, die in der ganzen Welt während dieser Periode eingetreten seien. Redner wicS dann auf die Schwierigkeiten hin. die sich mit Neutralen erheben möchten, und führte aus, eS sei nicht nur nötig gewesen, in Er wägung zu ziehen, datz man uiil Rechten in Kvnslikt geraten konnte, sondern eS sei auch notwendig gewesen, Mittel zu haben, um die Würde aufrecht zu erhalten und eine genügende Macht hinsichtlich der Neutralen. Er halte es nicht für schädlich, solche .fragen zu erörtern. Graf B ü l o w sei neulich sehr ansrichtig ,n seinen Bemerkungen, die er über die europäische Politik ge mach^ Izabe, gewesen. Der Erste Lord der Admiralität Earl of Selborne erklärte, der englisch« Flotlenbau- plan sei mit voller Kenntnis des Programms der anderen Mächte aufgestellt worden Wenn auch Gerüchte ini Unüaus wären, so gebe es doch keine sichere Nachricht hinsichtlich eines neuen Hlottenbauvlancs bei irgend einer fremden Macht, DaS Anwachsen der Ausgaben Englands für die Hlotte sei veranlatzl durch den Wandel, welcher sich im Blarinewesen der Welt voll zogen habe. Eine gewaltige Hlotte sei auf der westlichen Halb kugel entstanden. Deutschland und Amerika hätten Flotten von gleicher Stärke und Leistungsfähigkeit gebaut. Die Z w « i - M ä ch t e-N o r m l>estel>e nicht darin, die Sicherheit zu schassen, das: England irgendwelchen zwei Mächten gleich sei, andern darin, dl« möglichst sichere Aussicht zu gewähren, das, England irn Kampfe mit irgendwelchen zivei Mächten Sieger bleche. Der gegenwärtige britische Hlottenplan gebe nicht mehr als diese Sicherheit, soweit eine solche sich berechne» lasse. Die Hvei-Mcichte-Norm laste sich nicht aus die Kreuzer nnwendcn. «clborne bob d>e Wichtigkeit der Kreuzer hervor verteidigte die Verteilung der Kreuzer nach dem neuen Plan. Die Dre-- Mächte-Norm habe er nie befürwortet, weil er nicht glaube, pah die britischen Hinanzen dies würden auShalten können. Es se, für England ebenso nokwendig, finanzielle Sictrerheit und Sta bilität zu haben als eine leistungsfähige Marine. lBeisall.s Er sei nicht der Meinung, das: England zu viel geschiikte Kreuzer habe. Bezüglich der von Spencer ansgeiprochenen Befürchtungen, datz ein Krieg ausbrechen konnte, wenn, wie eS nach dem neuen Plan vorgesehen sei, das Kreuzergeschwader von den Linienschiffen getrennt werde, glaube er, datz nicht plötzlich an einem Tage ein Krieg ausbrechen werde, wenn keine politische Streitfrage vor handen sei und die Beziehungen mit allen Mächten die freund schaftlichsten seien Sodann wurde die Beratung aeschlosten. Amerika. Di« Note des amerikanischen Gesandten in Cara cas (Venezuelas Bowen ist keineswegs ein Ultimatum, aber man erklärt in amtlichen Kreisen, wofern nicht Amerika seine Ansprüche ausgebe, werde bald eine Aktion unumgänglich not wendig werden. Die Tätigkeit Bowens, glaubt man, werde die Ratifikation eines Uebereinkommens bezüglich der auswärtigen Obligationen verhindern, durch welches die Hälfte der Hafen- zolleinnahmen, mit Ausnahme der von La Guanra und Puerto Tabelle den englischen und deutschen Inhabern von TitreS zu- fallen würde, Afrika. Das marokkanische Komitee in Paris erhielt aus Mogador folgendes, von Zenargui. dem Geführten des gefangen genommenen französischen Forschers Segonzac?. unterzeichnetcs Telegramm: Die Karawane Segonzac siel bei stlirtagmont, im Gebiet von Diellol. durch Verrat in einen Hinter- aalt, wurde entwaffnet und durch den Scheik Mohammed Ben Tahio vom Stamme Iextana mitzhandelt Der Scheik entführte Segonzac Der französische Gesandte in Fez ist von dem Vorfall benachrichtigt worden. — Eine Depesche der „Agence Havas" aus Tanger vom 21. bestätigt die Nachricht niit dem Hinzufügcn, datz Segonzac leicht verwundet sei: der Scheik wolle ihn gegen ei» Lösegsld steigeben. — Der Häuptling Raisnli hat vom Sultan cm schreibe» erhalten, durch das er z»ni Gouverneur des Fcs- Distrikts ernannt wird. Die Ernennmia wird von den Stämmen der Umgegend trendig aistgeuoinmcn. Raisuli will im Gebiet von Tanger zum Nutzen des Handels die Ordnung streng anstccht- erhaiten. Leben und Eigentum der Europäer werden jetzt gesichert sein (Die letztgedachte Versicherung des Wölfischen Bureaus klingt wenig Vertrauen erweckend, wenn man bedenkt, datz Raisnli ein gefürchteter Räuber ist, der erst jüngst den Amerikaner PcrdieariS gefangen nahm. Die Rcd.f Kunst und Wissenschaft. ff König l, Hostheater. Im Opernhause gelangt heute ,bakb 8 Uhrs Lorjttngs romantisch« Zauberover „Undine zur Aufführung: im Lchausvielhause (Halo 8 Uhrs „Der Privat- dozen t". ff Das bereits erwähnte Gastspiel der Kammeffängerin Frau Marie Gutheil-Schoder zum Besten des Pension-Vereins der Witwen- und Waisenanstalt der darstellenden Mitglieder an de« Königlichen Hosthcatern findet Montag, den 27. d. M., im Königlichen Hof opernhause statt. Frau Schober, die im vergangenen Iabr zweimal als Carmen hier aufgetreten ist. singt diesmal die Frau Fluth in den „Luftigen Weibern von Windsor". ff Im Residenztheatcr wird heute für die 2. Serie des Opertttcn-Abonncmcnts Platzbeckers Operette „Der Wahr heit s m u n d" gegeben. Morgen, Sonnabend, wird mit Herrn Hofschauspieler Gnflao Starcke als Gast Blumenchals Drama: „Der tote Löwe" zum ersten Maie wiederholt: Sonntag gebt nachmittags die Operette ..Donna Juonita" bei er- mätzigten Preifen in Szene: abends gelangt Kadclburgs Lust spiel „Der Fomzlientaa" -ur Aufführung: Donnerstag, den 80. d. M., beginnt Hofimauspicler a. T. Dr. Rudolph Tyrolt sein aut mehrere Abende berechnetes Gastspiel als Schöllbofer in dem Karlweis'chen Volksstück Das grobe H e m d". ff Für das Scklutz-Konzert des König!. Konser vatoriums beute abend 7 Ubr im Gewerbebans ist folgen des Programm festgesetzt: Horn-Konzert von Nich. Strantz; siivlin.ttonzert von Zoacbim: Konzert-Fantasie von TsHaikowsky :um ersten Male): Capriccio für Orchester von Curt Striegler: Arien ans: „Prophet" von Meycrbcer - „Ton Juan" von Mozart: „Tannhäuser" von Wagner: Bravour-Variationen über ein Thema von Mozart von A ffwam. ff In der Lukaskirche findet heute abends 7 Uhr das Orgel-Konzert des Organisten Herrn Bernhard P s a n n- stiehl statt. ff Hn vem beut« statt'indenden Sinsonie-stonzcrt (Beethoven- Abend, ff d 26. 2. oer t'leivkrbebausknvell« muer Mitwirkung des Fräuleins Micklich (Aezitaiion) kommen zur Aufführung : I. ütai-c-i» fiinodi-e; a. v. Sinfonie ,.Eroika": 2. Nomanze i» tz- und O-clur für Violine : ». Ouvertüre ,u „Lconore Nr. 2": 1 Sinfonie Nr. 7 in A-äur! t> „Beethoven", Melodram n,u Benutzung Beelhovenickier Motive von O. Ptttrich. Lichtung von g. Starcke. Rezitation: Fräulein Micklich. ff Heute <7 Uhrs findet da» Sonzert »um Vesten de» Bin- eentiu»-Vereins, veranstalt« von Hern» Gnwrvlmusik- dircktor E. v. Schuch, im VereinShause statt. ff Herr Km»» Kronk« w rd in der D»rn«lag den «. «Sa abend« 8 Ubr tm Muienbause tianhiid-nden Sotre» des Lehmann-Oft« u- Chore« solgeiib« Werke ,um Vortrag dringen: Prelude ». Rachiiinnuwst, Menuett von Mozatt. Tarantelle von Nicods. Rtgolett» - Paraphras« und Nvmoovie Xll von Liljt. ff Refidenztheater. Der Borabend de» Buhtaqe» brachte dem Kommienhaus auf der llircuSstrabe ein wichtige» Laftspiel: Hrl. Helene Nordmann vom Stadtkheater zu Bromberg bewarb sich in der Rolle der Klärchen Vvlkhardt InBevrrleinS »och immer zngkrästigein Vieraktcr „Zapfenstreich" um Austelluiig, Der Eindruck, de» die junge Dame in der allerdings kaum sonderlich schweren Rolle binterlien, war so übel nicht. Anfangs störte eine gewisse Trockenheit tm Ton und da- wenig liebenswürdige Ge habe, in den Momenten de» Affekte» aber brach ei» stark sinn« licheS Temperament durch, da» namentlich in der groben Szene de» zweiten Aktes mit Lauffen und später im letzten Aufzuge für diese- Klärchen einnahm. Auch reizvolle Einzelheiten im «w>el und eine beträchtliche Sicherheit im Auftreten liehen sich konstatieren, Vor züge. die da» Engagement der jungen Daine. dir autzerdem über eine gefällige Bühnenerscheinung verfügt, der Direktion vielleicht nabrleaen. — Im übrige» gab die Vorstellung nur zu lobenden Auslassungen Anlatz. In bei» Mittelpunkte der Teilnahme an der Darstellung standen der ausgezeichnet gewordene Leutnant Lauffen des Herrn Will» Schröder, der i» Haltung und Ge bärde gleich eindrucksvolle Sergeant Helbia des Herr» Göritz und der schlicht überzeugende Wachtmeister Volkhardt des Herr» Ianda. Als Quaitz überraschte Den Eivenack, wenn er auch seinen Vorgänger in der ungemein oankbaren Rolle, Herrn Opel, nicht ganz erreichte. Als Regisseur deS Abends darf Herr Direk tor Witt, der den Rittmeister Lehdenburg wieder i» einer sehr wirksamen Chargierung spielte, nicht unerwähnt bleiben. Die Aufnahme des Stückes wie der Darstellung war überaus lebhaft, ein »euer Beweis dafür, datz die Zugkraft des Dramas noch lauge nicht erschöpft ist. Damit anch dcr Buhtag nickt ganz „dieistlsrei" für die geplagte Kritik sei, las Herr Professor Alexander Strakosch a» diesem Abend Sophokles' herrliche „Elektra". Die Dichtung, in der — trotz Wlllamowitz! — ausgezeichnete» poetische» Uebertragung WillhzaiidtS geboten, ritz in der meisterlichen Interpretation von Strakosch, der mit der ganzen Treffsicherheit seiner Kunst klug und kundig die Höhepunkte der Dichtung in das hellste Licht rückie, das Publikum zu enthusiastischem Beifall hin, so datz der beredte Anwalt antiker Dichtcrherrlichkeit immer wieder an der Rampe erscheinen mntzte. Ei» Meisterstück für sich, vielleicht da? Beste, was Strakosch an glänzender Rhetorik an diesem Abend bot, war die grobe Erzählung von dem vermeintliche» Tod deS Orestes beim Wagenrampf. Hier stand der Künstler auf ragender^Höhe und wutz*e ebenso eindrnckSvoll. wie fesselnd Situation und Stim mung in einem einzigen kühn gesteigerten Rubato sestzuhalten, eine Leistung, für die er bei offener Szene einen Sonderappiaus sehr wohl verdient batte. ^V. ff Die Robert Schumannsche Singakademie brachte im Bus tagü-Konzert m der Frauenkirche das „Deutsche Requiem" von Brahms und das De t t i n g e r-D s- il o u in von Händel zur Aufführung, zwei in Form. Inhalt und Wirkung sich schroff gegenüberstchende Werte. Während Brahms tief aus dem Gemüt und dem innersten Empfinden zu schöpfen sucht und den Hörer in der Echtheit und ^-chüchiheii der Gefühle ergreift und fesselt, zum mindesten i» den Höhe punkten seiner grotzgedachten Schöpfung, hören wir in Händcls De stsrnn fast nur Aeutzcrlichkeite», pouiphafte Phrasen, leere Koloraturen, und nur in einigen wenigen Chorsätzeu gelingt es, uns heute noch für das zu interessieren, was früher in Sachen der KircMmnusik mst als ein Höchstes galt. Selbst eine gute Aufführung, wie man sie vorgestern hörte, kann über diese Tatsache nicht mehr hinwegtäuschen. Es ist lediglich der Reiz an dem Historischen, der unsere Anteilnahme noch enügermatzen ermöglicht. — Die Aufführung beider Werke war, wie gesagt, sehr wrgsältig, gediegen und in der Hauptsache wohleelungen. Der grotzen Ausgabe, die dem Chor, namentlich in Brahms' „Requiem'' gestellt ist, wurde von der Robert Schumannschen Singakademie mit voller Hingebung und grobem Hleitze entsprochen. Unter Herrn Albert Fuchs' geiitvoller Führung fügten sich die Massen »um sicheren, eindrucksvollen Eniemble und, einige unwesentliche Jntonationsschwankungen und unbedeutende rhythmische Differenzen ausgenommen, die bei derartigen Aufführungen wohl unter reinen Umständen zu ver meiden sind, bewältigte der Chor in Vereinigung mit dem Olsen- schen Gewerbehausorchester höchst ehrenvoll die zahl reichen Schwierigkeiten. Somtffsch bewährte sich in künstlerisch schönem und weihevollem Vortrag Hofopernsänoerin Frau Irene Abendroth, während der Baritonist, Herr Rothenbücher aus Berlin, strengeren Anforderungen nicht entsprechen konnte. Abgesehen von der Unzulänglichkeit der Mittel, schien er auch musikalisch nicht sicher zu sein, Datz er im 8, Teile des Neqniem die Ausfübrung durch einen verfehlten Einsatz bedenklich gefährdete mag dem Zufall zugeschrieben werden, ober auch in manchem anderen konnte er von einer beachtenswerten Künsilerschcift nicht überzeugen. Um so glanzvoller trat Herr Kammersänger Durrian hervor, dessen herrliche Stimme strahlend und leuchtend der Aufführung einen besonderen Reiz verlieh. Leiber bestand sein GesangSpart sozusagen nur in einer Hand von Noten und Nötchen, die e.S kaum oer Mühen und Kosten wert erscheinen lassen, einen Primo Uomo zu dieser an sich unbedeutenden Mitwirkung zu berufen, tzofopernsängerin Fräulein Schäfer statte stark mit Heiserkeit zu kämpfen, so datz die Altsoli nur teilweise zur vollen Geltung kommen konnten. In Herrn Ra bot, Opernsänger aus Halle, lernte man einen tüchtigen Bassisten und seriösen Künstler schätzen. Lobend er wähnt zu werden verdienen Herr Carl Heyse sOrgelj und die Blcster der hohen Trompeten lDe cksumj, die ihre Stimmen virtuos ousfübrten. L. 8t. ff In der St. Marknskirche (Vorstadt Piöchenl fand am Butztag nachmittag ein Konzert statt, das vom ständigen Kirchenchor und vom Kirchen-Ehorgesangverein zum Besten der Gemeindediakonie veranstaltet worden war und sich recht leb haften Besuchs zu erfreuen hatte. Ernst und grotz war die Aus gabe. die sich die strebsamen Sänger und Sängerinnen aus Ver anlassung iyves musikalischen Führers, Herrn Chordirigent Nötzold, gestellt hatten; denn nichts Geringeres als Brahms' „Deutsches Reauiem" war als Hauptnummer für die Aufführung gewählt worden. Allerdings hatte man mit dieser Wahl die verfügbaren Kräfte etwas überschätzt: di« an schwierigen Modulationen und scknver eingänalichen Melodie-Intervallen überreichen Chöre des Vrahmsschcn Reouiems litt«» vicl-ach an unreiner Intonation, die Chor-Sovrane vermochten oft die hohen Tonregionen nicht zu erklimmen, und hin und wieder fehlte den Einsätzen die nötige Bestimmtheit und Klarheit. Immer hin verdient die Auffiihrung als Ganzes und in Rücksicht aus etliche wohlgelungenc Einzelheiten ein ehrliches Lob, schon um des kühnen Wagemutes und der ernsten künstlerischen Absichten willen, mit denen sie ins Leben gerufen, und um des emsigen Fleitzcs willen, mit dem sie oorberettet und studiert worden war. Als Solisten waren zwei durch andere unlängst hier veranstaltete Konzerte vorteilhaft bekannt gewordene Gesangskräfte beteiligt, Herr Hofopernsängcr A. Scholz jBaritonj und Frau Kleinert-Geidel lSopran), im allgemeinen mit löblichem Erfolge, wenn anch bei diesen Gesangsleistungen klein« Ab irrungen von der rechten Tonhöhe nicht unbemerkt bleiben konn ten. Tas Orchester (Kapelle des 12. Infanterie-Regiments Nr. 1771 hielt sich bis auf ein bald wieder entwirrtes TonchaoS im 2. Neqniemsatze recht brav, insonderheit auch bei der Be- glcitnng des dem Requiem vorangehenden Konzerts für Orgel und Orchester ff'-moll, op. 177) von I. Rheinberger, mit dessen trefflicl)«r Ausführung sich Herr Kirchschullchrer Melchior Anspruch auf Wertschätzung erwnrb, —ckt. ff Zwei um den Moznrt-Verein verdiente Mitglieder, die Henen Professor Lewicki und Eugen Franck, wur den bei einer Nachfeier des 50. Vereinskonzert- zu Ehrenmit gliedern des Mozart-Vereins ernannt, ff 8. Deutsche K»nstgewerbe-A» Sstellu na Dres den 1906. Die A»-stellung soll, wie eS schon die .Kunstaus stellungen seit 1897 waren, in jeder Beziehung eine Elite-AuS- stellling sein. DaS gilt auch für die Ku n sti n d »strir, deren Erzeugnisse in einer besonderen grotzen Halle untergebracht werden sollen. Diele Halle soll nicht eine der üblichen Markthallen wer den, sondern ein vorbildlicher Ban, der in seiner Ausgestaltung seiner vielfachen Bestimmung logisch entsprechen wird, ES soll also nicht in einem zufällig gestalteten Banwerk die Masse der angeineldeten Gegenstände nach Möglichkeit nntcrgebracht werden, jede Gruppe von Euelianiffen in Da ent sonder» de» Bau wted von innen " - DM —„ ist. Jede Front wiü dann nachdem zuerst KL« maumanwmch Bestimmung de- kahinter liegenden^Innenraumk» anzeig«, da» heitzt sich ihr anpaffen InderDachlösuna, in den Fenstera»m««ntttr» und sonstigen Gliederungen. So wird sich au» der tzaup»mmt vielleicht «m Block mit einem Portal in Majolika vorichiebe» il» AuSstrlluna-vvjekt einer keramischen Fabrik. Der Bochos «it seinem Mvsaikbrlaa ist Au-slellimg-objekt, der anschlietzeudr Haupt- gang wird der BeleuchtunaSindustrie Gelegenheit bieten, «it schönen Stücken in Anwendung auszutrete«. einigen besonder- zahlreichen sonstigrn'Muster im Hilde vorzusühren. Jederffall-^ober call nach Dekali aSgruppen geschickt geordnet werden, damit keine die andere schädigt, svndern ein« gute Geiamtwtrkung entsteht. Auch die Reklameschilder werden sich ihr einzuordnrn haben. So »st dir Abteilung Kunstindustrie gedacht al- ein wür diges Gegenstück zu der Gruppe Kuusthandwrrk, und da die Jndustriehalle auch noch die Gruppe der vorbildlichen Leistungen der Kunsttndustrle, sowie knnstindustrieUe Maschinen in Betrieb zeigen soll, so dürste diese Halle ein besonderer Anziehungspunkt der Ausstellung werden. Selbstverständlich können endlich einzelne Industrielle auch besondere Pavillons im Ausstellung-Park errichten. ff Di« Kanzlerschaft des Orden- paar l« würito. die durch den Tod Adolf v. Menzels erledigt war, ist jetzt wieder besetzt worden. Der bisherige Vizekanzler de- Orden», Pro». Artur Auwers, der lekannte Astronom, wurde zum Kanzler und der Bildhauer Prof. Friedrich Schaper zum Vizekanzler des OrdenS ernannt. ff Die Münchener Künstfergenossenschaft hat beschlossen, anlätzlich der Centenarseier deS Königsreich» Bayern in Verbindung mtt der Iahresausstelluna 1906 ein« retro- spcktive Ausstellung zu veranstalten, die di« bayerisch« Kunst in den Jahren von 1800 bis 1850 umfassen soll. Während deS Druckes «ingegangene Neueste Drahtmeldnnsteu. Berlin. Der Reichskanzler legte dem Reichstag« ew« vom Generalstabt auSgeaffbeilete Denkschrift über den Ver lauf des Ausstandes in S ü d w e staf r i k a und dessen Fort- setzung vor, worin es heitzt: Di« Hereros stellen sich nicht mehr zum Kampfe. Die wenigen überlebenden Führer fanden zumeist Zu.siucht aus englischem Gebiet. Die Unsicherheit im gansen Lande ist noch grotz, daher wurde zu StationSbesatzungen über- geaongen. Sehr erfreulich ist, datz der Typhus w^entlich nach- aelassen Hot. Der Krankenstand beträgt jetzt 174, gegen 348 im Januar. Im Süden litten die Operationen sehr unter Ver- psleguugSschwierigkeitcn. Aller» Uebelständen in letzterem Gebiete ist entscheidend mir abzuhrlsen durch den Ban der Eisenbahn Lüderitzltticht—Knbub. Anfang Mürz gelang es, die Verpflegung-- schwierigkciten vorübergehend zu beseitigen. Die Denkschrift schildert dann die wiederausgenommcnen Operationen «egen die Banden MornengaS und Morris bei Nurudos, und bemerkt, der Kanzpf habe der Truppe hohe Anforderungen gestellt, denen sie sich aber, wie in allen früheren Fällen, vollkommen gewachsen zeigte. Essen (Ruhr). Die „Rhein -Wests. Ztg." meldet: Eine Zechenbesitzerversammlung des Kohlen-Syndikats be- schlotz, für das zweite Quartal die BeteiligungSanteile für Kohlen. Koks und Brikett» auf 77 Prozent fcstzusctzeu, da die bisherige» Sätze nicht aufrechtzuhalten sind wegen des fortdauernden Druckes der während des Ausftandes gekauften englischen Kohle auf die Marktlage. W ien. DaS Subkomitee des Eifenbahnau-fchitsfe- nahm den ersten Pimkt der Resolution Sylvester, der genauere finanzielle Sicherstellung künftiger Bahnkanten verlangt, an und nahm ferner mit 4 gegen 3 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung di« Resolution d«S Sozialdemokraten Ellenbogen an, di« besagt, die Negierung habe das oerfassungrmätzige Bewilligungsrecht des Parlaments durch Kreditüberschreitung verletzt; das Subkomitee sei zwar in der Zwangslage, den Gesetzentwurf anzunechmen, um den Bahnbau nicht zu unterbrechen, halte aber für ausgeschlossen, batz der Reichsrat dem gegenwärtigen Eisenbahnminisier das weiteste Vertrauen entgegenbriugt. London. Reuters Bureau erfährt amtlich, daß nichts Wahres an der heute in London veröffentlichten Nachricht ist, wonach der heutige Kabinettsrat einen Vorschlag betreffend Intervention durch die Mächte im russisch-japa nischen Kriege beraten hätte. Petersburg. lWestnik-Meldnng.) Heute wurde ein vor- läufiger Vertrag mit den russischen Banke» betreffend die Ueberiassung von 150 Millionen der geplanten 5-prozenttge» inneren Anleihe von 200 Millionen Rubel unterzeichnet. Der Emiffionsknrs wurde auf 96 Prozent festgesetzt. Port Louis lReuter-Meldung.j Ein von Eolombo hier crngctroffcner Dampfer bringt die Meldung, er habe in der Nacht zum 17. März ein russisches Torpedoboot getroffen, welchem in einiger Entfernung eine Flotte gefolgt sei. Man habe deren Nationalität und Zusammensetzung nicht seststellen können. stvetterdertck», vr» Kgl. Säckl. Meieorvwg. Jnltttttt» »n Tdemnttz vom 23. März 8 Uvr moigens (Denmemtur »ach Eelstu»). Weiirrlaar I» Europa am 23. März 8 Ubr krüd: rnatung ».Starke SEinde« Wett« 's s: LK derwtndw j Stsrniw. 7«» Mal. S-nis so Ldrtstianii, «« 0«>»>r»nS.j 7» Stutzeona« Stockholm Kovenvag. Mimel Swin-m, 2 Sta-,n S,» »,»«« 4. 9 «»9«n 4- » woN»np ff » wolki, —>1 88W ml». «,»,« tV N M M«>» 80 l,I», GNU wolki, 880 woikonl >> leZcht bkdecki 880 Ich»,. Dunil Still Re»«! e,9 80 leik-t molken! s» 880 l-tcktt »«lter 99 jSO mllhti wolle»! l»t« »»»»nt ÜU4»«»«« Im>»Üo«>t1»»I I»tch<>9«»»<»> chwtut wollt»! lÄchtll«««» t9 >»ii>d»» I^»t N«dt» Nicht Du»» It« ,9, ... . Inch-n ßl 9 V»l>- - - 9! v ltorlonih« > r o ftrong.Ä. — l! ».Me, » 9t t- I> vivolis »9 99 9 0!Mün»m,S 99 lj 9l«h«mnl,rs 9« .. tober Druck bat sich vom Osten nach dem Nordoften verlegt und »dev- schrettet verleibe hier »m Ltartmum 773 Mm. Tiefer Druck befindet ftch auch beute wiener im Wellen uns zwar zetgt derselbe noch nicht 7«0 *»«. Die>« L»sldruckverleitung bevtnat fottgele«» norvSttllch« Wmve. wodurch al- lzrnietn beit,res, trockne», aber kalte« Weiter brrvorgerusen wird. E« jchetnt zwar, al« ob Tetloeprelfionen fich von Weben der obzweigen würde»», jedoch bürst« kür den solgrnorn Tag eine Witierunaeändrrung noch nicht wadr- schrinllch sein. Prognol « lür den re. März. Wetter: -etter und trocken. T-mperatur: Unietnormal. Wtndursprung: Sloidoften. Bar» Meter: Mittel. Witterung in Sachsen am 22. März. Station s«. remp. »»n» il Station So,- b»l>« rem». WUt» ir i-»h« ß « s Dr»«lxn n» 99 -0» Süll yr-'d-ra 99« 7.0 09 80 1 N7 8 7 00 0 1 schneeberg ,»9 7, -1.7 80 9 Z!chadr«ß 220 9 « -0» <) 2 «Isiu LOk! 9.9 0.« 80 9 tiau,»,. 79 -0 7 2 Lltenberg 7ft, ,9 -90 O » .-Zlna» 7S -01l «na .-kettzenhat,» 779 9, -2 4 80 » 9» -l l 0 i . Uchte! bero tzktn -r.o -9.9 SO 9 » Bet stark übernormalem Barometerstände und leichten Südostwinde» herrschte am LL. Mllr, andauernd britereS, trockne« Wetter, g» der Rächt war allgemein Frost eingetreten und überschritt vir Temperatur nur tnidre» Marlmalwerten die Normale. Dt« Schneedecke im Aedtra» tft >»«t«»r t« Abnrhmen brgristen. Meldung vom Ftchtelber« : tSut« vchllttendabn dt« Oderwielenidat, starker Neil unv Rnuolroft. glänzender Sonnenu«t«r- uttd Ausgang; Schnreties« 180 Zentimeter. Dresden, ist. Mär». Barometer von Ovtiker Eduard wtsgand kvorm. Oskar BSsoldl. Wallstrah« S. Abend« « Ubr: 70» Mllltn,«»* »gefallen. rbermol»«tro.,ravb »ach Tltfiu«. Temperatur: höchste «^»rc Wärme, ntevrigfte 0,K tSr. Wärme. Heiter. Südwlnv. TVnfferftand der »«lve «nv ivtoldau. Budwels Prag Bawublh Melnlk Lettmerl» «vtstg Dresden «. Mär, -st 7, -st t5« -st 180 4- 17» 4- 117 4- « « U. MLq 4-« -ff 11« 4-H»4-1«»-ff»1»4-»«-ff«
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