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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050324016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905032401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905032401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-24
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1905
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Dresdner Nachrichten. Nr. Seite 2. »» ^reitaa, 24. Mär, 1»0» tzon««n: aber vielleicht könnten die Fabriken in Spandau etAS Hia- und Rückfcchrt tu dir Heimat für die Mannschaften zu. und wünscht vermehrte Vergünstigung für die Militaranwärtrr. An den Mißbandlungen in der Armee seien »um Teil dte- lenigen schuld, die daS Vertrauen der Mannschaften in den Bor- twsrpien beharrlich untergraben. — Abg. Pauli-Potsdam lkon,.) stimmt ebenfalls der Resolution Müller^Iagan zu, und bestätigt die Magen über Ueberlastung bestimmter Gegenden mit Euiquartierungslasten. — Abg. Nacken (gentr.) wünscht Dezentralisierung des Musterungs- und Aushebungsgeschäft». Die jetzige Methode sei für dir beteiligte Lstovikernn« beschwerlich und zeitraubend. Weiter klagt er über Weinhanoel von Offi» .uerstannoS und Warenvertrieb von Kantine». — Kriegsminister o. Einem teilt mit, das, er bereits auf Beschwerden von Handelskammern eine Verfügung gegen den Wcinverkauf von Kasinos erlassen kiabe. — Abg. MielczynSki (Pole) erklärt allen denen, die wußten, was der Ostmarken - Verein eigentlich sei. und die chm trotzdem mit Biivußtsein anaehörcn. feine Verachtung. Er klagt dann über die besonders schlechte Behand lung polnischer Soldaten, und wirst dem Reichskanzler vor, sich neulich hier im Hauie in seinen Ausführungen gegen die Polen nur in Witze» bewegt zu haben. — Kriegsminffter von Einem weist dis Behauptung, daß polnische Soldaten schlechter behandelt wurden, als andere zurück. — Ada. v. Treuen- felS ikons.s beschwert sich über die uiuulänglichen Entschädiann- den für Quartier- uiw. Leistungen bei Maiwvern. — Abg. Erzberger (Zentr.) wendet sich gegen die Offiziers-Waren- häujer und dagegen, daß in diesen auch die Offiziersourschen aus- yilsSwcise Dienste leisten. Auf diese Weise würde aus Mitteln des Reiches die Konkurrenz, die diese Warenhäuser den kleinen ffauffeuten bereiteten, noch gefördert. — KrieaSminister von E i n e m stellt fest, das; daS Kriegsministerium keine dtensllichen Beziehungen zu den Otfiziers-Wareichäuiern stabe. Er habe auch keine Kenntnis davon, das; dort Offizicrsburfchcn irgendwie be schäftigt würden. Selbstverständlich wäre das ebenso unzulässig, wie eS etwa unzulässig wäre, dag ein Offizier seinen Burschen zu Werthcim schicke, um dort tätig zu sein. Er werde der Sacke nachgehen und sei neugierig, was dabei heraAskomme. l Beifall.) — Aba. Liehermann v. Sonnen derg iAntij.) bestreitet dem Abg. Eickhoff gegenüber die Authentizität der dem Kaiser Friedrich nackgesprochencn Aeußeruiig über den Anti- semltismus. — Abg. Kopsck isreis. BolkSv) wendet sich gegen dis Konkurrenz, die Militärkavellen den Zivilmusikern maclsen, und die dabei betriebene Reklame. In Solingen sei für ein Kegler-Berbandsfest die Militärkapelle, und zwar zu Pferde, bewilligt worden. Auf erhobene Beichwcrde habe der kom mandierende General erklärt, das fei ein patriotisches Fest ge- ivefen. (Heiterkeit.) — Minister v. Einem: Die Frage be reitet mir fortgesetzt viel Aerger; aber ich habe de» Eindruck, dag die unerlaubte Konkurrenz der Militärkapellen doch in letzter Zeit nachgelassen hat. Ten ZiommandoS werde man es nicht ver denke» können, wenn sie die Kapellen lieber patriotischen Vereinen überlassen als uirvatriotischen. Sozialdemokratischen Vereinen geben wir sie natürlich nicht (Rufe links: Wir wollen sie auch nicht!) Die Mililärmusik habe jedenfalls einen großen mora lischen. ethischen und militärischen Werl. Auch das Publikum wolle die Mililärmusik nicht missen. — Abg. Böckier (Dtich.Ref.-P.) bemängeit wieder, daß die Heeresverwaltung den Warenhäuser» so wohlwollend gegenüderstände. Kaufe doch sogar das KriegS- iilinisteriuin seine Streichhölzer bei Wertheim. (Heiterkeit.) — Kriegsminister v. E i n e m bemerkt: Ter Kapellmeister, der bei Einweihung eines Warenhauses in Schöueberg ohne Erlaubnis seines Kommandeurs mitgewirkt habe, sei empsinditch bestraft worden. Dann weist der Minister den wiederholt vom Abg. Eickhoff erhobenen Vorwurf zurück, daß er die jüdischen Kameraden nicht genug gegen Angriffe von Liebecmann und Genossen in Schutz genommen habe, und äußert u. a.. die Kreisch die immer gegen das Ossizicrkorps hetzten, seien dieselben, die auch immer jüdische Freiwillige zu Reserveoffizieren machen wollten. Er müsse sagen, er habe nicht gehört, dag die Juden schlecht dienen. Es ser gegen die jüdischen Soldaten nichts zu lagen. Sie täten ihre Schuldigkeit: aber wenn sie nicht zum Unteroffizier ernannt oder nicht zum Reserveoffizier gewählt würden, und er sich die Protokolle habe kommen lassen, habe immer dagestanden: Der und der ist aus dem und dem Grunde nicht geeignet. Er habe jedenfalls keine Schuldigkeit getan, mehr könne er nicht tun. — Die Debatte wird geschlossen, Die Abstim- mung aber aus morgen vertagt. — Schluß der Sitzung 7Z^ Uhr. Morgen: Fortsetzung des Etats jür die Expedition nach Ost asien. Berlin. (Priv.-Tel.) Die B u d ae t k o m m is s i o n des Reichstages genehmigte den Etat der N eichsbank und die Erhöhung des Einnahme-Solls von 12 290 000 auf 15109 000 Mark. Tie Verhandlungen kehrten dann zum Etat der Zölle und Verbrauchssteuern zurück. Die Resolution des Abg. Speck (Zentr.), die gesetzliche Garantien dafür verlangt, daß erhebliche Schwankungen des Marktpreises für denaturierten Spiritus tunlichst vermieden würden, wurden zurückgezogen. Beim Titel ..Brausieuer" erklärte Neichssthatzsekretär Freiherr v. Stengel, daß infolge technischer Verbesserungen der Ertrag der Braii- sieusr von 1 Mark auf 72 Mg. pro Hektoliter Bier zurück- gegangen sei. Für das Reich sei aber nicht das Rohprodukt, mildern das Bier selbst Objekt der Steuer. Der Träger der Biersteuer sei der Konsument, der Biertrinker. Jeder Pfennig Minderertrag pro Hektoliter bedeute einen Ausfall von 500 000 Mark an Steuern sür das Reich. Wohin diese Erträge gingen, ob in die Taschen des Publikums oder des Bierbrauers, sei iür ihn gleichgültig. Er empfinde es auf das schmerzlichste, daß sie nicht in den Reichssäcke! flössen. Ein Verbot der Surro gate, wie es Abgeordneter Speck angeregt habe, würde er für einen Fortschritt halten; aber es dürfe dabei nicht in durch- greifender Weise vorgegangen werden, sondern es mühte die Kartoffeln bauende Bevölkerung in ihren Interessen geschützt, und der aus.Kartoffeln gewonnene Zucker zugeiaisen werden. An diese Ausführungen schloß sich eine längere Debatte. Die Ansätze sür die Verbrauchssteuern wurden genehmigt, ebenso die sür die Stcmpelabgaben: ferner die Etats der allgemeinen Finanzoerwaltung des Rcichsschatzamls und der Reichsschuld. Bei der Position „Zuschuß des außerordentlichen Etats" (51 Mill. Marks, womit die Beratung über Matrikularbeiträge verbunden wurde, gab der sächsische Bündesratsbevollmächtigte Geh. Jinanz- rat Tr. Rüger den Bedenken seiner Regierung gegen die durch die in der Kommission vorgenommene Etatsänderung bedingte Erhöhung der Matrikularbeiträge Ausdruck. Weiter- bcratung morgen. Berlin. (Priv.-Tel.) Dem Reichstage ist die vom Gcneral- stabe ansgearbeitete Denkschrift über den Verlauf des Auf stands in Südwcstafrika zugegangen. — Die Börsenkommis- sion des Reichstags, die auf heute früh einberusen war. hat sich auf nächsten Dienstag vertagt — Zur Vertretung von er krankten Stolziancrn sind vom Reichstagsbureau drei Jünger des Einigungssystems Stolze-Schrey zum Dienst als amtliche Stenographen des Reichstags einberufen worden. Es ist das erste Mal seit über 30 Jahren, daß Anhänger eines anderen Systems als des Stolzcschen oder des Gabelsbergerschen zugelassen werden. Preußischer Landtag. Berlin. (Priv.-Tel.) Dem Abgeordnetenhaus« ist die Elsenbahnvorlage zugegangen. Es werden gc- sordcrt: zum Bau von drei Haupt- und 19 Nebeneisenbahnen, zur Beschaffung von Betriebsmitteln und zur Förderung des Baues von Kleinbahnen insgesamt IIS 939 000 Mark. Deutsch'Eüdwestafrika. Köln. sPriv.-Del.) Ter „Köln. Ztg." zufolge Lat General v. Trotha telegraphisch seinen Abmarsch von Windhuk nach dem Süden angezeigt. Die lausenden Gouverneursgeschäfte hat der Negierungsrat Teklenburg übernommen. Zur Lage in Rußland. Petersburg. (Priv-Tel.) A»S Briansk (Gouvernement Orel) wird gemeldet : Im Verlaufe der letzten Tage hat die EntlShnung dcrArbeiter der Briansk-Eisenwerke statt- gesunden. Gestern näherten sich der Stadt etwa 8000 Arbeiter, die glaubten, unrichtig abaelohnl zu sein. Sie wurden nicht ein gelassen. — Bet Kischmew orangen 70 Bauern in den Wasanski- Wald, fällten aus eigener Machtvollkommenheit .Holz uno führten 70 Fuhren Holz fort unter Drohungen gegen die Forstbeamten. Ruistsch>ii1»««ischer »rl««. Petersburg. General Ltnewitsch telegraphierte gestern r Meldungen über Zusammenstöße mit dem Feinde am 31. d. M. liegen nicht vor. Petersburg. DI« „Petersburger Telegr-Aaent." ver breitet folgendes Telegramm aus Sivmgai von gestern: Der Rückzug der Russen nach Norden hat unter der fried- licken Bevölkerung, die aus den Sieg der russischen Arme« ge hofft hatte und jetzt mit Weibern und Kindern in die Berg« flüchtet, eine Panik hervorarrusen. Beim Durchzuge der Russen durch die chinesischen Städte schließen di« Einwohner die Türen, ziehen aber mit festlich gekleideten Frauen und Kin der» den Japaner» entgegen. Die Japaner letzen die harte Behandlung der Ehinesen fort und wenden dieselben Strafen an. wie früher in Fö»ghll«»atschöiia. Liaujang und Jnkau. Selbst Ehinesen, die bloß verdächtig sind, daß die Russen in irgend welche» freundlichen Beziehungen zu ihnen sichen, wcrden ge martert. Nach Norden geflüchtete Ehinesen sind gefoltert, ein Uebersetzer ist hingerichtet worden. Kaufleuten, die russische- Geld besitzen, werden die Hände abgehaucn; selbst Beamte, die mit den Russen dienstlichen Verkehr hatte», werden nicht geschont. Der erste Gouverneur von Liaujang. Sjan, wird in Heilschöna gefangen gehalten: der zweite. Tscheng, ist gefoltert und nach Port Arthur verbannt worden. Seine Familie ist gleichfalls gefoltert, der Diener hingerichtet worden. Der chinesische Oberst Tchao ist init seinem Neffen in Jnkau hingerichtet worden, weil er früher mit den Russen verkehrte. Der chinesische Offizier Shn ist auf den bloßen Verdacht hin, mit den Russen Beziehun- gen unterhalten zu haben, ohne gerichtliche Untersuchung mit dem Tode bestrast worden. Die Ehinesen, die die Rache der Japaner fürchten, wagen nicht, den Russen Lebensmittel zu ver kaufen. Paris. (Priv.-Tel.) Im Gencvalstabe in Petersburg wird erklärt, daß General Line witsch seine letzten, aus >105 000 Mann bezifferten Verluste aus den Reserven von Tieling, Eharbin und Wladiwostok zu decken vermochte, so daß er gegen wärtig wieder über 200 000 Kampffähige verfügt. Die Mobili sierung von 7 Armeekorps soll derart erfolgen, daß alle diese Korps Eadrcü in den Garnisonen zurücklassen, die nach Ein berufung der Reserven den inneren Dienst versehen sollen. Die Garde bleibt bis auf weiteres in Rußland. Man hofft, bis zum Hochsommer über 600 000 Mann in vier Arinecgrnvven zu ver fügen, deren Höchfikommandierender Großfürst Nikolaus wer den soll. Je zwei dieser Gruppen sollen von Linewitsch und Kuropatkin befehligt werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser hat gestern die Vor lage über den Bau der Kamerun —Tschad,ee-Eisen- bahn unterzeichnet. Bon den 17 Millionen Mark Baukapital für die erste Strecke von 160 Kilometer hat das Bahiffyndikat 6 Millionen aufgebracht, während die übrigen 11 Millionen von Banken übernommen wurden. Für diese 11 Millionen Bankgeld wird in der Vorlage eine Zinsgaranffe verlangt, wäh rend die Mitglieder des Bahnsyndikats eine Zinsgaranlie für die von ihnen gezeichneten 6 Millionen für unnötig erklärt haben. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Reichskanzler muß auf ärztlichen Rat wegen einer leichten Erkältung das Zimmer hüten und konnte deshalb an der Tranerscier für de» verstorbenen Minister Freiherr» v. Hammerstei» nicht teiliichiilen. Berlin. (Priv.-Tel.) Tie Traucrfeier für den Minister Freiherr» v. Hammerstein fand heute nachmittag 2 Uhr im Ministerium des Innern, Unter den Linden, in Gegenwart des Kronprinzen statt, der als Vertreter des Kaisers erschienen war. Darauf erfolgte die Uebersührung der Leiche nach dem Lehrter Bakuhos, von wo sie nack dem Hammcrstein- scheu Jamiliengute Steinhorst im Hannoverschen gebracht wird. Berlin. (Priv.-Tel.) Ter zweite Vvrstandsbeamte der RcichSbankstelle Zwickau, Baulreiidant Münch, wurde zum Bankassessor ernamst. Berlin. (Priv.-Tel.) An der Rousseau-Insel im Tier garten sind ei» 22jähriger Friseur und ein mit ihm eng be freundeter ISjähriger Schriftsetzer-Lehrling gemeinsam in den Tod gegangen, weil sie mit ihren Bewerbungen um zwei junge Mädchen, von denen das eine des letzteren Schwester ist, abgewiesen worden waren. Berlin. (Priv.-Tel.) lieber die Beschwerde des hiesigen Pfarrers Fischer, der wegen religiös-Iiberaler Aeußerungen vom Konsistorium ge maßregelt worden war, hat der Ober- kirck^nrat folgende ausführlich begründete Entscheidung gefällt: „Treten wir dem Konsistorium in der Sache dahin bei, daß zur Erteilung einer Mahnung vollbegründcler Anlaß vorlag, >o können wir doch die Art uns Weise, in der sie ausgesprochen ist, nicht billigen." Hamburg. (Priv.-Tel.) Der Dreimastschoner „Perle" ist bei Alaska verloren gegangen. Die 36 Mann starke Besatzung ist u m g e k o m m e n. Der von Savannah in Ham burg eingetrossene Dampfer „Jupiter" hatte unterwegs schweres Unwetter zu bestehen. Das Schiff erlitt starke Beschälst- gunqen: außerdem fand an Bord eine Kesselcrplosion statt, wo- durch ein Heizer getötet wurde und eine Anzahl Mannschaftsleute Verletzungen erlitten. Bremen. Senatspräsident Dr. Pauli veröffentlicht nach folgende Bekanntmachung: ,,Der Bevölkerung wird es zur Freude gereichen, daß Se. Majestät der Kaiser sich gestern beim Abschiede von Bremen äußerte, wie sehr ist» d.r herrliche Empfang, den er gesunden, gefreut habe. Se. Majestät äußerte sich in warmen Worten über die wohltuenden, hier empfangenen Eindrücke." Bremerhaven. (Priv.-Tel.) Der Lloyddampfer „Trave" wurde von Rußland gechartert; er soll russische Verwundete von Sbanghai nach Odessa bringen. Ei >' eira ch. (Priv.-Tel.k Heute Zagte hier eine Konferenz von Ministern der hessisch-thüringischen Staaten, um über einen gemeinsamen Lotterievertrag mit Preußen zu beraten, lieber die Vcrtragsdauer, die verschiedenen Ansprüche und zuver lässigen Garantien wurden nähere Beschlüsse gefaßt. In einer weiteren Konferenz sollen die Verhairdlungcn mit Preußen be ginnen. Braunschwelg. (Priv.-Tel.) Eine Gläubigervcrsamin- lung in der Angelegenheit des flüchtigen Rechtsanwalts Popvcndicck ans Wolscubüttel. der wegen Unterschlagung von Mündelgeldern verfolgt wird, stellte 2,55 OM Mk. Passiva und 15 OM Mk. Aktiva seit. Budapest. Wckerle ist heute nachmittag vom König ln Audienz empfangen worden, die eine Stunde dauerte. Er erklärte, daß er mit der Bildung eines neuen Ministeriums nicht betraut worden sei. Paris. Tcputiertenkammer. Bei fortgesetzter Generalistskufsion über die Vorlage betreffend Trennung von Staat und Kirche führt Deschanel (Republikaner) aus: Eine Einmischung der Kirche in die Politik fel zu verurteilen, aber eine Einmischung des Staates in die Angelegenheiten der Kirche sei unheilvoll. (Beifall rechts. Murren links.) Es würde töricht sein, wenn man das Konkordat beibehalten wollte. Der Bruch mit dem Vatikan dürfe aber nicht eine Kriegserklärung sein: die Gläubigen müßten im Genüsse der Unabhängigkeit ihres Kultus verbleiben. (Beifall rechts.) Lissabon. Ter portugiesische Gesandte tn Berlin, Vikomte Pindetla, ist hier eingetroffen. London. (Priv.-Tel.) Die „TimeS" lassen sich ouS Tanger telegraphieren: In diplomatischen Kreisen gewinnt die Annahme Boden, daß Deutschland als Preis seines Einver- ständnisses mit den Zielen der französischen Politik in Marokko keine Schadloshaltung annehmen, sondern auf Aufrechterhaltung der absoluten Integrität Marokkos bestechen werde. Die Freude der Mauren am Kaiserbestiche wächst stündlich, und eine lange zurückachaltene franzosenfeindliche Stimmung macht sich Luft. Die Times urteilen abfällig über den Kaiserbesuch in Tanger. Ter Zeitpunkt sei nicht sehr glücklich gewählt, und Deutschland habe nicht mehr Recht, als andere europäische Mächte, sich in Marokko einzumischen. Es habe dort zwar HandelSintereffen, aber die deutschen Kaufleute hätten kein« Ursache zu Besorg- nissen. Mesched. Am 22. d. M. morgens riefen bewaffnete Mo hammedaner Unruhen hervor, demolierten die Karawanserei- Buden und Häuser und raubten in einer Niederlage 100M Dumas. Ein Magazin »nd die Niederlage mehrerer Transportgesellschaften wurden geplündert. Die Kontore und Banken sind geschlossen und ihrem Schicksale überlassen. Die Obrigkeit ist machtlos, dem t Pöbel Einhalt zu gebieten, der dte russischen Untertanen zu über fallen droht. Letztere Panik ist allgemetn. Sofia. Zur Fi Handlungen mit Delegierte nach flüchteten tn da» «ffvche Konsulat. kruna der SandelstzertraaSver» hland reffen Übermorgen dm bulga rische Delegierte nach Berlin.. .. . Washington. Schatzlekettlr Shaw erklärte, die Fratze betreffend dir Tarlfrevliton werde tn einer besondere» Tawmg des Kongresses im Herbst beraten werden. Washington. Beamte des Staatsdepartement» erklären, sie Mitten im Benezuela-Protokoll vom Jahre IMS ein» Garantie für die vorgeschlaaene Erledigung der Ansprüche der deutschen und englischen Gläubiger nickt erblicken, betracht«, e» aber al» nachteilig sür die Ansprüche anderer Nationen. Tanger. Die Stadt beginnt sich zum E mvsang« de» Deutschen Kaisers zu schmücken. Im Palai» de» Sui- tcins werden AusbesserungSardelten voraenommen; dte Räum- lichkeiten der Zollverwaltung werden in stand geletzt. 1Nack,t- eingehende Devekck»»» bekiuven kick, Gelte 4.) Nr«l1«r» «. «. (Schiut j «»«,, »ii.io. I»»k»iu« »,«»«»» «anl »*,iw «la-ndajn —. . L-mdard«» >7Z». SauratziiN« —. Uni«, »n» . V«kuiaiei«n —Mrkenl-I, —. g«s>. »»>»«. c» Ud-a«n„ «»?>,,. -»,»«»« l««. «z.ra. n»u« a«r>u,t,i«n IN.IIV» llirkn zunisic. >ni«a>«'«in <Nn»ut«I« ltt.r». c»>« niandanl «« —. k«,»l»d«kn —iiomdard«» SS.—. tz«ft. W«rX. Vrsdu»i»nm-rN. w«»«n »«, Mitr, ».7» o«r Mai.«n,ust «.IO, man, G>'in«i« »» Mir, «« r» per K 7d, mag. NtidOl vtdr, »i.eo, a«r S<p« -Le». N»,U. matt. »mfteraa«. PraduNen-Verlch«. w»«»»n per «Kr, —, »er »pr» — S>a«,»n »»» «Lr, —. »er »prit —. »eichaualo». OertlicheS «nd Sächsisches. — Gestern vormittag wohnte Se. Majestät der König Nekrutenbesichtiglingen veii» 12. Feldartillerie-Regiment bei Zum Tee waren für abends ff,9 Uhr Einladungen ergangen an: Frau Oberhosmeisterin v. Pflngk, die Herren Staatsmiiüster ,zrcihcn» v. Hausen und Dr. Otto mit Gemahlinnen und an den kommandierenden General deS 12. Acnicekorps General der Kavallerie v. Brvizeni und Gemahlin. — König Friedrich August unternahm vorgestern, wie bereits kurz erwähnt, mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian und begleitet vom Militäraouverneur der Prinzen-Söbne Hanptmann Baron O'Bnrn einen Ausflug in die Sächsische Schmelz, an dem außerdem Herzog Karl Borwin zu Mecklenburg-Strelitz und 20 Altersgenossen der Prinzen-Sölsne teilnahmcn. Bis Schandau wurde der fahrplanmäßige Miltags- schnellzug, zum Ucbeffetzen über die Elbe ein Tampsboot benutzt. Von weitem schon brachte die auf dein flaaaengeschniückten rechten Elbnfer versammelte Menschenmenge dem Könige und den Prinzen durch Hutschweiiken und Tücherwinkcn Huldigungen dar und stimmte dann in das Hoch, das Herr Bürgermeister Wieck aus den Monarchen ansbrachte,'jubelnd ein. Im Hotel Forfthaus wurde das Mittagessen eingenommen und etwa ^/«2 Uhr der Aufstieg durch Pvstelwitz und den Laltengrund nach dem Schrannntor an- nctrelen, von dem der klare Frühiahrstag einen prächtigen Ausblick ans die malerische Umgebung gestattete. Auf steilem Pfade wurde nach der Elbleithenstraße hmabgestiegen, über die Kleine Bastei Schmilka erreicht und an der Elbe entlang nach Hcrrnskrctschen gewandert. Im Herrenhause daselbst, wo sich iinterdessen auch Prinz Ernst Heinrich mit Herrn Leutnant v. Hiunbracht einaefuiwen hatte, nahm der König mit seinen Gästen den Kaffee ein. Die Rückfahrt nach Dresden erfoigte von Schöna ans mit dem 6 Uhr 53 Minuten hier eintreffenden iLchuellzuge. Ueberall, wo sich der König zeigte, wurden ihm herzlicher Gruß und Zuruf entgegengebracht, und er erwiderte durch steaiidsichen Gegengrnß und gütige Worte. — Tos Programm für den am 29. d. Mts. bevorstehenden Besuch Sr. Majestät des Königs in Osch atz ist folgendes: Ankunft vormittags 9 Uhr. Fahrt nach dem Rathause. Aus dem Wege nach dem Nenmarkt bilden Spalier: die Schulkinder, die Schüler der Realschule, die Zöglinge des Königl. Lehrer seminars, die Feuerwehr, die Miiclärvereine und sonstige Kor porationen. Auf dem Rathause versammeln sich die städtischen Kollegien und Beamten, sowie die Spitzen der Behörden. Nach allbcriihmte Stammschaferei des Tälguts, von ba nach dem Krankenhause, und schließlich in die Fabrik oon Ambr. Marlhaus Um 11 Uhr Abfahrt auf der Schmalspurbahn nach Mügeln, Dermsdorf und Mutzjchcn, zuletzt nach Wurzen. — Ihre Majestät die K o n i g i n - W i t w e verläßt morgen Brüssel und begibt sich auf mehrere Wochen nach der Insel Wight — Fürst Lobko w i tz - Raudnitz, General v. Werder- Berlin, Stanislaus Gras H o y o S - Mennsdorf, Graf Hugo Henckcl v, D o » n e rs in a r ck - JacobSkirch und Adalbert Gras Ltrachwitz - Berlin trafen hier ein und stiegen im „Europäischen Hof" ab. — Der Assessor beim Amtsgericht Dresden Milten zw eh wird am 1. April «um Landrichter beim Landgericht Zwickau ernannt. — V o r 3 0 I a h r e n — am 21. März 1875 — wurde im Italienischen Dorsche» (Helbigs Etablissement) durch den Bämn- schiilenbentzcr Otto Lämmerhirt-Obergorbitz der Dresdner Be z i r k s o b st b a u v e r c c n mit 43 Mitgliedern ins Leben gerufen. Als Vorsitzende wirkten in diesen dreißig Jahren Rentier Rost ibis 1877), Geh. Ockonomierat Professor v. Langs dorfs iEhrenmitglicd des Vereins, bis 1899) und Gymnasialober- lehrer Professor Dr. Honkcl iseit 1900): als stellvertretende Vor sitzende König!. Hofgartendirettor Kraust, Geh. Neaierungsrot Münzner, Rittergutsbesitzer Ockonomierat Degenkolb-Rottwern- dors und Generalsekretär T-r. Raubold sseit 1900)', als Schrift- sichrer Garteiibaiiinspeklor Lämmerhirt (1876) und Professor Tr. Bruno Steglich (seit 1896 bczw. 1899): als Kassierer Handels- aärtner Tube (1876), Freiherr v. Biedermann (1877), Rentier Rost (1888), Rentier E. G. Tamm (1894) und Königl. Fri^>cns- richler Braun-Dresden-Plaucn sseit 1901). Aus der Zeit vor 25 bis 30 Jahren gehören dem Verein heute noch folgende Mit glieder an: Geh. Baurat a. T. Lehmann, Königl. Kammerherr Graf Rcx-Zedtlitz, Kunstgärtner Earl Richter-Pesterwitz, Pri- vatus Ernst Ludwig-Omsewitz, Gutsbesitzer H. F. Tamm-Strch- len, Geh. Oekonomierat v. Langsdorfs-Tharandt, Oberst z. T. Graf Holtzcndorff-Niederlößnitz, Gutsbesitzer G. Ludwig-Mob- schatz und Bailnischiilbesitzer Edner-Naußlitz. Die Mitgliöderzcchl bewegte sich in den Jahren 1875 bis 1888 zwischen 43 und 53. betrug 1891: 72, stieg 1895 aus 241 und beziffert sich ff ' ' " ' ' von da an aus jährlich durchschnittlich 175, mit welcher Zahl auch daS Jahr 1904 abschloß. Hervorragendes hat der Dresdner Bczirksobstbanverein namentlich durch Veranstal tung von ObstauSsiellunaen, Lbstmärkten, Vorträgen, Lehrkurscn für die Behandlung der Obslpflanzungen und für die Obstverwer tung geleistet. Neben den Obstausstellungen fanden sehr bald auch die Obstmärkte Ausnahme, zu welchen ganz be- sonders der Dresdner Bvzirksobstbauverein angeregt batte. Als Beweis für den blickenden Stand des Obstbaues im Bezirk des Dresdner Obstbauvereins sei die Tatsache an geführt, daß bei der Obflbaumzählnng im Jahre 1878 in den beiden Dresdner AmtShauptmannschaften und der Stadt Dresden nur 399 461 Obftbäume, im Jahre 1900 dagegen 850019 Obstbäume gezählt wurden. Tos ist also in 12 Jahren eine Ver mehrung des Obstbau mbestandes im Dresdner Bezirk um mehr als 450 000 Stück, ein Fortschritt, der nicht zum geringsten Teil« der segensreichen Tätigkeit des Dresdner ÄezirkSobslbauvereinS ziiznschrciben ist. Der Verein wird sein Mjnksriges Jubiläuni in Verbindung mit der am 8. April d. I. stattfindenden 4. dies jährigen Bczirksversammlung durch «inen besonderen Festaktus begehen. — Zu Hauptacschworen«n für die dritte dieSjäihriac Sitzungsperiode d«S Schwurgerichts wurden am Donners tag mittag folgende Herren auSgelost: Franz Lothar Schroll,. Rentner, Orts- und Friedensrichter in Dresden: Richard Leuthold, Rittergutsbesitzer ln Oelsnitz: Artur Lehmann, Ritterguts besitzer in Taubenheim bei Meißen- Otto Zeidler, Rentner in Masewitz: Friedrich Ernst Schröck, Gemeindevorstand in Nieder- häSlich; Alexander v. Äbendroth, Hanptmann a. D. in Kötzschen- broda: Franz Richter. Gutsbesitzer in Poititz; Bernhard Wolde- mar Weigel, Generalmajor z. D. in Radebeul; Gustav Hetzer, Hauptmann ». D. in Dresden: Alfred Kamillo Beuller, Kauf mann in Dresden: Franz Richard Zangenberg, Rentner tn Dlase- witz: C- Richard Wolf. Rentner in Niedertößnitz; Fritz Etalling, Fabrikbesitzer und Konsul, hier; Otto Pauß Dittnionn, General- lxoollmächsigter. hier;, Christoph Otto Heinrich v. Eaidy, Oberst a. D. in Loschwitz; Hermann Gustav Bovin«, Ingen,eur
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