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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.07.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030731026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903073102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903073102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-31
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
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Dies«» Blatt wiÄ) de» Leser» w« DreSde» und U«gebuu- «« Tage vorher bereit» «l» A^end-Ausgabe zugestrllt» wShreud «» die Psst-Abonumt«. a« Marge» ü» einer Gesamtausgabe erhalten. ledllhf: L-'-' relearxmm.UdreNe: «»«»Ich »» »»«»»«» 18LS Mevtag von Atepfrh L Netrt-ardt. Anreizen-tan!. Lnn»»«« v«n »nttt,»t,un,en di« nach,,,'«»»« » Ubr Soun und Keiertaa« nur Marienttratze » von U di« V,l Uiir Die I lva>ii,e«iunl>. »eile <k«. « Silben» « Pt« . »ln kandi»u»aen aus bei Brwatteile Zeile S »ü : die »wattigeSeil« »l« ..<km »eiandt »der aul Wertteile «o Pf« In Nummer» «ach Tonn- und fteier »aacn l- de» »ivaltia« «nmdieitrn so, «o de», so und so Vla nach de- iondrrem Dar». Lutmaniae «ul- träae nur lesen vorau«be»adluna, Beleibltttter werden mit U>1Ma. derellmet. KerulvreLauiLln«: «mt I «r. U und «r. Uw«. Nvllckv L ILudried « KMgeseiiSsl « VLi8vnLav88trL88v 27. «r.SIS. Slltitl: Das Ende der B ewrgung der Straßenbahner. Neueste Drnhtbcrichtc. Generalmajor Brinckmano f. Peter Rosegger. Hosnachrlchten, Freitag, 31. Juli 1903. Wir machen unsere Leser in den Vororten besonders darauf aufmerksam, daß die DM" Abendausgabe« HW unseres Blattes, welche ihnen noch an demselben Tage zugestellt werden, zum Unterschiede von anderen Dresdner Abendblättern, «Sk Sis i»lt»itt«>s i llff kiittikitei liliilit« «klSmn »»> DM« »i „s»irts. einschließlich der Berliner Börsenberichte, enthalten. Das Ende der Bewegung der Straßenbahner. Die seit Wochen die Oeffentlichkcit beschäftigende Bewegung der Angestellten der beiden diesigen Straßenbavn-Gesellschasten bat mit der in vergangener Nucht im „Trianon" abgehaltenen Massenversammlung ihr Ende gefunden. Tie unter Vermittlung de« Herr» Oberbüigermristers Beutler zu stände gekommenen Einignngsvorichläge wurde» von Lxn Vertretern der Straßen bahner, wie auch von dem Vorsitzenden der diesigen Abteilung des TianSportarbeiter-VerbandeS zur Annahme emvfohlen und von den Versammelten obne Widerspruch genehmigt. Damit ist die Gefahr eines sür beide Teile wie auch für die Bevölkerung unserer Stadt in seinen Folge» nur schwer guSzudenkenden Streikes noch recht zeitig glücklich vermieden worden. Das Entgegenkommen, das die Dlremonen den berechtigten Wünschen ihrer Arbeiterschaft gegen über ehrlich bewiesen haben, und die Bereitwilligkeit, sich mit deren Vertretern sofort i« direktes Einvernehmen zu setzen, haben ebenso z» diesem raschen und friedlichen AuSganae der Sache beigetragen. Wie die maßvolle Zurückhaltung, mit der die Straßenbahner ihrerseits das, was tatsächlich einer Avhjlse bedurfte und was ohne Uebertretbung und unbillige Anforderungen erreich bar war. im Auge behielten. Ueber die Versammlung selbst sei noch folgendes tm einzelnen berichtet: Die vergangene Nacht um 2 Ubr lm „Trianon zweite Massenversammlung für Schaffner. Führer, Weichen Strecken- und Wagenwärter der hiesigen Straßeirbahn-Geselllchasten war von etwa IlM Personen besucht- Zwecks besserer Kontrolle waren die Straßenbahn-Angestellten diesmal ersucht worden, in uniform ;u erscheinen. Auf der Tagesordnung standen die Antworten der beide» Direktionen. Bericht der Kommission und Stellung nahme hierzu. Wie bereits im Moigenblcittc mltgeleiit. waren dieser Verlammlung am gestrigen Nachmittag auf dem Rathause Verhandlungen vorousgegaiigen. welche aus eine Verständigung zwischen Arbeitgeber» und Arbeitnehmern htnzielten und die, wie vomuszusehen war, von Erfolg waren. Die Versammlung verlies >» größter Ordnung und Ruhe. Nachdem sie vom Dresd ner Vorsitzenden des ZentralverbandeS der Handels-, Transport- und Veckehrsarbeiter Deutlchlaiids eröffnet worden war. erhielt Herr Richter-Chemnitz alS Einherufer das Wort und kam zu nächst auf die verschiedenen im Umlauf befindlichen Gerüchte zu sprechen, als iei es bei der roten Straßenbahn hinsichtlich der Kassenverhältnisse nicht ganz in Ordnung. Er ermahnte die Kolle gen, nicht auf solche Gerüchte zu reagieren und betonte, daß die -Ltraßenbahncr als solche die Verantwortung für dergleichen Beschuldigungen ablehncn müßte». Hierauf ging der Referent ans den Stand der Bewegung näher ein. Von seiten der Äerbands- lcitiing lei das vorläufig Erreichte als zusriedenstellend anzuicken: bleibe auch noch manches zu wünsche», so könne er doch der Ver sammlung die Annahme der zu einer Einigung führenden verein barten Bedingungen empfehlen. Auf euren Brief des Herrn Direktors Elauß an den Zentratverband der Handels- und Trans portarbeiter, in welchem in etwas schroffer Form ein Verhandeln mit diesem als Mittelsperson abgelehnt wird, erklärte der Referent, nicht antworten zu wollen, um die bestehenden Differenzen nickt unnützer Weise zu verschärfen, er hoffe aber auf etwas mehr Erri ng servil irr hMUrslH ausgedehnt werden könn. aegenkommen für die Zukunft. Weiter, führte der Referent auS, habe daS Personal der beiden Straßenbahnen ein Rimdlchreiben von den Direktionen zuaesertiat erhalten, mit dessen Inhalt es in dessen unmöglich gewesen sei, die von letzteren geschaffenen Differenzen aus der Welt zu schaffen. Wohl sei mit de» neuen Vereinbarungen eine vollständige Gleichstellung der Straßenbahner beider Gesellschaftsklassen «ingelreten und der Gehalt nach Alters klaffen geregelt worden. Es sollte für das erste Dienstjahr eine Anstellung nicht slatlffnden. sondern nur eine Bezahlung nach Tagen und zwar 3 Mk. 20 Psg. pro Tag Für die Dienstjahre war eine Gehaltssteigcrung mit 2. und 3., 4, und 5. rc. bis zum 17. bis 20. im ganze» also 9 Lohn- oder Altersklassen vorgesehen. Der Lohn soll betragen im 1. Jahre 85 Mk. für Schaffner und steigen bis auf 120 Mt. in der 9. Klasse: für Führer 95 Mk.. steigend bis 130 Mk., was einem Jahreseinkommen entsprechen würbe von 1020 Mk, im 2.. 1080 Mk. im 3.. 1140 Mk. im 4-, 1200 Mk. im 5.. 1260 Mk. im 6„ 1320 Mk. im 7.. 1380 Mk. im 8. und 1440 Mk. in der 9., höchsten Staffel für Schaffner und 1140 Mk. bis 1560 Mk. für Führer. Hierbei stellte sich allerdings bei de« Angestellten der gelben Straßenbahn ein Minus t 5 Mk. im Lohn heraus, kur die Angestellten der roten bedeut diele Gebaltsstaffrl indessen eine sehr resvektable Aufbesserung eins sei aber vor allem damit erreicht worden, und das dürfe nicht verkannt werde», daß nun endlich für Dresden die Angestellten beider Gesellschaften gleichgestellt seien. Trotzdem habe diele GehaltSstasfet der Kommission nicht genügt, so daß die Verhand lungen resultatloS blieben. ES war nunmehr Säcke derBerbandS- leitung, neue Weg«. zu gehen, um einen Streik zu vermeiden. Auf Bitten der Straßenbahner legte, sich nunmehr Herr Ober bürgermeister Beutler ins Mittel und rühmend müsse eS an erkannt werden, daß das Stadtobe'rhaupt sein mößklchste» getan habe, die schwebenden Differenzen au-zugleiche». Aufseine Initia tiv« hin sei eine wesentliche Aenderung der Verordnung der Direk- ts»»en vorgenommen worden. Schon in Hinsicht der Dienstzeit u>A der Dienstverhältnisse werde eine weienkliche Verbesserung Platz greisen, und zwar spätestens bis 1. Oktober. Nach den neuen Dienstvorschriften darf die Beschäftigung von Angestellten und Bediensteten während eines Zeitraumes von 3 Wochen nicht mehr als 200 Stunden betragen, und täglich ohne Paule nicht mehr als 10. mit Pause nicht mehr als 12 Stunden. Aller 14 Tage sind einmal 14 Stunden zulässig. Dem Tagesdienst muß eine Ruhe zelt von 8 Stunden folgen. Pausen von V» Stunde und weniger sind alS Dienstzeit zu rechnen. Führer und Signalwärter müssen innerhatb drei Wochen dreimal 28 «stunden hintereinander frei sein Etz sind Garantien geboten, daß diese Dienstzeiten nicht mehr können: euch daß da» all- »or lenO. AnSrücken all» ErniiHenSchaft bezeichnet werden. Es bestimmen nunmehr nicht mehr die Direktionen die Dienstzeit, sondern sie wird von der Behöide geregelt, und die Direktionen sind verpflichtet, den Bestimmungen der Stadt Dresden ein wesentlicher Grund der Nnzu- r gewünsck' ' nackzukommen. Damit war eil srievciiheit behoben. Hinsichtlick Strafsystem haben beide Direkt! der gewünschten Aenderunaen im Strafsystem haben beide Direktionen erklärt und sich verpflichtet, in Beziehung aus Geldstrafen äußerst zurückhaltend Vorgehen zu wollen. Solche ganz fallen zu lassen, sei indessen im Interesse der Disziplin »no der Ordnung im Straßenbahnbetriebe nickt möglich. Indessen fänden die Kollegen auch nach dieser Mich- tung hin bei der Behörde einen Rückhalt, Es sei anznnekmen, daß die Versprechungen der Direktionen an den Herrn Ober bürgermeister auch gehalten würden. Die Strafgelder sollen zur Auszahlung kommen an diejenigen Angestellten, welche 26 Wochen lang Unterstützungen aus der Krankenkasse erhalten haben und nun von da an nichts mehr beziehen; diese sollen unterstützt werden, sowie invalide und verunglückte Angestellte, Weiter haben sich die Direktionen bereit erklärt, künftig der Berufungs kommission der Angestellten Rechnung über die Verwendung der Strafgelder vorzulegcn; bisher ist die Rechnung von der Kranken kassenkommission geprüft worden. Weiter naben die Direk tionen die Zusicherung gegeben, daß Maßregelungen auf Gruikd dieser gegenwärtigen Lohnbewegung nicht eintreten sollen. Frei lich sei eine Wiederein st eliung der bis jetzt Gemaß- regclten nicht zu erlangen gewesen, aber die Möglichkeit bleibe offen, einen oder den anderen vielleicht doch noch wieder an zubringen, Aber auch diejenigen, bei denen es absolut nicht möglich sei, werden nicht betteln zu gehen brauchen, für sie werde der Verband sorgen lBrovols Wenn er sRcserentj heule eine friedlichere Sprach« rede als in der letzten Versammlung, so geschehe das. weil er bekennen müsse, daß die gerügten und bis her schwer empfundenen Mißstände im wesentlichen beseitigt sino, und daß es nicht geraten sei, bei dem gezeigten Entgegenkommen der Direktionen den Riß noch weiter ttasten zu machen. Die Direktionen haben ferner dem Personal das Recht eingerönmt, eine Kommission zu wählen, hervoraegangen aus direkter Wahl, Sie soll versuchsweise eine Beschwervemstanz sein bei Bemessung von Strafen, soll mit den Vertretern der Direktionen verhandeln, und was sie entscheidet, soll Geltung haben. Auch hat die Kommission das Recht, über die Verwendung der Strafgelder Rechnungsablage zu verlangen. Die Errichtung von Bedürfnis anstalten an den Endstationen ist zugebilliat. Das Bekleidungs geld soll von den Angestellten der Straßenbahnen nur zwei Jahre lang erhoben werden, und zwar sür den Schaffner 4 Mk. für den Führer 5 Mk, monatlich. An Urlaub wird bewilligt von der 3, Dienstaltersklasse an s4. und 5, Jahr) drei Tage jährlich, steigend bis auf sieben Tage in der 7, bis 9. Klaffe, Bei der Lohndemessung kommt die bisherige Dienstzeit in An rechnung; Ueberstunden werden nach 25 Prozent Zuschlag auf den üblichen Lohn bezahlt, — So sei es ein nicht hoch genug zu veranschlagender Erfolg der Bewegung, daß Lohn und Arbeit sich gleich geworden sind. Gehe die Entwicklung der Straßen- bohner sei weiter, so werden sie in Zukunft eine der angesehensten und stärksten Gewerkschaften sein. Bei einer so impulsiven Be wegung, wie die gegenwärtige, müßten die Resultate befriedigend erscheinen, und so empfehle er- den Kollegen dringend, das unter Mithilfe' des Herrn Oberbürgermeisters geschaffene Ueberelnkom- men mit den Direktionen zu akzeptieren. Beide Gewalten, die Orga- nisation der-siNterneWer und der Verband der Angestellten, habe» jnach bestem Wollen gehandelt. Er trete auch dem Gerücht entschieden entgegen, daß die Direktionen nur Konzessionen machen wollten, wenn die Straßenbahner wieder aus dem Zentralverband aus treten, Das sei nickt wahr. Vielmehr habe Herr Direktor Elans erklärt, wer sein Geld in den Verband tragen wolle, möge es tun, Aufgabe der Organisation werde es nur sein, darüber zu wachen, daß die Versprechungen nun auch gehalten würden. Die Straßen bahner sollten nicht glauben, daß sie nun gleich weiter gehen könnten in ihren Forderungen und es morgen schon wieder an der Zeit sei, das Schwert aus der Scheide zu ziehen. Mit Nichten; jetzt gelte es erst, Vas Erreichte in Ruhe auszubaurn- treue Er füllung des Versprochenen auf der einen, Gewissenhaftigkeit und Treue im Dienst aus der anderen Seite, Die Straßenbahuer seien keine vaterlandÄose Rotte, es werde in ihre« Gewerkscha'tt- versammluugen keinerlei Politik getrieben, ihr wesen, daß ihre Arbeit den ge Pff"» . . , folgende Resolution zur Abstimmung: „Die heute, am 30, Juli, tagende Versammlung der Straßenbahner erkennt einmütig an, daß die Gewerkschaftsleitung in dieser Bewegung ihre vollste Schuldigkeit getan hat. Sie erkennt ferner die Bemühungen des Herrn Oberbürgermeisters, eine Einigung zwischen den Direk tionen und dem Personal der Straßenbahnen zu erziele», an und spricht demselben ihren vollsten Dank für diese Bemühungen aus. Die vereinbarten neuen Verhältnisse erklärt die Versamm lung für zufriedenstellend und beschließt, dieselben als zu Recht be stehend anznerkcnnen. Die Bewegung als solche wird sür beendet erklärt." — In der Debatte war der Sache nichts mehr hinznznsttgen. Sie drehte sich nur um Anfragen, welche sich auf einen freien Sonntag, freie Fahrt sür nicht im Dienst be findliche Angestellte usw. bezogen und die sofort, meist in befrie digendem Sinne vom Berbandsleiter beantwortet wurden. Die Versammlung wurde M Ubr geschlossen. Lunsch fei nur ge- sen, daß ihre Arbeit den gereckten Lohn finde, daß sie in mscheuwürdige Verhältnisse kommen und nicht nötig haben, au Und Kinder mit auf Arbeit zu schicken. Er bringt mmmekr Neueste Drahtmeldungen vom 30 Juli. Zwickau. lPriv.-Tel.s Ter Dresdner Polytechniker Kitt- schcu von hier hat sich im hiesigen Stadtpark erschossen. Ter Beweggrund zu der Tat ist unbekannt. Mainz. Der Turm der in der ersten Hälfte des 17. Jahr hunderts erbauten Ouentinskirche zeigte Risse und Sprünge, die auf eine ungünstige Konstruktion des Glockenstuhles, ln dem sich seit Jahresfrist ein elektrisches Glockcnacläute befindet, zurück- geführt wurde». Man hat versucht, die misse durch Gipswände zufammenzuhalten, doch sind diese Vorkehrungen beim Läuten Ivicder gesprungen. Peter Rosegger feiert heute seinen 60. Geburtstag, beglückwünscht und gefeiert von der gesamten deutschen Lesewelt. Wenn der Dichter, der - auch hierin ein echtes Sonntagskind — in seltener geistiger und körperlicher Frische seinem Ehrentage entgegensieht, auf sein Leben zurückolickt, darf er zufrieden sein mit dem, was er er reicht hat; denn er ist im Lause der Jahre zu einem der be> liebtesten Erzähler des deutschen Volkes geworden. Am 31. Juli M3 als ältester Sohn eines armen Bauern zu Alpl bei Krieg loch in Obersteiermark geboren, wurde er als zukünftiger Erbe des kargen Gutes zunächst zu ländlichen Arbeiten angehalten. Er hütete das Vieh und half dem Vater das Feld bebauen. Da sich aber sein Körper den Anstrengungen nicht gewachsen zeigte, die der Berns eines Bauern in den Alpen erfordert, wurde Peter zu einen, Schneider in die Lehre gegeben. Nun begann ein lustiges Wanderleben, der junge Mann kam mit seinem Meister, der van Ort zu Ort zog, um seine Kunden zu besuchen, viel im Lande herum und gewann, m't der Gabe scharfer Beobachtung ausgestattet, tiefe Einblicke in daS Wesen der Menschen, die be deutungsvoll für sein ganzes Leben werden sollten. Bald trieb cs ihn, die Eindrücke zu schildern, bald in gebundener, bald in ungebundener Sprache. In dem Schneidergesellen reifte 'ein Schriftsteller und Dichter heran, der, früh schon von einsichtsvollen Männern in seiner Bedeutung erkannt und gefördert, schnell einen vcv tiii4 i4iiii.li ^-iivi- -1-.' ^i^'ii^ii,i-iikii ,n/i4vi^4/ ihn dem deutschen Volke wert, dem er eine überaus stattliche Reihe cigenarttger, zum Teil künstlerisch hervorragender Romane und Erzählungen schenkte, von denen die'Werke „Die Aclpler", ..Waldheimat" „Der GoltcÄobn", „Jakob der Letzte", „Peter Mayr, der Wirt an der Mahr und „Der Waldschulmcister" wohl als von bleibendem Werte angesehen werden können. Natür lich fehlt eS an diesem Tage dem Dichter nicht an mannia- achen Ehrungen zu seinem Geburtstage. Vornehmlich die Presse feines engeren — Steiermark — und seines weiteren DqterlandeS - Oesterreich — kann sich nicht genug tun, de» Dichter zu feien,. Ein, der sinnigsten Ebrungcn hat die ^.Ocst crre irische Ein7'd»"'ssnnigsten Ehrungen volkszeitung" svormals „Kon veranstaltet: sie hat ein Festblatt herausgcgeben, für das auf Er- s . Redaktion namhafte Künß' . 'f f lehrte ihre Meinung in Prosa und Poesie über den Dichter zum " ' von dieser Ehrentafel, kann, mögen in bunter suchen der Redaktion namhafte Künstler, Schriftsteller und Ge lehrte ihre Meinung in Prosa und Porst Besten gegeben haben. Einige Proben wie sie origineller nicht gedacht werden Reihe hier Platz finden: Wer der eigenen Heimat Herz Auszusprechen weiß, Den versteht man allerwärtS, Reicht ihm Dank und Preis. Denn die Menschheit, viel verzweigt, Ist doch eins und ganz, Wer ein Stück von Demant zeigt, Zeigt den vollen Glanz. Berlin. Ernst v. Wildenbruch. Roseggers Bücher befinden sich in jedem deutschen Hause und sind ein Segen für dasselbe. Eharlottenburg. Theodor Mommsen. Wenn ich in Eb'ne, Marsch und Moor Den Blick ins Weite ganz verlor, Dann Hab' ich den Weg in die Berge genommen, Oder ließ die Berge zu mir kommen. Bei Dir war alles, was ich begehrt: Ein Volk, der Lieb' und Treue wert, Nordischer Trotz und kecker Mut, Lustiger Sinn und heißes Blut, Und ob der warmen, traulichen Enge, Ueber dem wimmelnden Erden gedrängt, Ueber dem wechselnden Maß der Zeiten, Ein Blick in ewige Himmclswciten. Bremen. Heinrich Bukthaup* All Heil Dir, Meister Rosegger! Es wird Dein Name leben In reich verdienten Ehren, So lang das Reich und Oesterreich Nock deutsche» SangeS pflegen. Sind langst die Eintagsfliegen all. Breslau. 'Die üble Fäulnis ausgebrütct, An Dona», Isar oder Spree, Im eig'nen Schmutz versunken, Vermodert und vergessen: Wird Deine keusche, kerngesunde, Von Bergwaldluff umwehte Dichtung, Das deutsche Herz in beiden Reichen Erquicken. Dank Dir. Heil und Segen! Felix Dahn. Berlin. Dir. lieber Dichter, sei gesandt Ein Gruß, der kommt vom Herzensgrund! Was überall im deutschen Land Für Dich gefühlt wird, geb' er kund Was von der Heimat Bergen Du Erzählst, wir alle Haben s gern; Es hören Dir so viele z», Wenn Du beginnst, in Näh' und Fern'. Der einst vom Hochgebirge her Kam mit dem Alpenrosensträuß, Bekannt jetzt bist Du bis zum Meer Und weit noch übers Meer hinaus. Es nimmt auch Dich der Deutsche mit, Wenn seine Heimat er verläßt. Hält, wo er fremdes Land betritt, An Dir auch wie am Liebsten fest. So hast D» wohl bestellt das Beet, Das zum Bestellen Dir verlieh'». Wie viele bat, was Du gesät, Erfreut, als es gelangt zum Blüh'n. So zu erfreu », »ock lange Zeit Sei, lieber Dichter, Dir beschert! Darum den Himmel bittet heut' Dqs Volk, das Dich liebt und verehrt. Johannes Trojan. Auf allen Deinen Wegen, Durch Hochwald. und Flur
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