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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050622025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905062202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905062202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-22
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
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An- tiindiaunaen au< der PrivaiieNe Zeile L Pi, ^ die rloalliae Zeile aus Lert- leile bo Pi, . als Em,eiandl Zeile so Pi«. In «»»«er» «ach »,nu- und ideierlage« > ivalii»e li»iund,e>ie so Pi, . aui Privalieite «v Pt,. rlvaiiiae Zeile aus leriieile und as< 1L>»,eiandi «0 Pi, riusivärti,e «»- trüge nur ge,e» Varaurdejabiu»«. tvkleabiatier werden mii lo PI,, berechnet. fternivrechanichlub: «mt l Sir. U und Sir. !t0»L MU- srLielle im LeredLktrjLdrs 1S03I04 rirk» 13 VVO Hektoliter IVledr-Verksuk. Rr. 171. Ami: Neueste Drahtberichte. Hosuachrichteii, Neues Wasscrgesetz, Gerschtsverhandluiigen. ! ^»«»»» 1 Russisch-japanischer Krieg. Heimalschntz. s ^HIllII L. Neueste Drahtmel-nnuen vom 21. Juni. Schweden und Norwegen. .Stockholm. Die Regierung hat heute dem außer ordentlichen Reichstage einen Gesetzentwurf vorgelcgt, in dem sie die Ermächtigung dazu verlangt, mit dem norwegischen Storthing in Vorverhandlungen einzutreten, um eine bestimmte Regelung der Geschäfte zu erzielen, deren Feststellung fürden Fall der Trennung für notwendig erachtet wird. In dem Ministerrate, in dem der Gesetzentwurf auf gestellt wurde, erklärte Ministerpräsident Ramstedt, es liege in keiner Weise im Jntcrgsse Schwedens, sich Zwangsmaßregeln zu bedienen: er empsehle daher Vorverhandlungen. Denn cs sei wünschenswert, daß durch eine Uebercinkunsc Bürgschaften sür ein friedliches, gemeinsames Leben erlangt würden. Unter alle» Umständen seien Vorverhandlungen zur Entwirrung und zur endgültigen Entwicklung unerläßlich. Diese könnten sehr woh! durch Delegierte geschehen. Erst nach dieser bestimmten Rege lung und nachdem der Reichstag sie geprüft habe, würde Schwe den sich mit der Frage belr. die endgültige Gutheißung der Auf lösung und der Ungültigkeitserklärung der Unionsakle zu be fassen haben. Die anderen Mitglieder des Staatsrates erklärten, daß sie sich dem Ministerpräsidenten anschließcn. Der König erklärte darauf, es sei ein schmerzlicher Schrill, den zu tun der Staatsrat die Regierung aufsordcrt. „Mein Gewissen sagt mir. daß ich während meiner langen Regierung aui das Ziel hin gearbeitet habe, das ich mir bei meinem Regierungsantritt gesetzt habe: das Wohl der Brudervölker. Es ist in der Tat schmerzlich sür mich, mitzuarheiten an der Auslösung einer Union, in der ich die Unabhängigkeit, die Sicherheit und das Glück der vereinigten Königreiche zu sehen geglaubt habe. Wenn ich gleichwohl bereit bin, so zu handeln, so tue ich es nur, um ein noch schlimmeres Unheil zu vermeiden, und in der Usberzcugung, daß eine Union ohne gegenseitige Uebercin- stimmung für Schweden keinen Vorteil schassen wird." -« > Marokko. Köln. lPriv.-Tel.I Gegenüber übelwollenden, die deutsche Politik verdächtigenden Acntzerungen der Londoner „Mvrning- oosl" erwidert die .Köln. Zig." iiiuer Zurückweisung der Dcutsch- vnid untergeschobenen ZukuuslSpläne, es sei ausfallend, daß man gerade den Zeitpunkt tür angczeigl Halle, wieder einmal eine deutsche Gefahr an die Wand zu malen, wo sich die eng lische Regierung bezüglich der in a ro k k a n i s ch e n K v n s er c n z ven franzvsischen Wünschen zu fügen scheint und wo gerade von Frankreich Aeußerungen ergehen, die eine freundliche, gcschäsi- iche Verständigung mit Deutschland erhoffen lassen und die in Deutschland deshalb mit größter Genugtuung ausgenommen verden. Washington. Die Einladung Marokkos zu einer internationalen Konferenz wurde in der heutigen Sitzung des Kabinetts erörtert. Wie verlautet, werden die Ver einigten Staaten die Einladung annehmen, wenn die anderen Signatarmächte es ebenfalls Pin. Cuxhaven. Der Kaiser gedenkt beute vormittag 11 Uhr auf der „Hohenzollern" durch den Nordostseekanal nach Kiel zu gehen. Kiel. Die Ragatten der diesjährigen Kieler Woche begannen heute vormittag mit einer Wettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs ans dem Kieler Hafen. Am Start waren 34 Jachten erschienen: 42 Jachten batten sich gemeldet. Es herrscht ein auffrischender Südwestwind bei bedecktem Himmel. Kunst und Wissenschaft. ß* Mittelluna aus dem Bureau der Königlichen Hof- Over n b a u s e geht Freitag, den 23. Juni, m - - "LU ' heat^ r. Im OP ' uvi zu woh folgende Preise: Loge» Frcindeiilogcir des 6 Mk., Scitcnlogen Helmatschutz. In der schönen Harzstadt Goslar hat die erste Haupt versammlung des vor Jahresfrist in Dresden begründeten Bundes „H eima 1 schutz' stallgcfunden. Nachdem am letzten Montag ein Begrüßunasavcno die von allen Gegenden her ein» treffenden Vertreter zusammengeführt imd soweit es noch nötig war, miteinander bekannt gemacht hatte, begann am Dienstag vormittag 10 Uhr die eigentliche Tagung. Die Verhandlungen wurden eröffnet durch den Vorsitzenden, Herrn Professor Schultze-Naumburg. Er führte in seiner Begrüßungs ansprache aus, daß der Bund in meinem jungen Dasein schon vielfachen Mißverständnissen begegnet sei. Um der Ansicht den Boden zu entziehen, als wolle der Heiwatschutzbund gar nichts wissen von den reichen Schätzen, welche aus seiner mittelalter lichen Vergangenheit unserem Volke überliefert sind, habe man Goslar als den Ort der, ersten Hauptversammlung gewählt, eine Stadt von noch fast rein mittelalterlichem Charakter, und um zu beweisen, daß man durchaus nicht alle» modernen Unter nehmungen wirtschaftlicher Natur gegenüber sich auf einen von vornherein ablehnenden, reaktionären Standpunkt stelle, die Frage der Bedeutung der Talsperrenanlagcn auf das Programm Nachdem Herr Syndikus Ouensel im Namen der Stadt Goslar die Versammlung willkommen geheißen, erstattet« der Vorsitzende seinen Jahresbericht. Er führte aus, daß die dem neuer Einstudierung dm burleske Over „Orpheus in der Unterwelt" von Offenbach zum Besten der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöngcr in Szene. Für die zu wohltätigen Zwecken stattsmdende Vorstellung gelten folgende P des 1. Ranges 8 Mk.. Parkettlogen mi 2. RanaeS 6 Mk.. Parkett l. bis 1!. Reihe oeS 2. Ranges und Parkett 15. bis 10. Reibe 5 Mk.. Mittellosen vrs 2. Ranges 5,50 Mk., Proszenium- und Mittellogen des Z. RarmeS 4 Mk., Seitenlogen des 3. und Balkon des 4. Ranges 8,80 Mk., Mittelgalerie und Proszeniumlogen des 4. Ranges 2L0 Mk., Seitengalcrie, Seitcnlogen und Stehplätze des 4. und Mittelgalerie des 5. Ranges 1,50 Mk., Sitz- und Stehgalxrie, Proszeniumlogen des 5. Ranges 1 Mk., Stehparkett 2 Mk. Hamburg. Gestern abend traf im hiesigen Hasen der Postdampfer „Ernst Wörman n" mit verwundeten und erkrankte» Kriegern aus D c u t s ch - T ü d w e st a s r i ka hier ei». Im Aufträge des Hamburger Senats war der Vorsitzende der Hamburger Kolonne des Roten Kreuzes, Hauptmaun der Reserve Sauer, erschiene», um die übliche Liebesgabe des Senats zu überreichen. Bremen. Unter dem Vorsitze des Branddirektors West- phal-Hamburg begann heute hier der Berbandstag drut sch e r B e r u f s f e u e r w e h r c n , zu dem Vertreter von Feuer wehren aus ganz Deutschland, sonne aus Oesterreich, Dänemark und England erichiene» sind. Nachdem mehrere Vertreter von Behörden Begrüßungsansprache» gehalten hatten, widmete Brand direktor Westphal dem verstorbenen Branddirektor Gicrsberg- Berlin einen Nachruf. Hieraus wurde in die Verhandlungen eingelrelcn. K ö l n. <Priv.-Tel.j Der vorgeslrinc S t r a ß e n k r a w a l l wiederholte sich in der verflossenen Nocht noch in verschärstem Maße. Etwa 8000 Menschen hielten jene Straßen besetzt, in denen die vorgestrige Revolte ansvrach. Als -ms der Menge wieder ein Bombardement ans die Schutzleute eröffnet wurde, gingen diese, 200 Man» stark, unter Führung der Polizei- Inspektoren, sowie sämllicher Kommissare der Stadt, mit blanker Waffe vor und trieben die Menge gewaltsam zurück. Zahlreiche Personen erlitten wieder schwere Stich- und Hiebwunden, sodaß viele noch des Nachts nach dem Hospital gebracht werden mußten. Auch zahlreiche Verhaftungen kamen vor. M ünchcn. Die A nssVcr r n n g in sämtlichen damischen großen Mctallwerken dürfte beute abend zur Tatsache werde», nachdem die Arbeiter, wie bereits bekannt, die Vorschläge der Industriellen verworfen haben. Der äußere Grund der Diffe renzen besteht noch darin, daß die Arbeiter die Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit ans 57 Stunden und 10 Prozent Lohn erhöhung verlangen, während die Arbeitgeber '>8 Stunden und eine der Zeitvermindernng entsprechende Lobnerböhnng zirgestehc». Von seiten der Mctallwcrke wird daraus hingewiesen, daß in der Nürnberger Arbeiterversaiiimlung osten ausgesprochen wurde, cs handle sich darum, zu wissen, wer Herr im Hause sei, und daß erklärt wurde, man habe zunächst in Bayern mit der Agitation begonnen, weil dort der Boden am besten vorbereitet sei. Daher wird der Streik von den Arbeitgebern als ein Priiizipienkampf anfgefaßr, der mit einer energischen Selbstverteidigung dnrch- gcfvchtcn werden soll. Ohligs. In Darnap d n r ch s ch nitt ein Italiener einem anderen, als dieser ans seiner Flasche trank, mit einem Rasier messer den Hals, was dessen Tod hcrbciführte. Hieraus durch- schnitt er sich gleichfalls die Kehle. Wien. Der König und die Königin von R u m nnie n sind heute früh aus Sigmaringcn zu eintägigem Aufenthalte hier eingetrosfen und nni Bahnhöfe vom Kaiser in überaus herzlicher Weise begrüßt worden. Der König und die Königin stiegen in der Hofburg ab. Petersburg. Meldung der Petersb. Telegr.-Agentur.s Aus Twer und Moskau eingcgangcne Telegramme berichten über den freudigen Eindruck der Worte des K a is crs an die Deputation der 'Semslwcniertretcr. Die Twer- sche Gouvernemnts-Iemstwo beschloß ans Anlaß des ersten un mittelbaren Empfanges von Landesvcrtrclern beim Kaiser an dielen eine Adresse zu richten. Die Vertreter der Selbstver waltungen werden demnächst in Moskau wieder zusommentreten. Am 20. Juni findet ein Kongreß der Stadthäupter, am 1. Juli ein solcher der Semstwovcrlrcler und am 3. Juli ein Kongreß der Adelst»,arschälle statt. Die Beratungen über die Grundlage» der Organisation der Volksvertretungen in der Moskauer Stadt duma haben aus Anordnung des Stadthauptmanns mit Ausschluß der Oefseittlichkeit zu erfolgen. Bunde zugeflossene Arbeit schon im ersten Jahre seines Bestehens von einem erdrückenden Umfange gewesen sei, dem die junge und teilweise noch nicht voll ausgcreiste Organisation vielfach kaum gewachsen gewesen sei. Vor allen Dingen Labe sich als not wendig erwiesen, reichlichere Mittel zu beschaffen und zu diesem Zwecke sich an einflußreiche Stellen, Behörden usw. zu wenden. An der Hand von Lichtbildern gab der Vorsitzende dann einen Ilebcrblick über die an den Bund herangctrctencn Arbeiten, von denen die wichtigsten die Erhaltung der alten Bauten im Bad Lauchstädt bei Halle sdank der hochherzigen Spende des Herrn Kommerzienrats Lehmann in Halle in Höhe von 40 000 Mk.j, der Kampf um die Erhaltung der Lauscnburger Stromschnellcn und die Frage der Bebauung des Domplatzcs in Würzburo sind. Herr Oberbaurat Schmidt ans Dresden berichtet daraus einiges mis der Tätigkeit des Ausschusses zur Pflege Heimat- sicher Kunst und Bauweise in Sachsen und Thüringen, und empfiehlt dringend, nach Möglichkeit immer mit der Behörde zusammen zu arbeiten und nicht gegen sie. Nach den darauf folgenden Mitteilungen des Geschäftsführers, Herrn Schrift steller Mielke, Charlottenburg, umfaßt der Bund zur Zeit 84 Korporationen und etwa 700 Einzelmitglicder. Mit Tank wird die Mitwirkung hervorgehoben, welche der größte Teil der angeseheneren Presse den Bestrebungen des Bundes hat z» teil werden lassen. Die Gesamt-Organisation solle in der Weise durchgeführt werden, daß überall die interessierten Vereinigungen aller Art zu Orts- und Landesgruppen znsammengcsaßt würden, " --- hj - - die dann ^>en größte» Teil der in ihr Interessengebiet fallen den Aufgaben selbständig zu bearbeiten hätten. Daneben sei ürlich möglichst za" " " zahlreicher Beitritt von Einzelmitgliedcrn er- " ' ' 'lle fung der Mittel willen. Nach- der natürli^ . „ . , , wünscht, schon um der Beschaff: „ dem noch der Kassenbericht erstattet ist. beginnt di« Reihe Vorträge, deren Themen sämtlich im Hinblick ans die neuer dings das öffentliche Interesse lebhaft in Anspruch nehmenden Talsperrenanlagen gewählt sind. Herr Professor Dr. Kettler-Hannover ver breitet sich über das Thema, die Ausnützung der Natnrkräfte vom Standlmiikte der Kultur. Man hat zu unterscheiden zwischen materieller Kultur einerseits und sittlicher und geistiger Kultur andererscis. Durch die Entwicklung, die das vorige Jahrhundert unserem Volke gebracht, insonderheit durch oie Einführung der Freizügigkeit, den Verlust des gemeinschaftlichen Besitzes, durch die enorme Hebung deS Verkehrs, vor allem aber durch die rapide Entwicklung der Industrie, sei man allgemein zu einer eiiffeitigcn Ueberschätzung. der materiellen Güter gelangt. Um unserem Volke wieder zum Bewußtsein in bringen, daß nicht LcrllicheS imd Sächsisches. Dresden, 21 Juni. —* Se. Majestät der König, Protektor des Vereins sür vaterländische Festspiele, wird die Sonntag, den 2. Juli, nach mittag, an der Hochuier-Straße stattsindcndcn Festspiele in Begleitung des Kronprinzen und des Prinzen Friedrich Christian besuche». Es ist dies das erste Mol, daß Mitglieder des könig lichen Hauses die Festspiele beyichen. —* König Friedrich August besucht am 12. Juli die Stadt Döbeln. , —* Herr Seminardirektor Schulrat Dr. Prcil wird seinen Grimmacr Wirkungskreis verlassen und am 1. August die Leitung des Königs. Seminars zu Drcsden-Jriedrichstadt übernehmen. —* Im Mai wurden hier 126 Bürger verpflichtet, die sich folgendermaßen aus die einzelnen Berusssländc verteilen: Aniässig: 1 Staatsbeamter. Unaniäffigc: 17 Gewerbetreibende, 65 Gcwcrbsgchilsc». 20 Arbeiter, 8 Staatsbeamte, 4 Gemeindc- bcamte, 2 Lehrer, 9 Privcitbeamlc. -* Die bedeutendste Gesetzesvorlage, welche dem nächsten sächsische» Landtage unterbreitet werden soll, wird der neue vom König!. Ministerium des Innern im Laufe der letztoerslossenen Jahre vorbereitete und scrtiggestclltc Entwurf eines neuen Wasscrgesctzes sein. Ter Entwurf wird keines wegs nur rein wasserrechtlichc Fragen nach modernen Rcchlsan- schauungcn unter gebührender Berücksichtigung des historisch Gewordenen behandeln, sondern er wird sich auch mit der Lösung großer kultureller Ausgaben befassen, wovon die Segnungen mehreren Generationen zu Teil werden sollen. Jan Königreiche Sachsen ist sür die Erforschung der hydrographischen und Hydro- logifchen Verhältnisse der kleinen, nicht schiffbaren Gewässer seither nur wenig geschehen. Man steht hier im Vergleiche zu anderen Ländern zurück und ist über die Vorbereitunqsstadien der hierzu notwendigen Studien und Untersuchungen noch nicht hinansgekommcn. Infolge des mächtigen Aufschwunges der In dustrie. des Handels und der Produktion haben die Interessen der Neuzeit vorwiegend aus Herbeiführung günstiger Transport bedingungen hingedrängt und sich der Entwicklung der Verkehr-- mittel zngewendet. Hierdurch ist die Ordnung der wasserwirt schaftlichen Fragen und der Verhältnisse der kleinen, nicht schiff baren Gewässer des Landes in den Hintergrund getreten. Der Ausbau des Eisenbahnnetzes absorbierte die technischen Kräfte des Staates und den Hanplaittcil der öffentlichen Mittel derart, daß eingehende und wissenschaftliche hydrotechnische Studien zur Zeit nur bei der Elbe gemacht werden konnten. Die hieraus gestützte und nahezu durchgesührte Regulierung dieses Stromes ans seinem sächsischen Lause ist von einem durchschlagenden Erfolg gekrönt worden und die machtvolle Entwicklung der Elbfchisfahrt hat nicht wenig zur Hebung des Landcswohlftandes mit beige- tragen. Die Wittcrungskatastrophcn gegen Ende des vorigen Jahrhunderts, insbesondere die furchtbaren und ausgedehnten Verherungen der Hochfluten in den 80er Jahren in der Lausitz und 1897 in den Gebieten der Weißeritz, der Mulden und der Elster, das immer sich steigernde Bedürfnis nach Nutz- und Trinkwasscr weisen mit wachsender Diinglichkeit daraufhin, daß auch Sachsen nach dem Beispiele anderer Länder lBaden, Württemberg, Preußen usw.j zur Befriedigung dieser Bedürfnisse etwas unternehmen muß. Bereits im Jahre 1902 hat die König!. Staatsrcgierung deshalb dem sächsischen Landtage Ende Febriiar eine entsprechende Denkschrift vorgelegt, und zwar war dies geschehen infolge einer ständischen Anregung vom 11. Mai 1900. Die von großen Gesichtspunkten getragene Denkschrift fand im großen ganzen den Beifall des Landtages, wennaleich cs auch an Mahnungen zur Vorsicht bei Behandlung der schwie rigen Materie nicht fehlte. Tic Königl. Staatsregierung sicherte materielle Kultur, sondern sittliche Kultur di« größere Bedeutung habe, dazu gibt cs kein besseres Mittel, als das Heimats- aefühI wieder zu wecken und zu stärken. Ausgabe des Heimat- schutzbundcs sei es. in Fällen, wo sich scheinbar materielle und geistige Interessen gegenüber stehen, auszugleichen und eine Lösung herbeizuführen, die beiden Teilen gerecht werde. Vor allen Dingen muß verlangt werden, daß prinzipiell die Behörden in solchen Angelegenheiten den Heimatschutzbund hören und zur Mitarbeit hcranziehen. Uebcr das Bild der Landschaft, seine Entstehung und Er haltung spricht Herr Dr. Hans Menzel von der Königl. Geologischen Anstalt. Die mannigfaltigen Unterschiede, tvelchc der uralte Zusammenhang des Menschen mit der ihn umgeben den Natur in den einzelnen Landschaften und Landschaftsbilderu hcrvorgebracht hat, drohen vollkommen verwischt zu werden durch die Willkür, mit der die moderne wirtschaftliche Entwickung dem Menschen in die Natur einzugreifcn gestattet. Der Schutz, der dem landschaftlichen Bilde unvcdingt gewährt werden müsse, darf sich nicht nur auf Einzelheiten, Curiosa u. dergl. be schränken, sondern muß die Landschaft in ihrer gesamten Eigen art berücksichtigen. Heimatkunde i>st der beste Heimatschuß, lieber die wasserwirtschaftliche Bedeutung und die Technik der Talsperrenanlagen sprach alsdann Herr vor kurzem kam» bekannt gewesen. Das Bedürfnis der Kraft- aewinnung für kleinere und größere elektrische Betriebe, ferner die Rücksicht aus Regulierung der Wasserstraßen, vor allen Dingen aber, die Notwendigkeit, die furchtbaren Ueber- schwemmungen in den Niederungen am Fuße der Gebirge zu verhüten, haben zu der modernen Wasserwirtfchaft geführt, deren Hauptstützen die H o ch wa s s e r s a m in e l b c ck e n bilden. Ein gehende Schilderungen über die Art der Ausführung der Tal- spcrrenanlagen, ihre Vorbedingungen, Kosten und die Art ihres Betriebes geben einen Einblick in die Schwierigkeit und den anlciaen im besonderen. In einer Reihe von Lichtbildern zeigt der Redner, daß ältere Anlage», wie Mühlen, Brunnen- und ^chachtbäuscr iehr reizvolle Gestaltungen ausweisen, und zieht
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