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FS nnci eie» aiier- unrri» bq^nci/icben ^nnabmes/etten e«»r kreise ro» / /Tanf 7^. Le» äen ^aieerlr'eben /'oskanskakkerr im /)eu/seben Ikersbs- Aöbieie reercisn /iesie/innAen en S F/arL, in Oesierreicb- l/«A«rrn en 2 Lrone» 96 liefern anAsno-nnreir. /Nr einen L/onat sieiii sieb cier LeenAsxrois in Dro-lien bei cier /^an-iAesobä/'issieiis an/' 90 />/§., bei cien Kaiser/. I^oriansiatten im /ieiebsAsbieis an/ 2 «nci in 9e»isrrei«b-l/nFarn a«/ 2 Lrone ckS //eiier. SvsokLttsstölls üsr vrosäner ÄLvLiiMM. Zur RetchStagSwahlbewegnng in Sachsen. Die Bewegung für d>e Reichstagswahlen hat in Sachsen unter unerfreulichen Verhältnissen eingesetzt. Es schwebt gewissermaßen auf aller Lippen, daß die eigentümlich gearteten Umstände eine rechte Freudigkeit des Kampfes und eine hinreißende Begeisterung nicht aufkommen lassen, daß vielmehr Müdigkeit und zum Teil Verdrossenheit nur allzu sehr sich fühlbar machen. Demgegenüber war es ein erfreuliches Zeichen, daß trotz der schwierigen Lage die Bereinigung der nationalen und staatserhaltcnden Parteien für den Wahlkampf mit der Devise: „Wider die Sozialdemokratie!" auch dieses Mal zum Abschluß gebracht werden konnte. In dessen auch hier ist die Freude über den erzielten Erfolg nicht unge mischt geblieben, da sich alsbald allerlei Differenzen einstellten. Wenn diese nun auch zur Zeit wieder ausgeglichen sind, so ist doch die Möglichkeit nicht abzuweisen, daß sic früher oder später von neuem auSbreche», und deshalb erscheint es für die dem Kartell zugehörigen Parteien angebracht, sich immer und immer wieder die gemeinsamen einigenden Gesichtspunkte und Interessen vor Augen zu führen. Der Ausgangspunkt einer solchen Betrachtung kann gerechter Weise nur der sein, daß man grundsätzlich die noch ungeschwächt fortdauernde Bedeutung der nationallibcralcn Parteiin ihrer Gesamtheit für eine gesunde Weiterentwicklung unseres nationalen Lebens unumwunden anerkennt. Eine politische Partei, die unter ihren führenden Größen Namen zählt wie die von Volk, dem Urheber der berühmten „Frühlingsrede" im deutschen Zoll- pärlamrnt sso genannt, weil sie mit den Worten anhub: „Es ist wieder Frühling worden in Deutschland!"), von Bennigsen und Treitschke,. ein« solche Partei darf mit wahlberechtigtem Stolze von sich sagen, daß ihre patriotischen Verdienste mit unauslöscli- lichen Leitern in die vaterländische Geschichte eingcgraben sind, und kein Einsichtiger wird leugnen wolle», daß eine solche politische und geistige Richtung, wie sie der gemäßigte Liberalismus, sofern er seiner geschichtlichen Mission treu bleibt, bei uns vertritt und fördert, für das allgemeine Gedeihen genau ebenso notwendig ist wie der konservative Faktor in unserem Staatsleben. Soweit nun der heutige Organismus der nationallibcralen Partei in Frage kommt, wird man ihr die Anerkennung nicht versagen dürfen, daß ihre überwiegende Mehrheit nach wie vor fest in dem Boden der großen Traditionen wurzelt und ernstlich bemüht ist, auch dem Beiwort „national" in dem alten, rubmvollen Namen der Partei zum vollen und ungeschmälerten Rechte zu verhelfen, in dem sie das Vaterland über alles stellt. Zu den Vertretern dieser Richtung gehören sowohl die landwirtschaftlich interessierten Kreise der Partei als auch die schutzzöllnerisch gesinnten Großindustriellen, die-sich '« dem Centralverbande deutscher Industrieller eine Mächtige und kraftvolle Organisation geschaffen haben. Die ge- nannten beiden Richtungen innerhalb des Nationallibcralismus sind in ihrem geschlossenen Zusammenwirken sowohl aus geistigem wie auf wirtschaftlichem Gebiete für unser öffentliches Leben über- auS wertvoll; helfen sie doch in verständnisvollem Zusammcn- Witten mit den Konservativen unser deutsches Volk nach Kräfte» vor den Uebeln bewahren, die es von seiten des Uyramontanismus, der Sozialdemokratie und des Manchester tums bedrohen. Insoweit hat daher der Älotional- liberaliSmüS ' auch heute noch das volle Vertrauen weit« Schichten der Bevölkerung und es ist einfach «Hern.!-wen» gegnerische Blätter, insbesondere ultramon- Persönlichkeit würdigt, die wie sie ist, genommen werden muß, weil sie in ihrer gesamten Eigenart trotz ver einzelter Abweichungen die Gewähr dafür bietet, daß sic etwas Tüchtiges leisten und das Vertrauen ihrer Wähler recht fertigen werde. Erfreulicher Weise haben Erwägungen solcher Art im Oertel sehen Wahlkreise bereits den Ausschlag gegeben und die so dringend wünschenswerte Einigung über die Kandidatur Tr. Oertcls herbeigesührt. Auf den Boden der gleichen Anschauungs weise wird man sich ans Seiten der Kartellparteieu auch in anderen ähnlich gearteten Fällen stellen müssen. Tic bisherigen Erfahrungen in unserem engeren Vatcrlandc machen es notwendig, daß alle Elemente, die ernst und ehrlich um die zielbewusste Wahrung der nationalen und ordnungsparteilichen Interessen gegenüber der Sozialdemokratie in dem bevorstehenden Wahlkampfe besorgt sind, noch einmal mit aller moralischen Wucht die treibenden Kräfte innerhalb der Kartcllparteien, insbesondere auch die leitenden lokalen Stellen an ihre heilige Pflicht erinnern, den Kartcllgedankcn nicht bloß notdürftig dem Buchstaben, sondern dem Geiste nach im vollen Umfange zu verwirklichen. Dazu aber gehört in erster Linie der charaktervolle Verzicht aus alle engherzigen Sonderinteressen und mehr oder weniger kleinlichen Eigenwünsche, die energische Zurückweisung von außen hercingetragener, künstlich geschürter Mißhelligkeitcn und statt dessen eine tatkräftige Umschau von der höchsten Warte des nationalen und staatscrhaltendcn Ge dankens, wie sie sich so oft schon gerade in Sachsen in vorbildlicher Weise bewährt und die vaterländische, ordnungsparteiliche Sache zum Siege geführt hat. Neueste Drahtmeldmigen vom 25. April. INachts eingeheude Deveschcn befinden sich Seite 4.1 ,. Berlin. sPriv.-Tel.) Reichstag. Das Haus ist ganz schwach besetzt. Entsprechend dem Anträge der Geschäftsordnungs- kommüsion wird die Genehmigung zur Einleitung eines Privat- klaavcNahrcns wegen Beleidigung gegen den Abg. Äeck-Aichach wahrend der diesjährigen Sitzungsperiode versagt. Dann wird die zweite Beratung der Krankenvcrsicherungsnovelle fortgesetzt. Bei § 7, der noch von der Gemeindeversicheruna tane, sich in faden Witzeleien über die angebliche Zerfahren heit und den drohenden gänzlichen Zusammenbruch gerade dieses besten keuihaffen Teiles des gemäßigten Liberalismus gesallen. Daneben gibt es indessen eine Unterströmung in der Partei, die das ihr vorläufig dank der gesunden Auffassung der Mehrheit noch sehlende Oberwasser durch die krampfhaft in allen Tonarten wiede»holte Behauptung zu gewinnen lucht, der Nationalliberalismus unserer Tage, der in nationalen Fragen mit den Konservativen Hand in Hand geht, sei „reaktionär" geworden und müsse, wenn er sich „rehabilitieren" wolle, fortan die Beto nung des Veiwoites „liberal" in seinem Namen zur Hauptsache machen. Eines besonderen Nachweises, daß die Ansicht von dem reaktionären Eharakter des Natioualtiberalismns gruudsalich ist. bedarf es nicht, weil es eine allgemein bekannte Tatsache ist, daß der gemäßigte Liberalismus als solcher stets in vordecster Reihe steht, wenn eS gilt, wirkliche, nicht bloß angebliche Rnckschritts- tendenzen energisch zu bekämpfen. Es sei in dieser Beziehung nur an den preußischen Schulkampf aus Anlaß der Zedlitzschcn Novelle erinnert, welche die Schule der Kirche ausliefern wollte. Die Minderheit, die schließlich den Gesetzentwurf zum Fall brachte, konnte nur deshalb den Sieg erringe», weil sie die führenden geistigen Kräfte des gemäßigten Liberalismus aus ihrer Seite hatte. In Wirklichkeit glauben denn auch die Verfechter des Satzes von den „reaktionären" Gelüsten der nationatliberalen Partei selbst nicht an das. was sie sagen. Es ist ihnen vielmehr lediglich darum zu tun. mit Hilfe des Schlagwortes „reaktionär" entweder ihren mehr und mehr schwindenden und verblassenden Ein fluß in der Partei neu zu beleben, um ihre besondere» Interessen zu fördern, die im Gegensatz zu der die produktive, landwirtschaftliche und industrielle Arbeit vertretende» Mehrheit der Nationallibcralen nur auf dem Gebiete des unproduktiven Bank- und Börienkapitals liegen, oder sich mit Hilfe eines toten Dokrrinarismus pcriönlich an die Oberfläche zu bringen, da sie Neigung verspüren, eine politische Nolle zu spielen. Die hier gekennzeichnete Richtung, von der cs offenes Geheimnis ist, daß ihre auidringlichc» diktatorischen Neigungen sich innerhalb der Geiamtpartel immer unliebsamer fühlbar machen und steigende» Widerstand Hervorrufen, wird publizistisch von drei Blättern vertreten, am zielbewußtesten und nnverbiilltesten von der „Nat.-Ztg ", am grundsatzlosesten von der „Köln. Ztg.," und mehr in verschämter Weise von der „Magdeb. Ztg.". Tie Vertretung ihres besonderen Standpunktes Lurch die „Nat-Ztg." hat bereits zu einer partcioffiziellcn Absage an das Blatt geführt, indem der Abgeordnete Dr. Sattler bei Gelegenheit der zollpolitffchen Obffuiltioiiskänipse im Reichstage im vorigen Jahre ausdrücklich feststellke, daß die „Nat.-Ztg." nicht als Organ der nationallibcralen Partei angesehen und bewertet werden dürfe. Dessen muß man sich in Sachte» erinnern, wenn jetzt gerade die engere Nativnal-Zeitungs-Grupvc des National liberalismus hier zu Lande de» deplazierten Versuch macht, durch Quertreibereien gegen das Wahlkartell eine verwirrte Lage zu schassen, um dabei für ihre eitel» Zwecke im Trüben zu fischen. In der Kandcdatcnfragc empfiehlt sich für die Kartcllparteien die Berücksichtigung der Erkenntnis, daß rucht nnmcr bloß in ein seitiger Weise Gewicht darauf gelegt werden darf, ob sich eine Per sönlichkeit aufs Haar genau in eine parteipolitische Schablone hin- cinpressen läßt. Das liegt schon >m Wesen des Kartells, das ohne gegenseitige Konzession nicht denkbar ist, begründet. Es ist daher sehroftdieP ersönlichkeit entscheidend. Hierfür nur einbesondcrs drastisches Beispiel: Eugen Richter, der Führer der Freisinnigen Volkspartei, hat sich durch sein charaktervolles Verhalten gegen über der zollpolitsschen Obstruktion in solchem Maße als ver trauenerweckende „Persönlichkeit" erwiesen, daß das vom Vor stände der Deutschkonservativen Partei für die Wahlen heraus- gegebene „Wahlbüchlein", unter voller Anerkennung der ehrlichen Manncseigenschäftcn des Genannten den Grundsatz aufstellt, von konservativer Seite werde in denjenigen Kreisen, in denen die Entscheidung zwischen einem Kandidaten der Freisinnigen Volks partei gegen einen Sozialdemokraten. Nationalsozialen oder Wadelstrümpsler zu treffen ist, „stets" für das kandidierende Mitglied der Richterschen Partei cinzutreten sein. Den hier angedeuteten Gesichtspunkt des maßgeblichen Einflusses der Persönlichkeit haben in Sachsen die Nationalliberalen gegen- über der Kandidatur des Abgeordneten Dr. Oertel außer Acht gelassen. Gegen Dr. Oertel führt man ins Treffen, daß er für die Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes sei. Das ist unter den obwaltenden Umständen als eine engherzige Politik zu be zeichnen, bei der die höchsten Gesichtspunkte zu kurz kommen. Dr. Oertel gegenüber muß doch bedacht werden, daß seine per sönliche Stellungnahme zu gunsten der Aufhebung des 8 2 des Jesuitengesetzes praktisch von keinem Belang ist, einmal weil der Reichstag — leider! — mit sehr großer Mehrheit wiederholt iwn Antrag auf Aufhebung des ge nannten Paragraphen angenommen hat, und sodann, weil der Reichstag zur Zeit überhaupt als mitsprechender Faktor ausgc- schaltet ist und die Entscheidung einzig und allein beim Bundcsrat liegt. Der höchste Standpunkt, der hier im allgemeinen Interesse eingenommen werden muß, erfordert, daß man auf national liberaler Seite sich aller Neinlichen Verstimmungen und Rücksichten KMen,tanv-^rplo„oiien ,eilen gewesen cm tvegenlatz zu entschlägt und Herrn Oertel als ganze in sicy abgeschlossene salen und Saarbrücken, wo behufs ihrer Befestigung zu ein« wonach oen von oem crrrranllen unlerycmenen Angehörigen drei Viertel des Krankengeldes, statt nur die Hälfte gewährt, und wenn der Kranke keine Angehörigen hat, chm toemgstens ein Viertel des Krankengeldes ausgezahlt werden soll. — Zn 8 8 beantragen die Sozialdemokraten, den ortsüblichen Tagelohn, welcher der Berechn nnng des Krankengeldes zugrunde gelegt wird, mindestens in Höhe von 2 Mk. für erwachsene und Iff-, Mk. für sonstige Versicherte in Anrechnung zu dringen. Auch dieser Antrag wird abgclchnt. — Bei 8 10 soll das bestehende Gesetz dahin geändert werden, daß die Berstchcrincgsbeilräge zur Gcmeindeversicherung auf 3 Proz. statt nur auf 2 Proz. des ortsüblichen Taaelohns erhöht werden können. Ein sozialdemokratischer Antrag will diese Erhöhung auf 3 Proz. streichen, und außerdem jede Beitrags-Erhöhung über 1F> Proz. hinaus von der Zustimmung der Mehrheit der Versicherten abhängig machen. — Abgg. Lenzmann und Rösicke-Dessau beantragen, den Gemeinden eine Erhöhung der Beiträge nur ans 2s-> Prozent des Tageslohncs zu gestatten. — Abg. Hofmann-Dillenburg snat.-libj bcaniragt, daß im Falle dauernder Ueberschüisc der Ein nahmen aus Beiträgen über die Ausgaben, und nach dadurch ermöglichter Ansammlung eines Rescroesonds nicht sofort ec, i,,-o eine Herabsetzung der Beiträge b>s auf höchstens Isch Prozent des Tagelohnes cinzutreten hat, wie dies nach bestehendem Gesetze der Fall ist, daß vielmehr den Gemeinden überlassen sein svn. ob sie die Beiträge hcrabsetzen oder die Unterstützungen erhöhen wollen. — Staatssekretär Gras Posadowskp bittet dringend, es bei dem Maximum von 3 Prozent zu belassen und den Pro zentsatz nicht berabzusctzen. Geschehe dies, so würden die Re gierungen sich doch fragen müssen, ob sür das, was dir Ge- meinden nach diesem Gesetze den Versicherten leisten sollen, noch die genügende finanzielle Grundlage vorhanden sei., — Nach längerer Debatte bleibt es bei den 3 Prozent, dock wird aus An trag der Abgg. Trimborn und Lenz mann folgender Zusatz angenommen: „doch dürfen die über 2 Prozent hinausgchenden Beiträge nicht dazu benutzt werden. Zuschüsse aus weiter als zwei Jahre zurückliegender Zeit zu decken". Ebenso wird der Antrag Hosinann-Tillenburg angenommen. — Nach Annahme des 8 -6. welcher die Verlängerung der Untcrstützungsdaucr von 13 auf 26 Wochen enthält, erfolgt Vertagung. — Präsident Graf Balle st rem teilt den Eingang einer Inlerpellation Gras Limburg und v. Normann mit: ob der Reichskanzler bereit sei, Auskunft zu geben, wann die bestehenden .Handelsverträge ge kündigt werden sollen. — Schluß der Sitzung Uhr. — Mon tag 11 Uhr: Nachtrags-Etat, Krankenversicherung. 3. Lesung des Phosphoracsetzcs. Berlin. iPriv.-Tel.) !lbg. Letc . Im Abgeordnctenhause be gründete yeuie Avg. zzerocha seine Interpellation best, den Unfall auf der fiskalischen Kohlengrube „Königin Luise" in Obcrschicsicn am 2. April, bei dem 30 Bergleute ihr Leben eingcbüßt haben. Interpellant fragte, was ine Unter- suchung als Ursache des Unglücks ergeben habe, und welche Maß nahmen getroffen oder geplant seien, »m die Wiederkehr solcher beklagenswerter Unfälle tunlichst zu verhüten. Redner erklärte u. a., es sei notwendig, die Arbeiter zu Grubeninspektioucn zuzuzicycn. — Handels minister Möller: Der schwere Unglückssall gehört zll den leider unvermeidlichen Elementar-Ereignissen im Bergbau. Erschwert wird die Untersuchung dadurch, daß olle Beteiligten dayinaegangen sind. Die Explosion ist offenbar dadurch entstan den, daß ein noch nicht abgetaner Schuß instruktionswldrig mit Kohlenstaub versetzt war. Die Bergleute neigen leider dazu, die Schüsse mit Kohlenstaub zu versetze», weil sie glauben, daß der Schuß dann wirksamer sei. In Oberschlcsien sind bisher Kohlenstaub-Explosionen selten gewesen im Gegensatz zu West- - i