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Dresdner Nachrichten : 22.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188810228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-10
- Tag 1888-10-22
-
Monat
1888-10
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1888
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Nr. rv«. Leite 2. «LS Mvttt-ia. rr;. Oct. 188k. --Dieser Tuge brachte i» Meitze» ein Stanimgast einen Bekannten mil in die Skcuninkneipe n»d stellte diesen den nbiigen Herren als Stallmrisler vor. Ein ebenso wohlbeleibter als neu gieriger Meißner interrssirte sich sofort für de» Iremben Stallmeister und sragie ibn, wie viel er Pferde habe. „Vicrundzwanzig Stück," war die Antwort, „lind n»t Verlaub. wo sind denn Ihre Stall- angen?" — ..In 'Niederfährc." — „In Nitdcr'ähic ? Ern Stall- meisrer mit 21 Pferden ? Das wäre ja das Allerneueste, dann hätte ,a Niedeiiähre eine» gröberen Neitstall als Dresden?" Aber eS war so. Der Stallmeister bat seine Stallung mit den 24 Nossen in Niedeuahre. „Sind wohl hübsche Dliierc. was denn für Rassen ?" so fragt der Pserdesreund weiter. »Ich habe in der Hauptsache nur dr nne Drakttliner," meinte der Stallmeister, „aber feine Schule! Dir müssen Sie sehen, wir sie nebeneinander und hintereinander in der Manege gehr», eins galvvpirt wie das andere und eins ist auch so grotz wie das andere. Wenn Sic sich die Gaule ansehen wollen. ge!>en wir gleich hinüber in den Hof zur Weintraube, da ist mcm ganzer Marstall." — „Wie in der Weintraube?" — „Ja. in der Weiiuianbe. ich bin nämlich Carvusselbesiher." Der Frager beitzt naluilich wildem nur noch der „hölzerne Stallmeister". — Aintsgerich l Der erst vor Kurzem zu einer »aindasten 'Freilieil^'.ast vernrtheilte Gustav Adolph Stelzer. 1858 geboren, mutzte sich init seiner Frau Marie geb. Gude tvcge» Verbindernng der Zwangsvollstreckung, resp. Mittliüterschait vor dem Schöffen gericht verantworten, Kläger schuldete u. A. der Finna Gebr. Schräder und Eoinp. in Mühlhausen eine Summe Geldes, welche iüHr bcglichen winde und die genannte Firma lietz durch einen liieiigen Rechtsanwalt gerichtlich gegen Stelzer Vorgehen. Die viel fachen Prozess: des Angeklagten raubten ihm die Ruhe und die Sicheuieit. um >e»leiii Dcogengeichäst vvctustehe» »nd io verkaufte er dasselbe an feine Frau, nwein er als Geschäftsführer bei ihr weiter un gaen ivollte. Die Gerichte tosten seiner bisherigen Zilage' fachen belie'eu sich schon längst aus üoer 161 '.0>k.. irelebe St. rncht etwa 10.000 L.str. betragen werden. Tic Geldsummen, welche an die Dienerschaft der besuchten Souveräne vertheilt worden sind, erreichen eine fabelhafte Höhr und auch die sonstigen Geschenke repräsentirrn «Inen außerordentliche» Werth. Ter Kaiser nahm von Berlin mit: 80 Dramantringe. 150 silberne Olde». 50 Busen nadeln. 30 mit Diamanten besetzte Halsbänder. t> herrliche Ebren- säbel. 3 grobe Photographier'» von sich und seiner Familie in Goldrahmen, 30 goldene Uhren mit Ketten, 100 Eigarrendvsen und 20 mit Diamanten besetzte rvthe und schwarze Adlerorden. Der „Hamburg. Borienhalle" zufolge Hütte Fürst Bismarck die Einladung beS Senats z» den Feierlichkeiten am 20. d. M. dankend angenommen und sein Erscheinen zugesagt, fall- ihm sein Gesund heitszustand dies gestatte. Oesterreich. Die Petrolemn-Raisiiicrie der Firma Sprecher u. Eonip. in Z„t>vrz „gehst Elbetcrnitz ist nahezu vollständig nieder- gebrannt. Ter Brand brach gegen 6 Uhr Abends in dem für Nachtprodnkte angelegten Reservoir aus. DaS Feuer nalnn derart überhand, datz die Flammen, da auch die Magazine in Brand ge- riethen, an 50 Meter hoch eiupvilchlugen. dabei meilenweit einen erstickenden Nauchgualm verbreiteten. Nebst der Petrolcuni-Rafsi- »crtr selbst stand die benachbane Zuckerfabrik bei Elbetcinitz in grösster Gefahr. Die Fabrik stellte die erste Hilfe bei und wenige Minuten später trat mittelst Separatzuges der Siaaksbahn von Kolin ein Svnderzug mit Feuerwehren und Löscknegnisile» ein. Im Ganzen arbeiteten bis 12 Uhr Nachts Ist Feuerwehren an der Bewältigung des Brandes und es gelang ihnen schließlich dessen Loeallstrung. sodaß der Eldcleüiitzer Bahnhof mit seinen reicdge« füllten Magazinen und die dortige Zuckerfabrik, zu deren Schutz vier Femnwclneii aufgel'vlen ivaren, außer Gefahr kainen. Da alle Bvrcälhe verbraiiiiten, ivlrd der Schaden ans mehr als 200,000 sl. geschätzt. Frankreich. Ein gcivisseS 'Aussehen erregte das Erscheiiien des „Figa>»"-A»tikels z» Gunsten Bc-ulangers. Ter Artikel ist t'eil'ni Schö!!-.o'>ze::cht ZN der Ansicht, datz Sl. dittch seine Hiindlungswkise üch l es iica laien Eigennutzes in Gemäßheit -es 8 288 des St.-G.-B. fchutdig gemacht und erkennt zu der bisher ausgcwvrse- nen Stirne noch aus einen Zusatz von 2 Monaten Gesänanitz. wah rend seine Frau von der wider sie erhobenen Anklage der Mitthäter- schast kostenlos sreigcsprochen wird, da ihr geglaubt werden muß, daß sie von den übrigen mitzlichen Verhältnissen ihres Mannes keineswegs unterrichtet gewesen ist. — Der Steinmetz Johann Gustav Adolph Schapke, 1806 zu Frankfurt a. O geboren, lieh am 25. '.August einem Bekannten znm Kartenspiele» 7 Mk. Rückzahlung erfolgte nicht und Sch. gcriclh dadurch in Bedrängnis;. Hierdurch gereizt, schlug er den Schuldner mit einem Spazicritock. ES werden unter Annahme mildernder Umstände 2 Wochen Getängniß ausge- worsen. — Gure Nachbarn sind Helene verehcl. Gvlditz und Hand- acbeiler Karl Heinrich Köhler ui Pirschen schon längst nicht mehr. sie Ueberlragung des Geschäfts um die Forderungen zu bringen, »nr! „Figaro" >n'S boulaiiaisliiehe Lagei übergehen wolle, insostrn, datz ea.s fortwährende Diäiigen nin Zahlnng hätte ihn in einen äußerst i dieses einflußreiche Bonlevardhiatl Mit Sein l>o»la»gl»iichen Eo- :.!ian u.nehinci! .sustaud vecitzl, »i welchein es ihm unmöglich ge- in Nee cm Abkommen in Bezug aus die Ausnahme gewisser Artikel west a wäre, dem Geschält selbst vorstehen zu können. Ausfällig ist die § getroffen bat. A e M t.iiigang des Geicliäfisveikauses und die anderweitig damit i In der Kammer wurde der Bericht deS Referenten der Bndget- llniilande. Nach langer^ Beweisaufnahme kommt-aö i koinmlstioii, des Herrn Inles llicelje. über das Budget von 1880 verlheilt. Derselbe ist sehr kurz und umfasst nur wenige Senken. Ta der Finanzmiuiftec darr»» perzicluet hat. ieiuer Slenecproiette de», Budget eiiizuperleide». ist dasselbe nn Weientlicheii eine R'c- produkuon des porjahrige». Tie Eiiikäuste werden danach betragen 3,021,0!>2,075 Fr., die Ausgaben 3,011,827,271 Fr. Fm ursprüng lichen Entwurte des FincinzministerS war für die Zurückzahlung der sechsjährigen Obligationen kein Kredit angcictzt und beantragt, daß die außerordentlichen Ausgaben des Kliegsmniisteriums ledig lich durch Emission von Schatzvons gedeckt werden sollte». Tiefen beiden Punkten setzte die Kommission energischen Widerspruch ent gegen. Sie permindertc die Ausgaben um 26 Millionen; von diesen wollte sie 10 zur Zurückzahlung der sechsiährigen Obligatio nen und 16 zur Bestreitung der außerordentlichen Ausgaben für die Marine verwendet wissen. Tie 138 Millionen stir die alitzcrordciit- lichen Ausgaben des Kriegsminislers im Iabre 1880 werben Gegen- Würdc cs allein bei Worten unliebsamer Art verblieben sein, so! stand eines beiondcren Berichtes sein. Zwischen der Biidgelloin- wäie es noch angegangen. Am 20. August schlug aber Köhler die! mpsioii und Herrn Pchlrai ist über diese Heiden Punkte ein Ein- tstoiditz be> ciiieni Streik ani den Kops und niilsste sich die Getrof fene a.'vlge dieser istiitzliaiidliiiig in ärziliche Bebaudlniig begehru. Kahler ist wegen Körperverletzung bereits zweimal bestraft und wird nunmehr aui's Neue zu 1 Woche Griäugnitz vermtbrilt. — Ter Eattreadung einer eiscruen Fläche ruachte sich der Maurer Joseph Wolf, 10 Jahre alt, aus Leitmcritz gebürtig, am 3. September von einem Neubau auf der Iordauslratze schuldig. In Hinsicht, das; der Leilincutzer sicst nicht scheute, einen arme» Kollegen zu bestehle», wird ihm eine GesäugiiitzsUase von 4 Dagen zndiklirt. liotzdeni die vcrsländnitz erzielt worden. Der Bericht Ruches fuhrt ferner ans, daß eine ganze Reihe von außeroidentiichen Ausgaben inr c ssenl- liche Arbeite», n. 2t. Eiseubahnen, Wegebauten, Haien und Kanal j anlaaeii. und für Schulgebäude bestehen bleiben. die zusammen! 375 Millionen betragen. Das Defizit des Jahres 1887 beträgt 4o, das des lausende» IalncS bis zu»! 1. Oktober 6 Millionen. Italien. ES wi>d aus Rom berichtet: „Am >6. d. M.! sandte der deutsche Kaiser in die Peterskuchr zu Rom die Kunde. . daß er binnen einer Stunde das Gotteshaus besuchen werde. Ter! cnnne Fläche nur aut 1 Mk. 50 Big. tapirt ist. Ta der Angeklagte l Pfarrer sandte sofort einen Eilboten zu dem Prälaten, um zu er- als Ausländer der Flucht verdächtig erscheint, wird er sofort in jfahren. wie er sich zu vcnclnueii habe. Dieser lraulc sich selbst die ' ' Entscheidung nickt zu und fuhr ni größter Hast znm Erzbischof. Der Erzbischof hörte ihn geduldig zu Ende und sagte dann: „Das Zalircii i» Treffen wüimenSe» HerraNentler Peter Lira; hast genonuueu. — dkl» icil UM!»-., . . , , ...... s d II e. V s -> c I! I! e i> i s jfl eine r'w»ccichim,u, zu tiieii eewoiocu. j ist eine Sache sär den Kardinal Ranipolla. den Berlrauten des l>» ?N!:r»'»l!-.:,>a Kli.cr ar»ke» Berdtenfte »»> Lmunnig Ser ar-j-.cn !>iiäiii,i»-n Papstes". Kardinal Ramvotla wurde nntleii aus einer wichtigen l 'periicheri-.!>g«-tseleul>t;>-.n. welcher er F-bre ietue c-rwriegilüie ThSrigleit Bcrhandluug geholt, run seine Briedle zu geben. Bedauernd niemle! «>'wl»mer Hat. >i> neuerlich ein Tanw'er auf c>eu> Lckiw.irze» Meere ..... ststi.-. „eiii-e ich ulst^i ans will! da weree ul, Se <>ei'>ateil r « naa , »- .retenlt und in fei» «kii>i»c>I.-n ro.istei, de» Mannes, der , ^ ^ ^ iiui »»cd in >el»cv >»ee» i-!e>e iperfieiifie >a» Sie 2>i»i»i»ia niamiicr 2 le -»gen . c-. i lc:,.. ...,.ltcig-,.l,.rcele and laltuiiiiicn ifikltciiaeiriliainüeii. iiach vcr Nrnaivrrisoe erwarben >>»t, ein leiiknes nnS stolzes Teiikm»! neserst werfe». W i l t e r ii » a vom 21. Lkiolier. (Barometer nach kskar BöloU, Wall- straste lt». 'Nachmittags t Mir: 7i» Millimeter. 3 Mm. nefalle». «»sticht i BerifüScrlich. rlicrnivmclroaraol, nach eiraümiir. rewvcrakiir: ddchste 8 Graf Wärme, niefristle l Gr. Wärme. Heiter. Weftwin». W a ! > ersia » f fer Clde am 2l. Ltlolier: 3» unter üinll. Taclessitschichtc. Tcritsches Ncicst. Ter Kaller traf am Sonnahcnd Nach mittag um 6 Uhr 12 Min. in München ein: da jeder Empfang verbeken war, waren um der Generaldirektor der Eisenbahnen, dcr i Pollzewräsideui und der Bahuhe-ssnllpekkor aus dem äußeren Ran- durile nicht gestört weiden. Als endlich der Kardinal in das Kaöl- uet Tr. Heiligkeit gelaugte, kam zugleich mit ihm ein Mesmer von 2t. Peter und meldete — der deutsche .Kaiser sei nach ctliitniidigrr Besichligiuig der Petcrsknche eben nieder in den Quirinal zuriick- gekehrt. guch anwesend. 2>acl,beui die '.Oraschinc gewechselt war, er folg:: di: Ws .errstiie. In Aiegensbnrg ivurdc Se. Majestät bei 'einem Eintre' .n von de.» am Bahnhof: zglilicich versammelten Pghstlst .. mit vmu'ei'.deii Hochs begrüßt. Derselbe empfing in 'einem S.Koi'.ra. u den Fürsten von Dänin und DariS und setzte »gch ungefähr halbstündigem Aii'enthalte die klrclle fort. In einer Zwchr!'! an de» „Tailu Telegraph" Ter König, die Königin und der Krvnpriuz, sowie der Herzog und die Herzogin von Aosla sind Sonnghciid Nachmittag nach! Mvuza abgcreist. England. Gegen die Erklärung der Professoren Birchow lind Waldelicc crlgssea 'Mackenzie und Howell in den englischen Blättern eine Erwiederung. wo>in sie die Behauptung von dem 'Mißgriff Professor v. Bergmgnn'S am 12. '.'loril ansrecht zu er halten ver uclicn. Das wad Ivolrl niigcnds Eindruck machen. Serbien. Ter König nahm die Temstsiv» des Fmaiizmini- sters Rakie nn und betraute mit der crufliveiligeii B'ilmig bcS j FinanzministcriumS den Minister des Aeutzrrcn Milatovic. Jeurlicion. chJinNcsidcnztheatcr hat „Freund Fritz" von .. bezcichnct! Erkmann und Ehatrian mit rweinialigenl Ensemhlc-Gastipiel der Mackenzie di: Meldung der „Kölnischen Bollsztg.", der Verleger chHcrren Ernst Possark, Oscar Blencke. Mar Ioweniccv, Earl Wäl der deuisthen lleber'ctzrmg seines Bucb.eS, Herr Spaarmanu, batte dow und des Frl. lllili Pel-r vom „hfeising-Dheater" m Berlin vor- bchauvwk. daß jeder Bogen des cnglnchcn Srigmals vor dem T cnct gestern und gestern Sensation und a»-.-ve,kaust: Härller gemacht. der Kai erii^ Friedrich unterbreitet Kaiserin habe ts et worden sei. alS gänzlich unhc- s Herrn Tiv tatsächlich kein Blatt des Manu- > Uedcrraschr irckivr 5tarl gebülirk der erste Tank süc diese schneidige verraschung. Möge er die Fühlung mit den Berliner Bulinen gründet. D leriptcs oder des gedruckten Buches vor letztem Oktober' gcichcn. ^ ! w über Ocacht telcgravhisch herzanbern kann. — sind ibre ersten Nach dreitägiger Tauer fand vor dem Schwurgericht in Esten Kräfte nicht die seinen ? In der dramatisirten Estiäfser Dorfgeschichte die Wicderanstrahme des Slraspersahrciis gegen den am 21. April 188l wegen Mordes zum Tode perurtlicillen Bergmann Adam Lischewskv aus 'Bottrop seimn 'Abschluß mil der Fleoprechung des '2lugek!agten »ud 'Auibebu»^ dcs DodcsurthcilS. Eure Attien deukicher Schisse an der ostasrikanischen Küste gilt iür ichr wahrscheinlich Tie „Na!. Ztg." cinpfichlt ein Ziifainnien- wirken denlicher und englischer Kriegsschisse. In welcher Weste die Reichsverwaltiing bei dem Ban des Nord- OstseckanalS für die Arbeiter gesorgt hat, ergicbt sich aus folgender Darstellung: Für die Unterbringung der Arbeiter sind aus einzel nen Strecken bereits Baracken errichtet worden, ani anderen steht die Fertigstellung binnen kürzester Frist r» erwarten. Zwer Barackenlager :mehrere Baracke,igcbüude mi Zusammenhänge) sind schon mir Arbeitern belegt. Soiehe Baracken sind nn folgenden Orlen hergcslcllt relp. in Helsteilnng begriffen : in Brunsbüttel für 400 Mann, in Tciterphal für 150, in Skubbcnberg für 50, in Hoch- donn für 100. m 5dvhcnl>örn für 150. m Grünthal kür 300, in Fifchcrhütle iür 100, in Schestcdt, in KonigStörde und in Land wehr iür ie 200, in LcvcnSau und in Holtenau für je M Mann. Zur Aufnahme von Kranken werden als Lazarett) eingerichtete Baracken mit je 20 Betten in Burg i. Tittm. und Hanerau an gelegt. Tie Baracken enthalten Schlafräume iür je acht Mann; dir Konstruktion dieser Räume ist unter Mitwirkung des Rcichsge- 'lindbeitsamtcs erfolgt. Für jede Baracke ist ein eigener Baracken- perwaller. für mehrere Baracken — Barackenlager — je ein In spektor zur BcaussichtigilNiZ bestellt. Sämmtliche Arbeiter, welche einen Familienliaushalr nicht führen, sind verpflichtet, in den Ba racken Wohnung und MiktngSkost zu nehmen. Ter Preis hierfür wird von der Kanalkommiision nach den Selbstkosten festgesetzt und von den Unternehmern, bei welchen die Arbeiter beschäftigt sind, ringezogen Gegenwärtig ist der Preis für ein zur Ernährung eines 'Mannes arisrcichendeö Mittngsessen »nd iür Unterkunft am 45 Pig. festgesetzt Tic Arbeiter können auch in einem von dem Barackenverwalicr gehaltenen Laden Genusiniittel für Frühstück und Abendessen, außerdem Gebmuchsgegcnstände. Wäsche, Kleider tdirie werden vom Baterländischen Frauenverein geliefert) rc.» ver schiedener Art einkamen. Ein in jeder Baracke befindlicher Ber- sanimliingsranm ist zur Abhaltung von Gottesdienst eingerichtet. An die 'Arbeiter werden aus BerlcmgeM warme Rcgenbäder unent geltlich verabreicht. Für Reinigung von Wäsche und Kleidung wird gesorgt. Die aus den von den Arbeitern für Unterkunft und Verpflegung zu entrichtenden Beträgen dem Reiche erwachsenden Einnahmen, gleichen fick mit den hierfür entstehenden Unkosten aus. Tas Londoner Blatt ,.Trust» , welches angeblich Verbindung „mit den, Berliner Hose nahestehenden Personen" unterhält, sagt, Laß di« Kosten der Reise Kajs« Wilhelm« na» Sie» >md Rom eoiinabcnd (13. > recht praktisch ansnützen. denn — wenn er sich Korvphäen derselben „Freund Fritz" gehl 'Alles so barmlos und ländlich-sittlich, so ohne alle gew'llschattlichen Lüge», falsches Pathos, io llitthcatcalisch ein fach nnd rein lucnscilich hausbacken zu, daß die vollrndelste Knust- scrligkeit der Darsteller dazu gehört, den ganzen Abend in diesem Rabmen zu bleiben und »ni keinem nemdcirtige» -Mg, der wsort die Illusion des Ganzen zerstören würde, ans der Rolle zu fallen. Sie müssen drei geschlagene 'Alle lang dieselben gnlmüthigen Men- jchcn bleiben, als ob ihre Ebaraltcre vor dcrvhotographhchen Ma schine 'äßen und der Tichter-Pholograph ihnen zuneie: Nun aber recht gutartig, bitte! Und das kann oft der zehnte Schauspieler nicht vcrlraaen, wenn er sonst noch io bedeutend ist. Unsere Gäste haben es Alle für Einen und Einer für 'Alle geleistet. Dieser Eme für'Alle — die Rolle bringt cs mit sich — war Ernst Possart. E> ist ein in Zwei Welten berühmter deutscher Schauspieler nnd der heutigen Besprechung iclilt der Raum für den großen Maßstab, welchen eine eingehende Kritik an ihn zu legen hak. Lein „Rab biner Sichel" ist rin durch und durch licbenswerthcr Jude, das muß auch der ausgesprochenste 'Antisemit ihm lassen. Die ganze Rolle nnd mit ihr das ganze Stück dreht sich darum, wie er die 455. Ehe in seinem Leben stiftet. Tabei tviiiml jedoch nur die reinste Herzensgute, MeMcheu- und Vaterlandsliebe und der Drang, Men'chen glücklich zu machen, zur Anschauung und. es ist ein glücklicher Zug deS Autors, den Radbi gleich in der ersten Scene als den abwlntrn Gegensatz zu dem jüdischen Heirnthsvermittler (vulgo „Schadchen") bmzusiellrn, für den dabei em Profitchcn ab- sällt. Direktor Possart zeigte sich aus der absoluten Höhe der Aus gabe: jede, auch die leiseste Intention des Dichters kam zur Gel tung nnd zu vollster Geltung durch glücklichste Nüancirung des congcnialen Darstellers: Alles schien unabsichtlich und natürlich und dabei io abgetönt, so mcisterhait rctonchirt und trug io die Patina des Echten, wie eine Emaille vom seinsten Schmelz aus Meisterhand. Neben Direktor Possart, der lebhaft empfangen wurde, glänzte Herr Vlencke. als Liebling der Dresdner herzlich begrüßt, durch sein drolliges, oft drastisch-komisches und echt natnr- burichenhaftes irisches Spiel. Wenn er im dritten Akt vielleicht Manchem deS Guten ein wenig zu viel zu thun ichieiu so ist das zu seiner Entschuldigung auf die jedenfalls richtige Empfindung zurückzusiihren, daß in diesem Akt das Interesse deS Stücks rin wenig ru erlahmen droht: da gicbt jeder Schauspieler, dem am Ge lingen oes Ganzen liegt, unwillkürlich ein bischen Damm mehr. In Herrn Löwenleld lernte das Publikum einen Chargen-Charak- teristiter erster Güte kennen, dessen Spiel «nd MaSke von hin reißender Komik war. Frl. Ltli Petri, als ebenso hübsche wie be liebte Bei treteiin naiver munteren Rollen von Leipzig her schon in den weitesten Kreisen bekannt, entzückte als Rebekka am Brunnen i» twciten Akt ganz besonder« «ch durch Ihr varurlchöne« chawa- tlnicheS Organ »nd führte die In den einfachsten Linien sich bewegen»« Rolle des dörflichen Bmksilchc- einfach und aninuthia auS. Z» dem GeburtStagsblatendust, der den ganzen ersten Akt duichzichl brachte sie den Dust der Veilchen mit dem Strauß, dnrch den dei dartgesottene Junggeselle Fritz bis zur Eheschließung ani Schlüsse des Ganzen berauscht wird. Herr Carl Walbow schloß sich wie die Paar in Betracht konnnendcn Vertreter de- Residrnztlieaters den Genannten würdig an. uni ein gelungenes Ganzes zu fördern, das den Abend zu einem vollen EstolgSabend mit lauten, Beilall, viel- fachen Hervorrufen, reiche» Binmeiispende» und obligate» Lvr- bcerkränze» stempelte. Vivat sog»,'»»! Dr. Iranz Koppel - Ellseld. -s Seit einer Woche ist das viewerbeb auSorchester, luiter leine,» siühcren Leiter, Her,» Eapellmeister Ernst Stahl, zu der gewohnte» Wiiiterttiätigkeit wieder zlisammeiigetreten und vorgestern bot die schlagfertige, aus bewährten Künstlern und sattel festen Musiker» mit Sorgfalt und Verständnis! ziisammengeslellte Capelle bereits das zweite Sinsonic-Eoncert mit der Anssülnunq der Mozart'ichcn ks-aur-Sinfcmie, der maßen Leonoren-Olwerlürc (Nr. 3), des Loheiigrin-Vorsplkl». der Migiioii-Ouvertüir, Fackel tan, von Brüll rc. Las a»Sgezeich„ete Orchester ist uns seit Jahren als »otliwendiger. fast unentbehrlicher Hnuvttactor unseres Populisten u»d seineren Musiklebens lieb und werlh geworden n»d seine immer gern gehörst», Eoncerte im Gewerbehause. seine Be- theilianng a» den meisten Virluosen-Eoneerten >i»d hervorragenden Geiellschallsadciiden hat es zn einem Stück Musikgeichichie Dres- dcnS gcllempell. Diese sympathische», von Jahr z» Jahr sich bc testigcndcn Beziehungen z» allen Klassen der Getellschait werden sich in der bevorstehenden Saiion livssentlich von Neuem derart er weitein »nd bewälnen, daß jede Möglichkeit einer Auslösung dieies tresslichen nittsikalischen Körpers ausgeschlossen bleibt. Für die Mnsikveihällnisie Dresdens wäre dies wenigstens von Herzen zu wünschen. Bon Seiten des Herrn Eapellmeister Stahl und der Mitglieder seines Oichelleis ist auch diesmal Alles gelha», um die Eoneerle dcs GewettichaliseS sa anziehend, fesselnd nnd reichhaltig als möalich zu gestalte,,. Nehen den eiassische» Werken sind die hesten Novitäten der Eomponisteii aller Nationen in die projeetiilen Programms anigeiiomiiien worden und die fast täglich ln Aussicht genommene» Proben sichern eine ez'acte. dem Ruse der Capelle würdige Aiiisuhlung. Wi: ernst das Orchester nnd ihr Leiter m ihrer An'gabe anfzugehen verstellen, davon sind ungezählte Beweise gellcierl nnd das voraestuge Si»sviiie-Eanee,t zeugte ßieriür wieder in der ehremwllsle» Weile. Sämmtliche Nnmniern des Programms wurden »ist technischer Bravour, scmem und stnigem Verständnis;, mil Schwung und Elan zur vollkommenen Befriedigung des Audi toriiiinö zum Vortrag gebracht. Auch der Versuch, von Zeit zn Zeit gute Solisten in den Sinsonie-Eoiicerten auttreten zn lassen, zeigte sich von bestem Erfolg. Eine für Dresden wenig bekannte Pianistin, Frau Dort, Burineister-Petersen. führte sich mit einem, allerdings um die Hälfte zu lange» Concert für Piano sorte und Orchester von R. Bnrmeistcr ei». Die Künstlerin zeigte brillante Technik, bemeikenswetthe geistige Reste und Sicherheit und Ruhe »i ihrem ganzen Sichgeben. Weniger einverstanden als mit dem Vortrag dieses Conrertes durste man mit der später ge spielten Rhapsodie Iioiizrrawa Nc. 6 von Liszt sei». Der improvi- l'atvrische Eharakler des Stückes kam nur tljeilweise zum Ansdruck — die bloße akademische Gcnanigkcit und Sorgfalt in den Figuren können allein ein fesselndes Interesse für das Werk nicht erwecken. Dazu gehört Liszt'schcr Geist und Genialität von ebensolchem Ge präge. Herrin an n Starcke. v Die M ü ii chene r" trete» in einigen Tagen ihre nächste Gastspiel Tournee dinch Tcntichland an und zwar beginnen sie die- nlbe in Leipzig, woselbst 16 Vorstellungen gegeben werden. Jni weiteren Verlause dieiei Kiinsttene nährt Herr Hosichanspielcr.H os- P a ii e r sein Ensenihle,I das lniimnehr 22 Mitglieder zählt, nach Weimar. Ennrt, Eisenach. 'Atlenhiirg, Eheinnitz. Prag, Breslau, Poien. Belli». Hannover, Brannschweig, 'Aachen, 'Mannheim, Main;. Wiesbaden. Basel und zuletzt nach Wie». 'Als Gastwiel-Nvvitaten sin- in das 3,'cpertvir der Münchener mitgenommen: Fr. Bvnn's: „Gimdl von K'önigssee", „Ter Protzenbaner"! und „'s Edelweiß Liserl", dessen erste Aufführung in 2cipzig criolgen soll. -s- In gcheimer Sitzung der Siratkanimer dc-s Landgerichts zn Karlsruhe wurde über die Einziehung des Zola'schcn Romans „Rc nttcr Erd c" tl.a torro) vcrchandelt. Es wurde eine Anzahl von Stellen verlesen, welche nach '.Ansicht deS Staatsanwaltes den niiii'ichsigen Ebaralter des Ruches bcwcisen. DaS llrtheil lautete da! io, datz Rnimtliche Eremvlare des mit Beschlag belegten Ro mans gerichtlich einzuziehcn sind und die Staatskasse lne Kosten des Verfahrens zn tragen hat. Briefkasten. X*. uIIglückllche r A b. „Kannst Du mir ein Mittel sagen gegen Lainpensichcr und Nervenzucken?" — Zeitig schlafen gehen, viei Wasser trinken, arbeste» nnd sich in irischer Lnit bewegen, beseitigt Nervenzucken. Lampenficber übcnvindct um Energie. Wo dieselbe für Sie zn kansen ist, weiß ich nicht. Vielleicht im Walde, wo die Haselnö.l: wachien. S. W etzig, Dö b ein. „Ich habe cincii Knaben von ziemlich !» Jahren, der sonst körperlich woblgebildet. ganz gesund nnd auch munter und geweckt ist. dem aber da» Lerne» sehr lcknver fällt, fo daß der'elbe schon das dritte Jahr in der untersten Klasse einer Burgerichnle verbringt. Sein Lehrec bezeichnet ihn als geistig schwach, znm mindesten wenig beanlagt. Gicht cs in Sachsen An stalten. beziehe»!!. Institule, in welchen dergleichen Kinder ihren geistigen Fälstgleilen enlivrechende Erziehung nnd Unterricht ge niest'»?" — Für Kinder der bcsthrsthenen 'Act besitzt Lachsen eine Slaatsanstalk. nämlich di: Erziehungsanstalt 'Air schwachsinnige Kmder in Hnhettnsbnig. Ban den bestehenden Privataiistaltcii ein p'ehlen irstr Ihnen W. Schröters ErzichnngSanstalt für geistig Zurückgebliebene in Dresden-Neustadt. Oppclstraße 14. Lassen Sic sich einen Prospekt schicken. «*«, „One tz s ch e," ,-^iv ickau. „Wir bitten n,n sehr gefällige Tcsstnlwn der amtlichen Stellung eines „Deichhaubtinannes". - Der Deichhauptmaim ist der 'Vorstand eines Deichverbandes, d. l>. einer Vereinigung der vethciliaten GiuiidstilckSbcsibcr zur Anlegung und Erhaltung der Deiche (künstlicher Erhöhungen gegen Ucbcr- schwcmmiliig». I". Kiiciptiich „Berg m annSgr u ß", Holmdors. „Welchen Rang hat Sc. Majestät Kaiser Wilhelm II. in der Armee ein genommen, als er Kaiser wurde und welchen Rang nimmt er gegen wärtig cm ?" — Sc. Majestät der Kaffer war, als er den Dhron bestieg, Generalinajor nnd trägt bieies 'Abzeichen heule »och. Als oberster Kriegsherr steht er jetzt selbstverständlich über dem Gencral- scldinnrichall. R. S. „Ich lese in Ihrem Soittitagsblattc, daß der Fiskus in den Halsbrückcr Schmclzhüttcn eine Esse von IW Mtr. Höhe anszutührcn gedenke. Ter Zweck in der Höhe derselben liegt doch offenbar dorm, »in die Gnle, welche der Umgegend bedeutenden Schaden verursachen nnd für welchen der Fiskus bedeutende E»>- fchndignngcn zu zahle» hat, in weitcic Entfernungen zu treiben und dadurch die Umgegend zn entlasten und auch Entschädigungen zn ersparen. Die hiesige Gegend, ca. 5 Stunden entfernt (Meißen, Wilsdruff, Nossen) spürt schon jetzt die Schädigungen durch die letzt vorhandene, bedeutend Hohe Esse, überhaupt wenn Süd-Wcll-Wmd vorherrscht, nach vvrausgegmigenem Siegen. ES ist stets zu erkennen an de» sogenannten Befallen der Feldsrüchtc. am Sterben der Bienen rc. Ein großer Thcil hält dies für Lohe, Mehlthau rc., was jedoch nicht zutreffend ist. Warum gediehen früher, che die jetzige hohe Esse vorhanden war, Erbicn. Bohnen und bergt. Früchte vorzüglich, während es sich seit dieser Zeit nicht mehr der Mühe verlohnt, bergt. Früchte zu bauen? Warum kommt fast alljährlich, zur Zeit, wo die Bienen aus Wiesen. Gärten, Feldern. Nahrung suchen, ein Sterben unter dieielbe» ? Die Uriache ist meines nnd anderer Beobachter Dafürhalten, in den durch Hütlcngist vergüteten Blumen und Pflanzen zu suchen. Warum will der Fiskus die vrojcktirte bohe Esse aussührcii lassen? Doch wohl darum, ui», wie schon erwähnt, die Gisic in die Ferne zu schaffen und dadurch die Entschädigungen in der Nähe zu mindern? Wen» einmal die Schäden in der Nähe zu bezahlen sind, so zahle man sic doch kort und schädige nicht enttcliitcre Gegenden, wo die Beweise nicht so deutlich als dort erbracht werden können! Muß nicht jeder Privat mann bei Erbauung einer gewerblichen Anlage die Genelnnianna der Behörde und Angrenzenden, ob letzere vielleicht dadurch ge schädigt werden, einholen ? Macht der FiSknS vielleicht als Unter nehmer eine Ausnahme?" — Der geplante Vau einer hohen Esse ans den fiskalischen Halsbrückner Hnttcn und insbesondere die von mancher Seite an diese Anlagen gelnüpiten Befürchtungen haben den Gegenstand lehr eingehender Bcrathungen auf dem vorigen Landtage gebildet. AuS den veröffentlichten Berichten über ln« Verhandlungen der Ständcknmmer» eraiebt sich daher alle« Nähen'. Der Hüttenbau ist übrigens bei der König!. AmIShauptmaiinschask vorkchristmäßig angemcldet und seitens dieser Behörde ocnebiniat worden
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