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Dresdner Nachrichten : 06.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189910066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991006
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-10
- Tag 1899-10-06
-
Monat
1899-10
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1899
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Vt»us-ae>ü-< 2^«. dur« dl« Die »imalunk »ou «uliiudlaiuigkn tür dt, näMk Numiii» erioial in dcr Lau»I«Mii«iiclle. ManrnM. u. In dc» Nencminnalnnesicllcn v Vorm, ft b>» z NbcNnänn Smnianji nur Mancnitr. R t> n-'/,i UbrMitta,«. Sl»z e i g e u t a r i f. r>lc NvMiaeMNiiibrcileiia sSilbcni 15Pi .AiilmGalmociiau« tcrVriba,- IkilktzcilernP«. :Dl>rvel»i>c..ii»lc«rn Eiriyi iSi»alIaiwti 4v P'. tnruno- ,kile lur Moniagc oder imck NclUage» soPili. inir stannlirmxulirimlen rc.i, b». so Pi. — «»rilniriiac Auiiriiar nur »körn NorauSbocablu»«,. Vxlkabiäükrwerk, m.ioVi. bereckniet. vur Riilkgabc ciuakiqndikr GÄrut- tunk« kein« Pcrbiudlichkclt. Sernivrcclianiililub: Amt » N>c. " ». Nr. U,no«. il 44. Jahrgang. Julius Ssotler. »rsriieli, Vallstr. IS smpüvdit iu l4u8rrul>l: Llseruv umi IIer,Ir-, IIn««,-, ILiielien- uuä I.nn«>« ti <Ii»«eIir,N>«-IHei »<l»e. Telegr.-Adrcsle: Nachrichten, Dresden. /LTV Vottlcommenstsr, ftvlbst- ^ ^ tliüti^er xartiusebloser -D ^ IKÜrZLüNeüser. K R 8V,»<»<» 8t. im (iedrzuod. ^ H Lrospeets gratis ulrunev. ^7 tturt ttet„«ta«, 7I Lüüis!- UoMslortiLt, ^ LDr« LvErsdea^ir., Leit, Hootstr. (ksrasproetiEmr!L. L^r. 21V0.) »iiili»8 8eIiiUIIivIi 8ss IS. xart. 2.1. Ld. kelenclitiniM- (leMnMnck« für Oas, vlolitr. Pickt, kvtrolounr, llsr/.oo. E D L.VtzLL§ k'j^kumtr. A E LLvU«I.,,U«1«»,.N»ftttO>. L 50 rk. KE ^keitgu Dameuküd. in i«.°r Premtaxo ^ .» Ea«I,<!de. »»UI »ur I.U»I'N,NN un.I „..«.,»u>mu <t« iceuol,. »/. !» ^.v.n..,...,.„ ....„ «. ir I K L. KolaMkvkv, I' >1 ltessstmüssirro porÄuIudlg lüukäuio und Uodcstudiou in KT" Heilt» umi I-crrii. "AM (1rc«8e Auftnabi in 'l'ranorbütvn. vl 'K8l! IM 1 lsriü Ä lkSZ m»88-LnstLl ll M Vtt0 ». > Ein Stück Dresdner Geschichte. Hofiiachrichien, Grass - Feier, Reiislädier Markthalle, Lk»»« « » «'ptetzcz, Landes Obstbau-Ausstellung, GerichlSverhandlunge», Gvethegedicht, Klub der Harmlosen. Freitag.«. Lttader Ik-WS. Ein Stück Dresdner <veschichtc. Die „Dresdner Gcschichtsblättcr"*), heransgcgebcn bvn dcni Rathsarchivar Herrn Di Otto sttichter, veröffentlichen an leiten der Stelle „Denkwürdigkeiten eines Konservativen ans de» Jahren 1818/10", die in mehrfacher Beziehung sowohl für das all gemeine wie für das lokale städtische Interesse bedeutsam sind. Verfasser der Denkwürdigkeiten ist ein hervorragendes Mitglied der damaligen konservativen Partei, der 1878 verstorbene Rvpcllations- gerichtssckretär und spätere Hofrath Friedrich Allwill Fritzsche, dessen in Dresden lebende vier Töchter die Originalhandschrift ihres Vaters kürzlich dem Nathsarchlv überwiesen haben, von wo sic durch die dankcnswcrthe Mühewaltung des Herrn Dr. Richter nunmehr den Weg in die Oesfenllichkeit gefunden hat, und zwar, wie zu hoffen steht, zu Sinh und Frommen des gegenwärtigen Geschlechts. Der besondere Werth, den die vorliegende Beleuchtung der vor A) Jahre» in unserer Residenz ausgebrvchenen Ansstands- bewcgung in Anspruch nehmen darf, besteht darin, das; sie im Gegensah zu den zahlreiche» Darstellungen ähnlicher Art, die sich im Wesentlichen auf eine Schilderung der Strasicnkämpfc be schränken, aus die Ursache» und Ziele der Bewegung ciugcht und dlc Bcthätigung der leitenden Persönlichkeiten in das rechte Licht ruckt. Der Verfasser der Denkwürdigkeiten zeigt sich überall von einer tiefen Wahrheitsliebe beseelt, die ihn auch vor dem offenen Gingcsländniß von ihm selbst begangener Jrrthümcr nicht zurück» schrecken läßt: gerade hierdurch wird die Möglichkeit der Bcnnhnng seiner Ausführungen als geschichtliche Erkenntnisiguelle erheblich gcjleigeit. Ausserdem erweist sich der Verfasser von klarer politischer Voraussicht, indem er inmitten der damaligen Zeitwirren ohne Zage» und Schwanken den Gedanken eines monarchischen und föderative» Deutschland hoch hielt und sich allen republikanischen ccntralisircndcn Bestrebungen von vornherein energisch widersehte. Als ein tröstender und erquickender Lichtblick strahlt dem Leser a»S den Denkwürdigkeiten das Verhalte» des Königs Friedrich August II. entgegen, für den der Verfasser einer gerechten Be wunderung voll ist. Insbesondere wird die nnbcngsame Festigkeit gerühmt, die der König dem allgemeinen Andrängen auf Annahme der von der Frankfurter Rationalversainmlnng beschlossenen „Deut sche» Reichsverfassung" entgegensetzte. Altes stand in diesem eine» Punkte gegen den König; sogar seine intimsten Rathgeber waren nicht frei von Nachgiebigkeit gegen den ungeheuren Zeitirrtbum, der sich in der allgemeinen Sympathie für die Frankfurter „Reichs- Verfassung" verkörperte: selbst der Verfasser der Denkwürdigkeiten war der Besorgnis;, „das; die Ilnbengsamkeit, welche man den Regenten Sachsens in entscheidenden politischen Momenten nach Zusage» gewohnt ist. im vorliegenden Falle zu des Königs höchstem Unheil nnsschlagen möchte". Droh alledem wich und wankte der König nicht von dem festen Grunde seiner klar erkannten mon archischen Pflicht und lehnte beharrlich die Anerkennung der .Rcichs- versassung" ab. Gs verdient in der That, wie der Verfasser der Denkwürdigkeiten sagt, die höchste Bewunderung, das; der König senen beispiellosen Grad von Festigkeit besessen hat. so viele» Bestürmungen um Anerkennung der Reichsversassung zu widerstehen. Das war eine echt königliche That. die mit gcwalliger Ilebcrzeng- ungSkraft die Lehre predigt, das; in kritischen Zeitläuften nur eine starke monarchische Regiernngsgcwalt der ruhende Pol in der Er immerdar die Grundpfeiler unserer staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung. In diesem Zusammenhänge verdient auch ei» Brief Erwähn ung, den der seht regierende König Albert als Prinz im Jahre 18-19 an den Verfasser der Denkwürdigkeiten richtete; ein Brief, der ebenfalls von einer so hohen Auffassung des königlichen Amtes zeugt, da» jedes vatriotische Herz mit Liebe und Verehrung erfüllt werden »ins;. Das bisher nur in mehrfach entstellter Form bekannt gewordene Schreiben bat folgenden genauen Wortlaut: „Liebster Fritzsche. Wie sehr rch mich über Ihr ^schreiben gefreut habe, können Sie sich denke», denn Sie wissen wohl, wie sehr in der Fremde die Stimme eines wahren Freundes ans der Heimath wohl thut. Der Krieg hier hat, abgesehen von Recht und Unrecht, das schwer zu entwirren, für mich eine höhere Bedeutung: es ist das erste Zusammenwirken der eigentlich deutschen Stämme zu einem Ziele, es ist dies der wahre Weg zur Einigkeit, und diese Bahn zu öffnen ist cs Pflicht namentlich der Fürsten, voran zu gehen, und gelte cs das Lebe», denn liebster Freund, die Mon archie stirbt nicht durch den Tod eines Gliedes, aber Deutschland geht zu Grunde, wagt eS nicht dnrchznkämpsen. Für mein Volk habe ich ein Herz und das; ich,es habe, möge mein freundlicher Gruß an Sic, mittelbar ein Gruß an alle gleichgesinnten Sachsen zeigen. Seegaard bei Flensburg, den 10. April 1849. Albert, H- z- S." In der That. eine Monarchie, deren erlauchte Träger von Jugend aus solchen geistigen Adlcrflug zu nehmen gewohnt sind, kann nicht sterben: in dem Ausblick zu ihr. in der Hingebung an sie ist dem Volke eine nie versiegende Quelle der Verjüngung gegeben, deren klarer Born stets auf's Neue das nationale Element erfrischt und alle patriotischen Keime zur schönsten Blüthe und kräftigsten Frncht entfaltet. Der Geschichtsschreiber ist ein rückwärts gekehrter Prophet: Tie Wahrheit dieses Satzes zeigt sich an dem Verfasser der Denk würdigkeiten in der Art. wie er da« Verfahren der staatserhalten- den Elemente der damaligen Zeit beurtheilt. Herr Fritzsche beklagt ^rck, über die Lässigkeit der eigenen Parteigenosse»^, die dem der gingen, veranlassen ihn zu der Erklärung. eS sei im höchsten Grade schmerzlich gewesen, das; im Bereiche der Stadt Dresden nur so äußerst wenig Angehörige der konservativen Partei sich herbei gelassen hätten, in dergleichen Wahlversammlungen mit zu er scheinen, während alle Räume stets von gegnerischen Mitgliedern »verfällt waren. So gelang eS dem Verfasser bei einer Volksver sammlung in dem jetzigen Ballhaus ans der Bnntznerstraße »nr noch zwei Mitglieder des Deutschen Vereins zur Begleitung dahin zu gewinnen, während über -109 Anhänger des „VaterlandsvercinS" sich dort cingcfnnden hatten. Der eine dieser beiden Konservative» war unser noch jetzt lebender verdienstvoller Mitbürger Herr Geheimer Rath Ackermann. Die „Unthätigkeit und Furchtsamkeit der konservativen Partei allein" trägt „nach der vollsten Never- ,zeugnng" des Herrn Fritzsche die Schuld daran, daß die Demo kratie damals zu einer so beispiellosen Machtentwickelnng in Sachsen gelangen konnte. In der Nutzanwendung ans heutige Verhältnisse ist die von dem Verfasser der Denkwürdigkeiten geübte Kritik an der Schwäche der stankserliatteiiden Kräfte jener Zeit noch immer sehr bcachtens- wcrth, soweit der geschlossene zielbewusste Kampf gegen den Umsturz unserer Tage in Frage kommt. Gewiß ist ja in dieser Beziehung schon Manches erheblich besser geworden, aber es wäre doch eine gefährliche Selbsttäuschung, wen» man glauben wvliie, daß wir mir nichts mehr lernen könnten ans dein Bilde, das uns der sviegel einer snirfzigiährigeir Vergangenheit entgegenhält. Man lese beispielsweise folgende Auslassungen in den Denkwürdigkeiten : „Mit Gemeinplätzen als: „Ans meine Stimme kommt nichls an", oder „Mir ist die ganze Sache zuwider", oder „Es muß erst recht schlecht werden, eh' es besser wird", hinter welchen die konservative Partei ihre Trägheit und Mnthlosigleit zu verbergen vstcgte. siegt man über eine so enggeschlossene und wohldisziplinirie Phalanr. dergleichen die Demokratie darstcllte. nicht und rettet man auch König und Vaterland nicht . . . Als Dresden während der Mai tage von Kanonendonner widerhallte, fragte ich Mehrere, denen jener Gemeinplatz: „ES muß erst recht schlecht werben :c." am Gelänsigsten gewesen war, ob eS ihnen den» nun schlecht genug sei? und erhielt gewöhnlich zur Antwort: „Wer hädas ge dacht !" Man lnancht b!o-. die noihwendigcir Bezüge ans die Gegenwart in den obigen Lätzen zu vermitteln, indem man statt „konservative Partei" „slaatserhaltendc Parteien" und statt „Demo kratie" „Sozialdemokratie" setzt, und eS wird kein Einsichtiger sich der Erkenntnis: verschließen, wie sehr das vom Verfasser Gesagte noch heute ans gewisse Eigenheiten unserer nationalen Partcipolmk zntrisst. Jndisscrentismns und parteipolitische Verärgerung sind die ärgsten Feinde eines träftigen staatlichen Lebens. Darum fort mit ihnen, endgiitig fort ans der Reibe der Beweggründe, von denen sich die nationalen Parteien unserer Tage letten lassen! Der sozialrevolutionüre Feind von heute ist noch viel grimmer und erbarmungsloser als das revnblikanische Barrikadcnkämvserthum des Jahres k819, das der Verfasser folgendermaßen kennzeichnet: „Wer, wre ich, absichtlich so viel mit Demokraten verkehrt hatte, dem konnte nicht Mrborgen bleiben, daß dieselben, wo es die Er reichung ihres auWEinstihrung republikanischer Rcgierimgsformen gerichteten einzige» Zieles galt, zu jeder Gesetzesübertretung, zu »'dem politiichen Verbrechen bereit und gerüstet waren." Wer rs! so naiv zu glauben, daß die heutige Sozialdemokratie aus anderem Holze geschnitzt sei, daß sie sich bei der Erreichung ihrer Ziele von irgendwelcher Skrnvelhaftigkeit in der Auswahl der Mittel leiten lasse? Gleiche Brüder, gleiche Kappen! 'Nur wenn die hentigen staaiscrhaltendcir Parteien einen rechtzeitigen »nd unermüdlichen, opferwilligen Kampf ans der ganzen Linie des öffentlichen Lebens gegen den Umsturz fuhren, kann eine Enlwickelnng vermieden wer den, die de» traghche» Konflikt in der zerschmetternde» blutige» Art des Jahres 1819 lösen gezwungen ist. Das persönliche L-chicksal des Herrn Fritzsche entsprach leider nicht seinen politische» Verdienste», deren hanptiächlichstes darin bc stand, daß ans seine ureigene Veranlassung und ans Grund seiner alleinigen Vorbereitung König Friedrich August II. am 4. Mai 1849 Morgens um >A1 Uhr z» Schiss Dresden verließ, sich nach der Festung Königslein in Sicherheit brachte und dadurch der Gefahr einer entwürdigende» Gesangenschast in den Hände» der Revolutionäre entging. Der Beweis von aufopfernder Königstrene, den Herr Fritzsche bei dieser Gelegenheit zur Schau trug, ist ihm zwar selbstverständlich von Seiten des königlichen Hanfes niemals vergessen worden. Einflußreiche Personen aber, deren beste Tugend, wie der Herausgeber bemerkt, in den Tagen der Gefahr die Vorsicht gewesen war. konnten es dem einfachen Manne nicht verzeihe», daß er sie damals an Königstrene und Opfcrfrcndigkeit übcr- trosfen hatte. Seine That nicht nur, auch ihn selbst wollte» sie der Vergessenheit überliefern, und deshalb blieb ihm jedes Vor- wärtskoininen abgeschnilte». Um so rückhaltloser muß der un parteiische patriotische Leser der Denkwürdigkeiten anerkennen, daß Herr Fritzsche ei» hervorragend königstrener und nalionalgesinntcr Mann war, dessen Andenken die jetzige Veröffentlichung seiner Aufzeichnungen ans dem „tollen Jahre" zur Ehre gereicht. Möge iein politisches Vermächtnis; mit den Warnungen, Lehren und Fingerzeigen, die cs enthält, von der heutigen Generation wohl gewürdigt und beherzigt werden! * Newcastle, 5. Oktober. iReuter-Meldnug ) T!c Frauen »nd Kinder verlassen Newcastle, Die Regierung versprach eine Entschädigung für Verlust des Eigenthnms. Berlin. In der heurigen Sitzung des Bmrdesrctths wurde ei» Antrag «Lachsens betreffend die Verlängerung des Privilegiums der Laiidständischen Bank des König!. Sachs MarkgrastbnmS de, Oberlausitz zur 'Ausgabe von Banknoten, sowie nachstehende V, > lagen den zuständigen 'Ausschüssen überwiesen: die Vorlagen ! treisend die Ausnahme der 'Anlagen zur Herstellung von Zis - Schüttren und von etekrischen Zündern in das Bcizei-lnin de: ttst nehmigungspftichten gewetvticher Anlagen, betressend einen Antrag ans neue Ausgabe der Berkebrsordnnng für die Eüenbaknen DcnticblandS als Eiienbabnvcrlcbrsordnung und betreuend einen diHer Verfasser "bei den Vorbereitungen zu den Wahlen machte, die dem sogenannten „Unverstanbslandtage des Jahres 184S voran- >) Nr. » de» k. Jahrs., vertag von W. Baensch in Dr««d«. Aernschreib- und Fernsprech-Berichte vom 5. Oktober. *— Dresden. Die Stadtverordneten haben beute nach längere^ erregter Debatte den wiederholt bercsthene» Antrag des Herrn Schnttstihrcr Dr. Haeckel, die Ladenge schäftszcit im Handclsgcwerbc an Sonn- und Festtagen auf die Zeit früh bis halb 9 Uhr und von Vormittags 11 bis Nachmittags 2 Uhr zu beschränken, demnach also das Offen halten in den Sonntag- Abendstunden inWcgsall zu bri 11 gen. mit 32 gegen 29 Stimmen abgctehnt. * London, 5 Uhr 15 Min. Nachm. Reuter s Bureau erklärt, daß die Gerüchte vo» der Kriegserklärung unbegründet sind. "London, 9 Ubr 30 Min. Abends. (Reuter - Meldung.) Der Regierung sind keine Nachrichten zugcgangen, welche die Meldung bestätigen, daß die Bocre» die Grenze überschritten haben. "Durban, b. Oktober. (Reuter-Meldung.) Heute Nach mittag trafen auS Indien vier Truppentransvortschiffe hier ein. Die Truppen wurden sofort gelandet und mit der Eisenbahn weiter befördert. . "Newcastle (Natal), K. Oktober. Hier ist ein Telegramm der Regierung eingetrofsen. wonach keine Ursache zu unmittelbarem Ausbruch einer Panik vorhanden sei. Deshalb ist Beruhigung ein getreten. Entwurf von 'Abänderungen und Ergänzungen Wanrenverzeichnisses zum Zolltarif Berlin. .König Witöelm von Württemberg trifft Zonntag früh rnr Theiinahme an den Tauneicrlichkriten beim E'bvrinzeo van Wied in Potsdam ein. .Königin Charlotte von Wirrttein bcrg weilt dort bereits seit einiger Zeit. — Königin Wilhelms kebrte bereits am Sonntag Abend wieder nach Stnttaort znrii ° — Für die Ankunft der Königin Wilhelmine der Niederlande und deren Mutter am Sonnabend Vormittag in Potsdam ist großer Empfang befohlen worden — Der Bimdesrath hielt heute nntcr Vorsitz des Staatssekretärs Grasen Poiadowst» leine erste Plcnar sitznng nach der Sommewansc ab und genehmigte de» Eiitwn's wegen Einsnhrung des Eivilstcindsgeietzes in Helgoland Neu eiiigetretc» ,» den Bundesrath ^sind für Preußen die Minist;» Freiherr v. Rheinbaben und Dr. 'Ltudl. für Lachsen-Weimar Geh. Legat io nsralh Ti. Panlisen. — Gegenüber Londoner 'Nachrichten, datz zwischen Rußland. Frankreich und Deutschland ein halbamt licher Meinnngsanslamch über die Transvaal-Angelegenheit! schwebe, wird von unterrichteter Seite daraus hinacwiesen, dasst Deutschland stritte Neutralität zu beobachten entschlossen ist. diel Unterhandlungen jeder Art ansichließr, die aus eine Einunschung in den zwischen England und Trnusvaal schwebenden Streit ab ! zielen würde». Berti». Zu den Milthcilungcn der „Germania" über einej angeblich in de» Räumen der „Krenzztg." am Mittwoch Abend! nbgchaltcnc „Friedenskonferenz", sagt die „Krenzttg ": Es statt nns° leid, das Vergnügen, das die „Germania" über sie Reststtatc ihrcsst offenbar sehr sein ausgeviidete» Spürsinnes empsiadet, stören zu müssen. Tie Tinge haben sich nümiich so natürlich wie möglich! abgewictt. Bon einer Persönlichkeit, deren bvn.r ticwft über jeden', Zweifel erhaben ist, deren Namen der Oessentlicbkeit mitznlheüen! aber lein Interesse vorliegt, hatten wir die Ansicht äußern gekört, daß nicht, wie man bisher angenommen hatte, der Retzhstanziec Fürst Hohenlohe, sondern der Vicevräsident des Stantsministeriums! v. Miaue! zur Zmpitznng des Gegensatzes zwischen den Konser s vattven und der Slaalsregicrnng beigctragen habe, insbesondere >ei Herr v. Miauet auch an der Maßregelung der Beamten stark be theiligt geweien. Da diese Mittyeiiungen uns von zuverlässiger Seite gemacht wurden, glaubten wir. sie unseren Leiern nicht vor- enthallen zu dürfen. Am Mittwoch Abend voriger Woche wurde uns dann von nicht minder glaubwürdiger Seite auf das Be stimmteste versichert, daß die Angabe» unseres ersten Gewährsmannes unzutressend seien. Auch diese Darstellung haben wir dann um gebend zur Kenntniß »nkcrcr Leser gebracht. Mit irgend einen, Mitglied«: des preußischen Skaatsniinisterinms in Unterhandlungen über eine Verjöhnnng der koniervaliven Partei mit der Regierung zu treten, hätte sich kein Mitglied unserer Redaktion, auch »ich; der Chefredakteur, für anivrisirt erachtet. Tie vieicrorterie Friedenskonferenz hat lediglich der Phantasie der „Germania" ihre Entstehung zu verdanken. Gegenüber dein Gerede über die Stell»», der Konservativen znm Präsidenten und zum Vicevrüsidentcu de-- prelißischcn Staalsministeriums sagt die „Krenzztg.": Wir betonen demgegenüber nochmals: Es handelt sich für uns weder um Ber suche, de» Fürste» Hohenlohe zu „beseitigen", »och um irgendwelche „Koalition" mit dem Viceprasideiiten des Staatsministerinnis llnscre Stellung ist eine viel einsacherc und darum eben woh! für die Leute, die die Politik sich »nr als das verwickelte Stste! von allcrband Jntrigucn Vvrstellen können, so schwer verständlich. Die innere politische Lage ist durch die Knnalangclcgenhcit eine ringewöhntich schwierige und verwirrte geworden Wir snrchicn auch nicht, ans Widcr'prnch zu stoßen, wenn wir behaupten, daß in fast allen Voilskrcisen das Vertrauen zur Regierung kies er schlittert ist. Dies wieder hcrzuslcllen, ist die Ausgabe: die erste Vorbedingung zu ihrer Lösung ist aber die Einheitlichkeit und Einigkeit des Ministeriums. Ist diese vorhanden? Wir erinnhen uns, dies bei aller Hochachtung vor den Fähigkeiten und Eliuraktereigenschaften seiner einzelnen Mitglieder zn bezweifeln Erst wenn die Par teien nnd das Volk den begruiidetei, Eindruck gewinnen, cs herrsche in unserem Ministerium ein dancrndcr fester Kurs, erst dann wird sich daS schwankend gewordene Vertrauen hossentiich wieder cinstcllen. Ob nn» Fürst Hohenlohe oder Herr Dr. v. Miguel besser zu dem Mittelpunkt geeignet ist, um den sich ein einheit liches Ministerium krystalüsiren kann, wollen wir nicht näher nnlcrsnchen. Ein Feidgeiehrci: Hie Hohenlohe, hie Miguel' lelstien wir ab Preußens Heil hängt weder von der Person des Einen, noch von der des Anderen, wohl aber davon ab. daß ein heitlich und fest regiert werde. Die „Deutsche Tgsztg." sagt zu den Angaben über eine Versöhnung: Wen» man von einer Ver söhnung fabelt, so sollte man doch nicht vergessen, daß dcnenige, welcher versöhnt werden soll, keine Versprechungen zu machen vcrpstichlet, sondern Sühne zu fordern berechtigt ist. Daß dir konservative Partei durch die Maßregelung der Beamten a»! s Tiefste verletzt worden ist. kann nicht bezweifelt werde». Solche Verletzung wird nickt aus der Welt geschasst, indem man sic nach träglich bedauert und das damit vecknüpstc Odium von der einen Schulter aus die andere schieben möchte. Das Blatt tritt ferner dem leeren Gerede entgegen, daß der Minister v. Miguel der jenige gewesen sei, welcher et» Vcrsöhiningsbcdürfinß empfunden habe, DaS VersöhmmgSvednlfniß scheine bei anderen leitenden Stellen mehr vorhanden gewesen zu fein. Uns ist wenigstens nichts bekannt, daß Minister v. Miguel zu Vcrsöhnnngs- zwccken irgend einen führenden Kanalgcgncr empfangen habe, während uns das vom Reichskanzler und auch von anderen Herren bekannt worden ist. — Gegenüber der Blättcr- meldung, daß die endailtlge Einrichtung einer zolltechnischen nnd handelspolitischen Abtyeilung im Reichsamt des Innern geplant sei, wird offiziös darauf hingewieseii, daß eine Abthcilung für Handelspolitik und Produktionsstatlstik bereits dauernd dort ein gerichtet ist, die zolltechnisckcn Geschäfte der Relchsvcrwaltung aber zum Bereich de- RrichSschatzamtes gehören. 3 Z- § 2- ^ - ä .77. ^-Sil!--» 2.-» i»
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