Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 19.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189806199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980619
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-19
-
Monat
1898-06
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1898
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»N - - r «pelat in htk «arcennr,». u. limetziklniv Von». tlMiNaidm, Sonnino» nnr äockr,« v, U-'Ä UbrMitta»^ ««,e»ge»tart». Ma« »nmd««ile «ca. ««ildnv füilsMiunaen aul der Vnvat- k Moni,,» oder »o« Kckttaam .... Gr vamiliemttichnchle» ic ), ,« W- — ? uSworiiok Auktrüs« ' „r «eaen VoranSbrrablim,. ileMtlrr ivech mioVk, berechne«. 'L'L'«LLN""' K'VL'Ä'L.». dner Nachrichten erlchetne« L, Iich Moraen». 43. Jahrgang. L«I»L ol» ^ CI«. UnkUoksnn»«»» 8r. «los NSiix» ,on K»«!»«» C?I»«v»I»«Iv», C1»v»«„, I-vsssrl». Linrolvoricauk «ivi,«>vii, ^Itmarlet 2. Telcgr.-Adrcsse: Nachricht«,, Dresden lei' NlnlisiuIIiiilg Vi. »r«r«Ävu ! «wxüsdlt dsstzeoolloxto in- unä auMncl, IVaina, Oliampassuor sixoovs kkivrilcat, Spirituoson unä enxliMlio Lioro. ^jvä-r1»s»v io ollov 8tü«i1on Lsedssns, voas voräon ^s-iorroit vorxobsn. Vrvsckva, 8vv8lr»88« 5, I. r«r>,»pr»oi>»t^iiv »ii7. I. L»»o»«eo-Lrz»eäUIvo kilr rülo Solkunxsa. il. MUet«VerIl»uf Mr äis OrssLnsr lli. Llselitso-Itootroll» aotor Oorooti«. IV. LoUektloo äer kltvkv. l,»oäe»lotteri«. Iiicli«ssi'eii. lLxor doedkoinor cioutsebor uuä onjztisvlior vloMNter Lnruz-, A üosso- uncl Ualvtotstofts in allen woävroen 1'arbeu uock «' kriwa-Hualitütou nu billiMtoo kroison. K livrmann pöi-86t,sl, 8okvifs!8ir. IS. 1V«i8VIlIlAII88tN>88« 34. ^ 1^. tV»I8«IlI»LII88lk»88v 34. llvullvitvn vlegsnt gsi'nil'lsi' ÜSMKNlllllv io jeäsr kroislaZs. 1iego1mii88iM, pviAöliliolie Lillkkiriks unä Lloäk^tuclioli iv Lortin unä IM» 1 Cmenes' Ergebnisse der Reichstayswahle», Hofnachrichten, Stichwahlen in Dresden. Landw, Ausstellung. l Muthmaßl. Witterung:! 11» 4« LV» » AzUlflet. Pfmgstverkchr, Durst der Pferde, Sommcrvariöts. Äerichtsverhdl. „P „Bureankrat", Dresdner Kunstsalon.! Heiter, kühl. Sonntaft, 19. Juni 1898. Politisches. Die bis jetzt aus 366 Wahlkreisen vorliegenden Ergebnisse der I Reichstauswahlen verändern den zuerst gewonnenen Eindruck des iGesaiinntbildes insofern, als neben dein Eentruni nicht inehr die l sozialdemokratische, sondern die konservative Partei als Haupt- I gewinnerin auf dem Plane erscheint. Von den endgiltigen Wahlen I unter den genannten !l66 — 175 davon sind Stichwahlen — ent fallen nämlich auf das Eentrum 77, auf die Konservativen 35 und auf die Sozialdemokraten 33 Mandate, Der gemäßigte Liberalis- ! mus steht nur mit S endgiltig gewonnenen Sitzen auf der Liste. In die Stichwahl gelangt er in 71 Wahlkreisen, und zwar in 36 mit den Sozialdemokraten, in 6 mit Welfen, in 1 mit Konser vativen, in 14 mit dem Eentrum, in 2 mit dem Freisinn, in 4 mit bürgerlichen Demokraten, In 3 mit Polen und in 2 mit Anti semiten, Die nativnalliberale Presse glaubt darauf rechnen zu dürfen, daß etwa 36 Stichwahlen zu Gunsten der nativnalliberalen Partei ausfallen würde». Von den kleineren Gruppen hat die lsrcikonscrvativc) Reichspartei mit 7 Mandate» abgcschnitten, wäh rend die Antisemiten (dcutschsoziale Rcsvrmpartci) mit 4. die ElMer mit 3, die Polen mit l2, die Dänen mit l, die Wilden mit 9 Sitzen verzeichnet sind. Außerdem ist je ein Mandat aiif den Bund der Landwirthe und ans den baverischen Bauernbund entfallen. Die noch ausstehendcn 31 Wahlen dürsten wohl zum grüßte» Theil, da sie wesentlich das platte Land betressen, noch,den Konservativen zu Gute kommen, sodaß alsdann j der konservative Anspruch auf den zweiten Platz im ersten Mahl gänge unbestritten wäre. Vorläufig ist das noch nicht ganz der , »all, weil der „Vorwärts" für seine Partei nicht 33, sondern 36 Mandate in Anspruch nimmt. Znm Vergleich mit den Wahlen des Jahres 1893 dient folgende.^m'aninicnsiellung: Im Jahre 1893 wurden im ersten Wahlgang 217 Abgeordnete endgiltig gewählt, während 180 Stichwahlen nvthig wurden. Im erste» Mahlgang wurden gewählt: 82 CentrilinSabaeordncte, 50 Konservative, 21 Sozialdemokraten, 16 Nativnalliberale, 12 Freikonservative, 12 Polen, 9 (Wässer, 4 süddeutsche Demokraten, 3 Mitglieder der freisinnigen Vereinigung. 3 Antisemiten und je ein Däne und > bayerischer Bancrnbündler. In Stichwahlen kamen die Eozial- l demolrate» in 82 Wahlkreisen, die Nationalliberalen in 75, die Konservativen in 56, das Centrnm in 32, die Freikvnservativcn in 17, die Antisemiten in 15, die freisinnige Vereiiiigniig in 11, die Welfen und Polen in je 16, die süddeutschen Demokraten in 7, der bayerische Bauernbund in 5. die Elsässer in 2 Wahlkreisen, Es ! zählten nach den Stichwahlen das Eentrum 99. die Konser vativen 76, die Nativnalliberalen 52, die Sozialdemokraten 44, die Freikonservativen 27, die freisinnige VvlkSpartci 23. die Polen 19, die Antisemiten 18, die freisinnige Vereinigung 13, die süddeutsche Volkspartci II, die Elsässer 8, die Welfen 7. die bayerischen Bauernbündlcr 3 Abgeordnete, Außerdem wurden zwei Liberale, die keiner Fraktion bcitraten und ein Däne gewählt. Ein hervorstechendes Merkmal des Wahlergebnisses ist das weitere Fortschreiten des Vernichtnngsprozesscs. den die neuere Entwickelung unaufhaltsam an dem altersschwach und lendenlahm gewordenen bürgerlichen Radikalismus in allen seinen Schattir- ungen vollzieht. Die freisinnige Volkspartei hat im ersten Wahl- gange mir einen einzigen Kandidaten durchgcbracht, Schmidt- Alzey. Im Nebligen ist sie ausschließlich aus Stichwahlen an gewiesen, derer« Zahl bis jetzt auf 37 berechnet und die als zumeist recht günstig" von der „Freik. Ztg," bezeichnet werden. Bon den 27 Mandaten, die der Partei im verflossene» Reichs tag angehörten, sind 5 gleich im ersten Wahlgange in Verlust ge lächen. davon 2 in Sachsen. Die freisinnige Vereinigung ist nicht viel besser gefahren. Sie hat nur drei Vertretern zum Siege zu Helsen vermocht. Von ihren bisherigen 13 Mandaten sind ihr 5 entrissen worden, während sic in 6 Wahlkreisen zur Stichwahl sicht. Die Häupter der beiden freisinnigen Richtungen, die Herren Richter und Rickert, sind Beide ans StichivahlS Gnaden angewiesen und bringen dadurch das Gcsammtschicksal der von ihnen vertheidigten mancheslerlichcn Anschauung vorbildlich zum Ausdruck. Die Ironie des Schicksals, das den Freisinn unerbitt lich verfolgt, tritt insbesondere auch darin zu Tage, daß seine beiden führenden Größen in der Stichwahl gegen die Sozialdemo kratie um die Sicgcspalme kämpfen müssen. Sie können also nur »nt Hilfe der Anhänger eben der Sammlungspolitik durchkommen, die sie vor den Wahlen grimmig befehdet und als Ausgeburt der finstersten Reaktion verketzert haben. Auch die Dritte im radikalen Bunde, die süddeutsche Volks- vartci, hat durch das Vordringen der Sozialdemokratie Schaden gelitten. Von deni Dutzend Mandate, über das sie verfügte, sind 4 Hauptbastioncn der Partei gleich ini ersten Ansturm abgenommcn worden. Die Anzahl ihrer Stichwahlen beträgt 9. Die ganze Kläglichkeit der Lage, in der sich der zwischen Thür und Angel eingeklemmte bürgerliche Radikalismus befindet, gicbt sich mit bemitleidenswerther Deutlichkeit in dem herzzerbrechenden Seufzer kund, den die „Franks. Zta." über das Wahleraebniß mit den klassischen Worten ansstößt: „In mancher der Stichwahlen, die die Partei bestehen muß, wird ihr die sozialdemokratische Hilfe willkommen sein, da sie auf die klerikale nicht zu rechnen hat." Gleichzeitig giebt dasselbe Blatt als Gegenleistung für die zu erwartende sozialdemokratische Hilfe bei den Stichwahlen für seine Anhänger die Parole aus. „wenigst ns zu verhüten, daß die ver loren gegangenen Mandate der Reaktion zufallen", womit natür lich gesagt sein soll, daß die sozialdemokratischen Kandidaten zu unterstützen sind. Etwas Selbsterkcnntniß trägt daneben das führende Organ des süddeutschen Radikalismus auch zur Schau, indem es unverblümt erklärt, die Niederlage der Volkspartei sei nicht bloS der Sozialdemokratie in die Schuhe zu schieben, sondern zugleich auf den „üblen Eindruck" zurückzufnhrrn, „den in vielen mangelhafte Besuch des Reichstags von Seitew der BolkSparteiler gemacht habe". Während der iadikalismns doch wenigstens noch einige Trümmer ge- " sein national-sozialer Bruder gam in den Wogen gung verschwunden. Herr Pfarrer Naumann ist selbst seine „Partei" hat es nicht einmal zu einer Stich- oeiae denn zu einem Mandat zu bringen vermocht. ^e Sozialismus des Herrn Stöcker ist fast ebenso übel indem er nur den zweifelhaften Erfolg einer einzigen Stich- der Person seine» Begründers zu verzeichnen hat. 4e Zahl der Stichwahlen, die im aaiuen Reiche am A. Juni en, beträgt nü« den bisherigen Feststellungen 175. Daran nevmen Theil: 46 Konservative, 19 Reichspartci, 89 Ten 7 Refvrmvartei, «7 lnach, der nationalliberalen Partripresie Nationallwemle, 6 freisinnige Vereinigung, 37 freisinnige Bol Partei, 9 deutsche Volkspartei, 8 Bund der Landwirthe, 91 Sozial-, dcmokrate», 3 Polen, 9 Welfen, 9 Fraktionslose. Unter ^ den Gewählten befinden sich, wie jetzt sestsicyt, Gras, Herbert Bismarck in Jcrichow, v. Ploctz in Pyritz,! v. Kardvrff in Oels, Frhr. p. Hertling in Jllertiffen. Die große Bedeutung, die unter diesen Umständen dem zweiten Wahlgange innewohnt, spiegelt sich auch darin wieder, daß die j „Nordd. Ällg. Ztg." sich veranlaßt sicht, folgende offiziöse Parole auszugeben: „Nachdem die Hcmptwahl den bürgerlichen Parteien Gelegenheit gegeben hat, die besondere Parteirichtung eines jeden Wählers zum Ausdruck zu bringen, wird es bei den zahlreichen Stichwahlen, an denen die Sozialdemokratie betheiligt ist, eine politisch unabweislichc Pflicht aller Parteien sein, welche Staat und Gesellschaft erhalten wollen, ihre Stimmen auf diejenigen Kandidaten r» vereinigen, welche» ein Sozialdemokrat gegenüber steht." In der That ist die Lage derartig, daß sie für die Stich wahl die höchste Opsmvilligkcit und treueste Pflichterfüllung von allen Gegnern der Umstnrzpartci erfordert. Leider kann nicht ver hehlt werden, daß im ersten Wahlgange nicht überall von Seiten der ordnuiigsparteilichen Wähler in, vollen Maße Das geschehen ist, was geschehen hätte können und sollen; insbesondere ist viel fach eine Lauheit der Wahlbetheilignng bemerkt worden, deren > man angesichts der Bedeutung der Wahl und bei der kolossalen agitatorischen Machtentfaltung der Sozialdemokratie eigentlich sich nicht versehen durste. Um mir ein Beispiel an,„führen, hat in Hanibnrg über ein Drittel der eingeschriebenen Wähler von Mein Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht. Das muß bei den Stich wahlen anders werden. Es gilt für seden wahlberechtigten Vcr- theidiger der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung, am Stichwahltage seine Stimme bedingungslos zu Gunsten des der Sozialdemokratie gcaeniiberstehenden Kandidaten in die Waagschale zu werfen. Alle persönlichen Bedenklichkeiten und anders gearteten Anschauungen müssen ohne Besinnen zurückgcstcllt und zum Opfer gebracht werden, wenn das eine gemeinsame Ziel der Zuriickdräng- ung des sozialrevolutionären Machtzuwachses in Frage kommt. Es ist eine schwere, ernste, hochheilige, patriotische Verantwortung, die jedem ordnuiigsparteilichen Wähler am Stichwnhltage obliegt und der sich ohne Verrath am Vaterland Keiner entziehen darf, der sich nicht niit einem unauslöschlichen Vorwurf belasten will. Die Pflicht zu wählen tritt bei den Stichwahlen noch schärfer in die Erscheinung als bei der Hanptwnhl. Das Vaterland erwartet, daß am Tage der Stichwahl jeder Deutsche seine patriotische Schuldigkeit thnt! Nur wenn das geschieht, kann es gelingen, der neuen Volksvertretung im Ganzen einen Stempel auf,»drücken, in dem sich ein entschiedener Erfolg der nationalen und wirthschast- lichcn Sammliingspolitik erkennen läßt. In den Wahlkreisen Dresden-Altstadt und DreSden-Ncustadt haben am 16. Juni Tausende von Wahlberechtigten — in Dresden-Altstadt allein 10,000! — von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht. Allen vaterländisch gesinnten und königs treuen Staatsbürgern erwächst hieraus die ernste, heilige Pflicht, in ihren Kreisen persönlich dahin zu Wirken, das; bei der Freitag, den 24. Juni, stattfindenden Reichstags-Stichwahl diese Säumigen ihr höchstes Staatsbürgerrecht zur Abwehr der sozialdeuwkratischen Gefahr ausüben! Fernschreib- vnd Ferms-rech-Bertchte vom 18. Juni. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin sind heute Vormittag nach Älkona abaereist, uni der Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelms 1. belzuwohncn. — Von einer Rückreise Sr, Majestät Kreuzer „Kaiserin Augusta" von Manila nach Hongkong, wie gestern von verschiedenen Seiten mitgetheilt wurde, ist hier an zuständiger Stelle nichts bekannt. — Die gemeldeten. Wahl ergebnisse erfahren vielfache Korrekturen; so sind in den Wahl kreisen Teltow-Charlottenburg, dem größten und bevölkertsten im ganzen Reiche, sowie in Kiel die Sozialdemokraten nicht definitiv gewählt, vielmehr hat in beiden Kreisen Stichwahl stattzufinden. — Die gestrige Sitzung des preußischen Staatsministeriums unter Vorsitz des Fürsten Hohenlohe dauerte von Vormittag 10 Uhr bis Abends 8 Uhr. lieber die Frage „Reorganisation des Staats ministeriums bezüglich der Regelung der Wasscrbauverwal- tuna scheint eine Verständigung noch nicht erzielt worden zu sein, da die Sache vertagt wurde. Außerdem ist auch die dem nächsten Reichstage vorzulegende Novelle zum Alters- und Jn- validitätsgesek in ihren Grundzügen besprochen worden. * Berlin. Bisher find 39l Wahlresnltate bekannt. Gewählt find 89 Konservative, 9 Reichspartei. 85 Eentrum, 4 Rcformpartei, 9 Nationalliberale, 2 steif. Vereinigung, 1 steif. Volkspartci, 1 Bund der Landwirthe. 34 Sozialdemokraten, 14 Polen, l Däne, 9 Frak tionslose, 2 Bauernbund. Stichwahlen haben 18l stattznsinden, woran betheiligt sind: 48 Konservative. 21 Rcichspartei, 87 Centrnm, 6 Rcformpartei, 69 Nationalliberale, 10 stets. Vereinigung, 38 freis. Volkspartei, 9 deutsche Volkspartei, 8 Bund der Landwirthe, 95 Sozialdemokraten, 3 Polen, 9 Welfen, 9 Fraktionslose * Berlin. Wahlergebnisse. Schlawe: Kutscher (Kons., m nicht gewählt, sondern es findet Stichwahl niit Steinbauer Ureis. Ber.) tatt. Siegkeis: LingenS (Centrnm) ist mit großer Mehr heit w edergewäblt. Cottbus: Werdeck (Kons.) kommt in Stichwahl mit Aütrick (Soz.). Wasserburg: Huber (Centruin) gewählt. Straubing: Eßlinger (Bauernbund) gewählt. Meer a ne. Der Seniorchef der Jürberet Boniemann bat sich gestern Abend angeblich wegen verfehlter Spekulationen erschossen. Magdeburg. Im Wahlkreise Jerichow ist Graf Herbert Bismarck mit 10,649 Stimmen wickergcwählt; Glocke (Soz.) erhielt 5755. Wöllze, (steif. Bvttsp.) 4009 Stimmen. Hamburg. Hier wurde der angebliche Leutnant Brehnrr der Gründer der hiesigen Jugendwebr, wegen zahlreicher Betrügereien verhaftet. Erste Hamburger Kreise sind um viel« Tausende ge schädigt, besonders hohe Offiziere. ES hat sich herausgestellt, daß rehner überhaupt kein Leutnant, sondern dem Landstürme ohne arge angehört Altona. Der .Kaiser und die Kaiserin trafen gegen 2 Uhr hier ein und begaben sich sofort nach dem Festplatzc, wo 36 Mädchen rn Schleswig-Holsteiner Tracht auigestellt waren. Tic Festrede hielt Oberbürgermeister Gieie, wonach der Kaiser die Genehmigung zur Enthüllung des TenkmglS Kmier Wilhelms!, ertheilte. Unter brausenden Hurrabrusen der vicltausendköpsigen Menge siel die Hülle, die Musikkorps intonirten „Nun danket Alle Gott", die Glocken sämmtlicher Kirchen läuteten und die Artillerie feuerte 101 Schuß ad. Oberbürgermeister Giese brachte hierauf das .vwch auf den Kaiser aus. worauf die Musikkorps die Nationalhymne spielten. Das Kaiserpaar besichtigte sodann das von Pwf. Eberlcin ansgeführte Denkmal, welches Wilhelm 1. zu Pferde darstellt. .Hierauf erfolgte der Vorbeimarsch der Altonaer. Hamburger, Har- burger und Wandsbecker Garnisonen, woraus das Kaiserpaar sich in das RathhauS begab, wo bei einem Festakt der Ehrentrunk kredenzt wurde. Pest. Die hiesigen Blätter bringen anläßlich des 10jährigen Regierungsiubiläums des deutschen Kaisers sehr smnpatbische Artikel. „Pcsti Hrrlap" sagt, der Kaiser habe die öffentliche Meinung der Welt erobert durch seine Friedensliebe, die er in den 10 Jahren seiner Regierung kundaegeben. Die Sympatbie der Ungarn habe sich der Monarch durch seinen hochsimügen Trinlspruch gewonnen, der Ungarn zu glänzender Gcimgthunng gereicht hätte, — „Budapcsti Hirlap" hebt die großangeiegte Kolomalvolitik des Kaisers hervor, sein Losungswort laute jetzt: WelthoÜUk! Das Blatt schließt mit den Worten: Wir Ungarn begrüßen ihn freudig zu seinem Jubiläum, Paris. Ribot hofft, ein Beschwichtigungskabinet bilden zu können. Rom. Ministerpräsident Rudini hat der Kammer die Demission des Kabinets mitgetheilt. ,Rom, Kammer. Es verricht große Erregung, Minister präsident Rudini erklärte, das Ministerium habe, nachdem es die parlamentarische Lage in Erwägung gezogen und um einer wich tigen Frage des öffentlichen Interesses nicht volzugieifen, die Demission in die Hände des Königs gelegt, welcher sich seine Ent- > scblicßuiig Vorbehalten habe. (Zwischenrufe.) Das Ministerium wird auf dem Platze bleiben, um die laufenden Geschäfte der Ver waltung zu erledigen und für die öffentliche Ordnung Sorge zu tragen. Er bitte, die Kammer möge die Sitzung aufheben, (Großer Lärm, Rufe ans der Linken: Nein, nein!) Rudini fährt fort, die Kammer könne ihrem Präsidenten die Möglichkeit geben, dieselbe wieder zusnmmenzubcrufen, wenn und wann er glaube, daß dies nothwendig sei zur Bewilligung eines kurzen Finanz- provisoriums. (Lebhafter Zuruf.) Bendcmini lRepnblikaner) ver langt, daß die Sitzung nicht aufgehoben werde und spricht fei» lebhaftes Bedauern mit den Opfern der Militärherrfchatt aus, (Stürmische Rufe und Widerspruch,) Das ganze Haus mit Aus nahme des extremen Flügels der äußersten Linken erhebt sich von de» Plätzen und bringt donnernde Hochs aus das Heer aus. Der Präsident erhebt unter großem Beifall energischen Widerspruch gegen die Auslassungen Venvcmini'S. Sonninv stellt fest, er babc eine Tagesordnung yingebracht, welche seine Hochachtung und fein Lob gegenüber der Führung des Heeres bei den jüngste» bcllaizxns wcrthcn Ereignissen ansspricht, (Lebhafter Beifall,) Guolitti betont, daß alle auf deni Boden der Verfassung stehenden Par teien einmüthig die Haltung des Heeres bewunderten. >Zu- stimmimg.) Der Kriegsminister erklärt, die Armee habe bei den bcklagcnswerthe» Ereignissen ohne Leidenschaftlichkeit ihre Pflicht gethan. (Lebhafte Zustimmung.) Die Armee, in deren Adern dasselbe Blut fließe, wie in denen der übrige» Bevölkerung, sei eins mit dem Volke in der Wahrung der hohen Interessen des Landes. (Lebhafter Bestall.) Nach kurzer Debatte werden die Vorschläge Rndini's genehmigt und die Sitzung ansgehvbcn. Auch in der Umgebung des Kammergebäudes herrschte lebhafte Er regung. * Rom, Senat. Der Präsident theilt niit, daß General Brava, Botschafter Lanza und Reßmann zu Senatoren ernannt wurden Rudini gicbt dieselbe Erklärung wie in der Kammer ab. Bitteleschi und Negri rühmen die Leistungen Rndini's, sowie feine Ministertollegen, und begrüßen wärmstens die Haltung der Truppe», (Lebhafter Beifall.) Rudini dankt bewegt. Die Regierung sei zurückgetreten, um für die Erledigung der hochwichtigen Frage der öffentlichen Ordnung vollkommen freie Bahn zu lassen. Sie be dauere nur, daß sie letzt nicht siegreich, wie sie dessen sicher wäre, alle Anklagen und Verleumdungen, die gegen sic gerichtet wurden, bekämpfen könne. Aber im gegenwärtigen Augenblick sei ihre Auf gabe, durch Schweigen zur Beruhigung beizutragen in dem Ver trauen, daß das Land aus den gegenwärtigen Schwierigkeiten her- auskommen werde. Man müsse auf dem Altar des Vaterlandes jeden Ehrgeiz und jede Eitelkeit opfern und in diesen Tage» immer daran denken, das einzige Mittel, dem Valerlande zu dienen, ist. daß Alle sich fest ziisammenschaaren um die Person des Königs. (Anhaltender Beifall.) Der Senat vertagte sich hierauf, * Paris. Die Bemühungen Ribvt's, ein Kabinet zu bilden, scheiterten, weil die Radikalen sechs Portefeuilles beanspruchten. — Der „Tcmps" meldet: In Madrid läuft das Gerücht uni, General Augustin habe seine Machtbefugnisse dem Kommandanten von Manila übergeben, welcher die Kapitulation Manilas unter zeichnet hätte. Madrid. Eine längere Unterredung des englischen Bol schafters mit dem Kricgsmiuistcr wird hier sehr besprochen. General Wehler kündigt an, er werde, sobald die Kapitulation Manilas offiziell bekannt werde, eine Interpellation an die Regierung richten. Das spanische Kanonenboot „Pinzon" ist gestern aus dein Hase» von Havana ansgefabren, um dem amerikanischen Geschwader mit- zutheilen, daß General Blanko die Auswechselung der Gefangenen des „Merrimac" verweigere. Madrid. Aguinaldo hat am 13. ds. M. nach längerer Bc- rathung mit dem Jnsurgcntenführer die Unabhängigkeit de, Philippinen proklamirt. Die ganze Provinz Cavlte ist von den Insurgenten erobert, ebenso die Vororte von Manila. * Madrid. Der Gouverneur von Santiago telegrapbirt: Ein Panzerschiff und eine Jacht «öffneten am 16. ds. Mts. Morgens das Feuer auf Punta Cabrera, vier Meilen westlich von antiago. Die Amerikaner entsandten Dampfschaluppen und der» chten zu landen. Eine Truppenabtheilung unter Oberst Aldca lua die Amerikaner ohne Verluste zurück. Die amerikanischen chisse zogen sich hierauf zurück. London. Es wird offiziell mitgetheilt, daß in diesem Jahre keineglottenmanöver stattsinden sollen. Der Grund ist wahochcin- lich Mangel au Anthrarytkohle infolge des Streiks in Süd-WalrS. riceinc » » , G rack» Sie sagt: u»s Kausbalt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite