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Reue Siege Wer die Russen Ms der ganzen Front. Welte» Fortschritte der Hindenburg-Armeen. — Crsolsreiche Sgeufide der Arme«« v. Woyrsch imd v. Mackensen. — Versenkung eine» italienische« Panrerlreuzerr. — Ser »ergarbeiter'Ansstand in kngland. — Churchill und die holliindische Neutraiitöt. Der amtliche dentiche «riegrbericht. (Amtlich.) Grobes Hauptquartier. 18. Anti. Westlicher Kriegsschauplatz. Sin franzSsischer Angriff auf die KirchhofShöhe von Souche» »urde abgewiefe«. Im Arqouuer Walde vurde durch kleine Erfolge die gewönne«« Linie noch verbessert. Auf de« Höhen bei Les Eparges wird gekämpft. In Lothringen schlugen unsere Truppe« Vorstöbe des Feindes bei Embermeuil (östlich von Luuövillej «nd in der Gegend von Bau»de»Sapt znritck. O östlich er Kriegsschauplatz. Teile der Armee des Geuerals v. Be low schlugen eiligst herangeführte Berstärkuuge« der Russen bei Alt- Anz, »ahmen ihnen 6626 Gefangene, sechs Geschütze «nd drei Maschinengewehre ab und verfolgen jetzt in öst licher Richtung. Weitere Teile der Armee stehe» nordöstlich llurschan« i« Kampfe; östlich dieses Ortes wnrde die vorderste feindliche Stellung im Sturm genommen. Zwischen Pissa «nd Weichsel setzten die Russen ihren Rückzug fort. Die Truppe» der Generale ».Scholz und v. Gollwitz folge« dichtauf. Wo der Gegner in vor bereitete« Stellungen noch Widerstand leistete, wurde er an- gegrisseu und geworfen. So stürmten Reserve- und Land wehrtruppe« des Generals o. Scholz die Orte Porcmpq. Byk «nd Ploszczyce. Regimenter der Armee des Generals v. Gallwitz durchbrachen die stark auögebante Stellung Mlodzianowo—Karniew». Die Zahl der G c - s-llgene« «ehrt sich erheblich. Weitere vier Ge schütze wnrde« erbeutet. Auch nördlich der Pilica bis zur Weichsel haben die Russen rückgängige Bewegungen angetreten. Unsere uach- dra»gende« Truppen machte« bei kurzen Verfolg«ngSkämp- sen SL» Gefangene. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Offensive der Armee des Generaloberste« von Woyrsch führte zum Erfolge. Unter heftige« feind lichem Jener überwanden unsere Truppe« am Vormittag des 17. Juli an einer schmale« Stelle daS Drahthindernis vor der mit alle« Mittel« ansgebante« feindliche« Haupt- stcllung »nd stürmten, durch diese Lücke vorbrechend, die feindliche« Gräben in einer Ausdehunng von 2666 Metern. Im Lause des Tages wurde die Dnrchbrnchsstelle im zähen Rahkampse erweitert «nd tief in die feind liche Stellung vorgcstobe«. Am Abend war der Feind - das Moskauer Grenadierkorps — von unsere« Land- Italienischer Kriegsschauplatz. DaS Geschützfener hält an allen Fronte« an. Mehrere schwächere Angrisfe auf den Col-di-Laua wurden ab gewiese«. Der Feind erlitt starke Verluste. Der Stellvertreter Les Chefs des Geueralstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Eins unserer Unterseeboote hat heute morgen südlich vo» Nagusa den italienischen Kreuzer „Guiscppe Garibaldi" torpediert «nd versenkt. Der Kreuzer sank in 15 Minute«. (W. T. B.j F l o tten k o m m a n d o. Sienno liegt in Sübpolcn links der Weichsel, östlich der Eisenbahnlinie Kieler-Radom. Ragusa ist eine Stadt tn Dalmatien und liegt an der Süd seite einer ins Adriatische Meer vorsprtngenben Halbinsel. Der italienische Panzerkreuzer „G u i s e p p e Garibaldi" ist im Jahre I8W vom Stapel gelanfcn, besitzt eine Wasserver drängung von 7W0 Tonnen und hat eine Besatzung von l>b6 Mann: Italien bat nur vier Panzerkreuzer, die jüngeren Datums sind als der „Gnlscppe Garibaldi". Der amtliche türkische Kriegsbericht. Konstantinopel, 17. Juli. Das Hauptquar tier teilt mit: An der Dardanellensront fand am 10. Juli bet Ari-Buruu schwaches Feuer statt, ans dem rechten Flügel in Zwischenräumen Bombeuwcrfen. Bei Seddul-Bahr unterhielt der Feind vor unserem rechten Flügel bis zum Morgen mit Hilfe von Leuchtkugel- Pistolen lebhaftes Gewehr- und Maschinengewehrsetter. Unsere anatolifche« Batterie« bomhqrhierte» in der Rächt vom 18. zum 16. Juli die feindliche« Lager hei Tekke- Bnrn«, Sedbnl-Bahr und Mortolima«. Das Bombarde ment rief bei Tekke-Burn« eine» bis zum Morgen danern- dcn Brand und Explosionen hervor. Dieselben Batterien bombardiertem am 16. Juli von neuem das feindliche Lager in der Umgegend von Sed-nl-Bahr, wo-nrch dort grobe Unordnnng entstand. Im Irak versuchte der Feind «ach Beendigung der Schlacht vom 11. Juli in der Umgegend von Kalatelnaj mit einem Teil seiner Streitkräfte gegen unsere« linken Flügel einen Angriff, de« wir erfolgreich zurückwiese«. Nach «euere« Berichte» verlor der Feind «ährend der Schlacht vom 5. Jnli eine« Oberstleutnant der Artillerie. Während der Schlacht vom 11. Jnll scheiterte« aus unserem rechte« Flügel vier feindliche Schalnppe« mit Lebensmitteln «nd Munition. Bor einer Höhe, die von einer unserer Kom pagnie« verteidigt wird, verloren die Engländer 266 Tote. Bon de« übrigen Fronte« ist nichts Wichtiges zn melden. «ehr- und Reservetrnppeu geschlagen. Er trat in -er Nacht den Rückz « g hinter den Ilza « ke, Abschnitt (süd lich vo» Zwolewj an. Dabei erlitt «rschwereBerlnfte. MV Man« wurde« gefaugengenomme«, fünf Maschinen» «cwehre erbeutet. Zwischen oberer Weichsel und de« Bng-Ab- schnitte dauern die Kämpfe unter Führung des General, scldmarschalls v. Mackensen au. Die Russe» wnrde» durch dentfche Truppe« von de» Höhen zwischen Pilacz, kowice (südlich vo« Piaskij und Krasnosta» her» untcrgeworse«. Beide Orte sind gestürmt. Ein frisch in den Kampf geworfenes sibirisches Armeekorps konnte die Niederlage nicht abwende«: es wnrde geschlagen. Wir machte» mehrere tausend Gefangene. (W. T. B.j Oberste Heeresleitung. Alt»Auz liegt im russischen Gouvernement Kurland, an der Bahnlinie Ltbau—Mttau. 5 , > - Die Jlzanka ist «in südpolntscher Fluh und mündet etwa M Kilometer südlich der russischen Festung Jwangorod aus der linken Sette tn die Weichsel. Lefterrelchisch-nagarischer Kriegsbericht. Wie«. Amtlich wird »erlauthart den 18. Juli ISIS mittags: Russischer Kriegsschauplag. Die Schlacht zwischen der Weichsel «nd dem Bug ist in »olle« Gange. Die Russe« leiste« anber» ordentlich zSheu Widerstand; sie ließen eS an mehrere« Punkte« der Sampfsront mit dem Angreiser anf ein Hand» gemenge ««komme«, ehe sie ihre Stellungen ansgahe«. Am Bug in der Gegend von Sokal vertriebe« unsere Truppe« de» Feind ans einer Reihe von hartnäckig ver teidigte» Ortschaften. Die Stadt Krasnosta«, und die Höhen nördlich von Zolkiewka wurde» von dentscheu Kräfte« genommen. Auch westlich der Weichsel besinde» sich die Verbündete« im Angriff. Nordöstlich vo« Sie « uo wurde die rysstsche Front durchbrochen. Diesem Drucke «achgebend. räumt der Feind zwischen der Weichsel und der Eisenbahn Kielee—Radom seine Stellungen. In Ostgaltzie« trat keine Aendernng -er Lage ei«. Neutrale Urteile über die Kriegslage. Der Mtlitärkrittker -er ,HSasler Nachrichten" erklärt nach einer Besprechung der Kriegslage: Zi^t man die Hauptfaktoren der gegenwärtigen Lage in Betracht, bas Fortschreiten der Operationen der Heere der Zentralmächte im Osten und das AuAören der französisch-englischen Durchbruchsversuche Im Westen, sowie den Stillstand der italienischen Angriffe im Süden, so kommt man zu dem Schluffe, baß sich ganz allmählich eine Verschiebung des UebergewichtS -er deutschen und öster reichisch-ungarischen Streitkräfte über die Heere der Entente fühlbar macht. (W. T. B.j Der „Rotterdamsche Courant" bemerkt in einem Leit artikel über die Unterredung mit Churchill: Der Umstand, daß -er Brief des Korrespondenten vom Zensor so lange -urückgehalten worbe.» ist, sowie der Umstand, daß vor der Veröffentlichung der Unterredung im englischen Parlament über diese» Gegenstand eine Anfrage gestellt und der Standpunkt Churchills von Asquith als mit der Auf fassung der Regierung übereinstimmend bezeichnet worden ist. gibt der Unterredung einen amtlichen Charakter. Das Blatt bemerkt, Churchill Labe nicht immer über Englands Beweggründe zur Teilnahme am Kriege so gesprochen, wie diesmal. Im September habe er in Liverpool gesagt, England habe den Krieg begonnen, um zu verhindern, dab Frankreich geschlagen werde. Wenn Churchill darauf Hin weise, Laß England sich des bedrängten Belgien an genommen und dafür entsetzliche Opfer gebracht habe, so dürfe man nicht aus dem Auge verlieren, daß Belgien zu Nutz und Frommen einiger Großmächte noch entsetzlichere Opfer gebracht habe. ES fei deshalb billig, wenn man in England die Sachlage nicht allzu altruistisch barstelle. Was Holland betreffe, so gehe aus der Unterredung hervor, daß Churchill sich von der Bedeutung der holländischen Neutralität nicht die richtige Vorstellung mache. Wenn eine der kriegführenden Mächte die Ehrlichkeit der Haltung Hollands bezweifele «nd hinter seiner Neutralität Hinter gedanken suche, dann sei eS schnell um diese Neutralität geschehen. DaS Vertraue«, daS unsere Regierung bet allen Kriegführenden genießt, würde erschüttert werden, sobald man im Osten ober im Weste« glaubte, daß der Stand punkt, der von unserer Regierung eingenommen wird, nicht mehr tn der vollen ehrlichen Ücberzeugung der niederländischen Bevölkerung wurzelt. (W. T. B.j Der Mtlitärkrltlker beS Berner „Bund", Siege rn a n n, schreibt zur Kriegslage u. a.: Ob General Porrv sich tn Calais und Pari« hat bereit finden lassen, die in Brindisi versammelte» Reserven Mr die Dardanellen zur Verfügung zu stellen, must abgcivartct werden. Greifen die Italiener dort ein, so werden sie schwerlich trachten, ihre Truppen an die Schlachtbank Gallipoli zu führen, wo die englisch-französische Expedition unter den mißlichsten Ver hältnissen einen nahezu aussichtslosen Stellungskrieg führt und trotz tapfersten Vorgehens nur mcterjvcise Boden ge winnt. Nur eine Flankenvpcration größten Stils könnte die Verteidiger in Gefahr bringen. Ein russisches Heer ist dazu jedenfalls seit Ende Mai nicht mehr verfügbar, um durch eine Landung an der thrazischen Küste den Türken in den Rücken zu fallen. Wie die erste, so ist auch die zweite Odessaer Armee nach Galizien geführt und dort im Kampfe verzehrt worden. Die Frage, ob die Russen noch über Reserven verfügen, beantwortet der Kritiker: Bisher ist hiervon nichts zu merken, vielmehr hofft die russische Heeresleitung, bei aktiver Führung der Verteidigung Zelt zu gewinnen, um im Hinterland«: neue Kräfte zu schaffen und zu organisieren. Im Raume nördlich der Weichsel scheint die deutsche Front in Bewegung geraten zu sein. Setzt sich die Vvrbcwegung fort, so wird sich's zeigen, ob die Russen ihre ansgcspaniitc Front noch ver teidigen können. Ossomicc unterliegt offenbar schon dem stärksten Druck. Die eigentliche Festung ist langst von den deutschen Haubitzen umgepslttgt. Wird die russische Narcw- Front hier eingedrückt, so kann nördlich von Warschau alles in Bewegung geraten. Daraus ist ersichtlich, wieviel davon abhängt, ob die Russen noch genügende Kräfte be sitzen, um die Front von Windau und der Dubissa bis zur Zlota Lipa und dem Dnjestr zu halten. lW. T. B.j Ein französischer General über die Lage in Pole«. Im Pariser „Eclair" veröffentlicht General Per rot einen Artikel, welcher der russischen Botschaft Vorgelegen hat; er behandelt die Sch l a ch t i n P o l c n und wendet sich gegen die vielvcrbreitete Auffassung, daß eine deutsche Offensive nunmehr aus der nordmestpolnischen Front vor- brcchcn werde. Perrot ist überzeugt, daß der Stillstand der Armeen Mackensens nur erfolgt sei, um erst den Vau strategischer Feldbahnen für den Nachschub auszusührcn. Wären die bei Lublin und Cholm stehenden deutschen und österreichisch-ungarischen Armeegruppen weiter vorgestotzen, so hätten sie sich weit von ihrer Nachschubbasis entfernt. Man müsse von einem so glänzenden Heerführer wie Mackensen, so schreibt Perrot, annchmcn, daß er diese Schwierigkeiten in Berechnung gezogen habe; deshalb baue Mackensen anscheinend Eisenbahnen. Der Bau dieser Linien würde etwa vierzig Tage erfordern; vermutlich sei er schon bis hinter die deutsch-österreichisch-ungarische F-rontlinie gediehen, und man dürfe deshalb erwarten, daß in den allernächsten Tagen die Armeegruppen Mackensens den Angriff auf der ganzen Front vortragcn würden. Im Falle einer russischen Niederlage an dieser Stelle würden die ganzen Verteidigungsbedingirngen für bas russische Heer über den Hausen geworfen werden und dieses in eine sehr ernste und schwierige Lage kvm- men. Es sei die höchste Zeit, daß die russische Heeres leitung eine Lösung aus dieser Klemme finde. lW. T. B.j — (Mittlerweile haben die deutschen und österreichisch-unga rischen Heerführer die Initiative ergriffen, worüber der französische General wahrscheinlich weniger erbaut sein wird.) Der neue Oberprokurenr des Heiligen Synods. Das Mitglied des Rcichsratcs Samarin ist nach einer Meldung aus Petersburg zum Oberprokurenr des Heiligen Stznods ernannt worden. (W.T. B.j Die Antwort der französischen Sozialisten. Die Pariser Presse erblickt in dem Bcschlußantragc des Nationalrates der So z i a l i st e n p a r t e i ein erfreu» liches Zeichen für die Festigkeit der „heiligen Einigkeit". Die Presse erklärt, das Manifest sei die beste Antwort, die den deutschen Sozialisten gegeben werden konnte. Die französischen Sozialisten seien, wie alle ande ren Parteien in Frankreich, entschlossen, den Krieg durch zuführen. — Von der sozialistischen Presse äußert sich nur die „Guerre Sociale". Hervö erklärt in diesem Blatte, anders habe man den deutschen Sozialisten nicht antworten können. Die französischen Sozia listen hätten jetzt ihrem Willen Ausdruck gegeben, Elsaß- Lothringen zu befreien. Sie hätten niemals einen Nevanchckricg führen wollen und hätten ihre Friedensliebe sogar so weit getrieben, darin einznwilligen, daß Elsaß- Lothringen endgültig an Deutschland falle, unter der Be dingung, baß ihm Autonomie gewährt werde. Dieses Opfer hätten die französischen Sozialisten noch vor einem Jahre gebracht, aher da Frankreich jetzt bis zu den Knien im Blut wate, und da der Feind aus Belgien und aus sieben Departements vertrieben werden müsse, könne man eS den französischen Sozialisten nicht verübeln, wenn sic gleichzeitig Elsaß-Lothringen befreien wollten. (W. T. B.) Viviani über die Fricdensbcdingnngc«. l>. Der französische Ministerpräsident Viviani hat den Zeitungen nahegelcgt, die künftigen Friedcnsbc- dtngungen der Verbündeten nicht zu erörtern, sich insbe sondere jeder vorzeitigen Abänderung der europäischen Landkarte zu enthalten. Der Luftkrieg. b. Der französische Oberstleutnant Rousset schreibt im „Petit Puristen^ u. a.: Man hört jetzt zum erstenmal von Flugzeugen, die mit Kanonen be waffnet sind. Die Erfindung dieser neuen Art Flug zeuge bedeutet, daß der Luftkrieg bei weitem noch nicht alles dargeboten, was er vermag. Er nimmt jetzt im Gegen teil eine andere Entwicklung. Man kann mit großen Uebcrraschungcn rechnen. Die neue angcwendete Taktik mit Entsendung größerer Geschwader, die aus 20 Flug zeugen bestehen, kann uns noch unschätzbare Dienst« leisten, namentlich wenn diese Taktik in noch hiHcrem Matze ge steigert wird.