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VVLki raae «W1 «RVppvv von H*Ig, Lil. LN, vFvL a«Li« EtHrAÄlLV von IT U LN 8. Nqxar jwl.. ImitMr. 4 ll. 5. Dresden, 1890. L»h» «Kl ßTÜeit« tzmimöe M»x ^»vodt, K»I«ri«,tr. L, P»N«i» iwL »r»t« Lid- V»»liu»» in vorrÜK- llcdsr XusvLM k. Uorrvn luui vmium. ^vltiÄ^g ouek La^vkrks verzoll prompt otksotvirt. VvIvpNo» S8N. VMMWss.1 V. k. 8errvr, ^MNlvakitrWtz l8, «,LS. VMerlllWWer« n.Vck-kn!m-LMlU Sm> I»dr« tMSKd. w»»MiWta»»II»»r « vrl»i»,Ip«,t«o tu »U«v »rv««r»i> Ort«» vo» S«di«a ! t>k»r»n>-,»««. pr»t»N»c»i> v«« «« v«r».iul. Nol. HU. »««er«, jkxl. SLods. u. Lxl. kronss. Lofpdotoxrapd, Vresävo, Laakdsu», Soostrassv Xo. 10. NerNn, >». vllsoro SLlloaosn-khrpoäiüoll dsünöot sied 48 W<!i vsstzs 8ti L88v 48 (llvdoa cksr vrosänsr vaok n. vis-ä-vis llotel golä. ILoxol). Msenllein L Polller. A.H.. Ares-en. V! krek. vr. ILxvr'8 LWMMr-veckM. vnü„s L««»/2a» mit. 17.»«», 20 00. 22.00. »In«, »7.«», - V»- -1» ^ 10022» MI». »0.00 Ulla »2.00. ^ 92,2. i^OHIOIüv H Iler Ltowpsl ordsbt den 1'n:l8 nlvlit,, sonäsrn loistot llllr Oirrcmtiv " kür Loktboit clor V7aaro. 8eI»Ios«-Str«8«v 2«. M». Hoipopf' Auf zur Wahl, sozialdemokratische Endziele. Kommunisten und Sozialdemokraten Rcichstagswahl. Wahlergebnisse 1337, ^NNitt'VAINN 6)/tz ^»pslVIMV V»». SL A-»«8rt. FastnachtShosball. Gerichtsverhandlungen. Kuilstvereiilsansslellung. ^VNNrzvtU^, r>rU1UUS. Auf zur Die Entscheidungsstunde ist gekommen. Leberecht nennt de» Aalender den M. Februar, er sollte Wühle recht I Heiken. Denn von dem Au-fall der heutigen Wahlen hüngt die Gestaltung der Geschicke unseres Vaterlandes in den nächsten Zeiten ab. Ein Reichstag, der dem Kaiser in der Verwirklichung seiner volksfreund, ltchen Absichten treu »ur Lette steht, verbürgt dem Reiche eine ge deihlich« Entwicklung, Erweiterung der BolkSrechte, Bermehmng deS Wohlstände- Aller. Ein Reichstag jedoch mit einer Mehrheit, welche die volksbegssickenden Plane des Kaisers bekämpft, durch, kreuzt rcher durch Ausstellung unausführbarer Fordcnmgen vereitelt, wirst daS Vaterland in seinem verheißungsvollen Entwicklungs gänge zurück und bedroht auf» Schwerste seinen inneren Frieden. Wenn dieses Blatt in die Hände seiner Leser gelangt, liegen be, Tausenden nm wenige Viertelstunden noch zwischen Ausübung ihre» Wahlrecht-; viele andere Tausende erhalten es auch erst, nachdem sie ihrer Bürgerpflicht bereits entsprochen haben. Eine Einwirkung auf die Entschliebung der einzelne» Wähler ist nur noch ln den wenigsten Fällen möglich, oder überhaupt auch nur denkbar. Jedermann bat seine Meinung sich gebildet, oder er kann sie sich wenigsten» gebildet haben. Alle Parteien haben sich be müht, in Wort und Schritt die Wähler von der Vorzüglichkeit ihre» Programms zu überzeugen: sie sind mit den Gegnern oft mit Leidenschaftlichkeit ln'S Gericht gegangen, sie haben die Schwächen derselben «'picht und schonungslos ausgedeckt: nicht selten ist da bei über die Schnur gehauen worden. Solch« leidenschaftliche Kämpfe sind nun einmal untrennbar von Wahlen, die da» Volt in seiner Tiefe aukregen. Neue Stimmen noch werben zu wollen, wäre verlorene Mühe; e» kann sich nur um einen Rückblick aus die Wahlbewegung und um die nochmalige Ermahnung der Gesinn ungsgenossen handeln, ihre Pflicht zu thun. Nur allmählich ist sich daS Bürgerihum der Bedeutung besten waS heute auf dem Spiele steht, bewußt geworden. Breite Volks- schichten, die in der Sorge um den täglichen Ertverb keine Zeit finden, sich nm den Lauf der Weit zu kümmern, haben sich b - vor Kurzem den bevorstehenden Wahlen gegenüber ziemlich gleich giitig verbalten. Erst al- da» Bürgerthum erkannte, welche Dinge die Sozialdemokratie im Schilde führt, eiwachte in ihm der Trieb der Eelbstrrhaltung. Kraftvolle Abwehr der Bedränger war ge boten. WaSk Der Bauer und Bürger, der Gewerbtreibende und Geschäftsmann soll ruhig zusehrn. daß man ihm sein Recht an Grund und Boden, beweglichem und unbeweglichem Eigenthum an Besitz und Vermögen aller Art absprlcht? Er soll Alle-, was er «recht oder mühsam «morden hat. sich wegnehmen lasten? Und wozu? Um eines erträumten Zukunftsstaates willen, von dem seine Befürwort« selbst bekennen, daß sie weder über leine Ein Achtung Aufschluß «Ihkilen noch auch angeben können, ob sich dieses Wahngebild« auf blutigem od« unblutigem Wege erzielen läßt Eine urigeb'uerlichere Zumuthung ist wohl noch nie an die den kende Wählerschaft eine- Staats gestellt worden. Tie ganze Schwäche deS sozialdemokratischen Programms (wenn man über Haupt von einem solchen sprechen kann) liegt in der ausgesprochen nen Unfähigkeit seiner Fürsprech«, eS darzulegen oder auch nur dir Mittel und Wege dazu bekannt zu geben. DaS Volk weiß e» aber genau, worauf r» abgesehen ist. ES ist die unbedingle Herrschaft über die Arbettermassrn behufs Förderung der verwerflichen Pläne ihrer Führer. Diese- Endziel der sozialdemokratischen Führer den steckt sich bald unter einem Schwall abgenutzter Schiagworte, bald unter einem Hagel ebenso ungerechter, als wüthend« Anklagen. Alles, WaS besteht. Ist werth, daß eS zu Grunde geht — das ist der Grundgedanke desten, waS die Sozialdemokratie .VolkSauskkänmg" benamst. Sie ruft allen denen, die etwa» mehr besitzen als daS Nothdürftigste, zu r Her damit k DaS Seltsame dabei ist da», daß sie in einem Äthrmznge die Besitzenden als sittlich verkvmmen anklagt und trotzdem auffordert, in ihre Reihen zu treten, ja, daß sie sogar von ihnen «wartet, sie sollten die hochherzige Opkrsrendigkeit be- thätigen» auf Geheiß sich ihre- gelammten Besitzthums zu ent- schlagen. »Bist Du nicht willig, so brauch Ich Gewalt I" Ntemand, der mit offenen Augen die Erscheinungen de» Lebens verfolgt, leugnet die Nothwendigkeit von Verbesterungen unserer Zustände. Aber ko verderbt, wie sie von den sozialdemokratischen Flugblättern geschildert werden, sind sie denn doch, Gott iet Dank, nicht. Selbst Herr Bebel erkannte neulich im iächsiichen Landtag an, daß die heutige Gesellschaftsordnung der vollkommendste Zw stand kl» «vekchen die Welt bisher erreicht habe. Er fügt« soiort hinzu, daß diele Gesellschaftsordnung natürlich durch eine noch beste« «fetzt «erden müsse. Da» meinrn wir auch: eS fragt sich nur» auf welchem Wege und mit welchen Mitteln daS zu erreichen ist? Lurch Arrschlagung alles Bestehenden od« durch friedlichen Ausbau auf dem geschichtlich gegebenen Untergründe? Der So zialdemokratie auf ihren Wegen zu folgen, dagegen sträubt sich ble Vennmft, der gesunde Sinn unsere» Volke- und dl, Menschlichkeit. Dean e- ist unwideckegstch. daß der unS vorgrgankelte Zukunft-- staat mit de» tieisten Trieben der Mrnschennatur unvereinbar ist. Die heust«« Gesellschaftsordnung hat nicht nur die Krast tu sich, lhre EinckchtlMgen ans friedlichem Wege zu verbessern, sondm, auch den festen Entschluß dazu. Unser Kaiser und ble stoatSerhaltenden Parteien sind gewillt und am Werke, die Lebenslage der band- arbeitenden Klaffen durch jede» Mittel werkthätiger Liebe zu heben» da» in dn bestehenden ErweibSordnnng anwendbar ist Arbeiter und Bürger I E» gilt heute nicht bla- zwischen zwei einzelnen Männer» p» wählen, sondern zwischen zwei «eltanschammgen r zwischen derjenigen, welche auf dem Boden deS Gegebenen, friedlichem Wege eine durchgreifende Besserung der Lage arbeitenden Klassen und die Hebung des Volkswohlstandes erstrebt — und zwischen derjenigen, die auf de» Trümmern deS Stautcs und der Gesellschaft eine thrannische Parteihcrrschaft zu errichten auSgeht, welche aller Kultur daS Grab schaufeln und eine elende Armnth ausnahmslos über Alle verhängen würde. Eine gesicherte Entwicklung zum Besseren ist nur denkbar, wenn man inner halb der Grenzen des Möglichen das Erreichbare in's Auge faßt, nicht aber, wenn man die Volksleidcnschasten austeizt. Für das Fernbleiben von der Wahl gicbt cL heute keine Entschuldigung Man bedenke eS wohl: jede für die Sozialdemokratie abgegebene Stimme erhöbt daS Ansehen der Führer bei den Massen und rückte die Gefahr eines Bürgerkrieges näher — jede gegen die Sozialdemokratie abgegebene Stimme sichert den Bürgerfrieden und verstärkt den Schntzwall, der die bürgerliche Oldnnng vor wilden Einbrüchen schirmt. Scho» zeigt sich, daß die Führer nicht immer mehr der hinter ihnen siebend n Volksmasse» sicher sind Ihre Befehle werde» nicht mehr befolgt. Tie Führer glauben die Schiebenden zu sein sie sind beute cnt schon die Geschobene». Tie erhitzten Leiden ichancn treiben sie vorwärts, sie mögen wollen oder nicht. Tie Sozlaldcmokraren wollen mit den Komnnniisicn nicht in einen Topf geworfen sein. Unter Kommunisten versteht man die Leute, welche den Besitzende» ihr E'gcntbum wegnchmcn und dann ..ibcilcn' wollen. Tem gegenüber will die Sozialdemokratie die Vernesellschafliiiig des Prwniciacmhums. Fragt nur aber einmal die Leute, welche den Agitatoren zuiubcln, waS sie von dicicm Unterschiede halten? Sie verstehen unter dem Sozialistenstaal nichts anderes als den Staat, in dem gethelit wird Tie eiiisesscltc» Volkslcldenlchaftcn später aber zur Vernunft zu dringen, dazu würde keine menschliche Kraft ouSreichen Die jetzigen Führer tvürdcn gar bald über den Hausen gerannt und als neue Tyrannen geächtet werden. Lassen wir es lieber nicht ans diele Probe an- konimcn I Hallen wir fest an Dem, wa« wir haben, itchea wir treu zu Kalter und Reick, weisen wir unsere geiamniien Kr am die friedliche Reform unserer Zustände! Hier allein blüht uns daS Heil! Noch eimiial Ihr Wähler! Euer Geschick, die Zukunft des Volkes, der BÜrgerfrleden ist in Eure Hand gegeben. Keine Lässigkeit, sondern treue Pslichtcrlül !il»q! Tenlschrs Vürgrrthuni in Stadt und Land — erkenne die Tragweite Deine» ThunS, erscheine Mann für Mann an der Urne und der Sieg ist Dir gewiß! Vorwärts für Kaiser, Reich und Volks wohl! Feruschrtib- uud Femspltch-Berichte vom 19. Februar Berlin. Der Kaiser nahm heute n. A. den Vortrag de neuen Handkismliiislers, Freiherr» v. Berlepsch, entgegen. — Zu den Berntbnngc» der beiden Abtheilunacn des Sta.rtsrathes, die am Mittwoch beginnen, sind auf Befehl des Kaisers als fach kundiae Personen ringelnden worden: Schlossermeister Tevpc Magdeburg. Werkmeister Sienglcr-Wetzinr. Bantiichler Vorder brüage-Bielcseid, Generatiekretär Hitze-Miiiichcn-Giadl'nch. Putzer Buchholr-Berlln. Arbeiieivcrtieicr der nordönlichen Bau-Gewcrks- BerufS-Genossenschaft und nichtständiges Mitglied deS Rcichsver- sichcruiig-nmteS. Ferner t-cr Direktor Schmittgcn nr Mar'cnhüile bei Notzenau und Fabrikbesitzer Wrcde-Berlin. — Tie durch vcr- zufolge vollkommen unbegründet. Ter König von Holland anzeiacr" .. .. verlieh dem Prinzen Heinrich von Preußen das Grnßkreni des rdcns deS nicderiändiichcn Löwen. — Die Einfuhr von dänischen chweincn ist bei sofortiger Schlachtung im Kieler Schlachibos seewärts gestaltet worden. — Der Waldenlnirger Knapperiverei» beschloß eine Petition um Verstaatlichung der Bergwerke abzn- scnden, falls weitere Maßregelungen von Bergleuten erfolgen und berechtigte Forderungen »»erfüllt bkriben. Berlin. Unter der Ueberschrlft: „Zur KänzkcrkrisiS" bringt inrtgen Inventars statt, welches nicht aus Reichsarikleln, sondern an- Privatmitteln des Kanzlers im Laufe der Jahre beschafft worden ist nnd daher im Falle des Rücktritts des Fürsten Bis marck von der Kamlerwürde nicht ln der TIrnstivohrrung des Nach folgers verbleibt, sondem aut die Güter des Kanzlers überzn führen ist. Görlitz. Der Weberstreik in Grottan io Böhme» ist beendet. Einzelne Fabrikhorren bewilligten biS 15 Prozent L.'bncrböhvna. Blngen. In einer Rrde, in welcher der Führer der hessischen Sozialisten Jöst den hiesigen sozialdemokratischen Wähler» den Schreiner Dörr al» RcichstogSabgeordiicten empfahl, Sußrrte er u. A.: Die Rückgabe drr beiden Frankreich geraubten Provinzen, iklsaß und Lvtliemgrn, sei eine Rothweirdiakeit. Die Charakter eigenschaften der Franzosen leien ungleich bester als die der deut- 'V ch< sind aus Zu^ cnichaflen der Franzi en. Jöst schloß seine Rede: Die französischen Arbeiter unsere Brüder mrd der deutsche Bourgeois ist unser Felnv. London. Die von dem hsisigen Club CoSmopolitain und Deutscher City-Elub für gestern Abend bcrnsenen deutschen i lrbeltcwrrsammlunaen verliefen Anfangs sehr stürmisch, da die ' Inarchfften den Versuch machten, die Versammlung für ihre Zweck niveuten. Schlnßllch mußten sie aber adpehen und eS wurden kinimungsadresten zu den kaiserlichen Erlassen beschlossen. Dt« Berliner Börse «öffnete stlll nnd tn schwankender Haltung. Banken zeigten geringe Veränderungen. Eisenbahnen waren tvenig beachtet, ab« messt etwa» besser. Für Bergwerke be- und Anfangs wenig Interest«. Russen waren gut behauptet, sgyptn schwächer, andere fremde Rente» aesctMskos. Im späteren ! geilause tvar die Tendenz vorwiegend schwächer, Banken wurden lebhafter, von deutschen Bahne» waren Lübecker. Maricnburger und Ostpreußen gut gefragt und steigend. Bergwerke wurde» leichkallS bester. Namentlich zeigte sich lebhaftes Interesse für kvhlenwertbe. Im Kassnverkehre waren Banken schwächer, deutsche Bahnen fest, österreichische vcrnachläfsigi, Bergwcike und andere ! ndnstrieen still, österreichische Prtmiiälen matt, PrivatdtSkont 3V" troz. Nachbörse fest. — Wetter: Bedeckt, Temperatur unverändert, Ostwind. ste, , rs» rt ». ». «»»»».» «n»>« S70,c»>. ,-««». rw.aa. ,»«». 2». »«riz« —- »«!>»»«, »L,u>. «»»«. o«r. «.io. »«««»«» M »««,. m. »71,8». «kisknr Nr»»i, n».«. ,«„«»«, L1SM. ,«.«>. ,0». «all»»««« «.l«. U«». gr,»i« ÄlHO. gstß. l»7, Ivqlxl.i »en,« 87,87. »nlelix >U»,S7. NIaNener sr.iü. Siaai«- g»8.7!>. »». Peiorittten —. I»I»ter 73^!). »ei». n».> wei,r> »er Fetrmr 21.M, »er «lai-rruanft Kebruir W,r«. «er Mei-Äliiust NM ruvi« »Ihn «71,«5. 177,18. Q««,«»»e» »7,b« gSromvie 632.0». Viel». vro»«r»e» ISchlnI 21,1» r«P,. SrirUu» »er RiibSI Oiu»er»«». »r»»ukie, <S»I«I>. «eirrn »er Mir» U7, r»», fteiliend. N-aaen »er »iSr^, >11. ver Mnl 113. ftkigend. L » n » » n <P«odnki«n . «ertchti. «etreide rnhigft, no«>NkU. Hascr ruhig, Vollpreise, russischer gesragtcr. — Wetter: Schi» per Mat An unsere Freunde in der Umgebung von Dresden und in der Provinz richten wir die höfliche Bitte, uns in der Berichterstattung über die heute siaitsindenden Neichtagswahlen dadurch unterstützen zu wollen, daß sie unS die Ergebnisse der Wahlen, mögen es Theil- oder Gesammtergebniste sein möglich st rasch telegraphisch, telephonisch od« brieflich (auch Eilbriefe) zukommen lassen. Telegrammadresse: „Nachrichten. Dresden". (Miiiimnltaxe bis 10 Worte M Pig.) Die erwachsen den Kosten ist die Redaktion selbstverständlich gem bereit, zurück- zuerstatten. OertltcheS und Sächsisches. — Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich Augnjtwar am ^ 4. d. bei schönstem Weiter im Hafen von Luksor bet Theben angr-0 kommen. Die Nilreffe des Prinzen ist unausgesetzt von sonnigem g. Wetter begünstigt gewesen. j» — Der gesetzmäßige Sinn der Einwohnerschaft DreS-^ denS wird sich, dessen darf man sich versichert halten, auch heute-? wieder bewähren. Es ist natürlich, daß daS öffentliche Leben kr den § Straßen und ans den Plätzen heute am Wahltage ein ganz ande-2 reS sein wird, als an gewöhnlichen Tagen. Jedermann wird daS« Bedürsniß empfinden, den Wahlausfall bald kennen zu lernen.^ Ansammlungen großer Menschenmasten stehen namentlich in den« Abendswnden bevor. Wir richten an die Bewohner Dresdens,^ gleichviel von welcher Partei, daS dringende Ersuchen, dasjenige^ Verhalten zu beobachten, welches daS gereister Staatsbürger allein-, würdige ist. Mögen die Sieger ihre Freude, die Unterlegenen ihren B Sckmcrz nicht in einer Weise äußern, welche die Gegner reizt l? Wir sind überzeugt, daß der gute Ruf unserer Stadt auch heute Zs keine Schmälemng erleidet. S — Zur Vergleichung mit den in den nächsten Tagen ein-s, treffenden Wahlergebnissen theilen wir rn Nachstehendem Z den Ausgang der Wahlen am 2l. Fcbr. l887 mit. In 21 Wahl-A, kreisen war damals die Sache sofort entschieden, in zweien (ZittauN und Altstadt-TrcSdcn) bedurfte cs einer Stichwahl, die am 2. März Z <k"V> stattfand. Wahlkreis Kartell Freisinnig. So,;.-Tem. l. Zittau: Häbler 8701 Bllddebera 7045 Keller 1698» Stichwahl: Häbler 0696 Buddcberg 10880 — — * 2. Wbau: Hosfmann I14I6 Fährmann 5195 Postclt 550 M 3. Bautzcn: Reich 15407 Wcigang 435 Kaden 1558 4. Drcsden-N.: Klemm 18608 Träger 450 Kaden 6043 5. DreSdcn-A.: Hult.ffch 14940 Lingke 1110 Bebel 9175 Ncfoniipart,: Hartwig 4688 Stichwahl: Hnlpscy^ 19056 10Ü77 U 6. DrrSden-Ld.: Ackermann 14870 — Hon, 7722 Ä 7. Meißen: v. Friesen 10840 Munckel 196 Geyer 3057 8, Pinia: Grumbi 11020 Eysoldt 5847 Peters 1711 0. Freiberg: Morbach 13050 — Riemann 5683 10. Döbeln: Niethammer 12522 Vr.Hamisch 3276 Hoffman» 0342 II. Oschatz: >2. Leipzig: IN. Lcipzig-Ld.: 14. Bvrna: 15. Minwcida: 16. Chemnitz: 17. Glauchau: 18. Zwickau: lv. Schnerbcrg: 20. Zschopau: 21. Amiabcrg: 22. Neichen bach: W. Plauen: Günther 12082 vr.Tröndlin 10520 vr. Gütz v. Frrge Schneider Clanß Leuschner Temper Kurlbanm Gehlert Holtzmann Knch Hartmann Forckcnbcck Munckel Träger Forckenbeck Kegel N8N2 Bebel 10087 Viereck ÜV27 Müller Liebknecht 1645 Gcyser l535ci Richter Hempcl 105 VS8 030 »77 Auer Stvlle Gelier Snst Selsen Kayscr Kaden 0072 12010. 7100 2768 152.! «>602 0278 20000 18701 15088 18221 10100 14485 I03S0 15575 12040 Buddcberg 10049 Forckenbeck 17300 Staufsmbg.2176 — Auch diesmal ist die irrige Meinung vielfach verbreitet, daß ^lergebuiß >wch deute Abend vom Nachhause ans verkündigt wecken wird. Das ist durchaus nicht der Fall. Auch heute Abend auf dem Nachhause durchaus Nichts über den ahlaussall durch privates Befragen zu «fahren. Die amtliche :r1ündigmm des Wahlergebnisses eriolgt, wie schon mitgethetll, erst einige Tage später. — Heute, ass am Abende des Wahltages, wird das Resultat der eiiitclnen als auch Gesimnnt - Wahlbezirke vom vereinigte» Wahlausschüsse der OrdnungSparleien nicht, wie früher bemerkt, bei Außendorf, sondern ün Weißen Saale von Renner, Drei Raben, bekannt gegeben wecken. — Wie seit Mcnichc«gcde»ken die Hoffe sie an jeder Jah reswende programmmätzig ihren Anfang nehmen durch die große Gala-Cour, so finden sie ebenso regelmäßig ihren Abschluß mir dem sogenannten FastnacktSdalle. Eine gegen andere Jahre un»crhdltnihmäßig kurze Spanne Zeit liegt in dicwm Jahre zwiichm beiden Abenden, nnd da die zu Anfang der Saisin cingetretene Hoftrauer die Anzahl der Hmballe gegen tonst wesentlich beschränkte, tvar es kein Wunork. wenn die Karurvalstunmnna vorgestern noch einmal io recht voll auischäumte. Auf 8 Uhr »var der Beginn des Balle« festgesetzt. Eine löbliche UeberUesernng. die sonst rn gewissen GcicllschaslSkreffrn leider immer mehr miß« Gebrauch kommt, erheischt bei den Hvfseste» daS Pünktliche Erscheinen. Ja, die Pünktlichkeit wird hier so weit getrieben, daß die ersten Bach,äste schon gegen halb 8 Uhr. wohl keine derselben aber n.ich 8 Uvr erschienen. Kaum hatte sich die ungewöhnlich zahlreich erschienene Gesellschaft in den beiden öfiers beschriebenen Weißen und Ballsaale gruvp'rt, so hörte man das schrille Klopfen der dicnNthuendcn Hockavalirre. welche- das Herannnken des fürstlichen Zuges onkundigt. Er wir recht klein, dieser Zug der Fürstlichkeiten, da Ihre Majestät zu allgemeinem Leidwesen noch immer gezwungen