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Dresdner Nachrichten : 19.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-19
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1887
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ö ^ 7 p? <r° U) I p -i ö« o o ^ 2 P 2 kdL im Laust de» gestrigen Tage» unterbrochen und der Bersonenver« kehr nur durch Umsteiger, möglich. Auf de, Schmalspurbahn Zittau- Reichenau riß die mach an mehreren Stelle» den Damm unt fori, brachte eine» Durchlaß z«lm Einsturz und iiberschwenimte die Bahn an anderen Stelle». I» Folge dav,», mußte der Verkehr auf dieser Linie gänzlich eingestellt werde». Die WiederhersleUungdarbeiten werden sofort in Angriff genommen und die Störungen bald beseitige». — Am Dienstag Abend hielt derC o n serv a t ive Vere in Dresden im Saale des KaiserhosS seine Generalversammlung, die sehr zahlreich besucht war, ab I» derselben erstattete zuiiiichst der 1. Vorsthende des Vereins, Direktor Dr. Melmert. den Geschäftsbe richt über das vergangene Jahr. Aus bemielbrn ist besonders her- vorzuheben. das; die Mitgliedenahl deS Vereins im Jahre 1866 von !W ans 12>i8, michin nm 330 Mitglieder gesliege» ist. Der Vor sitzende gedachte dgnn weiter der im verflossene» GeschäslSfahre staklaehablea Stndlveevrdnclcn- und Dieichlagswahlen unter besonde rer .vervorhcbnng altes Dessen. >oas hierbei der ronservalive Verein zu wirten in der Lage war, und stattete nochmals allen Dcne», die die Bestrebungen des Vereins opsc'freiidig unterstützten und die glänzenden Walittestittnle durch ihre Thaltakeit herbeigesührt haben, den aufrichtigsten Dank ab. Der Verein hat im vergangenen Ge- schätiSiahre «i M'itgttedervermiiiiniungeu in den Sälen des Gewerbe- hanies, des Tivoli und Meinlwld'i'che» Etablissenients abaehalten. Wie in vergangenen Jahren wurde auch mi verflossenen Geichäfls- jahr die freier der Gebnitatagc des Kaisers und Königs durch große patriotische Festlichkeiten begangen. Auch allen Denen, die lnerbei für den Verein ibättg geweten ivaren, ivurde der Dank desselben ausgesprochen und insbesondere dem Dresdner Männergciaiigverein. der alle Festlichkeiten, die der conservalive Verein begeht, mit der von ihm gepflegten und zu voller Vollendung gebrachten ScingeS- kunst verschont Hai. Ter Voisitzende gedachte ,eener »och des im vergangenen Jahre ans Anlaß seines DlährigenAnivallSjnbilännis ernannten ersten »nd bisher kinstgen EbreninitgliedeS deS conier- valiven Vereins, des Henn Jnilizraib Siröüel, der in seltener und helvonagender Wege inn den Conservatisnius sich verdient gemacht hat, und ichloß seinen Verübt inst der Antsorderung, dag die bisher erzielten Ersolge nur ein Aniparn iein mochten, aus der betretene» Bahn weiter zu wirke». Stillstand bedeute, wen» irgendwo, im politischen Leben Rückschritt! Deshalb gelte es. vorwärts zu schreiten von Kampf zu Kamvi! Und wenn des Kampfes Preis auch nicht immer der Tieg sein sollte, so müßte den Conservativen doch das Bewußtsein bleiben, ehrlich, mannhait und treu ihre Pflicht erfüllt zu haben. Reicher Bestall lohnte den Redner, und.Herr Obermeister Gc'ttfchall erbat sich das Wort, nm Herrn Tr. Mebnert den amuchtiasten Dank deS Vereins sür seine rastlose, erfolgreiche Thütlgkest im Interesse der conservativen Sache ansznsprecben. Airs Anregung des Herrn Gotischall erhob sich die Versammlung ein- mnthig zu Ehren des Herrn Dr. Mehnert von den Sitzen. — Hier nach erstattete Herr Kaufmann Weigandt als Knssirer des Vereins Bericht über die Kassenverhältiiisse, ans welchem sich ergab, daß das Derizit des vergangenen Jahres IbeilS du>ch freiwillig erhöhte Mit- gliedcrbcikräge, tveils durch reichliche Znwcndnngen deS conser- vallven Landesvercins, wie einzelner VereinSmitgiieder nicht nur gedeckt, sonder» daß sogar ein nicht nnbeNächtuchcr, zinsbar ange legter Baaibesiand in der Vereinstasse vorhanden sei. Diese Mit- theilung ivurde mit allgemeiner Befriedigung ciuigcnoniinen und die Jahresrechnnng insln.cirt. Hieran icbloß nch die siainteiigeniäße Neuwahl des Vor'tandcs. Aus Antrag des Herrn Polizeiraih Dr. Zapfs wurde Acc'.ai.atlonswahl genehmigt und Herr Dr. Mehnert unter allgemeinem Bestall cin'iin'inig wieder zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Als 2. Vorsitzenden wählte man Herrn Oberst Döring, der durch den bei der Kniieneier am daS denlschc Biirger- thnm gehaltenen schneidigen Triuliprach viele Sympathien iii der Bürgtrschasr sich erworben hat. Au» Anirng des Herrn Kaufmann Hache criolgte arich die Walzt der »beigen AI Vorstandsmitgliever durch Acclamation und wurden hierzu die bisherigen Mitgliedce einnrnlhig wiedergcwählt. — Im Auschlntz an den geschäftlichen Theil dcr Versammlvng hielt Herr Lcindlagsabgecndncler Barlho- lomauS den angckündigrcn Vvrlca.g über die znknnfttgcn Nenbgutc» in Dresden-Neiistadt und helcuchtete besonders in dieiein Vortrag den Bau der neuen Elbbrücke, die Erschließung deS mititär-siskali- schen Areals, die Gründe für und wider Errichtung eines Eentral- bahnhoieS. die Erbauung des Finanzhauscs wie eines Gebäudes für das Ministerium des Innern :c. Seine AnSsührungen lohnte reicher Beifall, und die Versammlung gewann die Ueberzcnanng. daß die Wähler für Tresden-Ankousiadt bei der in diesem Jahre bevoisubenden Wahl eines Laudiageabgco.dneten sür ihren Bezirk zweifellos für ihre Interessen keinen heiseren »nd sachverständigeren Vertreter cihattcn können. als ihren bisherigen Abgeordneten Bartholomaus. Gegen ' »II Uhr wnrde die m seltcncin Einklang verlau'cne Generalversannnlnng geschlossen. — Tie Leiptiger „Vorsiadl-Zeitting" hatte dem Ncichstagsab- aeordneten für Leipzig-Laub, Tr. G ö tz in Lindenan^ »ach dcr Reichetagssitzuog vorn 5,. Mai, wo derselbe em kleines Lchariniitzel mit dein ivziairemvkrariichen Abgcocdnelrii Singer halte, borge- baltcn: „er habe die Frage Suiger's, waS er, Gotz, denn sür die Arbeiter gclhan habe, nicht branlwoctet, sondern „vornehm lanvrirl". Tarant eiwicdcrr Tr. Götz in einem Schreiben also: „Ich hin leider heule ebensowenig wie am 5. Mai im Reichstag in der Lage, am die Smger'sche F-agc zu amwoueu. da i l, nicht gewohnt lim, mich selbst zu verherrlichen und meine Thätigccit heranspislreichen. Wer cme Antwort am die Sliiger'jchr Frage Hal en ven jn ein«' tte man mt ter da Gewitter. Die ront, "Ä die Mter mit ihren gewaltigen W Mit dem am Montag früh gegen 8 glich ein Schloßenwetter verbünde will, der er- kunvige sich danach, was ich in Len 22 Jahren meines Wirkens in Liudeaan in allen Richtungen des ossentlichc» Lebens gewirkt und geschallen habe, und jekc m meine ttassei'.bnchcr, iii denen die nicht bezahlten Eonlen dcr Ar»'» und Arbeiter d,e .Hohe eines ine em ausrömtnliches Leben genügenden Vermögens erreichen. Daß ich die Shnmatliicir der von sozialdemokratischen Leitern verführten Arbeite'» nicht genieße, weiß ich — die kann überhaupt, wie jetzt dcr Geist dcr Zeit ist. ein Mann nicht besitzen, der cs verschmäht, den Atb iiem nach dein Munde zu rcden und ihnen goldene Zu- kuntlsRige zu vec'pcechcn, b!os, nm von ihnen gefeiert zu werden. Meine Aufgabe hat von jeher darin bestanden und wird immer nur darin bestehen, auf dem realen Boden ver bestehenden Verhält nisse weiter zu bauen und an der Erziehung und sttilichen und leiblichen Hebung des Volkes initzuarbcilen — ein Weg, '.ir den, Gott sei» geklagt, den Arbeiten, i»iiiur mehr das Verständnis; ge raubt >v>rc> sfänie einmal der Zeitpunkt, wo in den Arbeitern wieder das Bewußtsein lebeudig würde, daß zur Besserung ihrer Lage nicht allein entsprechende Gesetze nvthwendig sind, sondern auch Lelbsterkevittnii; darüber, was sie, die Arbeiter, selbst sür Werg am Rocken haben und wie eine sittliche Hebung für den ge lammten Arbellcrstand unerläßlich ist, käme die Zeit, wo die Ar beiter erkennen, daß mr jungen deutschen Reiche die Möglichkeit und der Wille, die soziale Frage, soweit sie überhaupt zu Wien ist, zu löien vorhanden, losem nicht der Hader dcr Parteien ein Resten der Früchte innner wieder vrrettclt — käme diese Zeit, so würden wir uiis Alle wieder die Hände zu gemeinsamer Arbeit reichen. Ohne Eintracht, Frieden und gegenseitiges Verirnnen gicbt cs keine segenbri» unde Zukunft — im Sturme rcsten keine Fürchte. Dr. Zcrd GM " — Tie großen Verdienste dcSDr. Gotz um die ärmeren Volksligsten >n lemcin Wohnorte und in dem weiten Bereiche seines ärztlichen Wi-tcos sind allgemein bekannt und auch aner kannt, leitteies natürlich mit Anenaame der Sottaldenwkraten. — >rckon iistolge d.'s fortwährenden Regens am Sonn tag sind die Fliljse m licivrgiußcnegender Weste gcsieigcn. Besonders machte sich diese Kalamität m den Niederungen kühlbar. So mußte wegen des rapide» Wachsens des Wasserstandes der Mulde die Fähre zwischen Canitz und Püchau kiügczogcn werden. In Zwickau mußten in dcr Nackt znnr 16. d. M. venchiedenc Anwohner dcr Mulde innerhalb deS SuidlgebüteS ihre Wohnungen verlogen. Unnnttclbgr vorder Statu, zwiich-ui Schedewitz und Zwillari, ühcrsütthcic die Mulde viele hundert Mch r weit die Wiesen und Felder, so daß der da zwischen dnlchiiihriuide Weg noch heute nnpassirbar ist. Auch die höheren Hier sind von der Hochstuth erreicht. In der kleinen Äier- aasse trat das Wasser bis an den Prrnnenadenweg. Unterhalb des Tuchniacherwehrcs, der städtischen Badeanstalt, die völlig unter Wasser stand, hat der furchtbar wogende Strom das der Stadt« gemeinde gehörige westliche Uier saniint den daselbst hmiiihronden Feldfahrivcg am eine tange Strecke gänzlich weggerijscn und sogar noch von einem jenseits des Fahrweges bcsindlichen Roggenfeld einen beträchtlichen Theil wcggeichwcm»it. Zäune,^Steige rc. sind Vielfach zerstört worden. Ans den unterhalb der Stadl gelegenen Ortschaften Powitz, Crosse», Wv!m, Schlnnzig, Mosel gebrachte Nachrichten melde». da>; dirie Orlschailen schon seit vorgestcril mehr oder weniger imtcr Wasser stehen und die Hochfluth an Jeloeni, Brücken rc. erhebliche Schäden angcrichlct habe. — AuS I o- Haungrolaenstadt schreibt man: Die bedeutenden Regenmenge» sere , gebracht, zu gömii §i""w«!?e Strecken überschwemmt. Die Seitrnbäch«' führen .. Elster große Wasscrniassen ,». Mehrere Häuser an der Dohenau- stratze haben in Folge der au» den Ufern getretenen Ehra da» Wasser »n den Kellern. In Chrieschwitz ist der Frlefrnboch auSge- ttelen. In mehrere»! Hänseni steht da» Wasser rbensalls in den Kellern. Die an den flachen Ufern der Elster gelegenen Häuser von OelSnitz i. B. strhen unter Wasser, «n vielen Stellen gleicht it ihren grwalttgen Wassern,asten einem großen Ser. en 8 Uhr austretende» Gewitter war »»den. In kurzer Zeit sahen dir on den gefallenen Schloßen weiß au», doch durften dieselben einen Schaden verursacht baden. — Wegen tlngelrctrnr» Elbhochwassn» sind von jetzt ab bis auf Weitere» die Damvfschiff-Landeftellr» Dresden» Neustadt. Waldschlößche». Saloppe, Hostcuvitz uird Kleinzschachwitz etiigezogen worden. — Das durch die rapiden Regengüsse hochgestiegrne Wasser hat die sür den Verkehr deS Publikums bereits sertlggestelltr E l b- terras s e, sowie den davor liegenden Musikpavillon de» Helbig. scheu EtablisscinentS arg bedroht, sodnß während der vorvergc»,ge ilen Stacht größere Vorsichtsmaßregeln getroffen werden mußten. -- DaS Steigen deS ElbslrvmeS um mehr als anderthalb Meter hat den AbpflastkrungSarbeiten im Zwingerteiche ein vorzeitiges Ende bereitet, da daS Wasser dnrch den die Elbe mit dein Teiche verbindenden Kanal eindringt und gerade die Stellen, wo die Arbeiten »och »nvollcndet sind, am meisten überflnthet. — Die Ankmlis-Cviinniision der V serd ea u - ste I l u n g ist von allen Commissionen die erste, welche ihr schweres Geschäft bt- ainnt. Schon eine» Tag vor Hröjsnnng der Ausstellung mustert sic die Pirrde und mustert biS zu,» Schluß von srüb bis spät Abends, mn geeignete» Material zur Berloviung onzukaus^i. Auch der Erwerb der Wagen und Geschirre licat ihr ob. Diese Com- »lissivn besieht anS den Herren: Graf Witding von Koenigsbrück, Obcisllcutnaiit Schlaberg-Pirna und Rittmeister von Ttaminer- DreSde». — Ter Zeitpunkt deS Ausrufs sür die Ferien kol onien war inioicm nicht ganz glückltch gewählt, als die Aufmerksamkeit des Publikums sich vorzugsweise der Gartenbauausstellung znwen- dcle. Bel solchen Schaustellungen gedeiht ein Lieheswerk nicht sp leickt. Jetzt aber richtet sich die Thellnahine der Bevölkernng wieder dem humanen Unternehmen zu, »irhrcre Hundert schwäch- licher Kinder im Sommer stärkenden Amcnthalt in der freien Gottes- natur zu verschaffen. Bereits m den letzten Tagen gingen unS inchrere beträchtliche Spenden hicriür zu: gestern aber übersandte nnS das Banchaus Günther ».Rudolph den anschnlichcir Bcitmg von tzÜO Ml. für die Ferienkolonien. Diese Firma fehlt nie bei ecnei» gemeinnützigcn unternehmen. — DaS seit MontciaAhenb spurlos vers chwu »d e n e M ä d- chen ist die 7b'»jährige Tochier des aui der Ämalienstrnße 3 wohn haften Schneiders Vergncr. Dieselbe ist in Gesellschaft ihrer älre- ren Schlvestcr und einiger ailderer Kinder in den Prpnienaden am ehemaligen Gvndclhascn von den Gewittern übrrrascht worden. Während sich die übrigen Kinder rasch entfernten, ist die Vermißte zntürkgcblicbcn. Seitdem fehlt icde Spur und können sich die tief- beküimnerten Ellern nicht erkläre», wo ihr Kind hingelangt ist. — Dem aufmerksaine» Beobachter werden in der Gartenbau- Ausstellung die seinen und geschmackvollen Bindereien der Felix G eher scheu K un st gär t n e re i, Deesden-Striele». nicht ent gangen sei». Allen dielen enlznckenden künstlerischen Anordnungen von Blumen und Pflanzen begehret man in demselben vollkommenen Maßstabe auch im hiesigen Bl inrenbazar der Ficma Geher. Annen- straße 17, wieder. Blmiiemchinuck als Vorbild zu Gemälden, Blmnenkörbe, Ball- und Jeststräuße, Branl'chninck, Haarzweige. Ansteck'Nanken, Taselslrauße und Anisätze, 'Trancrhindcreicn, Pak- nienziveige jeden Genres, Frnchtkörbe rc. sind hier in eurer Aus wahl vorhanden, welche allem und jeden« Geschmack und Preise Rechnung trägt und die renpmniirke. in der Ausstellung mit ver schiedenen Preston ausgezeichnete Firnis in die vorderste Reihe unitrer hiesigen Blnincnhandlunge» stellt. — Die durch die Herren Musikdirektor Ang. Fischer »nd Prost Werniann vorgenominene Prüfung dcr >ür die M arr i n - L u t h e r- Kirche bv» der Bierlinglchen Glockengießerei hier gegosicucn Glocken har ergeben, daß die Stimmung vollkommen rein und der Klang schön und krallig ist. Nächsten Dienstag erfolgt die feierliche Einholung dcr Glocken. Es geschieht dies unter Veiwendnng von 12 Stück der bcjicn Pferde ans dem vorzüglichen Pferdebcstandc der Societats-Braucrei znm Waldjchlößchen und mit dem Wagen derselben. — Alljährlich einmal nimmt die Kgl. Poüzeidircklion eine all gemeine Besichtigung dcr stäimnllichcn Dresdner Droschken vor. Diese »and auch gestern Vormittag von 7 Nbr ab vor dem Böhmischen Bahnhose stntt. Das Ergebnis; der Besichtigung war wiederum ein äußerst betriedigendes und bewies anj's Nene, daß dcr gute Rn», den die hiesigen Trvichken auch auswärts genießen, wohl verdient ist. Bei den ausgctahrencn Droschken gab es an nur ganz wenigen kleine Ausstellungen und auch die Pferde zeigten keine äugeren Mängel. — Mit Bezug aus die gestrige Notiz betr. den Umbau der Parterreiokalitalcn desHotelde Save werden wir ersucht »i!t- jnttiestc'ii. daß es sich nicht uni einen Umbau dieses GmndstückeS sondern der Partercelokalitäten des in dcr Moritzstraße gelegenen PalaiS de Saxe handelt. Der Umbau beginnt »» Oktober dieses Jahres und vom I. Oktober 1888 wird IN den neugeschafsenen Räumen das Münchener Löwendräu seinen Sitz haben. — T er Streik dcr hiesigen Stc > ninetzcu ist als definitiv beendet zu betrachten, nachdem in der letzten Sitzung der Tarif- koniniiisiv», bestehend aus 6 Meistern und 6 Gesellen, Tarifsätze vcrcmhart worden, die aut 2 Jahre Giltigkeit haben. — Seit dein 1. Mai hat die als herrlicher Aussichtspunkt ge schätzte Wachwitzhöhc in der Perlon des Herr» Richter einen neuen Wirth erhalte», der das Etablissement nnt Umsicht leitet. — Als Organ deS Landwirthschaiklich-konunerziellen Hauses, Ainnlienslr. II. crsthcint von jetzt ad wöchentlich unter dem Name» „Landwirthtchnitlich-konimerzielleS Fach- und Fa- nstüenblalt" eine Zeitung, die sowohl landwirthschastlich-geichastlichen Zwecken dienen, als auch belehrend »nd unterhaltend wirken will. — Tie „Sieben" ist nun keine böse Zahl mehr, denn säst alle größeren Gewinne der gegenwärtigen Lotterie sind in die Sirbziger- Tauiend gcinllen. So ist denn auch gestern daS große Loos gezogen worden und sind hiervon die Inhaber der Nummer 74.189 aiigenelim überrascht worden, wovon der größte Theil dahin siel, wo die Uhren am richtigsten gehn, nach — Glashütte. — Pvlizeibcricht. Aus der Pirnaischenstraße veru n- glückte gestern Mittag ein mit Ansiaderi Vv» Maschinenlheilen veschgstigter, 56 Jahre alter Formslecher. ES stürzten zwei schwere Se' NI» K Me Knau» . Sn Spree»orf (Ober! ape» l Gutsbesitzer» sichtbaren ^ l und . _ gelstnckc hatte» du nüfle und richteten viel Schaden an. Jnfota« Gewitter sind am Montag Abend m da- Wohnhaus Mid zwei Scheunen ^ niedergebrannt, einen ungrd Feuerschein bildend. Auch haben ne» Schloßen beträchtlichen Schab... , _ die vanmblutd davon betroffen worden. Dir Schloßen lagen anderen Mprgcn stellenweise noch 2 Zoll hoch. Bon den hatte e» vielen guten tragbaren Boden tziliweggeschwcmmt. war daS Gewitter von Hagrlschlag bedeutenden Schaden verursachte. ie enormen Wassermassen, die bei diesem Gewitter nieder« niaen, sind zahlreiche Urberschwe»l:iunigen und dadurch großer Schaden an Feldfrüchten verursacht worden, weil der von der Feuch tigkeit überschwengcrtr Erdboden keinen Regen »ichr ausnimmt. Fortsetzuun de» lokalen Theil«» Sette V. vo.ire cs vielen guren rragvaren ^ der Umgegend von Wurzen begleitet, der ans den Fluren Durch die enormen Maflermass, ungeheueren, weithin sichtbaren die dort zahlreich niedergraanax »en angerichtet, vorzugsweise ist lagen am «n Benzen t. Au«u tn rnJtSg,schichte. DeurfcsteS «etch. Die Abgg. Miguel, Buhl, Sattler. Fieser, Tröndlm, Grub. Würman» und Duviancou beantragten, dem Braimt« wkinstrurr-Geletzentwiirf folgenden tz 3» elnzusugen: „Kartc>ffek- spiritiiü darf nur in acreinigtem Zustande zu», Genuß verabreicht werde». Die Bestimmungen lioer die Art der Reinigung erläßt der Bundesralh. Den, Reichstage sind diele Bestimmungen, sofern er verialninelt ist, sofort, andkrmalls bei dessen nächsten Zu'innmen- , egen. Tieselbtn sind außer Kraft zu setzen, soweit der Reichstag dicS verlangt. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestim« nlnnae» sind an Geld bis zu UM Mk zu bestrafen". Der vom Eontre-Adiniral Knorr, blöberigem Kommandeur deS Kreuzer-GeschmadrrS, dem Kaiser überreichte Orden de» Sultan» von Sansibar, ivelchcr eigens für de» Kaiser angeiertigt ist, enibält ein ovales, in Email auSgesührteS Bild des Sultans. ES ist von einer durchbrochene» gvldruen Eiusassling umgebe», welche auch mit Diamanten besetzt ist. Der Orden, dessen einzelne Lheile m Europa und Afrika hergestcllt sind, ist rin Unikum. Er ruhte in einer schweren silbernen Kassette. Der zum Schatze der Fischerei in der Nordsee kreuzende Avil» Falke", Kommandant Kprv -Kapitän Geißler^ hatte am vorige« rm- von . „ . , ange- troffen. Obschon ihin nicht nachgewikseil werden konnte, innerhalb der konventionellen Grenze seinen Fang betrieben zu habe», so aad da« Fischertcchrzeiig doch auf wiederholte Aufforderung des Avtsa» seine Nationalität nicht zu erkennen, selbst nachdem zwei blind« Schüsse und ein scharser abgegeben worden. Letzterer trat das Tegel und eine» Theil der Takelage. Der „Falke" dmnpsle nunmchr längSseit deS Fischrrsghrzeuges, wobei letzteres eine kleine Beschä digung am Heck erlitt und die Stenerborowanlen des TreibmastG verlor. Der Aviio »ahm alSdann den Uebeltbätcr in's Schlepp tau und lieferte denselben am Sonnabend in Wilhelmshaven ab. Der Führer des Fischkutters, ivelchcr im klebrige» ein sehr kräftiges, aber etwas verwahrlostes Fahr,eng von etwa 80 Tons ist. wnrde in Hast genommen. Ter englische Konsul ist bereits eiiigctroffen, und die Uitterstichung. welche voraussichtlich in Slurich vor dem Landgericht, wie vor zwei Jahren anläßlich ver Forlnahme zweier englischer Fischkutter durch den Aviso „Pommerania", ihren Ab« chlnß findet, wird eingeteitet. In Magdeburg wurde am 18. Mai Abends 11 Uhr da» Er kenntnis; in dem Svzialisteiiprozeß. welcher schon seit Monaten chwebt, gefällt. 31 Angeklagte wurden wegen Vergehens gegen daS Sozialistengesetz zu Strafen von 9 Monaten biS 2 Wochen Gciäiigniß vcrurtheilt. Die übrigen Angeklagte», darunter der rühere ReichStagsabaeordnete Heine, wurden sreigesprochen. Tie stäStstchen Avthciluiigs- und Burcanvorstände von Metz einschließlich des ArmenrctthS, der Leih- und Sparkasse, sowie der Spilalverwaltung wurden unterm 12. d. M. durch den Bürger meister dahin anaewieseir, das; alle Drucksachen, welche sie in ihren rcip. Dienstbereichen zu bestellen veranlaßt sein werden, von jetzt ab ansichücßlich in deutscher Sprache abgefaßt sein müssen. Die »och vonäthigm Drucksachen in französischer Sprache können jedoch aufgebrancht werden. In Slraßburg wurden bei zwei Ilnterbeamien de» Bezirks- präsidstlms, einem altdeutschen Boten und einem alt-elsäffrichen Kanzlisten, Haussuchungen abgehalten. Beide Beamte, die deS Landesberraths verdächtig sind, wurden in Unterfflchungshast ge nommen. ^ Em Briestnarder anS dem Kreise der oberen Postbeamten stand vorgestern in der Person des Oberpostickretärs Potistock vor dem Berliner Landgericht. Ter 41jährige Angeklagte, welcher bereit» ans eine 21jährige Dienstzeit zurückblicken kann, war seit 1891 Overposlsekretür beim Postamt 9 und war dort Vorsteher der ge lammten Bliesabscrtigung. Im Sommer v. I. liefen bei der Oberpostdirektion viele Beichwcrden des Inhalts ein, daß gewöhn liche Briefe, in welchen sich Geld befand, theils gänzlich unter- chlagen. theilS ihres Inhalts beraubt worden seien Verschiedene Vernehmungen lenkten den Verdacht aus Pottstock. Vor der SuS« pendining desselben vom Amte kamen noch einige Vorfälle zur -prache, welche zeigten, daß bei der Ausführung der Unterschla- niigc» eine große Portion von Schlauheit aufgewendet worden ist. , wci der spolurten Briefe wurde» unter Anderem in einem Brief» Me» vocgesundeii und trugen ans der Rückseite die Aufschrift: „Jnthünilich in eine ZeitrmaSscndnna gerathen und deshalb dem Briefkasten übergeben . Als der Angeklagte merkte, daß etwa- gegen ihn im Wecke sei, überreichte er seinen Vorgesetzten mehr mals anonvme Briefe, die ihm angeblich zngegangen sein sollten und mi Stande gewesen wären, ihn zu entlasten. In den Briefen erkläre» ihm „mehrere Ilnterbeamte", daß sie ihn wegen sein» Strenge haßten, und Alles daran setzen würden, ihn zu verderben. Adressen und Briefe waren nun nicht geichrlebc», sondern in der Weste heracstellt, das; die betreffenden Worte aus einer Zeitung ansgeschiiitken und »eben einander aufgeklebt worden waren. Der Kriminalkommissar List hat nun seslgestellt, daß die betreffenden Worte aus einer Nnnnner des „Lokal-Anzeigers" ausgeschnitten waren, und da der Angeklagte allein >m Amte diese Zeitung las, verstärkten diese Briese nur »och den gegen denselben erhooenen Verdacht. Letzterer hatte durch die Ilnterbeaiitteir eine recht scharfe Form erhalte». Betreffs der beiden im Briefkasten Vorgefundenen Briese räumte P. anfangs die Beraubung ein, widerrief aber später daS Geständnis. Im Gesängnck legte sich P. anl's Komödien- « r.«,..,— ^ - Ncichts . , - . - . zttn zwei icm eiserne Seiicnwände uni und aus den nahe dabeisiehenden Mann, der Io erhebliche Quetschungen erlitt, daß der Tod nach etwa 10 Minu te» cintrat. — In einem Bäckerladen nicht weit vom Renstädter Markte batte am Montag Abend kur; vor lO Ubr em unbekannter Manu die Ladcnkassc, eine Schatulle mit ungefähr 45 Mk. baarem Gelde, gestohlen. Der Diebstahl war aber bemerkt worden, und dcr Unbekannte wnrde verfolgt. Derselbe entfloh durch das BloclhanSgäßchen nach der Elbe zu unv entkam im Dunkel dcr Nuchi. Die Schatulle schien der Dieb aus dcr Flucht wegacwor oder verloren zu haben, denn man fand sie in der Nähe Augnstnsbrücke mit dem ganzen, zum Theil heraus aus die Erde gefallene» Geldbeträge wieder aus. — Zur Unterbringung einer vom 6 bis 19. Juni einznanartieren den großen Anzahl Unteroffiziere und Mannfchcsttcn der Reserve 'ordert daS Ouartieramt, GewandhmiS 1. Et., Inhaber von Wohn- räumen in allen Stadttheilen. welche gegen Entschädigung den eiirzuguartierenden Militärperionen Quartier ge währe» wollen, ru recht baldiger Anmeldung ans. Besonders rr- wnnicht sind, neben Quartieren von einem Mann an, größere Räume, weiche sich zur Einrichtung von Massenquarticren eignen, bei deren Einrichtung daS Ouartieramt mit Rath und That zur Hand gehen wird. — Leipzig hat den Verlust eine- seiner angesthensten Bürger, des UniversitälsbuchdruckerS und Buchhändlers Alexander E d e l a » n zu beklagen. Anfangs der mnszigcr Jahre erwarb er die Dürr'sche Buchhandlung und die Staritz fche Buchdruckerei, war vom Jahre 1858 ab b>S 1879, w» eine freundschaftliche Trennung eifolgie, mit Hcrrn Buchhändler Otto Dürr gemeinsam und ersolg r uh ihälig, erlangte im Jahre 1855 daS Prädikat „UniversltätS- Bnchdrucker" und iührte in den späteren Jahren die Universität- Buchdrnckerri mit seinem Sohne, Viktor Edelmann, weiter. Seine Hanplausgabe und Arbeit war die Herstellung deS Leipziger Adre buchs von der Einführung desjelbrn ^ ' '' ' " an bi» aus den heutigen Tä» spiele». So stülpte er , nahm eil Salomo". eines tn seiner Zelle einen Eimer . sich . ans den Kopf, nahm em Kissen nnler den Arm nnv bchauvtcte, „er Kurz zuvor batten 2 Berliner Postbeamte, sei der König bsalonw". (Kurz zu die sich gleichfalls Unregelmäßigkeiten hatten zu Schulden kommen lassen, wegen Geisteskrankheit leeigcsprvchen werden müssen). Trotz dem gelang cs ihm nicht. Zweifel an seinem Beistände wachmru- ien. Dann erhielt die Oberpostdirektion wieder einmal einen Brief, in welchem zwei anonume Schreiber, „von Gewissensbissen ge eggt", ingesiandcn. daß sie selbst die Briestnarder leien und als riatz sür die Veruntreunnaen 70 Mk. beilegten. Der Angeklagte »geklagte allS Ge- Plagt , rngeirgnocii. vag ne letvir vie -vr>e,»igroer irren unc Eriatz sür o>e Veruntreu nnaen 70 Mk. beilegten. Der Anaekl erhielt in seiner Zelle Briese eines Anonymus, der gleichfalls wijsenSbisse haben wollte und ihm Trost znsprach rc. rc. Der Ge richtshof erkannte auf 3 Jahr« Gefängiiiß. Bei dem Brande eine- Wohnhauses in Kierz Kovo sind S Menschenleben vernichtet worden. Es waren drei kleine Rinder de» KnechteS ZaborowSl« ohne Allssicht i»r Hause, welche von der her« beigeeilten Mutier und deren 17 Jahre altem Sohne zu retten ver sucht wurden. Als beide in daS HauS eiimedrungen waren, stürzte das Strohdach zusammen und begrub alle siint Personen unter seinen Trümmer». Auch eine ortSacme Frau, welche in da» oren- »cnde HauS gelaust» war, um ihre geringen .Habseligkeiten ZU retten, fand ihren Tod in den Flammen. In Iserlohn machte aus dem Friedhose der königliche Lotterie- Einnehmer Lampe von dort seinen, Leben durch Erschießen ein End«. Lampe sühite die unselige Thal auf dem Grabe seiner Frau an» Am Tnge vorher hatte bet ihm eine Kgsscnrevision stattgcsund-n. Oesterreich. Dcr LebenSlauf des Professor Maaßen in Wien der jetzt wieder, wie im Jabre 1883 (damals anS Anlaß der Grün dung einer czechischen Schul« in Wie», sür welche er sich mtei- essirte), ein so großes Auffepe» hcrvvraemstn hat, ist ein «ichb«-- wegter. Von Geburt rin Mecklenburger und protestantischen Glauben», trat er zur katholischen Kirche über, ward Prostffor de» Kirchenrccht» an der Universität in Graz und einer der Führer der steirischen Klerikalen. Um so überraschender wirkte r», daß er nach der Eillürung de» Unfehlbarkeit-dogmaS von seinen Parteigenossen
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