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Dresdner Nachrichten : 19.05.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188705196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870519
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-05
- Tag 1887-05-19
-
Monat
1887-05
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1887
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A SlLSVLLrv» unä jsäor Lrt au8 äon beävutenäston OIiu;!>urtvn äos In- ^.uslauäes, vmpkelilvn in reiedkaltixor 2lu8iradl VMl. Ittlll <k 8o!in, Asvumarstt LI. L?«ri»8pivol«8t«llv ILIV. liLKvr —iLviLLsns-ULQukLetur C). HL88L4» LA. Roüisk., asser mßirensen 8tiektzi'vj- ini- ÜRtzl-UAtvrisüon in um vi8t6>l tzuslititton 1 uni» zu kilüLkteii kroi86N. Nr 13A 32 Castro Jahres-Aufl. 43,000 Expl.! vrramwonlicher Redakteur kür Politisches vr. Lmtl Bterev tu Dresden. Das Ministerium Gablet ist gestürzt — daS 22. Ministerium seit Errichtung der Republik in Frankreich. Dieser rasche Verbrauch von Staatömännem ist ebenso wie die Zerrüttung der Finanzen die natürliche Folge der republikanischen Staatüsorm. Das sich immer radikaler entwickelnde demokratische System beruht aus der Herrschaft der Parteien. Die Parteiherrschast aber kann sich, da sie nicht das Wolil des Ganzen, sondern das Wohlbefinden der Parten genossen auf Kosten des Staatswohls bezweckt, nur durch einseitige Ausbeutung der Finanzen, Verschleuderung des Volkseinkommens und in weiterer Folge durch Korruption halten. Wenn unwider sprochen nachgewiesen wird, daß jährlich unter dem Schuhe mäch tiger Deputirtcu, welche die am Ruder befindliche jeweilige Regie rung stützen und deren Gunst ihr unentbehrlich ist, 100 Mill. Francs an Staatsstcucrn defraudnt werden, wenn dieses öffentliche Gchcimniß durch parlamentarische Untersuchungen erhärtet, gleich wohl die skandalöse Thatsache vertuscht wird, uin die Parteihcrr- schast aufrecht zu erhalte» und die Parteigenossen noch länger ans der Staatskrippc sich mästen zu lasse», dann ist aus der Zerrüttung der Finanzen nicht hcrauszukoniincn. Der Sturz eines Ministeriums, ein Wechsel der Personen, kann an dieser Loddmvirthschaft nichts ändern. Ganz begründeterweise erklärte der soeben gestürzte Mi nisterpräsident Goblet: sejne Verwaltung sei nicht verantwortlich zu machen für die bedenkliche Gestaltung der Finanzen Frankreichs; daran trüge hauptsächlich die Vergrößerung der Staatsschuld und die früher beschlossenen (einzelne republikanische Gmppen auf Kosten des Staats begünstigenden, den Staat belastenden) Eisen- bahnverträge die Schuld. Goblet hätte noch hinzufügen solle», daß auch der übertriebene Militarismus, den sein Kollege Voulangcr vertritt, an dem Marke des Landes zehrt. Gleichwohl würden die herrschenden Parteien die Dinge noch haben eine Zeit lang gehen lassen, sie hätten nicht an das Anschwellen des Staatsbudgets auf die Höhe von 3 Milliarden und 250 Millionen und die enorme Schuldenverzinsung gestoßen, wenn sich nicht deS galten franzö sischen Volks daS dunkle Gefühl bemächtigt hätte, daß Frankreich an der Grenze seiner finanziellen Leistungsfähigkeit angelangt sei. Es war immerhin eine muthige Thal GobletS, in seiner Rede zu Havre offen auszu sprechen, daß das Programm: Herstellung des Gleichgewichts ohne neue Steuern und Anleihen, ein Unsinn sei. Der Finanzausschuß andererseits ist auch im Rechte, wenn er die von Goblet als mögliche Ersparnisse ausgetüttelten 10—12 Millionen bei einem Budget von 3,250,000,000 Francs als lächerlich bezcich- nete und der Regierung die Pflicht zuschob, ein annehmbares Budget ausznarbeiten. Das Entwerfen eines Staatshaushalts, daS Vorschlägen von Ersparnissen darin ist eben Sache der Regierung, nicht eines Kammeransschusses. Als dieselbe Kammer im vorigen Jahre das Budget des Ministeriums Freycinet zerfleischte und in seinem Ersparnißcifer blindlings darin strich, brachte sie nicht nur kein Budget zu Stande, sondern strich auch die ganze Negierung. Da für die lange Finanz-Mißwirthschast die ganze republikanische Partei verantwortlich ist. so wäre eine gemeinsame Arbeit zwischen Regie rung und Finanzausschuß der einzige gangbare Weg der Besserling. Indessen hat sich ergebe», daß eine solche Verständigung unmöglich: die daraus gerichtete Tagesordnung des Deputirten Dclaforge wurde mit 275 gegen 257 Stimmen abgelehnt; die Minister ent fernten sich nach dieser Niederlage aus dem Saale und die Kanimcr nahm mit 312 gegen 113 Stimmen den Antrag des Finanzaus schusses an, wonach die Regierung ein Budget einbringen sollte, das 2- 300 Mill. Ersparnisse enthalte. Schön gesagt, aber schwer gethan I Zunächst gehört dazu eine neue Regierung. Wer soll sie bilden? Die Kammermehrhelt, die Goblet stürzte, kann kein lebensfähiges Ministerium stellen. Die vereinigten Orlea,listen und Bonaparlisten, 16-1 an der Zahl, welche den günstigen Anlaß benutzten, die republikanische Regierung mit stürzen zu Helsen, müssen bei der Neubildung des KabinetS außer Betracht bleiben. Die ehemaligen Gambettisten. die jetzigen An hänger Fcrrys und Freycinets, auch Opportunisten genannt, sind gleichfalls allein zn schwach, die Negierung des Landes zu über nehmen, auch wenn sie den Radikalen einige Ministerstcuen ein räumten. Sie der äußersten giening stürzten, bilden können, bedarf keines eben so verworren, daß es Parteiintrigucn zu kolgen. immer, daß der Kricgsmlnister Bvulangcr mit übernommen wird. Die Gemäßigt« genug, das Joch der Radikalen abzuicht kaum t - - - Nachweises. Diese Dinge sind Fäden der bleibt doch nicht lohnt, den as Wahrscheinlichste n in das neue Ministerium ten fühlten sich zwar stark abzuschütteln, aber sie werden sich die Kraft Zutrauen. Held Bonlanaer fallen zu lassen. Bou- langcr ist ihnen mit seiner Popularitätssucht und seinem Umsturz- eiicr zwar sehr verhaßt und gefährlich, er erscheint ihnen zugleich zu thcner und lächerlich, iodaß sie lange schon an seinem Sturze arbeneicn. Aber die Drohungen Rocheforts mit einem Straßen- ausstandc werden sie schon zahm machen. Einen Ausweg böte cs. wenn sich der Präsident Grcvy entschlösse, mittelst des Senats die Kammer nufzulvsen und Neuwahlen auSzuschreiben. Geleitet von dem Ministerium Fcrry würden die Wahlen vielleicht eine aombetüstische Mehrheit erzielen und dann wäre die Beseitigung BoulanacrS denkbar. Niemand vermag aber vorauSzusehen, welche Ueberraschuttgcn ans der jetzigen Ministerkrisis hervorgehen. Roche- sort droht den „Elenden, den Schwätzern", die an eine Beseitigung Boulangers zu denken wagten, „jetzt, wo Frankreich die preußischen Gewehrkolben bereits vor seinem Thron stampfen höre", mit der Volksrachc. DaS dürfte genügen, um deutscherseits der Entwickelung der Dinge jenseits mit gespannter Aufmerksamkeit zu verfolgen — auch wenn die Probemobitisirnng eines Armeekorps stillschweigend im Schooße des Finanzausschusses begraben wird. Nachdem der BranntweinsteueranSschuß des deutschen Reichs tag- nach kurzer Bcrathnna den grundlcacnven 81, der die Höhe der künftigen Steuer und ihre stafselmäbiaen Sätze scstsctzt, angenommen, wette« Brrattnma rasch vor sich. Das Strich wird wittirmigSaupiichtrn Nie den 1». Mai: Westwind »on mi»i. SiLrke dci durch schnittlich mitllercr lvewölkiing, mit zeit- «nd fteaenweisc» Niederschläge«. Temper-»^ wenig «,rändert. Bemerkung: Neigung »n »rtl. GewUterdildung. die zu seiner Bertheidiaung und zur Beseitigung der Dcsieitwiitli- schast nothwciidigen Geldmittel erhalten. Jetzt dicht sich 'Alles darum, die richtige Grenze zwischen de» lniidwirthschaftlichen und den gewerbliche» Brennereien zu ziehen und die Koiilvranntweäl- blennereien Var der Uebermacht der östlichen Kartosselbieiinercieii zu schützen. Endlich ist dafür Sorge zn tragen, das; nur ein cnt- tuselter. nicht gesundheitsschädlicher Spiritus in de» Handel kommt. Alle Beinühunyeii, die nach dieser Richtung hin der Abg. Miguel vorninnnt. yerdieiie» die energische Unterstützung dcrKoniervativen. Im Uebriaen zeigt sich bei der Äerathung des Branntweingesctzcs, daß hier die Konservativen sehr häufig .Hand in Hand mit dem Centrum gehen und gegen die Nationallibcralen stimmen. Ei» Vorwurf ist daraus um io ivcniger zu machen, als die National liberalen bei anderen Gelegenheiten mit den Ultramvntanen stimmen. „Uns ist," schrieb dieser Tage die nat.-lib. KölnerZtg., „bei Frage», die mit dem Welseiithuni und mit Schule und Kirche nichts zu thun haben, vor der gelegentlichen Bundesgcnossenichast des Ecnlrninö gar nicht gruselig. Warum sollte in Fragen von rein sachlicher Naturein Stockultraniontancrilicht mirdem eingefleischtestciiNational- liberalen übereiiistimnien?" Wenn sich in Fragen des Handwerks, der Landwirthschaft und des Schutzes der Arbeiter die Konservativen mit dem Centrum verbinden, um gegen die nationalliberaleii und deutfchfrelsiniiigen Vertreter des Kapitalismus und des Freihandels Front zu machen, so eröffnet Das die Aussicht aut eine fruchtbare Umgestaltung und durchgreifende Besserung unserer gesamniten öffentlichen Verhältnisse. Die Lage der Dinge in Belgien ist trübe genug. Wenn auch die Regierung diesmal bei Zeiten gegen die Revolutionäre einschreitct und damit die Ausbreitung grwaltthätigcr Strrik-Escesse verhindert, so wird kein Mensch von Kopf und Herz lein Mitleid den armen Bergleuten des reichen Belgiens versagen. Ihr Lohn ist immer tiefer herabgedrückt worden, die Arbeiterschutzinaßregein, von der Regierung in Angriff genommen, rücken nur langsam vorwärts, der Jammer und dir Noch ist schrecklich. Die Bergleute arbeiten durch schnittlich nur 4'/» Tag die Woche und zu Löhnen, die kaum vor dem Verhungern schützen. Ta finden denn Aufreizungen zu Ge- waltthaten nur zu leicht Gehör und willige Hände. Der Rückgang der Kohlenpreise macht den Bergbau unrentabel und die feiernd herum ziehenden Bergleute sagen sich in ihrer Verzweiflung selbst, daß ihr Verlangen nach mehr Arbeit und besseren Lohn vorerst von Nie mandem erfüllt werden kann. Die Verhältnisse sind einfach trost los. In Belgien wird eben der schreckliche Beweis geliefert, zu welchen schauderhaften Zuständen ein sich gegen rechtzeitige soziale Reformen sperrender Freihandel und die selbstsüchtige Herrschaft eines mitleidlosen Kapitalismus zuletzt führen muß. Dresden, 1887. DoNllerstllg, 1V. MlN. Neueste Telearamrve ver „Dresdner Nackir." vom 18. Mai. Berlin. Der Reichstag bericth die Petition des Verbandes der deutschen Thierschutzverkinc, wonach die Scklnchtthicre nur nach vormlsgegaiigencr Betäubung durch Blntriitziehnng getödtet und das Schlachten überhaupt nur durch geprüfte licensirte Personen und in allgemeinen Schlachthäusern nur durch angestcllte Schlächter soll ausgesührt werden dürfen. 2025 jüdische Gemeinden bitten über die Petition zur Tagesordnung überzugehen. Die Kommission bean tragte, die Pciitloiieu dem Reichskanzler zur Erwägung zu über weisen, ob und aus welche Weise, insbesondere durch Abänderung des Neichsstrasgcsrtzbucheö, den in den R Mißständen enkgegenzutreten ist. bi«» Nplttimi snrnl'il sit» H etitionen geltend gemachten Dr. Windthorst beantragte, über die Petition, soweit sie das Rituelle der Schächter betrifft, zur Tagesordnung überzugehen, im Uebriaen aber der Kommission zuzustimmen. Aba. Brönici (weis.) ist für den Antrag Windthorst. Bei dem rituellen Schächten sei von einer Thieranälerei keine Rede, wie die in Sachsen angestelltcn Erhebungen ergeben hätten. Abg. Miguel: die Koiiimission habe nicht beabsichtigt, die rituellen Ge bräuche außer Acht zu lassen. Die Petition der Tbierschiltzvereine sei begründet. Er hält cs für durchsülirbar, daß dic Thiere vordem Schlachten betäubt werden. Im klebrigen ist er für den Antrag Windthorst. Abg. Böckel (Antisemit). Das Schächten sei orientali scher Gebrauch. Wollten die Juden Deutsche sein, so müßten sie sich den deutschen Gebräuchen fügen. Es sei die höchste Zeit, daß endlich eine objektive Untersuchung seitens der Regierung darüber angestellt werde, ob das Schächten mit unseren Humanitären An schauungen vereinbar sei. Sei cs damit vereinbar, dann möchten die Juden weiter schächte». Abg. Dr. Windthorst will dem Staate unter keinen Umstände» das Recht zugestehcn. in religiöse Ge bräuche einjnglkisen. Abg. Brömcl findet die Petition der Thier- schutzvercine nicht für begründet und polcmisirt deshalb gegen Miquel. Aba. Böckel sollte seine humanitäre» Anschauungen lieber seinen Mitbürgern gegenüber bcthätigcn und keine Judenhetze treibe». Der Versuch Bröniel's, eine große Aiitiscmitcndebattc her- beizusühren, wird durch den Präsidenten verhindert, der Brömel er sucht, sich an den vorliegenden Gegenstand zu halten. Abg. Miquel konstatirt. daß ihn Brömel aa»z falsch verstanden habe. Er habe ausdrücklich das rituelle Schächten ausgenommen. Man sollte darüber nicht die Hauptsache zurncktreten lassen, nämlich daß die Thieranälerei beim Schlachten besteht. Bnndeskommissar Wer- mnth theilt mit, daß fast nllerwärts schon Verordnungen bestünden im Sinne der Vermeidung der Thieranälerei. Der Antrag Windt- horst und mit diesem der KonimnsivuSanlrng wild mit großer Mehr heit angenommen. — Ter Verband deutscher Schlosserinnungen bittet, daß der Verkauf von Schlüsseln, das Einpassen derselben und das Ocssnen der Schlösser, ausichlicßlich in die Hand von Jmiimgsschlossern gelegt werde, eventuell das Oeffnen fremder Schlösser nicht nur durch Schlosser, sondern allacnicni, »»rer Strafe gestellt iverde. Die Kommission beantragt, die Petition dem Reichs kanzler zur Kenntnißnahme zu überweisen. Abg. Metzner beantragt Berücksichtigung, Ackermann beantragt Berücksichtigung soweit es sich um einen Eveiitualantrag deS Petenten handelt. Die Abstim mung ergicbt die Mehrheit für de» Antrag Ackermann, zugleich aber auch die Beschlußunfcilngkcit des Hanses. — Freitag Militärrelik- tengeietz und Rnnstbiittcrgcsetz. — Die Branntwcinslencrkonimission nahm ve» tz 3 (Eintritt der Abgabcpflicht bei Personpslichtigcn) mir dem Amendement Mirbach a», wonach die Abgabe gegen Sicherheit gestundet wird, für eine dreimonatliche Frist aber auch ohne Sicherheit gestundet werden kann, falls kein Grund vorhan den, den Eingang der Abgabe gefährdet zu sehen. » r, , e»> rt a. ist. M«I. 0rc»i« K»,LI>. si»„»,i,a l7!»M. «NN- »arten »S.7». «a»,Ier Eaevter 7»,«». «pr,c. Uu««r. «»Idrrutr 8IM. Ditrutt» tSü.1«. 80rr Rust«« —. Laura —. gest. ««»». I». Mai. grrtit 28I.20. Maat«»-»«-.-. Lamdardru Rar»»«s>». —. Marknote» —. Ung. «rcdlt —. Un„. Wold 101,7b. Arft. Pari». 18. Mal. («Sin».! «ent« 80.87. »nlelde 1V8.4». gtallrnrr S8.Z». Staat«»»»« «»»M. Lomtordcu 17SM. »o. SriorilLtk, —, Sdonier W'/«« ««»»Irr !>7»M. Ottomanen »0«. Neue AnicNir —, rtzrken —. gcst. » on » an. 18. Mal, «orm. II Uhr 1» Min. iZanlol« I87!icr Rnffrn R'/» Stallrnrr SSV« «»«»arden «V* «»»». rtlrkrn 1!»'/«. 4»r»c. sundirte «imerikaner I!»'/,. «droc. Un»ar. Äoldrenie 8t0/,- Oeltcre. Gold» rcnte 8S. «reu». <!o»i'ol« I0L'/». E»>ir>«er 73'/,. Nene E»>,vicr !>!?/.. ««»raut. c?»l,ptcr 100-/.. Otlomanbant 10'/,,. Suez - Aktien 79'.. St-auier VL'/z, — Silmmang: Matt. — Wetter: Regnerisch. A m st c r d a m , 18. Mai. Produkte» tSchluh!. Weite» r>ce Mai 22U, Per November 226. behauptet. Rouge» Per M»> 123, per Oktober 122, stcigeud. London, 18. Mai. Produkten, Sidlusv. Weizen und Mehl jcft, ruhig, übrige Artikel träge, russischer Haler schwächer. Wetter: Trübe. Lokales und ZrichsUckjeS. — Zur Verabschiedung Ihrer Majestätcn des Königs und der Königin, die gestern Vormittag 10 Uhr 25 Minuten nach Sibvllcnort sichren, hatten sich ans dem Perron des schlesischen Bahnhofes Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit dem Major v. Stieg litz, Sc. Durchlaucht Fürst Heinrich Xlv. v. Reich j. L. mit dem Adjutanten Hanptmann v. Schwarzkvpff, Se. Exc. Kriegsmiiirster Graf Fabrice, StadtkoinniandantGeneralmajorO'Byrn. Generaldirek tor Hoffman», Kreishciriptmann ». Koppenfels und Polizeipräsident Schwalch eingefrindcn. Das Reisegesolge Ihrer Majestäten bildeten die Herren Geb. Rath Hausmarschall Graf Vitzthum v. Eckstadt, Kammerhecr v.Minckwitz, Flügeladjutant Oberstleutnant p. Schimvsf und die Hofdamen Gräfin Einsiedel und Frl. v. Earlowitz. Se. Majestät trug schwarzen Gehrock, Helles Beinkleid und schwarzen runden Hut, während Ihre Maiestüt hellbraunes Reiielleid mit dunklem Jaquct angelegt hatte, in der Linken einen Strauß frischer Maiblumen haltend. — Vorgestern Abend traf Se. Kgl. Hoheit der Erbgroßherzog^A von Oldenburg hier ein und stieg im Hotel Bellevue ab. 8 A. Der Aufenthalt wird bis Anfang nächster Woche dauern, wo Se. Kgl. Hoheit mit Gemahlin eine Kur in Marienbad beginnen werden. A H j — Generalleutnant v. Holl eben gen. v. Norman» erhielt Z-S , das Großkceuz des Kgl. bayrischen Militär-Verdienst-Ordens. , — Se. Hoheit Prinz Albert von Sachsen-Altenburg , begiebt sich heute mit Gemahlin nach Haag in Holland. , - Bergrath Prof. Dr. Winkler in Freibcrg wurde als ordentlicher Professor an die Leipziger Universität berufen. A — Der Geburtstag des Kronprinzen vvn Rußland, Alexander AT' Alexandrowitsch, wurde gestern Vormittag von 11 Uhr an m der Z 1 russischen Gesandtschaftskirche, welche durch mehrere Hunderte Kerzen festlich erleuchtet war, durch Meßgvttcsdienst mit B x» anschließendem Tedeum keierlich begangen. ? »' — Die abnormen, wolkcnbruchartigen Regcngüsse, von denen in den letzten Tagen die verschiedenen Gegenden Sachsens heimgefiicht wurden, scheinen in vorvergangcner Nacht ihren Höhe- »«» Punkt erreicht zn haben. Sie haben in derZittauer GegendZZ zu einer Katastrophe geführt, die den bcdaucrnswerthcn Ereignissen Z S von 1880 zu vergleichen ist. Wir erhalten aus Zittau folgendes Z c» Telegramm: „Die Hochfluthen der Mandau n»d Neiße haben einen » »r große» Theil der Zitlaner Gärten verwüstet. Der Schaden, den H ^ das Wasser an Wegen und Gebäuden angcrichtct, ist gleichfalls Z I groß. Die Orleanüsabriken haben durch das Wasser ebenfalls ge- litten und feiern. In Wittacndorf sind 8 Bc'cnschcn ertrunken, die > Hirschselder Flachsspinnerei steht noch unter Wasser. I» Seifers-2.»- don und Ditrelsdorf wurden mehrere Häuser mcggeschwennnt. ß" § Militärische Hilse ist bereits von Zittau aus nach Scishennersdorf und Hirschfelde abgegangen. In Warnsdorf kam zn der Wasser- » S nvtli noch ein Brandunglück, indem während der Ucberschwemmung ' durch ungelöschten Kolk im Hanse des Wenzel Kaupa Feuer aus brach. Der Bahnverkehr nach Görlitz, Reichenau, Bischofswerda' ist unterbrochen, Zittau also vollständig abgeschnitten." — Von c»i-> derer Seite geht rms folgender Bericht zu: Die Nacht vom 17. zum 18. Mai war für die Zittauer Gegend eine geradezu fürchterliche. Nach anhaltendem Stromregcn am 17. van 4 Uhr Nachmittags an und nach heftige!» Gewitter von Abends 8 Uhr an stieg das Wasser in den Bächen und Flüssen so, daß es gegen 12 Uhr Nachts allenthalben aus den Ufern trat. Besonders die Mandau erreichte eine Größe, wie sie ohne Eisgang kaum da- gcwcsen sein möchte. In Hginewalde, wo die Mondän das breiteste und tiefste Bett hat. trat der Fluß gegen 1 Uhr aus seinen Ufern und überschwemmte Wege, Gürten und Flurstücke. Häuser am Ufer standen bis an die Stubenscnster im Wasser oder waren ganz umspült und von allem Verkehr abgeschnitten. Die Feuer wehr und andere Männer waren bemüht, Leute ans den gefährde ten Häusern z» tragen. Die Flnth behielt ihren Stand bis nach 4 Uhr früh. In Großschönan, Warnsdorf und Seishcmicrödorf sind kleinere Gebäude, Schuppen u. dergl. mehrfach weggerissen, in allen Orten aber ganze Zäune, Blumen- und Gcmüsevectc, Mer- stncke weagespült, Bäume entwurzelt und fortgeführt worden. In Hainewaloe hat der Strom ganze Thcilc der erst mit großem Kastenaiifwande hergestelltcn neuen Doristraßc, den einen Theil sogar mit einer über 2 Meter hohen, sehr festen Userinauer und eilemen Barrieren, völlig wcggespült. Die Flutlien brachten Brenn holz, Balken, Bretter, Fässer, Gcbändetheilc. Dachstücke, ganze Zäune und Stege. Haus- und Wirthschnftsgeräthc mitgeführt. ES sicht z. B. in Hainewaldc und Großschönan schlimmer aus, als es da selbst am ll. Juni l880 war. DerSchaden ist sehr groß. — Auch die Nosse n-Siebcnlehner Gegend wurde am 17. durch ein verheerendes Unwetter heimgesucht. Regengüsse stürzten mit solcher Heftigkeit herab, daß Felder und Wiesen binnen Kurzem völlig niiter Wasser standen >md einem See glichen. Tie Fluren von Obergruna und Kleinvoigtsbcrg wurden am härtesten betroffen. Die Mulde glich einem reißenden Strome, der Bäume, Sträucher, Stangen, Brcter und sonstige Gegenstände ans der Umgebung der Wohnungen mit sich führte. Gleiche 'Nachrichten kommen aus Döbeln, Maldheim, Lommatzsch rc. Weiter mewct man uns aus Reichend ach: Dienstag Abend ist hier und in dem benachbarten Orte Sohland am Rothstein ein Wolkenbrnch »icdergegangen, der argen Schaden an Gebäuden, Straßen und Feldern angcrichtct hat. Vieh ist vielfach zu Grunde gegangen, auch sollen in dem zwei Stunden entfernt gelegenen Dorfe Arnsdorf 3 Menschenleben dem Wetter zum Opfer gefallen sein. — Aus Hohenstein - Ernst - thal erhalten wir folgende Nachricht: Unsere Stadt und Umgegend winde am 16. von vielen schweren Gewitter» mit wolkcnbruch- artigem Regen heimgefiicht, lodaß die Schleichen und Gräben der ticfergelegenen Stadtlheile die Wasser" ssclfluthen niSt zu fassen ver- r Nähe der Stadt eingcschlagei». gelegenen mochten. Auch der Blitz hat i» der ohne jedoch besonderen Schaden anzurichlen. Die hiesige Gegend ist in letzter Zeit so von Regengüssen heinigesucht worden, daß in folgedessen die in de» Thälern liegenden Felder wegen der Nässe noch nicht haben bestellt werden können. — Heftige^ wolkenbrnch artige Gewitterregen haben am Dienstag Abend in der Lausitz auch die Beschädigung verschiedener Bahnanlagen herbcigcsiihrt, wodurch auf zwei Linien der Eisenbahiivcrkcbr empfindlich gestört wurde. Zwischen Eibau und Ebcrsbach wurden am Sprcedoricr Ucbcigaiigc die Gleise nntcr- waschcn. Der von Oberoderwitz herannahende, 7 Uhr 35 M.
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