Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187011152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18701115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18701115
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-15
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.11.1870
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
me^> er büß die jetzt noch nicht so weit vorgerückt' ! r-atz sic ibm Hilie und Entsatz tringcn kann oder, wuö viel .srurliche: erscheint. er !>rnde!t nicht iin Zusammenhänge mit derieihen Da» einzige, was Trochu that, ist. daß er auf der Ebene, du vor dem Ment Valerien liegt, die Besatzung von Bans in grötzen» pllstheüungcn erereieren und manovriren lasst. Da die Z^elagerer diese Hebungen, die zwischen ihren Berschan,ungen und den Werken des Mont Valerien vorge- lommen norden, genau zu übersehen vermögen, so darf man wobt aus die Absicht TrochuS schließen, durch solche Manöver rne Aufmerksamkeit der'Belagerer einzuschläfern, um bann plötz- .'.ch einmal die wiederum wie zum Exerzieren hinauögeführten rruppen zu einem Ausfälle vorzuschicken. Solche TäuschungS , kunste werden aber ihren Zweck vollständig verfehlen/ Die „TimeS" vermuthen gleichfalls, daß Trochu in den nächsten Zeiten Ausfälle rasch hinter einander folgen lassen werde, el)e die Hu igersnoü, ausbricht, damit er kräftige und nicht vom Hunger ermattete Truppen hinaussühre. — Was den Kriegs schauplatz im Süden anlangt, so ist Garibaldi, den ein irrthäm licheS Geruch: schon gefangen sein ließ, mit 12,l>00 Mann von Dole nach Belsort abgenickl, welches demnach noch nicht so eng cernirt sein kann, daß es nicht niit der Außenwelt eonununi eirtt. Ferner bestätigt es die Vennuthung, die man auch in Frankreich iiber die Marschrichtung des Prinzen Friedrich Earl hatte, daß der bekannte letzte Präsident des gesetzgebenden KörO per» in Paris. Her? Schneider, die großen Eisenwerke, die ei? in Macon besitzt, an eine amerikanische Gesellschaft verkauft' und die Flagge der Vereinigten Staaten aufgepflanzt hat. Macon lieg: nördlich von Lyon an der Eisenbahn nach'Dijon; Schneider erwartete daher auch einen baldigen Besuch der 2. Armee. H Zn Lyon selbst ist eine Sektion für Barrikadenbau errichtet/worden. Das Anschivellen der Rhone bestätigt sich, ebenso ist die Loire angeschwollen und auf weite Strecken da- durch schiffbar geworden. — Die von Keratry in der Bretagne zusammengebrachte Westarmee soll die Bcstimmung haben, nach Deutschland eingeschifft zu werden. Das klingt nicht sehr glaub-, würdig; wahrscheinlicher ist es, daß, als Keratry vor Kurzem in Tours mit Gambetta conferirte, er ein Znsammenwirken mit der Loirearmee verabredete. — In neuester Zeit ist ein Ereigniß von der größten Tragweite eingetreten. Rußland hat sich von dem Pariser Vertrag, den eS nach dem Krimkrieg ein ging, einfach losgesagt. Es erklärt sich nicht mehr für gebun- dien an derselben und beansprucht das ihm durch den Pariser Vertrag untersagte Recht, auf dem schwarzen Meere Kriegs schiffe zu ihilken. Rußland ladet nicht blos zur Lleränderung HßlandIchr geeignet scheint. Das Wiener Blatt wittert in diesem Schritte den Preis, den Preußen für die ihm in dem jetzi§n^Kriege bewiesene wohlwollende Neutralität an Rußland zu .zahlen hätte. Eingeleitet wäre dieser Schritt durch die hohen Ghrenbezeugun.entweiche die beiden preußischen Prinzen zu wiederholten ialen von Rußland erfahren haben. Wir'möch ten dieß nich: glauben; aber es wird der größten Energie d?O europäischen Großmächte bedürfen, eine» größeren Eonsiict zu: »ernmden. Versailles. 'Ofsiciell.)" General v. d. Tann meldet,' «daß sein Verlust an^-Todten und Verwundeten am 0. d M.' 42 Offiziere und 667^Mcinn beträgt. Der Feind giebt in einer r officiellen Nachricht seinen Verlust auf 2000 Mann an^ ». Podbielski.'^ch, Aus Les ErrueS vor Belsort vom gestrigen^ Tage meldet General vi.Treskow: L'Fsle für Doubs (2l Meilen' südwestlich von Vlontböliard und Cleriml l Meile südwestlich von L'Jsle wurden nach zwei kleinen Gefechten am 12. besetzt. Die Mobilgarden find nach Süden abgezogen. Eine unterminirte Brücke wurve entladen Von Franctirenrs ist nichts zu sehen. Seit zwei Tagen Schnee. Brüssel, Sonntag, 13. November, Morgens.' Die „Jndrpendance beige" meldet, daß Garibaldi sich an: 3 d. M Abends in Macon befunden habe, von wo er sich nach Ehagey und hierauf nach St Jean - de - Losne begab. Seine Söhne sollten ihm im Laufe der Nacht mit Mobilgardcn unv drei Bataillonen Franctirenrs folgen. /Dr. I. Brüssel, Sonntcuz, 13 November. Aberrvs. Nachrichten aus Lille zufolge hat sich Gambetta nach Orleans begeben und eine Proclamation an die Loirearmee gerichtet, in der es heißt . „Euer Murh und Eure Anstrengungen haben dm Sieg herbei- geführt. Ich bin glücklich, Euch vcn öffentlichen Dank, die Belohnung, welche die Regierung deeretirt lM, zu überbringen. Unter vorzüglichen, Euer würdigen Führern habt Ihr Manns zucht und Kraft wiedcrgefnnden. Die Einnahme von Orleans .cigt, daß Frankreich es versteht, eine», in der Geschichte un erhörten Unglücke durch kräftige Offensive zu antworten. Ihr seid auf den, Wege nach Paris; Paris erwartet uns. Er kennet, die Feinde verdankten ihre Ueberlegenheit der Zahl ihrer (»beschütze Als Soldaten gleichen sie Euch weder an Muth, noch an Hingebung (!!,. Findet die französische Kriegswuth wieder, welche das Vaterland retten »mß. Mit Soldaten wie Ihr, wird die Republik siegen. "Dr I. München, 10. Nov. llm'cre preußischen Gäste kamen zur gestrigen Vorstellung von Hcvie'S „Eolberg" im k. hoi- und Nationalwcatcr wahrend deö zweiten Actes. Es waren für sie die ersten vier Reihen des »Parguctö, vier Logen im dritten Rang und sür die Offiziere Sitze aus der Gallcrie Noble rciervirt. D,rS t^rttlotifche Stück fand großen Anklang; insvclondcrc folgte. terRebc des Rectors Zipielino vor dem Kttcgoraw. >vo der alte Schulmann auö der griechische» Geschichte nack'wcist. wie taS Höchste nnr vom „Volk in Waffen" geleistet werten könne, minutenlanger stürmischer Beifall Die Königin Mutter über reichte heute Vormittags bei Emvfang der vreußijchcn Militär EScorte fetwa Ib» Mann mit -1 Offizieren und st» Untcroist- zieren) eigenhändig einem Jeden derselben ein Geschenk, bcstcl'cnd in Leibwäsche, Eigarrcn. Tabak, Eigarrcnipltzrn lind Tabakö pfeifen Von dem Ecniralccmitce des Laiikcomilfsvercins erhielt jeder Soldat I (rinthalcrstück, jeder Uistcroifizier l lweiwaler. stück zum Andenken a» die Statt München Be, mrcm Weg. gange wurde die Königin-Mutter von der im Portale ausge stellten Mannschaft mit den lebhaftesten Hochrust» begrüßt. Die „N. A. Z." schreibt über die Kämpfe bci Orleans un ter v. d. Tann: Die Vorrückung der Loirearmec am rechten User der Loire aufwärts scheint am 5. oder «> t. begonnen zu haben, anfänglich jedoch nur sehr langsam von Statten gegan gen zu sein. Am 7. d. stießen die beiderseitigen Vortruppen l>» Walde von Marckienolr. ncrdivestiich von Bcaugench, zummmcii, ein Rencontre, das die ersten srangewchkii Beriete unter der Bezeichnung deö GrfeckstS bei Poiölh rriväbnstn, und am v. November hatte fick, General v. d. Tann, dessen Truppen schon am 7. nndst. eonccntrirtcre Au,stkNniigcn emgenoiiuncn zulmben sckreincn. angesichts der feindliche» Ueberlegenheit zuerst zum Rückzuge biö zur Elmusice vo» Orleans »ach Ehatcaubu», auf welcher die nach letzter»! Orte dctachirt gewesenen Truppen zu ibm stießen und dann diö Tour» an der Straße Orleans Paris sich cntlchlosscn. Die Versuche der Loirearmec, diese Bewegungen des v. d. Tann'schen EorpS durch fortgesetzte Anariffe auszuhaltcn und daö deutsche EorpS zur Auuahmc eines Treffens zu zwin gen, sind gescheitert, und wie empfindlich den Franzosen dies Mißlingen ibrer Absichten sei» muß. zeigt nicht nur die That- sache, daß sie seit ist Stunde» nichts mehr von sich höre» und sekc» lassen, sondern auch die in französischen Berichte» fast unerhörte Bescheidenheit, mit welcher die Protlamation deö Generals AurelicS de Paladine über die Vorgänge am st. d. sich auSsprlcht. Paris. Der Berichterstatter der „Dali» Newö" schreibt unterm (». »November: Also habe» wir den Waffenstillstand ab gelebtst. und eine Gelegenheit vorübergchcn lassen, die vielleicht nie wieder kouunt. Die össcntiichc Meinung war bereit, eine Beendigung der Belagerung last unter jedweden Bedingungen anzuiichmen. General Mocl'n und seine Eollcge» batte» jedoch nicht den Muth, ibrc» Namen unter ei» Aetcnstück zu setze», das inan ihnen später in'S Gesicht geschleudert leiben würde. Einem Freunde von mir, welcher Trochu aus die Hoffnungs losigkeit jedes Widerstandes ammcrksam machte und in ib» drang, nachzugkde», erwiderte dieser: „Ich werde nie eine Eapitula- tion imterzcichiien." Dieser Ebrcnmann ist so hartnäckig, wie nur schwache Mensche» es sein könne». Seine Eollcge» sind so selbstsüchtig, wie nur französische Politiker cs sein können. Seit Beginn der »Belagerung habe ich einen Tag von so allge meiner Niedcrgcschtzrgcnhcit nicht geselle», und in der Armee ist das Geiillll der Verzweiflung noch stärker. Möglich, daß meine Prophezeiung falsch ist, aber meiner »Ansicht nach wird Vinnen ganz kurzer Zeit ei» so allgemeiner Ruf »ach Frieden laut werden, daß keine Regierung ihm widerstehen kann. Wenn die wirkliche Lage der Provinz bekannt gemacht wird, dann wird man die vollständige Hoffnungslosigkeit noch nicbr cin- scben. Stach angcslclltcu Berechnungen reicht das Feuer der preußischen »Batterien in Sövrcö und Mcudon biö »ach dem Marsseide. Die Geschütze von Montrctout würde» »Bomben nach den EbampS Elvst-eS wetten, aber man glaubt, d-iß Va lerien sic bald zum Schweigen brlngcn wird. Aus guter Quelle höre ich. daß frisches Fleisch gegen den 20. t. alle sein wird. Gestern wurden alle die verborgenen Schätze am den Markt geworfen, die man am'gebänft hatte, um großen Profit daraus zu mache». Heute sind sic wieder verschwunden. Lammstcisch wird in ziemlich starken O.uantikätcn zum Verkäme angevotcn, und cü ist nur merkwürdig, daß gleichzeitig die Hunde immer seltener werden. 7. »November. Mit »Ausnahme der extremen Organe drücken alle »Blätter laut ihr »Bedauern darüber aus, daß der Waffenstillstand nickst zu Stande gekommen ist. Für die nächste Zeit erwarte ich eine» starken Ausfall. Man wird den Versuch mache», die preußischen Linien durch die zweite »Armee zu durchbreche». Daß der »Versuch mißlinge» wirb, ist wobl keinen »Augenblick zu bezwestclu, und kann wird der Ruf nach Frieden so stark werden, daß die Regierung sich genötbigt siebt, ibm ernstlich Gehör zu schenken. Auch die Engländer stehen endlich im »Begriffe, die belagerte Stadt zu verlassen. Mr. »Lashhuriic '.'dcr amcl stattliche Gesandte, bleibt hier.-^Er hat sein »Bcstcü^gethan, die Regierung zur A»»ahmc des Was- tcnstillstandcS zu bewege»? und hat ihr deutlich gesagt, daß sie ohne »Aussicht aut einen günstige» Erfolg »Baris nickst ausopsern sollte. "Er.ist über.ihren Entschluß m »Verzweiflung und er wartet daö Schlimmste. !* äsOSLrvLW- »a- * Eine höchst originelle »Annonce findet sich in londoner »Blättern, die wir der Merkwürdigkeit wegen mittheilcn:L'„Für .kleine Leute.^Jedermann (»Mann oder Frauenzimmer», der seine Gestalt in » der Höhe oder Shimnetric vermittelst einer Deiner-. Zcnöwerthcn phpsiologischen 'Entdeckung auözudchnen wünscht, möge ein mit seiner Adresse versehenes frankirtes Evuvcrt an Eaptain F. Stafforv'auo den Vcr. Staaten in Eburch Tcrrace, Rentish Town, London, cini'cnden." °»<ES solle» »Beispiele vor-, 'gekommen sei», avo.die.Pcttassrr derartiger aus die Empstndl lictsteit mancher »Personcn^spcculircndentcn'»Anzeigen nur dar aus auögiiigcn, ciue Lammiung brauckwarcr Freimarke» anzü- Icgcn, die wirklich »Milbe -und Kosten vergütet.- Die Menge macht hierbei wie in/viele» anderen Dingen die Spekulation einträglich.'. ..... " ' ' » * Da hört der Gurkenhandel auü 'O Während wir in die- iein Iabrc uns über die allzugroße »Billigkeit und Güte der Gur ken gerade nickst zu beklagen hatten, io erfahren wir auö Ungarn,' daß dort nach Ende Oetover ein Schock Gurken sür »»/-Kreuzer, also tür 7 Pfennige crtaust wurde. Die Landwirthe nxircu über diesen Segen nicht sehr'erfreut, weil sic ihre Waarc nicht an den Mann bringen konnten. »An einem Markttage tvaren I00.1M0 Schock amgttahre» und da hörte eben der Gnrken- hantcl am. --zr - » - - '»Venningen. > October. Ein gewisser SN »Bader von hier, der sich, ohne Krüppel zu sei», blshci mit einer Dreh orgel seine» Unterhalt erwarb, verkaufte diese und verwandelte ten Erlös in Schnaps :e. Hieraus stellte er an die Gemeinde das »Ansinnen, ihn zu ernähren, wmde aber von Bürgermeister Hunt natürlich adgewicien. Er entfernte sich, hieb sich die Finger der linken Haut ab und kam wieder, daran» pochend, daß die Geineinte ihn im» ernähren müsse. Ter »Bürgermeister wies den »Vagabunden abermals ab und fragte ihn, was er mit dein »Pistol 'beabsichtige, das er soeben geladen habe. „Ich schieße heute einen Hunt l" soll tic Antwort gewescn sein. »Am Samstag iuckstc »Bader den »Bürgermeister Hund wieder aus, wurde seiner in einer Wirthschalt ansichtig und drückte sofort ein »Pistol aui bin ab. Der Getroffene ist lebensgefährlich verwundet ' St » S dem ..»Potsdamer In tc l l i ge n z b l a t t" bringt Johannes Schere in seinem neuen »Buche: ..Farrago" <L. 4>G, zur Eharaktcristik folgende junkerliche Erklärung, die denn dock. Alles übersteigt, was man von jener Seite iür mög lich gclxitten hat. »'„Seit längerer Zeit drängen zahlreiche Un genante in der Schweiz, England, Amerika, Australien und anderen mehr oder weniger anrüchige» Ländern den Hülis vereinen zur Untettiützung unserer »Armee Beiträge ans. ohne sich auch nur die Mülle zu nehmen, die Summen in deutscher Münze auöznrechsicn. ES sind dies Leute, die wir im Jahre der Schande aui jeder Barrikade gesehen, aber leider- nicht getroffen habe». ,We»n auch keine gesetzlichen Mittel vor-' banden sind, diese »Amnaßmig zu bestrafe», so hoffe ich wenigstens, daß die allguncine Entrüstung alle preußisch» Vereine be '.> wegen wird, solch'Igsttiac Gaben'ahzulchnen. Gr. v. Finkenstcine" ^ ' lieber de» Scharssin». bic Anlzänglichkcit und oftmals» Dankbarkeit der Tlsterc -ru de» ihnen wohlthncndcn Menschen sind schön unzählige Mittbeilungen erschienen. Einsender Dieses, erlaubt sich deslRlb, auch einen kleinen"Llcitrag zu ten Ge ' schichten deö Thierrcichs aufzustcllc», umsomehr, da derselbe die oit verachteten und tür falsch geschilderten Katzen betrifft. In Sebnitz machte neulich eine fremde, herrenlose Katze einen »Be such in dem Hanse des Herrn D. und erhielt hier einen kleinen Imbiß, woraus dieselbe wieder verschwand. »Anderen Tageö wiederholte daS Tlstcr kiese Visite, erhielt wieder ihre »Nahrung und die Gntmüthigkcit der braven Hausfrau bald erkennend, stellte sich die Katze täglich einige Minuten zur Kost ein. - »Aus einmal hörten die Besuche aber aui, die Katze kam nicht wieder und man glaubte, sic sei wob! wcggeicmacn oder umgekommcn. alö plötzlich nach drei »Wochen an der Stubcnthilre deö Herrn D. ein Kratzen vernommen wmde. Zur großen Verwunderung der Insassen erschien die nämliche Katze, brachte, wahrscheinlich auö Hanibarkeit sür früher et»allcnc Kost, rin niedliches schwarz- toelßcs Kätzchen !,n Maule geschleppt »nb setzte cS in Mitte der Stube vorsichtig nieder. Hierauf entfernte sie sich wieder »n> kebrte »ach einer halben Stunde mit einen» zweiten nnd dam-, mit einem dritten Kätzchen zurück, welche Kleine» die »Alte als »Nachkommenschaft prascntirte und woist vorauosctzte, daß ib,c Junge» eben so gut verpflegt würden, wie sOiber sic selbst, n»no denn auch geschieht. 'Mittel gegen Rheumatismus. Vielen Lesst» dürfte unbekannt sei», daß dein »Bienenstich eine große Heil krast gegen den Rheumatismus innewohnt. »Dem Elnsende: Dieses Ist rin Fall bekannt, in welchem ein Mann von hei tigem Rheumatismus im rechte» »Arm geplagt wurde, so daß er die Hand kaum bi» aus den Kops beben konnte. Trotzdem mußtc er eine nicht atiszusckstevcndc Operation a» einem Biene» stocke vornehmen und erhielt einen sehr empflndlichcn Stich unter den Daumen des kranke» »Armes. Rasch trat die gewöhn iiche Gcsck'wulst ein und verbreitete sich von der Hand auch VIS in den Arm. In dem Maße aber, wie sic sortschritt, ja fast noch schneller, verschwand aller rheumatische Schmerz auö dem »Arme; binnen einer kleinen halben Stunde war derselbe völlig davon befreit. Nach »Verlaus von einige» Monate» litt derselbe Sinn des Mannes nack' einer heiligen Dmchnäst'ung wieder a» Rheninatisnms; derselbe ließ sich nimmchl absichtlich aus tic Oberhand steche». Der Erfolg war ganz derselbe: alsbaldige Geschwulst und Verschwinden des rheumatischen Schmerzes »ach kaum 15 Minute». Herr Schmitt, Rcdactcur der „Eick, släkter Bicncnzeitung", sagt in derselbe» allenfalls, daß er durch ein paar tüchtige Bienenstiche in wenigen Stunden vo» einem hartnäckige» Rheumatismus im »Arme geheilt worden sei. ' Ofsc» dach, <». November. Heute Nachmittag hatten fünf Mitglieder des hiesigen Rudcrvcrcinü eine Fahrt auf de», hochgchcndc» Mai» liniernominen, welche unglücklich verließ indem bci unrichtiger Lenkung des »Boote» dasselbe an der Schiffbrücke in Trüinmer ging. Zwei der Ruderer retteten sich auf die Schiffbrücke, während die drei anderen mit einem Rest deö BootcS ninschlugcn und in die Flutben stürzten. Einer derseldcn ertrank, während die beite» andere» sich durch Schwimmen rettete». ' Der »Arbeiter Kind war angeklagt, in dem Lokale des GastwirthS Schlüter in »Berlin vier Scheiben zerschlagen und dadurch daö Vermögen desselben vorsätzlich beschädigt zu haben. Er ist deö »Vergebens geständig und vcrthcidigt sich folgender maßen: „Ick habe die Scheiben zerschlagen, de» iS richtig, aber wer bätte da nich ärgerlich werden sollen? ES war ein Streit bei Schlüters von wegen den Krieg entstanden und da sagten welche, wir werten am Enke dock' noch von die Franzosen Keile kriege»! »Na, wie ick de» hörte, sing mir das Blttt an zu wal len; ick kennte mir nick' halten. »Wat — ries ick — wir von die Franzosen Keile kriegen? niemals dieses! — da schlug ick au» »Berger in die Fenster und dachte: So wie ick die Scheiben zerschlage, werden wir die Franzosen zerschlagen. Des. mein: Herren, iS die reine »Wahrheit; ick habe die Scheiben zerschla gen. aber bloß auö Liebe vorö »Vaterland." Der Staatsanwalt erkennt an. daß der Angeklagte in patriotischer Aufregung ge bandelt habe und deantragt, unter »Annahme mildernder Um stände. die gesetzlich niedrigste Ltraie auszusprechen. Der Ge rickstshos schließt sich dieser »Auffassung an und erkennt auf einen Lhcster Geldbuße oder einen Tag Gcsängniß. (Volksztg.s II- ' Die Stadt StaniSIau in Galizien wurde, wie dir Grazer „Tagespost" einem »Privatdrieie entnimmt, am vorigen Donnerstag von einem Schwarme von 21 »Wildschweinen über fallen, welche in einem Rudel in die Stadt cinbrachcn, cinni großen Holzwagcn mnwatten, mehrere Menschen verwundeten und erst, alö unter sic geschossen wurde, sich verweil ten. Drei Stück wurden erlegt, ein Eber verlief sich in ein -Hauö und wurde lebend gefangen. Der Rest entkam auf der andern Seist der Stadt ins Freie und mackste sich nun über die Nächstliegen den Ortschaften her. Im »Park des Grasen »Borkowöki wurde rin Mädchen von ihnen getödtet. Nack' Mitweilung eines preußischen Otflzicrö (»AugenM acns ereignete sich am Sonntag »Nachmittag am demForbachrr »Bahnhöfe eine entsetzliche Scene. Einen dort cingesahrenen. stark. besetzten Zug französischer Gesungenen umringten sofort nach hem Stillbaltcn eme Masse Eivilisten, den hungrige» Soldaten Speise und Getränke bietend. Eine große »Anzahl derselben stieg aus den Wag m auf die Schienen, daö freundlick Gebotene in Einpiang ncbmcnd. Als die Haltsriss zu Ende, ertönte'daö Signal zum Weitersatzren und der Zug setzte sich langsam in »Bewegung, während die Soldaten noch immer iu die »Waggons strebten. Mehrere stürzten bci der ztinehmenden Schnelligkeit des Zuges herunter, obne Schaden zu nehmen. Ein Mann jedoch gerieft, so unglücklich unter die Schienen, daß er von ten Nädern buchstäblich über den Lenden entzwei ge schnitten wurde. - ' Tanz »AI du m sür 1^71 von Anw» Wc»llcrsstin 124. Jahrgang.l »Verlag von »B. Schott'S Söhne in Mainz. Dieser Jahrgang deö seit einer langen »Reibe von Jahren dem niusikaliichcn Publikum.ließ gewordenen TauzalbuinS zeichnet sich durch eine eigcisthünilich: pocstcvoUe Stimmung aus. Die ».Melodien sind immer einfach und ungcsuckst und eö dürsten oie Stücke: „Engclrelgen". -,'Hcunatklängc" und „Liebeslieder" zu dem »Besten gehören, was der fruchtbare Eompcnist bisher geschrieben bat Die »Ausstattung ist wie immer ebenso corrrct wie elegant. ' Die Magd. Ztg. schreibt: Gestern gegen »Abend wurde uns im Zeltlager aui dem Eracauer »Anger eine llcberraschung eigener Art zu Tbctl. Im »Begriffe, dasselbe aus der östlichen Leite zu verlassen/hörten wir ungefähr llx> Schritte vor uns die „Wacht am Rhein" von nicht Ungeübten singe». In der Meinung, daß Wachtinatuischasten oder vielleicht einige von dem im Läget anwesenden »Publikum dies in Scene gesetzt, träte» wir, dem wirklich hübsche» Vorträge zu lauschen, naher und bemerkten, wer beschreibt unser Erstaunen — französische Sol taten ttünf waren cö> bin und her wandelnd unser RbcinwachtS lied singend. Jedenfalls waren cs Elsässer.^,'. '' DiScretion. Weberflasse »S. L. Staat. IlKstp INUIU'P Marienstratze 22, Sekt der Maraarethenaasse, empfiehlt heute von 10 Uhr an später verschiedene Sorten DM" S >'»*«'Is«- us Ml. IWF. Außerdem vorzüqliches ^ vom KeldschlöMeu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)