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Dresdner Nachrichten : 12.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-12
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.04.1881
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lvv 1881. .r «rt?» Ploe «iinelne Mumm. >0 Pia«. »ist-,«38000 >tl«m»l. sillr dirRückqal- cingelandlerM«. «uirrchi« >»«chi iiq dt« Nkdaclio» »tÄU vcidwdltch. rlnIeeaten-Aniialimc autwärl«: »««I»»sl»t>> u. »»«>«« tu Qam< I>u>«. vcrlt», Wieu.Sktvjig.Ästel, itzietiau, graiiliurta, M, — i»u». M«si« tu «nii», Selpjia, Wien, komburq. tzrunitz»! a,M,, Mü„. che».- Taudt <S «». iiiFlanIsuit U,M. — ivureaux d. „Anvaltde», d«»k".- U»,»», I.n»II«-,i>uUIe- 4 o«, in Palte, Tageßkatt für Uokitik. Iliilerhirltling,Gekchiistsverkchr. Sörse»bericht,Fremdeulistt. 86. ^ «ku»edt,»r,» Seche,»»««,:,«, »k »sier„sie «e.» »«» S,chS7M»I. — Der Raum einer eins»»!«,«» »etttjetie r.tietlLPI,,. itt^«f,M die Zeile Ä PIge. «Ine „raniie »ll, da»»«chsi- tä«i,e ctrichei«, der J»l«r»t> wird nicht ,e,«»««- »u»wärtt,e A»none«»> »ustrd»« do» ni>» undetaunrenFirmea und Perionen inseriren wir nur gegen Pränumerando-Zahluug durch Äriesmarten oder PojiciniLiilung. Acht Ltlden tolle« iS Psge. In serate iür die Moulage-«ummer oder »ach einem ^eftloge die Petit- teile 20 Psge. I 25 LneL^en Mä 25 LouvertL, ^ III vutrlisolts» lk'orrurcr. AI Ä mit lltonogrsmmon <2 holiczliism Iluolislahon. vorsefflumiviis, P » vsrpluckt in oiuvm vlotz'auwu ttttitvn, I Llarlc. — tln.^or Iß U Lortimont Iwstolrt au» 212 vorüeliimiviivii g/uiio^l-ainiiil.-ii. Ä ^ «LoiiitiviiLtiuüso ei. Ikril'^OU 8o,,iiic!iisOuMo tt ^ M t-oliliauu I, n >l,-r tio ,, >> !>-„ I> l rollII! >7^2 'S Zürich. Die aiigeschenitcii Männer deS Kantons erließen eine» Auirus zur Un terzeichnung einer Petition. um taö 'Aerbot deS Soziallltenkon- gre»'co iür nächsten September hcrbeizu ühren, lamir nicht Zürich Nr. IO '. srs-r»sr^2 a Sic Nlidtriniigkil-Mrik Ispeten von clau billigste!» bis nu clen tviustou (iattungsi ^ Z »I»1 xt« r >,»«I v ktliie-t^r SSEi-« MM. »N». »M INN^rir,, jjj ^.--7» beiiueie't sieb j^t/.I iuelom nvu e-rbautou 0l iinäsUicie !h A !l ä Itö«ir>>il!-i ö< !i0r !>ttit>iit) 77». ^ H der Luiiimciviab ter'Auölüntcr werte, welche die'Attentate vcr-' ! bcrrlichc» »nt neue vorbcrcitcn. - ^ P a r i 0. Die .Wammer lehnte mit 274 eieüer. 72 Stimmen >tie ge.icn ten Pariser woiljeit'räiekt ilerichietc Lchicvortnuna ab eleu billigste!» bis /u elvu teriustv» Ollttungs», « Z »»»«xt« r iinel so /u boeloutvnel be-rsligosotlit«» i're-ison. vuipivblou ^ <^«i>8inüLL«r, !, Itk (»lleiist 6e-n, tie-cngpIiUn). unt ertbeiite der!tleüicru»Z in terruniSassairc einPertauenSvotum 2ltben. Die ^icaierung vcrwirit den Verschlag cer Bot- schaiter nicht ganz unt stellt weitere Beringungen, die ncucLer. ! hantiuugcn bcrbeiflll'lcn würten. Witterung vom N. April: Barometer naä viitar viiold, Malisirate N>. iNbds.nlI.) 7V4 Mill.. lengelirin 4 MiU.-,c,a>lc» Tdcrmomclogr. n. v-canm.: »e," W., nicdr. Lemp. 0 W.. höchste Lemp. ll 0 Ost--WlNd. «edeclt. Aussichten für ten 12. Avril: Vorwiegend später Aieterschläge. trübe, wärmer, Lerantwortlicher Redacicur iUr PllttlhchkA N'. Emil vicrcv i» Dretd'u Trotz der volitischen Erregung, die in Folge des sranzvsisch- tunesischen Kriegskonsliktcs dlwch ganz Europa geht, weil England wie Italien der verstärkten Stellung Frankreichs in Tunis miß günstig zusehen, nimmt doch die sozialistische Assaire in St. Peters burg die ganze öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch. Weniger die klar vorauszusehende Berurthcilung der 'Attentäter durch den Gerichts hof — sie werden kurzer Hand gehenkt, wie sic cs verdient haben — als vielmehr die Stimmung der durch den Prozeß uncrschrcckten Nihilisten ist in hohem Grade auffällig. Mitten in den Prozeß hinein erschienen in Petersburg am Hellen, lichten Tage in Tausen den von Exemplaren in den Straßen, aus den Quais und in den Eafös plötzlich verbreitet, zwei Proklamationen der Nihilisten, die sich durch Form uud Fuhalt, weil sic zum ersten Male ein positives Ziel der Bewegung aufstellcn, von früheren schwülstigen Akten stücken der Verschwörer beinerkeuswerth auszeichnen. Die an den Kaiser gerichtete giebt diesem ehrerbietig den Titel: „Ew. Majestät. Die andere ist „an Europa" gerichtet. Letztere beginnt: „Durchdrungen von den Idealen der 'Menschlichkeit und Wahrheit, blieb die russische revolutionäre Partei lange Jahre auf dem Boden der friedlichen Propaganda für ihre Ueberzeugung stehen ihre Thätig kcit überschritt niemals die Grenzen, welche für die persönliche und gesellschaftliche Thätigkeit in allen Staaten Europas ohne Ausnahme bestehen. Dafür dankte ihr die russische Regierung durch grausame Verfolgung; nicht vereinzelte Persönlichkeiten, nein, Hunderte, sa, Tausende sind in den Gefängnissen, in der Verbannung, in den Bergwerken zu Tode geguält. Tausende von Familien sind vernichtet und endlosem Jammer preisgegeben worden. Zu gleicher Zeit ver mehrte und stärkte die russische Regierung die Burcaukratie bis ins Unglaubliche und ließ der Spitzbubenherrschaft freieste Hand. Ver armung, Hunger, Entsittlichung des Volkes durch die Beispiele leichter Bereicherung und dadurch hcrvorgerusenc verkehrte Weltan schauung — dieses alles zusammen mit einem fürchterlichen Druck auf den Volksgeist war das Ergcbniß der Handlungsweise der Regie rung. Ueberall, in allen Ländern, gehen Persönlichkeiten, zu Gründe» aber nirgends ans so kleinlichen Ursachen wie hier m Rußland, überall fallen die Volksintereffcn den herrschenden Klassen zum Opfer, aber nirgends brüsten sich diese mit größerer Härte und größerem Ennismus als hier. Gesagt, gehetzt, durch die herrschen den Bedingungen in die Unmöglichkeit verletzt, ihre Ideen durchzu- führcn — betrat die revolutionäre Partei allmälig den Weg deü thätigen Kampfes gegen die Regierung, indem sie sich daraus be schränkte, mit der Waffe in der Hand die Agenten der Regierung abzuwehren. Die Antwort der Regierung darauf war die Todes strafe! Es wurde unmöglich zu leben, cS blieb nur die Wahl zwischen moralischem und plmsischem Untergange. Das sch»iählicl,e Dasein von Sklaven verachtend, entschloß sich die russische sozial revolutionäre Partei, entweder unterzugehen oder den Jnhrlninderte alten Despotismus, der daS Leben des russischen Volles erstickte, zu brechen. In der Erkenntnis; des Schadens, den der russische Abso lutismus bringt, eines Schadens, der nicht allein Rußland, sondern die ganze Welt trifft, über welcher dieses Sustem drohend schwebt, begann die Partei den Kamps gegen die Grundlage des Despotis mus zu orgnnisircn. Die Katastrophe, die 'Alexander ll. traf, ist eine einzelne Episode aus dem Kampfe." Die zweite Proklamation ist persönlich an den neuen Kaiser Alexander III. gerichtet und besagt u. A.: „Woher stammt die Notlnvendigkeit des blutigen Kampses? Daher, Majestät, daß ivir jetzt keine Regierung in des Wortes bester Bedeutung haben! Eigentlich sollte die Regierung die Vollstreckerin des Volkswillens sein. Bei uns dagegen ist Verzeihung für den Ausdruck — die Regierung zur Mißgeburt einer Ecnnariila gewor den und verdient viel eher als das Exetutiv-Komitee den Namen einer „Bande von Usurpatoren". Wie auch immer die Absichten des Herrschers seien, dieTbätigteit der Regierung trägt dem Wollte und den Wünschen des Volkes keine Rechnung; die kaiserliche Re gierung beschützt offen die schädliche Masse der Spekulanten und Ausbeuter; alle Reformen führen n«r dazu, daß das Volk immer mehr und inehr in die Sklaverei verfällt, immer mehr auSgebcuter wird. Die Regierung hat es soweit gebracht, daß heute die Masse des Volkes dem Elend verfallen ist, der Bettelarmuth, daß die Bürger sogar am häusliclien Herde nicht mehr ohne 'Aussicht sind, daß sie sogar in ihren enMen Angelegenheiten keinen freien Willen haben dürfen. Nur den Räuber schützt das Gesetz, nur den Aus beuter des Volkes die Regierung: der schlimmste Raub bleibt un bestraft, und welches fürchterliche Schickial erwartet den Menschen, der wirtlich an das Wohl des Volkes denkt ? Sie wissen es, Ma jestät, daß cs nicht die Sozialisten allein sind, die man verfolgt, verschickt, ermordet. Ist das eine Regierung, die derartige Sachen schützt? Daher kommt es, daß die russische Regierung keinen mo ralischen Einfluß bat, keine Stütze im Volke, daher gebärt Rußland so viele Revolutionäre, daher ruft eine That wie der Kaiscrmord sogar in einem sehr großen Tbeile des Volkes Freude und Snm- vathie hervor. Ja, Majestät, taffen Sie sich nicht durch Ausdrücke der Schmeichler und Augendiener betrügen: der Kaiscrmord i st in Rußland volksth ü in l i ch. 'Aus solcher Lage giebt es nur zwei Auswege: die unausbleibliche Revolution, welcher man durch keine Todesstrafen Vorbeugen kann, oder freiwillige Beachtung des Volkes seitens der Regierung. Zur Wahrung der Interessen des Landes, um ein unnützes Zugrundegehcn von Kräften zu ver hüten, zur Abwehr jenes schrecklichen Elends, das gewöhnlich der Begleiter der Revolution ist, wendet sich das Exekutiv Komitee an Eure Majestät mit dem Rath, den zweiten'Weg zu wählen. Dann können Sie dreist Ihre Spione verjagen, Ihre Bedeckung entlassen und die Galgen verbrennen. Freiwillig giebt das Exekutiv Komitee seine Thätigkeit auf und die um dasselbe versammelten Kräfte gehen auseinander, um sich der Kulturarbeit zu widmen zum Wahle des angestammten Volkes. Der friedliche Kampf der Ideen wird die Gewaltthaten ablösen, welche uns viel mehr zuwider sind, als Ihren Dienern, und die nur ein Erzengniß der traurigen Noth- wcndigleit waren. Wir wenden uns an «ie, Majestät, hoffen, daß das Gefühl persönlicher Erbitterung in Ihnen nicht die Erkenntniß Ihrer Pflichten, nicht den Wunsch nach Wahrheit ersticken ivird. Die Erbitterung ist sa auf unserer Seite ebenso groß: Sic haben den Pater, wir ^labcn nicht nur Väter, wir haben auch Brüder, Weiber, Kinder, Freunde und Eigenthum verloren! Wir sind bereit, jeoes persönliche Gefühl zu ersticken, wenn rs sich um das Wohl Rußlands handelt! Dasselbe erwarten wir von Ihnen. Wir stellen keine Bedingungen; wir erinnern nur an dieselben: 1s allgemeine Amnestie allen Staatsverbrechern der früheren Zeit; 2) Berufung von Vertretern des ganzen russischen Volkes zur Revision der Ge setze deS Staates wie des bürgerlichen Lebens und zu deren Reform nach dem Wunsche deS Volkes. Sie müssen also auf folgende Weise Dienstag, IS. April. vollzogen werden: 1) Vertreter aller Klassen und Stände ohne Aus nahme werden nach Maßgabe der Einwohnerzahl gewählt; 2) es dürfen keinerlei Beschränkungen weder für die 'Vertreter noch für die Wähler bestehen; 2) Wahlagitationen, ivie Wahlen selbst, müssen frei vollzogen werden, und daher muß die Regierung Folgendes ge statten: a. volle Preßfreiheit, 1>. volle Freiheit der Rede, c. volle Versammlungsfreiheit, >1. volle Freiheit der 'Wahlprogramme. Das iff das einzige Mittel, Rußland arlf den Weg friedlicher Ent wickelung znrttckzusühren. Wir erklären feierlich vor dem Angesichte des Vaterlandes und der ganzen Welt, daß unsere Partei sich in jedem Punkte den Entscheidungen der Volksversammlung fügen wird, wenn dieselbe unter Beobachtung obiger Regeln berufen wird, und ferner, daß wir uns hinfort nie rrgcnd eine Gemaitthat gegen die Maßregeln derjenigen Regierung zu schulden kommen lassen werden, welche diese Volksversammlung cinbernscn hat. Somit, 'Majestät, entscheiden Sic, Sie haben zwei Wege vor sich, von Ihnen hängt die Wahl ab. Wir können nur das Schicksal bitten, daß es Ihrer Einsicht und Ihrem Gewissen die Entscheidung ein gebe, die allein dem -Heile Rußlands, Ihrer eigenen Würde und Ihren Pflichten gegen das Vaterland entspricht. Exekutiv-Komitee, 22. März 1881. Druckerei des VolkswillenS (Narödnaja Wolja), 24. März. Neueste Telearammc vcr..Drrsvncr Nnclir." v. 11. April. Berlin. Der Kaiser empfing heute Nachmittag die am Morgen aus Dresden hier ciugctroffcncn Kgl. säckff. Generäle v. Lschirökp, v. Hoileben und v. Schöubcrg. Paris. Der Protest tes Bcvs von Tunis gegen das Ein rücken französischer Truppen Verein acht tlc Situation unge mein; die »Actio» gegen tle Krumlrs wird jetzt sicher mit einem energische» Vorgehen gegen de» Bev kombinilt. Ein Telegramm »leitet die Berufung tcS Generals Hussein, eines fähige» OinzierS, durch ten Best. -Hussein wnrte feiner Zelt in Folge pon Unterschlciten erlilrt und lebte seit dem In Italien. Gerüchtweise verlautet, tic sranzösischc Rc- aierung wolle ten General Etzancy mit rein Generalkommando i» 'Algier betrauen. Berliner Börse. Die Haltung wechselt von Tag zu Tag wie 'Aprilwettcr. Heilte war tie Stimmung ziemlich kleinlaut, die Eourie mußte» sich i» der Mehrzahl 'Abstriche gefallen laue». Die Meldruige» von den anSwärttgcwPlätzen lautete» heute frei lich recht unbc'trledigelid; dazu verstimmte auch die chronische Mattigkeit aus dem Montaumarkte. Der Schluß war fester, doch blieben Kredit immer noch 2M>, Franzose» I' e und Lom- darten 2 M. schlechter. 'Bahnen etwas schwächer. Fonds batten gutcö Geschäft, deutsche lest, fremde nicht allenthalben behauvtet. Banken tm Ganze» wenig verändert. Dlöcontogeseiischatt I Proc. schlechter, Leipziger Kredit etwas besser. Bergwerke gedrückt; Laura - t Pror. Indusiriepapicre im Allgemeinen scst, aber geichättöios. Hartman» I Proc. höher. Bewußtsein gekommen und konnte kn Folge dessen den oder die Verbrecher nicht näher bezeichnen. Gestern Nachmittag wurde zur Feststellung der Todesursache die Sccirimg der Lelche Im Stadtkrankenhaulc vorgeiwmmcii. Hoffentlich gelingt cS den 'Aiisirengungen der Behörden, die Urheber dieses scheußlichen Verbrechens bald zu entdecken. — Mittwoch den 12. b. beginnen die O st e r s ch u l f e r 1 e n nach erfolgter Entlassung der Eonffrinanden. Die 'Anincidungen neuer «chüler sind enorm und wird es der Schulbeberte noch viel Mime vcrurlachc», alle angemeldctcn Kinder nach Wunsch der Elter» so zu placire», wie es letztere gern wünlchen. — Bei de» setzt itattgeiliiiteneii N e k r u t i r U n g e n ist be reits auf die Umwrmiruiig der hiesigen Greiiablerregimcntcr In sofern Bezug genommen worden, als in diese Regimenter zu einem Garde-Regiment incl. der Hautbolslcn keine Leute unter UK1 Etm. eingestellt worden sind. — Was sich doch selbst die „'Augsburger Slllgem. Ztg." aus« heiteu läßt. Sie druckt, weil eü ihr irgendwer aus Berlin ge schrieben hat, folgendes Monstrum von Unwahr>chcini!chkcit ruhig ab: „Von Berlin aus war vor dein letzten Attentate baö russische MinMcrium des Innern ganz genau unterrichtet, daß Spreng bomben mit te» und de» Stoffen in Leipzig angeterttgt worden seien und daß ein Mann, der sich vr. Waid nannte, diese an dein und dem Tage von Ehktknhnen auS über die russische Grenze nach St. Petersburg bringen würbe." Da hätte man den» also in Berlin nicht nur „ganz genau" gewußt, baß so gefährliche Ge schosse für Rußland iabriziit werden, sonder» auch die schreckliche Verwendung derselben vermuthet. denn, wenn das letztere nicht der Fall gewesen wäre, wozu denn daun tie warnende Anze ge an das Petersburger Miiiisieriinn? Hätte man aber in Berlin wirklich von solcher spccieil für Rußland bestimmt sein sollenden Fabrikation etwas gewußt und gar tbrcn Zweck permuthct, io wären ganz sicher ganz andere Maßnahmen getroffen und die Beförderung der Bomben energisch verhindert worden. — Uebri- gens widerspricht auch daS Ergebnis! des Nihilisten-ProzesseS der bchauplctcn Thatsache, baß in Sachsen snr tic Nihilihc» „gear beitet" worden sei ganz auSdrücküch. denn - die verurthciltcn Verbrecher haben sieh ihre Mordgelchosse selbst bereitet. — Das Strasgesetzbuch bedroht Den mit.? trale, der Bauten oder Ausbesserungen von Gebäuden n. s. w. vor nimmt. ohne die polizeilich angcordmten ober sonst erforderlichen Sichcrheitsmaßregeln zu treffen. Nack' reichsgerichtlichcm Er» keinitnik bezieht sich diese Bestimmung ebenso aus den Bauherrn (Haueelgcnkhliiiiert, wie aus den de» Aa» auösübrcnden Hand werker, wenn ber Erstcre den Bau ober die Reparatur angeordnet hat. Demzufolge ist auch der Bauherr lür die durch Vcrabiäu- i»»»g der erforderlichen Slcherheitsmaßregeln seitens seinerBau- Handwerker entstandenen Schäden lcrhcbliche Verletzungen eines Menschen! haftbar. - Einen clgciithümlicheii Gebrauch einer in unserem Blatte veröffentlichte» Empfehlung der vorzügliche» italienischen Weine, welche der hiesige Kaunnan» Hinrichsen überhaupt zum ersten Male in Deutschland cingetührt hat, erlaubt sich die Wcii'hgntluiig von Ercutzburg in Ehemnitz. Dieselbe druckt auf Eircularen unser Ilrtbcil über tic reinen, lcurigen italienischen Weine dcS Herrn Hinrichsen ab und bettelst inner Urtbeil schlank weg ans die von Ihm i» den Handel gebrackstcn Marke»; zugleich äncerk cd den Namen der Sorte Tcrrciorti in den Fantcisienamen Tcrraiorle um — eine Sorte, tie nirgends wächst. Heißt auch eine Konkurrenz! — Eine Dame aus Dresden, die in dem Höbenlustkurort DavoS in der Schweiz gegen ihr Limgcnlcibcn mit dem besten Eriolge die Wintcrkur gebraucht hatte, verunglückte auf der Heimreise. Der Beiwagen der Echweizerpest, in dem sie mit noch drei Dame» laß, stürzte in Folge SchcuwcrdcnS der Pferde zwischen Ticieiikasten und Tusis in einen 'Abgrund deS Sck'vnpasfcö. Alle vier Damen wurden verletzt, die auS Dres den am schwerste». — Wie wir nachträglich erfahren, Ist die Dresdner Dame die Gattin deS Herrn Kknig (Ealö Königs, welche auf der Rückreise mit n ehrwöchentlichem Aufenthalt in Baden-Baden begriffe» war. Sie befindet fick' momentan in einer Villa bei Tutis und ist glückllchcrwetie nicht ledeuSgeiähr- lich verletzt, hat aber einen Bruch des Lchultcr-LchlüffelbelneS bavongctragcn. - Die „Bert. Ztg." läßt sich auS Leipzig telegraphirrn: Der russische Sttidirende, welcher iu letzter Woche hier auS- gewicjcn wurde, ist soeben noch vor scinrr 'Abreise verhallet wor den. AuS weichem Grunde diese Maßregel geschah, konnten seine Freunde bis jetzt nickst ersah; en. — Die ln unserem Blatte zuerst gebrachte Mittlstilung. baß auch !m Königreiche Sachsen eine Vereiwachling res Depofiten- weienö eintrctc» solle, hat in den bcti riligtrn Kreisen ledhalle 'Anerkennung gesunden. In Preußen, Baden. Sachsen-Weimar u. s. w. l aben die A mtorichte r gemeiiischalllich mit de» Ge- richtsichrctbcr» d>c Annahme und Aushändigung der Depositen zu bewirken und nur dicienlgcn Gelder und Werthpapiere an die <Provinzial-) Deposllenkass abzulieiern, welche voraussicht lich Innerhalb vier LKockun nicht gebraucht werten. Die ge» nannicn Beamten sind bei dieser Einrichtung in ten Stanv ge setzt, die Annahme und Aubbändlgung von Depositen in ihren Arbeitszimmern vorzunehmen, wälrcnb bei uns die Beamten mit dc» Einzahlcr» oder Empfängern sich — Treppe a»i, Treppe nieder, cdcr sogar aus eine andere Straße — erst i» die Depositcnkasse bemühen müsse», in welcher tie nochmalige Auira! me von Protokollen siattflntct. Es gebührt wahrschein lich dem jetzigen Herrn Iustizminislcr daS Verdienst, erkannt zu haben, daß durch eine Einrichtuna, wie sic In den eben genann ten Staaten besteht, eine »reffe Zeit- und ArbcitScnparniff her» bctgc'ührt werken kann. Waö tie AmiSrickstcr und Gcriclstö- schrcibcr in Preußen ». r. w. zu leisten vermögen, wird auch den sächsischen Amtsrichtern und Gcrictstslchrcibcrn möglich sein und würde eS genügen, wenn nur iür jcdcn LandgerickstShezirk eine Depostkenfaffe errichtet wird, an welche diejenigen Gelder und Werihhaviere clnzustnkcn wäre», welche längere Zeit auf- zubewahrcn sind. Die Sicherheit deS Staates in Bezug aut die an daS Gericht eliiunahlende» Gelder n. s. w. cmiangcnd, so dünsten tic gemeinschaftlich haftenden 'AmtSrickstcr und Gerichts- lchrclber cbcnsovici Vertrauen beanspruchen können, als setzt de« Kasienbeamten geschenkt werde» muff. Sollte» die kür jeden LantgcrichlS- oder icdcn Regierungsbezirk zu errichtenden Depo- sitciikassc». cbenlo wie in Preußen, dem Finauzm'nisterllim unic-stciit werden, io würden die de! den jetzigen Depositcnkassen beschäftigten Konkrolcnre wahrscheinlich ganz cntt'chrlich, da tag Flnanzmiiilsteriiim z. B. dcl den Bczirlsstciiercliiiiahmen niemals Konirelcnre gebraucht und angcttcltt bat, obgleich durch die Bczirkcistcucieinnahmcu jähilicb viele Millionen Mark eingenom men und amgczahlt werden. DaS Finanzmmlsterlum scheint von der ganz rlchligcn Annahme auözugebcn. daß ein Kastln» lcineS KontrolcurS bedruck, und daß ei« Lckalrü «md Sächsisches. Die am Sonnabend in Gegenwart Sr. Maj. beö Königs sowie des hohen EttcrnpaareS abgehaittnc Prüfung I. K. Hoheiten der P r i n z e» Friedrich August, Johann Georg und Max gab in alle» Untcrrichlsgcgensländcn die erfreulichste» Re sultate. K. H. Prinz Friedrich Auaust erhielt das Zeugniß der Reste iür Unterprima »uv I. K. H. die Prinzen Johann Georg und Mar erhielte» das Rcstezengniß sür Unterguarta. — I. Durch!. Fürstin Gertrude von Hanau ist am Sonntag Nachmittag, von Prag kommend, hier ciugctroffcn unb im Hotel de Sarc abgestiegcn. — Frhr. v. Gaffer, der hiesige Gesandte Baverus. hat einen Urlaub angctrctcn; die Gcschäile leitet inzwischen Herr Konsul Hesse. — Gestern Vormittag wurde hier im Kgl. Sachs, sta tistische m Burenu «Rittcrstraffe. alles Kadettenhauös dessen 5<>jäistiae Jubelfeier imlcr Mitauwcsciiheit Sr. Erc. tcö StaatS- ministcrö v. Nostitz-Wallwitz begangen. Die Feier wurde von dem Director, Rcglcrungoralh 1)r. Bohmert. mit einer 'Anrede eröffnet, woraus Se. Erc. der Herr StaakSministcr über die Be- beutuna der Statistik sprach und bezüglich der Bearbeitung der selben in dlcscmBureau sclne'Anerlcnuung auöipracb, welcbeauch von Sr. Mai. dem König gewellt werde, i» dessen Aullrage er dem Lecker der sächs. Statistik, Regierungsrati' Vr. Böhmert de» Albrechtscstden I. KI., und dem Kanzieirath Iücbtzer den selben Orden 2. Kl. übcrrcichte. Ein Hoch aui DlrcktorBöhmert schloß die Feier, weicher sich am 'Abend in Vach's Sälen ein geselliges Beisammensein anschloß. — Am Sonnabend hielt die Königs. Amtshauptmannschait Dresden - Neustadt unter Versitz des Herrn Amtsbaupimmm v. Metzsch Ihren ersten B cz i r kS t a g ab. Dab mebrerwähntc BezirlSvermögcn ist inzwischen getrennt und der Amtöhaupt- mamischalt Drcöden-Attstadt mit 200,206 M. 7l Pi., der von DreSten-Neustadt 222.640 M..'>0Pf. überwiesen worden. Wegen der angeregte» Gründung einer BezirlSanstail iür Zwecke dcö 'Armen- und Versorgrmgöwcscnv rickstet man v> r der Hand noch daS Augenmerk am dasjenige Institut, weiches der BezlrkSvcrband der Amtshanptmanistchatt DrcSden-Altstadt ins Leben rmcn will und hofft gegen entsprechende seiner Zelt zu gewährende Ver- pstegsätzc Ausnahme der betr. Individuen auö dem diesseitigen Bezirke zu erlangen. Sollte solches Abkommen mit der semcitigen Bezirkövcrtrettiug nicht zu erreichen sein, so wist man zunächst mit einer der bereits bestehenden BczirlSaustalten. bez. mit der bclr. Amtsbauplmaniischall ins Vernehmen treten. 'Mit der Anschaf fung zweier Straßenwalze» für die Ortschaften tcS Bezirks war man einverstanden; die eine wird in Radebcrg. die andere in Reichcnberg bei Moritzburg statlonlrt. Der HaushaltSvIan über daS VezirtöverbankSvcrmkgc» pro IK8I ergiebt bci einer Ein nahme von 8570 Mark und einer Ausgabe t on 4002 Mark einen Bestand von 2668 Mark. Unter'Anderem ist ma» mit der Ansfiurung einer Parzelle der Staats- Weinberge zu Pillnitz und Niederpovritz nach Klcin-Zichachwitz. sowie mit der damit ver bundenen Acntrrung der amtShauptmannschaflilchkn Bezirkögrcnze einverstanden. — Der Redakteur des „Acrztlichen VcrcinSblatteS", Herr 1)r. Heiuze, hatte In der März-Nummer dieses Blattes daS von R. Morgenstern und Leonhard Daube in Frankfurt a. M. hcrauSgegebciie „ärzlliche Hausbuch" in einer Kritik als eine neue Ausbeutung des Publikums n Irr Richter-Rudolstadt be zeichnet. u. A. deshalb, weil dasselbe aus die gänzlich ungeeignete briefliche Behandlung unbekannter Kranker hlnariöläutt. Wegen dieser Kritik war Ur. Helnze von den Frankfurter Herren in Anklagestand versetzt worden, sand aber durch das Schöffengericht zu Leipzig Freisv > e cb » n g. Der nach unserer gestrigen 'Notiz im Gehege räuberisch Uebersallenc ist als der pensionirte Kammerdiener Straß burger, wshuhakt Oslrci Allee Nr. 26, rccogiuScirt orten.^dadci .... Seinen nimmelr criolgtcn Tod bringt der PoUzeiberichl. Leider ehrlicher ist derselbe biö zu seinem gestern erfolgten Tctc nicht mehr zum unehrlicher Kgssircr durch den Kontroleur an Unterschlag» - N MA -'lLi ! w '1 IWWWA
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