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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.09.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030911025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903091102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903091102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-09
- Tag 1903-09-11
-
Monat
1903-09
-
Jahr
1903
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und beweist seine phnsische Kraft noch täglich in dem Lebe» der Rasur. Tatz der Mensch überhaupt glaubt, isr allein zurück» zusübren aus die Krair des Wortes Gottes: cS ist das einzige Mittel. Unglaube» zu uberwinden und Glauben zu pflegen. Aber das Won drängte einem bestimmten Ziele zu. der Fleischwerdung. Uiid es ward Fleisch i» Jesus Ebristus. dem ewigen, verborgenen und, unsichtbare», aber auch zugleich geonenbarlen Wort« Gottes. Christus.hat nicht nur das Gesetz des alten Bundes erfüllt, als Richter, sondern auch das Evangelium des Reuen Testaments als Retter Jesus selbst lebt durch das Wort! er ist daS Wort. In diekem Lichte hat Luther die Bibel geschaffen; ihm war das Evangelium daS reine, lichte Gotteswon. Daß die Bibel, wie sein anderes Buch, auch die Gesclsichie. die Pädagogik, bildnerische >iunst und Malerei mächtig gefördert hat. ist ihr nicht minder als unvergängliche bleibende Bedeutung anzurechnen. — Dem Bortrage folgten wiederum Gelang, Geber und Segen, womit die abendliche Feier nicht nur. sondern auch, wie bereits eingangs er wähnt. die kirchlichen Feste selbst, geschlossen wurden. —* DaS gestern in der „Großen Wirischaft" in. Großen Garte» abgehaltcne Stiftungsfest des BereinS Dresdner Gast wirte erfreute sich einer zahlreichen Beteiligung seitens seiner Mitglieder und deren Angehörigen. Schon um 4 Uhr nachmittags nahm die Feier mit Konzerl der Kapelle des Hauses unter Wentschers Leitung ihren Anlang ; eS war infolgedessen der lieben Fugend die Teilnahme am Felle ermöglicht. Für die Unterhaltung dericlben war ebensallS bestens gewrgt durch Ausstellung eines RaspertbeaterS :e. Herr Direktor Krninin batte iür die >'leinen 200 Stück Schokoladenpräiente gestiftet. Mit Eintritt der Dunkel heit fand das Fest für die Rinder mit einem Lampionzug sein Ende Fm Vordergründe der Feier stand der alljährlich statt- siudeudc D i v l o m i e r u n g S - und P r ä nr > i e r u n g s a k t. der sich in weihevoller Stimmung im Saale vollzog. Eingeleitek von der Musikkapelle mit der Webcrichen Fnbelouvertüre. intonierte der von seinen, Ctwrmeister Herrn Stransjkv geleitete Männer gesangverein .Tannhäuser" das stiininungsvolle Lied .Nur in dcS .Herzens" :c von Flenuning. woraus .Herr Römer an Stelle des durch Krankheit behinderten Bercinsvorsilzendeu Herrn Herold die Festrede hielt Mit warmen Worten begrüßte er alle Erschienenen, insonderheit die mit ihrem BereinSvölsipeiiden. Herrn Stadtverord neten Scheibe, an der Spitze teilnehmende Abordnung des Bruder vereins. die Vertreter der Presse, das Lehrerkollegium der Vereins sachschule :c. Daran, wart Redner einen kurzen Rückblick aus das abgelausene 29. Geschäftsjahr des Vereins, dem 3 Ehren- und ;!>0 ordentliche Mitglieder angeboren Aut dem jüngst in Freiberg adgebaltenen Gastwirtstage habe die Fachschule des Vereins all- seitige Anerkennung geerntet für ihre hervorragenden LeiNuuge» in der Ausbildung der Schüler. Es wird deshalb dem Lehrerkolle gium in ausrichtiger Weile gedankt. Redner lies: leine 'chwnng- vollen Ausführungen ausklmgen in ein lebhaft erwidertes Hoch aus König Georg, dessen Bülte inmitten frischer Palmen an de, Ttirnleilc des Saales Ausstellung gefunden hatte, und aus alle Mitglieder des Königlichen Hanles. Hieran schloß sich die Aus zeichnung der Fubilare Dem Vereinsmitglied Herrn Sckwarze- O.ncsteiiverg wurde anläßlich seines 2'iäbrigen Geschästsiubilanins das vom Deutschen Gaslwirksverband genutete Gedenkblatt über reicht. Das Verzeichnis der zu brämiiercnden trerrdienenden Ge- s.hästsgehilsen wies Bi Rainen aut. Das im Aller zum Verug von Unterstützung berechtigende Diplom der Theodor Müller-Ski'tnng oes Deutschen Gaslwirlsvcrhaiides wrrrde Herrn Rellncr Flämig. bei Herrn Morü.z Eanzler, in Stellring, lür 22jährige treue Ge schäftszeit überreicht. Tie folgenden Personen bekleiden ihre jetzigen Steilungen seit 18 Fahren absteigend dis zu 3 Fahren Es erhielten, Hansdiener Mensch („rsoellie iOniten" Bla'ewitz) und Zobel („Central-Hotel") die silberne Medaille. Wiitschastsinaniiell Hollmotz l..Goelhe-Garle» '> die silberne Brosche, das Vereins- divlom erhielten Büssetier Adam. Gejcbästssiihrcr '.Robis Ralsierer Schistmann und Oberkellner Rranzeit (iärmlich im ..Palast stleslarr rant'j. Wirtschalterin Fieinoiv, Rassiercri» röerhardt. Maschinist Sommer. Oberkellner Distel. .Kellner Koder. Hausdiener Alieimaun »nd Egeriand, Küchenchef Hrckeldiel. Wätcheausseheriii Voigk, Portier Staps »nd Kellner ströSler iänrstich inr .Hole! de France"). Ober kellner Fröde (..Drei-Rafferboi">. Gcickiä'issübrer Hecker. 'Bierans- geber Köhler. Hausdiener Gabler. Waich'ranen Rothe und siriedrich lftinttlicd „Große Wrrllcha't"). Birnettmamsell Rellncr („Stadl Meißen"'. Kellner Rriedei «Hotcl „Dcrrlß.riec Herold"-. Hausdiener Rasiig (Ronzerthaus ..Zoologischer Gasten ». Hausdiener Tscboppe EHotel du Nord"). Bierausgcber Simmank «„Pilsner Bierstube»"». Mamsell Förster (Herrn Pollender!. Kellner Blumenthal und Por trer Foch (.Hotel „Stadt Gotha"). Zählkellner Wagner und Rellncr Müller (Eass ..Central"). Oberkellner Förster (Tienhoids „Franken-- bräu"), Oberkellner Pietschrnann und Zimmerrnädchen Schwarze, („Eentral-.Hotel"). Kücheiimamiell Becker (Eichlers Gasthos zu Brreßnitz). Büsscttmamicll Thierselder und Oberkellner Seidel si,Nakskcller"). Oberkellner Mener si.Zmn Folmnnishvs"). Kellner Ersner („Hotc! Drei Raben"). Manuell Nohnke »„Liebigs Bäurische Bierstuben"). Vieraiisgebcr »klein und Mamsell Hirt!» („Wektincr S- -"). Ten Dank für die Auszeichnung erstattete Namcus der I..oilare der Senior Herr Kellner Flämig Rachdem das von, Gesangverein unter Begleitung eines von der Firma Stolzenberg zur Verfügung gestellten Harmoniums zu Gehör gehzachte „Die Ehre Gottes" :c. verklungen, vereinigten sich Sänger und Musiker zur» gcmcinsanrer. Vortrage dcS Krerwcriche» DankgcderS. mrt dem der Akstrs wirkungsvoll ab»'chloß. Daraus »olgre cm mit mehreren Ansprachen durchslochtencr aniinierier Ball. Der Garte» war in den Abendstunden mächtig illuminiert. —* Bei den am Montag und Dienstag ans dem Revier Ebersdors bei Chemnitz smttsindenden Prüfungen von deutschen Vorstehhunde», die der Kynologiiche Verein zu Dresden gemeinsam mit dem Verein HuberkuS in Chem nitz Veranstalter und zu denen auch Richlmilgiicder der Vereine gegen Losung eines Abzeichens für I Mk. Zutritt haben, stehen dem Preisgericht zahlreiche Prelle zur Verfügung. Zur Fcidiuche für im. Fahre 10)2 geworfene Hunde, die auf Güte der Na>e, Art berauche im Felde. Schriellrgkeit. Art des Vorslesiens, Rachzichen. Sekundieren. Bcnehmen vor arissteheridem Wild, Hasenreinheit. Verhalten beim Schuß. Gehorsam. Nieverlegen n»l Wmk. Apportieren auf Befehl und Verlorenapporticren gepriiit leerden, sirrd zunächst vorhanden ein erster, zweiter und dritter Preis in Höhe von Ist»). 7ö und 50 M.. sowie weiter er» Führer- vrers von ,50?Rk. vomZAllgemeinen Deutschen Fagdschntzvercin. Laudesverern Rönigrcich Sachsen, sür denjenigen in Sachsen an- geslellten Beruss,äg«r. welcher den Venen lelvtt dleilierte« Hnnö vorindlk und daorit mindestens den 3. Preis erleicht Bei großen GebrauchSiuchen wird beurteilt werden Güte der Nase. Art der Suche im Feld. Schnelligkeit. Art de» Poritehens. Nachbeben. Lelundierrn. Benehmen vor aufstedendem Wild. Halenrerndeit, Verhalten beim Schuß. Gehorsam. Niederlegen ans Wink. Apvor- lieren auf Befehl. Verloreiiapportleren. Ablegen. Leinensührigkeit. Art der Suche im Holz. Verhalten gegen Raubzeug, Verlorensuche« und -Apportieren im Holz. Verhalten auf dem «Stande. Schweiß- arbeit und Wasscrarbeit. Der erste Preis tür diese Gruppe, zu dem noch rin Ehrenpreis der Delegierten-Kommlision al» ZusatzpreiS konrmt. besteht i» 200 Mk.. der zweite in l50 und der dritte in 100 Mk. Ferner sind vorhanden von Herrn Kammerherrn Baron v. Burgk auf Schönseld ein IührerpreiS von 100 Mt., vom Allge meinen Deutschen Jagdschlltzverei». Landesverein Königreich Sachsen, rin Führerpreis von 50Mk.. iowie ein Spezialpreis von 50 Mk. für hervormgenbe Leistungen bei der Schweißarbeit. von Mitgliedern der die --»che veranstaltenden Vereine ein Ehrenpreis für hervor ragende Führung, von Herr» Rammerhcrrn Major z. D. Freiherr» v Spörcken aut Berbisdorf er» Spezialpreis für hervorragende Leistlinge» im Todverbellen oder -Verwerfen, drei Spezlalprelle snr hervorrageizde Leistnngeii irn Verlorenuoportiere». im Raubzeng- würgen iritd in der Wasserarbeit und mehrere von SprattS Potent, Akliengeselllchatt. tRriminelSduig-Berlin gestisteleElirenpreist. Är'ach nennniigen zu der Suche sind nntcr geivissen Bedingungen an gängig gemachl »vorder,. Leiter der Suche ist Herr Max Hinlel- Ehcmnitz Als Preisrichter sind eingeladen worden die Herren v. Arnim ans Hennersbors. Ma»or z. D v Anderten-Dresden, Kammerhcrr Baron v. Burgk auf Schönseld, M. A. Fulda Mag witz bei Pirk. O. Hoislmanii-Pkeerane. E Kranie-Bitlerselv. General der Kavallerie v. Kirchbacb. Dresden. Könial. Ober sörsier v Minckwitz - Effenberg. Hoiiägermeisier p. Minckwitz- Schloß stseinhaidrsbiruin bei Gotha. König!. Oberförster Brühl maiiil-Einsredel. L'andstallmeiiicr Gras zu Münsler-Morilzbnra. Kamnierherr Major z. D. Freiherr v. Spörrken ans Berbisdorf. Richard Waancr-Aoolda und Rönigl. Forslmeistcr g. D. v. Zchmen ans Weißig bei Oßling i. S —* Der Vorstand der D e u r s ch e n S t äd i e a rr s stell un g Hai angeordnet, daß vom Sonnrag den 13. September ab die Ausstellungsräume bereirs um 0 Uhr abends geschlossen werden —* DaS Bestreben, ihr von einem Motorwagen der Straßenbahn erfasstes Schoßhündchen vor dem Ueber fahren zu rette», hätte einer rn Friedrrrhstadt wohnhaften Tarne gestern Mittag gegen ' st Uhr auf der Oslra-Allee bernahe selbst das Leben gekoster. Durch den heftigen Anprall wurde ne jedoch nur zur Seite geschleudert und kam zu ihrem Glück mir geringfügigen Verletzungen und 'Beschädigungen der Kleidung davon. Ihre Begleiterin kam beim 'Anblick der Szene so rn Aufregung. daß sie in Olnrmacht siel und in diesem Zustande ihrer Wohnung zugesükirt werden mußte. —* Cur aui der FichteriMaße in der Ovpcllvorstadt wohn hafter, in den sechziger Jahren stehender kränklicher Mann wird ieir vergangenen Sonnrag vermißt. Man vermutet, daß er stch den Tod seiner im Kranken Hause tags zuvor gestorbenen Fra» zu Herzen qenoiniren und sich ein Lerd angetan har. Unter dem Vorgeben. E-rkundiguiigcn e nzicben z» »vollen, hat er sich am Vor mittag aus reiner Wohnung, die geiler» polizeilich geöffnet worden isi eiil'cruk ohne wieder dähui zrirrrrtzrikebreir. oder der inzwischen cr'olrtte'r Beerdigung der Lebensgesährlin beizuwohnen. —* Losch witz. 10. September. Gestern nachmittag be sichtigte die Siaaisanwastschgtt die Brandstätte deS Brodaui- »cllen Grundstücks am Rißwege und es fanden auch eure Anzahl Vernehmungen der in Frage kommenden Ze igen statt. Der wegen Verdachts der Brandstiftung inhaftierte frühere Maurer Börner, welcher viclbeirrast und doiirrzilios ist. veirndet sich „och in Hast, die Verdarblsnivineute sollen sich fortgesetzt mehren. Die beiden durch den Brond aeichädigten Familien sind im hiesigen Ärmcn- ver' orgban: e >m! erge bracht. - A i» t s zi c r i rb t. Der ans Rußland gebürtige landwirt- schriftliche Arbeiter Fgnatz Golaiz genannt Franz PetrowSk» mar in Gordltz mit dcni Arbeiter Schack, der cbenialls ans Ruüland staniint. gemeinsam tätig n»d ging mit ihm am Abend des 3l. Frist vom Felde narh Harne An dem Tage war der I ttägige Lohn ansgezahlt worden den Schack kür sich und seine beide» ans den, selben Grit beschäftigten Scbweftem ernviaugen batte Da Sch be trunken war. führte ihn Golatz »nd ftabl ihm bei dreier Gclcaen-- lieir die gesamten Ei'nnririsse im Betrage von 180 Mk. Als Sch sich von »einem Ra»>ch erholt harte vermißte er das Geld und >agke Golatz den Diebstahl arri den Kops ;». Der bestritt seine Schuld beharrlich, gab aber irine Stellung unter rriiwaliren An gaben linker Verzicht aut eine Kaution von l 1 Mk. aus und wollte in seine Heimat rciieir Schack ging ihr» nach, trat ib» ans dem Harivtbaknhose. als er im Bearist mar. nach Breslau zu reiieu. und vcranlaßte ihn, mit nach Gorbitz zurückrirkehrc» Fn Wölsnilz ließ er ihn sistieren »nd bemerkte, wie Golatz ein Stück Brot aus der Rleidertasche nahm und damit zugleich 30 Mk. in Gold in den Mund steckte, ossenbar. um es z» verschlucken, damit bei ihm nicht eine >'o Hobe Summe gefunden würde- Golatz ivinde nun sest- gebalten und das Geld ihm abgcnommen Er wird in der 'Ver handlung. bei der der Gcrichtsbeamle Herr Piontek als Dolmetsch siir die r»ssöche Sprache mitwirkke. überstrhrt und z» 3 Bkonatcn Gefängnis verurteilt. — Di? Arbeikeischefra» Angrrste Wilbclniine Schm-dt gcb. Fischer wird trotz ihresLengnens frir ichuldig erachtek. an, Abend des 0. Fnni den Laden eines Schuhwarengcichäfts mit einem Paar Damenstieieletten verlassen zu haben, ohne daß sie dies? bezahlt hätte. Sie hingegen behauptet, den Kaufpreis von 8.50 Mk entrichtet zu haben DaS Urteil lautet auf 1 Woche Gefängnis. — Ter lOiährige Kutscher Ernst Mißbach ans Eosw'g unterschlug als Protaiisiahrer für einen Bäckermeister in Wabns- dort von den kur dicien vereinnahmten Beträgen etwa 50 Mk. Mißbach, der einen Teil des vernntrenten Geldes durch hrnlerlegte Kaution gedeckt hat, wird zu 30 Mk. Geldstrafe oder 0 Tagen Gefängnis verurteilt. »e Deutschs,«e,ch. lleber^p? Zurücksetzung Veteranen bei Kaiserparade» lätzt sich die Utoln K,«- von ihrem Korrelpondenten aus dem Manüvrrterrain schrekben .Alle Fahre bei alle» Paraden höre ich dieselbe Klage unlerc, alten Veteranen, daß sie von den Ratserparadrn selbst nicht» »de nur wenig rn sehen bekommen AuS eigenster Uebeumgung mell den sich alljährlich viele Taulende von ehemalige» Lelk»u,'n darunter zahlreiche, deren Brust Ocher, und Ehrenzeichen schmücken Kaiser.,u ehren, um ihm Amtliche Bekanntmachungen. Wegen Ausweis,cns und Reinigens der Geschäftsräume bleiben die S t a d l h a n v k k a s i e und die S t a d t ka s s e n I und ll - Ralhans. 2. Obergeschoß. Zimmer 31, 35. 37 — den 11., 15. und 10 d. M. geschlossen. um mit dabet zu sein, wo «L gilt, den „ zu huldigen. Lle sind nicht ,n unterschätzen, dies» alten Soldann Im Burgenock. sie sind eine Stütze des Throne», dl« Träge, vaNlotbcher Gesinnung in unserer irtzlgen ernsten Zeit, und he Neuen sich, ihren Kaiser z» sehen und ihm ru bnldtaen. sich davon Überzeugen ,u können, daß der junge militärische Nachwuchs, daß ihre «söhne wie sie selbst tüchtig auSgedilbet werden. Ihnen Is, trotz aller zahlreichen Versuche, die Vaterlandsliebe uud König«, treue zu untergraben, ihr alter Fahneneid unvergeßlich: sie sind wie damals in ernster Zeit, auch heute noch, trotz aller Versuchun gen. mit Herz und Hand dabei, wo es gilt, die patriotische Ge- iinnung »n bekunden. Gern sind sie bereit, sich an der Spalier- büduiig bei sestliche» Anlässen zu beteiligen, aber sie wolle» auch etwas von dem Vorbeimarsch der Truppen vor dem Kaiser brr den Kaiierpuradc» sehen, sie wollen ihr militärisches Interesse, das sic gottlob noch Huven, veiriedige», und das mit vollem Recht. Es ließe sich vor den Tribüne» und seitwärts davon doch wohl überall eine den Gang der Parade und auch die Tribünenbeluchcr nichj hindernde Absperrung beschaffen, die. nur für die alten Veteranen und grgebenensalls auch sür die Mitglieder der Militärvereine Vorbehalten, cS diesen ermöglichte. vollaufZeugen des militäriichcn Schnrrspielü zu sein: ihre Begeisterung uns Vaterlandsliebe würde gehoben, iriid sie würden stolz bei ihrer Heimkehr erzählen, daß sie mit dabei gewesen und ihre allen Regimenter in bester Bersabung gesunden hätte». Ich glaube daher, daß mein von sehr viele!, Seiten geteilter Wunsch, de» ich als alter Soldat und „usmrr! 'arncr Beobachter des Volkseinpftndens hier arrszuiprechen sür »reine Pflicht halte, berechtigt ist. Er soll sur spätere Zelten ein Win! sein, wie es sich cinrlchien läßt, durch ein weiteraehendes Entgegen kommen als bisher in den alten Soldaten die Freude und oaS Fntcrcsse am Vaterlandc und am Milikärstande zu heben." x Aus Grund der Erfahrungen der von der Berliner Hochbahn-Gesellschaft nach Paris entsandten Ingenieure roll über die bereits beschlossenen, aber noch zu treffenden Sicher heitsmaßnahmen nochmals eingehend beraten weiden. Auf Ver anlassung deS Ministers Budde findet abermals eine Konferenz stall. x Oesterreich. Die F n r e rp a rla in e n ta r is ch e Kon- seren z kienehmrgke einen Beschlußantrag der schwedischen Gruppe, in welchem der skandinavischen interparlamentarischen Gruppe Sumpatbie bezüglich ihrer Bemühungen in der Fraae der ständigen Neutralität der ftunSinavische» Staaten ausgesprochen wird. Tie Konferenz genchmigre ferner den Beschluß des interparlamentarischen Rates vom 2. September 1901, betreffend die Ausführung der Haager Konvention, daß der Beitritt zu derselben ollen Staaten offen gebasten werbe, welche an ihrem Abschlüsse nicht teilgenom me» buben, »nd daß die anerkannte» Grundsätze betreffs des Kriegs- rerblS allgemein genau inncgehallen werden »nd bei jedem Streit fälle zwirche» Nationen das durch die Konvention festgesetzte Schiedsgerichtsverfahren znr Anwenvirng gelange. Die Konferenz nahm weiter den Bericht des Generalsekretärs Dr. Gobat über die Tuiigkert der irrterparlamentarbcken Union seit dem Haager Kon gresse mit Beifall aus. worin er mittcrlt^daß seit dem Jahre löM 1)0 inkernaiioiiale Streitigkeiten den, Schiedsgericht unterbreitet wnrdea »nd mehrere Staaken untereinander Schledsgerichtsverträge abschlvjseir. Bobtscbesf (Bulgarien) cmvsieklt den Wunsch, daß das Los der Bewohner der türkischen Provinzen Europas durch schlcu-» „ige Dnrchsül,»lug des 'Artikels 33 des Berliner Vertrages ver bessert werde, der mvhlwollende» Ansnabme seitens der Konferenz. Zirm Ort des nächsten Kongresses wurde St. Louis gewählt. Nach der Wahl eines interparlamentarischen Rates, in welchen sür Teutichland Bar und Dr. Hirsch entsendet wurden, wurde die Koistcrenz geschlossen. — Mittwoch abend fand zu Ehren deS Kon gresses crn Bankert stak!. Ministerpräsident Tr. b. Koerber. von lebhaftem Bestall begrüßt, hielt eine Rede, in welcher er an schließend an den Ausspruch des Nationalökonomen Earcv sagte, daß von allen Lebensbedürsiiisien die Arbeitskraft am schwersten zu übertragen und am vergänglichsten sei. Tie Menschheit sei zu der Erkenntnis gelangt, daß es notwendig iei. die Arbeitskraft znr rechlen Zeit nnSzunützcn und je kostbarer uns der Schatz der Ardertslrast an jedem Tage erscheint, uni so genauer lasse sich der Werl dcS Friedens erkennen. Der Muriner schloß; Das Bedürf nis nach Frieden z» betätigen und zu wecken, durch sämtliche Kräfte den Eroberuiigszug des Friedens vorzubereiten. ist die Hairpkmissioii Ihrer Gesellschaft, die immer mebr dft Welt um spannt und darin tiesere Wurzeln schlägt. Kämpsen Sie unermüd lich rm Frieden sür den Frieden, daß er ein uncrschütlcrlichcs Postament des Zusammenlebens de, Völker werde und der Krieg entfliehe, wie der Dämon vor der leuchtenden Fackel der lumm tischen Scharen. Auf die Sache der Friedensgesellschast erhebe ich mein GlaS. ihr sei der Triumph beichieden. Sie lebe und blühe« X Aus Wodnran wird gemelder. daß bei den gegenwärtigen Manövern 5 schärte Schüsse gegen einen Obersten ad gegeben wurden, ohne ihn zu verletzen. Dse Hebungen wurde» sofort abgebrochen Ter Täter ric noch nicht ermittelt. X Ungarn. D-a die Polizei eine in Großwarder» ae plante Verrammlung von --rozralislen nicht gestattete, oeianstasic- icn dien- lärmende Demonstrationen. Als die Polizei die Demonstranten zerstreuen wollte, widersetztcn sich diese, d- warscn die Polizei mit Steinen und gaben mehrere Schüsse ad Vier Polizisten wurden verwundet. Die Folizer zerstreuic schließlich die Menge, ohne von der Waffe Gebrauch zu machen, und nahm drei Verhaftungen vor. X England. Es verlautet, Brodrrck werde Lansdowne als Minister des Auswärtigen ersetzen. X Türkei. Der Vali von Damaskus, der beauftragt ist, die Ruhe wiederherzuslellen und eine Untersuchung über die letzten Ereignisse einzrilertc», ist mit zwei Bataillonen in Beil,ul eingetrcrsfen. Zahlreiche Unruhestifter wurden verhaftet, einige derielbcn sollen verbannt werden. In Beirut herrscht jetzt wieder Ruhe. X Griechenland. Eine bewaffnete Bande Kreter über schritt die griechisch-türkische Grenze, wurde jedoch gezwungen. demnächst ^ Tenn es kann nicht rer'chwiegen werden, daß einen Teil der schuld an den Belästigungen von Damen aus den Berliner Straßen manche Tomen 'elbrr tragen. Die eine» kleiden uns ^ oenebmcn sich so arrnallciid. daß sic damit selbst Zudringlichkeiten förmlich heraussordern. Tie anderen nehmen cs durchaus nicht nbel, wenn sie in einer cmigcrinaßen eigenartigen, namentlich witzigen Art ongcivrocl-en werden, säierne» vielmehr ihre Helle Freuüe an dem „liik" zu baden. Sie gehen nicht gerade gewerbs mäßig aus 'Abenrerrer ans. sie gehe:, ihnen aber auch nicht aus dem Wege, betrachten sic vielmehr als eine willkommene 'Abwechslung in der» Einerlei des Alltagslebens. Aus sic trifft der Rechr-Vay des Illpian zu; „Der. die cs so baden will, geschieht kein Unrecht." ES sind nicht immer jugendliche Backfficiie, die durch ihren Mut willen sozusagen die Männer aui ihre Fähric locken, bänjig genug beteiligen sich aucb renerc Frauen an "diesem bedenklichen Dpiel und unterhalten sich tösrlich. wenn es ihnen gelingt, die jrrngen und die alten .Herren an der Nase beeiimzuftihrcu. Solange sich nicht dis anständigen Frauen unr> Mädchen aist nnjeren Straßen so durchaus anständig benehmen. iv>e dies beispielsweise die wirk- sichen Ladies s» London als 'elbswer>tä»offch bewachten, wird kein Minister des Innern msi Polizriimtreln dreiem groben llniug ein Ende zu machen vermögen. Schließlich darf man auch nicht etwa glauben, baß diese Zustände hier we enttich schlimmer sind, als in den meisten anderen großen Städten Man bar jüngst ähnliü c Klagen über derartige Belästigungen auch aus München und Wien, ja jogar aus Newyork vernommen, obwohl doch drüben in der o--uen Welt die Damen in» allgemeinen eine weit größere Achtung jeitens des männlichen Geschlechts genießen, alä bei uns zu Lande m Durchichnrtt. Verdient immerhin dieses Eingrcisen eines preußischen Mi-, »ifters alle Billionng. io wird cur weben crwlgtcr indirekter Ein griff des preußischen Kultusministers in daS Berliner Kunst-, leben desto mehr Anfechtung erfahren. Das preußische Kultus-! Ministerium ist der wahre Wasserkopf der preußischen Staats regierung. Es nennt sich amtlich „Ministerium der geistlichen,! Unterrichts- und Medizina'.-Angekcgenheiten". Aber dieser Titel - läßt kaum den Umfang der Zuständigkeit dieses Ressorts ahnen. Jom unterstehen nicht nur die sämtlichen Lehranstalten Preußens, «nt Einschluß der Universitäten, nicht nur ein erheblicher Teil des technischen UnterriLt/weienS. sondern auch die Kirchen und Geist- lichcn beider Ranleisionen. vom Evangelischen Ober-Kirchenrat und den katholischen BiStümern nebst den dazu gehörenden Instituten, brs zu den kleinen alrkaiholischen Kirchcnbehbrdcn herab. Damit roch rsichr genug, rmlcrslchl auch das weile Gebiet der „Kunst und Wiffenjchaft" rn Preußen der Verivaltung dieses einen Mi nisters, der ein Universalgenie sein müßte, wenn er diese viel- jciligcn Ausgaben wirklich beherrscht. Herr Dr. Stadt, der jetzige Inhaber dieses gewaltig angeichwollenen Portefeuilles, Hot zwar manche Gegner. Aber der gehässigste unter ihnen hat es noch nicht gewagt, ihm nachzusagen, daß er ein Genie, geschweige denn cm Unwerialgeisie »ei. Er begnügt sich, sein umsangreichcs Amt nach den gerade m den höchste» Regionen herrschenoc», bekannt lich »ehr bäusig umsvringcnden Winden schlecht und recht zu ver- j wallen. I», übrigen verläßt er sich ganz auf seine verschiedenen > sachmännischen Räte, die infolgedessen einen entscheidenden Einfluß ausüben, weit mehr, als es in den anderen preußischen RessortS der Fall ist. Wie ein Pascha waltet namentlich der vielgenannte Ministerialdirektor Tr. Althosr ans dein Gebiet des UrsiversrtätS- wescnS. Er hat den Kamvt gegen die Unabhängigkeit der Fakul täten rücksichtslos und leider nicht erfolglos geführt. Nun soll er anscheinend auch zum preußischen Gcneralmimvs im Kampfe gegen die moderne Kunst erhoben werden, lieber Nacht ist näm- sich in dem sonst ja konservativen Kultusministerium Unter den Linden eine Palastrevolution ansgebrochen. freilich eine Revo lution von oben. Ter bisherige Dezernent sür Kunstfragen. Geh. Oberregicrungsrat Müller, ist zwar bei Leibe kein Umstürzler gewesen, ober er hatte doch rmmerhin ein gewisses Verständnis auch sür die neueren Richtungen und begriff, daß sich auch die bildenden Künste, wenn sie sich entwickeln und gedeihen sollen, nicht ewig rm alten ausgetretenen Gleise bewegen dürfen, sondern auch neue Wege suchen müssen. Er war daher ganz damit ein verstanden. datz der alte cingetrocknete Zopf unserer sogenannten Großen Kunstausstellungen nicht etwa abgeschnitten, ober doch einigermaßen gekürzt und wenigstens mit einigen neuen Bändchen versehen wurde Wenn die diesjährige Ausstellung mit Ehren neben den Ürrnftausstcllringen Münchens, Dresdens und anderer hatte er auch aeftrndiat. indem er dem Professor v. Tschudi. der seit 7 Jahren die Berliner Natronalgalerie leitet, gestattete, dieses ehedem völlig verknöcherte Museum mit einem neuen künstlerische!! Geiste zu erfüllen, auf daß es seinem stolzen Namen endlich Ehre mache. Es verschloß sich nicht mehr ängstlich gegen jeden modernen Windhauch, sondern gewährte auch offiziell nicht geeichten neue» Kunstwerken Gasttreundschaff. Das soll jetzt gründlich anders werden. An Stelle des Kunstrcvolulionärs Müller tritt cm biederer Burcaukral. der de» ebenfalls nicht arrfregenden Name» Schmidt trägt, ober hoffentlich besser, als sein Vorgänger, daraus achten wird, daß die „janze neue Richtung", die nun einmal an hoher Stelle nicht paßt, auf die leider polizeilich nicht zu ver bietenden Ausstellungen der Berliner Sezession beschränkt bleibt. An Stelle des bisherigen Abteilungsdirektors Dr. Schlvarzkopfs, der rechtzeitig seine Gesundheit erschüttert fühlt, übernimmt der sehr robuste Tr. Althoss, wie eS in der offiziösen Verlautbarung euphemistisch heißt, „die Fürsorge sür die Kunstanaelegenheiteir. Seine starke Hand soll offenbar den Unabhängigkcitsvrang der Berliner Künstler zügeln und dafür forgen. daß sic einschwcnkc» wie die Unteroffiziere auf den Befehl der Oberkommandicrcnden Anton von Werner und Reinbold Begas. „Wer nicht pariert, fliegt hinaus!" heißt eS vielleicht lerischcir „Revisionisten", die gege , zur Blüte zu bringen bemüht sind. Man mag perjönlich der neuen und neuesten Kunst noch so ablehnend aegeniidersteben und der Ansicht sein, daß ein Engels- köpfchen der srxtinifchen Madonna sämtliche sczcssionrstische Bllder der Gegenwart auswicgt. so wird man doch zugeben müssen, daß eine offizielle Bevormundung der Kunst, wie sie in der deutschen " '' Hauptstadt beliebt lmrd, den sicheren Tod jeder Kunst lachen! Wie lange ist «» denn ' " ' ist, " ' hinaus!" heißt cS vielleicht bald auch gegenüber den künsr- cgenüber den Alten eine neue Kunst Reichshauptstadt beliebt _ bedeutet. München kann freilich ' ' ' Schl ' ' ' ' her, daß der Schlachtruf in deutschen Landen ertönte: München markt und damit über kur» oder rang auch das Zentrum der deutschen Kunst zu werden. Aber ohne Künstler kerne Kunst — und unabhängige, selbstbewußte, große Künstler werden kaum mehr dauernd nach Berlin kommen, wo Re sich von Mandarinen erst amtlrch abstempeln lassen müssen. München kann ruhig lein. DaS ietzige Berlin bedroht seine KunsthinsHaft nicht! "
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