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- 36t» - Allerlei für die Lrauenwelt. Lebensziele. Bewirbt oder unbewußt arbeitet doch jeder Mensch an dem Ausbau der Zukunft, u»d die» soll der denkende Mensch mit Eifer und Aufopferung tun, da d,e Früchte seines Schaffens denen zu gute kommen, die nach ihm sein werden, wie es di-- Natur bestimmt, welche ja selbst den stärksten, dauerndsten der Triebe, die Eltern- und besonders die Mutterliebe in das Me»- schenherz gelegt. Diese sclbstveraessende Liebe, Arbeit und Sorge können die Kinder an den Eltern selbst niemals wieder aut machen, doch sollen sie diese Dankesschuld dem nach folgenden Geschlechte begleichen. Und wen» auch den alten Leuten Anerkennung, Dank und auch Ehre gezollt wird, selten aber wer- den die Gesüble an Kraft und Wärme denen gleichen, welche die Elter» einst den Kindern entgcaengebracht. Darum sagt wokl auch das Sprichwort, daß ein Vater wohl zehn Kinder, nicht aber zehn Kinder eine» Vater ernähren können. Daß auch dicker Fall, wie ja alles im Leben, Ausnahmen erleidet, ist selbstverständlich, und dreifach gesegnet die Eltern, welche an ihren Kindern eine Stühe im Alter gefunden. Oft genug finden wir ober auch, daß die Großeltern noch Mit arbeiten und streben für das Wohl ihrer Enkel, und daß sie dort noch Helsen und dienen, wo sie selost, den natürlichen Verhält nissen nach, sich dienen lassen sollten. Wie unermüdlich war meine geliebte selige Mutter in dem Ansbcssern der Strümpfe, welche von den rastlosen kleinen Füßchen der Enkelkinder durchlöchert waren, und mit welch rührender Ausdauer und Geduld besserte sic Hemden und Höschen, sowie die Kleidchen der Klei- neu aus. um der Tochter helfend zur Hand «» gehen, diese tröstend, wenn sic über die rohen Ausgaben für abgerissenes Schuhwerk klagte: „Daß cs besser sei. als diese Summe für Arzt und Apotheke ausgebcn zu müsse», denn stillsihende Kinder seien krank." Frci- 'ich schalt sie auch zuweilen, wenn die Knaben die Hosen, die ihnen vom Großvater zurecht gemacht waren und der sie noch Jahre ge- »ragen haben würde, in Wochen abgerissen «nd völlig ruiniert hatten. Im stillen aber mußte sie ja lächeln, konnte es doch gar nicht anders erwartet werden von den lebens freudigen Knaben, denen ja keine Mauer zu hoch war. Und so behielt sic ein immer offenes Ohr für die vielfältigen Wünsche und eine offene Hand, allezeit bereit zum Helfen und Geben. Und beneidenswerte, glückliche Kinder, die an solchem nie versiegenden Born Tag für Tag sich erlaben können. Und sic mögen es als ihr gutes Recht annehmc», diese unendliche Liebe, die sic nimmer vergel ten können, für die sie nimmer genügend danken können, wenn sic dafür sich selbst hin- acben in der lieblichen Natürlichkeit ihres Wesens. Aber es kommt die Zeit, wo sic selbst Haushalt und Familie gründen, wo auch sie die Tage der mühseligen Arbeit und Sorge und die schlaflosen Nächte kennen lernen werden, welche keiner Mutter erspart bleiben, überläßt sie nicht in Pflichtvergessen- heit ihre Kinder den Dienstboten. Doch, Gott sei es gedankt, daß es nur wenige sol cher Müttep geben wird. Was kann eine Frau auch Wichtigeres tun und treiben, als sick» selbst der Erziehung ihrer Kinder anzuneh men? Gewiß soll die Erziehung in den Händen beider Eltern gemeinschaftlich liege», wo aber der Gatte und Vater tagsüber an gestrengt gearbeitet und des Abends ermattet und ermüvet nach Hause kommt, da wird ihn eine kluge, liebende und erfahrene Frau gern mit einiönigen Klagen über die unsolg- sauren Kinder verschonen, welche Handlungs weise ja zugleich ein wahrhaft klägliches Ein geständnis ihrer Schwäche wäre, wie auch der Zweck ein gewiß verfehlter sein würde, da der ermüdete Gatte derartige Klagen gewöhnlich mit einigen ungeduldigen Bemerkungen zurück- tveist, welches Betragen d'.e Kinder sehr bald erkennen uno so die Drohung der schwachen Mutter: „Wartet nur, ich werde cs dem Papa sagen!" mit völliger Nutze ausnehnicu. tschlub loiLi.i Vas Lied der Armen. Es naht schon der Tag. die Sonne erwacht, Es bricht das Leben aus tiefer Nacht, Mit Hammcrschlägen, mit rasselndem Gruß, Mck dem strengen, unerbittlichen Muß Und ruft »ns ohne Erbarmen: „Zum Tagewerk erwachet, ihr Armen! Euer Glück ist Arbeit von früh bis spät, Euer Hoffen, der Tag, der zur Rüste geht, Euer Traum das Haar, das onst sacht erbleicht, Euer Bangen die Zeit, die euch schleppend entweicht. Und das Schicksal hat kein Erbarmen — Beugt zum Schlage das Haupt, ihr Armen!" Voch horch! Ta klingt eine Stimme vertrant. Ein kindliches Krähen dazwischen w:rd laut, Tie Fc-crabendslunde brach an: Und freudig erwartet das Weib den Mann Und legt ihm das Kind in die Arme, Taß fein starres Herz ihm erwärme. Und er jubelt: „Ich Hab' ein Weib, ein Kind, Wir haben Arme, die schwielig sind. Wir haben ein Stübchen, ein Bett, einen Tisch. Und zwei Augen voll Trotz und zwei Lippen so frisch Wir brauchen kein Erbarmen, Denn wir sind glücklich, wir Armen! Uns neidet keiner das bißchen Glück, Vom Lebenstisch das verkümmerte Stück, Uns lacht die Liebe mit Hellem Schein Von Rosen umwuchcrt ins Stübchen hinein. Schenkt andern das stumme Erbarmen, Wir sind reich, wie der König, wir Armen!" L>. Tranlncr. Lösung der Aufgabe iu Nr. ftb Wolke — Wolle. * Gegründet 1850 ^ -G ^ «». 1-S Mittwoch, den 2;». April. 11-1»:* Am bösen Schein. Roman von L- Haidheim. (RachdruL ottbot«».) „Eiubilden? Das glaubst Du doch selbst nicht, verstehst die Leute uicht, kennst nicht ihr innerstes Sein und Denken! Das ist eine Aujsassung von „Tadellosigkeit", der man immer noch feinere Spitzen schleift! Man rechnet mir's natürlich nicht an, daß der Lump, der Gärtncrbursche, meines Bruders Schwager ist! Aber jeLer empfinde! es als eine per sönliche Unbequemlichkeit, „in uuseri» Kreise" jemanden zu baden, der lmnierhin von der schmutzigen Geschichte, wenn auch nur von sein, erreicht wird Un;ere Behörde letzt sich zusammen aus Leuten, die bis ins hundertste Glied unantastbar daffche». Und wenn ich auch gänzlich unschuldig an solcher Vcrtnandt'chan bin, in isr dieselbe doch um der Kol legen willen bitter zu beklage», und dies um >o mehr, uls w r — tue vornehmsten Stützen der Negierung — vorkvmmeuden Faltes auch nicht den leisesten Anlaß gegeben haben dürfen für hämische Bemerkungen der Gegenparteien. Und das ilt's! Das »ragen sie mir nach! Taruni muß ich mich kalt auschcn lassen, muß die möglichst kurzen Antworte» cin- slecken, die man nur mit ansgesiichtcr Höflichkeit gibt, muß jehen, daß e.n in Flüsterton geführtes Gespräch der Herren plötzlich stockt, wenn ich erntrete, »nd daß sie mit verlegenen Mienen den ersten besten dummen Klatsch besprechen, an den sie vor meiner Ankunft gar nicht dachten!" „Werner! Werner! Das alles kann doch nur Einbildung von Dir sein! Wie wäre es möglich, daß Du — Du bei Deiner sonstige» Beliebtheit —" Eocline konnte nicht ous- sprechcn. „Ja — Beliebtheit! So lange ich ledig war und noch eine Wahl treffen konnte!" höhnte er gallig. „Ta war ich freilich „ein reizender Mensch"! Aber dann heiratete ich und nahm den Müllern jede Aussicht für ihre Töchter — »ahm den Kameraden und Neben buhlern das reichste Mädchen vor der Na>c Iveg — wurde auf diesem nicht mehr »uw - wohnliche» Wege plötzlich ein ganz anderer in den Augen aller dieser Leute! Und falsch war meine bisherige Beliebtheit! Ach, liebes Kind, T» kennst die Welt nicht! Wünsche T>r ja nie, ihre nähere Bekanntschaft zu machen!" ^ . . Er lies in seiner Aufregung hur »nd her. Ellelme sah ihm bestürzt noch. Seine Arn- sassung kam ihr noch immer als krankhaft überreizt vor. Gleichwohl — er saß doch sozusagen mitte» im Glück. Woher kam nur diese Gereiztheit? Wo lag die Ursache dazu? „Tu tust Tir selbst Unrecht, Werner!" sagte sie mutig. „Verzeihe nur, daß ich es offen ausiprechc: mich wundert und mir mißfällt Teure Auffassung dieser freilich recht uuan- gcnchmcn Geschichte, die unserm arme» Hans und der bedauernswerten Schwester des jungen Menschen sicher viel trübe Stunden bereitet." „Ah ja, ich höre schon!" unterbrach Werner sic brüsk. „Bille, erspare mir die mcnschensreundlichc Meinung unscrs beben Allen! Wenn der zur rechten Zeit sei» Veto gesprochen hülle, so wäre das alles nicht ge- kommen Das kann ich nur wiederholen. Wer ,o dumm heiratet wie Hans, der hat — auch ohne einen Schwager im Zuchthaus — schwer genug an den Folgen seiner Dumm- heit zu tragen, so lauge er lebt." „Du hast freilich eine klügere Wahl getroffen! Aber Werner, nicht jeder findet ans solchem sonnigen Wege sein Glück!" unterbrach Evcsinc seine herben Worte. „Freilich nicht! rüber vielleicht vcrichließt er sich, wie Tu, den leichteren und ebneren Weg, liebe Eoelinc. Und da wir gerade einmal bei dem Kapitel sind, jv — aber da weinst Du nun schon wieder!" Nun war der Moment doch gekommen, vor dem Evi immer mehr bangte, je herber und gereizter sie Werner fand. Die Tränen schossen ihr slromwcisc aus den Augen, krampshast verschränkte sie die kaltcn, zitternden .Hände unv wagte gar nicht, den Bruder anzuschen, während sie ihm null alles sagte und ihre Bille daran knüpfte. Wieder lief er erregt hin und her und mnrmcltc nur Unverständliches vor sich hin. Tann blieb er vor ihr stehen, sah sie zum erstenmal heute brüderlich liebreich au und sagte aus ticsster Ucker- zengung, aber in herzlich mitleidigem Tone: „Von alledem werde ich nichts tun! Absolut nichts, liebes Kind! Teineil Bränrigam in eine subalterne Stellung hncinzuprcssen — und eine jede, die ihm wein Schwiegervater geben könnte, würde für Ernst von Merrng eine solche sein — das hieße ihm keinen Liebesdienst erweisen. Auch Dir nicht, Evelinc! Du sichst beule ein, Laß mein energischer Widcrwrnch gegen die Fortdauer Eurer Ver lobung ein berechtigter war; und eben jetzt wiederhole ich Dir eindringlicher als je: bestehe feinstes Karlsbader Kaffee - Gewürz in Portionswürfeln ist das vollkommenste Kasseeverbesserungsmittel der Gegen wart. Die Vorteile, die bietet: bedeutende Ersparnis, vorzüglicher Wohlgeschmack, angenehmes Aussehen, gute Bekömmlichkeit, hoher Nährwert, bequeme und cinsache Handhabung, machen es für jede Küche unent behrlich. 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