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Dresdner Nachrichten : 08.05.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188605088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860508
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-05
- Tag 1886-05-08
-
Monat
1886-05
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1886
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«tmw fammtlnt« «Ndminwt« NN stsdMMWt Tageblatt für Politik. * tztsWjMek MÄttigl. Jimieilike. !t>«»d«tteo 1a,«IiMar»«n aa«1 L»rI»I»«n 8KIIP8SN u. VfLVSttSN, «owls 8K»p«NSk!«In, »o,eilrl,«e t» ^t«o» San MX» 0nmn>>d»n-l mit »vUOslt und l>r»IiP»estoa Ix>ä»ri»e»,tiiron, Xaoicksttvn«, «uck VIlawlivtteoüllvpfeii, raplarrrüsvliv «mpkeklvn F. I1»r»oa 8»I»a«. vr s«l«o, 1>ll»ckr«»tk«r»tr. 21d. a. Soplilenalr. Ü am kastplatr. kiekart! L86l!unliv Hy iuei t ^^^Ä^-^»»^Dl68Ü6I1d^,^8,80ll6üI)6lA 2» Fabrik voa ? üiorl»va»p«n anL t »»roUOarlien in äsa «inkaclistvn dis ru ckon docdlemstell Artikeln. ämtrr» tm renlschc» Reiche und der Lrstrr». - Nnqa» . Monarchie vierteljährl ". S.7S - fl. 2.2». - für de» 2. und 8. Monat lusammc» Mk.1.84 - sl. I.Ä. - für den 3. Vierteljahrs»»»»«! allein »2 Psg. - 77 Kr. texcl. «nioziischla!»). — «bonurmrnta nach allen Ländern Europas, nach Amerika rc.pcr Kreuzband- «endunaen jeder Zeit. r«r««r«chk8«W»MA«^ Kv8etiäfl8- unü Loniodüekei', ^ el»ene« kadrtk»t, »1«: Ik«uvtdlledLr, 5itr«rr»n, t«»t.»KNe»,er, >lLw<»rl«le, r«»e1orevdll«.d»rq Kelküeder, ^'opli-dlleker uaä Vselikelottplrdüeder. ^vir vorirorxlon Mr Odndot-üokür öio bs8k«n k'LtontvLpiors unä 8»rantiron kür Loliüo Livdriirtlo. ! ^ULküürUck« Müstnrts l'roir-ttLton veräon sDLtts »d^odoa miä nack niä- A vürtv krLnIto vorerrn^t. A F. Ilara,«»» Vresile», U IVUsäralsvrstr. 21d. n. 8opl,lvnstr. tt am kostplatr. ^ ß Helm, liefert. wie vekanilt, -ie feinjlen «nt» Segen OdvrkvMÄvll, SS LrLKvll Ml- MLU8vk6ttvll. SS Jetzt Leks ^Itma-rkt, 1 8el» «Ldv» K»88v 1. Nr. 128. 31. Jattiavr. Ausla,t: 42,000 erpl. «UternusSänSstckte» Nie de» 8. Mat: Nordwind von mittlerer Stärke dkl durch- fchmitttch mittlerer Bewölk»»,. ohne «rjrnlttqe Niederschläge. remper«t«r wenig verändert. -ii D««d-„, >88«. Toimabend, 8. Mai. ZlwntwrMckier Redakteur für Pvlitischt- ve. Emil Biere» in Dresden. Von ringsum treffen Nachrichten über Frostschäden eil», überall l itt man Klagen über die Verwüstungen, die die nächtliche Kälte augerichlet hat. DaS ist schon nicht mehr ein strichweiseS Ziehendes Nachlst-vsles, daS ist eher eine allgemeine Verwüstung. Tie Wein- mordcr haben sich zu Obstmördem ausgedehnt und noch stehen uns die eigentlichen Pankratius und Servatius bevor. Und wie lang legieren schon die gestrenge» Herren! Diesjährig eben Alles in der Witterung verkehrt: kein Svrichwort trifft mehr z». keine Wetter regel paßt noch. Tie Hiobsposten komnien besonders aus denjenigen 'liegenden Tcutschlands, die man gern die gesegnetsten nennt, weil i!,r Boden weit reichlichere Erträgnisse liefert, als sich anderwärts mir dem Körncrbau erzielen lasch Wo man Weinbau treibt und -emere Obstsorten zieht, also z. B. am Mein, ander Bergstraße, an der mittleren Elbe, da blicken die Besitzer der verheerten Äeurar- kungcn trostlos ans den tödtlichcn Verlaus der letzten Frostnüchte. Ter wundcrvollc Monat Mai ist sür Winzer und Obstgärlner die Feit der schwersten Schickialsschlägc geworden. Anher den aristo- lratt'chslen unserer Obstsorten, den Pfirsichen und Aprikosen, anher de» Nußbäumcn und Reben ist auch stellenweise das zarte Früh- lingsgemüse erfroren, sind ganze Kleefelder zu Grunde gegangen TaS bedeutet einen nach Millionen sich beziffernden Verlust an Nationalvermögen, eine empfindliche Einbuhe am Besitze und Ar beitserträge sür viele Tausende fleißiger Menschen. Der Mensch 'ich! zunächst noch wehrlos gegenüber solchen Naturereignissen. Unsere Wetterwarten und meteorologischen Stationen melden zwar treulich Nordwinde und Temperatur-Erniedrigungen, aber die Wissenschaft gicbl dem Landmann kein Mittel an die Hand, Vorkehrungen zum Schutze der von dem rauhen nordischen Tyrannen bedrohten Kultur- mzcugnissczu treffen. DicErfahrung, dah beiNachtfröslendicniedrige», a?ui>iitzlercn Lagen von Wein- und Obstgärten am härtesten be troffen sind, während in lustiger Höhe die Kälte wenig gethan hat. ist käst das Einzige, was man hier weih, aber man kann mit dieser Thatsache nichts Rechtes anfangcn. So müssen wir uns seufzend und voll Mitleid für die Betroffenen in das schwere Geschick, das einen >o werthvollen Theil der Landwirthichast heimgcsncht, fügen. Wahrlich, die Natur trägt genug zerstörende, Arbeitswerts)«: und ttulttirichöpfniigen vernichtende Gewalten in sich, gegen die wir Menschen nichts thnn können und die uns schuldlos treffen! Sas Hinzutretcn der von den zerstörungtzwüthigen Elemciiten der menschlichen Gesellschaft beabsichtigten EiüeltthnmSvcrwiistungcn >n eine grausame Häufung der Ucbel. Gegen diese ans Ver- nichlnng der menschlichen Kultur ausgehende» unheimlichen Ele mente müssen wir bei Zeiten einschreiten. Unerbittlich sind schon die Bcmiche niederznschlagcn, das böse Trachten dieser Unholde in Tliaicn zu bekunden! Sonst erleben wir die Schändlichkeiten, die man von Nordamerika herüber meldet. Noch richtiger ist cs freilich, durch ernste wirthschastlichc Reformen diesen unterirdischen Gewalten das Grmidwasser abzugraben. Tie neue» Branntweinsteuergesetzvorschläge er'renen sich einer wcit günstigeren Aufnahme in der öffentlichen Meinung, als der Menopolplan. Insbesondere begrüßt man die Verbindung der icmacn Maischraum- mit einer Konsnmslener als einen glücklichen Gedanken, um dein Reiche erhebliche Mehreinnahmen aus dem Branntwciir zu verschaffen. Dah kein Gegenstand so sehr zu einer Mehrbcslenemng geeignet ist, als der in Deutschland gegen alle Lander viel zn niedrig besteuerte Branntwein, das haben bisher ausnahmslos alle Parteien anerkannt. DaS Finanzbedürfnih des Reichs wie das der Einzelstaaten weist daraus hin, diese Einnahmc- auclle stärker fliehen zu lassen. Es steht eure weitere Steigerung der Matriknlarbciträgc bevor, denn auf Grund der NeichStagS-- lcsihlüssc müsst» die Pensionen der Reichsbcaniten und Offiziere, bezw. deuenigen ihrer Hinierlassencn. erhöht, die IVOMill.-Anlcihe zur EibaniingdesNordostseekanalS verzinst werden u. s. w. Ferner erwartet Jedermann nach Ablauf des Militärscptennats weitere Forderungen, die Schlagkertigkeit des deutschen Heeres aus die Höhe des Bedürf nisses zn bringen. Mit diese» Zinsrständnissen verpflichtet man sich kemeeivegs zur Bewilligung der Einzelheiten der Branntwcinsteucr- Lrhohniigsborlagcn. So soll die Konsuinsteiier im ersten Jahre -tv, im zweiten 80. im dritten 120 Mk. pro Hektoliter betragen. Eine belrächtlichc Steucrcrhöhung ist, soll der Zweck erreicht werden. >»wc»ncidl,ch: ob es aber nöthig ist. dah cm Quantum Alkohol, das jetzt einschließlich der Steuer 37 Mk. kostet, aus 120 Mk. hin- ansgcschiicllt werde, erscheint doch der Untersuchung ivcrth. Der Schnapsvcrbrauch würde ganz gewaltige Einschränkuugcn erfahren. 'Aber auch die dreimalige Abstunma der Mchrbcsteucruilg hat ihre Bedenken. Ein Brenner, der durch ein- oder zweijährige Lager ung seines Spiritus 10 resp. 80 Mark Steuer am Hektoliter ge winnen kann, würde sich hüte», anfänglich viel zu verkamen, wohl aber würde er enorm mehr brennen.- Eine Ueberprodnktion an Spiritus stünde dann ganz gewiß bevor. Es wäre richtiger, ein für allemal cinm mittleren Steuersatz einzuführe». — Ein weiteres großes Bedenken erregt der Ausschluß der süddeutschen Staateil von der Mehrbesteilenmg des Branntweins. DaS Monopol hatte wc- nigtienS das Kntc, daß m ganz Dcuffchland Steuereinheit betreffs des Spiritus geherrscht hätte. Bleiben aber künftig die süddeutschen StaatenailbcrhalbdcrBrannttveinsteucrgcmeinschast.so laust dann eine Zolllmic ancr durch Deutschland. Diese existirt zwar jetzt auch schon, aber sie läßt sich ohne große Kosten ausreckt erhalten, da dir ver- 'chicdcncn Braiiiiiweinstcuern »n Norden und Süden ungefähr cM die gleiche Steurrhölre hinnnslanfen. Kostet aber künftig der Wüter Spiritus im Süden 37 Mk.. im Norden aber 40. 80 und letzt 120 Mk.. so liegt eine unendlich starke Verlockung vor. den billigere» Spiritns nach dem Norden eiiizuschmiiggesn. Ans gesetz lichem Wege eingeführt. zahlte der süddeutsche SchnapS eine Ueder- gangsabgabc von 70, 110 und ISO Mk. pro Hektoliter. Uni diese Abgabe zn ersparen, wird man massenhaft den Schmuggel versuchen, und zur Verhütung desselben wäre quer durch Deutschland eine kostspielige Grenzbcwachung nöthig, die mit solcher Strenge kaum vor Errichtung des Zollvereins itattgcstmdtn hat. Nein, keine Mamliine von Schnapst Es hat sich aus den jüngsten Meldungen über die Arbeiter unruhen in Nordamerika ergebe», daß dieselben gegen den Willen des Ordens der Arbeitsrilter und namentlich seines Großmeisters Pow- derly erregt worden sind. Gerade dieser Arbeilerbimd wird von den Sozialdemokraten, Gewerkschaften und Anarchisten mit den milchendsten Angriffen verfolgt, die ihm nur zur Ehre gereichen. Thattachc ist jedoch, daß er nicht die Macht erlangt hat, die zer- störunaSwüthigcii Anarchisten von ihren Schandthaten durch seinen moralischen Einfluß abzuhaltc». Die Bewegung zur Erzwingung eines Mündigen Arbeitstages, die aus dem Programm der Ritter der Arbeit stand, ist clwn von den Anarchisten auSgebeutet und ae- mißbranclit worden. Die Streike, welche zur Erreichung der Mün digen Arbeitszeit von den Arbeitsrittern hervorgcrnsen oder doch mit reichlichen Mitteln unterstützt wurden, sind größtenthcils erfolg- los geblieben, nnd die ..ntlänichten 'Arbeiter liehen nur zn willig de» 'Aufhetzungen anarchistischer 'Agitatoren ihr Ohr. Daß die Arbeiter mit ihrem Verlangen scheiterten, lag daran, daß sich die Geichästs- lage noch nicht io gebessert hatte, als daß die Fabliknntcrnchmer die in dein Achtstundentage liegende Lohnerhöhung hätten gewähren können, ohne selbst zn Grunde zn gehen. Tie öffentliche Meinung nahm daher gegen die Streikenden Partei, sie wnd es unklug, daß die Arbeitenden jede leise Besserung der WirlhschaMagc sofort benutz ten, »in mit unerfüllbaren Forderungen amziitrctcn. Die öffentliche Meinung »vthigt nun auch die lässigen Behörden, ihre Schuldigkeit gegen die Feinde der menschliche» Kultur besser zn tbun alszcithcr. Tic Behörden ergreifen die Ucbelthütcr und suchen sich der Rädels führer z» beinächligcn. ES sind dies die nnsauberstcn Elemente, sic reknltircn sich vorzugsweise aus Dc'.itlchrii, Czcchcn und Polen. Man nennt mit Name» einen gewissen Spieß, Herausgeber der „Arbeiterzeitung" in Chicago, der mit Id Druckern verhaltet wurde. Man fand bei ihm Dynamit und Waffen, er wurde bei seiner Ver haftung verwundet und ist jetzt ans Mord angeklagt. 'Andere Anar chisteniührer beschuldigen sich gegenseitig der glötzw» Schurkereien. Daß diesen Subjekten nichts an dem Wähle der Arbeiter liegt, ist richtig, daß aber die Arbeiter bo» ihilen zn Verbrechen erzogen und verhetzt werde», ist ebenso unbestreitbar. Wenn man in Nordamerika jetzt dahinter kommt, daß der nngcstra'tc 'Abdruck der wiitbcudste» Brandartikcl, die zur Vernichtung alles Eigcuthums aussorder», keineswegs barnrlos ist. sondern folgerichtig zur Bernbnng der Ver brechen rührt, daß man also gegen das Treibe» dieics Gesindels bei Zeiten einzuschrelte» hat da-,», bezahlt die große Republik diese Er kenntnis; mit den jetzigen Verwüsttiiigkn in Chicago und Milwaukee nicht zu »Heuer. wieder hergestellt, daß er Aiffang der nächsten Woche das Bert verlassen kann. Berlin. Zur Koiwcrtirung in tz'.Mrozenttgc Konsuls sind ferner folgende Iprozeittige Eisenbahnprioritäten einberufen worden . Münster-Enschede, Oberschlcsische von 1843 E, Ml F, 2. Emission 1861, Neiße-Bnen, Oels-Gnesen, Breslau-Schweidnitz. Freiburger 1814, 1831 B. 1833 E. 1831 D. 1838 E, 1861 F. 1866. ioivie ' prozentigc vom 1. Oktober 1886 ab zu Iprozentigcn, von 1870 endlich Kölir-Mindener 2. 1833. B rcme n. Die belgische Regierung bewilligte dem Nordd. Lloyd für Anlegen der dentscheir subventioninen Dampfer nach Lstasicn und Australien im Hafen von 'Antwerpen eine Iahrcssiibvcntion von 10,M Frcs. Naumburg. In der heutigen Verhandlung LcS Oberlai- desgerichtcS in dem Diätcnprozeß gegen den fortschrittlichen Abge ordneten Lerche wurde die vom FiskuS gegen das srcisprechendc- Nrthcil erster Instanz eingelegte Berufung verworfen, da Lerche sofort den Eid leistete, keine Diäten empfangen zu habe». Hasein clever dagegen wurde kurzweg vcrnrtheilt. Gründe wurden nicht mitgcthcilt. Paris. Eine vssiziöie Note über die Vorbereitungen sür die Wcltansstell'nng von 1880 meldet, der Handelsiniiiistcr we.de dem nächst drei Missionare ernennen, mir dem Anitrage, in den Departe ments, in den Gebieten des fraiizvsiicheii ProtekivratcS, iowic im 'Auslände Thcilnehmcr an der Weltausstellung anznwerbcn. ... . ....... ... - - - «eneNe Teiearamme ver „Dresdner Rachr." vom 7. Mai. Berlin. Preußisches Abgeordnetenhaus. Bor Eintritt in die Tagesordnung bemerkt Abg. v. Eynern (nat-lib.). er lmbe in der 1. Lesung davon gesprochen, daß Abg. Stöcker die katho lische Kirche als Schwesterkircke bezeichnet habe Al>g. Stöcker habe ,ihm irigc vseu. das scr wcht wähl. Ans Gru -L' der stenographischen Berichte sc, über zu lvnstakii-en. baß Ab«. Söckec im Jahre 1881 dem Abg. Dr. Windthorst dafür gedankt habe, daß dieser die evan gelische Kirche Schcsterkircke genannt. Das lause schließlich auf dasselbe hinaus. Abg. Stöcker ikons.) hält diele Beweisführung sür unverständlich. Er trete jener Unterstellililg um so cntschiedencr ciitgcgcn, als sic zu den liberalen Kampfmitteln gehöre, mit denen man ihn immer und imnier ciiigreisc. — Hieraus wird in die Tages ordnung c 2. Beratdiing der kirchenpvliti'cheii Vorlage eingetceten. 'Art. l. durch welchen die wissenschaftliche Staatsprüning aufge hoben wird, sindct nach einer kurzen zustimmciidcn Erkläriiiig des Abg. Dr. Gneist inat.-lib) nahezu einstimmige Annahme. 'Art. 2 bestimmt, daß das theologische Studium auch an den zur wissen- schnstlichcn Vorbildung der Geistlichen geeigneten kirchlichen Semi naren. welche dis zum Jahre 1873 bestanden haben, rurückgclegt werden kann und setzt die Modalitäten fest, u»ter deneii die Wieder eröffnung und Fortführung dieser Anstalten erfolgen soll. Die Wiedereröffnung der Seminare für die Erzdiözese Gnescn-Posen und die Diözcfe Kulm soll indes; königlicher Verordnung Vorbe halte» bleiben. — 'Abg. Dr. v. Stablewski beantragt mit seinen polnischen Freunden Streichung dieser letzteren Bestimmung. Abg. Dr. Windthorst wiederholt Namens des Eentrnms seine bei der 1. Lesung gegebene Erklärung. Das Ccntnim müsse es leider geschehen lasse», daß die Anträge der polnischen Herren keine Annahme finden. Dieselben seien vollständig begründet. Das Centrnm würde dafür stimmen, wenn sic Aussicht hätte», im Hause und von der Negierung angenommen zu werden; das sei aber nicht der Fall, und so würde die Zustimmung nur eine fruchtlose Demonstratio» sei». Er hoffe, cS werde der Weisheit des päpstlichen Stuhles gelinge», den Erlaß der vorgesehenen Verordnung bald zu erwirken. — Kultusminister Dr. v. Goßler kvustatirt, daß die 'Annahme des Antrags der polnischen Fraktion das Gesetz äußerst gciährdcn würde. Die Ausnahmebe stimmung bätten die 'Antragsteller und ihre Freunde sich selbst zu danken. Es liege derselben nickt das geringste Mißtraue» gegen den neueriialinten Erzbischof zu Grunde, wohl aber Mißtrauen gegen den polnischen Klerus. Wen» sich unter dem neuen Erz bischof die Hoffnungen und Erwartungen erfüllen, die man zu hegen berechtigt, so werde der Zeitpunkt zu», Erlaß der vorgesehene» Verordnungen bald eintreten. — 'Abg. v. Zedlitz-Neukirch irrcikons.) kvustatirt, daß diejenigen seine Freunde, welche mit ihm gegen daS Gesetz stimme», mit der Ablehnung einzelner Bestimmungen nicht ausdrücken wollten, daß jene Bestimmungen sür sie auch in einer anders gearteten Vorlage uiiannchmhgr sein würden. — Abg. Tr. v. Iagdzcwski erklärt, die Polen würden nach 'Ablehnung seines Antrags gegen 'Artikel 2 überhaupt stimmen. — Abg. Dr. Gneist i»at.-lib3 motivirt den ablehnenden Standpunkt der Natwnallibc- ralen gegenüber 'Artikel 2. der dem Staate nicht einmal ein Ein spruchsrecht gegen die Anstellung der Leiter und Lehrer der'Anstalten gewähre. — Abg. Gras Limburg fkoni.) tritt den Bedenken des Vorredners entgegen. Der Antrag der Polen wird gegen die Sliiniucn der Antragsteller und einiger Freisinnigen i»rd Ce»tr-nms- mitglieder abgelchnt, 'Artikel 2 gegen die Nationalliberalen, die Polen und eine Anzahl von Freikvnscrvativen und Freisinnigen angenommen. Die 'Artikel 3 dis 15 werden angenommen, nachdem Abg. Tr. Gneist zn jedem einzelnen derselben die Stellung seiner ' raktion dargelegt. Artikel 13: Freigebiing des Lesens stiller Messen »d des Svendens der Sterbesakramente wird nähern einstimmig angenommen. Der zu 'Artikel 14 polnischerseitS gestellte Antrag a»f Streichung der Bestimmung, wonach die Regelung der Frage des Bvrsitzcs im Vorstände einer katholischen Kirchcngeiiwlnde im Wege königlicher Verordnung geregelt werden soll, wird abgelchnt. Damit ist das gaiize Gesetz unverändert in der Fassung des Herr en hauses angenommen. Gciainmtabstininuing erfolgt erst in dritter Berathung. Morgen: Verhandlung des Landcseisenbohnrathcs. Berlin. Ter Kaiser empfing den »reuen persischen Gesandten Mit-za Riza Khan zur Entgegennahme dessen Beglaubigungs schreibens — NiilcrstaatSsekretär Grat Herbert Bismarck ist soweit .. „ Londo n. Die Unterhandlungen zwischen Ehambcrlain und z- /, !dcin Kabinct betreffs des Verbleibens der Irländer im Rcichsvarla- ^.Se j mc»t sind bisher ohne Ergebnis; geblieben. Die Regierung ist enk-/->/- j schlossen, auch mit der Landaiikanfsfrage trotz des Widerstandes der »>2 ^ Wighs kn Mehrheit ! mehr . öffentlich stützen. > >nr keil. — „ der Türkei freie Hand gegen Griechenland gegeben werde. Fürst H' » » i Bismarck soll diese Maßregel begünstigen. Athen. Heute Vormittag verließen die Gesandten der fünf c,. Mächte die Stadt, der türkische mil dem gesmnmtcn Personal, 'bei i" 2. , - >!;' den übrigen bleiben die ersten Sekretäre zurück. -s/ x. ssM New-Dork. In Chicago klagten die folgende Anarchisten wegen Mordes an: die beiden Prüder Spieß, ^2 ^ Schwab, Parsons aus Massachusetts, einen Anarchist von Bern', ^ 7 und Fieldcn, einen Engländer. Tie beiden Letzteren werde» ais-r^k«» die gefährlichsten bezeichnet. Spieß drückte noch gestern eine m Jntcruicwcr gegenüber- leine Billigung zum Gebrauch von TynanM ^7» , aus. Er erklärte, die Polizei handle als die Vertreterin der Kaptt/r». 2.» LS S E - listen feindselig gegen die Wohlfahrt der Gesellschaft und ini l§sc daher fortgeräumt iverden. !» , Tie Berliner Börse war durch die Lage der griechis chen 2. M Frage verstimmt, trotzdem war die Haltung nicht ailsgcsvn^chen niatt, obgleich die Kourse »achgaben. Von spekulativen B> mlen s--» waren belonders Ltskoiitogeiellschast znuiLdrigenKourwii recht leb- S.-- haft. In deutschen spekiilative» Bahnen Ivar das Geichttfr gr.-ringer als gkstcr-n. Oesterreichische Bahnen waren Anfangs stark ange- 2.^ boten, erholten sich aber später wieder, Elbcthal bevorzncst, a>is Z v ländiiche Renten belebt, Montanwerlhe ivenig beachtet. In» Kassa " « verkehre waren dcntt'che Bahnen fest und bester, österreichische gut behauptet, Banken mäßig belebt. Für Industrien bestand lebhailes Jiitcrcssc bei niedrigeren Können. Oesterreichische Privrit/sten sehr fest, deutsche Anlagemerthe schwächer, Privatdiskont 1?' « ' jsroz. ffr « » ksart M., 7. Mai. ffredtt Litt'.3. Staat-bahn »- ziy-,. L,„>. bardcn 82-/,. oialiykr N,»-/,. «S2-«. «priic. II,mar. G> Idrenir 88,4". Gollliardb. —. Dresdner Bank —. DiScanlo 2l8,4ä. Man. Wien. 7. Mai. ffredit S>aa««dahn 2R,2ä. Lon-Hardeu Galicier «Ibil>al »In,. Gold 108,1". Malt. Paris. 7. Mai. s»lnß. «lenle 82.Z7. Bnirilic l«!>,«>7. Italiener »7,!'o PtaalSbahn <«7,«U. Lonidarden 228.7.', da. Prioritäten —. Svanicr «7-, Lest. Soidrente —. Saupter ill',.««. vttomancn 52«,oo. Bceve a>. London, 7. Mai, «orm. »i Ndr >» Min. Eous-alc 10»->. I87;!ci Ruffen 98'3. Italiener !>7-z. Lombarde» !> /,«. Konu. Türke» IS. Iproc smidirte Bmerikaner 128-,',. Iproc. lluaar. Goldreiitc 83-g. Oestrrr. iSold- rrntc !>». Vreuft. konsol» —. Sappicr W'/,. Nene c«anpt>» !»8- ,. cnoman- bauk »>-/„. Snc.r-Aciirn 8S-/,. — Ttimmuna: gla». — Weit er: Warm. Breslau. 7. Mai, Nachm, ««rtreidemarkti. S»> ritu» p> . IM Liter IM Proc. Pr. Mai-I»„i R.10, pr. I»»i-J»li Z7,i>N. »r. ?l »a»s>.2eplbr. .18.M. Roaaen »r. M»i-In»i l2v,m, Pr. Inni-guli MK.5V, Pr. --cvt.-Ocloder lll,U>. Siüdöl loco pr. Mai-Juni 44,00. G»k »msaiilos. — Wette, ^ Veränderlich. Stettin, 7. Mai, Nachmittags 4 Ndr. <Setrri»emr,rkti. Weizen ruing. loeo 144—15«. pr. Mai-Inni 157,50, pr. Lcpl.-Lcloder iki i.oo. dioagen rudig. loco »2K—ISO, »r. Mai-I»„i IZl.M, pr. Scplcmdcr-Vciober Ui,i,50. diüböl rndig, vr. Mai-Imii 41.50, pr. Scptemdrr-Lctodcr 45,00. Spiritns stcigeap. loco ii«,80. pr. Mai-Anni 17,10, pr. Inli-Auguft 19.20, pr. dlnguft-Skpicmdcr 40,20. Peiroicum loeo «crstcucrl Ufaner l-, Proc. Tara 41,25. dl IN st c r d a »I iProduktcn-, 7. Mai. «Schluß.) Weizen per Juni - , per Novemdrr 219, dedanptr«. iiioggcn per Mai lM, p-.-r Letober 117, steigen». London. 7. Mai. «Schluß.» Weizen rußig, engtischkr - , Sch. hä«,er ge- halte», angckommene Ladungen fest; Mepl stetig, PdeiS mistiger, tzafcr fest, rnhlg. Gerste träge. — Wetter: Warn«. LokalrS nnv Sächsisches». — So. Majestät der K ö n i g kam acstern Vormittag l l Uhr nach dem Residcnzschlossc. nahm einige Vorstellungen und die Vor trage mehrerer Staatsmiiiistcr sowie der DeparLcmcntschcss entge gen und fuhr nach 2 Uhr nach Strehlen zurück. — Ihre Majestät die Königin beehrte vorgestern Mittag das neue schone Verkanfslokal des Hoflieferanten C. W. Thiel, Präge,straße Nr. 17-' mit einem längeren Besuche, nahm dastlbsr. eine dort gefertigte Brautausstattung in 'Augenschein und machte mehrere Einkäufe „nd Bestellungen. Weiter besuchte Ihre Maie- stät die Kinsttgcwcrbehallc. wo sic ebenfalls Einkäufe machte, da--- Magazin des .Hoflieferanten 'Robert Hoffman» und das Gcichäst von I. Llivier. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August »vird wie nunmehr bestimmt verlautet, am 1. Ott. ur daS in Grvßenhaiii garnisvmrende Husaren-Reg. Nr. 18 eintreten. ^ -- Fast wie eine 'Anttvort ans unseren gestrigen Artikel „-bir LMiodc". in welchem n. A. auch gesagt und im Interesse der All gemeuchelt bedauert war. „daß man von den Perathungs- aegcnstäiidc» der Lhnode vorher nichts erfahre", erscheint gestern Abend im „Drcsd. Jonrn." ein Artikel: „Vorlage» für die evangelisch-lutherische Landcssynooc". Derselbe bot >» der Hauptsache nachstehenden Inhalt: Nachdem unsere Landeskirche unlängst eine neue 'Agende und ein neues Landesge snngbuch erhalten hat, ist nunmehr auch der Frage einer Revision des aus dem Jahre 18-42 stammenden Perikopciibuchcs »aber ge treten worden. Der Synode werden zunächst erst die Grundsätze, zur Erklärung vorgclegt werden, welche das Kirchenregimcilt bei diese- Revision zu bewkgrn kür gcrathen erachtet. Infolge von Anträgen
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