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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260226027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926022602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926022602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-02
- Tag 1926-02-26
-
Monat
1926-02
-
Jahr
1926
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*Nr. 87 S-Ne2 ' WU» non den furchtbaren Verluste« -er Legion — veröffentlicht werbe». Es müsse» außerdem dauernd Sie Arbeitsbeftiinmnngen für Deutsche, bie iui 2luslande beschäftigt »»erden, durch die V a n b e s a > beit o ä in t e r bekauntgegeben werden. Gegen diele Berbfseiniichiliig luiiu selbst die Besatzungsbehörde nichts eiilwciiben! Gerade diese Einrichtung kann Tausende vor d e ui Eintritt i » die Legion b e w ahre ni Ihnen ist eine ^arniliigebioichüre vor der Abreise auszuhäerdtgen. Dodau» müssen gewisse ehemalige Legionär« beobachtet iverden, die eventuell als Werber für die Legion tätig find. Manche bewußt, viel« durch Renommieren unbewußt. — .Vr»d««r Nachrichten" — Arrilog. 2S. Aebrnnr 18» Zum Schluß ift beschleunigt et« Gesetz ,u verküirden. da» seden gefaßte« Werber mit Zuchthaus von mindesten» lO Hahr«« bestraft. Bon, Jahre 183l bi» 1911 haben über 200 000 Deutsche ihr Leben in der Fremdenlegion gelassen. Seit 1019 sind schätzungsweise 10000 Deutsche in der Fremdenlegion um- gekommen und in der Mk-eit etwa 30000 Mann starken Legion stehen etn»a 22000 De u t s chdie für Frankreich» R u h m u » d E b r e kä mp f e n und wohl auch mit 80 Prozent sterben oder fallen werden. Da- ist das Resultat de- Artikel» 179. Die Beratung des Fürften-Kompromiß-ßniwurss. Abschluß -er ersten Lesung. Berlin, 2«>. Februar. Im Siechivansschuß des Reichstags «ragre 2lb^r. Tr. Rose »seid iSvz.i im Anschluß an Meldungen des „vorwärts" und der „Roten F-alnie" iiber eine a n gebl > che Sabot a g e des VolkSbe,ielirens seiten» einer Reibe non Gute- und «Semeindebehörden, was die preußische »legieriing und die Reichsregierung zu tun gedenken, um die Durchniiiriuia des 'Voikc-bege!>reiis zu sichern. Der preußische Ministerialrat S cl> u l tz e sagte. daß das preußische Ministe rium des Innern die Anordnung iür die Durchführung deS Verfahre»,.» mit der Besclüennigung ansgegeben habe, die möglich mar. sollte eine Re borde Sabotage treiben, so werde der Minister des Innern die Aufsichtsbehörde ül'er die üte- meindeu und Gntsbeür'e mit den nötigen Aurveiningcn ver leben. — üleiciiStominiisar '»eliciinrai >i >i n ; e r : Die Durch führung des ^-olksbegelnens ist Dache der Länder. Dagegen ist das Reich bereit, wen,, Beschwerden über die Durchführung des Volksbegehrens kommen, ans die LairdeSreglernngen ent sprechend einnw irkeii. Z g de» Kompromißgelctzentivnrfs über die Vermögens» rechtliche Anseinauderseßniig mit den sriiheren regierenden Fürstenbausern wurde daraus angenommen. Er lautet: Ei» zwisclun den Parteien beim Inkrasttrcten dieses Ge sekes besiehender Schiedsvertrag hindert die Anrufung des Reichssondcrgerichts nicht. 8 b gibt ferner dem Rcichssondcrgericht. da» zunächst einen gütlichen Ausgleich zu versuchen Hirt, die Möglichkeit, Be weise zu erbebe» und Gerichte »m Rechtshilfe zu ersuche». Die Dozialdemvkrateii verlangten, daß auch die Steuer behörden zu solchen Auskünften verpflichtet sein sollten. Die Ansprache darüber drehte sich um die Frage, inwieweit damit da» Diener g e h e i in n i s durchbrochen sei. Schlrcß- Nch rpurde der sozialdemokratische Antrag in folgender For mulierung angenommen: ' Die Dtenerbohördcn lind vcrpslichict, dem NcichssonlXr- qcrichc besriedigende Auskunst zu erteilen. Die Bor- schriste» der Reichsabgabenverordnung, jj lü Abs. t. finden keine Anwendung. Die Verhandlungen vor dem Rcichs- soiidergericht erfolgen össenilich. soweit die Aussührnngc» der Steuerbehörden bekanntgeqeben und erörtert werden, ist ans Antrag einer Partei die Öcssentlichkeii auszuschließcn. 8 10 besagt: Da» Reichsgericht seht bei Abschluß deS Ver fahrens eine an die Reichskassc zu entrichtende angennissenc Gebühr seit und bestimmt die Zahlungspflichtigen. Auch die übrigen Paragraphen des Kompromißgesctz- rniwnrsS wurden eingehend belmndelr und die erste Lesung ge schlossen. Es ist damit zu rechnen, daß bi» zur zweiten Leiung weitere Kompromißverhandlungcn zwischen den Parteien statinndcn, w daß der Text des GcsetzciitwursS bis zur zweiten Leiung durch interfraktionelle vorläufige Verein barungen noch viele Aeudernngen erfahren werde. Die zweite Lesung wird »ach Slblauf etwa einer Woche, die diesen Be sprechungen gewidmet sein soll, stattflnden. Parlelpolittk in amtlicher Ausmachung. Rdißbrauch «nd Irreführung beim Volksbegehren. Berlin. 20. Febr. Dem Preußischen Landtag ist eine deutsch nationale Anfrage zugegangrn, die darauf hinzielt, daß von der Sozialdemokratischen und Kommu nistischen Partei an die Gemeinden und Guts Vor steher In amtlicher Aufmachung EtntragnngSlisten für ein Volksbegehren betreffend Fürstenentelgnung mit einem AuSschreibcn und einem großen Plakat versandt werben sollen. Das Plakat trägt die amtlich klingende Bezeichnung -Bekanntmachung" und spricht von der Einzeichnung i» die Eintragungslisten als von politischer Pflicht. Vom Staats- Ministerium wird um Auskunft ersucht, ob «S bereit ist. diesen Mißbrauch der amtlichen Stellen »nd die Irresührunn der Qesscntlichkeit mit allen Mitteln und schnellstens zu verhindern. Sine Nichligslellung -es Innenmintlleriums. Berlin, 28. Febr. Der »Vorwärts" bringt tn sctner Abendausgabe vom 21. Februar die Ausführungen dcS Ab geordneten Obuch im Femeiinters»ch»»gSauSschuß des Land tages, wonach der Fememörder Schulh während der Wirksam keit dcS deutschnationalcn Reichstggsabgeordneten Schiele tm ReichStnnenmtntsterium häufig aus» and eingegangen sei. Demgegenüber stellt das Reichsministcrium des Innern fest, daß Schultz nach dienstlicher Erklärung des in Frage kom menden Beamten dcS Reichsministeriums des Innern ihnen persönlich nicht bekannt ist, sie auch niemals aus gesucht hat. Die Deralung -es Reichsfinanzelals. Bcrliv, 26. Febr. Im H a u S h a I t a u s s ch n ß des Reichs tages wurde der Etat des RcichSsinanzmtnisteriumS weiter be handelt. Angenommen wurde ein Antrag auf Einrichtung einer Zentralstelle für de» Buchprüsungsdicnst im Reichs, sinanzministerium. Ferner wurde ein Antrag dcS Abg. Schmidt-Stettin iD.-N.s angenommen, der zur Verbilli- gung der Verwaltung folgendes verlangt: 1. Tie Höhe der ReichSkostcn in allen Verwaltungen ist herabzunlindcrn. 2. Die Reichshauptkasie ist mit anderen Kassen zu ver einigen. 8. Die Kanzlei und Registraturen sind zu vereinfachen. 1. Durch maschinelle Einrichtungen in allen Verwaltungen sind Vereinfachungen zu schaffen. 8. Die Zahl der Direktoren in den einzelnen Ministerien ist zu vermindern. In der Einzelbcratung erwies eS sich, daß der Haushalt- auSschuß größere Abstriche im Etat des ReichSftnanz- mtnisteriums wünschte, als sie durch den SparauSschuß vor gesehen sind. Oerlliches im- Sächsisches. Güchstscher 0ed»«shallm»g»»T«-»L. Nach »er Berechnung de» Statistische« Vandesamii» be trägt bi« sächsische Gesamtindexztffer der Leb«n»halt«m»»koste» auf erweiterter Grundlage (Ernährung. Heizung. Beleuchtung. Wohnung. Bekleidung. Verkehr, Körperpflege. Reinigung usw.s im Durchschnitt de» Monats Februar 19Sä» svorkrlegS- »eit --- 100). St« ist bemnach geaen die für den Monats- burchschnitt Januar vorliegend« Inbex-tsfer von 111,0 um 1F v. H. gesallen. . Dresdner «ichlzahle». Die Dresdner Rtchtzahl ber Lebenshaltungskosten lEr- nährung, Heizung. Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung. Reinigung. Körpervilene, Bildung »nb Verkehrt berechnet sich nach Mitteilung de» Statistische« Amte» der Stabt Dresden für den Durchschnitt Februar lTtichrage 10. und 21. Februars auf >35.1 llOl.Vii ----- 100s, das Ist ein Rückgang von 1H v. H. gegenüber de», Durchschnitt Januar mit 137.». Die polnische Deulschen-Kehe vor -em Sejm. Eine Interpellation der Deutschen Vereinigung. Warschau, 26. Febr. Heute brachte» die Abgeordneten der Deutsche» Vereinigung eine Interpellation wegen der Dculschenheve in Ostoberschlesien ein. Nach Auszählung einer ganzen Reihe von Terrorakten und schweren Aus schreitungen gegen Dentschstämmige wird neuerlich scstgestellt, daß die Hetze verschiedener polnischer Zeitungen die öffentliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung in Ostobcrschlesicn gefährde. Gewalttaten, die in vielen Orten Obcrschlcsiens eingesetzt hätten, nähmen täglich in erschreckender Weise zu. Diese Terrorakte würden non Mitglieder» des Verbände» der Aufständischen und des West marke »Vereins aus- geführt. ohne daß die Polizei gegen die Ruhestörer cingrekse. Die Intcrpellaiueii fpuen die gegenwärtige Lage in Ost oberschlesien in folgendem Satz zusammen: Der Dcntsche ist vogclfrci. Die Staatsgewalt versagt. Das Bandcntum triumphiert. Die Unterzeichneten Abgcordneien der Deutschen Vereinigung stellen daher an den Ministerpräsidenten Lkrzynski die Frage, ob er gewillt sei, wieder gesetzmäßige Zustände herbeizuführen und gegen den Verband der Ausständischen sowie gegen den Westmarkenverein einzuschreiten, endlich, ob er bereit sei, zu erklären, daß polnische Staatsbürger deutscher Nationalität die ihnen durch die Verfassung verbürgten Rechte genießen. Französische Ausschreitungen an -er Saar. Saarbrücken, 25. Februar. In der letzten Zeit mehren sich wieder die Fälle, in denen verscistcdene ihres Weges gehende Bürger von Soldaten überfallen und manchmal auch beraubt werden. Lv Begegnete», wie seht bekannt wird, am letzten Sonntag zwei anscheinend angetrunkene französische Soldaten der in Saarbrücken stationierten Iägcrtruppc gegen >48 Uhr dem zwanzigjährigen Packer Joseph Steuer in der Nähe deS SchloßplaheS. Steuer ging nichtsahnend an den beiden vorbei, als er plötzlich zwei Fanstschläge ins Gesicht erhielt. Gleich daraus hieb einer der beiden Soldaten mit dem Seitengewehr blindlings ans den Ucbersallenen ein nnd brachte ihm sechs schwere Wunden im Gesicht nnd am Kopse bei. AlS ein Herr in die Nähe deS Uebersallenen kam, ergriffen die beiden franzö sischen Banditen die Flucht. —* Begnadigt. Der wegen Wiedergabe einer Landtag», rede des linkSradtkalen Abgeordneten Edel mit einem Straf- befehl bedachte Redakteur Seifarth von der „Chemnitzer Bolksstimme" erhielt vom Amtsgericht Chemnitz die Mil- teilung. daß das in Verfolg der gegen den Strafbefehl ein gelegte» Berufung etngeleitet« Strafverfahren im Gnade«, ivrae niedergeschlagen morden ist. Auch der wegen de» gleichen Vergehens zu drei Monaten Gefängnis verurteilt« Redakteurs der Chemnitzer sozialdemokratischen Organ» ist b«. gnadigt worden. — Der Verein ehemaliger durch bie InflationSverküns« ge schädigter HanS- «nd Grundbesitzer in Dresden «Geschäftsstelle Schnorrstrasie 8t, I.) hielt im Hauptbahnhof eine zahlreich be suchte Mitgliederversammlung ab. Zunächst wurde die neu« Zusammensetzung des Vorstandes bekanntgegeben. AlS Vor sitzender ist Direktor Thilo Behr gewählt worden. Die suri» stischc Beratung des Vereins hat Rechtsanwalt Dr. EtsöldIn Dresden übernommen. Direktor Bchr erstattete sodann einen eingehenden Bericht über den augenblicklichen Stand der Be wegung. In Sachse», führte er auS, habe leider die Recht- sprechung völlig versagt. Eine Besserung der Lage -er iuslativnSgeschädigten Hausbesitzer könne daher nur durch ein »eneS Gesetz erreicht werden. Inzwischen habe sich in Berlin ein Reichsverband aller Organisationen in ganz Deutschland, die die gleichen Ziele verfolgen, gebildet, dem jetzt schon an nähernd fünfzig Ortsvereine angchörten. Dieser ReichSver- band habe einen Gesetzentwurf auSgearbeitet. Der Referent wies vor allem ans die schweren Schädigungen hin, bie da» deutsche Nationalvermögen durch die Verkäufe an Ausländer erlitten habe und jetzt noch durch den Abfluß der Mieten I« das Ausland erleide. Vvn der Reichsregierung würden vor allem Statistiken verlangt, damit auch zahlenmäßige Unter lagen für daS ausziiarbcitende Gesetz vorhanden seien. — In ber anschließenden lebhaften Aussprache wurde vor allem be- tont, daß jeder der lnslationSgeschädiaten Hausbesitzer der Vereinigung beitreten und das von dieser verlangte statistische Material auch aus seinem Bekanntenkreise znsammentrage« müsse. In allernächster Zelt soll eine große öffentliche Ver sammlung stattfiiiden, damit auch die breite Oeffentlichkett litt die Berechtigung der Ansprüche der inslat!oiiSaeschädlgtei> Grundbesitzer interessiert und davon überzeugt werde. „Die Durchgängerin." Lustspiel von Ludwig Fulda. E r st a u s f ü h r ii » g im A l b c r t - T h e a t c r, 25. Februar 1 92 6. Der Lustspielnaier Fulda, der schon so viele Kinder aus tue Bretterwclt gesetzt hak, hat seiner „Verlorenen Tochter" eine Schwester gegeben, die, um ein Jahrzehnt jünger, sich ent- sprechend moderner gebärdet. Ging die verlorene Tochter seinerzeit noch bildungobcslissen mit ihrem Literaturlchrer durch, so ist „Die Dnrchgä » geri n" von heute bedenken loser und eniweht dem trauten Heim und der weniger trauten ZmangSerziehnngsainlalt mit einem Jüngling, den sic sich, allerdings auS Kriegc-list, von der Straße heraus tn die elter liche Wohnung geholt hat. Selbiger Jüngling cnisührt die entfesselte Ilsebill als falscher Monteur ans dem Iungfern- zwinger und entfleucht mit ihr gen Amerika, in das Land, daS in Lustspielen noch lange daS gelobte Land ücö schnellen HeraiifkommenS der schnell Heruntergekommenen bleiben wird. Man ahnt eS schaudernd in der Pause »ach dem zweiten Akt. daß Ilsebill und Harry, die sich im gleichen Leichtsinn und gleicher Entwurzelung gesunde» haben, nach ein paar Jahren an LebenSersahriingcii und Dollars bereichert auS Amerika znrückkehren werden, »m edle Genugtuung zu nehmen. Wie hübsch wäre eS, wen» einmal der zweite Akt der letzte ge wesen wäre und daS weitere der Phantasie der Zuschauer überlassen geblieben wäre. Aber Fulda hat sein Thema ge wissenhaft aufgearbeitet und sich im dritte» Akt erklecklich be müht, die Peinlichkeit der Situation zu mildern, daß die miß ratene Tochter den alten, verarmten Vater mit ihrem Geldsack demütigt. Klciii-Ilsebill mit dem Bubikopf ist nur deswegen eine jo unbändige Range gewesen, weil niemand ihr Liebe cni- gegrnbrachie. BiS auf den entführenden Monteur freilich. Sic selbst aber genießt am Schluß ihren Triumph wenigstens dem Vater gegenüber noch reichlich lieblos auS. Aber Liebe hin, Liebe her. Fuldas Durchgängerin ist eben ein Mädchen von tiente, das in seinem Freiheitsdrang alle Erziehungsmittel dankend ablebnt und sich seinen eigenen Weg zum Erfolg bahnt. Fulda hat hier einen vorhandenen ZeittypuS ausS äußerste gesteigert und zugleich durch Lustsplelscherz erträglich, ja amüsant gemacht. DaS erprobte Schema süllt er mit neuen Inhalte». Ilsebill klettert auf den Schrank, heuchelt Schlaf ln Hypnose, verulkt die Freudlclie Psychoanalyse, die an Ihr, wie die Hopnole, als ErzlehungShilse verübt wird, und ist jeden falls im ersten und zweiten Akt ein tolles Mädel. Der glatte Schliss der Fuldaschen Mache verhindert, daß die Sache zu toll ausartet oder zu ernsthaft in die dahinter liegenden Er- ziehnngSfragen hinabsührt. Sv ist denn wieder einmal mit gewandter Hand ein großer PublikumSersolg sichergestellt. Der wurde dem neuesten Fulda auch im Albert-Thcater zu teil, zumal die Ilsebill der kecken Annaliesc Würtz wie „aus den Leib geschrieben" ist. Der Leib spielt eine große Nolle, denn er muß klettern, tanzen, turnen, rhythmisch gym- iiastcn und auS allen Lebenslagen wieder zur Senkrechte» znrückkehren. Die Würtz tut das allcS ebenso gewandt »nd unbefangen wie anmutig. Und sie hat auch den Ton des selbst, bewußten Trotzes, der nicht frech und unangenehm, sondern drollig und einnehmend wirkt. Ueberhaupt ist es der seltene Humor und das frische Draufgängertum dieser besonders auch mimisch belustigenden Darstellerin. waS über Bedenken und Heiklichkeiten der ersten Akte dahinträgt und die beste Lnst- spielstimmung erzeugt. Diskret bleibt ihr Retter und Ent. sichrer Harry, den Paul Verhoeven mit einem sehr wirk samen Humor eines im Grunde guten Jungen macht. Albert Willi nimmt die Rolle des immer aufgeregten, nicht sehr pädagogisch begabten Baters mit viel komisch wirkendem Ernst nnd Elisabeth Huch als Stiesmama wird der sittlichen Brüchigkeit deS Charakters im Spiel mit dem faszinierenden Hypnotiseur, dem Max Iähnlg die eraötzlichsten östlichen Rasiezüge gibt, gerecht. Wie sich der kultivierte Fulda von der reinen Groteske scrichält, wahren auch die Cliaraktertypen der Erzieherin lMat Hilde Heerdts, des plychoanalysie- rcnden Arztes lWcnzcl Hosfmannl. des StudlenrateS iFritz Hvrrmannj »nd seiner Frau lCharlotte Friedri chs. des Amerikaners Clarkson lCarl Zimmer- m a n ns nnd des gemütlichen HauSivIrteS <Albert Keßlers die Grenzen des LnstspielitileS, bieten dabei aber viel amüsante Einzelheiten. Mit der Aufnahme dieses neuen Fulda unter Spielleitung vvn Mar Reih hat das Albert-Theatcr seinen NiiierlialtnngSspielplan vorteilhaft erweitert. Nun sind wir aus die verheißenen gehaltvollen Dinge besonders ge spannt. L. L. Kunst und Wissenschaft. f* Mitteilungen »er Sächsischen StaatStheater. O p er«» hauS: Sonnabend, den 27. Februar, außer Anrecht, „Die Bo hem e". Zweites lletzteSs Gastspiel vvn Lotte Schöne von der Wiener StaatSoper sMimtsf in den übrigen Hanpt- partien: Margarethe Heyne-Franke, Tino Pattiera. Joses Cvrreck, Friedrich Plaschke. Willy Bader. Heinrich Teßmer. Robert Büffel. Anfang >§8 Uhr. Sonntag, den 28. Februar, außer Anrecht, „Lotze » grtn" nnt Max Hirzel in der Titelrolle, Elisa Stünzner lElsas, Adolph Schvcpflin «König Heinrich» Robert Burg lTelramunds, Eugeuie Burlhardt lOrtrud», Joses Correck lHeerrusers. Musikalische Leitung: Fritz Busch: Spielleitung: Georg Toller. Am Donnerstag, den 1. März, wird HändelS „Lerxe»^ wieder In den Spiclplan ausgenommen. — Der Aufführung geht zum ersten Male die Ballett-Pantomime „Die Ber« liebten" von Ellen v. Eleve-Petz, Musik von Mozart» vorauf. S ch a u s p t e l h a u S . Bet ber Wiederholung ber Morgen feier „Deutscher Humor" am Sonntag, dem 28. Februar» >»12 Uhr sprechen wieder Ponto <Hebcl und ClaudiuSs» Müller sFritz Reuters, Alfred Meyer lOttomar Enkings und Kleinoschegg «Roseggers. Ltelel v. Schuch singt Heitere» von Max Reger und Gustav Mahler. Ludwig Ermolb zwei Lieder von Hugo Wolf. Zu Anfang lustige Terzette von Hanbn und Mozart lLangc, Teßmer, Ermolds: zum Schluß: Der Schweinekanoii von d'Albcrt für vier Fagotte und eine Flöte «Wilhelm Knvclienhauer, Hermann Götze, Franz Eompter, Arthur Gottschald »nd Fritz Rückers. Ende 1 Uhr. Sonntag abend >-8 Uhr die GesangSposse „Kyritz^ Pyrih" tn der bekannten Besetzung. Spielleitung: Alexander Wierth. ch* Wocheuspiclpla« ber Sächsische« StaalstHeckt«, Opernhaus: Sonntag l28.s, außer Anrecht: „Lohengrtn^ <6 bis gegen >-11s: Montag «1. Märzs, AnrechtSretKe XL „Andrä Ehöntcr" l>48 bis gegc.» Xlt): Dienstag. Anrecht», reihe X: „Eugen Onegtn" l7 bis gegen >411): Mittwoch, außer Anrecht: „Siztltanlsche Baiiernchrc". „Der Bajazzo" s7 bt» gegen 10s. Donnerstag. AnrechtSrrihe X. zum ersten Male: „Die Verliebten" «Balletts, „XerxcS" <7 Uhr); Freitag, Anrechtsreihe X: „Boris Godunow" l7 bis >111); Sonnabend, außer Anrecht: „Ariadne ans Naxos" <>48 bis gegen 10s: Sonntag l7.s, außer Anrecht: „Die Meistersinger vvn Nürn berg" lö bis 10>: Montag (8.s, AnrechtSrcihe 8: „Abenteuer des Casanova" (>48 biß 10). SchansptelhauS: Sonntag s28.s, vorm. X12 Uhr» einmalige Wiederholung der Morgenfeier: Deutscher Humor: Außer Anrecht: „Kyritz-Pycttz" l»8 btS nach 10); Montag sl. Mürz). Anrechtörethe X: ^Herodes und Martamue" (>48 btS >411»: Dienstag. Anrcchtsreihe X: „Die Hermannsschlacht" l>48 bis gegen >410): Mittwoch. AnrechtSreihe X: „Der Geizige". „Der eingebildete Kranke" l>-8 bis nach 10): Donnerstag, sür de» Verein Dresdner Volksbühne (kein öffentlicher Kartenvcrkauss: „Die Hermannsschlacht" lX8 biß gegen >l10): Freitag, Anrechtörethe X: „Was ihr wollt" i" bi» nach IM: Sonnabend. Anrechtsreihe X: „Der mutig« See^ sahrer" l>48 bis gegen >410); Sonntag (7.), außer Anrechts
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